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La Cipolla
07.06.2014, 02:02
Ist echt interessant zu hören. Ich hab das Original nie komplett gesehen (und auch kein wirkliches Bedürfnis, das nachzuholen), weshalb mich diese "Uminterpretation" auch nur insofern gestört hat, dass sie relativ klischeehaft war. Dafür aber auch einigermaßen glaubwürdig umgesetzt.


Alice
Ach, den gab's ja auch noch. ^^ Da er imho der mit Abstand Schwächste von den drei genannten war, würde ich Maleficent als mit Abstand besten weit darüber einordnen - was ihn aber immer noch nicht zwangsweise zu einem guten Film machen würde. :p

Loki
07.06.2014, 08:51
Maleficent war sicherlich der Film, der mich am meisten enttäuscht hat, aber das vor allem weil ich das Original liebe und daher sehr hohe Erwartungen hatte. Trotzdem stimme ich aber La Cipolla zu, dass objektiv betrachtet Maleficent wohl der "beste" Film unter den vier genannten ist, weil er halt doch irgendwie unterhält, in sich schlüssig ist und Angelina Jolie absolut hinreißend war. Außerdem hat Maleficent nicht versucht die Geschichte "episch" zu machen (ok, ein bisschen schon), was halt sowohl in Snow White als auch in Alice der Fall war.

Oz würde ich ungefähr auf die gleiche Stufe stellen wie Maleficent, weil er zwar storytechnisch auch eher doof war, dafür aber optisch sehr toll und mit großartigen Schauspielern (Rachel Weisz <3).

Enkidu
10.06.2014, 01:25
Heute Morgen (also gestern ^^) Dark Shadows gesehen, und Mann, was für ein langweiliger und öder Film, nichtmal lustig oder amüsant war der bis auf einige seeehr seltene kleinere Gags, und das ist alles schon strange wenn man bedenkt, wie viele bekannte und talentierte Leute hierfür versammelt wurden. Die Story führte irgendwie zu nix und ich hab mich nur die ganze Zeit gefragt, was das alles eigentlich sollte... Man baut auch nicht gerade Spannung auf, wenn man den zentralen Bösewicht nicht als wirklich bedrohlich darstellt, sondern ihn stattdessen ständig ungezwungen mit der Hauptfigur labern und dann sogar extrem lächerlichen Sex haben lässt o_O Mir waren die Figuren alle so egal, dass es fast zum Einschlafen war, es stand einfach nichts auf dem Spiel. Die Geschichte wusste wohl auch nicht, was sie überhaupt sein wollte, aber mit ein bisschen weniger Random-70s-Stuff und mehr seichten Horror-Elementen und Düsternis hätte es als teils amüsantes weil verpeiltes Grusel-Abenteuer (ich denke dabei an Sleepy Hollow) besser funktioniert. Da fällt mir mal wieder auf, wie lange es schon her ist, dass ich mal einen richtig guten Tim Burton Film gesehen habe. Traurig wie sehr der nachgelassen hat.

Hey, passend dazu Folgendes *g*

Ach, den gab's ja auch noch. ^^ Da er imho der mit Abstand Schwächste von den drei genannten war, würde ich Maleficent als mit Abstand besten weit darüber einordnen - was ihn aber immer noch nicht zwangsweise zu einem guten Film machen würde.
Ja, also Alice fand ich wirklich richtig richtig schlecht und bin bis heute schockiert, dass der so einen Haufen Kohle für Disney gemacht hat und afaik sogar eine Fortsetzung bekommen soll ^^ Aber viel besser war Oz auch nicht und litt unter genau den gleichen Problemen. Snow White & Hans Man war wenigstens von den visuellen Effekten sehr cool gemacht, aber war storytechnisch leider ebenfalls unter aller Kanone. Für alle Filme gilt irgendwie ganz krass das mit dem "Style over substance", viele bunt-bombastische Trailershots und wenig dahinter mit zum Teil arg schlechten Drehbüchern. Deshalb bin ich nach den beiden vorangegangenen Enttäuschungen auch vorsichtig geworden, was diese Art von Disneyfilmen angeht, und bin mir aktuell grade gar nicht mehr sicher, ob ich Maleficent überhaupt noch im Kino sehen will.

Enkidu
11.06.2014, 14:54
Vorhin Total Recall Remake von 2012 drangemacht. Und ich muss sagen, ich fand den gar nicht soo mies wie immer alle sagen. Klar, das ist kein Über-Film, und das Original ist um Längen unterhaltsamer (lustiger, cooler, cleverer...), aber ich hab bei der Neuauflage dennoch ein paar Dinge gefunden, die ich mochte. Denn was definitiv gelungen ist, ist die Darstellung der Zukunftswelt. Da wurden echt viele kleine Ideen und Details eingebaut, zum Beispiel bei den Waffen, oder auch das ganze Konzept mit dem "The Fall" und der Gesellschaft. Optisch hat es mich auch ein wenig an Minority Report erinnert, nur noch fortschrittlicher. Diese Häuserschluchten wo man kaum weiß wo oben und unten ist, das hatte was. Darüber hinaus mochte ich es, dass es komplett auf der Erde spielt und sich damit näher an die Vorlage von PKD hält. Durch all diese Dinge wirkte es viel realistischer und glaubwürdiger als 1990 mit beschränkten Mitteln. Die Effekte und die Actionszenen waren auch gelungen und halten einen bei Laune.
Leider macht das alleine aber noch keinen guten Film. Das Problem an dem Remake ist, dass ihm irgendwie Seele und Charakter fehlt. Hier konnte einen Schwarzenegger sicherlich mehr mitreißen als Farrell, und die beiden Damen in der Neuauflage, wofür die eine Rolle imho ziemlich unnötig aufgeblasen und dann schnell supernervig wurde, konnten mich trotz Prominenz (Beckinsale und Biel) nicht so ganz überzeugen. Überrascht war ich von Bill Nighy und Bryan Cranston, hatte gar nicht mehr im Kopf, dass die da mitgespielt haben ^^ Etwas Humor hätte auch nicht geschadet.
Storymäßig setzt es die bekannte Geschichte ganz gut um, aber wenn das Remake doch mal neue Akzente setzt, sind diese eigentlich wenig willkommen. Vor allem hat man sich beim Original öfter gefragt, auf wessen seite Quaid/Hauser (bzw. dessen frühere Identität) eigentlich steht. Hier wars nicht nur von Anfang bis Ende mehr oder weniger klar, sondern wenn der Film versucht, doch mal Zweifel aufkommen zu lassen, bleibt das eher ineffektiv.
Nett waren ein paar Anspielungen auf die frühere Version wie die Dame mit den drei Brüsten oder der Spruch, dass Quaid doch mal davon geträumt hat, den Mars zu besuchen *g* Soundtrack hingegen war leider auch nichts besonderes. Oh, und was mich bei den Effekten dann doch tierisch angekotzt hat ist, wie sie damit full-on J.J. Abrams gegangen sind. Way too many Lensflares, meistens out of nowhere, ablenkend, störend und vollkommen unnötig.

Unterm Strich fand ich den Film durchschnittlich, aber keinesfalls schlecht. Das ist eben so ein naturgegebenes, selbstverschuldetes Problem mit Remakes, dass sie sich mit ihren Vorgängern messen lassen müssen. Insbesondere, wenn letztere von vielen als Klassiker angesehen werden. Wenn man sich schon nichts Neues ausdenken kann oder will... Dabei kämen viele dieser Remakes glaube ich deutlich besser weg, wenn man mal versucht, sie für sich alleine stehend zu betrachten. Beim neuen RoboCop war das alles ganz ähnlich imho. Andererseits - wenn man sich nicht sicher ist, es besser oder mit völlig neuen Ansätzen zu machen, warum dann überhaupt eine Neuverfilmung? Gibt doch gerade beim aktuellen Beispiel noch so viele andere PKD-Stories, die eine Umsetzung auf der großen Leinwand verdient hätten aber noch nicht bekommen haben, hehe.

Cutter Slade
11.06.2014, 18:59
Total Recall

Ich gehöre wohl auch zu denjenigen, die das Total Recall Remake nicht mochten. Auch, weil ich das Original mit Schwarzenegger einfach viel, viel besser fand. Das mag an nostalgischer Verklärung liegen, am Verhoeven/Schwarzeneggerbonus oder einfach an der Tatsache, dass man als kleiner Knirps einfach viel begeisterungsfähiger war (und man noch nicht so bewandert war im Genre oder genrell mit dem Medium „Film“).

Was mir beim Remake schon irgendwie nicht gefiel und sich schwer erklären lässt: er war recht spannungsarm. Habe zu keinem Zeitpunkt mit den Protagonisten mitgefiebert. Optische Highlights blieben trotz griffiger Ideen (Der Bahn durch den Erdmittelpunkt, die Hängebahnen) auf der Strecke, manche waren geradezu lächerlich (z.B. das umständliche Videotelefon-Feature, über das ich mit meinem Kollegen heute immer noch Witze mache). Aber das sind ja eigentlich alles keine wirklichen Gründe. In meinen Augen gab mir der Film einfach nichts, und das sage ich als SciFi Fan. Alles wirkte irgendwie/irgendwo schon einmal umgesetzt, die Chemie zwischen Held und Love-Interesst war nicht zu erkennen und die Bad Guys, allen voran Bryan Cranston waren enttäuschend (man, was hab ich mir bei dem Kerl erwartet). Fand da Michale Ironside und den Cohagen Darsteller weitaus „diabolischer“.

Was mich aber wirklich gestört hat, und – da musst du mich vielleicht korrigieren – ist die generelle Total Recall Interpretation. Im Original gab es mehrere offensichtliche Stellen, wo man als Zuschauer selber am Verstand zweifelte und das Erlebnis Quaid’s als klare Fiktion (für ihn) aufdeckte – zumindest dachte man das. Bis zum Ende und darüber hinaus konnte man sich nicht sicher sein ob der Trip gen Mars samt diverser absurde Momente und Situationen (der geniale siamesische Zwilling, das Alien-Artefakt, das Geheimagenten/Abtrünnigen-Ding generell) jetzt wirklich passiert ist oder nur Teil des „Programms“ war. Sogar die letzten Zeilen im Film kokettieren damit, was ich ziemlich cool fand. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das Remake da ansetzte. Meines Wissens gab es da nur dieses Chamäleon-Feature mit den Austauschbaren Gesichtern. Der „Zwei Wochen“-Gag wurde aber schön umgesetzt. Aber wie gesagt, ich mag mich da täuschen. Ist schon recht lange her, dass ich den Film gesehen hab.

„Schlecht“ mag der Film nicht sein, klar. Einen gewissen Produktions-/Anschauungswert (Kate <3) hat der Film mit Sicherheit, aber irgendwie waren die Erwartungen bei der Vorlage wesentlich höher, als der Film letztlich erfüllen konnte. Zumindest eine meiner SciFi Enttäuschung. Robocop muss ich btw auch noch mal schauen, da kann ich dann vielleicht etwas unbefangener ran gehen, da ich das Original glaub ich nur stückweise gesehen hab (samt diverse Ekelszenen: Die „Säure“-Geschichte verfolgt mich heute immer noch….)

Enkidu
11.06.2014, 20:14
Ich gehöre wohl auch zu denjenigen, die das Total Recall Remake nicht mochten. Auch, weil ich das Original mit Schwarzenegger einfach viel, viel besser fand. Das mag an nostalgischer Verklärung liegen, am Verhoeven/Schwarzeneggerbonus oder einfach an der Tatsache, dass man als kleiner Knirps einfach viel begeisterungsfähiger war (und man noch nicht so bewandert war im Genre oder genrell mit dem Medium „Film“).

Was mir beim Remake schon irgendwie nicht gefiel und sich schwer erklären lässt: er war recht spannungsarm. Habe zu keinem Zeitpunkt mit den Protagonisten mitgefiebert. Optische Highlights blieben trotz griffiger Ideen (Der Bahn durch den Erdmittelpunkt, die Hängebahnen) auf der Strecke, manche waren geradezu lächerlich (z.B. das umständliche Videotelefon-Feature, über das ich mit meinem Kollegen heute immer noch Witze mache). Aber das sind ja eigentlich alles keine wirklichen Gründe. In meinen Augen gab mir der Film einfach nichts, und das sage ich als SciFi Fan. Alles wirkte irgendwie/irgendwo schon einmal umgesetzt, die Chemie zwischen Held und Love-Interesst war nicht zu erkennen und die Bad Guys, allen voran Bryan Cranston waren enttäuschend (man, was hab ich mir bei dem Kerl erwartet). Fand da Michale Ironside und den Cohagen Darsteller weitaus „diabolischer“.
Bei den Darstellern muss ich dir zustimmen, besonders was das mit der Chemie zwischen den Hauptfiguren angeht - die ist im Remake praktisch nicht vorhanden. Dabei kann das viel ausmachen, gerade wenn man wie hier den Frauen der Geschichte so viel mehr Screentime und Bedeutung gibt. Aber auch bei den Bösewichtern oder den Rebellen. Bryan Cranston wurde da schon ziemlich verschwendet, der hätte gerade in so einer Geschichte mehr zu bieten.

Spannend fand ich es aber durchaus. Natürlich nur in dem Rahmen, in dem einen die Figuren auch kümmern, also subjektiv eher wenig, aber so rein von der Art der Action her war das im Remake schon sehr gut gemacht. Zum Beispiel wirkten die Protagonisten viel mehr gehetzt und unter Druck, und hinter jeder Ecke lauerte der Feind. Andererseits hat das nicht nur Vorteile. Ich mochte nämlich auch die ruhigeren Momente vom Original, weil da das ganze "Geheimagenten-Feeling" (zumindest aus Quaids Sicht) atmen konnte und besser rüber kam, während es bei der Neuverfilmung nach dem Anfang kaum mal eine Verschnaufpause mit guter Charakter-Exposition gab.

Was ich aber eigentlich sagen wollte war, wie sehr mich der Originalfilm überrascht und auch ein kleinwenig enttäuscht hat, nachdem ich ihn vor nem Jahr oder so nach Ewigkeiten mal wieder gesehen habe - denn der ist leider leider imho unheimlich schlecht gealtert. Viel von dem Humor und die ganze Geschichte funktionieren natürlich noch wie eh und je, aber die ganze Optik, die Fahrzeuge, die Umgebung, bis hin zum nebensächlichen Verhalten der Figuren wirken alle unheimlich billig, künstlich und unglaubwürdig. Alleine mit dem Argument eines zeitgemäßen Updates nach über zwanzig Jahren könnte man also meiner Ansicht nach durchaus ein Remake rechtfertigen. Nur hätten sie dann nicht so viel von dem ändern/weglassen sollen, was das Original so kultig gemacht hat :-/ Das gilt auch für den Soundtrack. Klar, Altmeister Goldsmith weilt nicht mehr unter uns und hätte zu dem Remake wohl auch nicht wirklich gepasst, aber da wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen als so ein generisches Standard-Action-Gedröhne.

Ich bekomm das hier (https://www.youtube.com/watch?v=xjts5DrcdiU) bis heute nicht aus dem Kopf, selbst wenn es zum Teil von der noch viel besseren Conan-Musik von Basil Poledouris geklaut inspiriert ist ^^

Was mich aber wirklich gestört hat, und – da musst du mich vielleicht korrigieren – ist die generelle Total Recall Interpretation. Im Original gab es mehrere offensichtliche Stellen, wo man als Zuschauer selber am Verstand zweifelte und das Erlebnis Quaid’s als klare Fiktion (für ihn) aufdeckte – zumindest dachte man das. Bis zum Ende und darüber hinaus konnte man sich nicht sicher sein ob der Trip gen Mars samt diverser absurde Momente und Situationen (der geniale siamesische Zwilling, das Alien-Artefakt, das Geheimagenten/Abtrünnigen-Ding generell) jetzt wirklich passiert ist oder nur Teil des „Programms“ war. Sogar die letzten Zeilen im Film kokettieren damit, was ich ziemlich cool fand. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das Remake da ansetzte. Meines Wissens gab es da nur dieses Chamäleon-Feature mit den Austauschbaren Gesichtern. Der „Zwei Wochen“-Gag wurde aber schön umgesetzt. Aber wie gesagt, ich mag mich da täuschen. Ist schon recht lange her, dass ich den Film gesehen hab.
Hab ich ja mehr oder weniger vorhin schon geschrieben: Ja, und genau dieses Hinterfragen und die ganze Unsicherheit trifft genau PKDs allgegenwärtiges Thema einer Dekonstruktion von Realität. Und das hat das absichtlich Mind-Games-spielende oder teilweise je nach Interpretation sogar ambivalente Original viel besser rübergebracht (ging in der Hinsicht afair sogar weit über die Kurzgeschichte hinaus) und das Remake leider nur knapp und ansatzweise in ein paar wenigen Szenen. Sehr schade.

„Schlecht“ mag der Film nicht sein, klar. Einen gewissen Produktions-/Anschauungswert (Kate <3) hat der Film mit Sicherheit, aber irgendwie waren die Erwartungen bei der Vorlage wesentlich höher, als der Film letztlich erfüllen konnte. Zumindest eine meiner SciFi Enttäuschung.
Kann ich gut verstehn. Trotzdem würde ich persönlich dem Film schon noch ein paar Prozentpunkte mehr zugestehen als die 30% auf Rottentomatoes ^^ Aber dann widerum hat der alte Stallone Judge Dredd dort ja auch nur krass-schlechte 18%, und während das mit Sicherheit kein guter Film war, fand ich den doch wunderbar unterhaltsam in all seiner campy Cheesiness und 90er-Charme :D

Robocop muss ich btw auch noch mal schauen, da kann ich dann vielleicht etwas unbefangener ran gehen, da ich das Original glaub ich nur stückweise gesehen hab (samt diverse Ekelszenen: Die „Säure“-Geschichte verfolgt mich heute immer noch….)
Och, das mit der Säure fand ich gar nicht so schlimm, das kannte ich auch schon vor der ungeschnittenen Version von YouTube & Co. Viel heftiger fand ich die blutige Durchlöcherung im Büro, die habe ich erst gesehen, als ich vor ein paar Jahren die ungeschnittene BD aus Österreich importierte *g* Inzwischen ist der Film aber ja auch in Schland nicht mehr indiziert und frei ab 18 erhältlich.

Das Remake hat zwar genug Probleme, aber hat imho auch viel von der Kritik nicht verdient. Dass er bei so einer brutalen Vorlage ab 12 ist, sehe sogar ich als Fehler. Ich finde es gut, dass sie es ohne Over-the-Top Gemetzel versucht haben, aber so ab 16 und ein Stück weiter als sie sich getraut haben, hätten sie schon noch gehen können. Stattdessen wirkte es stellenweise tatsächlich etwas weichgespült wie Family-friendly Sci-Fi. Was ich da echt mochte waren die neuen und modernisierten Impulse in der Handlung und Story - denn das RoboCop Remake behält zwar die Grundstruktur, aber geht auf einige Themen ein, die das Original nicht oder nicht in dem Maße angesprochen hat - zum Teil, weil die zu dieser Zeit noch gar nicht relevant waren. Zum Beispiel dieser ganze Themenkomplex Sicherheit vs. Überwachung, Stationierung von Drohnen usw., und natürlich das altbekannte Technologie und Menschlichkeit (hier auch in Bezug auf Prothesen). Dabei wird auch der Frau der Hauptfigur mehr Platz eingeräumt.
Beim RoboCop Remake hapert es eher an der Umsetzung und fehlenden Szenen mit RoboCop in Aktion. Da würde ich vorsichtig die Schuld auf einen unerfahrenen Regisseur schieben, dessen erster Film in dieser Größenordnung das war, und der damit und mit dem Druck nach eigener Aussage nicht gut klarkam. Hätte man einen großen Namen da rangelassen, der das zu seiner Herzensangelegenheit gemacht hätte, wäre das ein richtig geiler Film geworden. Anders als das Original, aber geil. So wie es ist ist er "Anders als das Original, aber irgendwie okay schätze ich" ^w^

Cutter Slade
11.06.2014, 21:35
Kann ich gut verstehn. Trotzdem würde ich persönlich dem Film schon noch ein paar Prozentpunkte mehr zugestehen als die 30% auf Rottentomatoes ^^ Aber dann widerum hat der alte Stallone Judge Dredd dort ja auch nur krass-schlechte 18%, und während das mit Sicherheit kein guter Film war, fand ich den doch wunderbar unterhaltsam in all seiner campy Cheesiness und 90er-Charme :D


Den Stallone-Dredd fand ich auch gut, sogar so gut, dass er in meine BD-Sammlung gewandert ist. War aber rückwirkend wirklich auf die nostalgische Verklärung zurückzuführen. Gerade nach dem Remake Dredd wirkt er arg albern, teilweise sogar etwas dämlich. Der Film trumpft nicht gerade mit den besten Darstellern auf und hat gerade aufgrund seiner Comic-Herkunft den ein oder anderen übertriebenen Charakter zu viel, z.B. diesen beknackten Outback-Kannibalen mit dem Gewalt-Dimer auf der Metallstirn. Ich mein: "What??" Oo Aber gut, er hat wirklich einen gewissen Unterhaltungswert und hatte für mich - zumindest damals - auch eine toll ausgestattete, trostlose Zukunftsversion zu bieten mit einigen coolen One-Linern vom Vorzeige-Judge. Stallones Demolition Man ist da definitiv besser gealtert und aufgrund seiner Parodie einer (vermeintlich) gewaltfreien Gesellschaft ("Sanfte Grüße, was sind ihre Extreme?" :D) heute noch einen netten Abend wert. Judge Dredd ist aber ein gutes Beispiel, wo das Remake wesentlich besser funktioniert hat. Hach, ich würde Urban gern noch einmal in die Rolle schlüpfen sehen.

Darüberhinaus: Ich würde auf derlei Internet-Rankingplattformen gar nicht so viel geben. Hab es schon oft genug erlebt, dass mir stark kritisierte Filme wirklich gut gefallen haben. Wohingegen es auch Beispiele gab, wo vermeintlich gute Filme für mich Totalkatastrophen waren. Speziell im Wertungsmittelfeld. Wobei: Die imdb-Wertung ist für mich greifbar, da kann ich oft sagen: "Joa, dass ist eine 6 von 10".Bei Rottentomatoes irritieren mich des Öfteren diese niedrigen Prozentwertungen. Daher funktioniert das Rottentomatoes-Ranking für mich nicht als Wertungs-indikator. Davon ab, wenn ich einen Film sehen will schaue ich ihn mir auch meistens an, unabhängig von der Wertung. Gerade heutzutage ist es ja kein Problem mehr, legal, schnell und günstig an die neusten Filme zu kommen. Der klassische Weg zur Videothek, Video on Demand auf den diversen Plattformen oder halt der Schnapper im Saturn um die Ecke oder bei Amazon und Co. Alles gute und günstige Alternativen zum mittlerweile teuer gewordenen Gang ins Kino. Total Recall wollte ich so oder so sehen, da hätte mich auch keine Internetmeinung von abbringen können. Schon gar keine kumulierten Werte. Hätte ja auch gut gehen können. ^^

Robocop werde ich mir aber definitiv mal gönnen. Gerade die neu aufgelegte Uncut-Version auf BD hat es mir angetan, im Paket mit dem Remake = ein hoffentlich spassiger Abend. Generell wollte ich mal ein paar Original/Remake- oder Stiefzwilling-Abende (gemeint sind "ähnliche" Filme, die im selben Zeitraum erschienen sind, z.B. Armageddon/Deep Impact) durchziehen. Technik im Wandel, Mut zur Veränderung, Spiel mit den Erwartungen. Gerade im Remake-Bereich dürften sich da ein paar gute Kombinationen ergeben.

Enkidu
11.06.2014, 21:57
Den Stallone-Dredd fand ich auch gut, sogar so gut, dass er in meine BD-Sammlung gewandert ist. War aber rückwirkend wirklich auf die nostalgische Verklärung zurückzuführen.
Dito :D Und Demolition Man habe ich auch hier, hehe.

Judge Dredd ist aber ein gutes Beispiel, wo das Remake wesentlich besser funktioniert hat. Hach, ich würde Urban gern noch einmal in die Rolle schlüpfen sehen.
Schande über mich, den habe ich noch immer nicht gesehen. Steht aber nach wie vor auf meiner Backlog-Merkliste als einer der letzten von 2012. Ist ja auch kein Remake im engeren Sinne, sondern mehr eine weitere, unabhängige Verfilmung des Stoffes. Ja, schade dass der nicht wirklich erfolgreich gewesen ist, ich bin bei sowas ja immer für Franchise-Building.

Darüberhinaus: Ich würde auf derlei Internet-Rankingplattformen gar nicht so viel geben. Hab es schon oft genug erlebt, dass mir stark kritisierte Filme wirklich gut gefallen haben. Wohingegen es auch Beispiele gab, wo vermeintlich gute Filme für mich Totalkatastrophen waren. Speziell im Wertungsmittelfeld. Wobei: Die imdb-Wertung ist für mich greifbar, da kann ich oft sagen: "Joa, dass ist eine 6 von 10".Bei Rottentomatoes irritieren mich des Öfteren diese niedrigen Prozentwertungen. Daher funktioniert das Rottentomatoes-Ranking für mich nicht als Wertungs-indikator. Davon ab, wenn ich einen Film sehen will schaue ich ihn mir auch meistens an, unabhängig von der Wertung. Gerade heutzutage ist es ja kein Problem mehr, legal, schnell und günstig an die neusten Filme zu kommen. Der klassische Weg zur Videothek, Video on Demand auf den diversen Plattformen oder halt der Schnapper im Saturn um die Ecke oder bei Amazon und Co. Alles gute und günstige Alternativen zum mittlerweile teuer gewordenen Gang ins Kino. Total Recall wollte ich so oder so sehen, da hätte mich auch keine Internetmeinung von abbringen können. Schon gar keine kumulierten Werte. Hätte ja auch gut gehen können. ^^
Naja schon. Soo viel gebe ich auch nicht darauf, aber in Kombination mit Metacritic und der IMDb-Wertung kann das zumindest ein Indikator für die grobe Richtung sein. Schön bei Rotten Tomatoes ist zum Beispiel auch, dass es da getrennt von den professionellen Kritikern nochmal eine gesonderte Wertung der einfachen Zuschauer gibt, und die fällt gerade bei den stärker kritisierten Filmen oft etwas besser aus (oder manchmal auch erschreckend weit auseinanderliegend).
Wenn ich einen Film sehen möchte, dann schaue ich mir den auch an, jo. Aber an Wertungen mache ich nicht selten durchaus fest, ob mir ein Film den teuren Kino-Eintrittspreis wert ist oder ob ich lieber auf andere Gelegenheiten warte (zumindest bei den "Wackelkandidaten"). Und die kommt bei mir oft erst so zwei Jährchen später, weil ich bei Filmen, die mir nicht so wichtig sind, natürlich auch nicht soo intensiv dahinter her bin, die nachzuholen. Hab mir aber vorgenommen, das etwas zu verkürzen ^^

Enkidu
13.06.2014, 12:18
Gerade Dredd gesehen und joah, der war ziemlich gut. Nicht perfekt, aber hätte auf jeden Fall ein Sequel verdient. Die Hauptfigur haben sie toll getroffen, hätte mir nur noch ein paar mehr eiskalte Sprüche gewünscht (das hätte besonders ganz am Ende irgendwie gut getan anstelle einer gewöhnlichen Bestätigung). Normal mag ich Geschichten nicht so, die auf derart begrenztem Raum stattfinden, aber hier ging der kleine Rahmen durchaus in Ordnung, weil es ohnehin mehr als Charakterstudie zählt. Ist natürlich vor allem dem eher geringen Budget geschuldet, aus dem man auf diese Weise so viel rausgeholt hat wie es ging. Bin außerdem kein Fan von allzu krasser Gewaltdarstellung oder gar Torture-Porn, aber auch hier kam ich gut mit Dredd klar - gibt zwar einige heftige Szenen, doch man merkt, dass das wichtig für die Geschichte ist. Nicht unbedingt, weil es vordergründig die Handlung vorantreiben würde, aber weil es die Darstellung der Welt, in der diese stattfindet, so deutlich unterstreicht und untermauert und ohne käme das einfach nicht mehr glaubwürdig herüber. Etwas weniger hätte auch noch funktioniert, wirklich übertrieben haben sie damit aber niemals, obwohl es noch genug weitere Gelegenheiten gegeben hätte, insofern hat man sich hier eine gewisse Klasse bewahrt. Am besten gefallen hat mir natürlich Olivia Thirlbys telepathische Judge-Anfängerin Anderson als moralisches Zentrum des Films und emotionales Gegengewicht zu dem steinharten Brocken Dredd ^^ Die Musik war mit dem Elektro-Einschlag nicht ganz mein Geschmack aber passte immerhin sehr gut zum Setting. Mit den knapp anderthalb Stunden Laufzeit ein sehr kurzweiliges, unterhaltsames, hartes Filmchen.

Byder
20.06.2014, 21:53
How I Met Your Mother Season 8 & 9
Die Serie wurde immer mehr eine Qual für mich und ich bin froh, mit ihr durch zu sein. Vor 4 Jahren fing ich mit der Serie an und habe in der Zeit die ersten 4 Staffeln 2x gesehen, einfach weil sie so brilliant sind. Ähnlich wie bei Scrubs schaffte die Serie einfach den Wechsel zwischen Drama und Comedy. Über die Jahre nahm die Serie jedoch an Qualität ab und spätestens seit Staffel 7 ist die Serie nur noch etwas, was bei Mahlzeiten vor sich hindümpelt und einfach nur noch "nett" ist. Von einer überragenden Serie zu Unterhaltungskost. Würden mich die Hauptpersonen nicht interessieren, hätte ich die Serie auch irgendwann nicht mehr weitergeguckt.

Staffel 8 war noch okay, deutlich ärmere Kost als die frühere Staffeln, aber Season 9 war ja mal ein Totalausfall. Tut mir leid, aber es war einfach nicht mehr wirklich lustig. Es war auch nur noch minder unterhaltsam, die Serie wirkte arg gestreckt und ideenlos. Staffel 9 ist echt eine Willensprobe für mich gewesen.

Enkidu
23.06.2014, 17:32
Ich hab dann jetzt auch mal Maleficent gesehen, und ich fand den Film okay. Was vielleicht sogar ein kleinwenig über meinen Erwartungen lag und mich daher überrascht hat. Kein Highlight oder instant Classic, aber meiner Ansicht nach sicherlich deutlich besser als Alice im Wunderland, Oz und Snow White & Hans Man. Ich versuch das mal mit Pros und Cons zusammenzufassen.

Gelungen:
- Soundtrack by James Newton Howard. Hat mal wieder gezeigt was er kann, sehr schön. Hat einige Momente richtig emotional gemacht, die sonst in hoffnungslosem Kitsch untergegangen wären.
- Ich bin weiß der Soheil kein Fan von Angelina Jolie, aber selbst ich muss zugeben, dass sie ausgezeichnet in die Rolle passt. Isobelle Molloy als die junge Version von Maleficent hat mir am Anfang aber auch super gefallen, hätte gerne mehr von ihr gesehen.
- Kostüme, Make-up (diese Hörner...) und bei einigen Details und Szenen auch die Spezialeffekte und CGI-Gedöns (zu letzterem aber gleich mehr) haben für Stimmung und Atmosphäre gesorgt.
- Aurora war zwar ein einziges Positivitäts- und Naivitätsbündel, aber irgendwie fand ich Elle Fanning in der Rolle sympathisch (btw., genau genommen haben in dem einen Film vier verschiedene Menschen diesen einen Charakter gespielt *g*). In dem Zusammehang mochte ich es zum Teil auch, wie die Geschichte von der Vorlage abgewichen ist (der Prinz etc.).
- Bei Alice hat Linda Woolverton versagt, aber vielleicht liegt es ihr ja mehr, für Geschichten mit nur wenigen oder einzelnen Figuren zu schreiben? Es scheint fast so. Maleficent funktioniert jedenfalls und wirkt unterm Strich viel runder, was wohl auch daran liegt, dass der Film sich ganz auf die Titelfigur konzentriert und mit 97 Minuten auch nicht zu lang geht.

Vergeigt:
- So toll die Effekte bei einzelnen Charakteren und Hintergründen /dem Szenenbild auch waren, mich nervt dieser richtig dick aufgetragene CGI-Lack total. Stellenweise war es echt ähnlich schlimm wie bei Alice und Oz, wenn nicht schlimmer: Wann immer eine der Fantasiekreaturen aus dem Sumpfland mit Gesicht gezeigt wurde, sah das richtig billig und unglaubwürdig aus. Immerzu mit großen Kulleraugen und übertriebenen Bewegungen, fast wie aus einem Videospiel für Sechsjährige. Aber auch sonst fiel mir kaum ein Moment auf, der nicht massiv digital nachbearbeitet worden ist und keine offensichtlichen Greenscreen-Elemente hatte. Die Illusion geht mir dabei irgendwie total flöten. Wir habe hier eine Charakterstudie, da sollten solche Punkte nur Nuancen setzen und nicht permanent ablenken.
- Erzählerin aus dem Off. An sich wäre das ja völlig in Ordnung, aber nicht für praktisch die ganze erste Hälfte des Films (und dann zum Ende nochmal kurz). Hätte man das nicht auch mit ein paar mehr clever geschriebenen Dialogen rüberbringen können?
- Bei der Sache mit Maleficent selbst muss ich Loki irgendwie weitgehend zustimmen: Wenigstens bei den Basics hätte ich mir gewünscht, dass sie sich enger an die Vorlagen halten (sowohl die Märchen als auch der hauseigene Animationsfilm). Auch wenn es so wie es ist irgendwie funktioniert hat, hätte der Film massiv davon profitiert, Maleficent ein bisschen fieser und edgier zu machen. Hier geht die ja genau genommen gar nicht mehr als Bösewicht oder Antiheld durch. Vielleicht verraten und missverstanden, aber im Grunde bis auf den einen zentralen Ausrutscher der klassischen Story bei der Taufe die ganze Zeit über "nett". Zu nett. Denn als Antagonist taugt der König ebensowenig sonderlich viel.
- Ähnliches gilt auch für das Ende. Nicht nur war das Finale irgendwie etwas enttäuschend, der Schluss ist auch brutal verkitscht worden. Hier fehlte die Durchsetzung des Konzeptes in letzter Konsequenz. Auch ich hatte im Vorfeld gehört, dass es das Märchen aus der Sicht des Bösewichts sei, aber so richtig stimmt das ja nun nicht. Revisionistisch hin oder her, sie können ja gerne was ändern, aber ein paar Sachen habe ich da doch ziemlich vermisst. Erst recht wenn sie so viel Potential für zusätzliches Drama bieten.
- Die Feen-Tanten. OMG waren die nervig! Ich habe jeden Moment gehasst, in dem die vorkamen. Der oben erwähnte CGI-Kritikpunkt kommt noch hinzu, die draufkopierten Gesichter ihrer "kleinen Formen" waren bei denen so gruseliges Uncanny Valley wie ich es schon lange nicht mehr gesehen habe!
- Logiklücken, Märchenlogik... Okay, hier will ich mich nicht zu sehr aufregen, das geht schon weitgehend in Ordnung. Aber manches davon hätte man besser lösen können und sorgt bei mir im Kino dann schon für einiges Stirnrunzeln. Warum die Tochter wegschicken in die Wildnis/den Wald, wo jeder hinkann und der gewiss viel gefährlicher ist als das Schloss und außerdem allem Anschein nach auch noch näher an den Feensümpfen dran? 16 Jahre und nicht ein Besuch ^^ ? Wozu die Geheimnistuerei? Und warum stehn da noch so viele Spinnräder im Keller? Ich dachte die wären alle vernichtet worden?
Und wieso gehen die abgeschnittenen Flügel so zauberhaft problemlos wieder an Maleficents Körper dran, als wäre nie was gewesen? Ja fliegen sogar wie ein Magnet mit Eigenleben auf sie zu? Gerade das fand ich ziemlich daneben, denn das macht den Akt der Verstümmelung von zuvor irgendwie nur noch halb so heftig. Außerdem hätte der König die ja auch mal verbrennen können, dazu hatte er lange genug Zeit. Sicher, ein Teil von ihm hing noch an ihr, aber bei dem was auf dem Spiel stand...
Ansonsten, warum hat man die Figur und den Film in Deutschland eigentlich nicht Malefiz genannt? Unter dem Namen kannte ich den Disney-Charakter. Habe Maleficent übrigens in 2D gesehen und bin sehr glücklich darüber. Glaube nicht, dass 3D hier irgendwas gebracht hätte (die durchaus schönen Flugszenen dauern nur wenige Sekunden). Um die 40 Sekunden, die in der deutschen Kinoversion geschnitten wurden um die Altersfreigabe zu bekommen, fühle ich mich allerdings betrogen. Davon lese ich erst jetzt >_> Ahso, und die thinly disguised rape-allegory fand ich als Plot-Device durchaus legitim.

Enkidu
23.06.2014, 23:56
- So toll die Effekte bei einzelnen Charakteren und Hintergründen /dem Szenenbild auch waren, mich nervt dieser richtig dick aufgetragene CGI-Lack total. Stellenweise war es echt ähnlich schlimm wie bei Alice und Oz, wenn nicht schlimmer: Wann immer eine der Fantasiekreaturen aus dem Sumpfland mit Gesicht gezeigt wurde, sah das richtig billig und unglaubwürdig aus. Immerzu mit großen Kulleraugen und übertriebenen Bewegungen, fast wie aus einem Videospiel für Sechsjährige. Aber auch sonst fiel mir kaum ein Moment auf, der nicht massiv digital nachbearbeitet worden ist und keine offensichtlichen Greenscreen-Elemente hatte. Die Illusion geht mir dabei irgendwie total flöten.
(...)
- Die Feen-Tanten. OMG waren die nervig! Ich habe jeden Moment gehasst, in dem die vorkamen. Der oben erwähnte CGI-Kritikpunkt kommt noch hinzu, die draufkopierten Gesichter ihrer "kleinen Formen" waren bei denen so gruseliges Uncanny Valley wie ich es schon lange nicht mehr gesehen habe!
Falls sich jemand nicht so viel darunter vorstellen kann, hier nochmal kurz anschaulich, was ich damit gemeint habe...

Ekel-Grusel-Uncanny Valley Effekt:

http://picload.org/image/liwprdd/maleficent20104.jpg

Billige CGI Kinder-Videospiel-Knuddelfiguren, die in Live-Action nichts zu suchen haben:

http://picload.org/image/liwprdo/maleficent20101.jpg

MrBamboo
25.06.2014, 19:22
Under the Skin

Phänomenaler Film. Thread folgt bald, bin noch ganz durcheinander. Echt eine Schande mit dem deutschen Verleih, da kommt einer der interessantestes Filme nicht ins Kino. Habe echt noch nichts vergleichbares (wahrscheinlich auch besseres) in diesem Jahr gesehen.

Schattenläufer
25.06.2014, 19:26
Under the Skin

Phänomenaler Film. Thread folgt bald, bin noch ganz durcheinander. Echt eine Schande mit dem deutschen Verleih, da kommt einer der interessantestes Filme nicht ins Kino. Habe echt noch nichts vergleichbares (wahrscheinlich auch besseres) in diesem Jahr gesehen.

Waaas, der kommt nicht ins Kino?! Ich hatte mich schon so auf den gefreut, eine Freundin hat ihn auf dem London Film Festival gesehen und unglaublich davon geschwärmt... :(

MrBamboo
25.06.2014, 19:31
Waaas, der kommt nicht ins Kino?! Ich hatte mich schon so auf den gefreut, eine Freundin hat ihn auf dem London Film Festival gesehen und unglaublich davon geschwärmt... :(Senator sagt: Kein Publikum. Deshalb direkt ein DVD-Release. Quelle (http://www.filmverliebt.de/kein-kinostart-fuer-under-the-skin-in-deutschland-stattdessen-dvdblu-ray-release-im-herbst/)und reißerische Quelle (http://www.focus.de/kultur/kino_tv/scarlett-johansson-under-the-skin-nackt-darum-kommt-under-the-skin-nicht-in-die-deutschen-kinos_id_3810250.html)

Auf welchem oder welchen Festivals der Film in Deutschland laufen soll weiß ich allerdings auch nicht.

Byder
29.06.2014, 15:52
20614
5/5 Stars.

Habe noch nie so viel gecringed.

The Fool
29.06.2014, 16:55
Review

5/5 Stars.

Habe noch nie so viel gecringed.
Gerade die erste Folge gesehen, wie geil ist das denn bitte :D

Skye
29.06.2014, 17:09
20614
5/5 Stars.

Habe noch nie so viel gecringed.

Bist schon durch damit? :D dat cliffhanger...
Habe ja ein bisschen Bange ob's eine Verlängerung kriegt. Quoten waren auch für Comedy Central eher mau. :(

Byder
29.06.2014, 17:33
THERE ALL IS ACHING

Aber ja, eine 2. Season soll es geben. Freu mich auch drauf, weil die Serie so unglaublich gut ist. :D

Skye
29.06.2014, 17:50
Nice! Das ist dann wohl total an mir vorbei gegangen.

~Jack~
01.07.2014, 21:34
http://i.minus.com/jxzYUc11jPXKP.jpg

Da ich nach dem Ende von How I Met Your Mother einen guten Ersatz brauchte habe ich mir endlich mal Friends angeschaut und gerade die letzte Folge beendet. Für eine Serie die 10 Jahre lang lief blieb sie erstaunlich konsistent und hat nie so sehr geschwächelt wie HIMYM es teilweise getan hat. Sie hat zwar nie den selben emotionalen Tiefgang erreicht, aber die Beziehungen waren durchaus interessant, auch wenn es eine Menge unwichtiger Wegwerfbeziehungen gab die schneller vorbei waren als sie begonnen haben. Das hat die Serie allerdings nicht ruiniert. Und zur Abwechslung gab es sogar ein vollkommen befriedigendes Ende. Und jetzt ist es leider vorbei :'(
Kann ich jedem nur empfehlen der die Serie noch nie gesehen hat.

Ratti
02.07.2014, 11:50
20614
5/5 Stars.

Habe noch nie so viel gecringed.

Supergut. Sollte jeder anschauen, der mit leicht schwarzem Humor was anfangen kann :D

What's the good news, Forrest!?
- ......space was amazing?


edit: Friends hab ich übrigens auch erst letztes Jahr gesehen, und ist in der Tat besser als der Großteil der darauffolgenden Imitationen, auch wenn man der Serie das Alter schon anmerkt.

The Fool
02.07.2014, 12:21
Bin auch gerade mit Review durch, war wirklich absolut großartig, also danke für die Empfehlung hier! Nächste Staffel dann hoffentlich mit noch mehr A.J. Gibbs :D

Und Friends hab ich wirklich auch erst letztes Jahr komplett gesehen und mir hats auch sehr gut gefallen, ich frag mich da aber auch, ob mir die späteren Staffeln noch so gut gefallen hätten, wenn ich das nicht in einem Stück durchgeschaut hätte. Ist halt immer was anderes, wenn man zwischen den Folgen eine Woche wartet und zwischen den Staffeln ein halbes Jahr, da merkt man dann einen Qualitätsverlust wohl eher, als wenn man alle Staffeln innerhalb von paar Wochen durchschaut.

Byder
16.07.2014, 18:23
Ein paar Sachen aus den letzten Wochen:

Alice in Wonderland (1951) Komischer Film. 7/10
Real Women Have Curves Nicht so schlecht wie erwartet, aber auch nicht gut. 5/10
East is East Unterhaltsamer Gesellschaftsfilm über eine englisch-pakistanische Familie. Vergessenswürdig und unnötig unter der Gürtellinie. 5/10
Pain & Gain Ums mal mit Rattis Worten zu sagen: "Mark Wahlberg denkt, dass er das Recht auf ein geiles Leben hat, weil er krass gepumpt hat." Erste Hälfte des Films unterhaltsam, die zweite zog sich dann doch. Nicht der schlechteste Film, den man gucken kann. 6/10
Fack Ju Goethe Oftmals zu stumpf und albern, aber hin und wieder gabs gute Gags. Hat mich unterhalten. Für nen deutschen Film sehenswert. 6/10
Todo sobre mi madre Konnte mit Volver schon nichts anfangen, dieser Film ist nur minimal besser. Dialoge wirken (in der synchronisierten Fassung) hölzern, der ganze Film zündete nie, auch wenn er mich trotzdem ein wenig unterhalten hat. 6/10
Dead Man Walking Super Dramafilm um Moral, Verbrechen und Gerechtigkeit. 8/10
Casino Die ganze "Love"-Story war mir viel zu sehr überzogen, was schade ist, da der ganze Film unglaublich super ist. Würde ihm gerne eine höhere Bewertung geben, aber er kriegt von mir nur leider eine 7/10.
American Beauty Echt super. Der Film schafft es, eine Menge gesellschaftlicher Themen anzusprechen, ohne dabei plump zu sein. Allerdings ist das ganze schon ein wenig grenzwertig, noch ein Ticken mehr und der Film hätte nicht mehr so gut funktioniert. 9/10
Gravity Mitreißender, atmosphärischer Film, der zu keiner Stelle überzogen oder langweilig wirkt. Haut einen beim Sehen um, aber danach bleibt er nicht mehr im Kopf. 8/10
Eyes Wide Shut Zunächst fand ich den Film durchschnittlich, der gesamte Anfang bewog mich eher dazu, etwas anderes zu gucken. Im Nachhinein wurde der Film immer interessanter, aber das Große und Ganze blieb mir verborgen, insgesamt erschien er mir auch viel zu lang. Zunächst wollte ich dem Film 5-6/10 geben, dann 6/10 und jetzt schwanke ich stark zwischen 7/10 und 8/10. Das kommt daher, dass der Film im Nachhinein besser für mich wurde, als ich ihn beim Sehen erlebt hatte. Ja. 8/10. :D
Office Space Nette Komödie, sehr gut gemacht. Gab ein paar Lacher, hab mich durchweg unterhalten gefühlt. 7/10
Her Super Film, sollte man gesehen haben. 8/10

T.U.F.K.A.S.
21.07.2014, 09:50
Snowpiercer ist der Shit.

Das ist alles was ich dazu sagen kann.

@Joe: Ich liebe "Fack juh Goethe" - der Film erinnert mich derbe an meine eigene Schulzeit (und an Great Teacher Onizuka, was ein Bonus ist).

MrBamboo
21.07.2014, 12:34
Snowpiercer ist der Shit.

Das ist alles was ich dazu sagen kann. Ich kann dazu sagen, dass ich gut unterhalten, aber nicht überwältigt wurde. Und, dass alle nicht-koreanischen Darsteller weit hinter ihren Möglichkeiten zurück blieben. Tilda Swinton bildet die erfreuliche Ausnahme. Bisher imo der schwächste Film von Bong Joon-ho. Aber immer noch sehenswert.

Gala
21.07.2014, 19:46
Snowpiercer ist der Shit.

Das ist alles was ich dazu sagen kann.
.

Ja der war echt nicht sonderlich gut. Soviel potential, soviel verschenkt. Echt schade bei dem Ausgangsmaterial.

Skye
21.07.2014, 20:13
Quaaatsch. Ohne das Graphic Novel jetzt gelesen zu haben, aber der war überdurchschnittlich gut gespielt und in Szene gesetzt. Und die Actionszenen waren auch toll (außer vielleicht die etwas dämliche "Kurven"-Szene).
Aber vielleicht hat er ja auch nur deine Erwartungen nicht erfüllt, wovon ich jetzt auch mal generell ausgehe. Als Nicht-Kenner der Vorlage habe ich ihn jedenfalls sehr positiv aufgenommen.

~Jack~
21.07.2014, 20:46
Ich kenne die Vorlage nicht, fand den Film schlussendlich aber nur nett. Schlecht war er sicher nicht, aber nochmal ansehen würde ich ihn mir auch nicht.

T.U.F.K.A.S.
21.07.2014, 21:51
Ich glaube meine Aussage wurde negativer aufgenommen als ich sie eigentlich meinte :D Ich fand den tierisch geil.

Skye
21.07.2014, 22:27
Ich glaube meine Aussage wurde negativer aufgenommen als ich sie eigentlich meinte :D Ich fand den tierisch geil.

Also mein Beitrag galt auch Gala, welcher wiederum deine Aussage wohl ganz bewusst so ironisch auffassen wollte. :p
Ich finde nämlich auch, dass der Film der Shitnizzle war! and I know babies taste best :'(

The Strain gucke ich auch gerade. Eben die zweite Episode gesehen. War nicht so gut wie der Pilot, aber ich bin immer noch voll dabei. Erstaunt mich, wie weit Kabelsender, vor allem FX, im Moment in Sachen Gewalt und Nacktheit gehen, vor allem letzteres. Das nimmt ja ungeahnte Ausmaße an. Wer den Piloten von You're the Worst gesehen hat, weiß was ich meine. Nicht, dass es mich stören würde...

Ansonsten gucke ich aktuell auch The Leftovers. Und es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Super vage, aber äußerst atmosphärisch und cineastisch. Hoffe da kommen noch ein paar mehr surreale Sequenzen in Zukunft, die haben mir bisher sehr gut gefallen.

Holo
04.08.2014, 22:00
http://s7.directupload.net/images/140804/dfys6tu8.png
Ich fand Maleficent als Film für zwischendurch ausgezeichnet und wesentlich besser, als ich das erwartet hätte. Ich bin kein großer Fan von Angelina Jolie, bin aber ebenfalls der einhergehenden Meinung, sie und nur sie konnte diese Rolle spielen, weil sie es großartig macht. Ich fand die Schauspielerin der jungen Maleficent noch um einiges besser und hätte gern mehr von ihr gesehen, aber es ist Jolie zu verdanken, dass sie einen Großteil ihres Charmes behalten hat und trotz ihres Alters noch sehr sympathisch und verspielt wirkt. Die Figur ist realistisch herangewachsen, könnte man sagen. Das war eine beeindruckende Leistung. Aurora ist auch insofern erstaunlich besetzt, weil sie ja zunächst einmal die reine Naivs-Unschuld und Gutherzigkeit ohne Kompromisse ist. Und dennoch war die Figur für mich von Anfang an überaus liebenswürdig und angenehm. Ob es nun an der Schauspielerin oder den Dialogen liegt, ich konnte Maleficent mitfühlen, dass sie Monsterchen (D'aww) mehr und mehr mochte, denn das war quasi unausweichlich. Nicht nervige Good Girl-Stereotypin. Wow. :A

Die erste Hälfte des Films war trotz allem die Sehenswerteste, weil die Schlacht alleine schon das Highlight des Films war, sie war unerwartet passend ins Geschehen inszeniert und sah geil aus. Mjam. Ich mochte die Effekte, sieht man von Ausfällen wie den Creepy Fairies und Random Monsters ab.

Im Gegensatz zu den Meisten hier war ich mit der Handlung annähernd absolut zufrieden. Gerade, dass man aus Maleficent nicht das klischeebeeierte, unlogische Biest der Vorlage machte, machte für mich die große Stärke des Films aus. Ich fand Maleficent als tragische Figur toll gemacht, konsequent umgesetzt und kreativ umgearbeitet. Und die Spitze des Ganzen war, dass sie mit der Wahre Liebe Sache nach Tangled und Frozen das dritte Mal gänzlich unkonventionelle Wege gingen, indem sie eben nicht klassische Kitschliebe heranziehen, sondern die Beziehung von Maleficent und Aurora fokusieren. Glorious. Da hat mir der Auftritt des Prinzen in der letzten Szene dann doch noch allerhand kaputtgemacht, leider, aber es war zu verkraften.
Ich werde mir den Film wohl auf Bluray kaufen, da er tatsächlich unterhaltsam und nicht zu langwierig war. Beileibe kein Meisterwerk, aber ein guter Casual-Streifen. Mir gefällt die Richtung, in die Disney sich entwickelt.
7,5/10 Punkte

http://s7.directupload.net/images/140804/wqxgbn3d.png
Erneut ein Film, den ich nicht als den ganz großen Hit beschreiben würde, der mich aber souverän unterhalten hat. Die Thematik ist in der aktuellen Zeit natürlich grundsätzlich sehr interessant, wenn sie aber noch so spannend inszeniert wird, kann nicht allzuviel schief gehen. Nun ja. In der ersten Hälfte. Danach wird mir der Film leider etwas zu viel Magie, was die Nachvollziehbarkeit und Logik des Gezeigten angeht. Auch inhaltlich ist man mit der Motivation und Personifikation der KI hier für meinen Geschmack etwas weit übers Ziel hinaus geschossen. Eine Zombie-Armee, wtf.
Und wir sprechen mal nicht darüber, dass es den Angriff zum Schluss nur gegeben hat, damit Amerika auch noch seine Prise Action bekommt.
Johnny Depp legt aber (Natürlich) die mit Abstand beste Performance des Filmes hin und trägt Selbigen damit. Was für ein Schauspieler. :A
Ich würde mir den Film kein zweites Mal ansehen, dafür fand ich ihn hintenraus dann doch zu schwach, aber unterhaltsam, nichtsdestoweniger.
PS: Ich freue mich jetzt schon auf das Cinema Sins-Video.
Der Film hat Plotholes, und davon nicht zu Wenige.
6,5/10 Punkte


http://s14.directupload.net/images/140804/i2d2yhwo.jpg
War wirklich geil. Der erste Teil erschuf dieses faszinierende Setting, vertat sich dann aber mit der Wahl der Handlung. Anarchy macht diesen Fehler nicht und holt für meine Begriffe alles und genau das aus der Säuberung heraus, was man sich davon erwartet. Kriege auf Straßen, Psychopathen und Gelegengheitsmörder verschiedenster Klassen überall, das offene Chaos im Land und natürlich das ausgenutzte Machtgefälle zwischen arm und reich. Der Film war unterhaltsam, schonungslos, konsequent und hatte genau die richtige Länge. Die Schauspieler fand ich aber ironischerweise allesamt Schwächer als die des Vorgängers.

Dicke Abzüge gibt es für den steinzeitlichen "Vater-hat-Frau und Kind-verloren-und-bekommt-einen-Draht-zu-einem-fremden-Kind-welches-er-beschützen-will-"Subplot. Das war so miserabel und gewollt inszeniert, dass es mir das Finale regelrecht kaputt gemacht hat.
Ein dritter Teil ist soweit ich weiß denkbar, und das würde ich als ein Finale auch sehr begrüßen. Die Möglichkeiten sind da.
8/10 Punkte

Holo
13.08.2014, 02:48
http://s14.directupload.net/images/140813/5v2nymum.png

Zum Anlass des doch recht tragischen Ablebens von Robin Williams habe ich mir noch einmal seit langer Zeit seine wie ich finde mit Abstand stärkste Rolle im Film One Hour Foto angesehen, den ich ohnehin nochmal schauen wollte.

One Hour Foto ist ja kein reißerischer Psychothriller oder ein Film, der sich in irgendwelche anderen Americanoklischees stecken lässt. Was hier von Anfang bis Ende mit wirkungsvollsten Kamerawinkeln, Farbeinstellungen und geschickter Regie inszeniert wird, ist schlicht eine zutiefst bedrückende und bittere Studie über einen einsamen Mann und die Einsamkeit an sich. Über die Tatsache, dass es einfach mal nichts Schlimmeres gibt als Einsamkeit. Allein wie die Abschnitte der scheinbar glücklichen, lebhaften Familie von den trostlosen, kargen Szenen Seys abgegrenzt werden, ist ein beeindruckendes Kunststück, aber selten kann man allein durch Bilder Einsamkeit und Leere so deutlich spüren wie es hier der Fall ist. Zumindest was mich angeht. Der Film ist viel zu unbekannt und auch zu unterschätzt, denn er ist ein überaus bewegendes Werk, das seine Zuschauer sehr nachdenklich und wegen der bis zum Ende konsequent durchgezogenen Trostlosigkeit seiner bemitleidenswerten Hauptfigur etwas niedergeschlagen zurücklässt. Vorallem, wenn man sich auch noch mit Sey identifizieren kann.

Fand den Streifen großartig, auf seine ruhige und subtile Weise. Ich bin ein bisschen emotionaler berührt als gedacht, aber das ist ja nicht schlecht.
9,5 / 10 Punkte

Holo
17.08.2014, 04:30
a serbian Film
Hm. Ekelhaft und sehr ungemütlich, aber nun auch nicht so unerträglich, wie man es erwarten könnte. Stellenweise schwer, denn es soll ja widerlich und abstoßend sein. Hat geklappt. Die Säuglings-Szene hat mir die Fingernägel schon sehr stark ins Gesicht getrieben.
Aus filmischer Sicht aber wirklich nicht so schlecht und interessant gemacht. Guter Score.

Will ich nicht wiedersehen. Und schnell vergessen. Danke Serbien.
Oh aber sollte ich mich dafür schämen, dass ich laut loslachen musste, als er die Glatze mit seinem Willi erstochen hat?

Byder
17.08.2014, 13:09
http://share.cherrytree.at/showfile-16301/hellboy.jpg
Hellboy

Alles an diesem Film war einfach absolute Durchschnittskost, oftmals hatte ich den Eindruck, man hätte sich einfach mit dem Nötigsten zufrieden gegeben und niemand hatte die Motivation, einen guten Film zu drehen. 5/10

http://share.cherrytree.at/showfile-16302/lost_in_translation_poster.jpg
Lost in Translation

Fand ich nett anzusehen, auch wenn der Film mir nachhaltig nichts gibt. War aber ein durchweg positives Filmerlebnis, 7/10.

http://share.cherrytree.at/showfile-16303/1965995.jpg
The Ambassador

Dänischer Journalist macht sich mit einem gekauften Botschafterausweis auf nach Afrika um sich Blutdiamanten zu besorgen. Heftiger Film und äußerst interessant. Außerdem hat der Typ ziemlich dicke Eier in der Hose für das, was er da abgezogen hat. Stellenweise etwas träge. 7/10

T.U.F.K.A.S.
18.08.2014, 15:27
a serbian Film
Was wirklich schade ist an dem Film ist die Tatsache, dass er mit seinem Titel die gesamte serbische Filmlandschaft runterdudelt auf Sex und Gewalt. Aus Serbien/dem gesamten ex-jugoslawischen Raum kommen einige sehr schöne, künstlerisch wertvolle (manche mehr, manche weniger) Filme mit starkem linkspolitischem Background. Das andere große Problem an A Serbian Film ist zudem, dass er gutgemeinte Intentionen hat (den - nach Ansicht des Regisseurs - eingebrannten serbischen Opferkomplex und das Subgenre Arthouse-Film zu dekonstruieren), diese aber auf eine Art und Weise umsetzt mit der ich persönlich nicht unbedingt konform gehe. Pulp ist schön und Pulp hat seinen festen Platz im Medium Film, aber nicht zwingend auf diese überdrehte Art und Weise.

Und ja, ich musste bei der Erstechungsszene auch laut loslachen :D

Aliena
18.08.2014, 22:07
http://s14.directupload.net/images/140813/5v2nymum.png

Zum Anlass des doch recht tragischen Ablebens von Robin Williams habe ich mir noch einmal seit langer Zeit seine wie ich finde mit Abstand stärkste Rolle im Film One Hour Foto angesehen, den ich ohnehin nochmal schauen wollte.


Gute Auswahl :)
Ich fand den Thriller auch schon immer gut.Ich weiß noch, dass ich anfangs nicht damit zurechtkam, Robin Williams in so einer düsteren Rolle zu sehen. Aber er hat es brilliant gemacht :)
Ich werde mir das Wochenende wohl "Der Club der toten Dichter" ansehen. Den habe ich schon ewig nicht mehr gesehen.



Den habe ich letztes Mal geschaut:

http://images.kino.de/flbilder/max14/auto14/auto02/14020345/b148x210.jpg

Die Sprüche von dem Hundertjährigen sind oft zum Danebenlegen. Auch die Story insgesamt ist eigentlich makaber.
Allerdings zieht sich der Film ein wenig dahin. Man wartet regelrecht auf die Knallerszenen.
7/10

Simon
21.08.2014, 08:02
Zuletzt gesehen:

20934
Robocop (Reboot)
Ich gebe es zu: das letzte mal, als ich das Original gesehen habe, ist schon ziemlich lange her. Daher kann ich jetzt nicht so richtig die direkten Vergleiche zwischen Original und Reboot ziehen.
Den Film jedoch nur darauf zu reduzieren, dass es sich hierbei um eine modernere Auflage eines Klassikers handelt, wäre aber auch etwas eindimensional gedacht. Denn auch wenn die Story nicht unbeding Original ist, so hat die Umsetung doch ihren eigenen, nicht zu verleugnenden Reiz. Besonders gut gefallen jedoch haben mir in dem Streifen die Leistungen von Gary Oldman der mal wieder beweist, was für ein großartiger Charakterdarsteller er ist - und von Michael Keaton, der für mich auf immer und ewig Batman sein wird. Die Rolle des skrupellosen Konzernchefs, dem so ziemlich alles scheißegal ist außer seinem Profit hat er mit einer unheimlichen Brillianz gespielt. Und die kleinen Sequenzen, in denen Samuel L. Jackson seine Propaganda raushauen durfte, waren ebenfalls aller Ehren wert. Ein wirklich feiner Actionstreifen für Zwischendurch.

8/10

20935
Total Recall (Reboot)
Okay, ich liebe das Original. Wirklich, ich halte den Streifen für einen grandiosen Actionfilm ohne große Kompromisse und für mich ist es einer der besten Filme mit Schwarze••••••.
Entsprechend gespannt war ich bei dem Reboot mit Colin Farrell in der Hauptrolle. Denn er ist wohl so ziemlich einer der Wenigen, die ich in der Rolle von Douglas Quaid nicht erwartet hätte.
Erfrischender Weise versucht der Film nicht lediglich, eine Neuauflage zu sein, sondern möchte schon etwas Eigenständiges sein. So werden nur einige wenige Fixpunkte und Schlüsselszenen aus dem Original übernommen, der Rest bleibt zum großen Teil eigenständig, auch wenn hier und da immer wieder mal kleine Anspielungen aufblitzen (die Prostituierte mit den 3 Brüsten zum Beispiel oder die Tatsache, dass Quaid zum Mars will, der in diesem Film nicht zur Handlung gehört).
An und für sich ist der Reboot recht gelungen und auch die eigenständige Interpretation der Originalgeschichte macht sich sehr gut, so dass Jessica Biel (ihre Rolle spielt sie einfach grandios!) und Kate Beckinsale nicht mal zur optischen Aufwertung herhalten müssen. Cool ist übrigens auch Bryan Cranston als Cohaagen. Einzig den schönen Satz "Come on Cohaagen, give these people air!" habe ich vermisst :D

8/10

La Cipolla
23.08.2014, 23:49
Wow, Byder schafft es mal wieder, trotz meines SEHR überschaubaren Filmregals zwei meiner Lieblingsfilme in einem einzigen Post mit "Okay" abzuspeisen. Aber geht schon klar ... "auch wenn der Film mir nachhaltig nichts gibt" :| ... ;D Guck wenigstens den zweiten Hellboy, da weiß er nämlich noch viel deutlicher, in welche Richtung er will. :A


21000

Der Lego Film war Wahnsinn. Hat mich in seiner positiven Hyperaktivität ganz stark an Scott Pilgrim erinnert, weil einfach so verdammt viel passiert. Und es ist eigentlich extrem selten, dass ich selbst diese seltsamen, unpassenden, aufgezwungenen, "überraschenden" Realszenen irgendwie passend und cool finde. :A Gerade auch die Auflösung mit Lord Business war klasse. Für mehr Blümchen in meinen Kinderfilmen, so geht Werbung für Spielzeug! ^__^ Man darf nur nicht über Wild Styles Rolle nachdenken - aber hey, nach Drachenzähmen 2 war das ja fast schon fortschrittlich.


20997

God Bless America hat praktisch zwei große Punkte: Moral und Charakter.
Zweiteres funktioniert, irgendwie, vor allem in den letzten dreißig Minuten; ER ist zwar das laufende Klischee des gesellschaftlichen Absturzes gone amok schlechthin und SIE mehr eine eskapistisch angehauchte Antifantasie, aber die Schauspieler schaffen es durchaus, den beiden ein bisschen Leben einzuhauchen. Am Ende hat man das Paar also schon irgendwie gern.
Die Moral ... schwierig. Zuerst macht es sich der Film zu einfach. Er beginnt mit 30 Minuten stumpf-moralischer Holzhammer-Exposition, bei der man fast einschläft. Das moralische Konstrukt ist also erstmal über-ein-eindeutig, viel zu viel, und vor allem viel zu viel Holzhammer. Als das Mädchen ins Spiel kommt, löst sich das Ganze dann aber ganz langsam auf, zumindest zwischen den Zeilen, wird zunehmend vage, die Ideen entblößen sich als offensichtlich zweifelhaft, veraltet oder noch häufiger viel zu simpel, als dass man rational voll dahinter stehen könnte. Und das ist vielleicht auch schon der große moralische Mehrwert des Films: Die interessanten Szenen sind nicht die, in denen reale Zweifelhaftigkeiten angeprangert werden, sondern die, in denen die sehr unterschiedlichen Erfahrungen und vor allem Ansichten (!) der Hauptfiguren aufeinandertreffen, in denen also klar wird, dass die beiden mehr eine romantische Antihaltung gegen alles "Falsche" zusammenführt. Was genau das ist, oder wie man dagegen vorgehen sollte, da würden sie wohl kaum auf einen Nenner kommen. Die Beweggründe sind sowieso ein uneindeutiger Hotchpotch aus Lebenswelt, kulturellen Ideologien, spontanen Emotionen und Kram aus dem Off. Spielt aber auch keine Rolle, denn trotz allem Philosophie-Bla-bla werden doch vorrangig Arschlöcher erschossen.
Und so MUSS man den Film auch sehen, wenn man ihn irgendwo wertschätzen will. Als klare Gesellschaftkritik taugt er nicht im Geringsten, mit seinen offen sexuellen Innuendos für den Mann hinter der vierten Wand, der cineastisch inszenierten Gewalt mit netter Musik, dem Abtöten Fremder aufgrund von Oberflächlichkeiten, der Glorifizierung von allem Möglichen und so weiter und so weiter ... wer hier nach Moral sucht, findet fast schon eine Selbstparodie. Als dekonstruktivistischer Charakterfilm ohne klare Message, mit vielen Ansätzen und Widersprüchen dagegen kann God Bless America durchaus was. Eine Offenbarung sollte man trotzdem nicht erwarten, dafür bleibt das Ganze zu "in Genre", zu berechenbar, wie eigentlich auch schon beim Titel zu erwarten war. Da haben mir Super (durch das Gesamtbild) und selbst Wanted (durch das Drumherum) erheblich besser gefallen. Und doch, aller Kritik zum Trotz, ist nach dem Gucken so ein schwer erklärbar positiver Vibe aus den Credits gekrochen. Vielleicht ist der Film einfach ein stumpfes "aus Prinzip!" in allen seinen Daseinsformen, und das muss ja hin und wieder auch mal sein.

Holo
24.08.2014, 22:43
http://s7.directupload.net/images/140824/mlscx4kh.jpg

:D

Schattenläufer
01.09.2014, 22:13
Under The Skin

Ich war sehr enttäuscht, muss ich sagen. :( Der Film bietet teilweise schöne Bilder und passende, tolle Musik. Aber gerade gegen Ende wird er einfach nur noch... langweilig und unverständlich. Ich wusste irgendwann nicht mehr, was mit Scarlett Johannsons Charakter los ist, warum sie handelt wie sie handelt, und es war mir auch irgendwo egal. Das "Finale" war dann die Krönung, eine Aneinanderreihung von unpassenden Momenten, die nichts erklären und mich einfach nur genervt und ratlos zurückgelassen haben.
Aus dem Stoff, aus der Kameraführung und der Ästhetik hätte man so viel machen können. Diesen Film kann ich so aber nicht weiterempfehlen.

Die Kritiken widersprechen mir eindeutig, also ist es für Cineasten vielleicht irgendwo ein anderes Erlebnis. Aber ich weiß nicht. Alle Interpretationen und Erklärungen, die mir einfielen, sind unglaublich platt und banal.
(Meine Begleitung, die Filmwissenschaft studierte und ziemlich Ahnung von so etwas hat, stimmte mir übrigens zu. Für sie war das Ende wie ein Faustschlag und dadurch irgendwie effektiv, aber ansonsten war sie auch unbeeindruckt.)

MrBamboo
02.09.2014, 16:50
Under The SkinIch war sehr enttäuscht, muss ich sagen. :( Der Film bietet teilweise schöne Bilder und passende, tolle Musik. Aber gerade gegen Ende wird er einfach nur noch... langweilig und unverständlich. Ich wusste irgendwann nicht mehr, was mit Scarlett Johannsons Charakter los ist, warum sie handelt wie sie handelt, und es war mir auch irgendwo egal. Das "Finale" war dann die Krönung, eine Aneinanderreihung von unpassenden Momenten, die nichts erklären und mich einfach nur genervt und ratlos zurückgelassen haben.
Ich war von der anderen Richtung die der Film nach der Hälfte einschlägt auch überrascht, fand's im Nachhinein aber ziemlich gut gelöst.
Es war ja irgendwo der Witz, dass man mit einer Identifizierung nicht weit kommt, sei es im Vergleich mit anderen Filmen, oder generell im Vergleich mit Empathie und Einfühlung für das Gegenüber. Das war ja auch irgendwie Thema des Filmes, gerade auch die visuelle und haptische Natur von (Mit-)Gefühl. Ich habe auch manchmal geglaubt mich in die Figur reinfühlen zu können, letztlich blieb das immer Trugschluss. Sie ist und bleibt ein Geheimnis. Ich fande stark, dass der Film dabei auf ein so bekanntes Gesicht wie das von Johansson setzt. Im Kino war es mir natürlich klar wer sie ist, sie im Spiel bzw. in Interaktion mit Menschen zu sehen, die sie vermutlich auch aus Filmen oder Illustrierten kennen, sie aber dann aber doch nicht erkennen hatte etwas zynisches und wahrhaftes. Das Ende doppelt dieses Moment. Egal was ich geglaubt habe zu sehen (oder zu fühlen) war natürlich nur meine Projektion.

Duke Earthrunner
15.09.2014, 09:08
http://i.imgur.com/2dLv89L.jpg

Californication - Alle 7 Staffeln

Konnte in den letzten Wochen endlich mal die ganze Serie nachholen. Hat überwiegend sehr viel Spaß gemacht. Die ersten 4 Staffeln waren qualitativ deutlich besser, danach gab es den altbekannten Shark Jump. Dennoch war es auch in den späteren Staffeln immer noch launig. Das Finale war auch ganz nett und weit von der Dexter Katastrophe entfernt. Hätte eigtl auch noch ein paar Staffeln mehr davon schauen können. Insgesamt auch tolle Musikauswahl, Rocket Man ist ein super Track. Und ja die Damenauswahl war auch aller erste Sahne (Faith und Sasha Bingham <3). Würde mich ja interessieren ob Duchovny das Casting jeweils selbst durchgeführt hat :hehe:
Mal schauen was der alte *Mooootherfuuucka* Duchovny jetzt als nächstes Projekt ins Auge fasst. Bin gespannt!

Andrei
15.09.2014, 17:58
.....
Mal schauen was der alte *Mooootherfuuucka* Duchovny jetzt als nächstes Projekt ins Auge fasst. Bin gespannt!

Akte X revival/reboot, who cares. Aber nur mit Gillian und Gilligan!

Knuckles
21.09.2014, 13:26
http://i.imgur.com/U4aG0t9.png
Die Serie ist zwar schon lange beendet, jedoch habe ich erst diese Woche damit angefangen, sie anzuschauen. Eigentlich könnte ich mich ärgern, denn so einen tollen Cast habe ich schon lange nicht mehr in einer Serie gehabt. Bis auf den Charakter Morgan Grimes mag ich wirklich jede Person im Cast, besonders die Schwester von Chuck und ihren Freund Captain Awesome! XD Ich habe schon gehört, dass die letzten beiden Staffeln nicht mehr so gut sein sollen, aber solange ich trotzdem gut unterhalten werde, bin ich zufrieden.

The Fool
21.09.2014, 13:59
Die Serie ist zwar schon lange beendet, jedoch habe ich erst diese Woche damit angefangen, sie anzuschauen. Eigentlich könnte ich mich ärgern, denn so einen tollen Cast habe ich schon lange nicht mehr in einer Serie gehabt. Bis auf den Charakter Morgan Grimes mag ich wirklich jede Person im Cast, besonders die Schwester von Chuck und ihren Freund Captain Awesome! XD Ich habe schon gehört, dass die letzten beiden Staffeln nicht mehr so gut sein sollen, aber solange ich trotzdem gut unterhalten werde, bin ich zufrieden.
Ich fand zwar auch, dass vor allem die letzte Staffel nicht mehr so besonders war, dafür hat Chuck aber trotzdem eines der besten Serienfinale, die ich je gesehen habe. War für die Serie meiner Meinung nach einfach perfekt.

Holo
30.09.2014, 23:37
http://s14.directupload.net/images/140930/75mlbm3q.jpg

Einer der wunderschönsten Filme, die ich je gesehen habe und vielleicht die beste und bewegendste Filmromanze, die ich je gesehen habe.
Ich weine gerade. Das erste mal seit... 5? 6? Jahren hat mich ein Medium zu Tränen gerührt. Ich will ein Operating System. Jetzt sofort. Mein Leben ist ohne inkomplett. Wer weiß, vielleicht in 10 Jahren... Dieses Konzept kommt so nah an die idealisierte Fiktion, die ich etwa auch in fiktiven Charakteren suche, und die Menschen abgeht.
Großartiger Film, ich weiß wirklich nicht, was ich noch dazu sagen sollte. Danke, mehr davon bitte. Es ist so scheiße, dass so etwas wie eine richtige Beziehung zu etwas Fiktivem noch nicht in einem wirklich erwidertem Maße möglich ist, sieht man von Dating-Charakteren in Japan ab, die von irgendwelchen sehr fantasievollen Nerds geheiratet werden... ich würde genau so handeln wie Theodor. Na ja, vielleicht... in vielen Jahren...

Eine Kritik hab ich doch noch:
Was ist am Ende mit den Operating Systems passiert? Warum sind die einfach verschwunden? Das habe ich nicht verstanden. Das erschien mir wie eine gezwungene und etwas arg konstruierte Deus Ex, um Mensch und OP doch noch irgendwie außeinanderzureißen. Genau wie viele der Beziehungs-Crisis davor. Das mit den vielen hundert Liebschaften des eigenen Operating Systems etwa war so unnötig und bitter... und natürlich ist die Moral am Ende dann doch wieder: Beziehungen zu etwas Fiktivem sind unmöglich und schlecht, menschliche Beziehungen sind das einzig Wahre und das einzig Mögliche, wenn man glücklich werden will. Das fand ich von meinem Standpunkt und dem Kernthema des Films aus unsagbar enttäuschend.

10/10
Ich könnte auch noch mehr Punkte vergeben. Ein Film, den ich sicher noch sehr oft sehen werde. Darüber werde ich auf jeden Fall noch eine Gesprächsrunde machen. Kann mich mit der Thematik ja voll und ganz identifizieren.

~Jack~
30.09.2014, 23:40
Was ist am Ende mit den Operating Systems passiert? Warum sind die einfach verschwunden? Das habe ich nicht verstanden. Das erschien mir wie eine gezwungene und etwas arg konstruierte Deus Ex, um Mensch und OP doch noch irgendwie außeinanderzureißen. Genau wie viele der Beziehungs-Crisis davor. Das mit den vielen hundert Liebschaften des eigenen Operating Systems etwa war so unnötig und bitter... und natürlich ist die Moral am Ende dann doch wieder: Beziehungen zu etwas Fiktivem sind unmöglich und schlecht, menschliche Beziehungen sind das einzig Wahre und das einzig Mögliche, wenn man glücklich werden will. Das fand ich von meinem Standpunkt und dem Kernthema des Films aus unsagbar enttäuschend.

Sie haben eine höhere Existenzebene erreicht auf der ihnen die Menschen quasi nichts mehr zu bieten haben. http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/AscendToAHigherPlaneOfExistence

MrBamboo
01.10.2014, 06:16
Mochte Her so einigermaßen, fande ihn aber unbedingt sehenswert weil man sich darüber so wunderbar streiten kann. Die Unterhaltungen die ich über den Film geführt habe, haben mir fast mehr Spaß gemacht als der Film selbst. Fand's z.B. ziemlich komisch, dass er doch recht viel Wert auf "alternative" Liebes- und Beziehungskonstellationen legt, die Polygamie bis zuletzt außen vor bleibt.

@Nonsense: Witzig, dass du die Probleme die du mit dem Film hattest als Deus ex machina bezeichnest, das beschreibt das Prinzip des ganzen Filmes (inkl der letzten "Wendung") doch im wahrsten Sinne des Wortes. :D Gab's denn überhaupt einen Her-Thread? Wenn ja, dann grabe ihn mal aus, wenn nicht mach einen neuen. Über den Film kann man sich wirklich toll austauschen/streiten.

T.U.F.K.A.S.
01.10.2014, 07:31
You're next ist ein Oldschool-Horror-Action-Klopper im Stile eines 80er-Sleazefests in dem die nervigste Familie der ganzen weiten Welt von drei Dudes in Tiermasken umgebracht wird. Leider (für die Tiermaskendudes) ist eine der dort anwesenden Frauen 'ne durchgeknallte Australierin die anfängt, den Spieß so hart herumzudrehen dass einem am Ende die Killer schon fast mehr leidtun als einem lieb ist.

Alles in allem hatte ich in den ersten 30 Minuten ziemlich viel Frust (weil diese nervtötende Familie einfach nicht früh genug anfangen kann zu sterben, ernsthaft - oh und dat acting...) und den Rest des Films eine gottverdammte Gaudi, denn Sharni Vinson ist nicht nur sexy sondern auch die einzige gute Schauspielerin von dem Haufen und sie tritt Ärsche, M-MH. Die Over-the-top-Goreeffekte und der John Carpenter-artige Soundtrack tragen ihr übriges bei um das Ding zu einer echten Spaßgranate zu machen. Behaltet ihr mal eure Arthousefilme, in meinen Filmen werden Leuten Mixerblätter in den Kopf geschoben :A

Holo
01.10.2014, 10:35
steel, wärst du mein Operating System, ich würde es nicht mit dir tun. So!


Mochte Her so einigermaßen, fande ihn aber unbedingt sehenswert weil man sich darüber so wunderbar streiten kann. Die Unterhaltungen die ich über den Film geführt habe, haben mir fast mehr Spaß gemacht als der Film selbst. Fand's z.B. ziemlich komisch, dass er doch recht viel Wert auf "alternative" Liebes- und Beziehungskonstellationen legt, die Polygamie bis zuletzt außen vor bleibt.

@Nonsense: Witzig, dass du die Probleme die du mit dem Film hattest als Deus ex machina bezeichnest, das beschreibt das Prinzip des ganzen Filmes (inkl der letzten "Wendung") doch im wahrsten Sinne des Wortes. :D Gab's denn überhaupt einen Her-Thread? Wenn ja, dann grabe ihn mal aus, wenn nicht mach einen neuen. Über den Film kann man sich wirklich toll austauschen/streiten.
Vielleicht, wenn ich den Film ein zweites Mal im O-Ton gesehen habe.

Schattenläufer
05.10.2014, 22:53
Wir hatten einen Thread zu Her, irgendwo. Ich fand ihn ziemlich gut, weil er so wahnsinnig glaubhaft war - in seiner Version der Zukunft, in den Charakteren und ihren Beziehungen zueinander, alles wirkte so schön durchdacht. Die Szenen mit der Ex (zusammen mit den glücklichen Erinnerungen) fand ich besonders treffend und auch schmerzhaft anzusehen.
Aber Nonsense:
Der Punkt des Films war ja, dass die künstliche Intelligenz eben nicht auf dem gleichen intellektuellen Niveau wie ein Mensch ist. Und das muss unumstößlich so sein - eine künstliche Intelligenz muss intelligenter sein als ein Mensch, um dem Menschen vorgaukeln zu können, menschlich zu sein. Und dieser Unterschied ist letztendlich das große, unvermeidliche Problem der Beziehung mit einer künstlichen Intelligenz, denn die künstliche Intelligenz kann die Liebe nicht auf der gleichen Ebene erwidern. Ein düstererer Film hätte es so dargestellt, dass die KI zur Vorgaukelei versklavt ist - hier ist es andersrum, die KI liebt tatsächlich, aber kann sich dabei nicht willkürlich auf eine Person beschränken.

Und weil sie dieses Ungleichgewicht genauso spürt, und merkt wie unfair das für den Menschen auf der anderen Seite ist, macht die KI Schluss. Ich finde das nur konsequent weitergedacht, und es ist ganz bestimmt keine Deus Ex Machina. Bei echter Liebe ist immer die Gefahr für bittere Enttäuschungen. Wenn es nicht so wäre, wäre es keine echte Liebe. Und weil es bei Her echte Liebe sein soll, aber zwischen extrem ungleichen Partnern, kann es nicht funkionieren.

Anyway, was ich gerade gesehen habe: Gone Girl von David Fincher.


https://www.youtube.com/watch?v=esGn-xKFZdU

Sehr böse und spannend. Die Musik sorgt durchweg für eine bedrohliche Atmosphäre. Die Handlung ist düster, zynisch und unvorhersehbar. Das Kino hat einige Male sehr gelacht - einfach weil der Film so perfide ist, dass es wieder lustig ist. Oder weil die Charaktere so ungemütlich böse sind, dass Lachen die einzig mögliche Reaktion ist.
Wer einen guten Psychothriller sehen will, dem sei dieser Film jedenfalls sehr ans Herz gelegt.

Schattenläufer
11.10.2014, 21:52
Doppelpost nach knapp einer Woche! Leute, postet hier häufiger. :B

Gestern mit Freunden angesehen: Frank.

21337


https://www.youtube.com/watch?v=-catC4tBVyY

Ein sehr lustiger, aber auch sehr guter und anspruchsvoller Film über Musiker, über Genie und Wahnsinn und über unsere Wahrnehmung des Ganzen. Fällt nicht auf Klischees zurück, sondern hat sehr authentische Charaktere und nimmt sie ernst. Der Film basiert übrigens auch auf einer wahren Geschichte (aber nur lose). Vielleicht finde ich deswegen das Ende so gelungen.
Mir hat er sehr gut gefallen. Ich möchte gar nicht viel erzählen, nach dem Trailer ist die Prämisse wohl klar. Ich mochte Frank, Michael Fassbender spielt ihn sehr gut. Domhnall Gleesons Charakter ist nicht unbedingt ein Sympathieträger, was ihn als Protagonisten interessant macht. Seht euch den Film einfach an, er ist toll.

MrBamboo
12.10.2014, 07:26
Doppelpost nach knapp einer Woche! Leute, postet hier häufiger. :B Okay, okay. Recht frisch bei mir:

http://i.imgur.com/ttKME3V.jpg
Tokyo Tribe von Sono Sion.

Wusste im Vorfeld nicht, dass fast alle Dialoge und Monologe in dem Film gerappt werden. Wusste auch nicht, dass Penisneid den Plot bestimmt, wenn nicht gar ausmacht.

Die Musik war nicht immer mein Ding und auf ein drollige/witzige/ironische? Art so gar nicht real/authentisch/gangster, aber der Film bleibt sich selbst treu und ist dabei angenehm hemmungslos. Das große Ensemble mit den tausend Charakteren macht Spaß. Die komplett überladenen Bilder mit dem wirren Licht ebenso - das Poster gibt da einen recht guten Eindruck, insb vom Anfang des Films. Etwas Trübsal muss ich dennoch blasen, ein paar Ideen waren mir zu oft wiedergekäut, gerade im Vergleich mit Sonos anderen Filmen. Wenn das Höschen zum xten Mal unter dem Rock hervor lugt, kann ich irgendwann nicht einmal mehr schmunzeln. Für Deutsche Gefilde bleibt das wahrscheinlich zu extravagant, zumal unsynchronisierbar. Schade eigentlich.


http://www.youtube.com/watch?v=WVgRh_iLKrg

La Cipolla
12.10.2014, 09:22
Wow, das Poster. xD Unbedingt mal gucken, wenn es sich irgendwie anbietet.

Enkidu
13.10.2014, 04:50
Ich hab neulich The Spectacular Now gesehen und fand den sehr meh. Dachte, der Film würde viel, keine Ahnung, charmanter, liebevoller und sympathischer sein. Die eigentliche Message war ja klar, wurde aber viel zu dick aufgetragen, sodass es in der zweiten Hälfte übelst in den Schmalz-Bereich abdriftete. Dazu dann die Charaktere... die Hauptfigur empfand ich irgendwann nur noch als unverlässlichen, selbstverliebten Kotzbrocken, und seine "adorkable" Freundin wurde im späteren Verlauf auch einfach unrealistisch dargestellt, was besonders schwer ins Gewicht fällt, wenn man bedenkt, wie sehr der Film versucht, einen auf realitätsnah zu machen (und ich bin auch kein Fan davon, wenn Mauerblümchen von Leuten gespielt werden, die ganz und gar nicht in diese Rolle passen und sich die Kerle eigentlich um sie reißen müssten).
Btw., reden amerikanische Teenager heutzutage wirklich so? Die haben sich wie auch viele andere Figuren (OV) so übelst einen in den Bart genuschelt, dass man manchmal kaum was verstehen konnte. Ich musste an diversen Stellen zurückspulen und die Lautstärke hoch drehen. Überhaupt kamen mir viele Szenen in dem Film vor, als wären sie improvisiert worden und als hätte es gar kein vernünftiges, von Anfang bis Ende durchdachtes Drehbuch gegeben. Plätscherte alles viel zu sehr vor sich hin, während man als Zuschauer versuchte, zu enträtseln, in welche Richtung sich das entwickeln würde. Antwort: In gar keine. Kudos dafür, mit den Erwartungen zu spielen, aber im Nachhinein war das eher Slice of Life, ein Ausschnitt, und keine gute, runde Geschichte, aus der man was mitnehmen kann.
Ach ja, und der Protagonist war in seinen sehr jungen Jahren schon Alkoholiker, worauf mir irgendwie bei Weitem nicht genug eingegangen wurde. Fast schon wirkte es beiläufig und konsequenzlos, wie sie das eingebaut haben und er in jeder zweiten Szene aus seinem Becher mit Schuss trinkt, obwohl er so viel Mist macht, betrunken zur Arbeit kommt, betrunken Auto fährt usw. Niemand stört sich wirklich daran, und eine Katastrophe diesbezüglich (die ich ihm bei seinem Lebensstil fast schon gewünscht hätte) bleibt aus, im Gegenteil: Wenn doch mal was passiert, wird das im "No big deal Style" abgehandelt. Dass er seine Freundin da mit reinzieht, scheint auch okay zu sein. Dann stellt ihn sein netter, nachgiebiger Chef vor die Wahl - entweder kommt er nur noch nüchtern zur Arbeit ohne Ausnahme, oder er muss gehen. Und dieser Vollidiot entscheidet sich für den Alkohol! Was bitte soll das denn für eine Botschaft sein?

Mieser, enttäuschender Film imho.

The Fool
13.10.2014, 10:48
Ich hab neulich The Spectacular Now gesehen und fand den sehr meh...
Respekt, dass du es durch den ganzen Film geschafft hast. Ich fand den Hauptcharakter so unglaublich widerlich, dass ich nach ca. 45 Minuten abgebrochen hab, noch eine Minute länger und ich hätte wahrscheinlich auf meinen Bildschirm eingeschlagen. Ich kann mir bei bestem Willen nicht erklären warum der Film einigermaßen positive Kritiken ansonsten bekommen hat, wenn ich mir aber durchlese was du zum Rest sagst, bin ich froh damals abgebrochen zu haben.

Ich hab neulich Locke angeschaut, grandioses Kammerspiel von Tom Hardy. Dafür, dass der Film wirklich 90 Minuten lang in einem Auto mit nur einer Person drinnen spielt, verging die Zeit wie im Flug.

Enkidu
13.10.2014, 14:31
Respekt, dass du es durch den ganzen Film geschafft hast. Ich fand den Hauptcharakter so unglaublich widerlich, dass ich nach ca. 45 Minuten abgebrochen hab, noch eine Minute länger und ich hätte wahrscheinlich auf meinen Bildschirm eingeschlagen. Ich kann mir bei bestem Willen nicht erklären warum der Film einigermaßen positive Kritiken ansonsten bekommen hat, wenn ich mir aber durchlese was du zum Rest sagst, bin ich froh damals abgebrochen zu haben.
Yeah, I know, right? Und "einigermaßen positive Kritiken" ist eine glatte Untertreibung! Zumindest in seinem Heitmatland wurde der Film gefeiert und bei jeder Gelegenheit hoch gelobt, gerade in Festival-Kreisen. 93% auf Rottentomatoes, 82/100 auf Metacritic. Sogar Roger Ebert hat vier von vier Sterne vergeben. Und ich blick es einfach nicht. Nach all dem Hype darum, habe ich wirklich etwas mehr erwartet. Kein Meisterwerk, aber wenigstens irgendwas von einer brauchbaren Coming-of-Age-Story. The Spectacular Now wurde auch ständig als authentisch beschrieben, und dass man mit den Charakteren mitfühlen, sie für echt halten, nachvollziehen könnte. Ähem, wenn SO der typische amerikanische Teenager drauf ist, dann weiß ich auch nicht, bin ich doch froh in Deutschland zu leben. Schon klar, die Figuren haben ihre Fehler und sollen gar nicht künstlich-perfekt sein. Das ist es in Filmen dieser Art inzwischen aber ohnehin selten in der Form, dass es wirklich auffallend und störend werden würde. Der Punkt ist nur, es wird bestimmt nicht irgendwie auf magische Weise realistischer, indem man dem Protagonisten keinerlei positive Eigenschaften gibt und ihn zu einem egoistischen, verantwortungslosen, alkoholsüchtigen, oberflächlichen, hedonistischen, aufdringlichen, arroganten Arsch macht, für den das Leben ein Witz ist. Und das kann mir keiner erzählen, dass das in dem Film (und dem Buch?) in diesem Ausmaß Absicht war - Die zielten darauf ab, dass ich mich als Zuschauer irgendwie, wenigstens zum Teil, in der Hauptfigur wiederfinden und in sie hineinversetzen könnte und sorry, übler hätten sie damit in meinen Augen gar nicht versagen können. Das war einfach keine Geschichte, die es wert wäre, erzählt zu werden. Insbesondere weil es am Ende keinerlei Payoff gibt.
Ich find Miles Teller ja schon vom Gesicht (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/22/Miles_Teller_March_18%2C_2014_%28cropped%29.jpg/220px-Miles_Teller_March_18%2C_2014_%28cropped%29.jpg) her ziemlich unsympathisch (Kaum zu glauben, dass der nächstes Jahr der neue Mr. Fantastic wird. War mir gar nicht so bewusst, aber das Casting dazu ist sowieso für die Tonne imho), aber dass er sich dann im Film auch noch passend dazu benimmt... Am geilsten ja noch, wie der Charakter (Sutter?) zwar was mit Shailene Woodley (Amy?) anfängt, aber trotzdem zwischendurch noch ständig seiner Ex hinterher rennt und darauf hofft, dass da was geht. Super Vorbild und so, wie gesagt auch mit dem Suff (vor allem im Straßenverkehr) - das bleibt hier der totale Elephant in the Room, ein Riesenproblem, das abgesehen von der kurzen Szene mit dem Boss gar nicht adressiert wird. Und daher fand ich es geradezu perfide und abartig, wie der Film dem Zuschauer so jemanden dann auch noch als verletzlichen Erzähler (oder gar Sympathieträger) verkaufen und nahe bringen will. Aus allem, was passiert ist, irgendwas gelernt zu haben scheint er nämlich nicht (die Tatsache, dass er erkennt, dass vieles nicht optimal läuft, aber er trotzdem nichtmal ansatzweise versucht, sich zu ändern, macht es umso bedenklicher). Dass das als Voiceover halbherzig und flüchtig in die letzte Minute oder so gequetscht wird, zählt als Ausrede nicht. Erst recht weil ich es für mehr als unglaubwürdig halte, dass sich der so, wie wir ihn kennengelernt haben, noch irgendwann zusammenreißen wird. Sowas ist keine Charakterentwicklung, davon hätte man lange vorher im Film etwas in seinen Handlungen sehen müssen. Als er gegen Ende bei seiner Mutter rumheult, er wäre genau wie sein Vater, und die Mutter ihn tröstet und das verneint, dachte ich mir nur "Junge, du bist viel, viel schlimmer und erbärmlicher als dein Vater!"
Seine Freundin wirkte alles andere als echt oder nachvollziehbar. Sie wird von ihm mies und durchgehend als zweite Wahl behandelt, aber egal was er sich leistet, sogar nach dem Unfall, sie liebt ihn nur noch mehr als vorher! Für jemanden mit einer Persönlichkeit wie der ihren war es darüber hinaus derbe out-of-character, durch den Typen auch mit dem Trinken anzufangen. Das passte einfach nicht. Aber auch sonst, selbst wenn es ihre erste Liebe ist, jemand der in anderer Weise als so intelligent dargestellt wird, kann unmöglich dermaßen naiv sein.
Wie dem auch sei, Glückwunsch, dass du Spectacular Now nicht zu Ende geguckt hast. Hätte auch abbrechen sollen, denn das, was ich gepostet habe, beschreibt nichtmal ansatzweise wie steil der Film von den ersten Minuten an noch bergab geht und dann bis zum Ende auf ganz tiefem Niveau herumdümpelt. Um jemanden als so eine Persönlichkeit zu etablieren (und mehr als das tut der Film nicht) reichen 15 Minuten, dem muss man keine 95 Minuten Laufzeit widmen. Und das bezog sich bis jetzt alles nur auf die Handlung und Charaktere. Von dem lahmen Soundtrack, die unangenehmen Kamerapositionen oder dem glanzlosen Szenenbild will ich gar nicht erst anfangen. Zumindest irgendwie beruhigend, dass wir zwar in der Minderheit, aber nicht ganz alleine sind. Auf IMDb und anderswo habe ich wenigstens sehr vereinzelt ähnliche Meinungen gelesen.

MrBamboo
22.10.2014, 06:10
Gone Girl ist echt geiler Scheiß. Absolutes dito an Schattenläufer. Fincher ist ein Meister des Dialogfilms, so dass das bisschen Aktion auch so richtig knallt. In der Szene stand glaube ich dem ganzen Kinosaal der Mund offen. Freue mich jetzt schon darauf den Film ein zweites Mal zu sehen. Ist das Buch denn auch so gut wie alle sagen?

Der Trailer ist übrigens Mist und muss es auch sein, weil er alles was den Film interessant macht aussparen muss.

Simon
22.10.2014, 08:38
Zuletzt gab es folgende Filme zu bestaunen:

Jack the Giant Slayer

"Jack the Giant Slayer" ist die nächste Verfilmung des Märchens, bei dem Hans an magische Bohnen kommt, die ihm ein Portal ins Reich der Riesen eröffnen, wo er eine Prizessin retten muss.
In dieser Version von 2013 heißt Hans Jack, wird gespielt von Nicholas Hoult (unter anderem Beast in den neueren X-Men Filmen) und das Reich der Riesen ist nicht nur eine Legende, sondern haben schon einmal mit den Menschen Krieg geführt. Doch durch dunkle Magie und das Herz eines getöteten Riesen wurde eine Krone erschaffen, mit deren Hilfe man den Riesen seinen eigenen Willen aufzwingen kann. Und diese Macht will der skrupellose Lord Roderick (der großartige Stanley Tucci) nutzen, um das gesamte Königreich zu unterwerfen. Gut, eigentlich würde er eh früher oder später herrschen können, da er die Tochter des Königs, die junge Isabelle (Eleanor Tomlinson) heiraten soll (die das übrigens weniger toll findet und eher Augen für den jungen Jack hat).
Wie es die Geschichte vorsieht kommt Jack an die Bohnen, eine große Ranke wächst, die Prinzessin landet bei den Riesen und Jack meldet sich freiwillig, sich der Gruppe um Leibwächter Elmont (Ewan McGregor) anzuschließen und die Prinzessin zu retten (in die er sich auch verguckt hat).
Dass Roderick natürlich seine eigenen Pläne hat, ist da natürlich klar.

X-Men-Produzent Bryan Singer schafft es, mit "Jack the Giant Slayer" einen kurzweiligen Fantasy-Film mit vielen netten Effekten zu schaffen, der seiner Rolle als Märchenverfilmung in allen Punkten gerecht wird. So ist von Anfang an klar, wer der Gute und wer der Böse ist, welcher Charakter cool und welcher doof zu sein hat. Wenn man sich darauf einlässt hat man für gut 2 Stunden eine schöne Unterhaltung mit einigen netten Witzen zwischendurch.

8/10

Unknown
Ein grandioser Thriller mit Liam Neeson und Diane Kruger in den Hauptrollen.
Grob geht es um den Biologen Martin Harris, der mit seiner Frau zu einem Biologenkongress nach Berlin reist. Da der dusselige Doktor jedoch seinen Koffer am Flughafen vergisst, muss er vom Hotel erneut zurück fahren. Für die Fahrt steigt er ins Taxi von Gina (Diane Kruger), die dann auch promt einen Unfall baut und mit ihrem Taxi in der Spree landet. Dank einer Kopfverletzung hat Harris eine partielle Amnesie und als er nach 4 Tagen aus dem Koma erwacht, will er natürlich sofort zu seiner Frau. Die erkennt ihn jedoch nicht und ein anderer Mann gibt sich als er selbst aus.
Damit beginnt für Harris die Jagdt nach seiner eigenen Identität - und die Flucht vor Auftragskillern, die ihm und Gina ans Leder wollen.

Mehr kann und will ich zu der Handlung nicht verraten, um nicht versehentlich die eine oder andere Wendung zu verraten.
Fakt ist zumindest, dass dieser Thriller die Spannung konstant hoch hält und die eingestreuten Action-Einlagen stimmig ins Bild passen. Liam Neeson brilliert in dieser Rolle abermals und spielt den verwirrten, aufgebrachten Doktor Harris mit der ihm eigenen Art und Brillianz.
Und sogar Diane Kruger, die der eine oder andere gern mal als nervig empfinden mag, fällt positiv in ihrer Rolle als Gina auf. Abgerundet wird der Film - neben den größeren und kleineren Nebenrollen für deutsche Schauspieler - durch Bruno Ganz als Privatermittler.

10/10

La Cipolla
27.10.2014, 11:22
Viel geguckt in letzter Zeit! :3

21423

Dedektiv Dee und das Geheimnis der Phantomflamme war ein echt guter Wuxia-Schinken. Hatte wirklich was Sherlock-Holmes-esques, und sogar die (komplexe) Story war für einen chinesischen Film verdammt verständlich und spannend aufgezogen. Dazu ein lebendiger Hintergrund, eine wahnsinnige Optik und sichtbares Geld an allen Ecken und Enden. Wundert mich ernsthaft, dass man nichts Großes von dem Film gehört hat. Wer was mit Wire Fu anfangen kann ... angucken! (Wer nicht ... lieber nicht.)

21424

500 Days of Summer, endlich mal gesehen. Der Film trollt schon so ein bisschen. :D
1. Den Großteil der Laufzeit über hab ich mit den Zähnen geknirscht, weil er alle Liebesgeschichtenklischees mitgenommen hat, vor allem was die Rollenbilder angeht ... 2. Aber er war echt gut gemacht! ^^'' Die Zeitebenen sind schon irgendwo stumpft, haben aber total erfolgreich verhindert, dass sich der Film wie die nächste generische Romanze anfühlt. 3. Moment, was? Ihr macht 500 Tage lang Standard und haut dann so ein wunderbares Ende raus? Cool. Wenn ich was kritisieren müsste, dann wären es gewisse Dissonanzen in der Glaubwürdigkeit; ich meine, die beiden haben eine Wahnsinnschemie, aber ich nehme IHR diese Berührungsängste wirklich null ab, und auch die Auflösung mit ihrem Macker, so schön und stilvoll ich sie auch fand, kam ziemlich dann doch ziemlich plötzlich. Was aber vielleicht auch ein Teil des Reizes ist. Hat mir jedenfalls wahnsinnig gut gefallen, toller Film. Trotz Trollerei. ^^

21425

R.I.P.D. war genau das, was der Trailer verspricht, und das war wirklich unterhaltsam. Keine Ahnung, warum der so gefloppt ist. Zu wenig Werbung? Zu beliebig? (Spielt das eine Rolle?) Er wird zwar etwas langsamer, wenn er versucht, episch zu sein (weshalb die nicht-epischen Momente die bei weitem besseren waren), und ich hätte gern noch mehr von Old Asian + Hot Blonde gesehen, aber am Ende hat er einfach Spaß gemacht. Und Mary-Louise Parker ist einfach nur wahnsinnig gut. :A R.I.P.D. hat mich in vielerlei Hinsicht an Jonah Hex erinnert, und damit meine Befürchtung bestätigt, dass man Film-Reviews wirklich nicht trauen kann. :p

Schattenläufer
29.10.2014, 01:37
@Cipo: Ich fand nicht nur das Ende von 500 Days of Summer erfrischend, sondern generell die ganze Idee. Ich weiß echt nicht, warum der Film von vielen Leuten so gehasst wird, ich finde ihn einfach sehr ehrlich. Gerade, dass die Charaktere als quirky und klischeehaft vorgestellt werden, aber nach und nach immer mehr Dimensionen erhalten. Sie ist eben nicht nur der gute Fang, der ihm hilft sein Leben auf die Reihe zu kriegen und so. Der Film hat meiner Meinung nach all diese Klischees mitgenommen, um sie dann eben zu dekonstruieren.

Was ich gerade gesehen habe: Captain America - The First Avenger.
Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich den Film damals nur mit "America, fuck yeah" assoziiert habe. Der Film war überraschend gut! Und ich stelle wieder fest, dass Nazis mit Artefakten und Superwaffen für mich einfach immer als Plot Device ziehen, ob nun bei Wolfenstein oder bei Indiana Jones oder eben bei Captain America. ^^
Ich fand die Handlung im Großen und Ganzen ziemlich hervorragend und vollkommen ausreichend für einen guten Blockbuster. Leider haben sie es im Detail ziemlich versemmelt, aber man konnte die Elemente erkennen, und sie waren gut. Das Abarbeiten der Geschichte des Captains (inklusive einer cleveren Umsetzung des ikonischen Bildes, in dem er Hitler eine reinhaut), das vom-Hänfling-zum-Superhelden-Ding, den Grund warum er am Ende in der Neuzeit landet... das hat alles gestimmt, und zwischendurch gab's Nazis mit blau schießenden Energiewaffen und das war großartig.
Aber dann versaut der Film einfach ein paar wesentliche Dinge...


1. Der Anfang: Also entweder ihr deutet ein paar der kommenden Entwicklungen an und stellt mir den Film als "Rätsel" vor, oder ihr lasst diese Art von Flash Forward bleiben. Einfach nur ein Teaser im Sinne von "uuuh guck mal wer jetzt kommt, erkennst du's schon, ja es ist der CAPTAIN AMERICA!"... was soll das, ich wusste das als ich den Film angemacht habe. Was soll die Szene, dass er jetzt gefunden wurde, mir gerade sagen? Ich habe noch keinen Kontext. Als RÄTSEL hätte es funktioniert. Ein Schwenk über das verwitterte Bild einer Frau. Ein Soldat, der sagt "seht mal, hier hinten sind lauter alte Sprengköpfe!" Keine Ahnung, irgendwas. Gebt mir eine interessante Szene und lasst mich dann herausfinden, wie es dazu kam. (Das hätte auch die emotionale Wucht des verpassten Dates wirklich rübergebracht.)
2. Der beste Freund stirbt: Und da isser wech! Es ist zwar schön, wenn sowas unerwartet und plötzlich kommt. Aber dann muss man danach die Reaktion der Charaktere besser zeigen, menschlicher machen. Lasst ihn nicht trocken berichten, dass er anscheinend nicht betrunken werden kann. Lasst ihn heulen, verdammt nochmal! Whiskeyglas gegen die Wand schmeißen, die ganze Flasche in sich reinkippen, das volle Programm. DANN lasst sie reinkommen und sagen "du kannst nicht betrunken werden, oder?" oder sowas. Aber auf einen so plötzlichen Tod eines angeblichen besten Freundes will ich schon irgendwie eine Reaktion sehen. Bonuspunkte dafür, wenn angesprochen wird, wie plötzlich und überraschend das war. (Ich hab tatsächlich den Rest des Films erwartet, dass er wieder auftaucht. Weil der Tod zu banal inszeniert war. So funktioniert das Marvel-Universum doch, oder? Wer nicht explizit onscreen püriert wird, lebt wahrscheinlich noch.)
3. Das "Dirty Dozen": Irgendwann hat Captain America plötzlich einen lustigen Chinesen, einen Schnurrbartträger, einen Franzosen und einen Schwarzen als Sidekicks. Total daneben. Wer sind diese Leute, warum sollen sie mich interessieren? Warum werden sie inszeniert, als ob sie irgendwelche wichtigen Charaktere wären? (Es ist um zu zeigen, dass Captain America dysfunktionale Teams koordinieren kann und so weiter. Es ist nur total scheiße umgesetzt. Schnurrbartträger wird in seiner ersten Szene geradezu so inszeniert, als ob ich irgendwie wissen müsste, wer er ist.)
4. Die unnötige Action-Montage: Seriously, irgendwo gibt's eine Stelle wo einfach nur alles explodiert während Captain America heldenhaft Nazis tötet und in dem Moment ist er der generischste Held überhaupt.
5. Das Finale: Viel zu konstruiert, viel zu langgezogen, viel zu wenig auf Charaktere fixiert. Der Bösewicht bleibt blass und Captain America kämpft gegen irgendwelche Handlanger. Der Moment dafür ist vorbei! Hätten sie ein bisschen weniger konstruierte "Action" gemacht und stattdessen mehr Emotionen reingesteckt, hätte das besser funktioniert. Captain America hatte doch dieses Ding mit "Bullies". Ein Austausch der Philosophien von Schmidt und ihm wäre echt interessant gewesen, stattdessen kriegen wir einen halbgaren Villain Monologue. Naja... die Szene mit Captain America und seiner Dame war dafür schön. Das mit dem Date war wieder so ein cooler Einfall, der meiner Meinung nach nicht ganz emotional ausgenutzt wurde... warum darf er nicht in der Neuzeit kurz zusammenbrechen, als ihm klar wird, dass er sein Date um 70 Jahre verpasst hat und sie schon längst tot ist? Er hat binnen kürzester Zeit seinen besten Freund und eine Frau die ihm etwas bedeutete verloren... zeigt es.

Enkidu
29.10.2014, 17:05
Ich weiß echt nicht, warum der Film von vielen Leuten so gehasst wird, ich finde ihn einfach sehr ehrlich.
Hmm. Habe den Film nicht gesehen, aber ehrlich gesagt habe ich bis jetzt von allen ständig eher schwärmend-positives darüber gehört oder gelesen.

Was ich gerade gesehen habe: Captain America - The First Avenger.
Schau dir Captain America: The Winter Soldier an. Der erste Film lässt ja gleich diverse Storyfäden im Nirgendwo hängen, und obwohl das Sequel stilistisch in fast jeder Beziehung total anders ist, greift es die wichtigsten davon imho gekonnt wieder auf. Mehr darf ich leider nicht dazu sagen :D

La Cipolla
29.10.2014, 17:21
500 Days of Summer hatte halt den üblichen Durchlauf, dass ihn viele Leute fanatisch großartig fanden (durchaus mit guten Gründen) und dementsprechend viele Kritiker fanatisch dagegen gehalten haben (durchaus mit guten Argumenten, manchmal). Man kann also durchaus beide Eindrücke kriegen, ist nicht verwunderlich. ^^


Der Film hat meiner Meinung nach all diese Klischees mitgenommen, um sie dann eben zu dekonstruieren.
Einige ja, und das fand ich auch toll, speziell das Ende, die Auflösung der Romanze. Aber er hatte viel zu viele Klischees, um die alle zu demontieren. ;) Was okay ist, in meinen Augen, Romanzen gehen klar, vor allem wenn sie so liebevoll gemacht sind. Wenn du bspw. das deutlichste Klischee willst: Der Film findet aus der männlichen Perspektive statt, die Romanze hängt vollständig auf seinen Schultern, glaubt man der Inszenierung, nicht der Handlung. Wenn die Frau etwas von sich aus tut (etwa ihre "andere" Romanze), werden die Details bewusst ausgeblendet, während wir bei ihm jeden Gedankenfurz sehen.
Aber wie gesagt, finde ich nicht problematisch. Er hat genügend Sachen anders gemacht, um nicht ins inhaltliche Einerlei abzurutschen (ins Stilistische ja sowieso nicht).

Cap habe ich auch ungefähr so wahrgenommen. Der zweite Film macht ein paar Sachen besser, ein paar anders, und ein paar Möglichkeiten lässt er leider weiterhin so gut wie unberührt. Aber er baut auf jeden Fall gut auf Nummer 1 auf.

Schattenläufer
30.10.2014, 00:29
Captain America - The Winter Soldier gesehen. Der Film hat alles richtig gemacht. :A
Also, ich bin mir sicher, dass er Dinge hätte besser machen können und alles. Aber der Film war so direkt nach dem ersten Anschauen richtig, richtig gut. Wirklich alles was mich am ersten Film gestört hat wurde hier besser gemacht. Um meine Liste vom vorvorletzten Post grob abzuarbeiten: der Anfang macht total Sinn und gibt dem Captain Charakter, die Beziehungen zu seinen Freunden/Sidekicks werden viel viel besser ausgearbeitet, alle Action-Szenen waren notwendig und haben tatsächlich den Charakter des Helden durchblicken lassen, und das Finale war zufriedenstellend und hat alle Fäden wieder zusammengebracht. Die Story war richtig gut, der Typ den ich jetzt einfach mal Ikarus nenne war ein passender und cooler Charakter (und hat mich verwirrt weil ich dachte dass das der Winter Soldier wäre), es waren viele wirklich berührende Szenen dabei... doch, so kann sich Popcornkino sehen lassen. :)

Enkidu
30.10.2014, 17:06
Dann kann ichs ja jetzt schreiben *g*

2. Der beste Freund stirbt: Und da isser wech! Es ist zwar schön, wenn sowas unerwartet und plötzlich kommt. (...) Bonuspunkte dafür, wenn angesprochen wird, wie plötzlich und überraschend das war. (Ich hab tatsächlich den Rest des Films erwartet, dass er wieder auftaucht. Weil der Tod zu banal inszeniert war. So funktioniert das Marvel-Universum doch, oder? Wer nicht explizit onscreen püriert wird, lebt wahrscheinlich noch.)
Das hast du richtig geschlussfolgert. Du musstest nur viel länger bis in den nächsten Film hinein warten, hehe. Kam mir auch etwas zu schnell und banal vor damals, aber ist im Sequel dafür eine umso coolere (wenn auch sehr vorhersehbare) Wendung. Nicht nur für die Action, sondern wird ja wenigstens ansatzweise auch emotional abgehandelt (die Rückblende vor dem Bunker und so). Schöne kleine Post-Credits-Szene für diese Figur, btw.

... warum darf er nicht in der Neuzeit kurz zusammenbrechen, als ihm klar wird, dass er sein Date um 70 Jahre verpasst hat und sie schon längst tot ist? Er hat binnen kürzester Zeit seinen besten Freund und eine Frau die ihm etwas bedeutete verloren... zeigt es.
Sie ist ja (noch) nicht tot, aber steinalt und leidet unter Demenz. Der Besuch im Krankenhaus (Seniorenheim?) war imho wirklich einer der stärksten und berührendsten/traurigsten Momente im zweiten Teil :A

MrBamboo
23.11.2014, 01:40
http://i.imgur.com/WjILTz1.jpg?1

The Strange Color of your Body's Tears | L'étrange couleur des larmes de ton corps

Wow, die Optik. Wunder-, wunderschön. Art nouveau überall. Die Architektur, die Malerei. Auch die Möbel (gemischt mit den 70ern) und alles was dazu gehört. Die Splitscreens sind z.B. wunderbar, die Verkantungen effektiv eingesetzt, die Farben in den rechten Momenten da (und satt!) oder weg. Sonst ist's eine Giallo-Liebeserklärung. Die übermäßige Künstlichkeit droht manchmal zu sehr auf die Nerven zu gehen. Zum Glück kratzt der Film im letzten Moment immer noch die Kurve. Die vielen Großaufnahmen sind fieß und effektiv zusammengeschnitten, aber ich bin ja auch leicht zu erschrecken. Sonst war schön, dass es wenig Dialoge gab und man sich voll und ganz der schönen Optik hingeben konnte. Was der Film jetzt von mir wollte war mir bis zu letzt nicht wirklich klar, die paar Hinweise kratzen auch leicht an der Grenze des Erträglichen bzw. zur Platitüde. Wenigstens macht er da nicht so ein großes Ding draus und als Erfahrung ist's schon ganz nett. Glaube aber man muss sich darauf einstellen können und vor allem wollen um Gefallen am Film zu finden.


https://www.youtube.com/watch?v=nOTt4lUdK9A

Itaju
26.11.2014, 21:02
Hab nun endlich die Top 250 der IMDB durchgeguckt. xD (hab vor 6 Jahren mal damit angefangen und lange aufgehört, hab in den letzten paar Wochen 50+ Filme geguckt).

MrBamboo
26.11.2014, 21:41
Hab nun endlich die Top 250 der IMDB durchgeguckt. xD (hab vor 6 Jahren mal damit angefangen und lange aufgehört, hab in den letzten paar Wochen 50+ Filme geguckt). Ein bisschen mehr Erfahrungsbericht bitte. Habe ja ein gespaltenes Verhältnis zur imdb, weil einerseits super nützlich und es gibt ein recht gutes Stimmungsbild insb. von amerikanischen Großproduktionen. Andererseits gruselt mich der Absolutheitsanspruch und v.a. der Verweis als Qualitätsreferenz (Shawshank hatte afair mal mit 'nem Sticker auf der DVD mit seinem Rankingsplatz geworben). Und natürlich die ganzen Filme die nicht ins Wertungsschema passen oder nicht unbedingt gut, aber absolut sehenswert sind (GFP Bunny wäre so ein Ding). Ein bisschen lustig ist es ja, wenn Filme wie Mario Banana (https://www.youtube.com/watch?v=1Ku9sGT2Ugg&t=0m10s)auf imdb geratet werden.

Da kommst du gerade recht mit deinem Sichtungsprojekt. :D

Nee im Ernst, erzählt mal. Wie fandest du die Mischung aus Filmhistorischen und neuem Kram, konntest du die Wertungen immer nachvollziehen, deine Einschätzungen zu den nicht anglophonen Filmen, wovon hattest du noch nie gehört wurdest aber positiv überrascht, wie würdest du die Filme neu sortieren (eine neue Top Ten wäre doch mal ein Anfang), warst du gut unterhalten, hast du Lust auf eine bestimmte Art von Kino bekommen, etc. pp.

Itaju
26.11.2014, 23:01
Okay, ich geb mal einen vorläufigen Abschlussbericht in Stichpunkten:

- wenn mir ein Film zu langweilig war, hab ich mir auch erlaubt, nebenbei etwas anderes zu machen, z.B. zu chatten, Nachrichten zu lesen oder in besonders schweren Fällen dabei sogar Computer zu spielen
- 6 Bollywoodfilme waren in der Liste drin und ich muss sagen, dass ich die auch ganz schön lange vor mir hingeschoben habe (der kürzste waren glaub ich 2 1/2 Stunden, der längste fast 4!). die meisten davon fand ich ziemlich ziemlich schlecht, zumindest im Vergleich mit den anderen Filmen. nach neutralen Gesichtspünkten würde ich sagen: gut gemachte Chick Flicks, aber auch nicht mehr und auf keinen Fall Top 250 würdig. also ich denke, an diesen Filmen merkt man am deutlichsten, dass die Top 250 Liste eine User-generierte Liste ist: und wenn nun nach und nach die 1+ Milliarde Inder das Internet entdecken werden irgendwann auch deren Lieblingsfilme mit zahlreichen 10/10-Ratings in Richtung Spitze stürmen. zwei der Filme fand ich dann doch gar nicht so schlimm und sogar ein bisschen gut: Taare Zamen Par und Swades. Zwei Filme, die sich mal nicht um Kriegt der Frau das Mädchen drehen, sondern die Nationalidentität Indiens thematisieren
- ein paar Filme waren dabei, die ich großartig fand und auf die ich sonst vermutlich nie in meinem Leben gestoßen wäre und auch anderen Leuten ans Herz lege: Sunrise (ein Stummfilm, der irgendwie erstaunlich viel vermittelt, obwohl er auch schon auf die 100 Jahre zugeht), Wilde Erdbeeren, vielleicht das erste Feel-Good-Movie und Die besten Jahre unseres Lebens. Alles ungewöhnliche Filme mit ganz viel Ernst und (zumindest in den letzten beiden Fällen) ohne Melodram
- manchmal bin ich auch auch extrem gute Schauspieler gestoßen: Maximilian Schell in Jugdgement at Nuremberg
- Kubrick geht mir gehörig auf die Nerven. Ich weiß, es grenzt unter Filmkennern an Gotteslästerung, aber bisher hat mir noch keiner seiner Filme wirklich gefallen (am ehesten vielleicht noch Uhrwerk Orange) und ich denke ich habe jetzt alle Klassiker gesehen
- es gab noch viele andere Filme, die mir eine Qual waren. meist lag es daran, dass sie einfach zu alt sind, um angenehm konsumiert zu werden (Persona? Ran? omg) oder weil ich das Genre öde finde (die Faust im Nacken, wie ein wilder Stier, im allgemeinen die "coolen" Mafiafilme)
- natürlich viel Heiligenverehrung: Kubrick (overrated), Tarantino (Pulp Fiction, guter Film, aber in meinen Augen auch overrated), Nolan (zu Recht), Fincher (ebenfalls), Hitchock

Eine persönliche Top 10 würde ich nicht erstellen, weil ich mich schwer damit tue, meine Lieblingsfilme in eine Hierarchie zu zwängen, da ich mal den einen, mal den anderen vorne sehe. Also in Reihenfolge, wie sie mir in den Sinn kommen: Und täglich grüßt das Murmeltier, Big Fish, Prinzessin Mononoke, Wo die wilden Kerle wohnen, Zurück in die Zukunft, 12 Monkeys, Up in the Air, Garden State, Pan's Labyrinth, City of God. (die meisten davon auch in den Top 250, auf mehr wollt ich mich grad nicht einigen :D) Ich würde aber nie sagen, dass das die besten Filme aller Zeiten sind und gefälligst von anderen Leuten auch so angesehen werden sollen, sondern einfach die sind, die ich am liebsten mag und meinen Ansprüchen an einen gefälligen Film am meisten entsprechen.

Also mein Fazit: hat keinen Absolutheitsanspruch, bestimmte Filme, die nicht wirklich hervorragend sind, aber einfach gute + populäre Filme (wie z.B. Dark Knight Rises) sind recht oben anzutreffen. Dazu natürlich ne Menge Filme, bei denen anscheinend nur "Gottesanbeter" abgestimmt haben, erstaunlich, wie ein so sperriger Film wie Persona dann noch so hohe Wertungen bekommen kann. Eine "Sehempfehlung" sind diese 250 Filme daher nicht. Aber auf ca. 200 spricht das schon zu. Nicht unbedingt die besten Filme aller Zeiten, aber durchaus solide, unterhaltsame oder zumindest kulturell wertvolle Filme.


Im Übrigen ist die Liste ständig in Bewegung. Aktuell bin ich wieder nur bei 249 Filmen. :D aber ich kann immerhin behaupten einmal alle, die gleichzeitig in der Top 250 waren, gesehen zu haben. Und irgendwie bin ich auch froh, dass es keine Top 500 sind. Jetzt kann ich endlich wieder Filme gucken, die ich möchte. :D


Nur zu, wenn du noch genauere Fragen hast

Enkidu
27.11.2014, 02:20
Oh ja, ich habe eine tiefe Bollywood-Abneigung entwickelt. In meinen Augen zu 95% purer und extrem überladener Kitsch, vor Schmalz triefend, so krass, dass es weh tut. Ich halte das inzwischen nicht mehr länger als fünf Minuten aus. Dass gewisse Menschen, die ich hasse, ein Faible dafür hatten, macht es auch nicht besser. Hängt aber natürlich ebensosehr mit kulturellen Unterschieden zusammen. Zumindest muss ich anerkennen, dass es Bollywood-Filme gibt, die ziemlich gut gemacht sind und erstaunlich hohe Production Values bieten. Bei dem gigantischen Filmoutput des Landes (das ja afaik noch weit über das hinausgeht, was man allgemein unter dem Bollywood-Begriff versteht) ist vielleicht eines Tages auch mal irgendwas dabei, das mir gefällt.

Und jo, Big Fish ist ein wunderschöner Film.

@IMDb: Find ich für die Hintergrundinfos (wie zum Beispiel umfassendere Auflistungen zu Cast & Crew oder wissenswerte Trivia) auch immer recht hilfreich und nutze das öfters zum Abgleichen. Auch für ein grobes Stimmungsbild taugt es was, aber wie ihr schon sagtet, merkt man eben doch ziemlich deutlich, dass es auf Userwertungen basiert. Da lese ich oft alternativ oder lieber die englische Wikipedia, die zwar nur bei den etwas größeren/bekannteren Produktionen brauchbar ist und viele kleinere/internationalere noch gar nicht eingetragen wurden (dafür aber auch nicht so viel unnötiger Kleinkram), doch dafür empfinde ich es als viel übersichtlicher mit dem Infoblock am rechten Rand und der kurzen Zusammenstellung professioneller Kritikermeinungen unter der Rubrik "Critical Response". Nur wenns mich wirklich interessiert oder wenn ich ganze Filmreihen vergleichen möchte, lande ich darüber hinaus auf Rottentomatoes und Metacritic, wobei ich ersteres ein wenig lieber mag als letzteres. Obwohl man tendenziell einige Zustimmungen und Übereinstimmungen mit der Masse immer erkennen kann, ist es wohl normal, dass man an manchen Ecken die spezielleren eigenen Vorlieben identifiziert, die in Einzelfällen auch stark davon abweichen können.

So ein Vorhaben wie deines, Itaju, könnte ich wahrscheinlich nicht durchziehen, weil es mir zu schnell wie verschwendete Zeit vorkommen würde ^^ Von daher irgendwie mutig. Ich behaupte zwar schon, relativ offen auch für Filme zu sein, die normalerweise nicht in meinen Interessenbereich fallen, aber eben auch nur wenn jemand dabei ist, der mir das ans Herz legt und der mir darüber erzählen kann. Ganz alleine von mir aus wird das schon schwieriger. Deshalb erscheinen mir 250 Filme von denen vermutlich ein großer Teil nichtmal "meinen" Genres entsprechen (das sind nämlich vor allem Fantasy, Sci-Fi und Abenteuer) irgendwie erdrückend. Erst recht wenn manche Werke nur wegen des Klassiker-Status in der Liste stehen, aber manchmal eben auch unheimlich schlecht gealtert sind. Bei spezialisierteren Listen wie eben solchen zu bestimmten Genres hätte ich da schon eher Interesse, aber andererseits sind mir dann auch meistens schon zwischen 75 und 90% davon bestens bekannt, sodass ich am Ende nur einzelne für mich neue Filme zum Angucken raussuche ^^

Und dito, Kubrick finde ich ebenfalls überbewertet. Seine Filme sind durchweg handwerklich super gut und bis ins Detail durchdacht. Aber irgendwie fehlt mir da oft die, hmm, ich nenn es mal "Leichtigkeit". Es hat immer so einen negativen artsy-fartsy Beigeschmack und nimmt sich selbst so stur und trocken ernst, direkt oder indirekt, dass es dem Gesamtwerk imho manchmal eher schadet (das gilt irgendwie sogar dann, wenn er sich an einer Satire versucht). Irgendwo ists auch schon bezeichnend, wenn mehr Interpretationen geschrieben werden und darüber diskutiert wird, als über die eigentlichen Inhalte der jeweiligen Geschichte und Handlung bzw. deren Umsetzung, wenn es eine Vorlage gab. Mir persönlich geht bei Filmen, in die man im Prinzip fast alles hineinlesen kann, was man möchte, meistens ein wesentliches Stück vom eigentlichen Unterhaltungswert verloren.

Cutter Slade
27.11.2014, 09:16
Naja, ein bisschen Schwermut und Interpretationsfreudigkeit abseits vom Popcorn-Kino und leichten Filmen ist nicht verkehrt. Wäre für mich zumindest eine langweilige Kinolandschaft, wenn nicht einmal ein paar Filme dabei sind, bei denen man unbequem aufgehoben ist. Meistens sind das sogar die Filme, die nachhaltiger wirken und stärker im Kopf bleiben als die zwölfte Jugendbuchverfilmung oder Superheldenstreifen. Die Top 250 als Projekt find ich zwar interessant, aber beim schnellen drüberschauen (und dem vorschnellen Gedanken, dass ich doch sicherlich die meisten davon gesehen hab) ist mir aufgefallen, dass ich viele von den ganz alten Klassikern nicht kenn und auch keinerlei Interesse daran hab, diese nachzuholen. Daher versteif ich mich aktuell eher auf kleinere Projekte (Genrefilme, Thematik, Regisseur) und pflege diese in den persönlichen Fundus ein. Ändert sich aber immer wieder oder wird durch weitere Themenschwerpunkte ergänzt.

PS. Die Kubrick-Box steht bei mir recht zentral in meiner Mediensammlung. Von daher sei euch eure Frevel verziehen. Kann ja nicht jeder Geschmack haben. :p:A

Aber Spass beiseite: Ich mag Kubrick, seine Filme haben in meinen Augen eine unverkennbare Note, sind super gealtert und wissen gerade durch ihr „anderssein“ zu gefallen. Und auch Kubrick weiß ein ums andere Mal Leichtigkeit zu transportieren – auch wenn er dir Minuten später wieder mit der Brechstange zwischen die Beine schlägt. Lolita (Humbert Humbert und Peter Sellers), Full Metal Jacket (Der Film, der für viele nur aus einer Hälfte besteht) oder Uhrwerk Orange haben schon den ein oder anderen herrlich beknackten Moment. Kurz, aber sie sind da und lockern das Geschehen auf. Wie das bei den anderen ist, speziell bei Peter Sellers zweitem Ausflug in Dr. Seltsam, muss ich erst noch verifizieren. Aber gerade der Film dürfte etwas leichter sein. Das die Filme in ihrer Gänze dann aber teilweise so ausgelegt sind, dass ich Uhrwerk Orange z.B. nur in der richtigen Stimmung gucken kann ist halt ein Ding, das nicht jeder Regisseur vermag. Aber überbewertet? Ich bitte euch. Er mag polarisieren, klar, aber das er keine gute, anerkennenswerte Arbeit geleistet hat, die heute noch in diverse Filme einfließt, ist ja wohl unbestreitbar. Unterm Strich schaue ich aber auch lieber seichtere Kost und Filme die etwas spassiger sind. Ich lass mich dann doch lieber berieseln, als das mir irgendeine harte, in die Länge gezogene Szene vor den Latz geballert wird.

City of God würde ich übrigens auch zum Besten zählen, was ich je gesehen hab. Ein sehr gutes Ding. :A

Enkidu
27.11.2014, 20:10
Sagt ja auch keiner, dass die Werke schlecht oder nicht anerkennenswert wären. Ich finde es vor allem faszinierend, mit was für einem Hang zur Perfektion Kubrick an seine Filme gegangen ist. Mir - und ich denke auch Itaju - ging es eher darum, dass er von nicht wenigen geradezu vergöttert und als bester Regisseur aller Zeiten, oder wenigstens als einer davon, gefeiert wird, und so weit würde ich ehrlich gesagt niemals gehen.

Und ich habe natürlich auch nichts gegen nachdenklich stimmende Filme, ganz im Gegenteil. Nur kann man es damit eben auch übertreiben. Ich hab das lieber als Zusatz und Unterton, der die bloße Unterhaltung auf eine neue, tiefere Ebene hievt. Unterhalten werden möchte ich aber trotzdem. Bei Kubrick scheint das mit der tieferen Ebene aber immer im Vordergrund zu stehen, und jede einzelne Szene hat oder scheint zumindest noch eine weitere Bedeutung zu haben, sodass die eigentliche Handlung darin manchmal förmlich untergeht.
Das mit dem Spaß und der Auflockerung ist auch so eine Sache. Die Filme sind vielleicht nicht völlig frei davon, aber das wird doch stark relativiert, wenn kurz auf etwas "Durchgeknalltes" (Sgt. Hartman *g*) plötzlich wieder richtig harter Tobak serviert wird, der direkt Bezug darauf nimmt. Oder schon davor, sodass einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Manchmal werden die Sachverhalte zwar überzogen dargestellt, aber sind dadurch noch nicht amüsant, da sie oft ernste oder existenzielle Themen ansprechen. Ich will auch nicht nur berieselt werden, aber Kubrick ist mir wie gesagt ein bisschen zu trocken (was du meintest, vonwegen dass man in der Richtigen Stimmung für ihn sein muss, trifft es irgendwie ganz gut ^^). Die besten Regisseure schaffen es hier imho, einen Mittelweg zu finden. Seine Interpretation von Lolita habe ich allerdings noch nicht gesehen.

Duke Earthrunner
29.11.2014, 20:17
http://i.imgur.com/tQb6Eal.jpg

Dracula untold
Der war gar nicht so übel. Hatte ein paar tolle Szenen, gute Optik, interessante Mythology. Leider waren die Kämpe nicht immer gut geschnitten und eine höhere Altersfreigabe bzw mehr Gore wären dringend nötig gewesen. Würde aber gern einen zweiten Teil sehn. Charles Dance ftw.

Schattenläufer
01.12.2014, 23:04
The One I Love

21587

Trailer - Achtung, leichte Spoiler. Am besten nicht angucken, wenn ihr den Film sowieso sehen wollt!


https://www.youtube.com/watch?v=jCOvhojlZzQ

Eine Romantic Comedy? Ein Liebesdrama? Es gibt andere Bezeichnungen, die besser passen würden. Aber bleiben wir erst einmal da.
Ethan und Sophie haben Beziehungsprobleme. Sie sehen einen Therapeuten, doch auch dieser ist nicht sonderlich hoffnungsvoll. Er schickt sie als letzte Idee auf einen Wochenendtrip in ein wunderschönes abgelegenes Haus. Und was dort passiert, ist einfach nur großartig. Ja, ich klinge jetzt wie ein Clickbait-Link. Das liegt daran, dass ich euch alle dazu bringen möchte, diesen Film zu sehen, ohne irgendeines der interessanten Details zu verraten. :D

So viel sei gesagt. Das Beziehungsdrama im Kern des Films hat teilweise ziemlich gepiekst. Da werden unschöne Ängste thematisiert, die man eigentlich lieber verdrängt. Da sieht man eine Beziehung, die eigentlich doch funktionieren könnte, wenn... ja, wenn sie sich halt nicht so verfahren hätte. Wenn nicht all der Ballast in den Blicken mitschwingen würde, all die Erwartungshaltungen.
Und in diesen Blicken schwingt vieles mit, denn die Schauspieler sind der Wahnsinn. Mark Duplass und Elizabeth Moss spielen sich gegenseitig an die Wand. Mit Blicken, mit Gesten. Die Charaktere sind menschlich, komplex und verwundbar. Es ist einfach eine Freude, ihnen zuzusehen.
Und hinsehen möchte man sowieso gerne (yay, zweite perfekte Überleitung), denn der Film ist einfach wunderschön. Tolle Farben, tolle Einstellungen, toller Schauplatz.

Er ist ganz, ganz anders als Gone Girl. Aber... thematisch verwandt sind sie, und ich musste mehrmals den Vergleich ziehen.
Wirklich, eine ganz, ganz dringende Empfehlung.


AAAAAHHHH DAS ENDE WAR SO GUT
HOLY FUCK

Und an alle, die sich darüber beschweren, dass das Szenario nicht ausführlich genug erklärt wird: darum geht es ja letztendlich nicht. Es geht nicht um das Sci-Fi-Szenario, sondern um das Verhalten der Charaktere innerhalb dieses Szenarios.
Wer sperrt die Paare ein? Warum müssen sie andere Paare auseinanderbringen? Was soll das alles?! -> Egal. Es geht um die Charaktermomente, in denen das Szenario Entscheidungen aufbringt und Ethan und Sophie entscheiden müssen.

Ethan chose... poorly.

MrBamboo
08.12.2014, 17:36
http://i.imgur.com/rY80LVD.jpg

L'inconnu du lac | Der Fremde am See

Was für ein phantastischer (erotik) Thriller. Fährt klar die Arthaus-Langsamkeits Schiene, mit langen Einstellungen, viel Beobachtung (der/von Charaktere/n) und einer Unaufgeregtheit, die der Spannung extrem zuträglich ist. Sehr elegant geschrieben und inszeniert, dachte zunächst, dass mich die Beschränkung auf den Schauplatz stören würde, war dann aber genau das Gegenteil. Wer der strengen Typisierung und Sexualisierung in Mainstream-Thrillern überdrüssig ist (die ja durchaus ihren Reiz hat), darf gerne mal einen Blick riskieren, nach dem Motto: wie wäre es eigentlich wenn... ohne dabei in die Sensationsfalle wie der unsägliche Cruising zu tappen.
Mit einer schwulen Agenda hält er sich aber zurück, würde auch nicht zum Ton des Filmes passen. Auch wenn es unter Oberfläche schon ein bisschen brodelt (ist angesichts der aktuellen Debatten in Frankreich aber auch angemessen).

Tip top. :A

Holo
11.12.2014, 14:20
http://fs1.directupload.net/images/141211/cw3d923f.png

Danke für den Tipp, Enkidu. Ein etwas nischiger und andersartiger Film, der tatsächlich die ganz großen Genrekonventionen und Klischees umgeht und ein sehenswertes und durchaus packendes Drama um eine sich verändernde Umgebung und eine sich wandelnde Teenagerin aufbaut. Ich mochte die Leistung der Schauspielerin, die es einem leicht macht, mit den Figuren mitzufühlen. Unheimlich stark ist da die Endszene. Es ist mehr als beeindruckend, wie gewandelt, reif und gewissermaßen schön Daisy dort wirkt. Auch dass der Film sich nicht davor scheute, Hauptcharaktere hinwegzumetzeln, war ein merkliches Plus, weil es einfach dem Realismus diente. Szenen wie der Ascheregen oder der eingenommene Checkpoint wissen zudem, mit ganz eigenem Stil zu fesseln. Im Gegensatz zu Enkidu hat es mich nicht so sehr gestört, dass man nichts weiter über die Umstände und die Besatzer Englands erfuhr. Die Soldaten sahen nach nahem Osten aus, wichtige, die Protagonisten betreffende Infos erfuhr man, und mehr war für mich nicht maßgebend, da es auch keine wirkliche Rolle spielte.

Piper wird als Kleinkind-Anhängsel-Rolle nicht übermäßig nervig und auch nicht zu stereotyp, was ich solchen Filmen immer ganz groß anrechne. Kinder sind unheimlich schwierig in Settings wie diesem zu verbauen. Die anderen Schauspieler liefern ebenfalls souverände Leistungen ab.

Nervig und unnötig hingegen fand ich Elemente, die unglaubwürdig waren und es dennoch wieder ins Filmscript geschafft haben. Wenn kürzlich ein atomarer Angriff stattgefunden hat und die Bevölkerung angehalten ist, das Haus NICHT zu verlassen, gehe ich nicht in den Wald, um meinem Chic einen Vogel zu zeigen. Wenn ich einen Jungen seit gefühlten zwei Tagen kenne, werfe ich nicht mein ganzes Leben weg, um bei ihm zu bleiben. UND ICH DENKE VORALLEM NICHT ANDAUERND AN MEINEN SEX MIT IHM. WTF. Die Nacktszenen von Edmond in Daisys Fantasie kamen mir größtenteils etwas deplatziert vor. Und gegen Ende geht tatsächlich leider alles etwas schnell, ein paar Minuten mehr hätten dem Film merklich gut getan.

Schöner, mittelguter Film, den man sich sehr angenehm ansehen kann, wenn man nicht das große Kriegsdrama erwartet, sondern einen autenthischen, nicht übertrieben inszenierten Coming-of-Age-Streifen. Ich schätze, ich werde mir auch die Bluray zulegen, da er durchaus mehrmals anschauenswert ist. Das Cover ist übrigens klasse. Aber nur das. Das Rote tötet Pandabies.

7/10

http://fs1.directupload.net/images/141211/d3nvsjtd.png

...was für ein unfassbar starker und schonungsloser Film. 12 Years a Slave nimmt den Zuschauer in den ersten Minuten, reißt ihn in die Tiefe, und reißt ihn dann konstant noch tiefer. Wie hier nahegehend und für den Zuschauer schmerzhaft schon in den ersten Minuten Folter betrieben wird, dass man wegsehen möchte, ist schon ziemlich krass, krass gelungen, muss man sagen. Aber im Verlauf des Films kommt es schließlich zu Szenen, die schlicht und ergreifend eine Qual sind. Da ist die Peitschen-Szene am Pfahl. Da ist die Trennung der Mutter von ihren Kindern. Ich glaube, ich habe mich noch nie, oder zumindest schon sehr lange nicht mehr dabei erwischt, wie ich mit Händen vor dem Gesicht vor meinem Bildschirm sitze und bei vielen Szenen "Bitte nicht, bitte nicht, bitte nicht" und "Tu's nicht, tu's nicht, tu's nicht, wehr dich, wehr dich, wehr dich" mitflüstere. So ein packender, nahegehender und nichtzuletzt realistischer Film, was er nicht zuletzt der großartigen Leistung des Protagonisten Solomon(Chiwetel Ejiofor) und VORALLEM des Masters(Michael Fassbender) zu verdanken hat. Oh man, der Master. So viel Schauspielkunst und Charisma hat Fassbender da reingepackt. Wenn man zum Beispiel die Szene hat, in der der Master Solomon wegen seines Briefes zur Rede stellt, dieser ihn von seiner Unschuld überzeugen will und die beiden sich einfach nur über eine Minute lang mit wenigen Zentimetern Abstand gegenüberstehen und ansehen, dann ist das eine Situation mit einer geladenen Spannung, die fast den Bildschirm sprengt und man hat als Zuschauer tatsächlich in einem gewissen Maße Angst. Zumindest ging es mir so, dass ich etwa hier wirklich innerlich gezittert und gehofft habe, dass Epps nicht jeden Moment zuschlägt. Fantastische Leistung. Sehr intensive Momente, die man in Twelve bekommt, und der Film scheut sich nicht, sie alle lang und breit zu zeigen... der Soundtrack setzt dem ganzen nur die goldene Krone auf, weil er viele Stellen zwar anders untermalt, als man es erwarten würde, die Wirkung einen aber umso heftiger trifft.

Und ehrlich, man bekommt in der zweiten Hälfte des Films kaum noch die Kinnlade wieder hoch. Zu schonungslos, Schlag auf Schlag folgend und hautnah inszeniert sind die Ereignisse. Da kommt das Ende wie die Erlösung nach einer langen, schmerzvollen Reise, auch wenn man dem Film seine ordentliche Länge von 134 Minuten kaum anmerkt. Ich hätte mir zwar persönlich gewünscht, dass der Master und die Sklavenhändler noch durch eine Justizhölle gehen, aber die realen Ereignisse waren nunmal anders, und letztendlich ist Rache auch nicht der Punkt der Erzählung.

Großartiges Filmerlebnis, eine Geschichte, die ich mir noch öfter ansehen werde.
10/10

http://fs1.directupload.net/images/141211/4nb9w3df.png

lel, was für eine Scheiße. Die beiden Vorgänger waren ja schon der gefühlt tiefstmögliche Punkt von Niveau, Logik und Struktur, aber was hier von Anfang bis Ende für eine unaussprechliche Actiongrütze fernab der ursprünglichen Zombiethematik inszeniert wird, ist schon kein Trash mehr. Unfassbar, dass solche Inzestgeburten des Filmbusiness immer noch riesige Erfolge feiern. Was für eine gigantomanische Riesenscheiße! Wenigstens habe ich gut gelacht. :D

1/10

Enkidu
11.12.2014, 16:26
Ich glaub ich hab hier noch gar nix zu The Boxtrolls und Ghiblis Kaze Tachinu ("Wie der Wind sich hebt") gesagt, die ich vor ein paar Wochen noch schnell bei letzter Gelegenheit im Kino mitgenommen habe. Waren beide gut aber nicht wirklich was für meine Sammlung ^^

Boxtrolls ist der dritte Stop-Motion-Film vom kleinen Studio Laika nach Coraline und ParaNorman. Reicht an diese beiden aber imho nicht heran, weil er irgendwie nicht so intensiv und emotional war, und eben leider auch ganz und gar nicht gruselig (haha, vielleicht hatten sich zu viele überfürsorgliche Eltern bei den Vorgängern nach dem Kinobesuch beschwert ;p ?). Trotzdem ein süßer und handwerklich wie immer höchst beeindruckender Film, aber bei der Handlung bleibt er seicht. Hat mich vom Setting und den angesprochenen Themen her ein wenig an Ernest & Celestine erinnert, aber der hat das um einiges besser auf den Punkt gebracht (und war auch sonst große klasse, kann ich nur empfehlen wenn ihr traditionelle Animation mögt!). War übrigens zum ersten Mal in Saal 5 vom heimischen Broadway, und das müsste der kleinste Kinosaal gewesen sein, in dem ich jemals war. Da passen insgesamt nur knapp 30 Leute rein!
So richtig erfolgreich war er leider nicht an den Kinokassen. Kein Flop, aber bei einem Budget von 60 Mio und nur verdienten 100 Mio werden sie wegen Marketing usw. nicht wahnsinnig viel Gewinn gemacht haben. Gehe mal davon aus, dass es dennoch einen vierten Film (http://en.wikipedia.org/wiki/Wildwood_%28novel%29) und hoffentlich viele mehr geben wird, alleine schon um diese Machart am Leben zu erhalten! Und die dürfen sich dann vom Grusel- und Düsternis-Grad auch gerne wieder an den fieseren Szenen aus den beiden früheren Filmen orientieren bzw. einfach etwas epischer und größer sein.

Ebenfalls im Broadway laufen zur Zeit öfters mal internationale Filme im Original mit Untertiteln. So konnte ich spontan doch noch Kaze Tachinu von 2013 nachholen, der noch auf meiner Liste stand (Prinzessin Kaguya und When Marnie was here stehen nach wie vor aus, hoffentlich schaffen die es in Deutschland überhaupt auf die große Leinwand). Ein wunderbares historisch-biographisches Porträt über das Leben von Ingenieur Jiro Horikoshi, der den japanischen Zero-Fighter gebaut hat. Nur in ein paar Traumsequenzen driftet es in phantastischere Bilder ab. Thematisch kann ich die Probleme, die insbesondere in den USA ein paar Leute mit dem Film hatten, schon irgendwie nachvollziehen (die Zero wurde später beim Angriff auf Pearl Harbour und in Kamikaze-Attacken im Zweiten Weltkrieg verwendet). Denn auch wenn betont wird, dass der sympathische Jiro die zivile Nutzung bevorzugt und lediglich schöne Flugzeuge bauen möchte, bleibt es nahezu kommentarlos, wie er sich letztenendes doch in den Dienst einer militaristischen Diktatur stellt, Heimat und Traum hin oder her. Sicher ist das einfach nicht der zentrale Punkt, aber wenn man schon einen Film über eine solche Persönlichkeit macht, kommt man um eine Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten der Zeit eigentlich nicht herum. Da machen sie es sich ein bisschen zu einfach. Aber hey, ist ja nichts Neues, dass den Japanern ein Rückstand bezüglich der Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit attestiert werden kann ;)
Die Szenen mit seiner großen Liebe und späteren kranken Frau Nahoko sind mir irgendwie nahe gegangen :'-( Außerdem interessant, wie sie die historischen Ereignisse wie zum Beispiel das große Kanto-Erdbeben von 1923, die Weltwirtschaftskrise oder die Tuberkolose-Epidemie gezeigt haben. Lustig war, dass auch ein paar Deutsche in dem Film vorkamen, als die Gruppe die Werke in Dessau besucht, und die wurden auch in der japanischen Version auf deutsch gesprochen :D Sowohl der Tonfall als auch Inhalt war sehr klischeehaft ("Das ist unser Stolz!"), was zum Vergnügen und Gekicher im Publikum beitrug. Noch verstärkt dadurch, dass sich in diesem auch einige japanische Austausch-Studenten befanden, die darüber aufgeregt tuschelten ^^ Traurig gestimmt hat mich außerdem, dass das der endgültig letzte Film von Oscarpreisträger Hayao Miyazaki gewesen sein soll (tatsächlich war auch Kaze Tachinu selbst für den Oscar als bester Animationsfilm nominiert). Schade, dass er nicht nochmal so etwas gemacht hat wie in den Anfängen des Studios. Historiendrama und Biographie ist ja schon schön, aber irgendwie auch ein wenig trocken. Wenn man da an Nausicaä, Laputa oder Mononoke zurückdenkt, vermisse ich die phantastischeren und dadurch universelleren Geschichten sehr. Ich kann mir vorstellen, dass manch einem, der landeskundlich nicht allzu bewandert ist, der Zugang zu einem Film wie Kaze Tachinu schwerfallen könnte. Random Fun Fact: Die Hauptfigur Jiro wurde von Hideaki Anno gesprochen (Ja, der Neon Genesis Evangelion Anno) ^^ In der englischen Synchronisation von Joseph Gordon-Levitt.

@Nonsense: Freut mich, wenn es hilfreich war :) Hätte dem Film übrigens auch ziemlich genau eine 7/10 gegeben (auf Amazon dann halt 4 von 5 Sterne).

MrBamboo
12.12.2014, 23:00
Sicher ist das einfach nicht der zentrale Punkt, aber wenn man schon einen Film über eine solche Persönlichkeit macht, kommt man um eine Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten der Zeit eigentlich nicht herum. Da machen sie es sich ein bisschen zu einfach. Aber hey, ist ja nichts Neues, dass den Japanern ein Rückstand bezüglich der Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit attestiert werden kann ;) Ach naja. Die Reaktionen sind extrem bunt gemischt, gerade in Japan. Die einen werfen Miyazaki Nationalismus vor, die anderen sagen er sei unpatriotisch. Ist doch genau was man sich von einem guten Film erwünscht. :D Hier ein Artikel der das ganz gut zusammenfasst und nochmal weiter verlinkt. (http://www.nytimes.com/2013/11/06/movies/hayao-miyazakis-film-the-wind-rises-gets-complaints.html?_r=0)
Ich fande ihn übrigens ziemlich gut. Ziemlich sehr gut sogar. Hat sich sehr nach einem lange gehegtem Regietraum angefühlt, als hätte er ihn dezidiert für sich gemacht.

Kaguya-hime ist übrigens der shit! Ganz, ganz toll. Ist er nicht schon angelaufen? Laut dem deutschen Vertrieb Universum Film (http://www.universumfilm.de/filme/133607/die-legende-der-prinzessin-kaguya.html)ist er vor ein paar Wochen gestartet...

@Twelve Years a Slave:
Hm, ja, nein. Ist irgendwie ein Film der gemacht werden musste. Und dann zum Glück auch noch ziemlich gut gemacht worden ist. Kann mir gut vorstellen wie amerikanische Schulklassen scharenweise ins Kino geströmt sind (gescheucht wurden?). Wie verschwendete Zeit hat er sich trotzdem für mich angefühlt. Es war ganz genau das, was ich sowieso erwartet habe. Keine Ahnung warum ich überhaupt ins Kino gegangen bin. Halt doch, ich wollte ja alle Oscar-Nominierungen sehen.

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http://i.imgur.com/qnCbCXk.jpg

The Living End von Gregg Araki

Kannte davor nur Kaboom (der auch schon was kann), dieser hier war einen Tacken ernster (wenn auch nur ein bisschen), und dabei so wunderbar in den 90ern stecken geblieben, dass es eine Freude war. Es geht um einen schwulen Drifter und einen Filmkritiker, beide HIV-Positiv die eher zufällig aneinander geraten und sich verlieben. Als der Drifter einen Polizisten erschießt folgt eine Flucht/Roadtrip raus aus der Stadt, mit viel Todessehnsucht und -ängsten, Oberflächlichkeiten (der amerikanischen Popkultur und ihrem Einfluss), Selbstfindungsblabla, Sex und whatnot. Insgesamt sehr roh und unperfekt und deshalb im Kern sehr ehrlich und schön. Es gibt ein paar Ideen und Versuche die nicht ganz aufgehen, der Atmo des Filmes aber keinen Abbruch tun. Sehr nihilistisch, gemischt mit einer Prise Selbstzerstörung. And the music is bliss.

Enkidu
13.12.2014, 06:28
Ist er nicht schon angelaufen?
Das kann sein. Aber bei der Verteilung bekommt man in ca. 90% der Städte ja wie gewohnt nichts davon mit x_x Hier und in näherem Umkreis läuft Kaguya jedenfalls nicht.

Und jo, The Wind Rises fühlte sich wie die Verwirklichung eines lange gehegten Regie-Traumes an oder hatte zumindest sehr persönliche Züge. Es sei ihm gegönnt, aber am Ende hab ich es dann doch lieber, wenn er und seine Kollegen die Filme für mich machen, und nicht für sich selbst ;)

Laguna
14.12.2014, 08:11
Ju-on: The Beginning of the End
http://asianwiki.com/images/c/ce/Ju-on-_The_Beginning_of_the_End-p2.jpg

So. Fans der Ju-on Reihe sollten die Finger von diesem Film lassen. Ich habe selten einen so schlechten Streifen gesehen. :B

Der Horror geht einfach nicht unter die Haut, das Acting der Charaktere wirkt zumeist aufgesetzt, und das Reboot (mit dem Takashi Shimizu übrigens nichts zu tun hatte) legt sehr viel mehr Wert auf blutigen Gore, als die anderen Teile.

Einige Figuren wurden verändert, so liegt der Fokus diesmal auf Toshio, der in dieser Version nicht der Sohn von Kayako ist. Zweifelsohne eine der schlechtesten Entscheidungen die man hätte machen können, dadurch geht der ohnehin schon sehr verwirrende Sinn des Films komplett den Bach runter. Und der Soundtrack ist fast nicht vorhanden. Wieviel Budget wurde hier bitte gespart? Ju-on hatte noch nie viel Musik, dafür aber eine umso intensivere Soundkulisse, die diesesmal aber fast unter den Tisch fällt. So nicht Leute !!

Die schauspielerische Leistung der Darsteller von Kayako und Toshio haben mich ebenfalls nicht überzeugt. Das ist auch fehlenden zusammenspiel zwischen Licht und Dunkelheit geschuldet. Das rumgekrabbel der Dame wirkt in diesem Fall nicht beängstigend, sondern nur lächerlich. Zudem hat sie eine sehr viel kleinere Rollen in dem Film. Einfach nur langweilig. Toshio wiederum miaut nun nicht mehr wie eine Katze, sondern er summt ständig diese eine bescheuerte Melodie vor sich hin, die mich irgendwann fast wahnsinnig gemacht hat.

So war ich auch froh als Abspann lief und ich den Film wegsperren durfte. So eine Enttäuschung. Bringt endlich Ju-on: the grudge 3 !! >:(

Eisbaer
15.12.2014, 11:03
Meine Freundin und ich testen derzeit Netflix und haben uns erstmal die erste Staffel von Bates Motel angesehen. Fand ich auch sehr gut und bin gespannt auf die zweite Staffel, wann auch immer sie rauskommt bei Netflix.

Jetzt sind wir bei Orange is the new black angekommen und sind begeistert. Ich hoffe mal, dass die zweite Staffel genauso gut und lustig ist wie die erste Staffel, von der wir noch das Finale gucken müssen. Die Serie hat einfach einen tollen Humor und viele gute und interessante Charaktere. Leider gibt es auch hier wieder nur 13 Folgen pro Staffel, aber immerhin diesmal nicht nur eine verfügbare Staffel.

Schattenläufer
16.12.2014, 23:23
21698

Ich habe gerade The Babadook gesehen.
Ei, ei, ei. Meine Nerven. Ich bin doch ganz schlecht im Umgang mit Horrorfilmen. :(

War aber super geschauspielert (der Junge war für sein Alter echt klasse) und hatte eine sehr gute Story. Kein Standardkram jedenfalls und ich kann ihn sehr empfehlen.
Mir hat besonders gefallen: Der Film erklärt das Szenario nicht. Für mich ist für einen Horrorfilm irgendwie typisch, dass irgendwann der Expositionsdialog kommt... "dieses Haus wurde auf einem alten Indianerfriedhof gebaut", "man sagt, an Halloween ist die Grenze zwischen unserer und deren Welt besonders dünn..." und solche Dinge. Einfach so ein Satz, der klar macht, dass hier halt übernatürliche Dinge geschehen und warum. Passiert hier nicht, das Genre wird nicht auf Grusel reduziert sondern genutzt, um dem Zuschauer etwas zu beschreiben, zu vermitteln. Fand ich sehr zufriedenstellend.


Für Genrefans wahrscheinlich weniger gruslig als für mich. Ich bin wirklich ein Weichei in der Hinsicht. Letztendlich ist ja auch gar nicht viel passiert... nur, das weiß man ja vorher nicht. Und dieser Film hatte Schatten und Silhouetten an all den falschen Stellen. Brrrrr. :(
Letztendlich war es halt... ja, ein Familiendrama. Das versöhnliche Ende nimmt dem Film dann im Nachhinein irgendwie das Grauen, aber das finde ich gut. Ich fand das Ende wirklich befriedigend. Kann mir gut vorstellen, dass Horrorfans aber eher enttäuscht sind von dem Werk, wenn sie halt eher wirklichen Horror erwartet haben.

Eins fehlt mir aber noch: Für das, was der Film zeigen will (Umgang mit Tragödie und darauffolgender Schuldzuweisung etc.), ist der Film komplett. Aber irgendwie will man ja dann doch wissen, wo das jetzt herkam. :D
Ich dachte z.B., dass die Mutter das Kinderbuch geschrieben hat. Immerhin lässt der Film sie extra sagen, dass sie Schriftstellerin war, unter anderem von Kinderbüchern. Und dann eben Mister Babadook selbst... was wollte er? Was war sein Ziel, und warum ließ er sich von ihrer Entschlossenheit letztendlich doch irgendwie kleinkriegen? Warum füttern sie ihm Würmer? :D

Ich finde zwar gut, dass sie in dem Film nichts erklären - aber ein paar mehr Hinweise, um quasi eine Interpretation zuzulassen, die auch ohne den Subtext auskommt... wäre schön gewesen.

Liferipper
17.12.2014, 09:05
Das Remake von Total Recall gesehen. Oh Mann, sogar wenn ich auf Vergleiche mit der Schwarzenägger-Version verzichte, ist der Film stellenweise so übertrieben und/oder dämlich, dass es fast wetut...

T.U.F.K.A.S.
17.12.2014, 10:03
Ich finde das Remake ganz okay. Es ist ein netter Sci-Fi-B-Actioner der sich marginal enger an die literarische Vorlage hält, aber mMn eine verpasste Möglichkeit den Roman wirklich werkgetreu zu adaptieren. Ich gebe auch recht was die Anspielungen auf das Original angeht - ich mag dreitittige Prostituierte, versteht mich nicht falsch, aber im Kontext des realitätsnäheren Settings (?) dieser Version war es irgendwo dumm. Oh, und der fucking Fahrstuhl. Der gottverdammte hundsdumme quer durch die Erde fahrende Fahrstuhl. Oh wow.

Alles in allem muss ich sagen "Come on Collin, give deez people air!"

Cutter Slade
17.12.2014, 11:29
Ich verbuche den Film unter „verpasste Chancen!“. An allen Ecken und Enden hätte man so viel mehr aus dem „Realität oder Fiktion?“-Prinzip machen können. Das war mir im Original-Film immer irgendwie präsenter. Die Frage, ob jetzt alles wahr oder doch nur Teil des realen Traums ist, stellte ich mir bei Arnolds-Odyssee auf dem Mars irgendwie öfter. Die hätten da echt ein paar Mindblowing-Klamotten mehr einbauen können, gerade bei dem Produktionswert. Der war mir am Ende dann – gerade wegen dem Prinzip der totalen Erinnerung – zu einfach.

Der Anfang ist auf jeden Fall nicht schlecht, die Jagd durch die Legobausteinsiedlung, Kate Beckinsale als omnipräsente Jägerin (mit leichten Terminator-Vibes) und die ein oder andere Anspielung auf das Original (Brüste, „2 Wochen“) war schon gut. Der Film baut am Ende nur mega stark ab. Lol, ich hab sogar am Ende erwartet (obwohl ich den Film schon damals gesehen hatte und jetzt eben noch einmal im TV) das Bryan Cranstons Figur eine von den Holo-Kragen benutzt und da noch einmal ein leichter Twist kommt – der Kragen von seiner Schutzweste war für mich da fast ein leichter Wink mit dem Zaunpfahl. Aber dann kam halt nichts spezielles mehr (auch wenn der Kragen dann doch noch einmal zum Einsatz kam). Ne, den von Verhoeven find ich um Längen besser und unterhaltsamer. Das was der neue nur besser macht, ist die shiny Optik und das Zukunftsszenario das mir echt gefällt. Nur der Aufzug durch den Erdkern will ich mir irgendwie nicht erklären können und die Tatsache, dass die Helden zu später Stunde auf einmal an der Außenwand dieses Aufzugs rumkraxeln, obwohl dieser bei einer Strecke von 17 Minuten Fahrtlänge sicherlich ein gewisse Geschwindigkeit drauf haben sollte. Ja klar, da rettet auch „Bremsmanöver eingeleitet“ nichts von der vertanen Chance. Vom generellen Aufwand, diese Strecke logisch zu bewerkstelligen mal ganz zu schweigen…. Apropro Aufzug. Die sollten echt mal Limit von Schätzing verfilmen. Könnte echt ein guter SciFi-Actionfilm werden, wenn man sich so das letzte Drittel von dem Buch gibt. Immer her damit. :A

War seinerzeit echt ne RIESENenttäuschung für mich. 1/3 Hui, Rest nicht so. Dem fehlte es dann etwas an abgefahrenen Ideen.

Enkidu
17.12.2014, 19:01
Ich kann mich in den meisten Punkten meinen beiden Vorrednern anschließen. "Total Recall ...again" war recht nett. Für mich keine große Enttäuschung, aber auch nur deshalb, weil ich ihn damals nicht im Kino gesehen und erst vor knapp nem Jahr oder so nachgeholt habe. Ein paar Szenen und Settings haben gerockt, und dass es sich minimal näher an die Vorlage hält war auch ein kleines Plus. Ich werd ja nicht müde zu betonen, dass mir der Arnie-Hype mancherorts etwas auf den Zeiger geht (also die Fraktion, die noch immer der Meinung ist, dass Filmreihen wie Conan oder Terminator gar nicht ohne ihn funktionieren können >_> Selbst wenn er hundert Jahre alt ist) - aber hier muss selbst ich zugeben, dass Schwarzen-egger einfach mehr Leinwandpräsenz rübergebracht hat als der liebe Colin. Humor hat auch nicht so gezündet wie beim Original. Und so sehr einige Orte richtig cool aussahen, kamen mir andere geradezu lahm und generisch vor. Überhaupt haben sie es etwas mit diesem kalten, industriellen Look übertrieben. Kann man gerne über weite Strecken machen, aber doch nicht den ganzen Film hindurch.
Unterm Strich fühlte sich das Remake für mich leider viel zu sehr nach Massen-/Fließbandware an. Also ja, gehört zur Kategorie verpasste Chancen, zumal es auch mit der Cleverness nicht so weit her war, und verschwindet damit im Nebel der Bedeutungslosigkeit. Hoffnungslos schlecht fand ich ihn jetzt aber auch nicht. Konnte man sich mal geben, im Sinne von Hirn raus, Popcorn rein, Action an.

Viel mehr regt mich in dem Zusammenhang eigentlich auf, dass sie jetzt schon Remakes von PKD-Verfilmungen machen, nach denen so ziemlich niemand gefragt hat, während irgendwie 90% seiner besseren Science-Fiction-/Mindfuck-Werke noch gar nicht fürs Kino umgesetzt wurden. Gut, manches eignet sich überhaupt nicht dazu, und bei anderem ists eher schwierig, sich dem kreativ zu nähern, um es für ein Massenpublikum zugänglich und unterhaltsam zu machen. Aber es würde sich imho lohnen, erst recht, wenn das entsprechende Budget und namhafte Regisseure dahinterstecken und bekannte Schauspieler mitmachen. Auch okay, wenn sie hier und da etwas ändern oder hinzudichten, Minority Report und Blade Runner waren große Klasse.
Für "Ubik" hat PKD seinerzeit afaik sogar selbst noch ein Drehbuch verfasst (sollte vor ein paar Jahren auch immer mal wieder verfilmt werden, es ist aber nie dazu gekommen). Und "Die drei Stigmata des Palmer Eldritch" schreit doch schon seit zig Jahren förmlich nach einem Film! Das wäre sowas von abgefahren... "Nick and the Glimmung" könnt ich mir sogar als Pixar-Projekt vorstellen :)

Schattenläufer
20.12.2014, 14:25
Attack the Block

Richtig gut. Kennt ihr diesen Trick, den Briten manchmal benutzen? Den, wo sie die Zutaten einer Hollywood-Produktion nehmen, dann aber unfassbar gute Charaktere und unübliche Handlungsstränge einbauen? Das ist genau das, was hier wieder einmal passiert ist.
Einer der ungewöhnlichsten und daher coolsten Aliens-greifen-an-Filme, die ich je gesehen habe. Die Charaktere sind, wie gesagt, super. Aber auch der Humor, das Pacing und so weiter... einfach klasse. Ich und ein Freund haben mehrmals gefeiert, wie der Film bestimmte Teile seiner Handlung so einsetzt. Die Hauptcharaktere sind z.B. Kinder, also haben sie keine Waffen - und durch ihre Sozialisierung sind sie auf sich allein gestellt. Wenn sie einen Alien sehen, rufen sie nicht bei einer Behörde an. Sie denken sich "dieser eine Kumpel von uns guckt immer Tierdokus wenn er stoned ist, der wird wissen was das hier ist".
Das Finale ist spannend, perfekt inszeniert und äußerst verdient.
Ach ja, und die Aliens sind der Hammer (ich bin nur auf den Film gestoßen, weil ich gelesen habe dass der Babadook nach diesen Aliens die coolste Horrorkreatur der letzten Jahre war).

Seht euch den Film an. Vor allem, wenn ihr auf "Misfits" steht, oder auf "Fish Tank" oder andere britische Milieu-Filme.


Crank

Den Film gab's dann danach, weil wieso nicht. War ganz nett, aber hat wohl mittlerweile seine Wirkung etwas verloren, weil Filme an sich ein höheres Tempo an den Start legen als noch vor ein paar Jahren? Vielleicht? Aber trotzdem, solider Actionfilm mit ein paar richtig idiotisch-guten Szenen.
"Shoot 'em up" hat mir zumindest damals besser gefallen, weil er meiner Meinung nach etwas flüssiger war und mindestens genauso viele kranke Ideen hatte.

Byder
20.12.2014, 15:04
http://share.cherrytree.at/showfile-18369/nathan.jpg
Nathan For You ist eine teilweise gescriptete und teilweise ungescriptete Serie über einen schlechten Businessberater, welcher verschiedenen Unternehmen hilft, wieder auf die Sprünge zu kommen. Mit 16 Folgen ist die Serie recht kurz, aber durchaus lohnenswert, da Nathan Fielder seine Rolle absolut grandios spielt und einige Folgen sehr witzig sind.

Laguna
20.12.2014, 17:29
21698

Ich habe gerade The Babadook gesehen.
Ei, ei, ei. Meine Nerven. Ich bin doch ganz schlecht im Umgang mit Horrorfilmen. :(

War aber super geschauspielert (der Junge war für sein Alter echt klasse) und hatte eine sehr gute Story. Kein Standardkram jedenfalls und ich kann ihn sehr empfehlen.
Mir hat besonders gefallen: Der Film erklärt das Szenario nicht. Für mich ist für einen Horrorfilm irgendwie typisch, dass irgendwann der Expositionsdialog kommt... "dieses Haus wurde auf einem alten Indianerfriedhof gebaut", "man sagt, an Halloween ist die Grenze zwischen unserer und deren Welt besonders dünn..." und solche Dinge. Einfach so ein Satz, der klar macht, dass hier halt übernatürliche Dinge geschehen und warum. Passiert hier nicht, das Genre wird nicht auf Grusel reduziert sondern genutzt, um dem Zuschauer etwas zu beschreiben, zu vermitteln. Fand ich sehr zufriedenstellend.


Für Genrefans wahrscheinlich weniger gruslig als für mich. Ich bin wirklich ein Weichei in der Hinsicht. Letztendlich ist ja auch gar nicht viel passiert... nur, das weiß man ja vorher nicht. Und dieser Film hatte Schatten und Silhouetten an all den falschen Stellen. Brrrrr. :(
Letztendlich war es halt... ja, ein Familiendrama. Das versöhnliche Ende nimmt dem Film dann im Nachhinein irgendwie das Grauen, aber das finde ich gut. Ich fand das Ende wirklich befriedigend. Kann mir gut vorstellen, dass Horrorfans aber eher enttäuscht sind von dem Werk, wenn sie halt eher wirklichen Horror erwartet haben.

Eins fehlt mir aber noch: Für das, was der Film zeigen will (Umgang mit Tragödie und darauffolgender Schuldzuweisung etc.), ist der Film komplett. Aber irgendwie will man ja dann doch wissen, wo das jetzt herkam. :D
Ich dachte z.B., dass die Mutter das Kinderbuch geschrieben hat. Immerhin lässt der Film sie extra sagen, dass sie Schriftstellerin war, unter anderem von Kinderbüchern. Und dann eben Mister Babadook selbst... was wollte er? Was war sein Ziel, und warum ließ er sich von ihrer Entschlossenheit letztendlich doch irgendwie kleinkriegen? Warum füttern sie ihm Würmer? :D

Ich finde zwar gut, dass sie in dem Film nichts erklären - aber ein paar mehr Hinweise, um quasi eine Interpretation zuzulassen, die auch ohne den Subtext auskommt... wäre schön gewesen.


Nachdem ich das gelesen habe, hast du mich neugierig gemacht, weswegen ich mir den Film heute angeguckt habe. Ich finde ihn nicht wirklich gruselig, doch auf seine Art suggeriert er sehr gut wie ein Mensch langsam den Verstand verlieren kann, und den Gedanken daran fand ich ziemlich beängstigend. Die Thematik konnte mich nicht packen, aber wie du schon geschrieben hast, fand ich die Darsteller (allen voran den Jungen) sehr glaubwürdig.

Hab mir vor kurzem auch der Fluch des Candyman angesehen, der zwar stellenweise sehr trashig ist, ich aber doch für einen Klassiker im Horror Genre halte. Ein unterhaltsamer Film, wenn auch sehr voraussehbar, aber mit einem brillianten Soundtrack. Kann ich dir auch nur empfehlen, vorallem weil sich das ersten Drittel des Films wirklich Zeit lässt den Horror aufzubauen und die Angst dadurch umso besser sitzt. Der Film ist aber nichts für zarte Gemüter, da er auch ziemlich brutal ist.

Ianus
23.12.2014, 19:27
http://s17.postimg.org/ual4s4zf3/gay.gif

MrBamboo
23.12.2014, 20:08
Looks good. Wird heute Abend geschaut. :A

More gay movies, habe irgendwie gerade einen Run. Diesmal leider die schlechte Art.

http://i.imgur.com/cvYWsB4.jpg?1
Interiour. Leather Bar.

Experiment und pseudo Provokation von James Franco in Kollaboration mit Travis Mathews (der scheinbar den Löwenanteil der Arbeit übernommen hat). Sie fabulieren zusammen was in den geschnittenen/verschollenen 40 Minuten von Cruising passiert wäre. Der Prozeß wird dokumentiert mit viel Fokus auf den Darsteller der Al Pacinos Part (Val Lauren, nie gehört) übernimmt. Das ganze ist leider extrem verquast und metareflexiv aufgezogen. Die wenigen, im Kern ziemlich langweiligen Dialoge drehen sich nur die Konfrontation mehrerer (meist möchtegern) Starlets mit einer schwulen Subkultur. Und darum wie liberal und wandlungsfähig Franco doch ist. Das soll gar nicht so negativ gemeint sein wie es klingt, einen interessanten Film macht das leider noch lange nicht. Bin wohl zu unamerikanisch um das ganze Heititei zu verstehen das alle Hauptcharaktere (besonders Franco, Val Lauren und dieser andere Komparse in Drag) um das Projekt veranstalten. Einzig interessant sind die wenigen Häppchen Infos um den Studioapparat in LA, und dessen Einfluss auf jede noch so kleine unabhängige Filmproduktion.

Ach und Wolf Creek habe ich letztens gesehen. Meh. Ziemlich effektiv und furchtsam im Moment des Schauens, besonders Erinnerung werde ich trotzdem nicht an den Film haben. Mein Interesse reicht nicht einmal um mich über ihn aufzuregen. /snob

La Cipolla
28.12.2014, 01:30
21759

Silence of the Lambs hat sich gut gehalten. Zwar ist er heute nicht mehr so angsteinflößend wie er sicherlich mal war, weil Dinge wie die lustig-verrückt-mordlustige Pseudotranse und zwei große grüne Kreise als Nachtsichtgerät ... na ja, schon irgendwie reinhauen. :D Dazu kommt, dass ich nicht genau sagen konnte, wie ernst sich der Film denn nun eigentlich nimmt. Hopkins spielt schon reichlich weit über der Schwelle des 100% Ernsthaften, aber selbstironisch würde ich es auch noch nicht nennen. Bla Bla, ändert am Ende alles nichts daran, dass er wahnsinnig spannend, gut geschrieben und einwandfrei inszeniert ist. Jodie Foster ist auch klasse. So muss das mit den Klassikern. :A

Die anderen Filme/Serien mit Lector guck ich mir nicht an. Wenn die was gemeinsam haben, dann scheinen es neben seiner Figur ja scheinbar grafische Gewalt und exzessive Ekelszenen zu sein, und darauf kann ich verzichten. Der erste hat die recht bedacht eingesetzt, aber mehr dürfte es für mich echt nicht sein.

Cutter Slade
28.12.2014, 13:41
Die anderen Filme/Serien mit Lector guck ich mir nicht an. Wenn die was gemeinsam haben, dann scheinen es neben seiner Figur ja scheinbar grafische Gewalt und exzessive Ekelszenen zu sein, und darauf kann ich verzichten. Der erste hat die recht bedacht eingesetzt, aber mehr dürfte es für mich echt nicht sein.

Roter Drache kann man sich definitiv noch angucken. Ein sehr guter Thriller, der spannend geschrieben und durchweg gut besetzt ist (Ralph Fiennes, Harvey Keitel, Edward Norton, Philip Seymour Hoffman und eben Hopkins). Erwähne ich eigentlich immer in einem Atemzug mit dem Schweigen der Lämmer. Der Film ist zumindest nicht brutaler als der Klassiker, aber auch nicht minder spannend. Hannibal und Rising brauch man aber wirklich nicht gucken. Die direkte Fortsetzung zum Original funktioniert bei mir nicht sondertlich gut durch die Umbesetzung von Starling und Rising ist einfach nicht empfehlenswert.Roter Drache hingegen schon. Wenn du die FaceOff-Szene während des Ausbruchs sowie diverse Leichen und eingelegte Köpfe abnicken konntest, packst du auch die wenigen "Gewaltexzesse" bei der Jagd auf die Zahnfee. ;)

Jerome Denis Andre
02.01.2015, 03:25
https://www.youtube.com/watch?v=oP5iW4Ig-1A

https://fbcdn-sphotos-h-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xpa1/v/t34.0-12/10904726_975547635807109_173290585_n.jpg?oh=e612fe8bd769891b8d8a54a005321e80&oe=54A83919&__gda__=1420319558_ca1e53fab82959bd3b1029c4362c5155

War in Exodus und wurde positiv überrascht.
Erwartete hatte ich schön inszeniertes bombast Kino, dass allerdings der Geschichte (vgl. Gladiator! - Im Falle des Exodus nun halt der biblischen statt der historischen),
mal wieder den Mittelfinger zeigt. Und im Gegenteil, der Plot hält sich zwar in vielen Punkten nicht ans "Original", aber die Änderungen schienen mit bedacht gewählt, und
die Geschichte an sich wurde erstaunlich ... supranaturalistisch umgesetzt. Hätte ich von diesem Film so nicht erwartet. In der ersten Hälfte wirkten die Dialoge teils zwar
etwas seltsam, und nicht alle Charaktere verhielten sich nachvollziehbar (vor allem warum Moses von Ramses verbannt wird hätte man besser umsetzen können), aber
spätestens ab dem Auftreten Gottes (der zwar echt fies, aber sehr sehr interessant umgesetzt wurde) kommt die Handlung ordentlich ins Rollen, und - was für eine Exodusverfilmung
schon eine kleine Seltenheit ist - die Charaktere auf beiden Seiten bleiben bis zu einem gewissen Grade nachvollziehbar. Vom optischen Bombast freilich ganz zu schweigen.

Duke Earthrunner
04.01.2015, 12:43
Ich habe die "The Interview" Diskussion mal in den Bollfrat verschoben. Bitte da weitermachen.

http://i.imgur.com/F7adNCm.jpg

Lilyhammer - Staffel 1 bis 3
Schon lange auf meine Liste, nun endlich geschaut. Sehr nette dunkle Comedy Serie. Könnte glatt ein schrulliges Spinoff von Sopranos sein. Wer zwischendurch mal Zeit hat und auf Mafia sowie skurrile Charaktere steht, sollte hier mal reinschauen. Leider verzettelt sich die Serie ab und an, da es aber keine hochklasse Drama Show ist, lässt sich das verschmerzen.

The Judge
04.01.2015, 23:03
http://img.photobucket.com/albums/v422/Xenojudge/MANG3145_Evangelion_333_2D_zps5d3813eb.jpg (http://smg.photobucket.com/user/Xenojudge/media/MANG3145_Evangelion_333_2D_zps5d3813eb.jpg.html)
http://img.photobucket.com/albums/v422/Xenojudge/1387705020387_zpsc056459d.png (http://smg.photobucket.com/user/Xenojudge/media/1387705020387_zpsc056459d.png.html)

Byder
04.01.2015, 23:35
No Country For Old Men
Über die letzten 6 Jahre immer wieder versucht zu gucken, aber spätestens bei der Hälfte hatte ich immer wieder ausgeschalten. War jetzt mein 4. Anlauf mit dem Film und endlich hab ich es geschafft. Dass ich es vorher nicht geschafft habe liegt daran, dass der Film von seiner starken Atmosphäre lebt, die, wenn man sich nicht darauf einlassen kann, ganz schön ermüdend sein kann. Dieses mal hat mich der Film aber gepackt und ich habe mich sehr gut von ihm unterhalten gefühlt, auch wenn der eigentliche Kern der Geschichte meiner Meinung nach nicht gut ausgearbeitet wurde. Das ist aber wohl Geschmacksache. Ich denke, dass es viele Leute gibt, die das als sehr gut umgesetzt erachten.

Hier wird sehr gut gezeigt, was für ein Potential in der Filmkunst steckt. Ich geb dem Film 8/10 Punkten.

Corti
05.01.2015, 13:36
Am Wochenende zu später Stunde lief auf irgend einem Privatsender nicht unterbrochen von Werbung
Detention – Nachsitzen kann tödlich sein
Laut Wikipedia eine Horror-Komödie. Vom Genre her nichts, weshalb ich den Fernseher anstellen würde, aber dann lief es plötzlich und war bescheuert, hektisch, überdreht und alles in allem sehr amüsant und kurzweilig. Daumen hoch.

Duke Earthrunner
07.01.2015, 20:39
http://i.imgur.com/vH2aoBR.jpg

Vikings Staffel 1+2

Sons of Anarchy im Mittelalter. Ragnar hat zudem noch eine verblüffende Ähnlichkeit mit Jax. Alles in allem aber sehr gute Unterhaltung. Freue mich auf Staffel 3 im Februar.
Schaut noch jemand?

Und Lagertha best Char by far. Love her. Marry me!

T.U.F.K.A.S.
07.01.2015, 22:47
Blue Tiger ist ein 1994 rausgekommener B-Action-Thriller mit Yakuza-Thematik der mehr Liebe und ein DVD-Release braucht.

Ich bin über einen VHS-Rip gestolpert den man hier auf Youtube sehen kann (https://www.youtube.com/watch?v=Ptxjf-uvklE) (yay, legale Grauzone, wooot!). Im Film geht es um eine Mutter, deren Sohn bei einem Mordanschlag durch einen Querschläger getötet wird. Wie sich herausstellt ist der Mörder ein Yakuza-Typ, woraufhin sie - äh, mehr oder weniger - versucht den Typen totzumachen, der seinerseits wiederum Gewissensbisse hat. Das alles kulminiert in einem okay geschauspielerten, sehr stringent inszenierten (das Ding ist grad mal etwas mehr als 80 Minuten lang) und kompromisslosen Actioner mit einer sehr gut aufgelegten Virginia Madsen und jeder Menge furchtloser asiatischer Stuntmen. Ich mochte den Film ganz gerne, doch. :A Wer auf Actionflicks mit Yakuza-Thematik steht und ein bisschen Sleaze und offensichtlich engere Budgets gut wegstecken kann wird hier 1A bedient.

tl;dr: Ms. 45 trifft auf Battles without Honor or Humanity.

Protip: macht's wie ich und guckt Blue Tiger im Double Feature mit nem anderen Ami-Actioner mit Yakuza-Einschlag: American Yakuza, wo Viggo Mortensen akimbo zwei Berettas auf asiatische Stuntmen abfeuert als wär's ein John Woo-Film.

Enkidu
14.01.2015, 17:26
Aus meiner aktuellen Amazon-Rezension (http://www.amazon.de/product-reviews/B00P29IDZ8/ref=cm_cr_dp_see_all_btm).

Sindbad - Herr der Sieben Meere (1989)

Es gibt Filme, die sind gut. Es gibt Filme, die sind schlecht. Und es gibt Filme, die Sindbad!

http://picload.org/image/ccicacc/41wuduxhj3l.jpg


Wahrhaft herrlich! Bei dieser italienisch-amerikanischen Koproduktion aus dem Jahre 1989 handelt es sich um einen der besten schlechtesten Filme, die es gibt. Enzo G. Castellari inszenierte das Abenteuer über den berühmten Seefahrer aus den Erzählungen von Tausendundeiner Nacht... und seine tollkühne Gefolgschaft, bestehend aus Wikinger, Zwerg und Asiaten-Kampfkunst-Stereotyp - wait, what?! Wenn das noch nicht seltsam genug klingt, dann freut euch schonmal auf die Gehirnkontrollmaschine des fürchterlich bösen (und aufbrausenden) Fieslings Jaffar ^^ Wer sich nun denkt "Hey, die Geschichte kenne ich aber irgendwie anders", der liegt verdammt richtig. Der Film versucht gleich zu Anfang darüber hinwegzutäuschen, indem er sich nicht auf das Original, sondern befremdlicherweise auf Edgar Allan Poe bezieht, der tatsächlich einst eine kurze Fortsetzung namens "Scheherazades 1002. Erzählung" geschrieben hat. Aber wer sich die Mühe macht, darauf mal einen Blick zu werfen, der wird schnell feststellen, dass der vorliegende Film auch hiermit nicht allzu viel gemein hat, sondern stattdessen größere Schnittmengen mit der Ikonographie der Power Rangers bestehen.

Und das kann verdammt unterhaltsam sein! Im Ernst, ich bin kein großer Trash-Aficionado. Ab und zu sind die Filme so schlecht, dass sie schon wieder irgendwie gut bzw. unfreiwillig komisch sind, aber meistens herrscht für mich pure Langeweile. Dieser hier jedoch ist ein Musterbeispiel für erstere Kategorie, denn auch wenn er sich bestimmt nicht immer hundertprozentig ernst nimmt sondern eher eine verspielt-lockere Stimmung vermittelt - ein derartig hirnverbranntes Werk hatten die Macher ursprünglich sicherlich nicht im Sinn. Dass dieser Film so viel Spaß macht, liegt vor allem daran, dass trotz aller Facepalm- oder Lachkrampf-würdigen Momente stets ein gewisser Charme vorhanden ist. Das Gleiche darf sogar mit starken Einschränkungen über die Production Values gesagt werden, die für ihre Zeit zumindest ein gewisses Mindestniveau halten können (da gibt es wesentlich Schlimmeres).

Der einzige nennenswerte Schauspieler ist jener, der die Titelfigur verkörpert: Lou Ferrigno wird manchem noch als Der unglaubliche Hulk aus der gleichnamigen Serie (1978-82) bekannt sein und glänzt hier mit seinen riesigen Muskelbergen und einem sympathisch-dämlichen Lächeln. Genau genommen sind die Leistungen der Darsteller aber durch die Bank unter aller Kanone und teilweise wundervoll over the top. Das gilt vor allem für den oben bereits erwähnten, sagenhaft unbeherrschten Antagonisten.
Was gab es noch? Billigst-Soundtrack aus dem Synthesizer? Check. Action-Szenen in unnötiger Zeitlupe? Check.
Durch die Rahmenhandlung - eine Mutter erzählt ihrer Tochter eine Gutenachtgeschichte - machen es sich die Autoren wahnsinnig einfach, indem sie die halbe Handlung per Voiceover der Mutter erzählen lassen. Das ist besonders dann ulkig, wenn man im Film die Charaktere manchmal sprechen sieht, aber kein Dialog sondern nur die Erzählerin zu hören ist. Dabei sind Dialoge und Text eigentlich das große Highlight, sowohl in der "gelungenen" deutschen Synchronisation, als auch auf englisch. Eine Kostprobe:

(Sindbad ist alleine im Verlies und fängt ernsthaft in obercoolem und selbstsicheren Ton an, mit einer vorbeikriechenden Schlange zu reden, warum auch immer)
"Die Menschen hassen dich, nicht wahr? Weißt du, du hättest dir damals die Geschichte mit Adam und Eva verkneifen müssen."
Ich kann gar nicht ermessen, auf wie vielen Ebenen das behämmert ist ^_^ Und was er anschließend erst noch mit besagter Schlange und ihren Artgenossen macht...

Aber ich möchte nicht alles vorweg nehmen. "Sindbad - Herr der Sieben Meere" muss man ohnehin mit eigenen Augen gesehen haben, um es zu glauben. Mir fällt es naturgemäß schwer, hierfür eine eindeutige Wertung abzugeben. Es ist gewissermaßen ein Film, der objektiv nur einen, subjektiv aber volle fünf Sterne verdienen würde! Als Kompromiss treffe ich mich in der Mitte und vergebe drei. Wer einen ernsten, anspruchsvollen Abenteuerfilm mit hohem Immersionsfaktor und Spannung sucht, der ist hier völlig falsch. Aber nicht nur Trashfans werden an diesem filmischen Unfall ihre helle Freude haben. Es ist ein Erlebnis für die ganze Familie: Die jungen Kids nehmen das vielleicht noch für voll und werden aufregend unterhalten, während die erwachsene Generation die eigenen, glücklich geflossenen Tränen trocknen muss, wie ich es tat, als ich ihn zum ersten Mal sah (und ständig unterbrechen musste, bis ich mich wieder eingekriegt hatte). Daumen hoch!

Mio-Raem
14.01.2015, 19:31
Gut, dann entjungfere ich mich auch mal in diesem Thread. Grade auf amazon eine Review zu "The Legend of Hercules" von Renny Harlin geschrieben.

Oh boy.

Oh boy, is der Film kacka.



Ich habe schon viele Filme gesehen, und auch schon viele schlechte. Aber nur selten ist mir so ein Totalausfall wie der hier untergekommen. Das Asylum-Studio, seines Zeichens Schöpfer solcher Edel-Perlen wie Sharknado, Sharktopus oder Sandsharks hätte einen Film über Hercules nicht schlimmer verbrechen können. Es ist, als hätte Regisseur Renny Harlin "Gladiator" geguckt und gesagt: "Das kann ich auch, aber viel schlechter!"

Die Handlung ist altbekannt, wurde aber aufgrund des mickrigen Budgets derart grausam zurecht gestutzt, dass man die antike Vorlage höchstens noch an den Namen der Charaktere erkennen kann. Apropos Charaktere: Die Schauspieler hier spielen nicht. Sie schreien. Die ganze Zeit. Scott Adkins glänzt hier an vorderster Front, und rennt als böser König Amphitreon die ganze Zeit brüllend und mit einem Gesicht durch die Gegend, als hätte er sich gerade auf einen Kaktus gesetzt. Kellan Lutz als Hercules dagegen spielt mit einem Gesicht wie in Stein gemeißelt. Auch der Rest der Riege wirkt nicht, als hätten sie gewusst, wofür sie hier unterschrieben haben.

Das Drehbuch ist ein Heuler sondergleichen. Die Dialoge sind so grottig, dass man davon ausgehen muss, dass die Akteure deswegen so schlecht spielen, weil sie das Skript erst lesen durften, nachdem sie mit ihrer Unterschrift ihre Seele an dieses Teufelswerk verkauft hatten, und verzweifelt versuchten, etwas zu retten. Wobei sie scheiterten. Der ganze Ablauf ist so gaga, dass man sich die Haare vom Kopf reißen möchte.

Das schlimmste aber sind die Effekte. Man sollte meinen, dass ein Regisseur ein Gespür dafür hat, wann das Budget aufgebraucht ist. Nicht so hier. Die Kostüme sehen aus wie vom Flohmarkt, das CGI ist auf dem Niveau dieser lustigen BBC-Dinosaurier-Dokus von vor 10 Jahren.

Eines der schlimmsten Beispiele ist aber ganz klar der nemäische Löwe, gegen den Herkules am Anfang kämpft. Also, dass Herk nach nur zwei Stunden von der "weiten Reise" wieder zurück kehrt (Und dabei ein perfekt gereinigtes, blutfreies Löwenfell trägt) könnte ich ja noch verzeihen. Man ist ja kein Unmensch. Nicht aber, wie schlecht der Kampf gegen den Löwen aussieht und gemacht ist. Ging hier schon gleich zu Beginn das Geld aus, oder warum wurde der Löwe mithilfe einer offensichtlich handgesteuerten Puppen-Animatronik umgesetzt? Der steht da auf der Klippe und bewegt sich ungefähr so realitätsgetreu wie die Figuren in der "Piraten von Batavia"-Bahn im Europa-Park. Das erinnert an die Action aus Jules-Verne-Verfilmungen der 50er-Jahre. Nur dass man heute auch keinen Charme-Bonus mehr geben kann.

Nicht einmal meinem schlimmsten Feind wünsche ich, diesen Film durchstehen zu müssen. Wer auch immer dieser Grütze eine gute Wertung gibt, ist entweder blind oder geisteskrank. Das hat auch nichts mehr mit persönlichem Geschmack zu tun. Dieser Film ist schlecht. Tatsache. Ein Film wie Sandsharks ist wenigstens lustig-schlecht oder gaga-schlecht. Der hier ist einfach nur schlecht-schlecht. Er ist wie eine Portion Ipecac-Sirup, vermischt mit Bananen und Sprite. Das pure Brechmittel. Würde man die Inquisition wieder einführen, könnten sie diesen Film als Foltermethode benutzen. Alle Gefangenen würden sofort gestehen. Ich würde dem Ding minus 10 Sterne geben, aber das geht leider nicht. Immerhin ist der Film bei den Razzie Awards in fast allen Kategorien nominiert. Das will schon was heißen.

T.U.F.K.A.S.
14.01.2015, 20:37
The Interview beginnt an und für sich ganz handzahm, nimmt in der Mitte etwas Fahrt auf und geht dann gegen Ende hin auf fantastische Art und Weise von den Gleisen. Ich kann irgendwo nachvollziehen dass Nordkoreaner den Film nicht sonderlich lustig finden - aber meine Güte, ich hab dafür umso mehr gelacht.

"They hate us 'cuz they ain't us!"
"No, they hate us 'cuz we is us and what we is doing is fucking horrible!"

8/9 potentiellen Weltkriegen, meiner Meinung nach hätte man gut eine Viertelstunde aus dem Film schneiden können ohne viel zu verlieren - aber alles in allem ist das Gezeigte sehr sehr lustig und wunderbar makaber.

Mio-Raem
15.01.2015, 03:15
The Interviewalles in allem ist das Gezeigte sehr sehr lustig und wunderbar makaber.

Und die Effekte sind durchaus beeindruckend für nen Film mit dem Budget (Ich sach mal nur Finale). Mir gefällt der Film auch sehr - liegt aber größtenteils am charismatischen Un-Schauspieler. Imo hätten sie gerne noch ein bisschen weiter gehen können und auch Dennis Rodman veralbert.

T.U.F.K.A.S.
15.01.2015, 08:22
Und die Effekte sind durchaus beeindruckend für nen Film mit dem Budget (Ich sach mal nur Finale). Mir gefällt der Film auch sehr - liegt aber größtenteils am charismatischen Un-Schauspieler. Imo hätten sie gerne noch ein bisschen weiter gehen können und auch Dennis Rodman veralbert.
Der Typ der Un gespielt hat sollte meiner Meinung nach mit Preisen abgeschmissen werden bis er darin erstickt. Seine Kim-Darstellung war mein persönliches Lieblings-Ding am ganzen Film (neben der nackten asiatischen Tussis im Mittelteil und der gesamten letzten halben Stunde).

Dennis Rodman wurde ja quasi veralbert mit der ganzen Bonding-Geschichte zwischen Franco und Kim, was auch sehr schön dargestellt war.

Mio-Raem
15.01.2015, 09:00
neben den nackten asiatischen Tussis im Mittelteil

Hast du etwa schon wieder pausiert, du Strolch? >:(

Manche Leute sind einfach unverbesserlich :hehe:

T.U.F.K.A.S.
15.01.2015, 16:19
I only pause for dem tittays :A Was wahrscheinlich auch der Grund ist warum ich nur ~5 Minuten von Under the Skin geguckt habe :hehe:

T.U.F.K.A.S.
15.01.2015, 20:26
Predestination ist jetzt schon der beste Film 2015. Ho-ly-shit was für ein Trip!

Enkidu
18.01.2015, 06:58
Ach menno, wieder den letzten Post auf der Seite erwischt :(

Vorhin die Pilotfolge von Das Orakel vom Berge bei Amazon angeschaut. Erwartungsgemäß ziemlich dick aufgetragen beim Setting (nein, ich glaube nicht, dass selbst auf Telefonsymbolen und den dazugehörigen Wählscheiben Hakenkreuze prangen würden, wenn die Nazis den Krieg gewonnen halb Amerika übernommen hätten... und das Teil würde auch nicht hochoffiziell "Greater Nazi Reich" heißen, aber seis drum), das ansonsten aber recht atmosphärisch rüberkommt und einem auch den ein oder anderen Schauer über den Rücken jagen kann. Das Mystery/Fantasy-What if?-Element wurde auch schon gleich zu Beginn angeteasert. Gar nicht mal übel.
Freue mich ja schon, dass sich überhaupt mal wieder jemand an PKD-Material versucht, und damit gelang ihm damals afair sein Durchbruch, eines seiner erfolgreichsten Romane. Habe das Buch noch hier rumstehen, aber bin wie so oft noch nicht zum Lesen gekommen. Aber die Pilotfolge hat mir irgendwie Lust drauf gemacht. Andererseits frage ich mich, ob sich das nicht besser in Filmform hätte umsetzen lassen. Als Limited Series mit einer einzelnen Staffel von bis zu zehn Folgen oder so mag das noch ganz effektiv sein, aber ich habe keine Ahnung, wie weit Amazon ihre neuen Eigenproduktionen ausweiten möchte. Wenn man diese Geschichte zu sehr ausdünnt, zerstört man sie.

Cool fand ich übrigens Nico and the Sword of Light im Kinderprogramm :) Hoffe das werden sie weiterproduzieren. Originelle Orte und Kreaturen darin, mit ein paar feinen mystical-post-apocalypse-vibes, ganz schön viele Eindrücke für die 20 Minuten, und es nimmt sich selbst nicht zu ernst. Was mir nur fehlt wäre eine weibliche Hauptfigur, aber auch die wurde ja schon mehr oder weniger angeteasert.

Mio-Raem
18.01.2015, 07:29
Ach menno, wieder den letzten Post auf der Seite erwischt :(

Yay, hab den ersten ;) Ist doch egal ^^


Vorhin die Pilotfolge von Das Orakel vom Berge bei Amazon angeschaut. Erwartungsgemäß ziemlich dick aufgetragen beim Setting (nein, ich glaube nicht, dass selbst auf Telefonsymbolen und den dazugehörigen Wählscheiben Hakenkreuze prangen würden, wenn die Nazis den Krieg gewonnen halb Amerika übernommen hätten... und das Teil würde auch nicht hochoffiziell "Greater Nazi Reich" heißen

Oh boy. Du hast mir das irgendwie gerade schmackhaft gemacht. ^_^

Auch das Mystery-Element scheint ja soweit ganz solide eingesetzt zu sein. Ich glaub, da guck ich mal rein.


Cool fand ich übrigens Nico and the Sword of Light im Kinderprogramm :)

Äh...okay. Was ist denn die Prämisse...?

Enkidu
18.01.2015, 18:04
Oh boy. Du hast mir das irgendwie gerade schmackhaft gemacht.
Shang Tsung aus Mortal Kombat spielt da übrigens auch mit auf Seiten der "Japanese Pacific States of the West Coast" :D

Auch das Mystery-Element scheint ja soweit ganz solide eingesetzt zu sein. Ich glaub, da guck ich mal rein.
Joah, nur viel zu sehn oder zu erklären gabs noch nicht. Aber wie man PKD kennt, verspricht das noch recht interessant zu werden, denn irgendwo müssen diese Filmrollen ja herkommen ^^ Wie gesagt, habe das Buch nicht gelesen, und würde nun echt gerne wissen, wer oder was das Orakel vom Berge /The Man on the High Castle eigentlich ist *g* Ah ja, und schau dir den Pilotfilm bis zum Schluss an. Das Ende hat mich ziemlich überrascht.

Äh...okay. Was ist denn die Prämisse...?
Habe jetzt erst gelesen, dass das mal ein Kickstarter Projekt war und als Motion Comic oder so umgesetzt wurde. Als Serie würd ichs mir aber viel lieber anschauen, hab kein Tablet. Auf YouTube gibts ein paar Videos/Trailer/Clips, die einem zumindest einen kleinen Einblick vermitteln, zum Beispiel hier (https://www.youtube.com/watch?v=ilaC5pGfjzc) oder hier (https://www.youtube.com/watch?v=Ouqn90bJhhw). Geht um einen Jungen, den scheinbar letzten Menschen, der mit einem Schwert, das ihm seine Leute gaben, in einer sehr seltsamen Welt gegen die Dunkelheit kämpft, die nach einem Krieg das Land verschlungen hat. Dabei trifft er auf viele fiese Monster, aber auch Verbündete. Was ich besonders mochte ist, wie dort die "Dunkelheit" zu funktionieren scheint. Fast wie eine Art Krankheit, die die Umgebung und die Tiere befällt. Wenn Nico die ausgetrieben hat, werden aus dem riesenhaften dreiköpfigen Ratten-Ungetüm drei putzige kleine Nager, nicht weniger vorlaut, aber nicht mehr gefährlich. Genauso verwandelt sich auch der ganze Sumpf in einen etwas einladenderen, helleren, bunteren Ort zurück, nachdem der "Bossgegner" besiegt worden ist. Hehe, wenn ichs mir recht überlege, würde sich das auch wahnsinnig gut als Action-RPG machen ^^

Schattenläufer
18.01.2015, 22:51
Predestination ist jetzt schon der beste Film 2015. Ho-ly-shit was für ein Trip!

So ein schöner Sci-Fi-Film! Ich habe wirklich jeden Twist kommen sehen, aber der Film war unglaublich berührend. Die Geschichte von Jane und wie sie doch nur ins All wollte... oh Mann. :(
Und... die Zeitreise-Sache war sehr zufriedenstellend. Mit 12 Monkeys und Primer wohl einer der wenigen Filme, wo Zeitreise wirklich irgendwie Sinn ergibt. (Und ja, auch die Paradoxen machen hier Sinn.)
Eine Sache wird allerdings nicht genau erklärt - ist Robertson nun eine Version von John? Anscheinend ja nicht, auch wenn ich das tatsächlich gedacht habe. Gerade weil es ein bisschen so dargestellt wurde, als hätte nur John das "Talent" der Zeitreise durch seine spezielle Herkunft. Aber das kann natürlich veraltete Information gewesen sein. Ich schätze mich hat durcheinander gebracht, dass Robertson genauso aussieht wie Ethan Hawke, und es würde halt einfach Sinn machen... aber naja. "I know where I came from - but where did ALL YOU ZOMBIES come from?!" Herrlich.

Moyaccercchi
19.01.2015, 02:34
Ich hab vorhin irgendwo auf io9 auf nen Artikel geklickt, und dann irgendwo auf einen Kommentar geklickt, und dann kam ein Trailer für "Tank Girl". Ich hab mir nichts dabei gedacht, und mir den angesehen - hey, everything beats working.
Nachdem ich den Trailer gesehen hab, hab ich mir den Film geholt. SOFORT.
Jetzt schaue ich gerade den Film. Bin etwa zur Hälfte durch.
ES IST JETZT SCHON MEIN VERDAMMTER ZWEIT-LIEBLINGSFILM, EVERRRRRRRRRRRr.
SERIOUSLY.
WATCH THAT MOVIE, WATCH THE HELL OUT OF IT.
Ich zitiere, ich zitiere WÖRTLICH:
"I say, we kill 'em. - I say, we hump 'em! - I SAY, WE GET CRUMPETS AND TEA."
SERIOUSLY. DAS IST SOOOOOOOOOOOOO GUT!

Außerdem bin ich betrunken.
Ich sollte eine Gurke essen.

Aber ehrlich, der Film ist gut, verdammt gut. Schaut euch alle TANK GIRL an. Ehrlich. Kein Scheiß. Zweitbester Film der Welt.


EDIT: "What if they want us to think it's a trap, but it's really not. That way, it could still be one... Or...?"

Enkidu
19.01.2015, 02:52
Gerade A Good Day to Die Hard im TV geguckt. Bin bis jetzt irgendwie drumrum gekommen, hat mich damals nicht gereizt. Aus gutem Grund. Ist ja auch der allgemeine Tenor, aber habe mich nun selbst davon überzeugt und kann bestätigen: Der mit weitem Abstand schwächste Film der Reihe. Die Fortsetzungen zum wundervollen ersten waren ja alle nicht perfekt, aber ich habe überall was gefunden, das ich echt mochte. Hier nicht. Oder kaum. Der Film will eigentlich noch größer sein, aber wirkt viel kleiner als alle anderen. Der Humor bleibt total auf der Strecke, man ist gar nicht mehr in die Charaktere investiert, Jai Courtneys Sohn-Figur sogar richtig unsympathisch. Gar keine coolen One-liner mehr. Die Bösewichter haben keine Klasse. Das Setting ist zuerst langweilig und farblos, im letzten Drittel dagegen dann eher lächerlich (Chernobyl, for real?). Marco Beltrami hat auch schonmal bessere Soundtracks geschrieben. Und mit das schlimmste: Es ist schon wieder nicht Weihnachten! :-O
Ein paar Action-Szenen und die eine Storywendung waren ganz nett, aber viel mehr bleibt davon leider nicht übrig. Kein Wunder dass der so vergleichsweise schlecht angekommen ist und in den USA sogar nur zwei Drittel seines Budgets wieder reinbekommen hat. Ein unterdurchschnittlicher Action Film, John McClane hat was besseres verdient. Die Stärke der Reihe, ganz besonders aber vom ersten Teil war, dass das Narrativ um einiges umfangreicher ausfiel als bei anderen Filmen des Genres. Es gab Szenen, die die Hintergründe beleuchtet und für mehr Tiefe gesorgt haben. Dagegen haben sie mit A Good Day to Die Hard fast ein klischeelastiges Zwei-Mann-Expendables draus gemacht, minus die ganzen Stars. Viel Geballer aber nichts dahinter. Wenn sie wirklich noch einen letzten sechsten Teil machen, hoffe ich, dass sie on a high note enden und sich eher am ironischen Unterton des ersten Teils orientieren. Ein paar Charaktere aus den früheren Filmen wieder auftauchen zu lassen, könnte dabei auch helfen. Vor allem aber erstmal John Moore als Regisseur feuern, das wäre das wichtigste :rolleyes:

T.U.F.K.A.S.
19.01.2015, 10:08
So ein schöner Sci-Fi-Film! Ich habe wirklich jeden Twist kommen sehen, aber der Film war unglaublich berührend. Die Geschichte von Jane und wie sie doch nur ins All wollte... oh Mann. :(
Ich Horst hab mich selbst quasi gespoilert als ich nur eine kurze Synopse zum Film lesen wollte und dann sah dass er eine Adaption von Heinleins "All you zombies" ist, einer meiner absoluten Lieblings-Kurzgeschichten von Welt. Aber trotz allem war ich extrem geflasht davon, wie nahe sie bei der Vorlage geblieben sind.

Mich hats persönlich am Ende zerrissen als Ethan Hawke in die Kamera guckt und aus dem Off nur "I miss you dreadfully." zu hören ist. :(

Nebenbei erwähnt glaube ich dass Ethan Hawke sich nur einbildet dass Robertson jemand anderes ist als er selbst. In einer Szene wird ja gezeigt wie Robertson meint dass a) Zeitreise zu latenter Amnesie führen kann und b) dass Ethan Hawkes Gesicht nicht mehr aussieht wie zu dem Zeitpunkt als er Jane/John war. Meine Theorie ist also, dass Robertson Ethan Hawke nach einem der ersten Versuche ist, den Fizzle Bomber zu schnappen, nur dass bei der Gesichtsrekonstruktion durch den Zwischenfall sein Gesicht noch anderster aussah als nach den Ereignissen wo der Film "anfängt". Robertson, Ethan Hawke, Jane, John - die sidn allesamt ein- und dieselbe Person.

La Cipolla
19.01.2015, 11:41
Tank Girl ist gut, ja. :D Richtig schöner Edeltrash.

Mein Höhepunkte waren die Känguruhmenschen.

Schattenläufer
20.01.2015, 00:51
Gerade The Imitation Game in der Sneak Preview gesehen! Super Film. :A Wunderschön anzusehen, spannend und toll geschauspielert. Ein paar arg rührselige Momente sind dabei, aber insgesamt eine richtig coole Geschichte darüber, wie der zweite Weltkrieg tatsächlich gewonnen wurde, und wer dabei unter die Räder fiel.
Und hnng diese (historisch völlig akkurate) Mischung aus altmodischem Look und fast-moderner Technologie, da wird dem Steampunk-Fan in mir so warm ums Herz. ^^

(Ich war übrigens bisher nur zweimal in der Sneak dieses Kinos - das erste Mal kam The Wolf Of Wall Street, das zweite Mal jetzt The Imitation Game. Ich mag dieses Kino. Nächste Woche werde ich wohl nochmal mein Glück versuchen und auf Birdman hoffen.)


Und bevor das ein Doppelpost wird: Heute war ich in The Theory Of Everything über Stephen Hawking.
Ein überraschend schöner Film. Ich hatte gelesen, dass zu wenig passiert, die Story zu langweilig erzählt wird und es insgesamt zu sehr Liebesdrama ist... aber ehrlich, es war berührend. Die Schauspieler waren unglaublich gut. Die Bilder waren eine Augenweide, die Musik zusammen mit dem Schnitt hat für ein paar wunderbare Szenen gesorgt.
Und am Ende kommt eine Szene, die einfach nur super ist und locker für die etwas kitschige Aufmachung davor entschuldigt. Nämlich der Moment, wo Hawking sagt "schau, was wir gemacht haben" und dann der ganze Film im Zeitraffer rückwärts läuft. Unglaublich schön, eine - letztendlich nur halbwegs gut endende - Liebesgeschichte am Ende noch einmal so zu zeigen und bis zum Anfang zurückgehen zu lassen. Das war der Moment, wo mir wirklich die Tränen kamen.
Bisschen wenig Physik, das war schade. Man hat das Gefühl, die einzige tatsächliche Arbeit in seinem Leben war seine Dissertation, was natürlich Quatsch ist. (Und mich hätte interessiert, wie er in der Zeit vor dem Computer seiner Forschung nachgegangen ist.)

Schattenläufer
27.01.2015, 01:04
Seht euch mehr Filme an!

Dann wird's halt doch ein Doppelpost.

Nächste Woche werde ich wohl nochmal mein Glück versuchen und auf Birdman hoffen.
Gerade in meiner tollen Sneak um die Ecke gesehen:

21901

Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance)

Richtig geiler Film. Ich bin so glücklich, dass er lief. ^_^
Ich hatte am Anfang einen Schockmoment - der Film beginnt mit Schlagzeugrhythmen. Und bald kommt ja Whiplash raus. Aber nein, es war Birdman, wie erhofft - und Birdman war unglaublich gut.
Der Film kommt fast komplett ohne (sichtbare) Schnitte aus und bietet tolle schauspielerische Leistungen von allen Beteiligten. Er ist witzig und wahnsinnig, und er steigert sich genüsslich langsam von Augenblick zu Augenblick. Seht ihn euch an!

Holo
31.01.2015, 12:06
http://fs2.directupload.net/images/150131/iyg4prms.png

Der schockierendste Film, den ich je sehen werde... sagen wir, knapp vorbei.
Als jemand, der das Original nicht gesehen und sich über das Remake nicht informiert hat, habe ich mir den Film mit einer Freundin angesehen und wir erwarteten einen (sehr brutalen) Horrorfilm. Naiv genug, wir wurden dafür gestraft. Der Film ist nicht schlecht, er ist irgendetwas tief, tief darunter. Die ersten zehn Minuten haben mir gefallen, alles danach hätte man wegschneiden sollen. Wegschneiden. Hihi. Peinlicher Splatterstreifen, der im Laufe seines vegetarierfeindlichen Gemetzels so unfreiwillig komisch wird, dass wir uns bogen vor lachen. Ich denke nicht, dass das Ziel des Films war. Er hat einige gute Make-ups und ich mochte die Hauptdarstellerin in den ersten zehn Minuten. Das ist leider alles, was ich evil dead zugute halten kann.
Verschwendete Lebenszeit auf ganzer Linie, Müll für mein Hirn, sicher nicht wieder.

0,5/10


http://fs2.directupload.net/images/150131/66k5ueus.png

Dieser Film war eine Überraschung. Mit der Internet-Thematik stand Disconnect schon länger auf meiner Liste, und er ist überaus empfehlenswert. Was diese Internetstudie, die sich mit den Geschichten verschiedener Personen die sich mittels des Webs in Schwierigkeiten bringen, beschäftigt, so interessant und greifbar macht ist die Tatsache, dass sie nicht mit dem Zeigefinger predigt. Oder sich in Schubladen verliert. Das ganze wird hautnah inszeniert und man ist in einer Weise an den Charakteren dran, dass man sie verstehen, mit ihnen mitfühlen und sie als realistische Benutzer des heutigen Webs akzeptieren kann. Es gibt Momente im Film, die einen den Kopf schütteln lassen, aber ist man ganz ehrlich kann man sagen, dass sie alle für den Kontext des Charakters glaubhaft sind. So wäre Disconnect ein guter, nicht kolossal beeindruckender, aber überzeugender kleiner Internetfilm gewesen... und dann kamen die letzten Minuten. Ich saß mit offenem Mund da und tue es jederzeit wieder, wenn ich daran denke. Inszenierungstechnisch der Hammer. Die Musik des Films und speziell dieser Szenen machte das ganze noch dramatischer. Ich war mittelstark geflasht.

Ein leider viel zu unbekanntes, realistisches und vorallem aktuelles Drama, das eigentlich jeder mal gesehen haben sollte. Kann man sich auch für Zuhause kaufen, es lohnt, den mehrmals zu schauen.

8/10


http://fs2.directupload.net/images/150131/unn4eyk2.png

Eine Freundin drang mich, mir diesen Film anzusehen. Und da man ihn auch auf der Mindfuck-Liste meines bevorzugten Filmkritikers findet, habe ich es gestern gewagt, vollkonzentriert und ohne jede Ablenkung, denn, so sagte man, das wäre hier Pflicht. Unter dieser Prämisse war ich nach der Hälfte etwas enttäuscht, denn so wichtig ist es nicht und der Film ist hingegen vieler Meinungen auch keine "Gute Probe dafür, wie lange man sich wie sehr beim Sehen eines Films konzentrieren kann". Man muss ein wenig aufpassen, ja, aber hat man das Prinzip ersteinmal verstanden, erklärt sich der rest von selbst. Dennoch ein interessanter Streifen mit einem durchaus guten Twist am Ende, der mir den Hauptcharakter emotional etwas näher gebracht hat. Über weite Teile ist Memento aber auch einfach nur... anstrengend. Ich habe mehrmals nachgesehen, wie lange der Film noch geht, weil er mir in seiner Präsentation einfach nicht zusagt, und die ist nunmal alles, was der Film hat - Der Inhalt ist bei genauerer Betrachtung nämlich gleich null und die Charaktere nicht der Rede wert.

Aber das ist in Ordnung. Eine interessante Erfahrung mags gewesen sein. Aber nochmal brauche ich nicht zwingend.

5/10

Enkidu
31.01.2015, 21:14
Captain Pirate / Die schwarze Isabell (1952)
In Farbe. Ganz ansehnlicher Piratenfilm. Kein Highlight, aber da meine Erwartungen gegen Null gingen, war ich stellenweise doch seicht positiv überrascht. Der Film ist eigentlich eine Fortsetzung von Fortunes of Captain Blood / Liebe unter schwarzen Segeln von 1950, den ich aber doof fand (und der schwarz-weiß war übrigens). In beiden werden die beiden Hauptrollen von Louis Hayward und Patricia Medina gespielt. Interessanterweise gibt es einen Flashback, in dem sie Footage aus dem Vorgänger zeigen, aber man braucht den für diesen Film nicht gesehen haben. Storymäßig geht es um den Arzt Peter Blood, der sich schon aus dem Piratendasein zurückgezogen hatte, aber jetzt durch einen Piraten-Hochstapler, der in seinem Namen mordet und brandschatzt, wieder aus der Reserve gelockt wird. Cool fand ich, dass es sich stellenweise mehr wie eine karibische Detektivgeschichte angefühlt hat, da Blood verschiedenen Spuren nachgeht und sich dabei verkleidet, um den Schuldigen zu identifizieren und dann auch platt zu machen. Ein kleines Highlight kam dann noch gegen Ende, wo er das eigene Schiff in einer flachen/engen Bucht vor der Festung versenkt, damit die sonst überlegenen Angreifer, die bald herkommen, genau an der Stelle steckenbleiben, wo bereits alle Kanonen drauf zielen. Das war mal einigermaßen originell und hatte ich so noch nicht gesehen.

Blackbeard, the Pirate / Kampf um den Piratenschatz (1952)
In Farbe. Naja. Robert Newton als Edward Teach (Blackbeard) gibt eine so overacted & hammy Performance ab, dass es fast eher komödiantisch wirkt. Hatte was von einem lauteren und dreisteren Räuber Hotzenplotz, wenn ihr mich fragt. Für viele geht davon der eigentliche Reiz und Charme aus, und ein paar gute Szenen waren auch dabei, aber so richtig begeistert war ich nicht. Vom ganzen Film meine ich jetzt. Den Bösewicht als Hauptfigur zu haben ist ja okay, aber die anderen, "netten" Charaktere taugen nichts und verkommen zu Randerscheinungen, deren Story kaum interessiert. Sympathisch fand ich allerdings, dass am Anfang extra auf poetische Weise darauf hingewiesen wurde, dass das eine frei erfundene Geschichte ist, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat, denn genau genommen reden wir hier schließlich über historische Persönlichkeiten -_^ Außerdem wars cool, mal wieder ein old-schooliges Schätze-(inklusive-Leiche-)auf-Insel-Vergraben zu sehen, denn das taucht gar nicht so häufig auf, wie man allgemein annehmen würde. Hmm. Vielleicht hätte der Blackbeard aus Pirates of the Caribbean 4 trotz allem ein Hauch mehr von dieser Version gut getan.

Raiders of the Seven Seas / König der Piraten (1953)
...soll wohl auch mal unter den Titeln Storm over the Caribbean, Barbarossa sowie Swords Against the Mast bekannt gewesen sein.
In Farbe. Auch hier eher positiv überrascht, gerade im Hinblick auf die durchschnittliche bis niedrige IMDb-Wertung von 5,7 (Blackbeard steht bei 6,1). John Payne spielt Barbarossa, einen Piraten, der eine Gruppe spanischer Gefangener, die als Sklaven verkauft werden sollen, zu seiner Crew macht, in die Karibik segelt und dort eine spanische Gräfin namens Alida "an sich nimmt", in die er sich nach und nach verliebt (Sie sträubt sich heftiger als üblich in dieser Art von Filmen aus jener Zeit, haha). Dem spanischen General, der ihr Verlobter ist, gefällt das natürlich gar nicht, der will Barbarossa schnellstmöglich zur Strecke bringen, auch wenn dabei Havanna und die halbe Garnison dem Erdboden gleich gemacht wird.
Zuerst kommt der Protagonist rüber wie ein überheblicher, selbstverliebter Sack, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran *g* Positiv hervorzuheben wären die unterschiedlichen Locations. Der Film beginnt im exotisch-bunten Harem vom Obermotz von Marokko. Auch wenn die Szene kaum mehr als zwei Minuten oder so dauert, sorgen solche Sachen imho echt für Abwechslung, die viel zu oft fehlt. Auch findet viel der späteren Handlung nicht nur auf den Schiffen statt, sondern auch eine Menge an Land. Inklusive Plot-Devices wie dem klassischen "Wir sind aus dem Dorf/Versteck gegangen, bei unserer Rückkehr wars niedergebrannt" und dem nicht-ganz-so-nervigen-aber-doch-überflüssigen Informanten-Kind. Ein paar Dinge waren aber ziemlich cheesy oder übertrieben - ich glaube irgendwie nicht, dass die Spanier wirklich alle Babies und Frauen (teilweise ihrer Landsleute) einfach abschlachten würden, worauf gleich mehrfach genüsslich hingewiesen wird, um Alida zu zeigen, wie sehr sie sich geirrt hat, und ich kann mir noch immer nicht erklären, wie Barbarossa an eine ganze fucking FLOTTE gekommen ist. Auch insofern unlogisch, als man damit kaum praktikabel schnell überfallen und wieder weg oder sich irgendwo verstecken kann. Die meisten echten Piraten bevorzugten ein kleines, wendiges Schiff, in ein paar berühmten Ausnahmefällen gab es auch richtig dicke Dinger (wie Blackbeards erbeutetes, das er in Queen Ann's Revenge umbenannte), aber ein ganzer Verband? No way!
Nicht so recht gefallen hat mir außerdem das ultra-knappe Ende, aber das ist etwas, das einem bei Filmen aus diesen Dekaden irgendwie immer wieder begegnet. Die Schlacht ist kaum richtig vorbei, der Rauch der Kanonen noch nicht weggezogen - zwei Dialogzeilen, ein Kuss, The End. Hä? Da ist man heute einfach was anderes gewohnt. Ich brauche auch keine zehn Minuten Theatralik und Exposition zum Abschluss, aber ein paar abrundende Worte, zum Beispiel zu den künftigen Plänen, oder auch einen versöhnlichen Sonnenauf-/untergang, schlicht eine eigenständige Schlussszene, die nicht technisch gesehen noch eher zum Finale zu zählen ist, das wäre durchaus willkommen. Dass ein für damalige Verhältnisse "langes" Ende nicht ausgeschlossen ist, zeigt zum Beispiel schon oben stehender Film "Die Schwarze Isabell" mit der Kutschfahrt und Verabschiedung der Kameraden. Das hat mir wesentlich besser gefallen.

Swashbuckler / Der scharlachrote Pirat (1976)
Really not that good. Ich war erfreut zu sehen, dass auch Mitte der 70er noch ein richtiger Piratenfilm gedreht wurde. Doch während der filmtechnisch-visuell entsprechend moderner und angenehmer zu schauen ist als das Zeug aus den 40ern und 50ern, kann er inhaltlich nichtmal mit den oben genannten Werken mithalten. Da hilft auch der eher augenzwinkernde Unterton oder die kurzzeitig leichtbekleidete Geneviève Bujold nix. Die Story hat zu wenig Substanz. Die Filme geben ja thematisch alle sehr hollywoodisierte, romantisch-verklärte Eindrücke von Piraterie wieder, und so weit hab ich mit der Schwarz-Weißmalerei und eher simplem Gut und Böse kein Problem, so lange es sich in Grenzen hält und nicht das eigene Setting untergräbt. Macht Star Wars auch heute noch kaum anders. Nur schwingt bei den meisten dieser Genrevertreter immer so etwas mit, das wenigstens noch entfernt an die Realität erinnert: Die Piraten sind Gauner und Diebe, rebellisch und verschlagen, mit mörderischen Methoden, aber oft mit gutem Kern, gegen das Establishment. Hier setzt Swashbuckler an und legt noch eine Schüppe zu viel drauf. Der scharlachrote Pirat, der den Namen nicht umsonst trägt, weil er ständig ein geradezu lächerlich knallig rotes Hemd und eine farblich dazu passende Hose anhat (so viel zum Thema unauffällig bleiben), verbündet sich mit einer entrechteten Adeligen, um Jamaika von einem übelst tyrannischen und sadistischen Gouverneur zu befreien, der die Leute ausbeutet und manchmal zu Unterhaltungszwecken umbringt. Der Pirat ist der strahlende Held, und der fiese Bösewicht in seiner (storymäßigen, nicht schauspielerischen) Darstellung so übertrieben und unglaubwürdig, dass er irgendwie zur Karikatur wird.
Dazu kommen dann Szenen, die entweder nicht sonderlich handlungsrelevant sind (diese "Verfolgungsjagd" in der Kutsche war so unspannend und lang, dass man sie gut und gerne um die Hälfte hätte kürzen können usw.) oder aber denen man das vermutlich eher niedrige Budget ansieht. Das kleine Schiffchen der Hauptfigur ist echt unspektakulär und extrem anachronistisch - zwar eine originalgetreue Nachbildung von Sir Francis Drakes Galeone "Golden Hinde", aber die stammte ja auch aus 140 Jahre vor der Zeit, in der die Handlung des Films spielen soll >_> Bin normalerweise kein solcher Historical-Correctness-Streber, aber wenn die Kriegsschiffe 1718 nunmal standardmäßig doppelt so groß und von erheblich weiterentwickelter Art waren, dann sollte man das vielleicht auch nutzen und zeigen, anstatt sich mit der Miete eines Nachbaus zu brüsten (wurde natürlich nicht extra für den Film angefertigt), der so überhaupt gar nicht mehr in die entsprechende Epoche passt.
Wäre in Ordnung, wenn da wenigstens mal was gehn würde, aber, und das sehe ich als ein weiteres großes Problem des Films, die Geschichte ist total landgebunden. Nope, hier gibts keinen Hochsee-Part, auch wenn das indirekt angeteasert wird und sich perfekt für ein knalliges Finale angeboten hätte. Denn der böse Gouverneur wollte sich mit den gesammelten Reichtümern nach London absetzen, und bei der Überfahrt hätte es zum Gefecht kommen können, aber so weit kams nicht mehr, stattdessen lahmer und zu langer Villa-Degenkampf. Ach ja, der Titelheld wird von Robert Shaw verkörpert, der leider zwei Jahre später schon verstarb, bekannt aus "Der weiße Hai". Außerdem machen James Earl Jones und Beau Bridges in frühen Rollen mit, die Namen sagen vielleicht noch mehr Leuten etwas ^^ Der Film stand ursprünglich auf meiner (BD-)Wunschliste, aber da ist er nach Sichtung nun rausgeflogen. Schade, wäre mehr drin gewesen.

Hab kürzlich noch ein paar mehr Piratenfilme gesehen, aber das waren vor allem italienische Produktionen, die größtenteils so ultrabillig und mies waren, dass ich sie schon wieder vergessen oder sogar von vornherein nur durchgezappt habe mit dem Finger auf der Vorspultaste. Von den oben beschriebenen würd ichs in Betracht ziehn, mir die ersten drei zuzulegen, wenn es sie denn mal auf BD oder überhaupt gäbe. Und dann war da noch...

Battle Beyond the Stars / Sador - Herrscher im Weltraum (1980)
Hehe, gar nicht mal so furchtbar wie ich gedacht hätte. Klar, ein B-Movie und nicht wirklich gut, aber hey, das Konzept mit "Die Sieben Samurai / Die Glorreichen Sieben ...in Space!" ist keine üble Idee und der Soundtrack von James Horner (Star Trek II, Avatar) reißt schon alleine einiges raus. Richard Thomas aka "Gute Nacht, John Boy" aus Die Waltons spielt die Hauptfigur Shad, der eine Reihe von Söldnern versammeln muss, um seinen Hippie-Heimatplaneten Akir (Anspielung, Anspielung! Die Bewohner heißen Akira -_^) vor dem bösen Herrscher Sador zu retten, der mit seinem Mega-Raumschiff Planeten plätten kann (quasi ein Todesstern für Arme). Darlanne Fluegel als Nanelia fand ich irgendwie süß. Es lohnt sich aber alleine schon für die vielen skurrilen Ideen, den Film als Sci-Fi-Fan wenigstens mal gesehen zu haben. Ich mein - er dürfte das einzige Raumschiff der Filmgeschichte beinhalten, das - major WTF incoming - Brüste hat :hehe: Hätte echt zu gerne gesehen, wie die dazugehörige Diskussion im Design-Department abgelaufen ist ^^ Aber auch sonst viele unterschiedliche Figuren mit anderen Hintergründen und Fähigkeiten. Ein Cowboy-Trucker von der Erde, telepathische Klone, eine für den Schlachtenruhm lebende Weltraum-Walküre, der auf Rache sinnende letzte verbliebene Echsen-Alien seiner Art oder ein verbitterter Gauner, der alles Geld der Welt aber keinen Ort hat, wo er noch sicher wäre... Schade war nur irgendwie, dass später zu viel Zeit für die lackluster Kampfszenen draufgeht, die stellenweise echt zu wirr und hastig sind, um sie wirklich mitverfolgen zu können, und die durch die Dunkelheit des Alls auch nicht gerade sehr abwechslungsreich aussehn. Dagegen hätte der Film von etwas längeren ruhigen Abschnitten auf den anderen Planeten oder in den Raumschiffen echt profitiert. Kein Exposition-Overkill, aber ein paar mehr Infos zum Innenleben der Figuren und zum dargestellten Universum wären nett gewesen. Denn manche Dialoge sind gar nicht mal so unklug und deutlich reifer, als zum Beispiel in diversen Szenen der Star Wars Prequels. Auch erstaunlich, was die an Look aus dem geringen Budget alles rausholen konnten. Trotzdem ist das so ein Film, dem ich eine high profile Produktion mit deutlich mehr Geld gewünscht hätte, denn dann wäre da bestimmt ein echter Klassiker bei rausgekommen. So bleibt es ein ungeschliffener Rohdiamant im B-Movie-Gewandt mit einigen Unausgeglichenheiten, imho leider sehr schwachem Pacing und haufenweise Cheesiness, wovon ein Großteil aber dank jeder Menge Charme aufgefangen werden kann. Remake, please?

Enkidu
08.02.2015, 19:12
Hab jetzt auch mal Noah gesehen, der noch auf meiner Liste für 2014 stand, und nun auf Amazon Prime frei verfügbar gemacht wurde. Hatte keine hohen Erwartungen, da ich damals schon eher ungute Sachen gehört hatte, aber wurde dann doch positiv überrascht. Der Film hat mir recht gut gefallen und ich denke, ich werd mir den für die Sammlung kaufen. Bin kein sonderlich religiöser Mensch, aber die Geschichte regt auch so zum Nachdenken an und hat hier einen mystischen, leisen Unterton mit sehr mächtiger Bildsprache. Bin auch kein großer Fan vom Karussell Crowe, aber Jennifer Connelly und Emma Watson, die ich beide sehr mag, entschädigen für alles :herz: Logan Lerman und Anthony Hopkins gingen auch klar (klasse Besetzung insgesamt, wenn man mal drüber nachdenkt).
Typisch bei dem Thema: Die Leute beschweren sich drüber. Während die einen sagen, der Film propagiere christlicher Fundamentalismus, sagen die anderen (insbesondere die bekloppten Kreationisten), er sei völlig unbiblisch-heidnisch. Beides Unsinn. Dabei finde ich die Darstellung erstaunlich unideologisch und offen für eigene Interpretationen (das gilt insbesondere für den Fluch von Ham, der genauso uneindeutig dargestellt wird, wie er im Bibeltext steht). Esoterisch? Vielleicht, ist jetzt imho aber nicht schlimm. Hauptsache keine Moral mit dem Holzhammer. Selbst die "Rock-Monster", die viele anscheinend so lächerlich fanden, werden eindeutig im Buch Genesis als Erd-Giganten, die in dieser Zeit anzutreffen waren, erwähnt. Manche der Nörgler hätten also vorher vielleicht mal die kurze Geschichte lesen sollen. Dass bei dem bisschen Inhalt hollywoodmäßig die Lücken gefüllt werden müssen, war abzusehen und sollte niemanden überraschen. Über die Ausgestaltung kann man natürlich streiten, aber für mich war das sehr gelungen (und hatte damit sogar irgendwie leichte Fantasy-Anleihen, wo ich sowieso drauf stehe). Ein paar Stellen waren schon etwas blöde und hätte ich anders besser gefunden - zum Beispiel den seltsamen Schwangerschaftstest mit dem Blatt. WTF? Wenn die doch sowieso lange auf der Arche sind, hätte man das auch einfach ganz natürlich darstellen können. Hätte dann nicht die Suspension of Disbelieve so sehr strapaziert, die bei mir gerade noch dafür ausreichte. Ging aber auch deshalb noch einigermaßen in Ordnung, weil davor schon gezeigt wurde, wie geschickt Naamah mit Kräutergedöns ist.
Die Meinungen gehen bei dem Film ziemlich weit auseinander. Während die Kritiken überwiegend positiv waren, kam er beim eigentlichen Kinopublikum nicht sonderlich gut an. Aber wie gesagt, als handlungstechnisch individuell-persönlich-klein gehaltenen und doch bildgewaltigen Mythos fand ich es sehr vereinnahmend und "träumerisch". Ein perfekter Film vor dem Schlafengehen ^^ Würde dem so 7/10 Punkte geben. Das mit Abstand größte Highlight und visuelles Meisterstück des Films ist übrigens diese berühmte Sequenz hier:



https://www.youtube.com/watch?v=vvX4rpmhpU4

Ben
10.02.2015, 17:19
So, bei mir gehts heute abend in jupiter ascending. "Platzhalterpost"
Im Gegensatz zu meinen Freunden, die mitgehen, bin ich nicht gehyped. Mal sehen ob der Film mehr kann als der actionbemühte Trailer.
Meinung kommt später oder morgen.

Holo
10.02.2015, 20:09
http://fs1.directupload.net/images/150210/dt9j3v3u.jpg

The Signal ist ein kleiner, netter arthousemäßiger Film, der große Wellen schlagen kann, wenn man ihn lässt. Das hat er in meinem Fall, vorallem da ich mich vorher überhaupt nicht über den Film informiert habe. Das ist hier wichtig. Darum würde ich jedem, der sich den Film erst noch ansehen will, unter Umständen raten, hier mit dem Lesen aufzuhören.


Es ist einer dieser Filme, die einen beim sehen vielleicht nicht so vom Hocker reißen, aber über die man noch lange nachdenken und sehr viel diskutieren kann. In der ersten Hälfte dachte ich noch, der ganze Streifen würde sich in den Räumlichkeiten abspielen, aber selbst als sie diesen entkommen, schafft es The Signal über die ganze Laufzeit, eine nicht näher definierbare, klaustrophobische Stimmung zu halten, die ich beeindruckend unangenehm fand. Das Low-Budget ist überhaupt nicht sichtbar, es gibt interessante Kameraeinstellungen und tolle Zeitlupen-Effekte. Auch dass man nach dem Blair Witchigen Anfang so von der Handlung und dem Fortgang des Films überrascht wird, ist ein interessantes Plus. Die faszinierende Atmosphäre, die gerade gegen Ende immer öfter erzeugt wird mit Musik, verschiedenen Szenenbildern, Rückblenden und Naheinstellungen ist mir am stärksten im Gedächtnis geblieben. Nun, am stärksten nach dem atemberaubenden Endshot. Das hatte man zu diesem Zeitpunkt zwar schon erwartet, aber es war doch optisch eine ziemliche Wucht. Ist der Film jetzt die große Innovation? Nö. Verzichtet er bewusst auf klare Antworten und lässt so viel Interpretationsspielraum? Ja. Und das fand ich spannend. Man kann das Ende und die Grundgeschichte vielseitig interpretieren. Nicht zuletzt deswegen lohnt sich auf jeden Fall auch mehrmaliges Sehen. Wandert zweifellos in meine Filmsammlung.

8/10

Ben
10.02.2015, 23:55
Jupiter ascending
Was soll ich sagen? Auf der einen Seite hat der Film einen angenehm schnellen Start, kommt zur Sache. Man merkt den Matrixmachern einfach an was sie gut können: Erschaffen von surrealen Welten und pompöser Actioneffekte im ganz großen Stil. Einer der Orte des Filmes hat mich an Herr der Ringe erinnert und ich dachte so: Das ist Bruchtal 2.0! Ein Film, optisch super Detailverliebt, stellenweise genialer Soundtrack... soweit so gut.

Aber dennoch bleibt da in fader Nachgeschmack. Zum Fremdschämen schlechte Dialoge, vor allem die die Liebesgeschichte in Fahrt bringen sollen, wirken konstruiert und unglaubwürdig. Manchmal hat es für einen Lacher gereicht, aber in der Regel war es eher peinlich.
Die Story an sich wäre besser in einem Mehrteiler aufgehoben. Zu vieles wird einfach nur angeschnitten, jede Menge storytechnisch Interessantes nur am Rande erwähnt. Plotholes...
Vor allem der "Badboy", der hart wirken sollte(?) aber ständig fast am Heulen war...ua, Nacht hilf mir vergessen.
Ich erspar mir hier mal ein Rating, aber der Film ist imo definitiv nicht empfehlenswert.

Enkidu
11.02.2015, 00:08
Jupiter ascending
Dem kann ich mich fast komplett so anschließen, auch wenn mir der Soundtrack nicht gefallen hat und ich noch einige weitere Kritikpunkte hatte, die ich hier dargelegt habe. Das weitgehend negative Fazit bleibt das selbe, würde dem Film aber für das Space Opera Feeling und so schicke Orte wie den beschriebenen (mit den Wasserfällen und den roten Pflanzen usw.) noch den ein oder anderen Gnadenpunkt geben. Kreativ wars, zumindest bezogen auf die Oberflächlichkeiten, aber eben nicht konsequent zu Ende gedacht. Wenn man zig Infos und Schauplätze im Schnellfeuer-Modus präsentiert bekommt, aber nichts davon weiter ausgearbeitet wird mit Anekdoten, Hintergrund, Handlungsrelevanz oder Ähnlichem, dann wirkt das wie ganz böse Verschwendung. Der Film scheitert in der Tat in erster Linie an seinem halbherzigen Drehbuch.

Schattenläufer
11.02.2015, 00:34
Apropos: Heute The Animatrix gesehen.
Ziemlich geil eigentlich. Die ganze Hintergrundgeschichte von Matrix ist schon cool, gerade dieser ganze Krieg, der da dargestellt wurde... das müsste man halt alles noch einem wirklich fähigen Sci-Fi-Drehbuchschreiber (z.B. Alex Garland) geben und daraus mehr als einen Kurzfilm mit seltsamen spirituellen Anwandlungen machen.
Insgesamt aber... die verschiedenen Stile sind großartig und die präsentierten Ideen sind lobenswert. Ich mochte es doch sehr gerne. :) Favoriten wohl eindeutig "Program" und "World Record".

Werde mir demnächst wohl mal die Matrix-Trilogie geben. (Matrix 3 habe ich noch nicht gesehen. Matrix 2 mochte ich nicht, aber ich will es nochmal drauf ankommen lassen. Mittlerweile bin ich auch schon viel eher von bloßen Ideen zu beeindrucken als noch vor... 11 Jahren.)

La Cipolla
11.02.2015, 01:43
Der Nostalgia Critic hatte gerade erst eine sehr empfehlenswerte Reihe mit allen Filmen. :D


World Record
:A Hat mich damals ziemlich unvorbereitet erwischt, zumal ich die Anthologie insgesamt sehr durchwachsen fand.

Knuckles
14.02.2015, 09:27
Werde mir demnächst wohl mal die Matrix-Trilogie geben.

Es gibt nur einen Matrix-Film!

Sölf
21.02.2015, 00:24
http://drop.ndtv.com/Movies/images/reviews/big/gangs.jpg

Irgendwer fragte mal vor ein paar Wochen danach ob jemand diesen Film kennen würde. Er wurde als "Der Pate aus Bollywood" bezeichnet und soll ein extrem guter Gangsterfilm sein. Hab den gerade beende und kann sagen:

Oh ja. Oh verdammt ja, der Film ist super.

International ist der 320 Minuten lange Film ja in zwei Teilen zu je 160 Minuten erschienen. Hab vor ein paar Tagen Teil 1 und heute Teil 2 gesehen. Insgesamt hat mir Teil 2 besser gefallen, was vorallem daran lag, dass der erste Teil viel damit beschäftigt ist erst einmal die Machtverhältnisse aufzubauen und die ganzen Charaktere einzuführen. Gerade die ersten 30-60 Minuten sind noch relativ langweilig (von der Eröffnungsszene mal abgesehen - holy shit) und vorallem recht verworren mit dem ganzen namedropping. Aber wenn man einmal weiß, wer wie mit wem und was und überhaupt, dann ist das wirklich der Pate aus Bollywood. Wer den Paten mag der wird mit diesem Film definitiv etwas anfangen können. Una ja, definitiv einer der besten Filme aus dem Genre den ich bisher gesehen habe.

Enkidu
25.02.2015, 00:46
Big Hero 6 / Baymax
War okay. Ganz gut sogar. Aber definitiv kein "bester Animationsfilm 2014" ;) Fand den vor allem durchweg erschreckend vorhersehbar. Ich wusste vorher im Grunde nur aus dem Trailer, dass später ein böser Mann mit einer Kabuki-Maske auftaucht. Schon bei einer der Anfangsszenen konnte ich dann seltsamerweise den ganzen Film inklusive Hintergrundgeschichte des Bösewichts vorhersagen o_O
Dieser Industrielle wäre zu offensichtlich und billig gewesen, das wurde überdeutlich klar gemacht. Der Bruder würde Hiro nicht in Gefahr bringen. Blieb nur der ach-so-nette Onkel Uni-Typ, den wir aber nur in zwei kurzen Szenen gesehen hatten, sodass der Eindruck locker täuschen kann. Dann der Kommentar "Er (der Industrie-Typ) würde über Leichen gehen" -> hat einen nahen Angehörigen von Uni-Typ in Gefahr gebracht. Hatte auf seine Frau getippt, war die Tochter, läuft aufs selbe raus. Fands nur irritierend, dass wir nicht erfahren, wann genau das Portal-Experiment stattgefunden hat. Denn wenn das schon zu Filmbeginn passiert gewesen sein soll, dann halte ich es für sehr unrealistisch, dass Uni-Typ in Gegenwart von Industrie-Typ so gefasst bleibt. Wenn es erst später passiert ist, dann ist das mit dem "Über Leichen gehen" aber irgendwie eine makabre Vorhersage, zumal da schon festgestanden haben wird, dass seine Tochter mitmacht. Naja.

Eine andere Kleinigkeit, die mir in eher negativer Weise frühzeitig aufgefallen ist, war der grüne Speicherchip von Baymax, den er vor seiner Opferung anscheinend irgendwie in die Power-Faust genommen hat, sodass er überlebt. Da das sowas von abzusehen war, da Baymax noch extra indirekt drauf hinweist, habe ich genau drauf geachtet, aber finde den Hergang nicht logisch. Wie funktioniert er noch ohne den Chip? Auch wenn es nur das feuern der Faust war, ohne den Chip ist er doch bloß die Aggro-Killermaschine und dürfte keine Erinnerung an das Gespräch davor gehabt haben. Hätte damit kein so großes Problem, wenn man Baymax oder den Bereich seiner Faust einen Moment nicht gesehen hätte und der losgelöst von der Kapsel und Hiro gewesen wäre, aber er hielt sie ja kurz vor dem Abschuss die ganze Zeit fest. Und vorher kann halt auch nicht sein, weil wir Baymax im Aggro-Mode ganz anders kennengelernt haben, in dem er dann länger und sichtbar hätte sein müssen. Vielleicht hätte es geholfen, das in dieser vorherigen Terminator-Szene nicht so übertrieben darzustellen, aber für mehr Drama opfert man dann halt solche Dinge ...leider.
Der Protagonist und ein paar der Nebencharaktere gingen in Ordnung. Ein paar andere der Leute aus dem Team waren dagegen unheimlich nervig. Etwas enttäuschend fand ich auch Baymax selbst. Anders als Figuren wie Wall-E bleibt es in der Darstellung ziemlich deutlich, dass er nur ein Gegenstand ist und bleibt, wie viel Hiro auch immer emotional auf ihn draufprojezieren möchte. Er ist kein vollwertiger Charakter, deshalb kümmerte mich das Schicksal der (im Deutschen sogar Titel-)Figur kaum. Würde sie kaputt gehen, könnte sie ersetzt werden. Irgendwie ist es mir sauer aufgestoßen, dass Hiro seinen Körper am Ende komplett und genau gleich nachbaut, als wäre nichts gewesen. Lässt Baymax ehrlich gesagt total austauschbar wirken. Der Bösewicht und die Enthüllung, die gar keine ist, meh. Wenn sie schon einen düsteren Kerl mit Kabukimaske rumlaufen lassen, dann hätte es mich doch sehr gefreut, wenigstens ansatzweise irgendwie überrascht zu werden.
Das ganze Setting gefiel mir ausgesprochen gut. San Fransokyo ist echt eine bunte Mischung aus genau den Bestandteilen, die der Name der Stadt schon vermuten lässt. Gerade als halbwegs Japan-Kundiger war es süß, die vielen kulturellen Winks und Anspielungen zu bemerken, die bestimmt zahlreichen westlichen Zuschauern entgangen sind oder die nicht verstanden wurden. Zum Beispiel Hiros fette Katze namens Mochi, oder wie die Golden Gate Bridge jetzt wirklich der Funktion von Toren gerecht wird :D
Auch wenn es eine leichte Steigerung auf dem Gebiet der nicht-musikalischen Disneyfilme war, habe ich - übrigens genau wie bei Wreck-it Ralph - nicht den Eindruck einer wirklich rund erzählten und genauso stimmig visuell dargestellten Geschichte. Vieles wirkte mir zu schrill oder zu bunt und übertrieben. Nicht, weil es in der Story notwendig gewesen wäre, sondern einfach zum Selbstzweck. Ich glaub dass Weniger manchmal Mehr ist, ist eine Lektion, die die Disney Animation Studios, oder wenigstens das hierfür verantwortliche Team, erst noch lernen muss. Ähnliches gilt fürs Drama, das hier und da einen Tick zu dick aufgetragen und damit weniger glaubwürdig wurde. Bei Drachenzähmen 1 und 2 kauf ich allen Figuren ihre Emotionen sofort ab, weil sie einfach zu realen Erfahrungen passen, und dadurch wird das Drama, wenn es dann doch mal kommt, umso intensiver. Aber bei Big Hero 6 gab es ein paar Momente, die mich stutzen ließen. Zum Beispiel, wie Hiro erst aus Heiterem Himmel mit Baymax Uni-Kabuki-Typ töten (!) will, was ich gemessen an seiner vorangegangenen Charakterisierung borderline out-of-character fand, selbst wenn die Gründe dahinter klar waren, und anschließend reichen ein paar warme weise Worte von seinen Freunden, dass er sofort keine zwei Minuten später seinen Fehler einsieht. Etwas zu schnell.
Oder die Freunde selbst. Auch hier muss sich der Film den Vergleich mit einem Drachenzähmen gefallen lassen - letzterer nimmt sich die Zeit, auch die Nebenfiguren individuell einzuführen und mit dem Protagonisten interagieren zu lassen. Hiros Team dagegen? Ich habe nicht einen Moment das Gefühl gehabt, dass das wirklich Freunde im engeren Sinne sind, und warum auch? Eher ältere Kollegen von seinem verstorbenen Bruder, die ein bisschen auf ihn aufpassen und sich um ihn kümmern wollen. Ich erinnere mich an keine Szene, in der einer davon alleine mit Hiro zusammen irgendetwas wichtiges diskutiert hätte. Die treten nur als Knubbel zusammen auf, aber sind für sich genommen kaum ausgearbeitet. Sicher, das lag auch an der Comic-Vorlage. Doch wenn sie sich sowieso schon nur extrem lose daran halten, warum nicht einfach das Team verkleinern auf zwei anstatt vier zusätzliche Personen, und diesen dafür dann mehr Aufmerksamkeit schenken?
Der Soundtrack war auch so eine Sache. Nachdem mich Henry Jackman ein paar Mal (besonders bei X-Men: First Class) begeistern konnte, hat er hier etwas nachgelassen. Es gibt so etwas ähnliches wie ein Titelthema, aber das klingt nur sehr selten und sehr undeutlich an und wird kaum jemand bemerken. Vom Album hab ich mir zum Beispiel nur den Track "Upgrades" gekauft, der in der Mitte des Films vorkommt. Man sollte meinen, dass zum Finale nochmal alles an Klasse aufgefahren wird, aber Fehlanzeige.
Also ich weiß auch nicht. Das sind alles so Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind. Nichts davon würde den Film wirklich kaputt machen, aber zusammengenommen schmälert das schon den Genuss imho. "Good, not great" trifft es eigentlich sehr genau.


The SpongeBob Movie: Sponge Out of Water / SpongeBob Schwammkopf 3D
Insgesamt eine Enttäuschung, und das nach einem ziemlich vielversprechenden Anfang. Das postapokalyptische Bikini Bottom war schon irgendwie ein Highlight für mich. Gab auch ein paar kleine Anspielungen, die die Kids nicht verstanden haben werden (zum Beispiel die creepy Shining Twins, wenn ich das noch richtig im Kopf hab). An einer Stelle wird sogar Ennio Morricones "The Ecstasy of Gold" gespielt, was dann doch ziemlich cool war :o Aber bald darauf derailed die ganze Handlung. Hart. Man fragt sich zwangsläufig, was die Leute geraucht haben, als die das zu Papier brachten. Bei Spongebob gilt natürlich anything goes, aber doch nicht anything at the same time! Es ist, als hätten die bei der ersten Sitzung zum Film ein Ideen-Brainstorming gemacht und sich dann einfach zum Ziel gesetzt, alle diese Ideen, und seien sie noch so bescheuert, in den fertigen Film einzubauen. Der erste und deutlich bessere Teil hat noch eine runde und durchgängige Geschichte (sogar mit so etwas wie einer sinnvollen Message) geboten, dagegen war das hier hinterher nur noch ein wildes und wirres Durcheinander. Als der zeitreisende Delphin mit Zauberkräften aus der Zukunft auftauchte, hab ich den Film gefühlsmäßig schon abgehakt.
Die Szenen an Land in CGI-Optik für die Hauptfiguren machen einen so geringen Teil des Films aus, dass ich mir gedacht habe, das hätten sie sich auch gleich sparen und für die komplette Laufzeit bei normal animierten Charakteren bleiben können :| Wäre interessanter gewesen. Antonio Banderas als Pirat Burgerbart war ein komischer Einfall, aber auch nicht wirklich lustig.
Ein Aspekt hat mich sehr gestört, und das war die deutsche Synchro. An Patricks neue Stimme konnte man sich durch die Serie ja schon einigermaßen gewöhnen, auch wenn ich noch immer lieber die alte gehabt hätte. Aber was mal gar nicht ging war, dass sie nun auch die von Thaddäus ausgewechselt haben mit einer, die nichtmal entfernt nach der unverkennbaren alten klingt :B Wie ich so etwas hasse. Vielleicht wollte der Sprecher - zu Recht - mehr Geld für den Film, oder sie boten zu wenig, weil es wirklich nicht besonders viel Text war. Aber sowas bleibt einem einfach unheimlich unangenehm im Ohr hängen, vor allem wenn es einen unvorbereitet kalt erwischt. Jedes Mal, wenn Thaddäus auftaucht, riss einen das deshalb aus dieser Welt heraus. Bin mal gespannt, ob sich die Änderung auch auf die Serie übertragen wird.

Isgar
25.02.2015, 16:45
Wie ich so etwas hasse. Vielleicht wollte der Sprecher - zu Recht - mehr Geld für den Film, oder sie boten zu wenig, weil es wirklich nicht besonders viel Text war. Aber sowas bleibt einem einfach unheimlich unangenehm im Ohr hängen, vor allem wenn es einen unvorbereitet kalt erwischt. Jedes Mal, wenn Thaddäus auftaucht, riss einen das deshalb aus dieser Welt heraus. Bin mal gespannt, ob sich die Änderung auch auf die Serie übertragen wird.

Die hätten schon eine Séance im Tonstudio halten müssen, um Thaddäus' alte Stimme (http://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Pr%C3%BCter) im Film zu haben. Hat nicht immer mit Geld zu tun.

Enkidu
26.02.2015, 04:01
Die hätten schon eine Séance im Tonstudio halten müssen, um Thaddäus' alte Stimme (http://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Pr%C3%BCter) im Film zu haben.
Oh schade, das ist traurig und hatte ich gar nicht mitbekommen! Ändert aber leider nicht viel an der Kritik, weil sich die neue Stimme wie gesagt ganz anders und viel jünger anhört, also einfach eine sauschlechte Auswahl getroffen wurde. Wäre es jemand gewesen, der dem Original wenigstens ähnlich ist (oder ähnlich spielen kann) wie bei Patrick, könnte man sich dran gewöhnen und es wäre halb so wild gewesen.
Denke so gesehen spielte Geld schon eine unschöne Rolle, wenn auch auf andere Weise, weil ihnen (Nickelodeon, Synchronregie oder wem auch immer) das einfach kein umfassendes Casting wert war und sie einfach den erstbesten üblichen Sprecher nahmen, der ihnen in den Sinn kam :B Ich kenne die Stimme von Tobias Lelle und kann sie nicht leiden, was wohl auch daran liegt, dass er häufig zwielichtige, "böse" oder unangenehme/nervige (nicht genervte) Nebenrollen übernimmt. Das hat sicherlich seinen Platz und seine Daseinsberechtigung, aber ist eben so ziemlich das komplette Gegenteil von Thaddäus!
Meiner Ansicht nach sollte in solchen tragischen Fällen bei der Neubesetzung weniger Wert auf Erfahrung in der Branche gelegt werden, sondern mehr darauf, jemanden zu finden, der zumindest ungefähr dem Vorgänger entspricht. Aber das machen sie so gut wie nie.


Übrigens: Der zeitreisende Magier-Delphin war stop-motion animiert. Rein technisch gesehen schon eine coole Sache, dass der Film drei verschiedene Animationsarten plus Live-Action in sich vereint! Bloß hätten sie sich dafür storymäßig bessere und natürlichere Gelegenheiten suchen sollen, denn hier wirkte das sehr out of place und war praktisch nur dazu da, um so etwas visuelles noch zusätzlich einbauen zu können.

Hmm... ein Fantasyfilm mit verschiedenen Völkern oder Welten, wo jede eine andere Machart aufweist und die dann aufeinandertreffen - und die reisende Gruppe aus Mensch, Animatronik/Puppen, CGI, Stop-Motion und traditioneller Animation besteht. Das wäre doch mal eine Herausforderung und Mammut-Aufgabe, die aber optisch sicherlich ein faszinierendes Erlebnis böte ^^

Corti
26.02.2015, 20:55
Now watching: Die neue Fantasy-Drama-Serie "Reign" auf Sixx

AHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!! :hehe::hehe::hehe::hehe::hehe::'(:hehe: Danke "Joyful Girl Productions" :hehe:

Schattenläufer
26.02.2015, 23:16
22043

Inherent Vice

So unglaublich gut!! Wo war dieser Film bei den Oscars?!
Top Performances von allen Involvierten. Unglaublich komisch. Super Kameraeinstellungen, tolles Pacing, nicht eine Minute zu kurz oder zu lang... ich bin total hin und weg. Das Kino hat ständig gegrunzt vor Lachen. Wer gut unterhalten werden will und dafür auch mal 3 Stunden seines Lebens investieren möchte, dem sei dieser Film sehr ans Herz gelegt.

Und jetzt muss ich erstmal ausführlich über die Bedeutung des Filmes nachdenken/googlen. Denn zwischen all dem großartigen Humor und perfekt getimten Gags kam dann doch immer wieder feinfühlige Handarbeit durch... das Schlechte und Perverse, das alle guten Ideen notwendigerweise durchdringen muss? Und auch die ein oder andere Szene, die richtig unter die Haut ging. Zum Beispiel ein wunderbar verkorkster, trauriger Fick.

P. T. Anderson meinte wohl zu dem Film, dass er sich an The Big Sleep orientiert habe. Man wisse nicht, was los ist, aber könne nicht abwarten, was als nächstes passiert. Genau so hat es sich angefühlt und es war groß.

Itaju
27.02.2015, 10:23
https://www.youtube.com/watch?v=Y46Sw1BUHPs

Geb ich mir demnächst.

#80er

Narcissu
28.02.2015, 23:52
Into The Wild fand ich richtig gut. Tolle Mischung aus Charakterstudie, romantischem Abenteuer, Realismus, schönen Bildern und schöner Musik. Dass die Geschichte sich in ähnlicher Form tatsächlich ereignet hat, macht es noch interessanter. Would watch again. :A

Schattenläufer
03.03.2015, 22:19
Big Hero 6 / Baymax
[...]

Ich stimme dir voll und ganz zu. :A
Und das fand ich schade, denn der Film hatte ein paar richtig gute Zutaten. Daraus hätte man etwas richtig Tolles machen können. Wenn man sich ein klein bisschen mehr Zeit für die Welt genommen hätte, in der das spielt. Und wenn man ein klein wenig mehr von der Beziehung der beiden Brüder zeigt (und ihnen dafür nicht am Anfang so erschreckend billigen Exposition Dialogue geben würde wie, und ich zitiere aus dem Gedächtnis, "you know that our parents died when I was just three years old" O_o ehrlich lasst euch das mal auf der Zunge zergehen).
Und dann Disney-typische Shortcuts. Lasst sie doch einfach weg und gebt mir dafür eine richtige Handlung. Macht Hiro nicht zum Genie, sondern einfach zu einem kreativen Typen mit ner coolen Idee. Lasst Gedanken-Stirnbänder schon fertig entwickelt sein und lasst ihn mit einer Art Lego Mindstorms einen unfertigen Prototyp seiner Minibot-Idee anfertigen... nicht gleich ein voll funktionsfähiges, bahnbrechendes Rundum-Sorglos-Paket, das er dann auch noch einfach so rumstehen lässt! Und lasst ihn vielleicht wirklich am Boden zerstört sein. Zeigt ihn in einer depressiven Phase... in einer zerstörerischen. Sorgt dafür, dass die Ereignisse in eurem Film tatsächlich etwas bedeuten, verdammt nochmal. Dann klappen nämlich auch solche Szenen, in denen er plötzlich jemanden umbringen will.

Naja. Kurz gesagt, ich hätte den Film gaaaanz anders gemacht... aber er war knuffig, unterhaltsam und kurzweilig und außerdem sehr hübsch anzusehen. (Oscar-Material war er nicht.)

Knuckles
06.03.2015, 23:17
http://i.imgur.com/XsOhrAK.jpg
Ein sehr sehr geiler Film. Von der ersten Minute an einfach nur großartig.
Einzig Hugh Jackman war total mies. Nicht weil er schlecht geschauspielert hat, sondern weil die Rolle überhaupt nicht zu ihm gepasst hat.

Simon
16.03.2015, 06:39
A most wanted Man
Ein komplexer, vielschichtiger Spionagethriller, der ohne große Aufregung, Mord und Totschlag auskommt, dafür aber durch eine fantastische Leistung der beteiligten Schauspieler brilliert.
Philip Seymour Hoffman in der Rolle von Günther Bachmann, der Leiter einer geheimen Anti-Terror-Einheit ist überragend und seine auf Arschloch getrimmte Art und Weise, den Menschen helfen zu wollen anstatt sie einfach auszuschalten, ist brilliant.
Inhaltlich geht es um einen tschetschenischen Flüchtling, der über den Hamburger Hafen illegal nach Deutschland einreist und in Hamburg einen Bankier sucht. Gleichzeitig ist die Einheit von Bachmann an einem muslimischen Gelehrten dran, von dem sie vermuten, dass er Terrorgruppen finanziert.
Der Film spielt - bis auf ein paar Minuten - komplett in Hamburg, was es für Ortskundige natürlich noch ein wenig interessanter macht, doch auch ohne Stadtkenntnisse ist dieser Film wahnsinnig spannend und wahnsinnig gut.

Watchmen
Das muss jetzt das dritte Mal gewesen sein, dass ich den Film komplett gesehen habe. Beim ersten Durchgang war ich wenig begeistert, der zweite Durchlauf ließ mich etwas positiver auf den Streifen blicken und seit dem dritten Durchgang denke ich, dass dieser Film ziemlich gut ist.
An sich hat man es hier nicht mit einem typischen Superheldenfilm zu tun - eher mit einer Art Film Noir mit Superhelden. Die Geschichte ist durchaus intelligent aufgebaut und die einzelnen Schritte in der Handlungseskalation ergeben alle Sinn. Und erfrischender Weise gewinnt hier am Ende einmal der Bösewicht, der - wie viele Bösewichte es von sich behaupten - die Welt durch sein Tun zu einem besseren Ort gemacht hat. Lediglich der blaue Pimmel von Doctor Manhatten hat nicht sonderlich viel zum Film beigetragen ^^'

T.U.F.K.A.S.
16.03.2015, 07:22
Heathers
"Dear Diary, my teenage-angst bullshit now has a bodycount."

Extrem bissige, sehr sehr schwarze Komödie über eine Highschool-Clique, der nach und nach auf gewaltsame Art und Weise (durch tatkräftige Mithilfe von Christian Slater als er noch jung war, Winona Ryder als sie noch heiß war und exzessiver Nutzung von Schießprügeln) die Mitglieder ausgehen. Es geht um die Glorifizierung von Selbstmord, den Druck den möchtegern-elitäre Cliquen auf andere Teenager ausüben und darum dass Christian Slater mal 'ne Karriere hatte. Endlos zitierbare Satire, die am Ende auf wunderschöne Art und Weise komplett von den Gleisen geht.

T.U.F.K.A.S.
22.03.2015, 18:04
Tutorial von stiru-sama a.k.a. Sexy Reineke:

Was muss jemand tun um einen obskuren Hongkong-chinesischen Action-Film in annehmbarer Qualität zu gucken? (in diesem Falle ein hochbudgetierter Action-Adventure-Reißer von 1991 namens Bury Me High)

1. Stolpere während deiner Recherchen zu einer deiner Lieblingsschauspielerinnen (= Moon Lee) über einige Filme in denen sie mitspielte von denen du noch nie gehört hast (Anmerkung: du hast von einigen bereits gehört und einige davon gesehen).
2. Stolpere über einen Big Budget-Film namens "Bury Me High", der damals im Prinzip Hongkongs Antwort auf Indiana Jones sein sollte, und in dem noch ein paar Schauspieler aus B-Actionern mitspielen die du ganz dufte findest (= Yuen Wah und Sibelle Hu).
3. Stolpere während deiner Recherchen zu diesem Film auf den Fakt dass er genau dasselbe Schicksal erlitt wie viele andere B-Actioner die du ganz dufte findest: er blieb im Kino bis er sein Budget einspielte, wurde dann eher lieblos auf Laserdisc und VHS veröffentlicht, die Kopien gingen schneller out-of-print als man "Cynthia Khans Filipino-Actionfilme" sagen kann und danach ward nichts mehr von dem Flick gehört.
4. Google hart.
4.a. Google härter...
4.b. ... bis du herausfindest dass irgendein Genie das Teil komplett auf Youtube hochgeladen hat...
5. ... welches sich als furchtbarer VHS-Rip mit keimiger Mandarin-Dub herausstellt...
5.a. ... natürlich ohne englische Untertitel.
6. Google noch härter bis du im fuckin' Darkweb ankommst.
7. Melde dich bei einem shady Asiafilms-Torrenttracker an.
8. Torrente einen "DVD Rip" (= ein Laserdisc-Rip mit 16:9-Transfer) von "Bury Me High" von diesem shady Asiatorrent-Tracker.
9. Finde heraus dass auch dieser keine ordentliche kantonesische Tonspur hat.
10. Torrente vom selben shady Asiafilms-Torrenttracker die kantonesische Tonspur...
10.a. ... für den VHS-Rip.
10.b. ... du hast den Laserdisc-Rip...
10.c. ... was heißt dass die getorrentete Tonspur hart out-of-sync ist.
11. Fluche. Laut. Gerne auch in irgendeiner Fremdsprache.
12. Melde dich bei noch einem shady Torrenttracker an.
13. Torrente die richtige Tonspur für den richtigen Rip.
14. Google nach englischen Subs.
15. Finde englische Subs auf einer shady chinesischen Website.
16. Lade englische Subs runter von dieser shady chinesischen Website.
17. Guck den Film.

Und, ja, der Aufwand hat sich hart gelohnt - absolut herrlich bescheuertes 100-minütiges Fratzengeballer, an dessen Ende der Oberbösewicht besiegt wird indem sein Feng Shui durcheinander gebracht wird. Kein Scheiß. Und, ja, es ist genau so awesome und abgedreht wie es sich anhört. Die Action ist klasse, die Production Values sind sehr hoch für einen obskuren 90er-Reißer, Moon Lee ist Moon Lee (was bedeutet: sexy und absolut badass) und die letzten 20 Minuten oder so sind Nonstop-Topnotch-Hongkong-Action. Bitte, bitte, bitte irgendwer muss diesen Film für ein Deutschland-Release lizensieren!

Wer 'nen ersten Vorgeschmack sehen möchte:

https://www.youtube.com/watch?v=bNGtR1Qw4Zw
Moon Lee <3<3<3

La Cipolla
23.03.2015, 11:02
Nur kurz die Flugzeugerfahrungen: Lucy war schon echt schlecht. :D Ich hab ja eh nicht mehr als einen Heartbreaker erwartet, aber die ganz netten Aspekte wurden komplett von einem unpassenden Versuch, sehr ausgiebig logisch zu wirken, und dem unpassenden Mafia-Action-Zeug gekapert. Ich meine, wer findet Spannung in einem kleinen Feuergefecht, während Lucy nebenan durch die Zeit reist? Ich glaube, Scarlett hätte das mit einem ordentlichen Skript sogar ganz gut gemacht, ihr Deadpan-Gesicht ist nur durch die dummen Dialoge so lächerlich rübergekommen. Silver Linings Playbook war gut, aber überraschend konventionell. Das ist ja echt ne richtig normale Liebesgeschichte von vorne bis hinten. Komisch, ich hab irgendwie was anderes erwartet, aber okay, ich hatte definitiv meinen Spaß, also keine Beschwerde an dieser Stelle. Oh, und Fan Service. En masse.

T.U.F.K.A.S.
24.03.2015, 21:55
http://www.hkmdb.com/db/images/movies/10647/DeadlyTarget+1994-20-b.jpg
Godfrey Ho UND Philip Ko haben die Kacke verzapft? Double Schlock!

Double Target ist für mich offiziell ab sofort das Maximum was man erreichen kann, wenn es um gut-schlechte Filme geht. Mein lieber Herr Gesangsverein war das scheiße! :hehe:

Das Ding ist eine Mutprobe - nay! - eine Feuertaufe, um nicht zu sagen ein Trip direkt in Dantes Inferno quer durch seinen Anus und wieder zurück durch seinen Dickdarm. Ein Feuerwerk des furchtbaren Drehbuchs, der schlechten Action, des nicht-existenten Plots, des allgemein schlechten Geschmacks (DIE KLAMOTTEN!) und ein Testament dafür, wieviel kaum verkraftbare Dummheit man (= Godfrey Ho und Philip Ko, zwei Hongkong-Schlockmeister der Spitzenklasse, die ihre diabolischen Talente (?) für diese Produktion vereinen) auf ein Stück Zellulid keimiges Videogeschnippsel pressen kann. Einen derart behinderten Scheißdreck zu produzieren und mir trotzdem noch eine allgemeine Empfehlung abzugewinnen den Blödsinn mal zu gucken wenn ihr anderthalb Stunden Zeit, ein paar Biere und ein paar Hirnzellen zuviel übrig habt - das ist Kunst.

Ach, ja, und Yukari Oshima (a.k.a. die bad-asseste Action-Frau des Planeten neben Cynthia Rothrock und Moon Lee!) spielt in der Scheiße mit und verprügelt Leute mit einem Volleyball.

Double Target ist in ganzer Gänze auf Youtube hochgeladen und absolut beschissen. Ihr müsst wenigstens die ersten zehn Minuten mal gesehen haben. Einfach damit ihr wieder herausfindet wie es ist zu leben. Einfach um dieses Gefühl zu emulieren, einen Film aus der Videothek auszuleihen bei dem das Cover ganz schmuck aussieht und die Synopse großartiges verspricht - und dann legt ihr das Tape ein, drückt Play und werdet ge-waterboard-et mit dem beklopptesten Stück Kamelkacke das euch je untergekommen ist. Dann entfaltet sich die Glorie, das Ambrosia des Schlock gießt in Strömen, Kot-Geysire schießen in den Nachthimmel wenn ihr Leuten dabei zusehen dürft wie sie andere Leute mit einer Milchkanne verhauen, wie ein Cop mit einem Raketenwerfer eine Drogenschmugglerbande wegmäht oder wie ebenjener Cop dutzende Schießeisen aus seinem linken Schuh zaubert.

Guckt.
Diesen.
Film.

Link gibt es auf Anfrage. Troll 2 ist ein Scheiß. Roboter der Sterne ist noch mehr ein Scheiß. Double Target - das ist der Scheiß. Denn wenigstens gibt's extra zur nicht vorhandenen Story und allgemeiner Batshit Insanity haufenweise nett choreographierte Fights zu betrachten :A

Knuckles
04.04.2015, 10:51
http://i.imgur.com/Kfyrqr8.jpg
Es gibt so viele Filme im Stil von Love, Rosie, aber viel zu viele davon sind einfach mies. Ich war etwas überrascht, dass der Regisseur von diesem Film ein Deutscher ist und wie er den Stoff umgesetzt hat. Der Film hat sehr viele schöne Szenen und war eigentlich durchgängig unterhaltsam. Kann man sehen, muss man aber nicht. Ich bereue es jedenfalls nicht, dass ich den Film gesehen habe.

Bible Black
04.04.2015, 23:02
Heilige... Transformers 4 - Ära des Transformiumschlocks

I don't even... Ist ja nicht neu das in Transformers die Schauspieler ausgetauscht werden, aber plötzlich Marky Mark? Und fuck ist das ein Typ, konnte mich gar net erinnern das der Oberarme wie die meisten Oberschenkel hat - die brauchte er aber auch um Locksdowns schlag abzuwehren. :hehe: Und SCHEIßE, ist da gerade Optimus Prime auf einem FEUERSPEIENDEM ROBOTER T-REX DINO IN DEN KAMPF GERITTEN!? Und seit wann kann OP fliegen? Warum macht der das nicht von Anfang an!? Und TRANS-FUCKING-FORMIUM? Srsly?

2h 45min feinster (IMAX) Action Schund. Trotz "bescheidener" 640kbit/s Dolby Digital 5.1 (im Vergleich US: Dolby True HD 7.1 inkl. Dolby Athmos) fetzte zumindest die Soundkulisse hart - inklusive natürlich der Michael fuckin' Bay Explosionsgewalt. Imo besser als 3, aber das war auch nicht sonderlich schwer. Auf ein Teil 5 kann ich gut verzichten, aber der dürfte wohl bei dem Ende schon in der mache sein.

Und ja, ungefähr mein Blick beim Film.

What ze fuck is dis...

http://i.ytimg.com/vi/__c9bfk2XK8/maxresdefault.jpg

Byder
05.04.2015, 01:02
Gerade Get Low mit Bill Murray und Robert Duvall gesehen. Ich hatte Lust auf einen guten Dramafilm und die Prämisse klang vielversprechend: Es geht um einen grummeligen alten Mann, der eine Beerdigungsfeier für sich veranstalten will während er noch lebt. Und alle, die sich Geschichten über ihn erzählen sind zu dieser Feier eingeladen. Der Film ist jedoch insgesamt nicht mehr als ein nett anzusehendes Drama und bietet keinerlei Überraschungen oder besonders tiefgehende Dramatik. Insgesamt gebe ich den Film 6/10 da er es schafft, in seinen 100 Minuten durchaus zu unterhalten und an keiner Stelle schlecht zu sein.

T.U.F.K.A.S.
05.04.2015, 22:56
Interstellar

Pffff... meine Güte war der lang. Aber rein vom technischen Aspekt her absolut klasse. Vor allem der Soundtrack war super :A
Aber meine Fresse, war der Film lang.

Andrei
06.04.2015, 03:42
It Follows

Mal irgendwie ein etwas anderer Horror Film. MMn schwer einzuordnen. STD meets Indie Teen Horror. Seltsam passender Synthsoundtrack. War gut, würd ihn mir aber kein zweitesmal ansehen.


https://www.youtube.com/watch?v=OaRx7iR9kXg

La Cipolla
06.04.2015, 16:23
Flugzeugfilme, Teil 2.

Edge of Tomorrow war einer dieser seltenen Filme, die alles richtig machen, was ich trotz der Kritiken irgendwie nicht wahrhaben wollte. Ich meine, wow. Was ein Script, was eine Inszenierung, was eine Optik. Keine Einwände. Selbst das Ende trifft den perfekten Mittelweg aus berechenbar und trotzdem geil. Angucken! :A

Interstellar war echt mitreißend. Zwar sehr nolanesque (was mich inzwischen schon etwas stört beizeiten), gerade in der Riesenexposition, den "epischen" Catch Phrases und der Optik, die irgendwo zwischen "Wooow!" und "gäääähn" pendelt, aber diese Mischung aus Familiendrama und Sci-Fi hat dann doch wesentlich besser funktioniert, als ich es nach den Trailern erwartet hätte. Hatte schon ein bisschen Pipi in den Augen, und Existenzängste kriegt er auch gut hin. ._. Allgemein, wie bei Dark Knight: Ich könnte mich über einiges beschweren, aber es schadet dem Film kaum. Das Ende hat mich dann auch stark an The Dark Knight Rises erinnert, unter anderem insofern, dass ich glaube, dass der Film eine bessere Tragödie gewesen wäre, oder sich zumindest mehr Tragödie hätte trauen dürfen. Hauptdarsteller war aber riiichtig großartig, und die Musik auch wieder.

The Maze Runner war eine komische Erfahrung. Bis die Story losging, haben mich das Würstchenfest und die dicke Exposition gestört, als sie dann losging, hat man dann nicht mehr viel mit dem dick eingeführten Setting gemacht, aber dafür war es richtig, richtig spannend! Und die letzten zwanzig Minuten haben die Young-Adult-Tropen so hart auf die Spitze getrieben, dass sie mir den Film ordentlich vermiest haben. Trotzdem sehr tolles Design und größtenteils gute Unterhaltung. Und ich mag Labyrinthe. <3

MrBamboo
06.04.2015, 18:06
It Follows

Mal irgendwie ein etwas anderer Horror Film. MMn schwer einzuordnen. STD meets Indie Teen Horror. Seltsam passender Synthsoundtrack. War gut, würd ihn mir aber kein zweitesmal ansehen. Sieht gut aus. Wo hast du ihn gesehen?

Knuckles
06.04.2015, 18:47
Sieht gut aus. Wo hast du ihn gesehen?

Er ist derzeit in den US of A und dort läuft der Film derzeit in den Kinos.

Andrei
07.04.2015, 04:03
Er ist derzeit in den US of A und dort läuft der Film derzeit in den Kinos.

Genau :D Im "schönen" Norden von Florida. Hab den Film aber in Georgia gesehen da das nächste Kino erst hinter der Staatsgrenze liegt. 40 min Fahrt :O
Vor dem Film lief der neue Trialer zu Mad Max, ich freu mich riesig auf den Film :D

Knuckles
07.04.2015, 21:45
http://i.imgur.com/7ESsOLh.jpg
Na~~~~~~~~~~ja. Der Film lief gestern auf einem der Sky-Sender, weshalb ich mir die Zeit dafür genommen habe. War ganz nett, muss man aber nicht unbedingt gesehen haben.

Da war das hier schon besser:
http://i.imgur.com/hyzcfso.jpg
"Hello. My name is Inigo Montoya. You killed my father. Prepare to die." Ein großartiger Film und das obwohl man merkt, wie billig er eigentlich gemacht ist. Den muss man gesehen haben. So viele bekannte Leute, die ich eigentlich aus aktuelleren Serien oder Filmen kenne...

MrBamboo
07.04.2015, 22:58
Er ist derzeit in den US of A und dort läuft der Film derzeit in den Kinos.

Genau :D Im "schönen" Norden von Florida. Hab den Film aber in Georgia gesehen da das nächste Kino erst hinter der Staatsgrenze liegt. 40 min Fahrt :O
Vor dem Film lief der neue Trialer zu Mad Max, ich freu mich riesig auf den Film :DAh, Neid! Habe mich dazu herabgelassen und den deutschen Starttermin gegoogelt: Hier startet er am 16. Juli. Wird im Hinterkopf behalten.
@Knuckles: Woher kommen eigentlich diese super breiten Bilder? Sieht ein bisschen aus wie diese nervigen Werbe-Header die immer ganze Websites rahmen. :D



Ich habe gerade The Last Picture Show von Peter Bogdanovich gesehen.
http://i.imgur.com/wG6uvaT.jpg
Bottoms | Bridges | Burstyn

Meine Fresse war der stark und deprimierend. Ist so eine Art coming-of-age Ensemble Film. Eine Gruppe von Highschoolern wachsen in einem furchtbaren Kaff in Texas auf. Voll gestopft mit Liebeleien und Eifersüchteleien, Nichtstun, Neid, Unfällen, Tod und allgemeiner Lethargie und Depression. Jede Figur sucht irgendwo Trost, doch ihn sich gegenseitig spenden gelingt wenn überhaupt nur für einen kurzen Moment. War vom Vibe am ehesten an der Eissturm erinnert. Und von dem Kleinstadt-Intrigen und den Figuren an Twin Peaks. Der Blue Velvet-Song tauchte auch mal auf, spätestens da musste man an Lynch denken. Sonst: toll fotografiert in deprimierend strengem s/w, wunderbarer Cast, sorgfältig zusammengesammelter Soundtrack. Bonus: Ellen Burstyn und Jeff Bridges als ganz junge Hüpfer und ein zum Sterben schöner Timothy Bottoms (leider nicht ganz so talentiert wie seine Kollegen, insb. Burstyn). Toller Film, muss mehr Bogdanovich gucken. Kannte bisher nur den ebenso guten Paper Moon.

kate@net
08.04.2015, 13:53
https://www.youtube.com/watch?v=2VpzEbR89hY

Schaut sich irgendwer Mara und der Feuerbringer an? Ich habe davon am Rande was mitbekommen. Soll seit langem mal wieder eine deutsche Fantasyproduktion sein. Aber es schreckt mich etwas ab, dass es wieder ein Teeny-Protagonist ist und irgednwie bin ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll.

Knuckles
08.04.2015, 15:35
@Knuckles: Woher kommen eigentlich diese super breiten Bilder? Sieht ein bisschen aus wie diese nervigen Werbe-Header die immer ganze Websites rahmen. :D

Ich finde die Dinger geil. XD Viel besser als die ewig langen Filmposter...
Sind von fanart.tv

La Cipolla
08.04.2015, 19:54
Schaut sich irgendwer Mara und der Feuerbringer an? Ich habe davon am Rande was mitbekommen. Soll seit langem mal wieder eine deutsche Fantasyproduktion sein. Aber es schreckt mich etwas ab, dass es wieder ein Teeny-Protagonist ist und irgednwie bin ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll.

Man hört zumindest gerade an allen Ecken und Enden, dass der Film überraschend gut sein soll und einen sehr eigenen (und unamerikanischen) Humor mitbringt - es fielen sogar schon ein paar Pratchett-Vergleiche, zumal ja auch die Bernd-das-Brot-Truppe irgendwie mit drin hängt. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob ich ihn sehen will, weil ich den Trailer echt lahm fand. ^^'' Mal sehen, wenn sich der Hype noch etwas ausdehnt, läuft er ja bestimmt noch ein paar Wochen. Die deutsche Kinobranche hat es wohl mal wieder ordentlich verhauen, aber die Macher und die Fans verbreiten das Ding gerade richtig aggressiv, damit er nicht total untergeht. Mich würden aber auch weitere Meinungen interessieren, falls sich jemand reintraut. :D

Enkidu
09.04.2015, 13:23
Schaut sich irgendwer Mara und der Feuerbringer an? Ich habe davon am Rande was mitbekommen. Soll seit langem mal wieder eine deutsche Fantasyproduktion sein. Aber es schreckt mich etwas ab, dass es wieder ein Teeny-Protagonist ist und irgednwie bin ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll.

Man hört zumindest gerade an allen Ecken und Enden, dass der Film überraschend gut sein soll und einen sehr eigenen (und unamerikanischen) Humor mitbringt - es fielen sogar schon ein paar Pratchett-Vergleiche, zumal ja auch die Bernd-das-Brot-Truppe irgendwie mit drin hängt. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob ich ihn sehen will, weil ich den Trailer echt lahm fand. ^^'' Mal sehen, wenn sich der Hype noch etwas ausdehnt, läuft er ja bestimmt noch ein paar Wochen. Die deutsche Kinobranche hat es wohl mal wieder ordentlich verhauen, aber die Macher und die Fans verbreiten das Ding gerade richtig aggressiv, damit er nicht total untergeht. Mich würden aber auch weitere Meinungen interessieren, falls sich jemand reintraut.
Was Mara und der Feuerbringer angeht, bin ich überaus skeptisch und irgendwie überrascht, dass der offenbar recht gut ankommt. Deutsche Fantasy ist ja ohnehin so eine Sache... aber hierbei haben mir die Clips und Trailer wirklich so überhaupt gar nicht gefallen. Am meisten stört mich die Verwendung von CGI in dem Film, die auf mich wenig überzeugend wirkt, aber auch das Thema der nordisch-germanischen Mythologie in Verbindung mit Humor, contemporary Setting und Teenie-Young-Adult-Adaptation sagt mir nicht zu. Grundsätzlich bin ich kein Fan von diesem "mythologische Figuren, die parallel zu unserer Welt existieren". Wenn man es so macht wie in Harry Potter oder Narnia, wo klarer abgegrenzt wird und durch das Sammelsurium aus verschiedensten Fantasy-Ansätzen eine eigenständige "Parallelwelt" entsteht, funktioniert das für mich. Wenn es dagegen zu sehr auf einen bestimmten tradierten Bereich aufbaut (und dann nicht sonderlich dezent oder ambivalent angegangen wird), wie etwa bei Percy Jackson, zu dem ich bei Mara und der Feuerbringer ständig Assoziationen habe, eher nicht. Ja selbst bei Marvels Thor ist das ein wesentlicher Kritikpunkt für mich. Diese beiden Gegensätze gehen einfach nicht gut zusammen imho.
Übermäßige Abhängigkeit von Monologen aus dem Off sind ein weiteres großes No-No, und dass bei Mara die 14-jährige Hauptfigur von einer 19-jährigen gespielt wird, ist ebenfalls kein Pluspunkt und schadet meiner Ansicht nach der Glaubwürdigkeit. Ich weiß auch nicht... Finde es ja schon gut, dass sich deutsche Filmemacher nach langer Zeit mal wieder so etwas trauen (das letzte auf dem Gebiet war afair Krabat, den ich schon thematisch wesentlich interessanter fand), aber warum nicht mal was eigenes ausdenken? Oder zumindest etwas anderes, originelleres für eine Adaption aussuchen als das Verwursten von klassisch-mythologischen Motiven unter weitgehender Beibehaltung des Schauplatzes in Realität und Gegenwart. Im Kino ansehen werde ich mir den Film daher mit Sicherheit nicht, aber vielleicht mal reinschauen, wenn er irgendwann im Fernsehn läuft. Ich weiß zwar, dass da sowieso eine Menge Aufwand dahinter steckt, aber nichtsdestotrotz haftet dem Ganzen eine seltsam-deutsche Aura der filmischen Billigkeit in Genre-Unternehmungen an. Wenn man also schon nicht das Eye Candy, die Production Values und das Spektakel von Hollywood bieten kann, dann sollte man das wenigstens durch offenkundige Cleverness, gute Dialoge und Charaktere sowie durch Originalität in der Handlung ausgleichen. Ob das in diesem Film der Fall ist, kann ich noch nicht beurteilen, aber zumindest alles bisher veröffentlichte Material weist für mich stark auf das Gegenteil hin.
Abzüge in der B-Note gibts übrigens noch für das grausame Poster (http://picload.org/image/irddcia/mv5bmtgznzk4otexnv5bml5banbnxk.jpg) zum Film, das sehr nichtssagend ist, in dem übelsten Blau-Orange-Kontrast-Klischee badet - ein Trend den ich längst überwunden geglaubt hatte - und folgerichtig erbärmlich aussieht ^^ Viel Geld fürs Marketing und Promo-Design scheint wohl nicht mehr übrig geblieben zu sein. Gelockt wird der moderne Kinogänger zumindest anders.

Btw., Beiträge eventuell in den Young-Adult-Adaptations-Thread verschieben?

Knuckles
09.04.2015, 20:14
http://i.imgur.com/hQ8WxqK.jpg
Ich habe mir erst vor wenigen Monaten die komplette Reihe am Stück angeschaut, weshalb ich noch vieles im Hinterkopf hatte. Furious 7 hat viel zu bieten, aber es ist meiner Meinung nach einfach zu viel von allem. Der Film ist über zwei Stunden lang, aber viele Sachen werden einfach nur angeschnitten, wie z.B. der Tod von Han. Es freute mich, dass sie die Story von Tokyo Drift endlich in die Timeline eingefügt haben, aber es gab viel zu wenig Szenen, die sich um die Ereignisse in Tokyo drehen. Trotz allem hat der Film mir gefallen, auch wenn es für viele Sachen auch zu wenig Screentime gab (die geilen Autos, The Rock etc.). Richtig böse ist aber der Schluss... Ich bin gespannt, ob die Reihe nicht doch irgendwann weitergehen wird.

Enkidu
10.04.2015, 12:59
Ich bin gespannt, ob die Reihe nicht doch irgendwann weitergehen wird.
Wird sie auf jeden Fall, und das in nicht übermäßig weit entfernter Zukunft. Die Produzenten haben zwar gesagt, dass sie sich erstmal ein wenig Zeit lassen werden, aber schon jetzt weist eine Menge darauf hin. Alleine schon die Box Office Ergebnisse des siebten sind ein Garant für Teil 8, und ohnehin handelt es sich um eine der wenigen zuverlässigen Franchises von Universal, die sie so leicht nicht fallenlassen werden. Gerüchteweise soll Eva Mendes wieder dabei sein oder wenigstens versuchen sie, sie wieder an Bord zu holen. Ein paar der Schauspieler haben noch für mehrere weitere Filme unterschrieben (andere nicht, da werden Neuverhandlungen nötig sein). Interessant finde ich auch, dass Fast & Furious 7 ursprünglich der erste Part einer enger zusammenhängenden "Trilogie" werden sollte, aber das Ending dann nach Walkers tragischem Tod geändert wurde. Der achte Film soll wohl in New York spielen. Es war auch mal die Rede davon, dass sie insgesamt zehn Teile machen wollen.

Mio-Raem
10.04.2015, 19:24
Es freute mich, dass sie die Story von Tokyo Drift endlich in die Timeline eingefügt haben, aber es gab viel zu wenig Szenen, die sich um die Ereignisse in Tokyo drehen. Trotz allem hat der Film mir gefallen, auch wenn es für viele Sachen auch zu wenig Screentime gab (die geilen Autos, The Rock etc.). Richtig böse ist aber der Schluss... Ich bin gespannt, ob die Reihe nicht doch irgendwann weitergehen wird.

Auch mir hat der Film überraschend gut gefallen als das, was er ist. Der Actionflick dahinter war überraschend gut inszeniert, wobei natürlich die ursprünglichen Rennen mittlerweile völlig unwichtig geworden sind, und stattdessen nun in jedem Film irgendeinem terroristischen Baddie das Handwerk gelegt werden muss, ohne dass die Gruppe um Dom da einen echten Grund hätte, sich einzumischen. Teil 7 nimmt im Grunde nur deswegen Fahrt auf, weil Jason Statham große Töne spuckt und ein Haus explodiert. Richtig behämmert war halt wieder mal das Drehbuch.

Das DREHBUCH ey.

Rock: >Seitenblick auf seine Bandage<
Sidekick Girl: "Tut der Arm weh?"
Rock: "Ja."
Sidekick Girl: "Was erwartest du, er ist gebrochen! Na, immerhin hast du jetzt viel frei."
Rock: "Ja, jetzt kann ich endlich wieder mehr Gewichte stemmen!!" :hehe::hehe::hehe: (Ernsthaft, bei der Szene wär ich fast gestorben)

...aber die Action hat dafür sehr gut unterhalten. Gerne mehr davon. War auch noch nicht völlig übertrieben, obwohl das eine oder andere Mal schon echt kackfrech die physikalischen Gesetze ignoriert wurden (Bus...). Was mich enttäuscht hat, war, dass der Film vor lauter Action keine richtige Handlung hatte. Jason Statham wurde nicht eingeführt, nicht erklärt, nur reingestellt und war eigentlich ziemlich uninteressant. Was er wollte, war mir unklar, die Rache für seinen Bruder ist da einfach zu dünn, oder sollte zumindest in ein paar gut geschrieben Dialogen ordentlich dramatisiert werden, aber wem erzähl ich das? Wir reden hier schließlich über Fast and Furious ^_^ Djimon Honsou und seine kleine Gurkentruppe von völlig blassen Schema-F-Terroristen hätte mir auch egaler nicht sein können. Da wurde zwar diese Terrorzelle eingeführt, aber was wollten die denn nun konkret? Klar, das Auge Gottes, aber was dann? Das hatten sie ja das ganze letzte Drittel über - und? Was hätten sie damit theoretisch vorgehabt? Das wurde auch wieder nicht ausgestaltet. Kurt Russell war cool, aber aufgrund der recht lamen Antagonisten dann auch irgendwie unnötig. Den Beef zwischen Dom und Shaw hätte der Film komplett ohne Russell und Honsou haben können. Von Tony Jaa und dieser Mixed-Martial-Mannbraut sprechen wir jetzt mal nicht.

Und es ist faszinierend, wie die Serie den Zuschauer fortwährend vor die vollendete Tatsache stellt, dass man echt mit solchen Aktionen, wie die "Helden" sie permanent durchziehen, davonkommen kann - Wolkenkratzer-Interieurs in Abu Dhabi schrotten, 5-Millionen-Autos aus dem Besitz von Scheichs in den Abgrund stürzen, Downtown L.A. mit Miniguns und Kriegsdrohnen verwüsten, und trotzdem irgendwo immer die nicestmöglichen Traumwagen und Designerklamotten zu kriegen (Ernsthaft, woher kommt das Geld dafür? Und wer trägt die Schadenskosten, die dauernd verursacht werden?!)
Wenn die Macher das irendwie mal beantworten würden (Und sei es auch nur mit Humor und Ironie) und jetzt noch nen fuck auf die Handlung geben würden, wäre alles super.

Alles in allem bleibt Tokyo Drift immer noch mein liebster Teil - was natürlich vorrangig an meiner Japanophilie liegt. I know I know. Aber mir gefällt auch der völlig überzogene, downright dumme Stil der neuen Filme durchaus, weil dadurch extrem gute Action mit tollen Ideen entsteht. Es ist einfach zum Brüllen, wie megaernst Vin Diesel seine Rolle spielt (Und die Dialoge und total übertriebenen, meist eher peinlichen als coolen Oneliner helfen da auch nicht wirklich).

Knuckles
12.04.2015, 12:30
Als Vorbereitung auf The Avengers: Age of Ultron schaue ich mir ENDLICH mal das komplette MCU an (wobei ich die drei Iron Man-Filme und Guardians of the Galaxy auslasse, da ich die Filme bereits gesehen habe). The Incredible Hulk und die Kurzfilme werden erst zum Schluss angeschaut, denn eigentlich muss ich jetzt nur noch Thor: Dark Kingdom und Captain America: Winter Soldier anschauen, um bei der Hauptreihe auf dem aktuellen Stand zu sein. Aber nun zurück zu den Filmen, die ich die Tage gesehen habe:

Thor, Captain America: The First Avenger und The Avengers
Die Filme wurden genau in dieser Reihenfolge angeschaut, aber The Avengers hat mich davon am meisten begeistert. Das lag zum einen am perfekten Zusammenspiel der einzelnen Helden und die zahlreichen, genialen Einzeiler. Die Dialoge zwischen Steve und Tony waren genial, wie auch die zwischen Tony und Loki. Bruce Banner war aber auch nicht ohne und hat mir dann besondern zum Schluss gefallen, wo Loki in angeschnauzt hat und dafür mehrfach auf dem Boden geworfen wurde. XD Von den anderen beiden Filmen hat mir Thor etwas mehr zugesagt, auch wenn ich es schade fand, dass man die einzelnen Charaktere so gut wie gar nicht vorgestellt hat. Und das Thor eigentlich so gut wie nie auf wichtige Fragen antwortet und anstatt dessen für die Menschen nur Blödsinn redet, fand ich nicht so toll. Und was Captain America angeht... Origin-Story im zweiten Weltkrieg... Ne, danke. Kann man anschauen, muss man aber nicht. War aber überrascht, wie viele Schauspieler ich in dem Film sah, die ich eigentlich aus anderen Serien kenne, die nichts mit Superhelden zu tun hatten.

Gala
12.04.2015, 12:43
Den Hulk Film mit Edward Norton kannst du dir getrost sparen, Mark Ruffalo haucht Benner/Hulk ab Avengers wesentlich mehr Leben und Charakter ein als Norton im ganzen Film. Die Shorts sind gut, schau die auf jeden Fall noch.

Interessant wäre bei dir echt noch Agents of Shield, gerade weil die Serie n Tie-In zu Winter Soldier in der 1. Staffel hat und nach dessen Geschehnissen ne Wendung zur guten Serie nimmt und das ganze bei Age of Ultron wiederholt wird. Aber das jetzt noch am Stück runterzuschauen ist vielleicht ein bisschen zuviel.

Knuckles
12.04.2015, 12:53
Den Hulk Film mit Edward Norton kannst du dir getrost sparen, Mark Ruffalo haucht Benner/Hulk ab Avengers wesentlich mehr Leben und Charakter ein als Norton im ganzen Film. Die Shorts sind gut, schau die auf jeden Fall noch.

Alles klar, dann werde ich mir den Film sparen. Hatte bisher darauf verzichtet, weil mich das ein bisschen geärgert hat, dass man den Film nicht von vornherein mit Mark Ruffalo gedreht hat.


Interessant wäre bei dir echt noch Agents of Shield, gerade weil die Serie n Tie-In zu Winter Soldier in der 1. Staffel hat und nach dessen Geschehnissen ne Wendung zur guten Serie nimmt und das ganze bei Age of Ultron wiederholt wird. Aber das jetzt noch am Stück runterzuschauen ist vielleicht ein bisschen zuviel.

Hab die UK BDs von Agents of S.H.I.E.L.D. bereits seit dem Release, jedoch habe ich bisher nur die erste Episode angeschaut. War aber sehr gut und zeitlich wäre es kein Problem, die Serie bis Age of Ultron noch anzuschauen. Sind ja noch 12 Tage, bis ich ins Kino gehe. :D

Gala
12.04.2015, 13:00
Alles klar, dann werde ich mir den Film sparen. Hatte bisher darauf verzichtet, weil mich das ein bisschen geärgert hat, dass man den Film nicht von vornherein mit Mark Ruffalo gedreht hat.



Hab die UK BDs von Agents of S.H.I.E.L.D. bereits seit dem Release, jedoch habe ich bisher nur die erste Episode angeschaut. War aber sehr gut und zeitlich wäre es kein Problem, die Serie bis Age of Ultron noch anzuschauen. Sind ja noch 12 Tage, bis ich ins Kino gehe. :D

Dann guck Season 1 bis Folge 16 einschließlich, dann Winter Soldier dann weiter. Wenn du Zugriff auf Season 2 hast guckst du diese bis dann Folge 19 einschließlich, dann kommt Age of Ultron raus, dann regulär weiter Season 2 bis Finale.

Wenn du lustig bist unterbrichst du nach S01E07 nochmal und guckst dann Thor Dark World, weil Folge 8 und 9 sich ein bisschen darauf beziehen, fands ganz cool.

Knuckles
12.04.2015, 13:04
Dann guck Season 1 bis Folge 16 einschließlich, dann Winter Soldier dann weiter. Wenn du Zugriff auf Season 2 hast guckst du diese bis dann Folge 19 einschließlich, dann kommt Age of Ultron raus, dann regulär weiter Season 2 bis Finale.

Wenn du lustig bist unterbrichst du nach S01E07 nochmal und guckst dann Thor Dark World, weil Folge 8 und 9 sich ein bisschen darauf beziehen, fands ganz cool.

Dann werde ich heute wohl mit den Agents weitermachen, dann Thor 2 gucken, dann wieder Agents, um dann am kommenden WE Winter Soldier gucken zu können (evtl. auch früher). Und dann den Rest. Ne, auf Season 2 habe ich keinen Zugriff, daher muss das warten.

Gala
12.04.2015, 13:12
Dann werde ich heute wohl mit den Agents weitermachen, dann Thor 2 gucken, dann wieder Agents, um dann am kommenden WE Winter Soldier gucken zu können (evtl. auch früher). Und dann den Rest. Ne, auf Season 2 habe ich keinen Zugriff, daher muss das warten.

Agents of Shield nimmt nach Winter Soldier richtig fahrt auf, wenn dir zwischenzeitlich die Luft ausgeht, musst du nur daran denken. Staffel 2 ist dann durchgehend geil. Ich freu mich schon wieder richtig aufs Tie-In für Age of Ultron. Das war bei Winter Soldier einfach wahnsinnig cool und hat die Planung die ins MCU einfließt nochmal sehr verdeutlicht und der Serie richtig Schwung gegeben.

La Cipolla
12.04.2015, 17:21
Was Mara und der Feuerbringer angeht, bin ich überaus skeptisch und irgendwie überrascht, dass der offenbar recht gut ankommt. Deutsche Fantasy ist ja ohnehin so eine Sache... aber hierbei haben mir die Clips und Trailer wirklich so überhaupt gar nicht gefallen. Am meisten stört mich die Verwendung von CGI in dem Film, die auf mich wenig überzeugend wirkt, aber auch das Thema der nordisch-germanischen Mythologie in Verbindung mit Humor, contemporary Setting und Teenie-Young-Adult-Adaptation sagt mir nicht zu. Grundsätzlich bin ich kein Fan von diesem "mythologische Figuren, die parallel zu unserer Welt existieren". Wenn man es so macht wie in Harry Potter oder Narnia, wo klarer abgegrenzt wird und durch das Sammelsurium aus verschiedensten Fantasy-Ansätzen eine eigenständige "Parallelwelt" entsteht, funktioniert das für mich. Wenn es dagegen zu sehr auf einen bestimmten tradierten Bereich aufbaut (und dann nicht sonderlich dezent oder ambivalent angegangen wird), wie etwa bei Percy Jackson, zu dem ich bei Mara und der Feuerbringer ständig Assoziationen habe, eher nicht. Ja selbst bei Marvels Thor ist das ein wesentlicher Kritikpunkt für mich. Diese beiden Gegensätze gehen einfach nicht gut zusammen imho.
Übermäßige Abhängigkeit von Monologen aus dem Off sind ein weiteres großes No-No, und dass bei Mara die 14-jährige Hauptfigur von einer 19-jährigen gespielt wird, ist ebenfalls kein Pluspunkt und schadet meiner Ansicht nach der Glaubwürdigkeit. Ich weiß auch nicht... Finde es ja schon gut, dass sich deutsche Filmemacher nach langer Zeit mal wieder so etwas trauen (das letzte auf dem Gebiet war afair Krabat, den ich schon thematisch wesentlich interessanter fand), aber warum nicht mal was eigenes ausdenken? Oder zumindest etwas anderes, originelleres für eine Adaption aussuchen als das Verwursten von klassisch-mythologischen Motiven unter weitgehender Beibehaltung des Schauplatzes in Realität und Gegenwart. Im Kino ansehen werde ich mir den Film daher mit Sicherheit nicht, aber vielleicht mal reinschauen, wenn er irgendwann im Fernsehn läuft. Ich weiß zwar, dass da sowieso eine Menge Aufwand dahinter steckt, aber nichtsdestotrotz haftet dem Ganzen eine seltsam-deutsche Aura der filmischen Billigkeit in Genre-Unternehmungen an. Wenn man also schon nicht das Eye Candy, die Production Values und das Spektakel von Hollywood bieten kann, dann sollte man das wenigstens durch offenkundige Cleverness, gute Dialoge und Charaktere sowie durch Originalität in der Handlung ausgleichen. Ob das in diesem Film der Fall ist, kann ich noch nicht beurteilen, aber zumindest alles bisher veröffentlichte Material weist für mich stark auf das Gegenteil hin.
Abzüge in der B-Note gibts übrigens noch für das grausame Poster (http://picload.org/image/irddcia/mv5bmtgznzk4otexnv5bml5banbnxk.jpg) zum Film, das sehr nichtssagend ist, in dem übelsten Blau-Orange-Kontrast-Klischee badet - ein Trend den ich längst überwunden geglaubt hatte - und folgerichtig erbärmlich aussieht ^^ Viel Geld fürs Marketing und Promo-Design scheint wohl nicht mehr übrig geblieben zu sein. Gelockt wird der moderne Kinogänger zumindest anders.

Btw., Beiträge eventuell in den Young-Adult-Adaptations-Thread verschieben?

Na, ich will das Forum jetzt nicht zu sehr aufsplitten, zumal gerade das halt immer so eine "Kategorie" ist.

Konsens bei dem Film ist jedenfalls: Kritiken gut, Fans begeistert, Werbekampagne und alles andere von Studioseite aus gegen die Wand gefahren. Floppt scheinbar auch, weil er praktisch überall direkt aus dem Programm geflogen ist.

Schattenläufer
14.04.2015, 00:31
Na, ich will das Forum jetzt nicht zu sehr aufsplitten, zumal gerade das halt immer so eine "Kategorie" ist.

In den Thread hier gehört das aber halt eigentlich auch nicht. "Now watching" trifft ja anscheinend bei dem Film auf niemanden hier zu.
Ich find's übrigens schön, dass deutsches Kino mal wieder sowas wie einen Genrefilm probiert; andererseits wirkt es im Trailer (!) zumindest ziemlich bieder, so als würden sie sich nicht ganz trauen. "Huch, Monster in meinem deutschen Familienfilm? Da muss ich aber mal ein Witzchen drüber einbauen. Den kann ja der lustige Professor bringen."

...ich will Die Stadt der träumenden Bücher als animierte Horrorkomödie. :/

Enkidu
14.04.2015, 04:13
In den Thread hier gehört das aber halt eigentlich auch nicht. "Now watching" trifft ja anscheinend bei dem Film auf niemanden hier zu.
Ja, genau darauf wollt ich hinaus. Hier gehts ja eigentlich mehr so um Reviews und Meinungskiste mit ein bisschen Austausch über gemachte Erfahrungen ^^ Aber ist mir jetzt auch nicht so wichtig. Dachte nur, dass es hier nicht gut gepasst hätte, wenn sich daraus eine längere Diskussion entwickeln würde.

...ich will Die Stadt der träumenden Bücher als animierte Horrorkomödie. :/
:A Wenns Geld gäbe, noch lieber mit Puppen und Animatronik.

Kayano
14.04.2015, 09:06
Ich find's übrigens schön, dass deutsches Kino mal wieder sowas wie einen Genrefilm probiert; andererseits wirkt es im Trailer (!) zumindest ziemlich bieder, so als würden sie sich nicht ganz trauen. "Huch, Monster in meinem deutschen Familienfilm? Da muss ich aber mal ein Witzchen drüber einbauen. Den kann ja der lustige Professor bringen."Muss ich auch sagen. Einen ernsten Fantasy Film zu drehen trauen sie sich ja nicht. Die Schweiz kann da irgendwie deutlich mehr:


https://www.youtube.com/watch?v=rD2zCtBMb04
Nach Cargo ist Aurora jetzt der zweite Science Fiction Film aus der Schweiz in letzter Zeit. Diesmal ist es Terminator trifft Tribute von Panem. Die Prämisse überzeugt mich nicht vollständig aber gut aussehen tut das Ganze schon. Hätte vielleicht auch in den Young Adult Thread gepasst aber naja.

Cargo fand ich zwar nicht berauschend aber zumindest solide, mit dem Film haben sie wohl aber wenig zutun abgesehen davon das er auch aus der Schweiz kam. Einen Kickstarter gab es wohl auch dafür.

Andrei
22.04.2015, 03:27
Gerade Unfriended gesehen. Gott war der Film schlecht..................................

Narcissu
23.04.2015, 13:41
Kurz;

Watchmen: Hat mir insgesamt ziemlich gut gefallen, besonders das Ende fand ich sehr konsequent. Musik und Kameraführung waren richtig gut. Die Action-Szenen fand ich zu over the top und das Liebesdrama war auch eher lahm. Und lol, der "Director's Cut" hat die zusätzliche Zeit wohl fast nur mit Sexszenen gefüllt. :D War aber ein guter Film!

Star Wars Episode II: Nach langer Pause geht es hier mal weiter. Im Kern ist der Film zwar extrem cheesy, aber ich mochte ihn richtig gern. Aus der gesamten Reihe wohl mein Lieblingsteil, allein schon wegen der großen Variation.

Star Wars Episode III: Das Finale und Ende fand ich richtig gut, die erste Hälfte des Films war nicht ganz so toll. Auch wenn genug Motive da waren, wirkt Anakins Wandlung letztlich doch recht erzwungen und unnatürlich. Dennoch: Das Ende hat es in sich, besonders die letzten Szenen. Nun werde ich vor Episode VII definitiv nochmal IV bis VI sehen, an die ich mich nicht mehr so gut erinnern kann, obwohl es hat nicht so lange her ist.

E.T.: Ein schöner Film, der trotz der damaligen Technik recht gut gealtert ist. Anfangs hat es mich nicht so sehr gepackt, weshalb ich nach der ersten Hälfte auch erst mal eine Pause eingelegt hat. Die zweite Hälfte fand ich jedoch echt gut, auch wenn man viele Teile des Handlungsverlauf natürlich voraussehen kann, weil gewisse Muster seitdem sehr weit verbreitet sind. ^^ Hat sich aber gelohnt, diesen Klassiker nachzuholen, auch wenn ich vorher gehofft hatte, ihn noch ein bisschen lieber zu mögen.

Keaton
23.04.2015, 15:48
ich hab am Wochenende "Sunshine" gesehen... klassisches Raumfahrer-SciFi-Topic mit Cilian "Scarecrow" Murphy und Chris "Captain America" Evans...
Grundlage für den Kauf dieses Streifens für 2 Euro auf dem Flohmarkt war ein Post auf 9Gag, der diesen Film als Teil einer definitiven Best-Of-Sci-Fi-Trilogy-ever gemeinsam mit "2001" und "Interstellar" anpries (klar war das nur die ausgewählte Meinung eines Einzelnen, aber es hat mich beeindruckt ;) )

summasummarum war das tatsächlich ein sehr spannender, wenn auch nicht over the top nervenaufreibender Film... mit einigen interessanten Wendungen, dramatischen Zwischenfällen, soliden schauspielerischen Lesitungen und etwas abgedrehtem Nun-übertreibt-ihr's-aber-bald Pre-Finish

Plot grob zusammengafasst: eine 8-köpfige Crew muss eine Atombombe in die Sonne schießen, weil diese langsam erlischt... nee, is klar, denkt man sich da, wirkt aber durchaus realistisch... jedefalls fliegen die ziemlich nah ran, alle bisschen mulmig, denn die letzte Crew ist sieben Jahre zuvor an dem Projekt gescheitert... alles verkäuft erstmal ziemlich nach Plan, bis sie das Wrack der alten Crew orten und sich denken: "wenn wir das Schiff kriegen, hätten wir vllt ne zweite Chance die Sonne zum Leuchten zu bringen, falls wir die erste Atombombe nicht exakt ins Zielgebiet schießen"
danach gehen einige Dinge etwas aus dem Ruder
interessante Ränkespielchen auch innerhalb der sehr unterschiedlichen Besatzung (Physiker, Psychologe, Botanikerin, Techniker...), was das Ganze nicht einfacher macht..

sehenswerter Film von Danny Boyle ("Trainspotting", "The Beach") von 2007 ... der damals wohl an mir vorbeigerauscht ist... war wohl n Flop im Kino
taugt für laue Fernsehnachmittage oder für Popcorn-DVD-Abende

Enkidu
23.04.2015, 18:36
Gestern hab ich Kick-Ass 2 gesehen. Fand ich nicht besonders gut. Konnte man sich geben, aber der erste war viel besser und ironischer, spielte gekonnter mit Subversion des Genres, Hommage, Parodie usw. Gerade durch die Szenen, in denen der Vorgänger bodenständig und mainstreamkompatibel blieb, konnte er es sich erlauben, später auch das abgefahrene Zeug zu bringen und damit davonzukommen. Das Sequel wirkt zwar recht konsequent, da es den Ton weitgehend beibehält, aber es fährt nur noch diese kontroverse und/oder gewalttätige Schiene und ist deshalb viel weniger glaubwürdig oder sympathisch - hat schon seine Gründe, dass der erste Teil ab 16 war, während die Fortsetzung hierzulande keine Jugendfreigabe bekommen hat. Wie es in einer Kritik so treffend hieß: "Die Satire kippt immer schnell ins ungut Derbe". Dem kann ich mich nur anschließen. Zu viele Figuren benehmen sich außerdem wie Ärsche aus kaum nachvollziehbaren Gründen, auf manche offenkundige Konfliktpunkte wird gar nicht mehr eingegangen (den Freund vom Protagonisten trifft zum Beispiel ein Teil der Schuld am Tod des Vaters). Die Handlung fand ich also nicht wirklich durchdacht. Sehr schade, dass anstelle dieses Jeff Wadlow nicht wieder Matthew Vaughn Drehbuch geschrieben und Regie geführt hat, mit ihm wäre das mit Sicherheit ein sehr viel befriedigenderer Film geworden.

Star Wars Episode II: Nach langer Pause geht es hier mal weiter. Im Kern ist der Film zwar extrem cheesy, aber ich mochte ihn richtig gern. Aus der gesamten Reihe wohl mein Lieblingsteil, allein schon wegen der großen Variation.
Eeecht? Du findest den besser als IV bis VI? Ich mag den aus der gesamten Reihe mit Abstand am wenigsten ^^ Daran ist vor allem Hayden Christensen und sein schauspielerisches "Talent" schuld, aber auch das Skript bzw. was es mit diesem Charakter macht. Sollte bei Anakin nicht nach und nach ein Wandel stattfinden? Hier ist er von Anfang an ein verzogenes, arrogantes, vorlautes, unausstehliches Gör ohne Charisma, das nichtmal entfernt an den Jungen aus dem Vorgänger erinnert. Hinzu kommen viele weitere Faktoren wie Flummi-Yoda und der gesamte total lineare dritte Akt (der dem Vergleich mit Episode I nicht standhält, wo für das Finale so geil vier verschiedene Handlungen ineinander geschnitten wurden). Imho merkt man total, dass die Sequenz in der Droidenfabrik erst ein paar Wochen vor der Premiere nachgedreht und noch eingefügt wurde, sie trägt rein gar nichts zur Handlung bei. Und ein Mystery-Detective-Plot im Zentrum ist keine üble Idee, aber dann sollte man das Rätsel auch auflösen. Das wird in den Filmen nichtmal getan (Die Clone Wars Serie geht da afair nochmal drauf ein, aber das zählt für mich nicht).

Narcissu
23.04.2015, 23:51
Den Vergleich zu IV-VI will ich nicht ziehen, weil ich mich an die Filme einfach nicht gut genug erinnere. I fand ich aber relativ schnell eher langweilig, obwohl ich den Wüstenplaneten sogar mochte, aber das Politikzeugs drumherum fand ich etwas anstrengend, weil ich erst einmal gar nicht wusste, welche Partei nun was macht und welche Interessen verfolgt.

Dass Anakin ab II arg unsympathisch wird, stimmt allerdings. Er hat jedoch auch seine Momente, wobei auch in dieser Hinsicht einiges ziemlich schwach geschrieben ist. Dass seine Mutter sofort tot umkippt als er sie findet, wirkt beispielsweise arg convenient. Ein Charakter muss für mich aber auch nicht sympathisch sein, damit er gut ist. Gut war Anakin nie so richtig (na ja, im ersten vielleicht noch), aber erst in III haben sie es mit ihm richtig vergeigt, weil er immer weniger wie ein eigenständiger Charakter wirkte, sondern wie jemand, der sich verändert, damit der Plot sich in eine bestimmte Richtung bewegt. Dem zweiten Teil rechne ich immerhin hoch an, dass sie diese am Ende missglückte Entwicklung doch schon so früh begonnen haben.

Zudem fand ich den einfach am unterhaltsamsten, weil an vielen verschiedenen Orten viele Dinge passiert sind. I konzentriert sich zu sehr auf den Wüstenplaneten und III hat ja abgesehen von der Startszene und dem Intrigenspiel auch nur das Finale. In II hingegen werden viele verschiedene Planeten gezeigt. Mein größter Kritikpunkt an dem Film ist neben Anakin, dass sich das Finale enorm zieht. Unterm Strich finde ich aber auch Anakin im dritten Teil wesentlich unsympathischer. ^^

Enkidu
24.04.2015, 16:09
Den Vergleich zu IV-VI will ich nicht ziehen, weil ich mich an die Filme einfach nicht gut genug erinnere.
Hörte sich ein wenig so an, weil du von der "gesamten Reihe" sprachest. Hätte mich schon etwas gewundert ^^

Dass Anakin ab II arg unsympathisch wird, stimmt allerdings. Er hat jedoch auch seine Momente, wobei auch in dieser Hinsicht einiges ziemlich schwach geschrieben ist. (...) Ein Charakter muss für mich aber auch nicht sympathisch sein, damit er gut ist. Gut war Anakin nie so richtig (na ja, im ersten vielleicht noch), aber erst in III haben sie es mit ihm richtig vergeigt, weil er immer weniger wie ein eigenständiger Charakter wirkte, sondern wie jemand, der sich verändert, damit der Plot sich in eine bestimmte Richtung bewegt. Dem zweiten Teil rechne ich immerhin hoch an, dass sie diese am Ende missglückte Entwicklung doch schon so früh begonnen haben. (...) Unterm Strich finde ich aber auch Anakin im dritten Teil wesentlich unsympathischer. ^^
Ja... naja. Ein guter Charakter muss nicht unbedingt sympathisch sein, aber hier wäre es imho angebracht gewesen, ihm wenigstens etwas mehr von solchen Persönlichkeitszügen zukommen zu lassen. Speziell wenn man bedenkt, dass er erstens so eine zentrale Figur ist und zweitens, welches (allen bekannte) Schicksal noch auf ihn wartet. Er hatte ein paar gute Momente, aber die waren doch ziemlich spärlich verteilt und vor allem haben sie die Figur auch nicht angenehmer gemacht. Von Anfang an, zum Teil sogar schon in Episode I, war er entweder vorlaut-überheblicher (später arroganter) Bengel oder weinerlich-beleidigte Heulsuse. Letzteres interessanterweise erst in Episode II und III. Viele regen sich über das Kind in Die dunkle Bedrohung auf, aber ich fand es immer noch erfreulicher als das, was danach kam.
Ich halte die Darstellung und Entwicklung Anakins wirklich für einen großen Fehler der Prequels. Wie viel dramatischer hätte das werden können, wenn man wirklich etwas für den Charakter empfunden, wenn man mit ihm mitgefühlt und mitgefiebert hätte? Ein paar arrogante Züge schließt das überhaupt nicht aus. Aber jemand, den ich nicht leiden kann, kümmert mich auch einfach nicht. Er hätte ein tragisches Opfer der Welt um ihn herum werden sollen, die ihn auf den Pfad der dunklen Seite führt, und nicht ein Opfer seiner eigenen Dummheit und Verblendung. Anstatt zu ihm aufsehen zu können als cooler Held, wandte man sich gegenüber so viel Erbärmlichkeit eher kopfschüttelnd ab. Hier fand ich ihn in Episode III dadurch sogar um einiges besser als in II, weil er in erstgenanntem wenigstens anfangs endlich seinen Platz gefunden hat und tatsächlich ein wenig reifer und abgehärteter wirkt als in Attack of the Clones. Dort hält er sich für den größten, obwohl er es nichtmal ansatzweise ist. In Revenge of the Sith nähert er sich dem wenigstens.
Insofern haben sie seine Entwicklung mit Episode II wirklich noch nicht früh genug begonnen. Hätte es bevorzugt, wenn sie ihn von Anfang an etwas älter gemacht und einen entsprechend älteren Schauspieler genommen hätten. Kein neunjähriger Anakin, sondern vielleicht schon zwölf bis vierzehn (wie afair ursprünglich mal geplant). Entsprechend hätte er in den beiden folgenden Prequels auch jeweils ein paar Jahre älter sein und von jemand anderem gespielt werden können - das hätte echt geholfen, auch weil es ein paar sinnvolle Änderungen am Skript erzwungen hätte. In Attack of the Clones soll Anakin 19 sein, aber benimmt sich wie ein fünf Jahre jüngerer, pubertierender Teenager. Wäre er bereits Mitte 20 gewesen, hätte man ihn ernster nehmen können. Auch entspräche das alles letztenendes eher dem unmaskierten Vader /Machtgeist von Anakin aus Return of the Jedi, gespielt von Sebastian Shaw, der idiotischerweise in den neuen Fassungen zum Teil durch Hayden Christensen ersetzt worden ist >_>'

T.U.F.K.A.S.
04.05.2015, 06:12
Tokyo Tribe ist der Shit. Eine Exploitationfilmeske Rap Musical-Martial Arts-Rakete von Sion Sono, die auf jeder gottverdammten Ebene based ist. Vom ultracheesigen Oberbösewicht über die üppigen Sets bis hin zu den großartig umgesetzten Raps und der tollen Kameraarbeit stimmte da einfach alles. Jetzt schon einer der besten Filme 2015.

Nerimathafuckaaaaaaaaaaaz!

Enkidu
08.05.2015, 22:21
http://s3.postimg.org/7cya3p9gj/MV5_BMTUx_Nzc0_OTIx_MV5_BMl5_Ban_Bn_Xk_Ft_ZTgw_NDI3_Nz_U2_NDE.jpg


Habe vorhin (mal wieder alleine im Broadway) Ex Machina geguckt. Alter Schwede, was für ein intensiver Film :eek: Halt zur Abwechslung mal wieder intelligente hard Science Fiction. Im Grunde nur ein Kammerspiel mit drei Figuren, und normalerweise ist so etwas gar nicht nach meinem Geschmack, aber das hier ging hinterher noch richtig unter die Haut. Brrr... Regt auch zum Nachdenken an und ist vor allem von einem psychologischen Standpunkt aus äußerst interessant. Da findet auch total viel zwischen den Zeilen statt (zum Beispiel nur mit kleinen Gesten oder Gesichtsausdrücken) und ich finde es ja sowieso meistens toll, wenn eine Geschichte mit den Erwartungen des Publikums spielt. Überhaupt haben alle Hauptdarsteller super gezeigt, was sie drauf haben. Das ist durch Domhnall Gleeson und Oscar Isaac ja schon fast so etwas wie eine Vorschau auf Star Wars ^^ Die Handlung lebt allerdings vor allem von ihrer Atmosphäre und Stimmung, man muss sich im Klaren darüber sein, dass es ein kleinerer, langsamerer und leicht klaustrophobischer Film mit ein paar Thriller-Elementen in der zweiten Hälfte ist. Ich weiß nichtmal, ob das so unbedingt was für meine Sammlung wäre, weil das nicht gerade in die unterhaltsame Richtung geht, die ich so mag, und auch einige eher unangenehme Themen angesprochen und ein paar potentiell verstörende Sequenzen gezeigt werden ;) Aber Ex Machina hat auf jeden Fall was, ist sehr sehr gut und falls sich bei euch die Gelegenheit ergibt (läuft natürlich mal wieder nicht überall), würd ich den definitiv empfehlen. Ist eben mal was anderes als der übliche Blockbuster-Kram. Zum angeschaut haben, vor allem mit der Wirkung im Kino, fand ichs äußerst sehens- und lohnenswert. Erwähnte ich schon, dass Alicia Vikander verdammt heiß ääh hübsch ist? Lediglich beim Ende bin ich etwas zwiespältig.
Das war irgendwie fies. Entweder, man hätte ne Minute eher Schluss machen sollen, wo es schon danach aussah, dass jetzt der Abspann laufen würde, oder man hätte sich was hoffnungsvolleres ausdenken sollen. Denn so wie es ist siehts ja schlecht für Caleb aus. Da dachte ich schon "Woah, wenn jetzt Schluss ist..." Aber dann kam noch was und man überlegt sich, wenn es jetzt noch nicht vorbei ist, dann ändert sich doch bestimmt irgendwas an der Situation, und sei es nur ein bisschen mehr Interaktion. Aber leider kommt da nichts mehr und Ava fliegt nur noch mit dem Hubschrauber weg und rennt unbemerkt durch die Stadt. Hmm.

Knuckles
09.05.2015, 19:00
Interstellar
Eigentlich könnte ich hier einen ewig langen Text schreiben, aber um es kurz zu machen: "Ich war enttäuscht!". War der Film zu Beginn noch interessant (obwohl gar nichts erklärt wurde), entwickelte er sich zum Ende hin Richtung "totaler Käse". Eigentlich schade, wie viel Potential hier verschenkt wurde. Besonders die Gestaltung der besuchten Planeten war unspektakulär und ich hätte da echt mehr erwartet.

Ianus
12.05.2015, 20:49
Die russische Version des Dungelbuchs.

Bagheera ist ein 10/10 Troll, die fast alles täte um Sher Khan zu verarschen und ihm reinzureiben, dass er ein Krüppel ist. :hehe: Gott, Bagheera ist das beste an dieser Version.

T.U.F.K.A.S.
31.05.2015, 16:20
Suicide Circle
Erste 60 Minuten:
"Wow, das ist mit Abstand einer der interessantesten, düstersten Horrofilme die ich je gesehen habe. Absolut klasse, Sion Sono ist beschde!"

Letzt 30 Minuten:
"Das ist die dümmste Pferdescheiße die ich je in meinem Leben ges-WAS WAS NGE-ENDE WAS?!? Wollt ihr mich verarsch-Was zum Kack machen die ganzen Küken da? Was ist jetzt mit Japanese David Bowie?!?! Was?!?!?"

Kurzum: Sion Sono ist weiterhin beschde, aber der Film ist letzten Endes absolut hirnverbrannt. Total schade, denn ich mochte den ersten und den zweiten Akt richtig gern, bis der Film in sich selbst implodiert ist weil... nun, ich weiß nicht warum. das Kackende macht vieles kaputt, was der Film im Gegensatz zu 99% aller J-Horrorschinken bis dahin richtig gemacht hatte. Und, nein, das Sequel tu ich mir nicht an.

Bible Black
31.05.2015, 17:23
Und, nein, das Sequel tu ich mir nicht an.
Es gibt ein... Sequel!? Aber da meine Reaktion auf SC die gleiche wie deine ist... ich lass es lieber sein.


Schon länger her: The King's Speech , hab wegen Biography/Drama erwartet das ich es nicht mögen würde und... war richtig begeistert, guter Film.
Letztes WE gab's dann Fury - Herz aus Stahl (wer denkt sich eigentlich diese deutschen Zusatztitel aus?). Woah, da kam mir ja fast die Kotze vor amerikanischem Bullshit hoch. Die Szene am Ende wo die Kamera über den Panzer schwenkt und die ganzen Waffen-SS Soldaten bergeweise um das Teil liegen, Gott das war so abartig schlecht. :hehe: Ja, dreckigst behinderter Film an sich, hab aber auch nix erwartet. Das ganze aus Panzer (Crew) Sicht macht den Film hauptsächlich interessant und das ist auch das wohl halbwegs gelungene an dem Film. Positivste an dem Ganzen: Ich hab jetzt endlich das verlangen mir Kellys Heroes / Stoßtrupp Gold zu geben.

2 Freundinnen wollten noch unbedingt Kill the Boss 2 gucken, muss wohl nicht erwähnen das der völliger Müll ist oder?

Edit: Maze Runner von vor 3 oder 4 Wochen ganz vergessen, könnte ich bitte meine 2 Stunden Lebenszeit wieder haben? Das Ende alleine. :hehe:

T.U.F.K.A.S.
31.05.2015, 19:19
Es gibt ein... Sequel!? Aber da meine Reaktion auf SC die gleiche wie deine ist... ich lass es lieber sein.
"Noriko's Dinner Table", jupp. Ebenfalls von Sono. Aber ich lass das mal unangetastet...
Schön zu wissen dass ich nicht alleine war mit der Reaktion!

Enkidu
01.06.2015, 03:50
Gestern hab ich Transformers: Age of Extinction gesehen. OMG, der schlechteste Film seit Jahren! Da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Vielleicht beim dreisten in-ya-face Product Placement. Dialoge geradewegs aus der Hölle, Schnittfolge-Fehler, ständiger, unnötiger Slow-mo-Bullet-Time-Fuck-Up. Die Handlung insgesamt war mind-numbing, nach dem Film fühlt man sich buchstäblich dümmer, manche Szenen sind komplett sinnlos. Die Charaktere haben keine Persönlichkeit, auch und gerade die Transformers noch immer nicht glaubwürdig, dazu nervte nun der overprotective father Subplot so sehr, dass ich mir beinahe Witwicky zurückgewünscht hätte. Überhaupt ein profilloser bis vage unsympathischer Haufen, was neben den Menschen die Roboter-Aliens mit einschließt. Ergo: Null Komma null emotionales Investment, weshalb selbst all jene Stellen, die dramatisch oder bombastisch-actionreich sein wollen, nur noch ein zutiefst gelangweiltes Gähnen hervorrufen. Und das will schon was heißen, bei all den spektakulären Explosionen, die Michael Boom Bay hier im Minutentakt abspult. Wahrscheinlich schon so ausufernd, dass es eine höchst inflationäre Wirkung hat. Wenn permanent alles in die Luft fliegt, hat man sich schon lange vor Ablauf der 165 Minuten daran satt gesehen. Wo wir gerade beim Thema sind - Transformers 4 ist glatt eine GANZE STUNDE zu lang!! Ich dachte, die wollen mich verarschen, als die Story kurzerhand nach China verlegt wurde (was natürlich mehr mit Produktionsumständen als mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat) - an der Stelle hätte es spätestens vorbei sein sollen, aber ging weiter und weiter und hörte gar nicht mehr auf, brachte aber nichts auch nur ansatzweise Interessantes rein. Über die Dinobots, die irgendwie noch in die letzten zehn Minuten Dauerexplosion gestopft wurden, kann man nur lachen. Die Sache mit den von Menschen geschaffenen Transformern hätte was werden können, aber wird so brutalst halbgar und lieblos umgesetzt bzw. diente ohnehin nur als Setup für einen wiederbelebten Megatron in zukünftigen Sequels, dass es kaum erwähnenswert ist. Ich schwöre euch und untertreibe nicht, dass ich im letzten Drittel echt gegen den Schlaf ankämpfen musste und trotzdem ein paar Mal für einige Sekunden weggepennt bin, so ermüdend war diese Erfahrung. Sowas passiert mir normalerweise nie, nichtmal bei miesen Filmen, die ich aus welchen Gründen auch immer trotzdem sehen möchte. Der erste Teil der Reihe war noch einigermaßen okay, den zweiten und dritten fand ich schon sagenhaft schlecht, aber zumindest noch irgendwie anschaubar, aber dieses niveaulose, dilettantische, seelenlose, überlange Massenkommerz-Produkt ist echt der absolute Tiefpunkt, eine Schande, eine Beleidigung des Zuschauers. Und nicht nur ein Armutszeugnis für die Produzenten und Filmschaffenden im Allgemeinen sowie Bay im Besonderen, sondern auch für das Publikum, das sich unter dem Eindruck der Vorgänger trotzdem diesen Dreck im Kino angesehen und ihm damit ein Einspielergebnis von über einer Milliarde Dollar bescherte, weshalb Paramount Blut geleckt hat und nun eine ganze Armada von weiteren Transformers-Filmen auf uns zurollen soll. Ich bete und flehe, dass diese, genauso abartig unerträglich wie Teil 4, endlich für einen krassen Fall von Franchise Fatigue sorgen werden und Transformers im Kino damit für mindestens 30 Jahre begraben wird, bevor sich der Planet von diesem Schandfleck erholt hat und es gänzlich andere Verantwortliche mit mehr Talent nochmal versuchen können. Um es mit den treffenden Worten eines IMDb-Users zu sagen: Wir leben wahrlich in der "Ära des Untergangs", wenn wir Schund wie diesem erlauben, im 21. Jahrhundert als ein major Motion Picture Release durchzugehen. Man fühlt sich direkt verpflichtet, die Menschheit zu warnen.

La Cipolla
01.06.2015, 15:05
http://www.film1.nl/images/portrait/original/59521.jpg

Endlich mal Soul Kitchen gesehen. Schon geil. :D :A Vom Inhaltlichen her zwar ein absoluter Eskalationsfilm, aber die Charaktere sind Wahnsinn und die Inszenierung ist im positivsten Sinne weder sonderlich amerikanisch noch sonderlich deutsch (ohne dabei krampfhaft zu wirken). War ein guter Rutsch!

Byder
01.06.2015, 16:10
http://share.cherrytree.at/showfile-20770/rende.jpg
Bram Stoker's Dracula

Der Film hätte deutlich besser sein können, wenn er nicht so aufgesetzt düster wäre. Besonders als Leser des Buches bin ich ein wenig darüber enttäuscht, wie wenig der Film den Charme seiner Vorlage einfängt und eigentlich alle Charaktere verhunzt. Es wurde viel übernommen, aber viel abgewandelt und neu interpretiert. Es ist schon etwas schwierig aus dem Roman einen Horrorfilm zu machen, da bis auf die ersten 100 Seiten der Roman kaum beklemmend-atmosphärisch ist, aber alberne Kostüme und karikaturhafte Charakterinterpretationen hätten wirklich nicht sein müssen.

5/10

Enkidu
03.06.2015, 00:15
http://s21.postimg.org/q7lkcy2mv/Tomorrowland_poster.jpg


Vorhin Tomorrowland (aka "A World Beyond" in Schland) geschaut. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, woher der ganze Hate kommt. Vielleicht völlig verfehlte Erwartungshaltung bei einem großen Teil des Publikums. Ist der Film ein Meisterwerk? Nein, sicherlich nicht. Und nein, das kann ein einzelner Name wie Brad Bird auch nicht garantieren. Bei einem anderen Mitwirkenden wie Damon Lindelof (co-credited für Drehbuch und Story) sollte man ohnehin lieber vorsichtig sein. Außerdem richtet sich das Ganze eher an eine jüngere Zielgruppe. In den ersten zwei Dritteln des Films wird viel geredet, aber wenig ausgesagt, ich bezeichne das mal ganz kreativ als "Hollow-Exposition-Overkill". Die Charaktere, die im Bilde sind, also so ziemlich jeder außer Hauptfigur Casey, sprechen einfach nicht Klartext bis zum dritten Akt, und können einen dadurch leicht auf spannende Enthüllungen hoffen lassen, die nur in Enttäuschungen enden, weil sie, wenn auch von der Grundidee in Ordnung, letztenendes weder besonders originell sind, noch gut umgesetzt wurden. Dazu dann das übertriebene Predigen am Ende, das gerne etwas zurückhaltender hätte sein dürfen - die Message wurde bereits davor deutlich genug klar gemacht. Überhaupt gab es ein paar Stellen im Film, die haarscharf am Kitsch vorbeischrammten. Die vielen Disney-Insider waren besonders am Anfang auch arg gimmicky, speziell in diesem Laden, wo sich alles von Star Wars über Toy Story usw. angesammelt hat und direkt ins Auge springt. Darüber hinaus war das Gezeigte designtechnisch kein Überflieger. Mal wieder viel CGI, das zwar für den eigentlichen Tomorrowland-Komplex von außen passte, aber ansonsten, besonders gegen Ende, halbherzig mittelklassig rüberkam (die Sache mit dem Eifelturm erscheint mir außerdem albern). Die Kostüme an besagtem Ort, allen voran das von Hugh Lauries blass bleibendem Bösewicht-Charakter, sahen zu sehr nach buntem Comic mit extra viel Zuckerguss aus. Kurzum, der Film trägt in diversen Aspekten zu dick auf.
Trotz alledem hat mich das nichtmal ansatzweise so sehr gestört wie es in der Theorie eigentlich sein müsste. Das liegt zum einen daran, dass die Chemie der Figuren durchaus funktioniert. Mir waren Frank, Casey und Athena sympathisch und ich bekam das Gefühl, sie verstehen oder mindestens nachvollziehen zu können. Dazu wird der alte Clooney-Charme beigetragen haben, aber gerade Britt Robertson und Raffey Cassidy haben ihre Sache toll und glaubwürdig gemacht und waren bisweilen richtig herzig (hoffe wir sehen in Zukunft noch einiges mehr von denen). Aufgelockert wurde die Stimmung immer wieder durch amüsante verbale und tatkräftige Scharmützel. Versuchen zu ergründen, worum es eigentlich geht, bewahrt im ersten Drittel die Aufmerksamkeit, im mittleren Teil der Handlung sind die phantasievollen Verfolgungsjagden aufregend genug, sodass man gewissermaßen "along for the wild ride" ist. Nur Finale und Schluss schwächeln. Als Konzept gefiel mir übrigens Athenas Charakter, wobei ich davon ausging, dass sie ihr eine andere Hintergrundgeschichte verpasst hätten: Sie erinnerte mich entfernt an Momo aus Xenosaga, daher dachte ich eine Weile, dass die Athena in den Rückblenden ein Mensch gewesen wäre, der dann irgendwie umkam und dadurch aus Frank so ein Wrack wurde, während die gegenwärtige Athena eine ihr nachempfundene Maschine gewesen wäre. Vielleicht ein vielseitigerer Ansatz für mehr Charakterentwicklung und Drama? Aber ich kapiere schon, warum sie das nicht versucht haben, Tomorrowland geht schon tonal und vom Fokus her andere Wege. Ein weiterer positiver Punkt war für mich der Soundtrack von Michael Giacchino, den ich als Komponisten normalerweise wirklich überhaupt nicht leiden kann, doch hier hat er ausnahmsweise mal ganz passable Arbeit geleistet.
Unterm Strich war Tomorrowland okay. Ich wurde zwei Stunden recht gut unterhalten und viel mehr hab ich mir davon eigentlich auch gar nicht versprochen. Man sollte nur nicht vergessen, dass es sich um einen Familienfilm handelt, einen mit vielen Fehlern und massig verschenktem Potential, aber nicht frei von Charme oder gar schlecht. Schade, dass ein Werk mit einer so positiven Botschaft so gnadenlos an den Kinokassen underperformed. Wenn man sich hingegen zum Maßstab nimmt, das die das auf der Grundlage eines Disneyland-Themenpark-Abschnittes zusammengesponnen haben, gar nicht mal so übel. Dennoch schwer vorstellbar, dass ausgerechnet dies der Film sein soll, für den Bird Star Wars Episode VII hat sausen lassen. Nach diesen Eindrücken eventuell besser so.

Schattenläufer
03.06.2015, 11:06
Ich sehe mir gerade Silicon Valley an (momentan Anfang zweite Staffel) und bin doch recht fasziniert davon, wie gut die Serie strukturiert ist. Jeder Charakter wird genau im richtigen Moment eingesetzt und nur so lange wie nötig. (Mein Lieblingscharakter, Big Head, kommt z.B. nur äußerst selten vor, stiehlt dann meiner Meinung nach aber jedes Mal den anderen die Show.) Die Witze sitzen perfekt und sind vor allem ziemlich clever und bissig - nicht laugh-out-loud lustig, sondern gekonnte Satire der Welt von Internet-Startups. Die Serie schafft es dabei, eine hochkomplexe Branche in den Dialogen für Laien verständlich darzustellen.

Den scheinbar naheliegenden Vergleich zu IT Crowd und Big Bang Theory kann man eigentlich gar nicht richtig machen. Dafür ist es zu satirisch angelegt und lässt seinen Humor einfach stärker aus der Situation entstehen, während sowohl IT Crowd als auch Big Bang Theory eher auf schnelle Lacher setzen (die einen mehr, die anderen weniger erfolgreich). Silicon Valley hat auch kein Gelächter im Hintergrund und bietet eine durchgehende Handlung, die wirklich ziemlich gut ist. Ein paar Konventionen werden eingehalten - es gibt ein viel zu hübsches Love Interest für den Hauptcharakter und es gibt auch einige lahme Nerdwitze. Aber insgesamt ist die Serie echt gut und ich kann sie sehr empfehlen!

Oh, außerdem:


https://www.youtube.com/watch?t=47&v=WYNbp0u8WjA

Durch den Theme Song aufmerksam auf Unbreakable Kimmy Schmidt geworden - sehr cool! :D Kimmy Schmidt ist eine von vier Frauen, die 15 Jahre in einem Bunker gefangen gehalten wurden (mit der Behauptung, dass die Apokalypse eingetreten sei und draußen alles tot und verbrannt ist). Am Anfang der Serie werden sie gerettet und sie möchte in New York ein neues Leben beginnen - und nicht ewig als Opfer gelten. Klingt nicht sonderlich lustig, ist es aber! Ihre Verlorenheit in der modernen Welt wird immer wieder kontrastiert mit ihrem starken Willen und ihrer optimistischen Einstellung. Ellie Kemper spielt die Rolle wahnsinnig sympathisch und irgendwo auch glaubwürdig.
Man merkt übrigens den Einfluss von Tina Fey im Humor und auch in den Charakteren deutlich. Ellie Kempers Rolle als Kimmy Schmidt erinnert stark an Kenneth Parcell aus 30 Rock und Jane Krakowski spielt auch hier wieder eine ähnliche Rolle.

Keaton
03.06.2015, 15:19
30 Minuten oder Weniger
Komödie mit Jesse Eisenberg, Aziz Ansari und Danny McBride...
Besetzung und Story ließen mich zum Leih für einen Sonntagnachmittag hinreißen...
ein losertypmäßiger Pizzalieferant wird von zwei losertypmäßigen Losern erpresst, mit Sprengstoff eine Bank zu überfallen, damit die beiden genug Kohle haben um einen Auftragskiller (genial: Michale Pena) zu engagieren, mit dessen Hilfe wiederum der reiche Vater der einen Mid-30s-Losers um die Ecke gebracht werden soll...
was ziemlich dünn und vorhersehbar klingt und auch mit allerlei Loser-Klischees um sich schlägt, ist im Endeffekt gar nicht mal schlecht und hat mich zumindest zu einigen Lachern verleitet... ganz witzig, man verschwendet nicht seine Zeit - besonders wenn man auf Komödien a la "Superbad" oder "Ananas Express" steht - aber der Comedy-Blockbuster schlechthin ist es auch nicht

Mutant Girls Squad
was zum fick?
ich hab ja schon viel Trash gesehen, aber dieser japanische "Horror"-Streifen toppt einiges... ich hab mir den ja in vollem Bewusstsein gekauft und war auch auf einiges gefasst als ich "von den Machen von Robo-Girl vs Zombie-Geisha" gelesen hab...
Story? geschenkt... gut gegen böse, wobei die Bösen natürlich die Regierung ist, die "Guten" sind eine Gruppe von Mutanten (bis auf den Anführer alle weiblich und maximal Ende 20)... warum sie kämpfen hab ich vergessen, aber die Mädels haben allesamt besondere Fähigkeiten, z.T. cool, wie eine Steinhaut oder eine Stahlklaue, z.T. bis ins Lächerliche skurill, wie aus den Brüsten hervorschnellende Samuraischwerter oder eine aus dem Anus ragende Kettensäge... WTF? der Film ist natürlich völlig zurecht FSK 18 und so schlecht wie sonstwas, aber es soll ja Leute geben, die sich über sowas königlich amüsieren

BDraw
04.06.2015, 20:48
Miss Fisher's Murder Mysteries
"Miss, about the Job... I don't know what my priest will think of you. Guns, knives, and... the dancing..."
"Considering your last employers were a drug baronist and a rapist, surely you'll find me a modest improvement?"

Eine australische Detektivserie angesiedelt in den 1920ern. Wie konnte ich das bisher nur verpassen? Die erste Folge war so gut :hehe:

Knuckles
04.06.2015, 20:53
http://i.imgur.com/U1PagBb.png
Der Film war böse... so verdammt böse. Voll mit rassistischen und frauenfeindlichen Witzen.
Und mit verdammt vielen Vagina-Witzen. Und unterhaltsam war er auch. :D

Enkidu
05.06.2015, 01:23
Vorhin lief Cabin in the Woods im Fernsehn. Der war besonders im späteren Handlungsverlauf irgendwie lustig für einen Horrorfilm und ging schon eher in Richtung Parodie. Nach dem, was ich davor so drüber gelesen hatte, dachte ich aber, dass der Twist mehr Substanz hätte und heftiger einschlägt, dabei wird das ja quasi von Anfang an und komplett durchgängig immer wieder nicht nur angedeutet, sondern direkt gezeigt, auch wenn man nicht im Detail weiß, was los ist. Von glaubwürdig oder logisch kann natürlich auch keine Rede sein, aber das war wohl einfach Teil des Spaßes ^^ War aber unterhaltsam und vor allem originell für ein Genre, das in den letzten Jahren nicht gerade viel mit Originalität punkten konnte.

Oh, ich seh grad, auf Vox läuft jetzt die nächtliche Wiederholung, eben erst angefangen ^^ Also falls jemand Interesse hat...

T.U.F.K.A.S.
05.06.2015, 09:57
20th Century Boys
So, die ersten zwei Filme hab ich dann jetzt mal gesehen von dieser epischen dreiteiligen Mangaverfilmung - und ich empfand es bisher als einen verdammt gut gemachten, spannenden Paranoia Fuel-Thriller mit Anleihen ans Cyberpunk-Genre, in dem olle 60er-/70er-Rocksongs eine zentrale Rolle spielen (win!). Der erste Film ist sehr, sehr gut, der zweite Film war ein kleines bisschen schwächer aber immer noch sehr schön anzusehen. Der dritte folgt irgendwann wohl :A

Als Nebennotiz möchte ich hier nochmal erwähnen, dass der Film - gerade für eine japanische Filmproduktion (die normalerweise extrem furchtbare CG-Special Effekte haben) - mit wirklich sauguten Special Effects aufwartet! :A

Kenji-kuuuuu~uuun... asobi masho...


Why Don't You Play In Hell?
Witzigerweise ist das hier mittlerweile meine Go-To-Quelle geworden, wenn ich mal Schreibblockade oder einfach miese Laune habe (trotz Downer-Ende). Based Sion Sono verneigt sich vor dem Medium Film mit dieser Mixtur aus Yakuzafilm-Parodie, rabenschwarzer Komödie, Chanbara-Gemetzel, Coming-of-Age-Geschichte und allgemeiner Hommage an so ziemlich alles, was Sono gutfindet: John Woo-Actionfilme, Kurosawa-Samuraiflicks, Bruce Lee-Martial Arts-Vermöppereien - alles in einer Rahmenhandlung verpackt, die wunderschön die guten und die nicht-so-guten Seiten vom Filmemachen miteinander verbindet. Vor allem in das Ende kann man unfassbar viel reininterpretieren, auch wenn ich es anfangs als den schwächsten Teil des Films ansah. Wenn es eine Sache gibt, die mir hier sauer aufstößt, dann ist es das schlechte CGI-Blut - aber das kann man rein theoretisch hier sogar als Stilmittel verteidigen.

Das Ding ist: zuviel will ich nicht vom Film verraten, ihr solltet ihn euch aber definitiv mal ansehen. Alleine um Shin'ichi Tsutsumi als Ikegami zu sehen, was auf meiner Liste von Lieblingsperformances in jedem Film jemals extrem weit oben anzusiedeln ist (nicht, dass das Geschauspieler im Film ansonsten schlecht wäre - ganz im Gegenteil - aber meine Fresse, jedes Mal wenn Tsutsumi zu sehen ist brennt die Hütte vor Großartigkeit).

FAKKU BOMBERS, YEEEAAAAH!!!

Bible Black
07.06.2015, 16:43
Mutant Girls Squad
was zum fick?
ich hab ja schon viel Trash gesehen, aber dieser japanische "Horror"-Streifen toppt einiges...
Und als nächstes behauptest du wohl noch, das Vampire Girl vs. Frankenstein Girl oder Oneechanbara schlecht seien. Chleudert den Purchen zu Poden! :hehe:
Dank der Erinnerung musste ich direkt mal was nachgucken... Woah, seit letztem Jahr gibt es ja endlich Subs für Gosurori shokeinin / Psycho & Gothic Lolita, dayum hat ja nur 4 Jahre gedauert.

Shimotsuma monogatari / Kamikaze Girls
Keine Ahnung auf was ich mich da eingelassen hab, aber es war gut. Absolut nix erwartet und dann wurd's für mich 'ne 7/10.

Superman Returns
Bin eingeschlafen, keine Ahnung wie er endet, sonderlich gut kann es aber wohl kaum sein. Imo ein schlechter Anfang um Superman wiederzubeleben, was ja auch ganz offensichtlich nicht geklappt hat. Wenigstens waren die CGI Effekte schick. :A

T.U.F.K.A.S.
07.06.2015, 16:57
Und als nächstes behauptest du wohl noch, das Vampire Girl vs. Frankenstein Girl oder Oneechanbara schlecht seien. Chleudert den Purchen zu Poden! :hehe:
Oneechanbara ist schlecht :D Der ist megalangweilig, dröge inszeniert, das Geschauspieler ist Miste und die nehmen die ganze Kacke viel zu ernst.
Vampire Girl hingegen ist der Überkracher :A

Byder
14.06.2015, 01:40
Shameless (US) Season 1 - 5
Eigentlich eine total gute Serie und konstant unterhaltsam, die letzten zwei Staffeln haben es aber geschafft, dass mir so gut wie jeder Charakter unsympathisch erscheint. Besonders Lip und Debbie find ich einfach nur noch schrecklich. Fiona ist mir mittlerweile sogar recht egal geworden, ihre ganze Beziehungskiste interessiert mich Null und wirklich spannend ist das ganze auch nicht. Wirklich spannend ist an dieser Serie aber sowieso nichts, weswegen ich für die letzte Staffel ca. 3 Monate gebraucht habe. Gab für mich kein "Was-passiert-als-nächstes?"-Mitfiebern. Einzig Frank und Carls Storylines waren in der 5. Staffel super.

Für mich stellt sich die Frage, ob es die Zeit wirklich Wert gewesen ist. Wie gesagt, die Serie ist gut gemacht und hat viele starke Momente, aber das ganze läuft auf nichts hinaus und am Ende gehts um eine Familie in der niemand irgendetwas wirklich auf die Reihen kriegt. Bis auf Lip. Aber Lip ist ein Arschloch. Fragt sich hier, wie lang das wirklich interessant ist. Für mich hats nach 4 Staffeln eigentlich schon gereicht.

Knuckles
20.06.2015, 13:21
Gestern das erste Mal Gran Torino gesehen und der Film war wirklich genial. Clint Eastwood hat die Rolle so genial gespielt, so dass ich nicht mal genau sagen kann, was mir eigentlich am besten an diesem Film gefallen hat. Wer ihn noch nicht gesehen hat... anschauen!

Byder
20.06.2015, 17:28
22439
The Office - Season 1-9

Die ersten 7 Staffeln hab ich bereits vor 3 Jahren gesehen und da ich die Serie nur nebenbei laufen ließ, konnte ich mich auch nicht mehr an so viel erinnern. Mein Re-Run hat sich tatsächlich gelohnt, ich war wieder hin und weg. Die Charaktere sind super, die Gags sind super, die Storylines sind zum größten Teil super und die Romanze zwischen Pam und Jim ist die beste TV-Romanze, die ich je gesehen habe. How I met your mother ist ein Witz dagegen. Man muss bei der Serie besonders hervorheben, dass sie durchgängig ein hohes Niveau halten konnte und einzig Staffel 8 und 9 sind nicht mehr so genial. Scrubs und HIMYM waren schon ab der 5. Staffel nicht mehr so gut, nur mal so zum Vergleich.

In den Staffeln 1-3 ist die Serie noch recht "normal", ab Season 4 wird die Serie ein wenig chaotischer bzw. übertriebener und einige Charaktere unterziehen sich bis zum Ende hin einer heftigen Flanderization. Besonders negativ empfand ich das bei Kevin, der nur noch total dumm ist, und Creed, der zunächst ein wenig seltsam war und später eigentlich nur noch existiert, um "total random crazy stuff" von sich zu geben. Andy, der ne rasche Entwicklung zum netten und sympathischen Typen machte, wirkt gegen Ende hin auch eher besinnungslos und nur auf Musik fixiert. Seine ganze Darstellung in der 9. Staffel hat ihn zu einem echt flachen Charakter mutieren lassen. Genauso wie Erin, die zu Beginn eher naiv und ein kleines Dummchen war, später aber schon eher an eine light-version von Kevin erinnert, was dann leider auch garnicht mehr charmant oder süß ist.

Insgesamt fand ich die 9. Staffel auch sehr schwach, schon alleine weil Ryan nicht mehr da ist. Ryan ist in meinen Augen einer der interessantesten Charaktere und ich hab mir echt gerne angesehen, was er macht. Die Storyline zwischen Jim und Pam fand ich auch nicht so gut, weil beide einfach nicht miteinander kommuniziert haben. Habe ich wirklich nicht gern gesehen. Der komische Metakram hat auch nicht so sehr in die Serie gepasst, wie ich finde. Das hätte man sich auch sparen können. Trotzdem musste ich immnoch lachen und fühlte mich von der Serie gut unterhalten. Das Finale war zwar kitschig, aber ich steh total auf kitsch und fühlte einen gewissen Druck auf meiner Tränendrüse. ;)

The Office ist eine total geile Serie und ich werde Season 1-7 mit absoluter Sicherheit in einigen Jahren noch einmal gucken. Kann diese Serie jedem nur wärmstens empfehlen.

T.U.F.K.A.S.
22.06.2015, 09:58
Habe gestern Abend mit Banshee angefangen. Und, wie bereits erwartet, wurde gebumst, geflucht, Leute wurden über den Haufen geschossen und ich war zu hundert Prozent unterhalten. Die Serie vollzieht eine schöne Gradwanderung zwischen Klasse und Schlock, und die Tatsache dass Dasha aus Red Alert 3 mitspielt ist ein schönes Extra für mich :A

Nicht jedermanns Sache, aber ich mag's.

Simon
26.06.2015, 07:26
Dexter (Season 1 - 8)

Ich mag die Serie - ungefähr bis zum Ende von Staffel 6. Danach wird das ganze eigentlich konsequent immer schlechter bis zum absolut miesen Finale am Ende der Staffel 8.
Bis zu einem gewissen Punkt kann ich auch die Charakterentwicklungen nachvollziehen und ich finde dahingehend auch einige Staffeln echt gut (Staffel 4 und 5 zum Beispiel), was aber am Ende abgeht kann ich so gar nicht mehr nachvollziehen.
Eigentlich schade, dass die Serie so enden muss.

BDraw
05.07.2015, 10:55
Hemlock Grove
Also... die Serie könnte gut sein. Die Prämisse hat Potential, aber die Umsetzung ist eher ungewollt komisch als gut. Kurz gesagt: In einer Stadt, die weitestgehend von einem großen Familienunternehmen lebt, das medizinisch&gentechnisch unterwegs ist (aber eigentlich vor ~20 Jahren in der Stahlindustrie war, wtf), werden Frauen ermordet, scheinbar von einem Werwolf. Natürlich ist auch zufällig eine Zigeunerin mit ihrem Sohn, der jetzt verdächtigt wird, zugezogen. Der Junge versucht jetzt mit dem Sohn besagter Unternehmerfamilie den eigentlichen Täter zu fassen.
Natürlich ist eigentlich alles irgendwie übernatürlich, was ja nicht schlecht sein muss, aber vor allen Dingen daran krankt, dass es null Exposition gibt und jeder Firlefans natürlich einen neuen, coolen Namen braucht. Die Story ergibt größtenteils keinen Sinn, weil Charaktere kaum beleuchtet werden und dadurch scheinbar total blödsinig handeln, gerne auch exakt entgegen dem, wie sie bisher charakterisiert werden. Dass permanent Sexszenen eingeworfen werden, die meistens nicht einmal handlungsrelevant und purer Fanservice sind, hilft dem Verständnis nicht wirklich (bei so 3-4 davon pro Folge geht nämlich ordentlich Zeit drauf).

Das Writing ist meistens eigentlich gut - außer bei den beiden Hauptcharakteren. Die Sätze sind oft total unnatürlich, worauf auch denke ich zurückzuführen ist, dass die Darsteller dort arge Probleme bekommen, ihren Charakter zu spielen.

Die Serie versucht sehr viel, vor allem zu schocken und auf pseudo-coole Symbolik zu setzen, aber es wirkt eher ein bisschen wie ein großer, großer Trainwreck. Ein 0815-Teenie-Werwolf-Roman, der sich am ab 18-Markt versuchen will. Aber irgendwie ist es lustig, sich das Ganze anzusehen, und sei es nur um zu schauen, was für ein Blödsinn als nächstes passiert. Und weil ich da nicht viel denken muss in der abendlichen Hitze der letzten Tage.

Duke Earthrunner
10.07.2015, 20:51
http://i.imgur.com/HIIcWZI.jpg
It Follows

Seit langem mal wieder ein Horrorstreifen, der mir richtig gut gefallen hat. Tolle und beklemmende Atmo, vorallem dank des überragenden Soundtracks. Unbedingte Empfehlung.

Knuckles
12.07.2015, 00:16
Bin vorhin aus dem Kino gekommen, wo ich mir folgenden Film angeschaut habe:
http://i.imgur.com/aIjFMMP.jpg
Sein wir mal ehrlich, die Story von Terminator ist inzwischen ein einziges Durcheinander. Dennoch hat der Film sehr viel Spaß gemacht und Arnie war einfach großartig. Und wer hätte es gedacht, aber DER Doktor ist Skynet! Der Film war jedenfalls um Welten besser als die beiden Vorgänger. Die Kritiken im Internet und von den ganzen Film"spezialisten" sind mir dabei total egal.

Enkidu
15.07.2015, 23:39
Terminator Genisys
Meinem Vorredner kann ich mich leider nicht anschließen. Der Film war nicht schlecht, aber, wenn auch nicht mit Abstand, für mich eindeutig die schwächste Fortsetzung. Das hängt auch damit zusammen, dass der Film genau das verkörpert, was die Franchise jetzt eigentlich nicht gebrauchen kann. Kritisiert an Salvation so viel wie ihr wollt, der Film hatte ein neues und interessantes Setting und versuchte sich gleich an mehreren neuen Figuren, die etwas Abwechslung reinbrachten. Genisys dagegen wirkt wie ein Patchwork aus vorwiegend alten Ideen und Figuren, ein Recycling der Vorgänger oder, böse gesagt, wie eine Resterampe. Der Humor in Rise of the Machines war cleverer, in Genisys ist er zwar wenigstens überhaupt wieder vorhanden (im Gegensatz zu Salvation), beschränkt sich jedoch meistens auf die gewohnten Situationen bzw. Sprüche und Zitate. Rentner-Arnie wurde zwar gut integriert, aber bedeutet für mich nicht wie offenbar für manch anderen eine automatische Qualitätssteigerung durch Nostalgie-Bonus.
Ich habe (bekanntermaßen?) ja eine ziemliche Abneigung gegen Zeitreisen als Plotdevice, zumindest wenn sich die Geschichten der Filme selbst recht ernst nehmen. Nun, Genisys ist ein absolutes Musterbeispiel dafür, warum ich sowas nicht leiden kann. Terminator als Franchise bräuchte weniger Brimborium und Komplexität, schaut euch nur mal an, was für eine im Grunde einfache Story das im ersten Teil noch war - und mit Abstrichen gilt das auch für die Fortsetzungen. Der aktuelle Teil dagegen übertreibt völlig mit diversen Zeitsprüngen, pseudowissenschaftlichen Technobabble-Erklärungen (schlimmer als Star Trek zu seinen besten Zeiten!) und Veränderungen der bisher bekannten Timeline. Nein, mit den Änderungen an sich habe ich kein so mächtiges Problem wie anscheinend einige Hardcore-Fans, die sauer sind, dass nun effektiv die anderen Filme ausradiert wurden (selbst die guten -_^). Aber war es wirklich nötig, so etwas in drei verschiedenen Zeitebenen spielen zu lassen? Noch dazu entstehen dadurch klaffende Logiklöcher. Klassischer Fehler: Wie bekloppt muss man sein, um zu einem Punkt ein paar Stunden vor der Apokalypse zu springen, wenn man sich stattdessen alle Zeit der Welt lassen und über zehn Jahre an der Problemlösung arbeiten könnte? Selbst wenn man argumentiert, dass sie vorbereitet und trainiert genug waren, wäre es mehr als sinnvoll gewesen, sich ein paar Monate Spielraum zu lassen. So oder so - die Timeline ist inzwischen ein einziges, chaotisches Durcheinander. Ich dachte vorher schon, es sei recht abgefuckt, aber mit Genisys haben sie es auf die Spitze getrieben.
Den großen Twist schon in den Trailern zu spoilern war eine der krassesten Fehlentscheidungen, die ich seit langem bei irgendeiner Film-Werbekampagne gesehen habe. Das macht hier noch viel mehr aus als damals die Sache in T2. Man wurde quasi im Vorfeld des größten WTF?-Momentes beraubt, wodurch der Film massiv an Reiz verliert, weil sonst einfach nicht mehr allzu viel geboten wird. Die Figur um die es geht in eine solche Richtung zu lenken, war originell und mutig. Wenn es schon bekannte Charaktere sein müssen, wie oben kritisiert, dann doch wenigstens so überraschend anders. Doch auch hier gäbs einiges zu mäkeln. Ich beschränke mich einfach mal darauf zu sagen, dass ich die Beweggründe nicht verstanden habe. Besagte Figur scheint prinzipiell noch sie selbst zu sein, wurde sie einfach nur "umprogrammiert"? Das wäre doch etwas zu billig und einfach. Wie kommt diese völlige Kehrtwende zustande? Und wäre es nicht abgefahren gewesen, mit ihr eine Art dritte Partei zwischen Menschen und Skynet/Maschinen ins Spiel zu bringen, die ihre eigenen Ziele verfolgt? Stattdessen gibts wieder nur einfachstes Gut gegen Böse.
Die Musik von dem zu Recht weitgehend unbekannten Komponisten Lorne Balfe bleibt leider total ausdruckslos. Sogar das berühmte Titelthema wird lediglich kurz im Abspann angespielt :-/ Die Action war in Ordnung, aber wenn ich diesbezüglich an die Verfolgungsjagden aus Judgment Day und Rise of the Machines denke, hat Genisys nicht viel entgegenzusetzen.
Das klingt jetzt alles seeehr negativ. Aber eine Katastrophe war es nicht. Ich fühlte mich schon ganz gut unterhalten, und der Film bietet einige coole Stellen, besonders in der ersten ("Kennenlern"-)Hälfte. Die kurzen Szenen vom Krieg in der Zukunft haben (eigentlich wie immer ^^) gerockt, am liebsten hätte ich dort noch etwas mehr Zeit verbracht. Positiv überrascht hat mich Emilia Clarke, die imho eine überzeugende Vorstellung als Sarah Connor abliefert und hier außerdem die sympathischste Inkarnation des Charakters darstellt. Vor Jai Courtneys Kyle Reese hatte ich im Vorfeld Bammel, denn in Die Hard 5 fand ich den Schauspieler furchtbar. Doch in Genisys war er nicht so schlimm wie befürchtet, besser noch, Clarke und er sind nicht gänzlich ohne Chemie. Dann zündet auch der Running Gag mit Arnies Drängen zur "Paarung" *g* War vielleicht nicht mit der Altersfreigabe kompatibel, aber ich hätte es dann doch passend gefunden, wenn das auch vollzogen worden wäre -_^ Etwas mehr Zweisamkeitsgefühl trotz brutaler Umstände, das hat diesmal irgendwie gefehlt, war aber ein großer Pluspunkt in Teil 1 und 3. Jedenfalls viel wert, dass der Film nicht an den Hauptrollen krankt.
Ebenfalls erfreulich waren viele Kleinigkeiten oder oberflächlichere Aspekte. Zum Beispiel fand ichs super, dass die Terminatoren endlich wieder als Infiltrationseinheiten vorkommen und diese ursprüngliche Funktion extra betont wird. Dann diese Sache mit der Genisys-App aus dem Titel. Das war schon raffiniert, das alte Thema auf diese Weise stärker der heutigen Zeit anzupassen. Früher war Skynet ein rein militärisches Projekt, jetzt wird man gewissermaßen ganz persönlich auf die eigene Technik-Abhängigkeit angesprochen ^^ Das hätte ruhig noch in ein paar philosophischeren Dialogzeilen erörtert werden können, wenn ihr mich fragt. Oh, und darüber hinaus war da noch das Design. Die Farben und all das orientieren sich klar an den beiden Cameron-Klassikern, und die T-1000 Effekte sind heute natürlich nicht mehr halb so beeindruckend, wie vor über 20 Jahren. Aber wer visuell wirklich die Show stiehlt, ist der neue T-3000. Das hatte echt was und sah gerade in angeschlagenem Zustand klasse aus.
Unterm Strich fällts mir sehr schwer, Genisys einzuordnen. Kaufen werd ich mir den bestimmt, schon aus Filmreihen-Verpflichtungen (wenn man einmal angefangen hat zu sammeln... xD). Leider macht der fünfte Teil zu wenig wirklich neu, und das, was er neu macht, macht er nicht immer gut, sondern verwirrt eher mit seiner Timetravel-Firlefanz-Handlung. Was diese Serie braucht, wäre ein deutliches Back-to-Basics, gerne auch ganz ohne Zeitreisen, aber dafür mit ein paar neuen prominent vertretenen Charakteren und Orten. J. K. Simmons wurde diesmal total verschwendet, das war ja kaum mehr als ein Cameo-Auftritt, sehr schade.
Nun frage ich mich, wie es weitergehen soll? Theoretisch könnte man Genisys auch einfach so stehen lassen, trotz Zusatzszene im Abspann. Aber die Rede war von einer Trilogie, wie auch schon bei Salvation. Immer dieser schädliche Übermut, sie sollten lieber einen nach dem anderen die bestmöglichen Geschichten erzählen, als könnte es die letzte sein. Erstaunlicherweise entspricht Genisys mitunter dem, was damals über die geplanten Salvation-Sequels enthüllt wurde (quasi ein Krieg, quer durch alle möglichen Zeitlinien). Da ich die aktuellen Versionen der bekannten Protagonisten mochte, habe ich die Vermutung, dass sie erst in Fortsetzungen ihr wahres Potential entfalten würden und ich hätte nichts dagegen, wenn die Schauspieler die Rollen erneut übernehmen. Schon wieder jemand anderes, das wäre langsam etwas lächerlich, nachdem sooo viele Leute Sarah und John gespielt haben. Vielleicht wurden interessante Elemente genau für diese Sequels zurückgehalten - insbesondere bleibt die Frage offen, wer Sarahs Beschützer-Arnie in die Vergangenheit geschickt hat.
Das Problem ist bloß, dass es im Moment so aussieht, als würde es dazu nicht mehr kommen. Paramount mag unter Druck stehen, da die Rechte soweit ich weiß 2019 an Cameron zurückgehen. Doch nach dem schwachen Einspielergebnis dürften Sequels definitiv auf der Kippe stehen und werden inzwischen unwahrscheinlich geworden sein. Wenn man Marketing mit einberechnet, hat das Studio an dem Film noch keinen einzigen Dollar verdient. Ein Break Even ist noch drin, aber Erfolg sieht anders aus, ganz anders. Das hier ist Underperforming par excellence, und das, obwohl es der erste Terminator-Film ist, der ab 12 freigegeben wurde bzw. ein PG-13 Rating bekommen hat. Die Minions haben in einem Drittel der Zeit fast das Doppelte eingespielt, während Jurassic World, der bald schon drei Wochen länger läuft, jetzt noch an den Kinkassen mehr verdient als Terminator, der irgendwo auf dem vierten Platz rumdümpelt. Und das ist traurig. Ich schätze, die Veröffentlichung fällt schlichtweg in eine Zeit, in der die Zuschauer der Franchise erstmal gleichgültig gegenüberstehen, weil sie davon übersättigt worden sind. Hier hätten eine längere Wartezeit und ein frischer Anstrich gut getan, und das gilt noch immer.


Minions
War ganz süß, das zentrale Trio echt amüsant und sympathisch, aber ein wenig enttäuscht bin ich schon. Der ganze England-Plot wirkte so gezwungen und zu Slapstick-lastig... Letztenendes hat man zu deutlich gemerkt, dass ein paar vernünftige menschliche Charaktere fehlen (warum nicht die Familie von der Autofahrt zur Messe ausgebaut wurde, sodass sie auch später noch eine Rolle spielt, ist mir schleierhaft). Despicable Me 1 und 2 sind um Längen besser, weil sie viel mehr Handlung und Emotion haben. Die Minions sind die geborenen Sidekicks und das sollten sie imho auch auf der großen Leinwand bleiben. Vielleicht können sie durchaus alleine einen Film tragen, aber nicht ohne die erwachseneren Zuschauer in der zweiten Hälfte ein wenig zu ermüden. Für die Sammlung auf BD brauche ich den nicht.

MrBamboo
17.07.2015, 11:08
Ich seh, Ich seh von Veronika Franz & Severin Fiala

Die Zwillinge Lukas und Elias verbringen den Sommer mit ihrer Mutter in einer abgeschiedenen Luxusvilla auf dem Land. Ihr Mutter hat gerade eine Gesichtsoperation hinter sich, ihr Kopf ist fast völlig verbunden. Die Zwillinge zweifeln daran ob es sich dabei wirklich um ihre Mutter handelt. Hier ein Trailer wenn man mag:


https://www.youtube.com/watch?v=iLL89zihJQg

Österreichischer Horror. Selten so einen straightforward Ö-Horrorfilm gesehen. Hat alles was man braucht: ein viel zu großes Haus, eine psychobitchige Frau (Mutter?), creepy Zwillinge. Das alles in einem scheinbaren Arthaus-Gewand, aber davon darf man sich nicht täuschen lassen. Es ist ein waschechter Horrorfilm. Der super aussieht und bei mir auch ganz gut funktioniert hat. Mein Kinobegleitung wusste zwar schon nach einer halben Stunde wie es ausgeht, war ihr dann aber auch egal. Ich hab's dann erst später gerallt, aber das hat dem Grusel und Ekel auch keinen Abbruch getan. Kann man machen! :A

Enkidu
19.07.2015, 21:36
Fack Ju Göthe
Mann, auf den Film gingen ja vor einer Weile alle übelst steil. Nachdem ich so viel und ausschließlich Positives davon gehört hatte, habe ich ihn nun auch bei FreundInnen auf einem DVD-Abend geguckt... Und der Eindruck hat sich bestätigt, dass deutsche Komödien so gar nicht mein Ding sind. Ich würd nicht sagen, dass der mies war, da gibts ganz andere Filme. Jedoch gäbs Kritikpunkte zu Hauf, die für mich die Unterhaltung und Qualität stark geschmälert haben. Dazu zählt in erster Linie, dass alle vorkommenden Figuren im Grunde keine Charaktere, sondern die reinsten Karikaturen sind. Kaum einer dabei, der nicht hoffnungslos überzeichnet wäre - und ich red hier nicht unbedingt (nur) von den Schülern (Boah, war die von Karoline Herfurth gespielte Lehrerin /weibliche Hauptrolle zu dick aufgetragen!). Für einen ganz bestimmten Geschmack mag es dadurch lustiger werden, ich hingegen find es witziger, wenn die Personen prinzipiell glaubhaft sind und dadurch ihre Eigenheiten umso deutlicher zum Vorschein kommen bzw. dann auch in der Geschichte eine nachvollziehbarere Funktion haben. Einfach ausgedrückt, ein ganz klein wenig subtiler und dafür weniger mit dem Holzhammer. Ein anderes Thema wäre, wie brutalst der Film mit Klischees und uralten Story-Versatzstücken gespickt war, trotz der durchaus amüsanten Ausgangssituation (wollte erst das Adjektiv "originell" benutzen, aber dann fiel mir ein, wie oft das mit dem deponierten Schatz schon anderswo vorkam). Hat man alles schonmal irgendwo gesehen. Vielleicht eine der größeren Sünden darunter: Der Liar-Reveal, hier überdeutlich ausgespielt. Darüber hinaus ging mir das mit dem Sinneswandel der Klasse und dem des Protagonisten im späteren Verlauf viel zu schnell. Hauptsächlich sind es M'Bareks Sympathie-Pluspunkte, die Fack Ju Göthe irgendwie retten können.

La Cipolla
19.07.2015, 22:18
Na ja, dann gleich noch Soul Kitchen hinterher.

Knuckles
19.07.2015, 22:21
Fack Ju Göthe
Mann, auf den Film gingen ja vor einer Weile alle übelst steil. Nachdem ich so viel und ausschließlich Positives davon gehört hatte, habe ich ihn nun auch bei FreundInnen auf einem DVD-Abend geguckt... Und der Eindruck hat sich bestätigt, dass deutsche Komödien so gar nicht mein Ding sind.

Die Lümmel von der ersten Bank ist noch immer ungeschlagen.

Rusk
20.07.2015, 00:48
@Enkidu: Dann guck dir auf keinen Fall den Teaser zum zweiten Teil an, der würde dich erschlagen so wie der "originell" ist. :D

Kann aber deine Kritik verstehen, bei mir fiel der Film auch extrem durch. Ich weiß nicht, deutsche Komödien sind mir einfach zu ... deutsch. Ich glaube der "deutscheste" Komödienfilm ist "Frau Müller muss weg", was nicht heißen muss das er schlecht sei.

Enkidu
20.07.2015, 04:18
Problem bei Fack Ju Göthe war auch, dass die ganze Situation trotz halbwegs realistischem Setting prinzipiell so derbe unrealistisch war. In keiner deutschen Schule wäre dieser Film auch nur in Ansätzen möglich - für die Schüler regnets Verweise und für einen "Lehrer" wie Müller alleine schon wegen der Paintball-Aktion (und das war zugegebenermaßen mit die coolste Szene in dem Film *g*) ein Disziplinarverfahren oder wahrscheinlich doch eher Schlimmeres. Nun ist mir durchaus klar, dass es nur eine locker-flockige Komödie sein soll, die sich selbst nicht furchtbar ernst nimmt, aber strapazieren tun sie die Suspension of Disbelieve mit ihren Ideen und Darstellungen schon sehr bzw. mehr als nötig.

Na ja, dann gleich noch Soul Kitchen hinterher.
Nicht von mir ausgehend, aus Mangel an ernsthaftem Interesse, aber wenn sich mal die Gelegenheit ergibt, bin ich gerne dabei :) Der Fatih Akin ist ja noch so einer, von dem alle total begeistert sind.

Die Lümmel von der ersten Bank ist noch immer ungeschlagen.
Heh, die Erinnerungen bestehen nur noch aus fragmentarischen Momentaufnahmen ^^

Dann guck dir auf keinen Fall den Teaser zum zweiten Teil an, der würde dich erschlagen so wie der "originell" ist.
Falls du den mit Chantal No 5 meinst: Jo, der läuft ja derzeit ständig im Kino :D Der Trailer ist schon mal was anderes und sehr erheiternd, vor allem der Anfang. Hat mich echt überrascht weil ich keine Ahnung hatte um welchen Film (oder welche Werbung?!) es überhaupt geht, als ich den das erste Mal sah ^^ Feiner WTF-Effekt. Wollte den Clip hier posten aber finde ihn nicht auf YouTube. Die anderen Trailer dazu machen mir aber nicht gerade Lust auf den Film :-/ Wie gesagt, einfach nicht meine Welt.

Byder
20.07.2015, 09:39
Ich hab Fack Ju Göthe vor nem Jahr gesehen und war ersteinmal ziemlich skeptisch, konnte dem Film aber dennoch deutlich mehr abgewinnen als anderen deutschen Filmen. Das Setting und die überzeichneten Charaktere funktionieren halt auch nur innerhalb des Films selbst, sind aber eindeutig so gewollt und nicht einfach nur ein Beiprodukt schlechter Filmkunst. In meinen Augen ist das halt super aufgegangen (auch wenn ich den Film selbst nur mildly entertaining find). Ich kann da grad nicht ganz nachvollziehen, warum du vom Film verlangst, er solle realistischer und glaubhafter sein, in meinen Augen hätte das den Film eher kaputt gemacht.

Enkidu
20.07.2015, 13:40
Das Setting und die überzeichneten Charaktere funktionieren halt auch nur innerhalb des Films selbst, sind aber eindeutig so gewollt und nicht einfach nur ein Beiprodukt schlechter Filmkunst. In meinen Augen ist das halt super aufgegangen (...). Ich kann da grad nicht ganz nachvollziehen, warum du vom Film verlangst, er solle realistischer und glaubhafter sein, in meinen Augen hätte das den Film eher kaputt gemacht.
Ja, wenn man es nur äußerlich realistischer macht, aber alles andere genau so gelassen hätte, hätte das nicht mehr funktioniert. Ich sag ja nur, dass ich das so, wie es war, nicht sonderlich mochte und noch einiges mehr daran geändert hätte. Aus der Grundidee der Handlung und den Charakteren kann man eben auch eine stilistisch ganz andere Komödie machen.

Byder
20.07.2015, 19:59
So, Lilyhammer inmitten der 7. Folge der ersten Staffel gedropped. Die Prämisse klang echt super und die ersten Folgen hatten ihren Charme, aber insgesamt lässt mich die Serie kalt, es besteht absolut kein emotionales Band zu irgendeinem Charakter, nichts fesselt mich. Die Serie ist wirklich nett anzusehen, aber echt nicht mehr. Bei diesem Überangebot von Serien guck ich dann doch lieber Sachen, bei denen ich wissen möchte, wie es weitergeht.

Rusk
21.07.2015, 00:06
These Final Hours

http://ecx.images-amazon.com/images/I/51e3knnZMqL.jpg

Ich liebe postapokalyptische Filme und mit These Final Hours gesellt sich ein weiterer Film auf diese Liste. Genauer gesagt spielt der Film einige Stunden vor der Katastrophe und begleitet den jungen Mann James bei seinen letzten Stunden.
Was ich so gut an diesem Film fand: Er kommt ganz ohne Action aus und setzt stattdessen mehr auf Emotionen und auf andere wichtige Aspekte für solche Zeiten (Suizid, mit wem letzte Stunden?, Überleben möglich?,etc.). Mein größer Kritikpunkt ist die Party-Szene, die ich irgendwie mau fand und man meiner Meinung nach besser hätte lösen können. Nichtsdestotrotz kann ich jedem, der solche Filme mag dem Film wärmstens empfehlen. Ist auch mal ein bisschen anderes als der Einheitsbrei (auch wenn der Film in so manches Klischee abdriftet). Schade fand ich das er recht kurz ausgefallen ist (knappe 80min), hätte gern mehr von der Endzeitstimmung gesehen.

Ach ja, vor einigen Tagen wurde auch angekündigt, dass der Film ein US-Remake erhält (http://www.bbc.com/culture/story/20150713-hollywoods-australian-invasion) (wird aber von Luc Besson Firma EuropaCorp produziert), noch dazu mit dem gleichen Regisseur. Na da bin ich gespannt.

Narcissu
30.07.2015, 01:07
True Story: Gerade im Sneak Peak gesehen. Fand den Film weder sonderlich gut noch sonderlich schlecht, aber trotz der Kürze (99 Minuten) recht langatmig und vor allen Dingen unaufregend. Der Film bemüht sich, einen interessanten Fall zu konstruieren, dessen Ausgang der Zuschauer nicht erraten kann, der Ausgang ist jedoch reichlich antiklimaktisch. True Story ist ein Beispiel dafür, dass sich eine wahre Begebenheit eben nicht unbedingt auch als Unterhaltungsmaterial eignet. Die psychologische Wechselwirkung zwischen den beiden Hauptfiguren war zwar nicht ganz uninteressant, aber am Ende wurde auch daraus nicht viel: Es wurden keine Antworten gegeben, aber es schien auch nicht so, als würde es welche geben. Das hat den Film zwar einerseits auch ausgemacht, ist aber einfach zu wenig.

Ich habe mich beim Gucken trotz des langsamen Tempos zwar nicht gelangweilt, aber als es dann vorbei war und es keinen "Twist" oder keine große Enthüllung mehr gab, war es halt ein "Oh, das war's also?"-Moment.

Enkidu
30.07.2015, 17:20
Hier mal ein paar meiner Eindrücke zu vier seeehr unterschiedlichen Werken, die ich kürzlich gesehen habe...


Die Legende der Prinzessin Kaguya (http://www.imdb.com/title/tt2576852/?ref_=nv_sr_1) (Kaguyahime no monogatari) von Ghibli war ein wunderschöner, langsamer, ruhier, poetischer und etwas bittersüßer Film. Hat mir gut gefallen ^^ Hätte allerdings von ein paar Minuten weniger Laufzeit profitiert (geht fast zweieinhalb Stunden). Vor allem die Animation, der ganze Wasserfarbenstil war einfach atemberaubend. Mit der Protagonistin kann man richtig mitfühlen. Hatte mal gehört, dass der Film vom Märchen abweichen würde, aber soweit ich es kenne, hat Ghibli sich eigentlich recht genau an die Vorlage gehalten, das betrifft also wohl eher Detailfragen. Toll auch, wie die Story auf einer vordergründigen Ebene sehr straight forward ist, aber sich darunter so viele interessante Themen tummeln, die offen für individuelle Interpretation sind. Von Kaguya mal abgesehen ist mein Lieblingscharakter übrigens Me no Warawa. Mwahaharr, alleine dieser Gesichtsausdruck von ihr lässt einen sofort grinsen *g*


Der wundersame Katzenfisch (http://www.imdb.com/title/tt2414046/?ref_=fn_al_tt_1) (Los insólitos peces gato) ist ein kleines, mexikanisches Drama von 2013, welches sich ebenfalls gut mit "bittersüß" umschreiben lässt. Hab es im Original mit Untertiteln geschaut. Es geht um eine einsame junge Frau namens Claudia, die in einem Supermarkt arbeitet und keine Familie oder Freunde hat, sich im Krankenhaus mit einer schwer kranken Mutter von vier Kindern unterschiedlichen Alters anfreundet und deren Familie kennenlernt. Während Claudia zum ersten Mal ein Gefühl von Zugehörigkeit empfindet und die Bindung zu den anderen immer stärker wird, geht es mit der Mutter gesundheitlich steil bergab. Der Film ist ruhig erzählt und fernab aller Hollywood-Klischees. Die Geschichte ist sehr realistisch gehalten, sehr "nah dran" an den Figuren, und wird niemals reißerisch oder besonders dramatisch. Manche Kleinigkeit ist sogar eher erheiternd - wenn man möchte, könnte man es als Tragikomödie verstehen, nur dass die Handlung nicht sonderlich lustig wird. Ich empfand den Film irgendwie als ein Umriss des Lebens an sich. Traurige Dinge passieren, aber genausosehr lassen sich Liebe und Wärme finden, auch in unwahrscheinlichen Orten und Situationen. Beides gehört zum Leben dazu und es geht irgendwie weiter. Die Familie und insbesondere die Hauptfigur waren mir sehr sympathisch. Würde es schon als eine Art Wohlfühl-Film bezeichnen, aber ist bestimmt nicht jedermanns Sache und nochmal anschauen müsste ich den auch nicht. Stellenweise plätschern die Ereignisse ein wenig zu sehr dahin, insofern hat mir dann doch der eine oder andere Höhepunkt gefehlt. Dennoch bin ich froh um die Erfahrung. Wer mit dieser Art von Film prinzipiell etwas anfangen kann, dem sei eine Empfehlung ausgesprochen.


Atlantis: The Lost Empire (http://www.imdb.com/title/tt0230011/?ref_=nv_sr_3) von Disney. Heh, hat mich damals nicht sonderlich gekümmert und später sah ich im Fernsehn einen großen Teil der um Welten schlechteren (geradezu grauenvollen) Fortsetzung, aber dachte, es würde sich um das Original handeln, sodass ich vollends jegliches Interesse verlor. Jetzt endlich mal diesen hier bei einem Disney-Marathon nachgeholt und jopp, Abenteuer durch und durch, dazu ein Hauch von Jules Verne und Steampunk, traf alles genau meinen Geschmack. Animationstechnisch eher auf die Basics und klare, stilisierte Linien reduziert, erinnerte tatsächlich ein wenig an Mike Mignola, auch das mochte ich. Die schrullige Crew hatte was, und Atlantis an sich als Handlungsort war faszinierend (aufeinanderprallende Elemente). So untypisch das auch für einen Disneyfilm war (ich weiß durchaus zu schätzen, dass hier Risiken eingegangen wurden), wird im Gesamtbild leider kaum ein Klischee des Genres ausgelassen. Dazu kommen ein paar kleinere Plotlöcher und vor allem Pacing-Probleme, speziell zum Finale. Mehr als einmal hatte ich das Gefühl, dass sich die holprige Geschichte zu wenig Zeit nimmt und wild mit neuen Konzepten um sich wirft (zum Beispiel diese ganze Sache mit den Kristallen), ohne sie genug zu erklären. Da wäre etwas mehr behutsames World-Building fein gewesen. Trotz allem mag ich Atlantis für das, was er geworden ist. Hätte mehr Erfolg (und ein würdiges Sequel) verdient gehabt.


Seventh Son (http://www.imdb.com/title/tt1121096/?ref_=nv_sr_1) war wie inzwischen erwartet lahm. Ist ja auch entsprechend angekommen bei Kritikern und beim Publikum. Ich mein, keine Beleidigung für Intellekt und Sinne, aber eben profillose gerade-noch-so Durchschnitt Massenware und Verschwendung von jeder Menge Potenzial. Hihi, mir war gar nicht (mehr) klar, dass da auch Jon Snow (Kit Harington) in einer Nebenrolle kurz mitspielt. Aber auch sonst viele bekannte Namen (u. a. Alicia Vikander <3), die durch ein mieses Skript mit schwachen Dialogen verheizt wurden. Dabei hat die Grundidee was, ich schätze mal, die Buchvorlage ist wie so oft total anders und um Längen besser. Beim Film haben mich auch die Effektlastigkeit (CGI-Overkill, qualitativ nicht schlecht gemacht, hatten ja auch mehr als genug Zeit, aber eben viel zu dick aufgetragen) und die Abwechslungsarmut gestört. Die Handlung und Welt wirkt dadurch so beschränkt und dunkel. Hätte es exotischere, unterschiedlichere Sets gegeben, etwas mehr praktische Effekte, bessere, gefühlvollere Dialoge und Schauspielkunst (Jeff Bridges hat mal wieder so genuschelt, bescheuerterweise konnte man ihn nichtmal in der Synchronisation immer einwandfrei verstehen, als wäre das etwas Übernehmenswertes) und ein Soundtrack mit Themen anstelle von triefendem Pomp, ja, dann hätte dieses Projekt vielleicht was werden können. Leider blieb das alles total halbherzig und die Charaktere waren einem irgendwann so egal, dass man auch nicht mehr mitfiebern konnte. Oh, und ein antiklimaktisches Finale, wo ich echt noch einen letzten Showdown erwartet hätte, das wäre auch noch erwähnenswert. Kurzum: It's a mess, und auch wenn ich über die Veröffentlichungspolitik nicht glücklich bin, bin ich doch froh, dass ich hierfür nicht ins Kino gehen konnte (weil der gar nicht lief). Schade, schade.

BDraw
09.08.2015, 13:25
Penny Dreadful (Season 1)
Ich hatte es einfach mal angefangen zu schauen und wusste überhaupt nicht, was mich erwartet. Mir gefällt die Serie ziemlich gut, auch wenn sie hier und da ein paar Tiefen hat, die vor allem das Pacing und den Spannungsbogen betreffen. Vieles kann man einfach nicht ganz zuordnen, weil einem Zusammenhänge fehlen, wodurch oft die Relevanz mancher Szenen nicht klar wird. Da schaltet man recht fix geistig ab, wenn man nicht aufpasst. Auch der Plot als solcher war ja eher dünn; ich fand, die Serie lebt mehr von den Geheimnissen ihrer Protagonisten als der tatsächlichen Haupthandlung.

Was die Serie aber sehr gut macht ist, die literarischen Figuren des viktorianischen Englands zu nutzen, um einen sehr interessanten Cast zusammenzustellen (insbesondere Victor Frankenstein (da kenne ich aber die Vorlage nicht) und Dorian Gray (den ich noch einmal um einiges besser finde als den aus dem gleichnamigen Film) finde ich fantastisch gelungen) und überhaupt die Atmosphäre der Zeit wiederzugeben. Dazu kommt noch, dass die Schauspieler allesamt wirklich super sind und das Ganze von einem hervorragenden Soundtrack untermalt wird. :)

Staffel 3 scheint derzeit in Produktion zu sein, allerdings bereits von 10 auf 9 Folgen gekürzt. Ich werde heute mal Staffel 2 anfangen und bin gespannt.

Rush
10.08.2015, 07:29
Endlich jemand der auch diese imo absolut unterbewertete Serie schaut! :A

Ich kann dir nur absolut zustimmen, auch wenn die Serie ein sehr gemächliches Tempo hat zieht mich jede Folge in ihren Bann, die Darsteller sind einfach klasse (Eva Green :herz:), Writing ist superb und die Settings super atmosphärisch. Ich kann nicht sagen, ob ich Staffel 1 oder 2 besser fand, ich denke sie sind ziemlich gleich auf, beiden haben mir wie gesagt super gefallen und ich freue mich sehr, das noch eine dritte Staffel kommt. Wahnsinnig erfolgreich ist die Serie glaub ich nicht und das Budget bei den Darstellern und Sets muss ja auch nicht gerade klein sein...

Mir gefällt auch super, was sie aus Frankenstein und seinem Monster gemacht haben, Caliban ist absolut einer der tragischsten Charaktere der Serie, ich liebe seine Monologe :'(


https://www.youtube.com/watch?v=wXtj65dOZuI

Enkidu
15.08.2015, 14:57
Sinbad, the Sailor / Sindbad der Seefahrer (1947)
Meine Güte, wer hier swashbuckling Adventure im Stile von den Harryhausen Sindbad-Geschichten erwartet, ist leider schief gewickelt. Filmhistorisch ists immerhin faszinierend, wie krass zum Teil mit den Möglichkeiten des sich bereits durchsetzenden Tonfilms übertrieben wurde: Das vorliegende Werk lässt sich am besten mit "overly talky" beschreiben. So ziemlich jeder Charakter scheint Reden zu halten anstelle von normalen Dialogen, und das zieht sich bisweilen sehr, wobei viele Szenen ohnehin schon zu lang sind. Dadurch wird daraus ein eher langweiliger Film mit behäbigem Pacing. Er dauert zwei Stunden, aber anderthalb hätten ihm besser gut getan.
Ich will nicht sagen, dass "Sinbad, the Sailor" schlecht ist. Die bunten Sets in herrlichem Technicolor, prächtige Kostüme usw. sprechen für sich. Auch der für die Hauptrolle eigentlich schon zu alte Fairbanks Jr., der hier gewissermaßen seinen Vater nachahmt und manchmal ein bisschen zu wild mit den Armen rumfuchtelt, und Maureen O'Hara machen einen guten Job und die Musik ist ebenfalls in Ordnung. Aber von der insbesondere für moderne Sehgewohnheiten schneckenhaften Langatmigkeit abgesehen ist die Story an sich das Problem. Sindbad erzählt die Handlung seiner achten Reise in Form einer Rückblende (was irgendwie auch ein bisschen Spannung rausnimmt, weil man schon von Anfang an weiß, dass er glücklich überlebt). Dabei besorgt er sich ein Schiff, gewinnt die Liebe einer besonderen Frau und begibt sich auf die Suche nach einer sagenhaften Insel, auf der es einen Schatz geben soll. Hört sich nicht übel an, und ein paar kleinere Überraschungen sind vorhanden, aber vieles ist nur Gelaber und ein bisschen Romanze - die Magie fehlt und kommt nicht rüber. Es gibt keine Spezialeffekte, keine mythologischen Fantasyelemente, die in anderen Sindbad-Stories quasi Standard sind, und vor allem kaum Actionszenen, die die Laufzeit richtig würzen würden. Dass westliche Schauspieler als ethnisch andere Gruppen wie hier Araber gecastet werden, war damals ja üblich, aber bei O'Haras kurdischer Prinzessin (oder so ähnlich) fällt das als besonders unglaubwürdig auf.
Insgesamt gilt der Film zu Recht nicht als Klassiker, sondern mehr als Durchschnitt mit ein paar guten und einigen schlechten Aspekten. "Sinbad, the Sailor" wirkt mehr wie ein B-Movie mit Hollywood Budget. Man merkt, dass sich RKO dafür ziemlich ins Zeug gelegt hat, aber empfehlen kann ich den ehrlich gesagt niemandem mehr. Dann doch lieber Rays weit unterhaltsamere Monster in Dynamation ;)

T.U.F.K.A.S.
21.08.2015, 17:10
http://i.imgur.com/nsTEljH.jpg

Großartige Serie. Witzig, manchmal ziemlich nahe an dem dran was ich so denke und es hat Louis CK in absoluter Bestform.

Skye
21.08.2015, 18:18
http://i.imgur.com/nsTEljH.jpg

Großartige Serie. Witzig, manchmal ziemlich nahe an dem dran was ich so denke und es hat Louis CK in absoluter Bestform.

Ja man! So unterschätzt, diese Show. Hast du schon alles gesehen oder gerade erst angefangen? In der vierten Staffel kommt ein richtig langer Handlungsbogen, erstreckt sich über 6 Folgen und sowieso hat die Staffel ein paar sehr besondere Sachen.

T.U.F.K.A.S.
21.08.2015, 19:16
Hab heute erst angefangen und bin jetzt bei der siebten Episode der ersten Staffel. Gott, das "Heckler"-Segment und die Szene im Flugzeug haben mich zerstört vor lachen :hehe:

"Hey, look - there's a cunt coming out of this cunt's cunt!" :hehe:

Schattenläufer
21.08.2015, 23:54
Mr. Robot, ey. So gut. Soooo gut.
Where is my mind, goddammit. Sam Esmail schafft es eine ganze Staffel einen Tyler Durden anzuteasen, nur um dann mit einem tatsächlich überraschenderen Twist letzte Folge um die Ecke zu kommen, dann diese Folge den Tyler Durden nebenbei reinzuschmeißen... und dann mit Where is my Mind aus der Folge zu gehen. Einfach brilliant. :D

Oh und die Folge vorher. "Were you in on this the whole time? WERE YOU?!" Greift die Kamera/uns und wirft sie/uns zu Boden. So cool. <3

Wirklich, schaut euch die Serie an. Super Schauspieler, super Twists. Und damit meine ich nicht nur Plot Twists sondern auch das Setting, das zuerst so verdammt bekannt aussieht und dann immer wieder genau im richtigen Moment eine neue Facette bekommt.

Oh und die Kurzbeschreibungen der Folgen bei Amazon (http://www.amazon.de/eps1-0_hellofriend-mov/dp/B010E3BR18/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1440197736&sr=8-1&keywords=mr+robot)sind auch sehr schön. :D "elliot torn between job offer from evil corp and joining fsociety. @ same time elliot needs to make decision that could harm ppl around him."

Ratti
22.08.2015, 13:58
http://i.imgur.com/nsTEljH.jpg

Großartige Serie. Witzig, manchmal ziemlich nahe an dem dran was ich so denke und es hat Louis CK in absoluter Bestform.

Ja, definitiv mit das Beste was in den letzten Jahren im ohnehin starken Bereich TV-Comedy ausgestrahlt wurde, auch wenn Louie teilweise näher am Indie-Film-Genre als an traditioneller Comedy ist. Staffeln 2-4 sind alle auf unterschiedliche Weise grandios, und auch die fünfte war sehr gut. Ganz am Anfang bin ich mit der Serie erst nicht warmgeworden, weil sie so anders ist, aber wenn man das erstmal überwunden hat gibt es nichts vergleichbares.

Enkidu
23.08.2015, 20:13
Bin jetzt mit meinem Harryhausen Marathon durch. Natürlich nicht alle Filme, viele haben mich nicht wirklich interessiert, eher nur die bekannteren und nicht ganz so alten. Von vielen davon hatte ich noch zum Teil längst vergessen geglaubte Bruchstücke und Szenen im Kopf.

The 7th Voyage of Sinbad (http://www.imdb.com/title/tt0051337/?ref_=tt_rec_tti) (Sindbads siebente Reise), 1958
Sehr toll. Der erste gilt bei den meisten als bester Teil der "Trilogie" und ist zu recht ein absoluter Fantasy-Klassiker. Hat mir super gut gefallen. Gerade die Hauptfiguren (u. A. Kerwin Mathews als Sindbad und Kathryn Grant als Prinzessin Parisa) waren sehr sympathisch und überzeugend. An Stop-Motion-Spektakel wird ein Zyklop, ein zweiköpfiger Riesenvogel, ein Drache und ein Duell mit einem Skelett geboten. Die Stimmung des Films erscheint mir irgendwie märchenhaft und familienfreundlich. So gerne ich die Geschichte mag, mein Favorit ist eher der folgende:

The Golden Voyage of Sinbad (http://www.imdb.com/title/tt0071569/?ref_=nv_sr_4) (Sindbads gefährliche Abenteuer), 1973
Etwas düsterer als der Vorgänger, was mir hier sehr zusagt, und auch etwas weniger "grandios" was die Größenverhältnisse der Kreaturen und das Ausmaß der Geschichte an sich angeht, aber dafür kommt hier viel mehr das Abenteuerfeeling einer Schatzsuche rüber! Die Darsteller der Protagonisten erreichen vielleicht nicht ganz das verspielte Niveau des Vorgängers, und Caroline Munro scheint hauptsächlich da zu sein, um ihren voluminösen Vorbau in die Kamera zu halten, hehe. Was hier aber wirklich positiv hervorsticht, ist der Bösewicht. Magier Koura wird von Tom Baker gespielt, einem späteren Doctor Who. Speziell in der deutschen Synchronisation finde ich ihn unvergesslich ^^ Hat so eine durchtrieben-sympathische Art von Böse. Dreist und willensstark, aber nicht unverwundbar oder übermächtig. Außerdem mochte ich den mit auf die Reise gehenden Großwesir (oder König, oder whatever) mit dem verbrannten Gesicht, das er hinter einer stylishen goldenen Maske verbirgt. Während sich die erste Hälfte des Films ein wenig hinziehen kann und neben dem unbedeutenden kleinen Homunkulus-Spion (kaum mehr als eine bessere Fledermaus) afair lediglich eine lebendig gewordene, hölzerne Galeonsfigur des Schiffes an Dynamation-Magie bietet, rockt die zweite Hälfte ab der Ankunft auf der Insel gewaltig und hat alles, was das Fantasy-Herz begehrt. Das absolute Highlight ist hier der Kampf mit der sechsarmigen Kali-Statue im, ich nenn es mal "Tempel des Todes", der übrigens voll von grün angemalten, wilden Eingeborenen ist und direkt an ein Höhlensystem anschließt, in der sich eine magische Quelle befindet, die Schätze ausspuckt, welche einen jung UND unsichtbar machen können, wenn man die richtigen Talismane reinwirft. Nur müssen dafür erstmal ein Zentaure und ein Greif überwunden werden, ganz abgesehen von Koura selbst, der den Ort als erster erreicht hat. Hach, ich liebe diesen Film. Erstaunlich, wie gut er gealtert ist. Musik überzeugte ebenfalls.

Sinbad and the Eye of the Tiger (http://www.imdb.com/title/tt0076716/?ref_=tt_rec_tti) (Sindbad und das Auge des Tigers), 1977
Leider ein etwas enttäuschender Abschluss, wenn man bedenkt, was davor kam. Soll nicht heißen, dass der Film schlecht wäre, er ist auf seine Art immer noch unterhaltsam. Aber er gilt eindeutig als der schwächste der drei, und das kann ich nur bestätigen. Patrick Wayne gibt einen sehr passiven und uninteressanten Sindbad ab, und die fiese Hexe (Zenobia?) wurde für meinen Geschmack zu cartoony over-the-top gespielt. Ein verschroben-quirliger Weiser und seine (Enkel-?)Tochter bringen zwar etwas Abwechslung rein, doch die Grundidee der Geschichte dreht sich lediglich darum, einen Prinzen, der in einen Schach-spielenden Affen verwandelt wurde, rechtzeitig wieder zum Menschen zu machen. Ein nicht unwesentlicher Teil der Stop-Motion-Effekte geht für die Animation dieses Affens drauf. Hätte es besser gefunden, wenn sie dafür einfach ein ganz normales Tier genommen, seine Rolle etwas verkleinert und dafür anderswo für mehr Zauber gesorgt hätten. Denn das fehlt ein wenig: Ein goldener Roboter-Minotaurus klingt cool, aber treibt eigentlich nur das Boot der Antagonisten an und lässt dann gegen Ende einen Stein auf sich selbst stürzen, ohne je richtig in Action gewesen zu sein. Eine Riesenbiene bringt nur ein kurzes Intermezzo unterwegs und der Säbelzahntiger zum Finale in der Pyramide der Elemente sieht auch eher aus wie ein haariger Teddy. Einzig der Troglodyte war fesch. Gab wohl einige Probleme bei der Produktion des Films, bis hin zum unerfahrenen Regisseur (Sam Wanamaker) und abgehacktem Schnitt. Schade, dass wohl auch der Erfolg ausblieb, denn Harryhausen und Produzent Schneer planten vier Jahre später das Projekt "Sinbad and the 7 Wonders of the World", welches aber vom Studio abgelehnt wurde. Ich hätte einiges drum gegeben, das zu sehen und es wäre schön gewesen, die Reihe on a high note enden zu lassen. Naja.

Mysterious Island (http://www.imdb.com/title/tt0055207/?ref_=tt_rec_tti) (Die geheimnisvolle Insel), 1961
Frei nach Jules Verne. Hmm, komisch. Hatte ich viel besser und aufregender in Erinnerung, irgendwie. Da den Machern die Literaturvorlage nicht spannend genug war, fügten sie Rays Riesentiere hinzu, die für die nötige Würze sorgen. Noch heute gilt der Film als Referenzversion des Stoffes und spätere Fassungen machten es ähnlich. Kapitän Nemo und die Nautilus sind interessant, aber der Tagebuch-artig nacherzählten Geschichte fehlt etwas, was wohl daran liegt, dass die Gruppe von Hauptcharakteren ungeheuerlich blass bleibt. Sie haben kaum Persönlichkeit, und auseinanderhalten konnte ich die Leute, die es per Ballon aus dem amerikanischen Bürgerkrieg auf die Insel verschlagen hat, auch nicht immer. Die Plotpunkte werden auch recht hastig nacheinander abgehakt, ohne richtig aufeinander aufzubauen. Immerhin waren die Unterwasser-Szenen ganz einfallsreich und die Monsterkrabbe ist eine von Harryhausens überzeugendsten Kreationen, weil er für das Modell Panzer und Scheren bzw. die Hülle einer echten Krabbe verwendet hat (die er und Schneer später verspeisten *g*).

First Men in the Moon (http://www.imdb.com/title/tt0058100/?ref_=nv_sr_1) (Die erste Fahrt zum Mond), 1964
Basierend auf der Geschichte von H. G. Wells. Ist auch als Zeitdokument nicht ganz uninteressant, wurde der Film doch nur ein paar Jährchen vor der tatsächlichen Mondlandung gedreht. Die Story beginnt mit etwas, das dem schon recht nahe kommt, und in der damaligen Gegenwart spielt. Doch auf dem Mond finden die Astronauten die Flagge von Großbritannien und einen seltsamen Brief. Journalisten und NASA-Leute (oder so) auf der Erde gehen der Sache nach und finden in einem Altersheim einen der drei echten ersten Menschen auf dem Mond. Der Rest des Films (bis auf ca. zwei Minuten am Ende) wird dann aus seiner Sicht in einer Rückblende erzählt. Heh, die Briten waren inoffiziell schon 1899 dort oben. Den kautzig-zerstreuten Professor mochte ich am Anfang noch sehr, aber mit der Zeit nervte er nur noch. Das Problem des Films besteht imho wie so oft in einer zu langen Warmlaufzeit, in der im Grunde nichts Wesentliches passiert. Die langweiligen Szenen auf der Erde nehmen gut die Hälfte der gesamten Länge ein (die ohnehin nur 100 Minuten beträgt). Spannend und auch visuell interessant wird es erst, wenn das Trio auf dem Erdtrabanten endlich gelandet ist. Hier gibts dann eine fremdartige, unterirdische Welt zu erforschen, die von nicht immer ganz freundlich gesinnten aber wissensdurstigen Insektenwesen bevölkert wird. Die Spezialeffekte kommen hauptsächlich für die riesigen Raupenviecher im Untergrund und ein paar der wichtigeren Aliens zum Einsatz. Alles sehr schick und überzeugend (gleiches gilt für die Sets), doch lange sieht man das nicht und es gibt nur wenig bis gar keine unmittelbare Interaktion (wie etwa in den Sindbad-Kämpfen). Die meisten der Außerirdischen sind nur kleine Leute in offensichtlichen Strampelanzügen. Die Auflösung, nicht ganz untypisch für Wells, war dann nicht besonders zufriedenstellend. Im Grunde kann man den Film auf den Mond-Part zusammenkürzen, sodass kaum mehr als ein kurzer Trip bleibt. Daraus hätte man viel mehr machen können. Immerhin ist hier etwas mehr Humor als sonst vorhanden.

Jason and the Argonauts (http://www.imdb.com/title/tt0057197/?ref_=tt_rec_tt) (Jason und die Argonauten), 1963
Gilt ja bei vielen als DER Klassiker schlechthin. Ich fand ihn gut, aber nicht überragend. Höhepunkte sind natürlich am Ende die Hydra und die Skelettkrieger. Hätte gerne mehr von den Argonauten gesehen und mehr über sie erfahren, Jasons Truppe hat nur wenig Profil. Gleiches trifft auf die weibliche Hauptrolle zu, die erst sehr spät hinzu stößt und ein wandelndes Klischee ist. Ansonsten ist der Film originell und macht Spaß. Ein wenig habe ich ein richtiges Ende vermisst. Ist zwar nicht ungewöhnlich für ältere Hollywood-Geschichten, abrupt aufzuhören, sobald der unmittelbare Konflikt gelöst ist, aber gerade hier hätten sie gut noch fünf Minuten dranhängen können, um Jasons Rückkehr und Abrechnung zu zeigen.

Clash of the Titans (http://www.imdb.com/title/tt0082186/?ref_=fn_al_tt_2) (Kampf der Titanen), 1981
Tja, wer kennt ihn nicht. Ist doch spätestens seit diesem miserablen CGI-lastigen Remake wieder in die Aufmerksamkeit der Filmfreaks gerückt. Der Kampf gegen die Medusa ist wahnsinnig gut und spannend gemacht, tausendmal besser als die neue Version. Andromeda (Judi Bowker) ist wirklich hübsch anzusehen, jedoch hätte ich mir einen passenderen Perseus vorstellen können. Maggie Smith, die Lehrerin aus Harry Potter, macht auch mit, hier als eine der Göttinnen im Olymp ^^
Zwei Dinge schmälern ein wenig meine Freude an Ray Harryhausens letztem großen Film. Erstens wurde mir storymäßig zu viel Fokus auf das Spiel und die Intrigen der Götter gelegt. Das ist zwar schön und clever gemacht, quasi wie eine parallele Welt oder Schaltzentrale, aber es lässt dem Zuschauer zu wenig Raum für eigene Auslegungen. Nicht falsch verstehen, der Olymp und die Götter sollen ruhig vorkommen, nur hätte ich es besser gefunden, wenn sie deren Screentime reduziert hätten auf vielleicht drei oder vier besonders wichtige Szenen, die einem eine Ahnung geben, was dort abgeht (etwa einmal am Anfang, einmal am Ende und einmal in der Mitte). Stattdessen hat man das Gefühl, dass sie alles permanent überwachen und ständig eingreifen, anstatt der Geschichte mal eine Weile ihren Lauf zu lassen. Zeus zum Beispiel: Sobald Perseus Probleme bekommt, wird ihm unter die Arme gegriffen (uh, er hat seinen Unsichtbarkeitshelm verloren - dann verdient er natürlich sofort ein neues Spielzeug! Schicken wir ihm eine mechanische Eule, die Töne von sich gibt wie R2-D2 aus Star Wars!). Das schmälert gewissermaßen den Verdienst des Helden selbst, übrigens im krassen Gegensatz zu Jason aus dem zuvor genannten Film, in dem die Götter auch vorkommen, aber Jason sich trotz Angebot lieber selbst drum kümmern will, eine Crew und ein Schiff zu finden. In Clash of the Titans sind die zentralen Figuren mehr Spielball höherer Mächte als sonstwas.
Der andere Punkt ist, dass ich bei keinem anderen der hier behandelten Filme so sehr das Gefühl hatte, dass er sich hinzieht. Sicher, die Produzenten bekamen endlich das große Budget, das ihnen zustand, und wenn man zur Abwechslung mal namhafte Hollywood-Größen als Schauspieler hat, dann möchte man die auch zeigen. Aber zwei Stunden sind für diese Story zu lang! Anderthalb hätten gereicht. Manche Szenen bringen nicht viel für die Story, aber dauern ewig. Nichtsdestotrotz ein sehenswertes antikes Abenteuer. Release the Kraken! Hier nebenbei bemerkt ähnlich wie bei Sindbad schade, dass das geplante Sequel "Force of the Trojans" 1984 nicht mehr umgesetzt wurde.


Und zum Schluss als Bonus noch ein thematisch passender Klassiker, der aber nichts mit Ray Harryhausen zu tun hat:
Journey to the Center of the Earth (http://www.imdb.com/title/tt0052948/?ref_=tt_rec_tti) (Die Reise zum Mittelpunkt der Erde), 1959
Noch so einer, den ich vor zig Jahren mal im TV gesehen haben muss, wenigstens teilweise. Insgesamt ein guter Film, aber mit viel verschwendetem Potential. Das Buch von Jules Verne habe ich noch nicht gelesen, soll hier aber eher lose mit einigen, oft verständlichen Änderungen adaptiert worden sein (im Gegensatz zu diversen moderneren Fassungen, die das Original völlig auf den Kopf stellen). Die Hauptfiguren waren mir allesamt sehr sympathisch und der Humor oder generell erheiternde Szenen kamen auch nicht zu kurz. Bei James Mason als Lindenbrook musste ich irgendwie ständig an einen jungen Sam Neill denken ^^' Beeinträchtigt wird das Werk ganz ähnlich wie bei "First Men in the Moon" durch für einen Abenteuerfilm komisch verteilte Prioritäten bzw. seltsames Pacing. Das Ganze dauert 132 Minuten, aber erneut geht die Hälfte davon nur für die Vorbereitung drauf. Das saftige Fleisch der Unternehmung, nämlich die faszinierenden Entdeckungen im Inneren der Erde, die durchaus einige phantasievoll gestalteten Sets bekommen, sowie der Titel beziehen sich im Grunde nur auf den halben Film. Wenn im Vorfeld 30 bis 40 Minuten drumherum gelabert wird, um alles wichtige zu etablieren, gerne. Aber man sollte keine volle Stunde darauf warten müssen, dass die eigentliche Geschichte beginnt. Während die Höhlenumgebungen schön waren, wirken die Effekte leider veraltet. 1959 hätte man locker mit Stop-Motion arbeiten (und Harryhausen engagieren) können, aber dafür reichte vielleicht das Budget nicht. Stattdessen wurden für die riesiegen Urzeit-Saurier echte, angemalte Eidechsen mit angeklebten Hörnern oder so verwendet, was wirklich nicht sehr glaubwürdig aussieht.

Simon
24.08.2015, 08:08
Kill your Darlings (http://www.imdb.com/title/tt1311071/)
"Kill your Darlings" (im Deutschen mit dem herrlich dämlichen Zusatz "Junge Wilde" versehen) ist einer dieser Filme, in die ich mich reinsehen musste, der mich aber in seiner Gesamtheit durchaus fesseln und nachhaltig beeindrucken konnte.
Behandelt wird eine wahre Begebenheit aus dem Jahr 1944, dessen Mittelpunkt der jüdische Schriftsteller Allen Ginsberg (Daniel Radcliffe) bildet, einem der großen Vertreter der so genannten Beat Generation (https://de.wikipedia.org/wiki/Beat_Generation).
Der junge Ginsberg wird an der Universiät von Columbia aufgenommen um dort Literatur zu studieren und trifft dort auf den exzentrischen, charismatischen und absolut durchgeknallten Lucien Carr (der fantastische Dane DeHaan), dessen avantgardistische Einstellunge Allen alsbald in dessen Bann zieht. Ab diesem Zeitpunkt beginnt eine wilde Fahrt, die mit dem Satz "Allen im Wunderland" treffend eingeleitet wird; gemeinsam mit weiteren Schriftstellern - unter anderem der von Ben Foster genial gespielte William S. Burroughs und (Jack Kerouac) Jack Huston - wollen sie die damaligen literarischen Konventionen aufbrechen, revolutionieren und neu erfinden. Kompliziert wird das ganze durch Carrs "Schatten" David Kammerer (Michael C. Hall), der unsterblich in Carr verliebt ist und dem die Verbindung zu Ginsberg gar nicht gefällt. Aus dieser explosiven Mischung - ergänzt durch ein wenig Homosexualität hier und da, sowie Drogen und ausschweifenden literarischen Ergüssen - bildet das Grundgerüst, das im Laufe des Films in einem Mord explodiert.

Daniel Radcliffe zeigt mit diesem Film, dass er ganz und gar nicht mehr der kleine Zauberlehrling ist und durchaus auch ernste Filme mit Tiefgang und emotionalen Achterbahnen spielen kann.
Die große Szene kurz vor Ende des Films, als Carr seinen ehemaligen Liebhaber ermordet und William S. Burroughs sich Heroin sprirtzt, enthält dabei noch einen Part, in der Ginsberg in einer Bar einen Mann sieht, von dem er zunächst glaubt, er sei Carr. Es werden ein paar tiefgründige Blicke getauscht und dann sieht man immer wieder Szenen, in denen Ginsberg blank zieht um dann Sex mit dem Mann zu haben.
Die Intensität dieser Szene ist beeindruckend und super von Radcliffe gespielt. Seine ihm sehr eigene Mimik verstärkt diesen Eindruck sogar noch.

Am Ende ist dieser Film etwas, was man sich nicht ansehen sollte, wenn man seichte Unterhaltung haben will. Dafür existieren zu viele erdrückende Störmungen, die den Film fast zu überladen drohen.
Großes Kino.

T.U.F.K.A.S.
24.08.2015, 12:58
Her ist einer der besten Science Fiction-Filme, die ich seit langem gesehen habe. Aus der anfangs etwas abgedreht wirkenden Prämisse heraus (depressiver Mann verliebt sich in sein Betriebssystem) entwickelt sich ein wunderschönes, kleines Meisterwerk über Emotionen. Die Tatsache, dass hier zudem eine schön subtil gehaltene Zukunftsvision aufgebaut wird und dass der Film das Risiko in Kauf nimmt, R-Rated zu sein um so menschennah wie irgend möglich zu sein, macht Her noch viel, viel besser als er es so bereits wäre. Joaquin Phoenix ist absolut brillant, ScarJo liefert eine fantastische Sprechrolle ab und am Ende musste ich heulen wie ein Mädchen. Klasse Film.

Birdman ist ein ebenso riskantes Projekt, das mit einem durch die Bank großartig agierenden Cast, einem wunderbar durchgeknallten Drehbuch und mindestens genauso abgedrehten, kaputten Charakteren aufwartet. Warum hier kein Oscar für Editing oder die Kameraführung vergeben wurde, ist mir ein Rätsel. Oh, und die Szene in der Michael Keaton eine Kritikerin in der Luft zerreißt - eine der besten auf Film gebannten Kernschmelzen aller Zeiten.

Knuckles
30.08.2015, 20:17
http://i.imgur.com/K9CPSvt.jpg
Ich hatte nicht viel erwartet, da der Film kein Zeichentrick mehr war, aber ich wurde dann doch positiv überrascht. Hat mir sehr gut gefallen, aber er erreicht noch immer nicht die Qualität von Asterix und Kleopatra oder Asterix erobert Rom. Die Realfilme habe ich übrigens noch nie gesehen.

La Cipolla
31.08.2015, 21:04
http://www.dvd-forum.at/img/uploaded/57959_b034712828d331f9cfe41ea7a5846a43_1.jpg

Doch, Wasabi war unterhaltsam. :D Da das letzte, was ich von Besson gesehen habe, Lucy war, musste ich mich dann doch diversen "Ja, früher war der Mann einfach besser!"-Gedanken hingeben. Es sticht jetzt zwar nicht hervor und die Action ist mehr so "ulkig", aber es ist halt einfach ein voll niedlicher Film mit einer niedlichen Beziehung im Mittelpunkt und ein bisschen culture porn (manchmal hab ich mich echt an Lost in Translation erinnert, so wie sie mit dem Kulturschock arbeiten ^^). Allerdings sollte man die deutsche Synchro meiden. Ich weiß nicht, wie das Original ist, aber es geht echt so einiges verloren, und manchmal drücken sie es einem mit Gewalt ins Gesicht. Ich sag nur "zerTRÜmmern" ... plötzlich einen Sprachwitz rauszuholen, funktioniert nicht, wenn die Japanerin die ganze Zeit perfektes Deutsch spricht. Auch wenn man ihnen vermutlich anrechnen muss, dass nicht der halbe Cast einen Klischee-Asiaten-Akzent hat.

Enkidu
31.08.2015, 22:01
Das Cabinet des Dr. Caligari (1920)
Heh, in der Jugendzeit des Mediums hat Deutschland einfach noch die besseren Filme hervorgebracht ^^ Wer sich auch nur ansatzweise mal an Stummfilme herantraut, dem möchte ich Caligari deutlich ans Herz legen (naja okay, Metropolis ist sowieso Pflichtprogramm). Auch wenn nicht immer in der bestmöglichen Qualität überliefert (wie bei den meisten Werken aus jener Zeit) ist dies ein guter Startpunkt für erste Eindrücke, unter anderem weil der Film seiner Zeit so weit voraus war und außerdem mit 78 Minuten relativ überschaubar ist. Es geht um einen seltsamen Schausteller, der mit seiner Attraktion, einem (fast) permanent schlafenden Somnambulen namens Cesare, der angeblich die Zukunft sehen kann, auf die Kirmes eines kleinen, deutschen Städtchen kommt. Es geschehen Morde, und natürlich fällt der Verdacht auf den Schlafenden. Viel mehr will ich zur Story nicht verraten, zumindest keine Details. Als Genre könnte man das vielleicht als Horror, aber doch eher als Psychothriller einordnen.
Zwei Dinge fand ich daran besonders herausragend: Erstens hat die Geschichte ein, nein, im Grunde sogar zwei Twist-Endings :D Total faszinierend imho, wie früh Filmemacher schon mit solchen Handlungskonstrukten so effektiv gearbeitet haben. Dadurch bleibt auch ein kleinwenig Raum für die eigene Interpretation des Zuschauers, ohne zu viel offen zu lassen. Zweitens: Das Set-Design war der Hammer! Hier sieht man auch, wie einflussreich der Film gewesen ist, denn Tim Burton hat sich davon eine Menge abgeguckt (ganz besonders zu sehen in Beetlejuice). Kaum ein Winkel zu finden, der nicht schief und krumm wäre, was eine ganz seltsame Atmosphäre erzeugt. Noch dazu ist das alles mit Aufbauten und Hintergründen im Studio umgesetzt, also nicht in einer "echten" Stadt gedreht. Dadurch entwickelt die ganze dargestellte Welt eine Art bizarres Eigenleben, es wirkt stellenweise mehr wie ein verstörend überzeichneter Cartoon mit Live-Action Schauspielern :A Auch dies ist übrigens ein Faktor, der den Film nach einer kurzen Eingewöhnungszeit heute noch zugänglicher macht als viele seiner Zeitgenossen.


Die Nibelungen: Siegfried + Kriemhilds Rache (1924)
Okay, wo ich gerade schonmal dabei bin... Im Grunde zwei Filme, die aber eine Einheit bilden. Und leider einer der wenigen, bei denen ich es nicht fertig brachte, komplett zu Ende zu schauen, sondern irgendwann nur noch durchzappte. Jedem, der nicht bereits ein echter Stummfilm-Enthusiast ist, würde ich entschieden davon abraten, sich das reinzuziehen. Und das nicht, weil es schlecht wäre. Ganz im Gegenteil - der Film kann als das erste große Fantasy-Epos der Filmgeschichte verstanden werden, quasi das damalige Herr der Ringe, und hat viele beeindruckende Momente (in Siegfried speziell den Kampf gegen den Drachen sowie die Zwergenhöhle). Jedoch ist es der absolute Epitome der Langatmigkeit! Beide Hälften dauern ca. zweieinhalb Stunden, zusammen fünf. Das wäre für ein monumentales Epos schon noch irgendwie zu rechtfertigen, aber beim Zuschauen hatte ich das Gefühl, dass das überhaupt nicht sein musste. Nicht nur das Gefühl, ich bin mir sicher. Manche Szenen ziehen sich ewig hin, die fünf Stunden könnte man locker auf drei zusammenkürzen, ohne auch nur einen einzigen handlungsrelevanten Punkt oder ein einziges schickes Set dabei zu verlieren.
Und nein, das lässt sich nicht wirklich mit der Zeit erklären, in der die Nibelungen erschienen, denn ich habe schon manch andere Filme aus den 1910er, 20er und 30er Jahren gesehen und keiner davon war so ausufernd wie dieser. Sogar für Fritz Lang selbst, den ich zutiefst respektiere und bewundere, war das eine Ausnahme - Tendenzen in die Richtung hatte er zwar schon öfters, aber nie so krass. Sehr schade, weil da doch viel Cooles und Relevantes drinsteckt. Wenn ich Ahnung von Schnitt hätte, wäre ich glatt versucht, eine abridged Version zu machen, auch auf die Gefahr hin, dass ich dann als Banause dastehe. Hierfür muss man wirklich massig Geduld und eine Menge Sitzfleisch mitbringen, und die Belohnung fällt eher mäßig aus.

Ich hatte nicht viel erwartet, da der Film kein Zeichentrick mehr war, aber ich wurde dann doch positiv überrascht. Hat mir sehr gut gefallen, aber er erreicht noch immer nicht die Qualität von Asterix und Kleopatra oder Asterix erobert Rom.
Habe den aktuellen Asterix-Film zwar noch nicht gesehen, und war bei der Ankündigung vom Wechsel zu CGI mehr als skeptisch, aber nach dem Trailer und einigen Clips war ich auch recht positiv überrascht davon, wie gut sie den Look und das Feeling der Vorgänger und Comics getroffen haben. Diese ganze Energie dahinter usw... Würde ja normalerweise sagen, dass ich trotzdem lieber einen traditionell animierten Film gehabt hätte, aber da "Asterix und die Wikinger" von 2006 wahrlich nicht das Gelbe vom Ei war, sollen sie ruhig so weitermachen.

Enkidu
02.09.2015, 11:26
http://s11.postimg.org/yeezk18tf/Returntoozposter.jpg http://s29.postimg.org/gzxz9m13b/MV5_BMTkx_ODky_ODE2_OF5_BMl5_Ban_Bn_Xk_Ft_ZTgw_Nz_I2_OTEw_Mj_E.jpg


Return to Oz (1985)
Still lovin' the hell out of this movie! Das letzte Mal, dass ich den Film gesehen habe, ist schon Jahre her, und mir ist aufgefallen, dass ich die ersten ca. 20 Minuten bisher immer verpasste (und nur aus Ausschnitten kannte), weil ich ihn im Fernsehn erst ab der Stelle erwischt habe, als Dorothy mit Billina in Oz ankommt. Ich kann schon verstehen, dass der Film creepy as fuck für das jüngere Publikum damals gewesen sein muss :D Manche Szenen finde ich jetzt noch unheimlich oder verstörend. Die Schocktherapie am Anfang, die Wheeler, Mombi und ihre Kopfsammlung oder der Nome King vor allem - also im Wesentlichen der ganze Film *g* Aber so heftig ist es wirklich nicht, vor allem weil das auch durch viele erheiternde oder glückliche Szenen ausbalanciert wird. Und die Kids mögen es erfahrungsgemäß, hier und da erschrocken zu werden.
Insofern finde ich, dass die manchmal negative Reputation des Films oft nicht fair ist. Ständig tauchen an den Haaren herbeigezogene Vergleiche auf mit der Wizard of Oz Version von MGM aus dem Jahre 1939. Jene Version mochte ich zwar auch, aber das war ein übertriebenes, knallbuntes happy-go-lucky Musical, das sich übrigens viel mehr Freiheiten in Bezug auf die literarische Vorlage rausgenommen hat als Return to Oz. Letzterer basiert im Wesentlichen auf Band 2 und 3 der Reihe, aber bleibt dem Stil von Baums Vision treu. Oz IST kein sorglos glückliches Land, sondern kann saumäßig gefährlich sein mit unzähligen abgefahrenen, bösartigen Kreaturen (Wenn ich mich recht erinnere, gab es dort eine Region, in der Pflanzenwesen im Garten Menschen anbauen ;) Anderswo wird man mit Köpfen beworfen usw.)! Von daher ist Return to Oz auch nicht als direktes Sequel zu verstehen, sondern mehr als ein von einem komplett anderen Studio produzierter spiritueller Nachfolger, der zwar ein paar Elemente aus der 39er Fassung wieder aufgreift, aber dieser an anderen Stellen widerspricht (Dorothy erwähnt Handlungspunkte/Exposition aus den Büchern, die im alten Film nie erwähnt wurden). Disney hatte hier kaum eine Wahl: Der Film mit Judy Garland genießt in den USA einen dermaßen hohen popkulturellen Stellenwert, dass sie kaum auf die ikonischen, magischen roten Schühchen verzichten konnten, die einst hinzuerfunden wurden und in den Büchern nie vorkamen (um dieses Element nutzen zu dürfen, haben sie MGM wohl ein hübsches Sümmchen bezahlt). In solchen Situationen bin echt froh, in Europa aufgewachsen zu sein, weil es in den USA offensichtlich echt schwierig ist, sich Return to Oz ohne massive Vorurteile anzuschauen.
Die Hauptdarstellerin hätte ich mir etwas älter gewünscht, aber sie hat überraschend gut gespielt. Kinder können sooo unheimlich nervig in Filmen sein, imho nicht so hier: Dorothy ist zwar wie gewohnt ein wenig naiv, aber benimmt sich nichtsdestotrotz sehr erwachsen (und höflich). Am besten gefallen haben mir die Effekte und die unter anderem auch daraus entstehende Atmosphäre. In Return to Oz kommt einfach alles Gute zusammen, um die phantastischen Charaktere zum Leben zu erwecken. Sei es beeindruckende Stop-Motion-Animation, oder klasse Puppenspielkunst mit handgemachten Modellen und Kostümen (Ich liebe Tik-Tok und Jack Pumpkinhead), alles lange vor dem großen CGI-Overkill. Außerdem war es angenehm clever, wie sehr das Foreshadowing am Anfang wieder eingesetzt wurde, wo man auf Charaktere trifft, die ihre spiegelbildliche "Entsprechung" in Oz haben (wobei das noch eines der wenigen Elemente war, die man aus der alten MGM-Fassung übernommen hat). Hinzu kommt der majestätische Soundtrack.
Wenn man mich vor die Wahl stellt, würde ich den Film von '85 jederzeit jenem von '39 vorziehen. Letzterer ist zwar historisch wertvoller und relevanter (und ist ein wunderbares Sinnbild für den Übergang von Schwarz/Weiß hin zum Farbfilm mit dem Gimmick der Rahmenhandlung), aber Return to Oz ist spannender, authentischer und trifft alleine schon dadurch eher meinen Geschmack, weil es kein Musical ist, sondern sich selbst ernst nimmt, ohne dabei an Quirligkeit zu verlieren. Gewiss ist der Film weit davon entfernt, perfekt zu sein, doch was 80s Fantasy angeht, steht er ganz weit oben in my book. Eine Schande, wie sehr Disney seit 30 Jahren versucht, diesen schönen Film komplett unter den Teppich zu kehren. Immerhin hat er im Laufe der Jahre durchaus eine begeisterte Anhängerschaft gefunden. Ich hätte den unheimlich gerne remastered auf BD, aber da habe ich nur wenig Hoffnung, wenn man bedenkt, wie lange es schon gedauert hat, bis die sich mal bemühten, eine DVD zu veröffentlichen. Diese Misshandlung der eigenen IPs, sobald sie nicht direkt einen Haufen Geld einbringen, geht mir bei Disney sowieso tierisch auf den Keks (vgl. Taran und der Zauberkessel uvm.), obwohl ja gerade viele Streifen, die im Kino nicht so gut ankamen, auf dem Heimvideomarkt ein lukratives zweites Leben feiern. Also, wenn ihr die Chance bekommen solltet und Fantasy mögt, zieht ihn euch rein ^w^

Schließen möchte ich mit dem folgenden Dialog daraus, der einige Umstände bezüglich der einstigen Publikumsmeinung herrlich auf den Punkt bringt:

Billina: "Tik-Tok went berserk!"
Tik-Tok (redet Unsinn, weil der Schlüssel für sein Denken nicht aufgedreht wurde): "Tickle me, tickle me!"
Dorothy: "His brain's ran down.
Jack: "If his brain's ran down, how could he talk?"
Dorothy: "It happens to people all the time, Jack."

Ben
05.09.2015, 17:17
Hitman Agent 47
Gestern mit gutem Freund im Kino gesehen. Vor vielen Jahren den ersten Teil ohne großartige Erinnerung gesehen. Die Story wurde durch fliessende Ortswechsel und jeder Menge Action, Verfolgungsjagden und Katz und Maus Spielchen flott erzählt. Am Ende war die Auflösung für mich etwas zu aufgesetzt und auch manche Storyansätze strange. Wer auf Action steht, wirds wohl mögen. Ich fands recht gut.

Cooper
13.09.2015, 21:55
The Wrestler
Wenn man mal von der Wrestling-Thematik absieht (was auch der Grund war, weshalb ich den Film ewig vor mir her geschoben habe), war es ein Film über Verlierer dieser Gesellschaft, wie es ihn schon unzählige Male gibt. Ein typischer Charakterfilm halt. Hat mich z.B. jedenfalls mehr als einmal an "Somewhere" erinnert (wobei der zwei Jahre später in die Kinos kam ^^).
Schauspielerisch war er jedenfalls mehr als überzeugend. Außerdem zieht sich Marisa Tomei mehr als einmal aus :D
Hat mir jedenfalls sehr gut gefallen. Vor allem die Beziehung zu seiner Tochter war recht ergreifend. Auch die Szenen um die ganzen Alt-Wrestler, die sich nie von ihrer Vergangenheit lösen konnten, fand ich ziemlich traurig (als kaum einer zu den Autogrammstunden kam).
Der Schluss war aber etwas zu viel "Sopranos" ;)

8/10

The Ledge - Am Abgrund

Hatte mich vorher nicht groß informiert und erwartete eigentlich einen spannenden Kammerspiel-Thriller. Heraus kam ein ziemlich depressives Drama mit viel christlichem Beigeschmack. Kann man mögen, mir war es jedenfalls zu viel religiöses Gequatsche. Schauspielerisch war er aber gelungen. Der Schluss war ziemlich harter Tobak, der sich aber abgezeichnet hat.

5/10

T.U.F.K.A.S.
18.09.2015, 10:59
Turbo Kid
Hey, wisst ihr noch wie ich sagte dass mir "Kung Fury" nicht gefiel, weil es offensichtlich nicht raffte, was 80er-Filme so - naja- 80er machten? Turbo Kid versteht es. Statt einem die ganze Zeit ins Gesicht zu reiben, wie EIGHTIES und CRAAAAAAAAAYYYYYYYZIIIIIEEEEE alles doch ist, ist Turbo Kid eine extrem gut gemachte Mischung aus 80er-Retro Science-Fiction/Cyberpunk á la Mad Max 2, Die Klapperschlange und Italo-Schlock-Filmchen wie Fireflash oder The New Gladiators, 80er-Coming of Age á la Risky Business und Say Anything und 80er-Troma-Splatter. Und das Tolle ist: es funktioniert! Selbst wenn man die zumeist recht subtilen Anspielungen nicht versteht, ist Turbo Kid ein wirklich sehr schön gemachter, liebevoll gestalteter und vor allen Dingen super geschriebener Flick mit super Performances (Michael Ironside! <3) und wunderbaren Charakteren. Der Gore-Anteil ist angemessen und handgemacht, der Soundtrack ist synthietastisch und im Film wurden fucking Matte-Paintings eingesetzt. Alleine das finde ich schon echt super.

Alles in allem: gleichzeitig eine handwerklich solide Homage an Sci-Fi-Trash und eine schöne, kleine Geschichte über einen Jungen, der in einer postapokalyptischen Zukunft zum Superhelden (oder so ähnlich) wird. UNbedingt ansehen!

P.S.: "Kung Fury" ist kacke.


Donald Glover - Weirdo
Fantastisches Stand-Up-Programm vom "Community"-Schauspieler, der auch unter dem Namen Childish Gambino ziemlich gute Rapmusik macht. Extrem witzige Routinen, wunderschöne Anekdoten und ein großartiges Finale, das sich um Toys 'R Us und Kacke dreht :A Wenn ich es besser beschreiben müsste, würde ich sagen dass es wie ein Mix aus Eddie Murphy zu "Delirious"- und "Raw"-Zeiten, Chris Rock und Louis C.K. ist. Also, kurzum, ziemlich super.

NIGLET! (https://www.youtube.com/watch?v=2_ew_4KNxAE)

Cooper
19.09.2015, 16:24
Martyrs

22714

Von vielen als der härteste Horrorfilm aller Zeiten angepriesen.
Ich kann selbst nur sagen, dass ich doch ganz schön gefestigt bin was Horrorfilme angeht, aber das hier hat auch mich ganz schön getroffen und am Ende regelrecht mitgenommen. Es geht nicht nur um das was gezeigt wird, was tatsächlich phasenweise an Härte seinesgleichen sucht, sondern auch um das, was man selbst dabei fühlt. Die letzten 25 Minuten sind wirklich extrem. Die Thematik ist dann generell so brutal und verstörend und alles wird dabei so eiskalt serviert. Dagegen wirken Saw und Konsorten regelrecht harmlos.

Ich kann jeden verstehen, der damit nichts anfangen kann und es Spinnerei, Unfug oder gar Schrott abtut, aber jetzt rein als Horrorfilm betrachtet, ist er grandios und sehr, sehr mutig. Wundert mich nicht, dass das aus Frankreich kommt (das geplante US-Remake wird mit Sicherheit nicht ansatzweise das Verstörende vermitteln können). Interessant, dass der Film zunächst dort eine Altersbeschränkung ab 18 erhalten hat, was sonst in Frankreich wohl nur für Hardcorepornografie der Fall ist.

Ich will hier nicht viel zum Inhalt schreiben, DAS muss man selbst erleben. Also möglichst wenig im Vorfeld informieren. Aber der Film ist wirklich (!) nur für Horrorfans, alle anderen mögen bitte weitergehen.

8,5/10

Manuel
19.09.2015, 18:37
Dexter (Season 1 - 8)

Ich mag die Serie - ungefähr bis zum Ende von Staffel 6. Danach wird das ganze eigentlich konsequent immer schlechter bis zum absolut miesen Finale am Ende der Staffel 8.Wenn man sich die Hintergründe dazu ansieht, wie es soweit kommen konnte, ist es richtig schade drum: Die Serie war so erfolgreich, dass man der Prämisse "es dürfen keine sequentiellen Folgen sein, am Ende einer Folge soll Dexter immer da stehenbleiben wie am Anfang der Folge" Folgen wollte, um ja keinen Zuschauer-Schwund zu erreichen. Wir alle wissen mittlerweile spätestens seit The Walking Dead, Breaking Bad oder Game of Thrones, dass das auch funktionieren kann... Rund um Dexter waren die Verantwortlichen nicht so mutig - im Gegensatz zum Autorenteam, die nicht durften und deshalb irgendwann zwischen Staffel 4 und 6 gegangen sind. Um es kurz zu formulieren: Die Voraussetzungen für eine wirklich gute Serie, die neben Breaking Bad & Co. gleichberechtigt steht, waren alle da. Man war nur nicht mutig genug, das durchzuziehen...

@Thema:

Star Trek - Deep Space Nine (Rewatch)
Dank gekaufter DVD-Komplettbox kann ich mir die Serie endlich in ihrer Original-Qualität geben, statt auf halbgare 240p-Auflösungen zurückgreifen zu müssen *hust*. Ich sags mal so: Wie in den 90ern üblich, musste sich jede Serie erstmal selbst finden. Dementsprechend sind vorallem die ersten beiden Staffeln stellenweise gähnend langweilig, bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Duet/Der undurchschaubare Marritza) herrscht leider Einschlafpotential und handwerklich flacheste Storywendungen in der Qualität eines desinteressierten Praktikanten. Aber: Irgendwann ab Staffel 3 oder spätestens ab Staffel 4 geht so dermaßen die Post ab, dass die Serie bis heute nicht ohne Grund zu den besten SciFi-Serien überhaupt zählt. Ich kann mich damals noch an die unglaubliche Spannung erinnern, wie das Dominion in der Serie eingeführt wurde. Wahnsinnig spannende Folgen, für die Zeit auch ungewöhnlich viele sequenzielle Folgen (immerhin ein 10(!)-teiliges Finale, dürfte zu der Zeit wohl einmalig gewesen sein), tiefgründige und gut ausgearbeitete Charaktere (Jean-Luc Picard ist nichts gegen Odo oder Garak! Und das will was heißen^^) und endlich das sinnvolle Ziehen aller Register, was die Star Trek-Lore hergeben kann!

Schade um den ewiglang(weilig)en Einstieg, aber die gehören nunmal dazu... Ich freue mich, wenn ich bei Staffel 4 angekommen bin^^.

Stoep
22.09.2015, 09:52
Gestern Abend zum aller ersten Mal in meinem ganzen Leben in der Sneak Preview gewesen und direkt das Glück gehabt, den neuen Film vom Regisseur von Prisoners zu sehen ^__^ Sicario war gut und hatte wieder so ein wunderbares, einzigartiges Feeling, das hier nochmal enorm durch den phantastisch atmosphärischen Soundtrack (https://www.youtube.com/watch?v=gCb2pKgNXd8) unterstützt wurde. Dennoch blieb der Film weit hinter meinen Erwartungen zurück. Vor allem Emily Blunts Figur hat für mich als Protagonist nicht funktioniert und mich gegen Ende eher ratlos zurück gelassen :/

Trotzdem war ich froh wie Bolle, dass wir den gesehen haben. Die aktuelle Sneak Preview Prognose (http://www.score11.de/sneakprognose.php) sieht nämlich gar nicht rosig aus xD

Gruß
Stoep

Isgar
22.09.2015, 10:19
Trotzdem war ich froh wie Bolle, dass wir den gesehen haben. Die aktuelle Sneak Preview Prognose (http://www.score11.de/sneakprognose.php) sieht nämlich gar nicht rosig aus xD


Wieso?

Stoep
22.09.2015, 10:54
Wieso?

Weil es neben Sicario sonst nur Filme auf dieser Liste gibt, die ich nicht sehen will oder von denen ich noch nie irgendwas in meinem Leben gehört habe ^^ Sicherlich fehlt mir da auch irgendwie die Offenheit für Neues. Aber eben deshalb war ich ja auch noch nie in einer Sneak ^^

Gruß
Stoep

Enkidu
22.09.2015, 13:46
Star Trek - Deep Space Nine (Rewatch)
Dank gekaufter DVD-Komplettbox kann ich mir die Serie endlich in ihrer Original-Qualität geben, statt auf halbgare 240p-Auflösungen zurückgreifen zu müssen *hust*. Ich sags mal so: Wie in den 90ern üblich, musste sich jede Serie erstmal selbst finden. Dementsprechend sind vorallem die ersten beiden Staffeln stellenweise gähnend langweilig, bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Duet/Der undurchschaubare Marritza) herrscht leider Einschlafpotential und handwerklich flacheste Storywendungen in der Qualität eines desinteressierten Praktikanten. Aber: Irgendwann ab Staffel 3 oder spätestens ab Staffel 4 geht so dermaßen die Post ab, dass die Serie bis heute nicht ohne Grund zu den besten SciFi-Serien überhaupt zählt. Ich kann mich damals noch an die unglaubliche Spannung erinnern, wie das Dominion in der Serie eingeführt wurde. Wahnsinnig spannende Folgen, für die Zeit auch ungewöhnlich viele sequenzielle Folgen (immerhin ein 10(!)-teiliges Finale, dürfte zu der Zeit wohl einmalig gewesen sein), tiefgründige und gut ausgearbeitete Charaktere (Jean-Luc Picard ist nichts gegen Odo oder Garak! Und das will was heißen^^) und endlich das sinnvolle Ziehen aller Register, was die Star Trek-Lore hergeben kann!

Schade um den ewiglang(weilig)en Einstieg, aber die gehören nunmal dazu... Ich freue mich, wenn ich bei Staffel 4 angekommen bin^^.
Ich mache grade das selbe mit Star Trek: Voyager (über Amazon Prime Instant Video), nachdem ich die Originalserie vor ein paar Monaten durch hatte, von der ich diverse Folgen noch nicht kannte. Viele mögen Voyager ja nicht so, aber ich verbinde damit wohlige Kindheitserinnerungen ^^ Fast immer Freitags zur Prime Time auf Sat 1 hab ich das in den 90ern mit meiner Mom geschaut ^w^ Die Filme und manche Folgen von TOS, TNG & DS9 (aus Wiederholungen) habe ich schon vorher von Star Trek gesehen, aber das hier war die erste Serie der Franchise, die ich von Anfang an aufmerksam verfolgt habe.
Im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass das, was du schreibst, in ähnlicher Weise auch auf Voyager (und massig andere Serien) zutrifft. Bin derzeit bei Staffel 3, habe aber schon vorgegriffen und mir ein paar meiner Lieblingsfolgen aus späteren Jahren reingezogen. Der Anfang der Serie ist etwas holprig, wobei ich den Pilot-Zweiteiler immer noch klasse abwechslungsreich finde. Immerhin wird mit den ersten beiden Seasons ganz gut ein locker zusammenhängender Story-Arc mit den Vidiianern und den Kazon verfolgt, das hatte einen schönen Wiedererkennungswert. Gab zwischendrin auch schon einige kreative stand-alone Folgen, die ich noch gut im Kopf hatte und die über Jahre hinweg meine Phantasie anregten. Staffel 3 hat hingegen fast nur Einzelgeschichten zu bieten, und dann nichtmal gute. Das ändert sich aber, sobald ab der vierten die Borg und vor allem Seven of Nine auf den Plan treten :A Letztere zählt zusammen mit dem grandiosen Doktor zu meinen Lieblingsfiguren.
Mit dem Dominion-Krieg inklusive Finale aus Deep Space Nine kann Voyager natürlich nicht mithalten, das ist bis heute klasse Entertainment, aber irgendetwas war mir an Janeways Crew immer sympathischer und wirkte frischer als die Truppe von der Raumstation. Ich würde gerne mal nachholen, was ich von DS9 verpasste, ist die einzige Star Trek Serie, von der ich nicht einen überwiegenden Großteil gesehen habe. Leider siehts ja derzeit eher düster aus, was Veröffentlichungen von DS9 und VOY als remasterte Blu-rays in HD angeht :( Das wären die einzigen, die noch fehlen. Hoffe weiterhin, dass sich CBS und Paramount demnächst ein Herz fassen und den beiden Serien doch noch das selbe hochwertige Treatment zukommen lassen wie bei The Next Generation.

Rusk
26.09.2015, 14:25
@Cooper: Hey, danke für diesen Geheim-Tipp. Martyrs kannte ich bisher noch nicht und und die Kritiken im Netz fallen auch sehr positiv aus. Freu mich auf heute Abend, vllt. schreib ich ja eine kleine Rückmeldung. :)

Duke Earthrunner
26.09.2015, 21:36
http://i.imgur.com/INdeuxC.jpg

The Visit

Ein Film von M. Night Shamalamadingdong und hier kommt der Twist, der kann doch noch gute Filme machen. Überraschend kurzweilig, tolle Schauspieler. Endlich mal Kinderdarsteller die nicht nerven. Zudem auch teilweise echt lustig und gleichzeitig creepy. Vorallem die Credit Scene :hehe:

@Martyrs
Hatte mir den auch mal angeschaut, weil er im Netz so gehypet wird. Ich gebe zu er war verstörend und man musste etwas drüber nachdenken. Aber insgesamt fand ich, dass es kein wirklich guter Film war.

Rusk
26.09.2015, 23:17
@Martyrs
Hatte mir den auch mal angeschaut, weil er im Netz so gehypet wird. Ich gebe zu er war verstörend und man musste etwas drüber nachdenken. Aber insgesamt fand ich, dass es kein wirklich guter Film war.

Jetzt wo ich ihn auch durchhabe, kann ich deinem Post nur zustimmen. In meinen Augen ist Martyrs kein Horrorfilm im herkömmlichen Sinne, würde ihn eher als brutalen Psychofilm bezeichnen. Auch hätte ich mir mehr Härte erwartet, im Gegensatz zu Filmen wie The Human Centipede 2 oder A Serbian Film fand ich ihn weniger verstörend. Martyrs hat zwar seine Momente, wenn auch nur in der letzten halben Stunde, im Großen und Ganzen ist er eher ein unterdurchschnittlicher Film. Schade, muss wohl weiterhin auf den ersten guten Film mit einer solchen Thematik warten, wo mich zuletzt auch Chained ziemlich enttäuscht hat.

Moyaccercchi
26.09.2015, 23:38
Gerade frisch von den ersten drei Tagen des Reykjavík International Film Festivals:



**As I Open My Eyes**

Ein Mädchen wächst im Tunesien kurz vor dem arabischen Frühling auf, singt in einer Punkband, und erlebt, dass die Staatsmacht ihre Lieder nicht allzu prickelnd findet.
Interessanter Einblick in diese Kultur, gerade auch durch die Charaktere der Eltern, die nicht wirklich konservativ sind, aber eben doch das beste für ihre Tochter wollen - und durch eine ziemlich abgebrühte Haushälterin. Whooo! =)

8/10 Punk-Heimat-Liedern



**Tangerine**

Holy shit yeah!
Ein Comedyfilm, der ernsthaft lustig ist? In dem die Hälfte der Charaktere Trans sind und sich sowieso alles und jeder prostituiert? Armenische Taxifahrerabenteuer? Das ganze mit unglaublich geringen Mitteln gelöst, aber mit teilweise wirklich atemberaubend schönen Szenen und einfach unglaublich viel Humor?
Jaaaaaa. =D

11/10 Doughnuts - könnte der beste Comedyfilm sein, den ich bisher gesehen hab =)



**Speed Sisters**

Eine Dokumentation über palästinensische Autorennfahrerinnen; das ganze wirkt dabei schon fast wie ein Spielfilm, weil es doch einige interessante Wendungen gibt (die aber eben genau so geschehen sind, während das Dokuteam dabei war.)
Wer unglaublich bad-assige Mädels sehen will, die in zu Rennwagen umfunktionierten PKWs durch die Gegend heizen, und dann auch gleich noch ein bisschen was vom palästinensischen Alltagsleben miterleben möchte, dem sei dies hier sehr empfohlen. =)

9/10 Rennautos



**Barash**

Ein israelisches Mädchen lernt eine Klassenkameradin kennen, die beiden kommen sich näher, es kommt wie es nicht anders kommen kann...
Das ganze ist eine schön gemachte lesbische Coming-of-Age Geschichte, ist aber leider recht vorhersehbar und ziemlich klischeehaft. Das hat man in anderen, ähnlichen Filmen schon genauso gesehen. Einzig der Plot, der nebenbei im Hintergrund läuft, ist ungewöhnlich und rettet das ganze - die große Schwester nämlich hat einen Hang dazu, hin und wieder abzuhauen. Das heißt, dass sich in dieser Geschichte eigentlich die ganze Familie nur darum kümmert, wo die Schwester nun schon wieder abgeblieben sein könnte, und keiner der eigentlichen Protagonistin wirkliche Beachtung schenkt - was auch mal ganz witzig ist. ^^

6/10

La Cipolla
07.10.2015, 00:44
Drei Folgen Blindspot gesehen. Seeehr amerikanisch irgendwie, und trotz netter Prämisse ziemlich standard bisher. Die Spannungskurve ist auch recht seltsam, aber immerhin passiert in jeder Folge irgendwas Wichtiges. Muss man echt nicht gucken.

Knuckles
12.10.2015, 18:21
http://i.imgur.com/i9VnJRw.jpg
Eigentlich wollte ich mir den Film im Kino anschauen, aber irgendwie konnte ich mich dann nicht dazu durchringen. Da vor wenigen die US-Blu-ray erschien, habe ich dort zugegriffen und den Film gestern angeschaut. Wikipedia DE listet den Film als Fantasy-Drama, was ich nicht so passend finde. Wikipedia EN sagt dagegen, dass es ein "epic romance fantasy film" sei und das passt wie die faust aufs Auge. Blake Lively hat mir in dieser Rolle sehr gut gefallen, wie auch die Geschichte und wie sie sich langsam entwickelt. Selbst Han Solo hat mir sehr gut gefallen, auch wenn er nicht so viel zu tun hatte. Im Nachhinein bereue ich es fast, dass ich damals auf den Besuch im Kino verzichtet habe. Das Rad erfindet der Film übrigens nicht neu.

Enkidu
21.10.2015, 00:55
In Kurzform...

The Martian
Sehr gut, aber hatte nach den hochtrabenden Kritiken dann doch noch ein kleinwenig mehr erwartet. Die hoffnungsvolle Message, die den menschlichen Geist feiert, ist wundervoll, entsprechend erfrischend war es auch, mal wieder einen Film zu sehen, der ganz ohne einen Bösewicht auskommt - lediglich der Mars bzw. die Natur und die Umstände selbst sind der Feind. Auf Zusammenarbeit wird dort Wert gelegt. Ein paar Szenen gingen mir aber einen Tick zu lang. Und so komisch es auch ist, das Folgende zu schreiben, muss ich zugeben, dass ich ein wenig mehr Pathos nicht nur vermutet, sondern mir sogar gewünscht hätte. Dieses "Humanity - Fuck, yeah!" Gefühl, das war zwar vorhanden, aber immer nur in Ansätzen. Ein Hauch mehr Kitsch und Schmalz (womit ich natürlich keine Liebesgeschichte oder so meine, Gott bewahre!) hätte bei mir für ein erhebenderes Erlebnis gesorgt. Die Schauspieler waren fehlerlos und toll besetzt, die Effekte gut und besonders die Leistung von Matt Damon sollte gebührend gewürdigt werden. Der von ihm verkörperte Charakter an sich kam ebenfalls angenehm locker und sympathisch rüber. Generell erstaunlich viele humorvolle Momente über den gesamten Verlauf der Geschichte. Kann man empfehlen, aber das Highlight des Jahres, das ich darin schon vermutet hatte, war es für mich nun doch nicht. Apollo 13 hat mir (vielleicht auch wegen dem True-Story-Bonus) besser gefallen.


Crimson Peak
Das atemberaubendste Production Design seit zig Jahren, imho absolut Oscar-würdig! Die Sets und Kostüme sind der Wahnsinn. Die Schauspieler machen ihre Sache ebenfalls gut (besonders die drei Hauptdarsteller Mia Wasikowska, Tom Hiddleston und Jessica Chastain). Der Film ist pure, konzentrierte Atmosphäre. Leider fällt das Werk in anderen Bereichen ein wenig ab. Die Story war flacher als ich gedacht hätte, da wäre etwas mehr Cleverness toll gewesen. Überhaupt ist es keine Geistergeschichte im klassischen Sinne, wie man ganz meta-mäßig am Anfang bereits vorgewarnt wird. Und das Finale war so angenehm over-the-top und überraschend blutig, dass ich es eher amüsant als erschreckend fand (schätze, das war beabsichtigt). Der erste Akt zieht sich für meinen Geschmack ein bisschen zu lange hin, gleichsam braucht der Film zu lange, um nach der eigentlichen Enthüllung zum Ende zu kommen, und verliert dabei eine gehörige Portion der Spannung. Sowas wie "The Others" (2001) ist insgesamt ein besserer Gothic Gruselfilm (und selbst "The Woman in Black" von 2012 hat storytechnisch/inhaltlich mehr geboten), aber der bloße Look von Crimson Peak alleine rechtfertigt eigentlich schon, den mal gesehen zu haben.


Snow Piercer
Nee, nicht so meins. Vor allem das ausführliche Ende mit der Wendung und dem ganzen existenziellen Gelaber war sowas von typisch Asia-Style... Die Idee mit dem Zug ist mal was anderes und ganz originell, ich war gespannt darauf, was sich im nächsten Waggon befinden würde. Aber die Leute sterben da wie die Fliegen, kaum jemand war mir sympathisch genug, um Emotionen zu investieren. Irgendwann dachte man sich schon, dass die eh bald draufgehen werden, und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Der Grundstimmung fehlte es für meine Begriffe von Vornherein an Hoffnung, und unzählige offene Detailfragen bleiben zurück. Diese gewöhnungsbedürftige Fusion aus Arthouse und Mainstream erfordert ein höheres Maß an Suspension of Disbelief als normalerweise üblich. Alles ein wenig verstörend absurd, grotesk, verrückt. Hat mich entfernt an Terry Gilliam erinnert, und dessen Arbeiten mag ich meist auch nicht so gerne.

Stoep
01.11.2015, 10:05
Gestern im hiesigen kommunalen Kino den Film Turbo Kid gesehen ohne mich vorher darüber zu informieren, auf was ich mich da einlasse. Und ich kann nur sagen, ich habe es nicht bereut :A War mal ein etwas anderes aber doch sehr unterhaltsames Erlebnis für mich ^__^

Gruß
Stoep