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  1. #1

    Lynx' Midnight Channel, äh, Challenge 2024 [118/250] Jade Cocoon


    Dieses Jahr ist es an der Zeit, etwas an meinem System zu verändern, und deshalb gibt es auch einen neuen Thread! Ich finde immer noch Gefallen am Zufallsfaktor, aber im Endeffekt hält er mich insgesamt eher auf, weil ich deshalb keines der Spiele, die dafür im Backlog sind, von selbst anfange – so spiele ich gleichzeitig eigentlich nie zwei RPGs, aber mein Backlog besteht hauptsächlich nur aus diesem Genre, also ist es insgesamt eigentlich kontraproduktiv.
    Deshalb gibt es diesmal ein Punktesystem! \o/ Jede Spielstunde, die ich 2024 mit einem (durchgespielten) RPG verbracht habe, gilt dabei als ein Punkt – es wird dabei nicht aufgerundet, nur die volle angebrochene Stunde zählt.
    Habe ein bisschen die Idee von Zirconia letztes Jahr geklaut, nur deutlich vereinfacht. xD

    Ein Beispiel: Ich habe im Vorjahr Persona 4 angefangen, und 2023 noch 61 Stunden (tatsächlich 60h49) damit verbracht. Ich beende das Spiel 2024 dann mit, sagen wir, insgesamt 74 Stunden und 33 Minuten. Die Punkte, die ich dafür erhalte wären 13! Der Einfachheit halber runde ich nämlich sehr wohl bei den Spielstunden auf, die noch 2023 angefallen sind. Sind ja nur zwei Spiele, danach hat sich das dann erledigt.

    Regeln:

    • Ich brauche am Ende des Jahres 250 Punkte! Sollte sich herausstellen, dass das sehr niedrig angesetzt ist, könnte ich das auch noch erhöhen.
    • Folgende Genres zählen für die Challenge: JRPGs, West-RPGs, SRPGs, Mystery Visual Novels (jaja, ganz explizit), Pokémon-artiges
    • Punkte werden nur gezählt, wenn ein Spiel auch durchgespielt wurde.
    • Die Ausnahme hiervon gäbe es nur Ende des Jahres, falls ich verzweifelt bin und die Challenge nicht schaffe, aber ich habe das Ziel ja erst einmal nur geschätzt und relativ niedrig angesetzt, also wird das wohl nicht passieren.
    • Dafür werden zusätzliche Stunden für ein eventuelles Post-Game (was ich meistens aber sowieso nicht mache) sehr wohl gezählt.
    • Es gibt keine Bonusspiele, aber ich werde eventuell in diesem Post trotzdem eine Liste führen, was ich sonst so nebenbei spiele oder was danach noch so kommt.


    Aus 2023 mitgenommen:

    Persona 4 Golden: 61 Stunden
    Star Ocean Second Evolution: 5 Stunden

    Übersicht:
    Spiel
    Start Ende Spielzeit Punkte Wertung
    Persona 4 Golden (PS4) 30.09.2023 07.01.2024 68:26 7 Pkt 9/10
    Star Ocean Second Evolution (PSP) 21.12.2023 23.02.2024 26:12 21 Pkt 5,5/10
    AI: The Somnium Files (NSW) 16.01.2024 28.01.2024 20:52 20 Pkt 7,5/10
    Suikoden (PS1) 10.02.2024 22.03.2024 22:51 22 Pkt 9/10
    Pokémon Soul Silver (NDS) 27.02.2024 ??.??.???? 00:00 0 Pkt ?/10
    Magical Starsign (NDS) 21.03.2024 19.04.2024 24:27 24 Pkt 6,5/10
    Paranormasight: The Seven Mysteries of Honjo (NSW) 21.04.2024 12.05.2024 11:45 11 Pkt 8,5/10
    Puzzle Quest: Challenge of the Warlords (NDS) 09.05.2024 ??.??.2024 ??:?? ? Pkt ?/10
    Jade Cocoon: Story of the Tamamayu (PS) 17.05.2024 19.05.2024 13:09 13 Pkt 7/10

    Außerdem aktuell:

    Darkest Dungeon 2 (Steam)
    Narcissu 1st & 2nd (Steam)
    Tell Me Why (Steam)
    Cats and the Other Lives (Steam)
    Refind Self: The Personality Test Game (Steam)
    Children of Silentown (PS5)


    Vergangene Challenges:

    2022
    2021
    2020
    2019
    2017
    Geändert von Lynx (Heute um 16:24 Uhr)

  2. #2
    Sehr cooles Titelbild, bin gespannt, womit die Fernseher noch gefüllt werden.
    Und die Stunden als Kriterium zu nehmen, könnte ein neuer Trend werden :P


  3. #3
    Let's gooooo ...



    Mir wäre es zu viel Rechnen.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  4. #4
    Spielzeit ist doch quasi die einfachste Einheit, mit der man rechnen kann, zumal fast alle modernen Geräte und Plattformen sie heutzutage automatisch teils mehr schlecht als recht tracken


  5. #5
    Also das mit den Fernsehern ist schon ne echt coole Idee!
    Spielzeit als Maß ist interessant, würde mir sogar extrem viele Punkte bringen. Tendiere ja dazu, immer deutlich länger als ein Durchschnittsgamer zu brauchen

  6. #6
    Es kann nur gut werden.

  7. #7
    Hinter einem dieser schwarzen Bildschirme verbirgt sich doch sicherlich ein ganz besonderes Spiel.
    Bin sehr gespannt, wann und ob es in dein Programm aufgenommen wurde~
    KaiA over and out




  8. #8
    Danke für die Kommentare! Es ist ein bisschen antiklimaktisch, dass ich mit dem Spiel, das mich für das Thema der Challenge inspiriert hat, vorhin gerade fertig geworden bin. Für heiße 7 Punkte in diesem Jahr! x'D
    Bis es weitergeht wird es aber noch eine Weile dauern, glaube der Persona 4 Blogpost wird ein bisschen wild und wird mir alles abverlangen.

    Zitat Zitat von Kaia Beitrag anzeigen
    Hinter einem dieser schwarzen Bildschirme verbirgt sich doch sicherlich ein ganz besonderes Spiel.
    Bin sehr gespannt, wann und ob es in dein Programm aufgenommen wurde~
    KaiA over and out

  9. #9
    So, endlich habe ich es geschafft, den Blogpost über mein erstes Spiel der Challenge fertig zu schreiben, und kann es nun auch hier damit zum Abschluss bringen. Persona 4 ist an sich natürlich schon ein großes Spiel, an dem mir emotional aber auch so viel liegt, dass ich mich gar nicht viel kürzer fassen konnte. Hier schreibe ich aber wieder nur eine sehr knappe Zusammenfassung, bei Interesse verlinke ich wie immer auf meinen Blog.

    Spiel: Persona 4 Golden (PS 4)
    Dauer: 68:26 (Golden Ending)
    Punkte: 7 (da leider der Großteil schon 2023 gespielt wurde)
    Durchgespielt am: 07.01.2024
    Blogpost (Spoiler!!)

    Ich glaube das Spielprinzip von Persona brauche ich jetzt nicht beschreiben, die meisten von uns kennen die Mischung aus Schulalltag, Social Links, Persona-Fusionen und Dungeoncrawling. Die ingame Grafik ist ein wenig veraltet und man muss sich erst ein bisschen daran gewöhnen, die Anime Sequenzen zwischendurch sind aber wieder sehr cool, und der Soundtrack fetzt natürlich auch wieder total. Es gibt aber selbstverständlich schon einige Details, in denen sich Teil 4 von 3 unterscheidet (der bisher der einzige Persona-Teil ist, den ich auch gespielt habe, und daher nur diese beiden vergleichen kann), und ein paar davon sind auch relativ wichtig. Zum Beispiel, dass hier die einzelnen Mitglieder der Party je einen eigenen SL haben... was schon die Überleitung zu den Sachen ist, auf die ich eigentlich den Fokus legen will: Trotz ähnlichem Spielprinzip fühlt sich Persona 4 in vielen Bereichen komplett anders an als Persona 3, was vorrangig an dem Gruppengefühl liegt, das hier zwischen den Charakteren entsteht. Es geht hier sehr viel mehr um einzelne Menschen, statt um die Zerstörung der Massen (auch wenn das natürlich auch irgendwo im Hintergrund lauert), und darum, seine eigenen Schwächen zu akzeptieren und damit zu leben. Nicht umsonst entstehen die jeweiligen Dungeons aus der Psyche einer bestimmten Person und unterscheiden sich daher erheblich voneinander. Klar, sie sind immer noch größtenteils zufallsgeneriert und ein Grindfest, aber für mich fühlte sich das Ganze trotzdem relativ abwechslungsreich an.
    Insgesamt ist die Geschichte trotz Serienmörder-Jagd mit übernatürlichem Flair einfach bodenständiger, und die Dynamiken und Bindungen der Gruppe sind dabei so überzeugend, dass auch ich als Spieler das Gefühl hatte, Freunde fürs Leben gefunden zu haben. Und das, obwohl ich nicht mal besonders viele Leute aus dem Main-Cast leiden konnte. Das liegt zu einem großen Teil auch daran, dass das Spiel mit einigen Themen problematisch umgeht, was heute eigentlich gar nicht mehr denkbar wäre. Ich meine, Teddie ist fast in jeder seiner Szenen ein toxischer, perverser Stalker und damit einer der furchtbarsten Charaktere, die mir in letzter Zeit so untergekommen sind – und lustig war so ein Gehabe sicher auch damals schon nicht. Ich war auch entsetzt darüber, wie lange darüber Witze gemacht wurden, dass man mit Kanji als Junge ja nicht in einem Zelt (oder was auch immer) gemeinsam übernachten kann, weil er sich vor 20 Spielstunden seiner sexuellen Identität nicht sicher sein konnte. Der Witz daran ist eigentlich, dass ich Kanji unfassbar gut dargestellt fand, von Anfang bis Ende und auch in seinem kompletten Social Link, und dann geht das Spiel aber gleichzeitig mit demselben Thema doch wieder recht unsensibel um? Sehr merkwürdig. Und eigentlich unverzeihlich. Ich nehme es Persona 4 als Ganzes schon sehr übel, dass ich mich aufgrund dieser dummen, plumpen Momente manchmal schon schlecht fühlen muss, wenn ich es trotz allem so mag.
    Aber das tue ich eben, das kann ich nicht leugnen. Daher gibt es eine höhere Wertung, als ich ursprünglich aufgrund all der Probleme geben wollte, aber heck, ich liebe einfach Kanji so sehr. Und den Fuchs natürlich, lasst uns den Fuchs nicht vergessen. Und Nanako. Und Kanji.

    Wertung: 9/10




    Und damit kann ich nun auch das nächste Spiel meiner Challenge enthüllen! Für einige wenig überraschend wird es AI: The Somnium Files, zu dem ich ganz perfide wegen FOMO gezwungen werde.

  10. #10
    Zitat Zitat von Lynx Beitrag anzeigen
    Und damit kann ich nun auch das nächste Spiel meiner Challenge enthüllen! Für einige wenig überraschend wird es AI: The Somnium Files, zu dem ich ganz perfide wegen FOMO gezwungen werde.
    Woohoo!

    In dem Kontext freut es mich auch, dass du einzelne Charaktere so schlimm fandest und es dir trotzdem so gefällt. Das was du fürchtest, wird in AI sicher nicht ansatzweise so schlimm sein und stimmt mich umso optimistischer.

  11. #11
    Ah ja, die Abenteuer von Gunboy Katana, eins meiner Lieblingsspiele!
    Es freut mich, dass dir das Ending so gut gefallen hat. Ich mochte ja sogar den mythologischen "Unterbau" am Ende sehr gern!

    Zitat Zitat
    Teddie ist fast in jeder seiner Szenen ein toxischer, perverser Stalker und damit einer der furchtbarsten Charaktere, die mir in letzter Zeit so untergekommen sind – und lustig war so ein Gehabe sicher auch damals schon nicht. Ich war auch entsetzt darüber, wie lange darüber Witze gemacht wurden, dass man mit Kanji als Junge ja nicht in einem Zelt (oder was auch immer) gemeinsam übernachten kann, weil er sich vor 20 Spielstunden seiner sexuellen Identität nicht sicher sein konnte. Der Witz daran ist eigentlich, dass ich Kanji unfassbar gut dargestellt fand, von Anfang bis Ende und auch in seinem kompletten Social Link, und dann geht das Spiel aber gleichzeitig mit demselben Thema doch wieder recht unsensibel um? Sehr merkwürdig. Und eigentlich unverzeihlich. Ich nehme es Persona 4 als Ganzes schon sehr übel, dass ich mich aufgrund dieser dummen, plumpen Momente manchmal schon schlecht fühlen muss, wenn ich es trotz allem so mag.
    Aber das tue ich eben, das kann ich nicht leugnen. Daher gibt es eine höhere Wertung, als ich ursprünglich aufgrund all der Probleme geben wollte, aber heck, ich liebe einfach Kanji so sehr. Und den Fuchs natürlich, lasst uns den Fuchs nicht vergessen. Und Nanako. Und Kanji.
    Ich finde diese Widersprüche auch hammerfaszinierend. Mal Catherine gespielt ...? Das ist da ja noch mal krasser. Und ich muss sagen, über die Jahre lösen sich die Widersprüche für mich eher auf. Nicht im Sinne von "alles cool!", aber in dem Sinne, dass ich mir einbilde, sie besser einordnen zu können.

    Persona 4 etwa ist für mich ein massiv empathisches und ernsthaft psychologisches Spiel. Nicht im Sinne der üblichen Videospiel-Küchenpsychologie, sondern zu großen Teilen wirklich glaubwürdig. Das mache ich bspw. auch daran fest, dass es sehr viel bereiter als andere Teile ist, seine Charaktere unsympathisch sein zu lassen. Es ist aber auch sehr tief im kulturellen Status Quo verankert und nimmt diesen eher unreflektiert – oder bereitwillig, kA! – als gegeben hin. Ich glaube, insofern ist das für das Spiel selbst auch gar kein Widerspruch: Kanji ist jemand, der mit Geschlecht und Sexualität ringt, und als Person bekommt er dafür Verständnis und Hilfe ... aber gesellschaftlich wird er selbstverständlich dafür zerrissen, sogar von denselben Leuten, weil das nun mal weird (tm) ist.
    Ich muss da schon an dieses alte Japan-Klischee des herausstehenden Nagels denken. Das Spiel macht aber auch beides deutlich: Sowohl das "Hämmern" als auch die Möglichkeiten eines Nagels. ^_~

    Dazu kommt dann die westliche Perspektive.
    Zumindest in meiner Interpretation dreht sich Kanjis Konflikt nicht wiiirklich um Sexualität, sondern zu 90% um Männlichkeit, also Geschlecht. Das potenzielle Schwulsein ist allem voran eine Angstvorstellung, eben dieses alte Shorthand für "nicht männlich genug" etc. ("Alta, bis du schwul oder was?!") Und das ist auf einer Ebene einfach nur fucking tragisch, weil man die Storyline nur minimal verschieben müsste, um bei einer ernsthaft mutigen Repräsentation anzukommen. Die subversivsten Teile von Kanjis Geschichte sind imho a) klar, die Widersprüche des Charakters zu Beginn, aber b) auch die kurzen, SPANNENDEN Momente mittendrin, in denen er ernsthaft an seiner Sexualität zweifelt, ganz ohne Humor und drüber Lustigmachen. Das war extrem gut ... aber es löst sich halt auch "in Wohlgefallen" auf. Und dass wir uns mit Punkt a) zufriedengeben müssen, wirkt zumindest aus der westlichen Perspektive feige.
    Andererseits, auf einer anderen Ebene: Ich kenne nicht viele Spiele, geschweige denn japanische, die sich überhaupt so empathisch und direkt mit Männlichkeitsfragen befassen – und tatsächlich sogar mit Homophobie im wahrsten Sinne des Wortes. Und das rechne ich ihm hoch an.
    Dumm nur, dass es dafür die tatsächlich schwule Seite der Gleichung übergeht und komplett unter die Räder wirft.

    Das Hiding in Private Video zu Kanji fand ich auch extrem gut, inklusive einiger Hintergrundinformationen zu den LGBTQ-Aspekten der Serie. Der hat auch insgesamt irgendwie 10 Stunden über das Spiel ... von denen ich keine bereut habe.

    Teddie dagegen ... Je weniger über Teddie geredet wird, desto besser! ^__^
    Wobei ich manchmal Angst davor habe, ihn mit der Zeit auch noch schätzen zu lernen ...


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
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  12. #12
    Schon sehr früh verfluche ich die Regel, dass Spielstunden nicht aufgerundet werden, ein bisschen. Seht euch doch an, wie knapp es diesmal war! Warum hat der Tanz am Ende nicht 8 Minuten länger gedauert??

    Spiel: AI: The Somnium Files (Switch)
    Dauer: 20:52
    Punkte: 20
    Durchgespielt am: 28.01.2024
    Blogpost (Spoiler!!)

    In AI: The Somnium Files spielt man einen Detektiv namens Date, mit dem man einen sehr persönlichen, mysteriösen Mordfall aufklären muss. Das allerdings auf recht unkonventionelle Art und Weise, denn Date kann mithilfe seiner KI, die ihm gleichzeitig auch als künstliches Auge dient, in das Unterbewusstsein anderer Leute eindringen, und in deren Träumen verborgene Erinnerungen oder verschwiegene Geheimnisse aufdecken. Wie es dazu überhaupt kam und wie das alles funktioniert, sowie die wahren Machenschaften hinter dem Mordfall, gilt es natürlich während der rund 20 Stunden in verschiedenen Routen herauszufinden - meist in Visual Novel Form, hin und wieder gibt es aber auch QTEs und die Adventure- oder Puzzle-artigen Abschnitte in den bereits beschriebenen Träumen.
    Es fällt mir sehr schwer, über Somnium Files zu schreiben. Als Mystery Visual Novel mit leicht fantastischen Elementen und einem verzwickten Mordfall wäre es natürlich genau Meins, und in vielerlei Hinsicht war es das auch. Ich fand zum Beispiel die meisten Routen, obwohl alle davon für das richtige Ending vorausgesetzt werden, im positiven Sinne kurzweilig. Es gibt eigentlich nur zwei Wege, die sich bereits am Anfang abspalten (alles andere erst später), und man muss niemals etwas Unnötiges wirklich wiederholen - auf beiden passieren auch wirklich sehr krass unterschiedliche Dinge. Die früheren Routen, also die, die nicht gesperrt sind, dienen auch vorrangig dazu, mit den Charakteren warm zu werden, die es auch bitter nötig haben, weil sie alle überzeichnet und ein bisschen furchtbar sein können. Trotzdem schafft es das Spiel irgendwie beinahe unbemerkt, dass man sie bis zum Ende hin fast alle total liebgewinnen kann, selbst die perversen! Das ist nämlich auch so ein Element, an das ich mich erst gewöhnen musste; ein gewisses Maß an schlüpfrigen Kommentaren und Witzen kann ich ja verkraften, aber hier war es... nun, sagen wir, Masse statt Klasse (??). Aber selbst das wäre im Endeffekt nicht mal ein wirklich erheblicher Grund, meine Wertung negativ zu beeinflussen, weil das Ende, bzw. eigentlich schon die letzten beiden Routen, wirklich richtig gut waren, und es einen Plottwist gab, den ich in meine imaginäre Liste meiner Lieblingsplottwists aller Zeiten eintragen werde. Was die wichtigen Plotpunkte angeht, macht das Spiel auch alles richtig - es gibt genügend Andeutungen und am Ende macht alles, was muss, auch Sinn miteinander. Schlechter wurde das mit so manchen Sachen gehandhabt, um die Geschichte überhaupt an bestimmte Punkte zu bringen, dass sie an Fahrt aufnehmen kann. Es gab für mich so einige Szenen, die ich als recht konstruiert (um nicht zu sagen unsinnig) empfand, nur damit zum Beispiel eine bestimmte Person in bestimmten Szenen an- oder abwesend sein kann. Bei den Kleinigkeiten musste oft eine billige Erklärung her, was mir tatsächlich ziemlich aufs Gemüt geschlagen hat. Also, ich lasse mir bei solchen Spielen ja gerne wirklich den dümmsten Scheiß verkaufen, aber er muss dann auch dementsprechend überzeugend rübergebracht werden.
    Meine komplette erste Route war voll von solchen Vorkommnissen, und gleichzeitig gab es keinerlei Fortschritte in Bezug auf andere Charaktere als Iris, und schon gar nicht wirkliche Hinweise auf den aufzuklärenden Mordfall an sich. Ich war da wirklich alles andere als begeistert und habe mir im Lauf erste Hälfte des Spiels immer mehr gedacht, dass das einfach nichts mehr werden kann. Ich war an dem Punkt, wo ich froh über jede Gameplay-Einlage war - also die namensgebenden Somniums - weil ich dann nicht der dummen Story folgen musste.^^" Ich fand diese Abschnitte auch tatsächlich ganz cool und motivierend, wenn auch manchmal etwas undurchsichtig. Also vor allem wenn man bedenkt, dass sich mit Entscheidungen im Somnium nun mal die Route ändert, auf der man sich bewegt, und man unmöglich voraussehen kann, welche Konsequenzen das hat.
    Trotzdem hat mir das Lösen der "Rätsel" dort, vielleicht sogar aufgrund der Tatsache, dass normale Regeln in Somnium nicht greifen, meistens viel Spaß gemacht. Bei der Minecraft-Welt war ich wirklich beeindruckt und fand die Idee durchaus auch kreativ, und Mayumis Somnium war als Ansammlung von Erinnerungen einfach nur melancholisch und traurig. Bis auf die letzten zwei (glaube ich), die mich vom Schauplatz und Aufbau her eher gelangweilt haben, fand ich das als Spielelement schon ziemlich cool. Wie gesagt, am Anfang sogar cooler als alles andere.
    Dass mir dann ab der zweiten Spielhälfte doch alles noch merklich mehr Spaß gemacht hat, und ich gegen Ende sogar richtig begeistert war, kann man dem Spiel schon wirklich hoch anrechnen. Selbst manche Albernheiten, die mich ursprünglich gestört haben, waren dann plötzlich doch irgendwie okay oder sogar toll (den Tanz fand ich bei Iris eigentlich jedes Mal richtig peinlich, aber den am Schluss habe ich so gefeiert, und mache es immer noch xD). Schade, dass es nicht von Anfang an wenigstens ein paar Momente gab, in denen ich noch nicht sämtliche Hoffnung verloren hatte. :P Vielleicht hätte mir eine andere Reihenfolge der Routen auch besser getan, weil ich eben der Überzeugung bin, dass meine erste auch auf jeden Fall die schlechteste war. Naja.
    Und wie bewerte ich das jetzt? D: Ich muss wirklich nur deshalb jetzt mehr Zwischenschritte machen, weil 7,5 zu wenig, und 8 schon zu viel ist. Hach.

    Wertung: 7,7/10

    Geändert von Lynx (05.03.2024 um 19:29 Uhr)

  13. #13
    Zitat Zitat von Lynx Beitrag anzeigen
    Vielleicht hätte mir eine andere Reihenfolge der Routen auch besser getan, weil ich eben der Überzeugung bin, dass meine erste auch auf jeden Fall die schlechteste war. Naja.
    Ja, sowas hatten wir damals (glaube in Cipos Thread?) auch mal diskutiert . Du hattest die rechte Route als erstes gehabt, bei der es mehr um Iris und die Verschwörung ging, oder? Bei mir wars andersrum und ich hatte erst die Linke, die dann zwar auf nem sehr künstlichen Cliffhanger endet, wo einem erstmal schön gesagt wird "Ja, jetzt spiel doch mal die andere Route, sonst gehts hier nicht weiter!", aber dafür so ziemlich alle Charaktere (außer Iris *g*) ausbaut.

    Ich liebe es an dem Spiel irgendwie, dass man aus komplett verschiedenne Standpunkten rankommt und *irgendwie* es einen trotzdem fangen kann und funktioniert? Obwohl es teilweise echt kein Recht hat, das zu tun?!
    Zitat Zitat
    Selbst manche Albernheiten, die mich ursprünglich gestört haben, waren dann plötzlich doch irgendwie okay oder sogar toll (den Tanz fand ich bei Iris eigentlich jedes Mal richtig peinlich, aber den am Schluss habe ich so gefeiert, und mache es immer noch xD).
    QFT!
    So ein geiler Meme-Song, ey. Ich hab das Ending so hart abgefeiert. Vor allem in der englischen Version, wie sie da irgendwie probiert haben, dass der nonsense zum Rythmus passt xD
    Und die Choreografie, ey xD
    Legendär! Daher obligatorisch:


    Dazu noch aus meinem Bericht dazu, weil es den Punkt mit dem Tanz irgendwo trifft:
    Zitat Zitat von me
    Wie anfangs erwähnt ist Somnium Files einfach puntastisch. Einige Wortspiele hier sind sogar so komplex, dass weder die Übersetzer und vermutlich nicht mal die Schreiber genau wussten, was gemeint ist.
    Das Schöne daran: die meisten "Witze" kommen häufig mehrmals in leicht abgewandelter Form vor und ziehen sich auf jede Ebene vom Spiel durch. Und irgendwann habe ich sogar schon mit denen gerechnet und war gespannt auf sie: man klickt bei jedem Besuch einer Location die gleichen Items an, die nicht sonderlich lustige Kommentare von Date (oder Begleiter) mit sich bringen und freut sich darauf, wieder einen unlustigen Spruch zu bekommen, der einem dann vielleicht doch mal ein Grinsen aufs Gesicht bringt. Wie viele Kühlschrankwitze kann Date noch auf Mamas Kosten machen? Wie oft kann man noch "High Stool" zu "High School" machen? Wird sich Date jemals den Namen des einen Polizisten merken können (den ich leider schon wieder vergessen habe )? Das Spiel konditioniert einen quasi, wie der pawlowsche Hund vor sich hin zu sabbern, sobald man einen hohen Stuhl sieht... oder vielleicht war das nur bei mir so? Das Übersetzerteam hatte sich keinen einfachen Job, aber ich denke, sie haben ihn sehr gut gemacht und viel vom Charme der kaputten Wortspiele rübergebracht (würde aber dennoch vermuten, dass einige auf Japanisch besser funktionieren).
    Und um die gute Botschaft noch zu verbreiten: Es gibt einen Youtube Kanal zu dem Spiel, und die Videos sind teilweise so dement wie das Game selber xD
    Geändert von Sylverthas (04.02.2024 um 23:10 Uhr)

  14. #14
    Ich habe nun als drittes Spiel meiner Challenge endlich mein Wichtelspiel vom letzten Jahr fertig bekommen. \o/ Es hätte bestimmt mehr Spaß gemacht, wenn andere auch Star Ocean 2 zugeteilt bekommen hätten, weil es sehr cool gewesen wäre, die Systeme gemeinsam so richtig auszureizen. So war ich aber alleine damit und habe dementsprechend versucht, das Spiel ganz normal zu spielen - und damit verliert es tatsächlich sehr viel von seinem Reiz. ;P Zumindest in der PSP-Version, die ich ja gespielt habe, das aufpolierte Remaster ist da bestimmt schon zumindest um einiges komfortabler und damit motivierender (und die PS1 Version anscheinend am schwierigsten von allen^^)

    Spiel: Star Ocean: Second Evolution (PSP)
    Dauer: 26:12
    Punkte: 21
    Durchgespielt am: 23.02.2024
    Blogpost (Spoiler!!)

    In Star Ocean kann man sich zwischen zwei Protagonisten entscheiden: Claude, den Sohn von Ronyx, einem wichtigen Charakter im ersten Star Ocean, oder Rena, ein Mädchen mit spitzen Ohren. Die beiden Wege unterscheiden sich vor allem in ein paar persönlichen Szenen der Protagonisten, und in wenigen Partymitgliedern, die jeweils nur mit dem einen oder anderen rekrutierbar sind.
    Ich habe mich für Claude entschieden, weil Ronyx mein Lieblingscharakter im Vorgänger war, aber ich würde jedem, der das Spiel anfängt, inzwischen raten: Nehmt Rena. Claude ist ein anstrengender Protagonist, auch wenn seine Daddy Issues zu den Sachen gehören, die ich an der Geschichte mit am liebsten mochte. Aber Rena ist ein Goldstück, hat auch einen interessanten Hintergrund, der eventuell ein paar der hanebücheneren Story-Sachen (die es in der zweiten Hälfte zu Hauf gibt) besser erklären könnte, und sie bekommt mit Dias einen der coolsten Charaktere in die Party! Die Auswahl an möglichen Partymitgliedern ist aber allgemein sehr hoch, und wie immer kann man nicht alle haben - manche schließen sich sowieso gegenseitig aus, und insgesamt kann man 8 Leute rekrutieren, danach ist es vorbei. Das macht es aber natürlich vor allem für weitere Durchgänge spannend, und die Charaktere an sich sind auch mitunter die angenehmsten in der Reihe, würde ich sagen (vor allem wenn man dabei an Star Ocean 4 denkt).
    Dafür ist die Schwierigkeit ganz und gar nicht das Angenehmste in der Reihe. ;0 Ich kenne jetzt Star Ocean 1 bis 4 und bin überzeugt, dass dieser Teil am schwersten ist, vor allem in Hinblick auf den finalen Dungeon und die Bosse darin. Als Ausgleich dafür kann man aber sehr, sehr viel am System ausnutzen und ausreizen - vor allem die Item Creation ist ziemlich broken und verschafft einem erhebliche Vorteile... Wenn man weiß, sie zu nutzen, was zumindest für mich persönlich so ganz ohne Guide jetzt nicht so einfach war. Es gibt soo viele Dinge zum Leveln, und bis auf ein paar selbsterklärende (zum Beispiel dass sich die benötigten Skillpunkte für die Item Creation verringern) weiß man nicht mal, welche Kombinationen welche Fähigkeiten mit sich bringen. Also wie zum Teufel soll ich darauf kommen, dass ich zum Beispiel Functionality brauche, um bessere Waffen zu schmieden, und dann darf ich nach nur ungefähr 7 Spielstunden bloß nicht eine ganz bestimmte Waffe verpassen, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, das beste Schwert für Claude zu bekommen. Spoiler: Ich hatte sie natürlich verpasst.
    Das Spiel hat mir am Anfang Spaß gemacht, und dann erst wieder etwas mehr, als ich auch zumindest ein paar Tricks durch die Item Creation parat hatte. Alles dazwischen ist wirklich schnöder Einheitsbrei. Ich meine, es gibt genau zwei Planeten im gesamten Spiel, wovon einer die typische RPG-Fantasywelt ist, und der andere eigentlich fast dasselbe, nur mit etwas besserer Technologie und dem Wissen, dass es überhaupt so etwas wie ein Universum gibt.
    Das Action-Kampfsystem ist eigentlich so ziemlich dasselbe wie im ersten Teil, nur mit dem Unterschied, dass hier der Schwierigkeitsgrad höher ist, und manche Schwächen wie die KI-Steuerung der Partymitglieder, mehr auffallen. Außerdem werden Magier schnell unnütz (bis auf Heiler natürlich), da es essenziell wird, die Gegner zu unterbrechen, und das klappt nur effizient mit Nahkämpfern - selbst Leute, die gut mit den Kämpfen zurecht kommen (im Gegensatz zu mir) raten im Internet dazu, eine Party komplett aus Nahkämpfern und einem Heiler zusammenzustellen.
    Ich habe am Ende übrigens dann tatsächlich Guides konsultiert, und habe dann auch für mich noch Möglichkeiten gefunden, wenigstens im Enddungeon die billigsten Tricks anzuwenden, um endlich durchzukommen, obwohl ich schon einiges verpasst hatte. Ohne das hätte ich sicher noch einige Stunden mehr nur mit Grinding verbracht, weil ich auf "normalem" Weg den Endboss niemals sofort geschafft hätte. Dann hätte ich zwar mehr Punkte in der Challenge, aber eh, ich wollte einfach fertig sein. War nicht wirklich meins, obwohl ich durchaus sehen kann, dass das Spiel mit seinen vielen Mechaniken und auch versteckten Systemen sehr spaßig sein könnte, wenn man gerne herumprobiert und sich richtig damit beschäftigt.

    Wertung: 5,5/10


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