PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 1 - "Wave Shengs Hope Goodbye"



Daen vom Clan
11.09.2015, 13:15
http://i.imgur.com/Ntq01.png
Spielleitung: Daen
Grafiken: Shinshrii


Station 1 – Das Abschiedsfest in Shengs Hope (südlich von Corpus Christi, Texas)
Startzeit der Station im Spiel: 05. September 2033, morgens, 7:30
Dauer des Tages in realer Zeit: So lang wir brauchen. ^^

http://i.imgur.com/qPGmf.png




UserCharakterAlterBeruf

Gendrek – Lancaster – 65 – Plünderer –

~Jack~ – Vincent – 42 – Gelegenheitsarbeiter -

Metalevel - Eryn - 25 - Bardame -

Lynx – Evangelina – 24– Taucherin–

wusch – Frank – 45– Wache–

Mivey – Howard – 45– “Arzt“ –

Kaia – William – 32– Arzt–

Caro – Haile – 16– ehemalige Sklavin d. Kultisten–

steel – Lexi Miller – ?– Badass vom Dienst–

truecarver – Jegor – 34– Scavenger–

Auratus – Salma – 27– Tierzähmerin–

Scavenger – ? – ?– ?–

Ligiihh – Niki – 36– ?–

Zitroneneis – Andrea Scheffner – 60– ?–]

Layana – Lisa-Marie – 19– ?–]

Maister-Räbbit – Doc Strider – 48– Bastler–]

Narcissu – Alfons "Al" – 20– Schatzsucher–]

Sir Barret – "Ranger" – 43– Ranger–]

Mephista – Leo – 28– Tochter der Rache–]




Einleitung:
6 Stunden nachdem der silberne Sarg mit "Adam" aufgetaucht war.

Wie es sich anfühlte, die Welt zu retten?
Nun ja, diese Frage würden Einige von ihnen wahrscheinlich in wenigen Monaten beantworten können. Eine beschwerliche und lange Reise lag vor ihnen, eine Reise, die sie durch Wüsten, Wälder, Ruinen und Sümpfe führen würde. Sie waren nun die erlauchte Reise-Eskorte des Lebendtoten „Adams“, dem ominösen ‚Patient 0‘, in dessen Adern noch immer das Heilmittel wartete und der entgegen aller geltenden Gesetze noch immer zu schlafen schien in seiner chromblitzenden Stasiskammer. Deutlich war das Heben und Senken des Brustkorbes des fast mumifizierten Mannes zu erkennen. Doch nicht nur das eingefallene Gesicht zog Aufmerksamkeit auf sich, auch die alarmiert blinkende Warnanzeige, die das baldige Absterben der „lebens“erhaltenden Batterie signalisierte, zog den Blick förmlich in Bann. Sie konnten die Welt retten, doch dazu mussten sie Batterien erhalten. Und sie mussten sich auf die Reise vorbereiten. Vorräte heranschaffen, ebenso Waffen. Und es galt, sich von seinen Liebsten zu verabschieden und diesen bittersüßen Abschiedskummer in einem rauschenden Fest ausklingen zu lassen.


https://www.youtube.com/watch?v=84VphN3YDKg&list=PL5FCAFD578CF92A40&index=11
Es war kein typischer Morgen in Shengs Hope.
Für keinen einzigen Einwohner von Shengs Hope war es ein alltäglicher Morgen, als die Sonne sich langsam voran tastete und mit Sonnenstrahlen jene weckte, die nicht bereits auf den Beinen waren. Was sich in der Nacht zugetragen hatte, brandete wie eine Welle der Hoffnung durch die ganze Siedlung. Wer sich gestern Nacht gemeldet hatte, wurde heute mit strahlenden Augen und gewichtig nickenden Köpfen begrüßt. Einigen Männern und Frauen war anzusehen, dass sie gerne mitgekommen wären, doch es schien, als würde das letzte Quentchen Mut fehlen oder ob die Wurzeln des Lebens schon zu tief in die Erde von Shengs Hope getrieben worden waren.
Doch selbst mit den zahlreichen Spenden der meisten Bürger des Ortes war klar, dass die Vorräte niemals ausreichen würden, um die Reise zu überstehen und ähnlich schlimm sah es mit der Munition aus, über dessen Höhe sich Wingman mehr als nervös ausschwieg.
Wenn sie die Karawane wirklich würden lossenden wollen, dann waren sie gezwungen, all ihre Ressourcen zu bündeln und heranzuschaffen, wessen auch immer sie nur habhaft werden konnten. Auch wenn dies bedeutete, Orte aufzusuchen, die als extrem gefährlich bekannt waren. Als tödlich gefährlich, denn mordlüsterne Plünderer und irre Kultisten mochten sich breit gemacht haben und wo auch immer mehr als drei Häuser zusammen standen, mochten noch immer untote Leiber in den Kellern herumstreunen…


http://i.imgur.com/Jf7Pn.png
http://juliameister.net/daen/baffinbay-klein.jpg
http://juliameister.net/daen/baffinbay-mittel.jpg
Legende:
Haussymbol: Als sicher geltende Gebiete, normalerweise unter Kontrolle der Siedler
Galgenstrick: Gebiete, die fest als Territorien der Raider gelten
Totenkopf: Gebiete, in denen sehr häufig Zombiesichtungen vorkommen
Fragezeichen: Gebiete mit unbekanntem Gefahrenstatus



http://i.imgur.com/ZG9Uf.png



Lagebericht:
Sheng hat ein Abschiedsfest geplant. Doch vor der Tugend haben die Götter den Schweiß gesetzt. Die Mission ist zu Ende, bevor sie überhaupt begonnen hat, wenn nicht ausreichend Munition und Nahrung für die Reise herangeschafft werden kann…

WICHTIG: Jeder Spieler kann an beliebig vielen Aufgaben teilnehmen. Von mir aus geht nur die ernstgemeinte Bitte, es NICHT zu übertreiben. Nicht jeder Spieler kann 24/7 am Rechner sein und es wäre schön, wenn es auch nach 3 Tagen noch ein, zwei Aufgaben für die Spieler gibt, die bisher ruhiger waren. Bitte zwingt mich nicht, das regulieren zu müssen.
Bitte schreibt erst dann in ROT eure Teilnahme auf, wenn ihr euch sicher seid, dass ihr die Aufgabe machen werdet.
Optionale Aufgaben werden sofort (wenn die SLs es liest) durchgeführt, Stationsaufgaben beim Stationswechsel am Ende der Station. Spähaufgaben schalten normalerweise weitere Aufgaben frei – allerdings je nachdem, wie die Aufnahme des Erstkontaktes gelaufen ist.

ZUDEM:
Aufgaben, die mit "-" gelistet sind, können alle gemacht werden. Aufgaben mit a.) / b.) / c.) sind Entscheidungsaufgaben, d.h. man entscheidet sich für ein Vorgehen und die anderen Optionen stehen nicht mehr zur Verfügung.



„Z.O.M.B.I.E. (Zünftig-Obligatorisches Massen-Barbecue Initial-Event)“
Anzahl: Alle
Hintergrund: Nehmt Abschied von euren Liebsten. Esst, trinkt, liebt euch und sagt „auf Wiedersehen“ – denn es sind diese Menschen, denen ihr durch eure Reise das Leben retten werdet.


„Cult of OmNom“:
Fortschritt: (5/10)
Anzahl: beliebig
Erledigt von:
Hintergrund: Ihr braucht 10 weitere Einheiten von Nahrungsmittelvorräten, da die Spenden nicht ausreichen. Tut was ihr könnt oder müsst.


„Wir brauchen zusätzliche Pylonen.“:
Fortschritt: (7/10)
Anzahl: beliebig
Erledigt von:
Hintergrund: Ihr braucht 10 weitere Einheiten von Munitionsressourcen, da die Spenden nicht ausreichen. Tut was ihr könnt oder müsst.


„The Leader of the free world“:
Fortschritt: (10/15) (nicht jede Stimme wird benötigt)
Evi: 4
Lancaster: 5
Lexi: 1
Anzahl: beliebig
Hintergrund: Sheng wird jeden Freiwilligen, dem er begegnet, bitten, kurz eine Person zu nennen, die die Führung übernehmen soll.

http://i.imgur.com/qFr9X.png


Aufgabe Alpha
Erforderliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch: Al und Lisa
Proben:
a.) Der liegengebliebenen Karawane von „Perlmutter“ zur Hilfe eilen: Handel ODER Verführer ODER Sprachgenie
b.) Die liegengebliebene Karawane von „Perlmutter“ angreifen und ausplündern: Schütze ODER Klingenkreuzer
Hilfsmittel: Gebräuche Siedler, alle Waffentalente, Terrain: Ödland
Hintergrund: Die Karawane von „Mum Perlmutter“ ist schon lange überfällig. Das kann Fluch oder Segen sein. Von dem was man weiß, befindet sie sich irgendwo Richtung Westen und könnte entweder Hilfe brauchen oder in Schwierigkeiten stecken. Und ihr könnt Beides sein.
Erfolg: neue Aufgaben
Misserfolg: weniger neue Aufgaben



Aufgabe Beta
Erforderliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch: Vincent und Jegor
Proben:
a.) Den schlecht bewaffneten Außenposten der „Baffin Bay Buccaneers“ angreifen: Schütze ODER Klingenkreuzer
b.) Mit den Plünderern Kontakt aufnehmen: Handel ODER Verführer ODER Unterhalter
c.) Den Außenposten infiltrieren: Infiltrator ODER Ermittler ODER Parcourläufer
Hilfsmittel: Gebräuche Plünderer, alle Waffentalente, Terrain: Sümpfe

Hintergrund: Geschwächt durch andauernde Gefechte mit den „Road-Vultures“, sind die Bucaneers so schwach wie noch nie. Und sie verfügen mit Sicherheit über Ressourcen!
Erfolg: neue Aufgaben unter Omnikron
Misserfolg: keine Aufgaben



Aufgabe Gamma
Erforderliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch: Will und Eryn
Proben:
a.) Ol‘ Cletus Orchard angreifen: Schütze ODER Klingenkreuzer
b.) Mit dem Obstgarten handeln: Handel ODER Verführer ODER Medizin ODER Tierfreund
Hilfsmittel: Gebräuche Siedler, alle Waffentalente, Terrain: Wälder, Wissen Anbaumethoden

Hintergrund: Ol‘ Cletus und seine Bande an Söhnen sind geizige Rednecks mit einem Haufen Problemen…
Erfolg: neue Aufgaben unter Xi
Misserfolg: keine Aufgaben



Aufgabe Delta
Erforderliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch: Niki und Haile
Proben:
a.) Den Lichtreflex ausspähen: Fortbewegungsmittel ODER Konstitution ODER Survival
Hilfsmittel: Terrain: Ödland
Hintergrund: Ein auffälliger Lichtreflex. Wie entweder von einem großen Stück Metall. Oder was könnte es sonst sein? Fakt ist, wir müssen da schnell hin, es wird weitere Interessierte anlocken
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Epsilon
Erforderliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch: Haile und Leo
Proben:
a.) Riviera Beach nach Ressourcen durchsuchen: Fortbewegungsmittel ODER Konstitution ODER Survival ODER Kampftaucher
Hilfsmittel: Terrain: Sümpfe, Terrain Ruinen, Experte Zombies
Hintergrund: Riviera Beach war mal ein Ortschaft für die wirklich reichen Leute und Yachtbesitzer aus Corpus Christi. Jetzt ist ein Großteil davon überschwemmt. Munition, Ressourcen, Unterwasserbisse von Zombies, der Ort hat sie alle!
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Zeta
Erforderliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch: Evi und Andrea
Proben:
a.) Little Cadiens nach Ressourcen durchsuchen: Fortbewegungsmittel ODER Konstitution ODER Survival ODER Kampftaucher
Hilfsmittel: Terrain: Sümpfe, Terrain Ruinen
Hintergrund: Es gab im Osten vor zehn Jahren mal ein kleinere Siedlung, die aufgegeben wurde, als die permanenten Sturmfluten das Gelände in Sumpf verwandelten. Möglicherweise lassen sich hier noch Ressourcen finden?
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Eta
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Ranger
Proben:
a.) Den Bunker nach Ressourcen durchsuchen: Fortbewegungsmittel ODER Konstitution ODER Survival ODER Infiltrator ODER Raufbold ODER Handwerker
Hilfsmittel: Terrain: Ödland, Wissen der alten Welt
Hintergrund: Es gibt einen als schwer zugänglich geltenden Bunker, der an der Baffin Bay gelegen ist. Angeblich ging Bürgermeister Sheng dort an Land. Bis jetzt war es nicht wirklich wichtig, sich dort genauer umzusehen, denn die Landschaft ist karg und der Bunker gut geschützt. Zudem heißt es, dass der Geist von Toske dort spukt.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Theta
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Frank und Doc Strider
Proben:
a.) Nachsehen, ob Stutton weitere Informationen hat: Gelingt automatisch.
Hilfsmittel: -
Hintergrund: Was soll schon schiefgehen?
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Iota
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch:
Proben:
- Morris angenehme Gesellschaft leisten: Unterhalter ODER Verführer
- Morris bekochen: Koch
- Morris bei der Klassifizierung seiner Beute helfen: Schulbildung
- Morris bestehlen: Infiltrator
- Morris bedrohen: Raufbold
Hilfsmittel: Wissen der alten Welt, Gebräuche: Siedler
Hintergrund: Morris freut sich auf das Fest! Und das Beste, um sich noch mehr zu freuen, ist noch mehr Freude… und Ablenkung. Und Beute! Diese Aufgabe kann wiederholt werden um alle Optionen zu erspielen.
Erfolg: Nach jeder Aufgabe entweder +1 Nahrung, +1 Munition, +1 Handelswaren, ein beliebiges Artefakt aus der alten Welt oder (einmalig für die gesamte Gruppe!) einen Metalevel-Trait für eine Person
Misserfolg: Konsequenzen



Aufgabe Kappa
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch:
Proben:
a.) Floyd-Williams Felder bewirtschaften: Packesel ODER Konstitution
Hilfsmittel: Anbaumethoden, Gebräuche: Siedler
Hintergrund: George wird sich erkenntlich zeigen, wenn die Leistung stimmt.
Erfolg: Nach jeder Aufgabe +1 Nahrung, bis hin zu maximal +3
Misserfolg: -



Aufgabe Lambda
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch: Frank und Doc Strider
Proben:
a.) Herausfinden, was mit der Munition geschah: Ermittler ODER Infiltrator ODER Sprachgenie
Hilfsmittel: Terrain Siedlungen, Gebräuche: Siedler
Hintergrund: Wer oder was steckt wirklich hinter dem Munitionsraub?
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe My
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch: Evi und Lancaster
Proben:
- Das Schiff auf eigene Faust durchsuchen: Konstitution ODER Kampftaucher ODER Sprachgenie
- Die „Ahladita-Kids“ suchen lassen: Medizin ODER Unterhalter ODER Verführer
Hilfsmittel: Terrain Sumpf, Gebräuche: Siedler
Hintergrund: Auch das Schiff selbst muss seine Geheimnisse preisgeben.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Ny
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Will
Proben:
- a.) Sara kann sich von einem ihrer Pferde trennen: Tierfreund ODER Medizin
- b.) Sara kann sich von ihrer Maschine trennen: Handwerk
Hilfsmittel: Wissen der alten Welt
Hintergrund: Sara würde gerne etwas beisteuern, doch kann sie sich nur den Verlust einer Sache leisten. Zudem sind weder ihr altes Quad, noch das Pferd, das sie abgeben würde, in bester Verfassung…
Erfolg: Trait Fortbewegungsmittel, entweder ein Quad oder ein Pferd
Misserfolg: ?



Aufgabe Xi
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Lancaster
Proben:
a.) Das Mädchen befreien und umsorgen: Infiltrator
b.) Die Familie tauscht einmmalig eine Ressource "Handelswaren" gegen "3x Munition" oder "3xNahrung"
Und Lancaster musste nun eine Entscheidung fällen.
c.) Nur das Kind wird gerettet = Normale Infiltrationsprobe auf 90%
d.) Lancaster rettet Beide = Um 30% erschwerte Infiltrationsprobe auf 60%

Hilfsmittel: Gebräuche Siedler, Terrain: Wälder)




Aufgabe Omnikron
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch:
Proben:
- Die Lebensmittel begutachten und stehlen, was vorhanden war: Koch
- Zur Werkbank eilen und stehlen, was als Munition zu gebrauchen war: Schuldildung
- Die Taschen packen und stehlen: Packesel
Hilfsmittel: Gebräuche: Plünderer, Terrain: Sümpfe

Erfolg: Die Lebensmittel geben +1 Nahrung, die Ressourcen an der Werkbank +1 Munition. Die Handelswaren entweder einen Metaleveltrait ODER +1 Handelswaren
Misserfolg: Konsequenzen




Aufgabe Pi
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch: Vincent, Ranger und Frank
Proben:
- das Grab untersuchen: Ermittler
- den Bunker durchsuchen: Schulbildung ODER Ermittler ODER Sprachgenie
- die Fallen abbauen: Handwerk

Hilfsmittel: Terrain: Ödland, Wissen der alten Welt
Hintergrund: Es gibt einen als schwer zugänglich geltenden Bunker, der an der Baffin Bay gelegen ist. Angeblich ging Bürgermeister Sheng dort an Land. Bis jetzt war es nicht wirklich wichtig, sich dort genauer umzusehen, denn die Landschaft ist karg und der Bunker gut geschützt. Zudem heißt es, dass der Geist von Toske dort spukt.
Erfolg: Grab und Durchsuchen ist unbekannt, die Fallen jedoch würden gut und gerne 2 Einheiten Munition darstellen
Misserfolg: Grab und Durchsuchen unbekannt, Fallen generieren eine schlimme Verletzung



Aufgabe Rho
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch:
Proben:
- Die Achse reparieren: Handwerk
- Die Zugtiere wieder einfangen: Tierfreund ODER Survival
Hilfsmittel: Gebräuche: Siedler, Terrain: Ödland

Erfolg: Einmalig +1 Nahrung oder +1 Munition. Danach: Einmalig +1 Handelswaren
Misserfolg: Konsequenzen



Aufgabe Sigma
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch: Haile
Proben:
- Die Yachten untersuchen: Ermittler ODER Kampftaucher ODER Parcour UND ein beliebiges Kampftalent. (Ja, eine Doppelprobe)
Hilfsmittel: Terrain: Sumpf, Wissen: Zombies

Erfolg: ?
Misserfolg: Konsequenzen

Caro
11.09.2015, 13:40
Haile hatte den Rest der Nacht doch noch im Bauch der IHS Ahladita verbracht. Eingerollt auf ein paar Lumpen vor der Tür von Shengs Kabine, wie ein Wachhund - sie hatte wenig geschlafen, weil sie halb befürchtete, dass Sheng sich einfach alleine aufmachen würde. Oder irgendetwas anderes, sehr Dummes anstellen würde. Aber noch etwas anderes war merkwürdig: Die Waisenbande war unruhig. Haile konnte das Wispern hören, die Fragen, die Suche nach einem vermissten Mitglied.

In den frühen Morgenstunden öffnete sich die rostige Metalltür, die in Shengs Refugium führte. Er hatte offensichtlich wenig geschlafen, wenn überhaupt. Er schenkte Haile ein müdes Lächeln.

"Na, immernoch entschlossen?"
"..."

Sie nickte nur kurz und erhob sich. Sie ergriff Shengs Hand. Ihr Ausbruch am Abend war ihr unangenehm, fast peinlich, wenn sie das Wort dafür gekannt hatte. Ihre Emotionen waren durcheinander, seitdem Sheng sie aus den brennenden Ruinen des Tempel gezogen hatte. Bis heute wusste sie nicht, dass der Bürgermeister von Shengs Hope ein alter Freund ihres leiblichen Vaters war. Sheng seufzte. Offensichtlich hatte er gehofft, dass Haile ihre Meinung geändert hatte.

"Dann lass uns mal die anderen Freiwilligen zusammentrommeln. Wir müssen Vorräte sammeln, Essen, Batterien, Informationen..."
Wieder seufzte er schwer.
"Ihr werdet es nicht leicht haben."
"..."
"Nein, ich halte immer noch nichts davon, hier zu bleiben."
"..."

_____________________________________
Am Abend davor hatte Sheng alle Expeditionsteilnehmer gebeten, sich am nächsten Morgen vor dem Dusty Derrecks zu versammeln, um den letzten Tag vor der Abreise zu planen. Haile versuchte gestern schon, sich die Gesichter ihrer neuen Familie einzuprägen. Das war doch jetzt so, oder? Sie spalteten sich von den Bewohnern von Shengs Hope ab, um eine eigene Enklave zu gründen - zumindest vorerst. Familie eben. So ähnlich wie ihre Familie von Jacks Insel oder ihre Familie aus dem Tempel.

Sheng steckte die Müdigkeit in den Knochen, aber auch die Aufgeregtheit. Wenn er schon nicht mitkommen konnte, würde er alles tun, damit die Gruppe so gut vorbereitet war. Vielleicht sollte er ihnen ein paar Tipps geben, an wen sie sich in der Siedlung wenden konnten...Morris, Wingman, Stutton, vielleicht sogar Floyd-Williams. Er ging im Kopf die Namen durch. Eventuell sollte er eine kleine Rede halten?

"So, da wären wir. Hoffentlich kommen die anderen pünktlich, oder, was sagst du, Haile?"
"..."
Sie schaute ihn mit großen Augen an. Aber anscheinend hatte etwas anderes Hailes Aufmerksamkeit gefordert. Hinter ihm, im Süden - da glänzte etwas. Eindeutig. Es war weit entfernt, klein, aber es glänzte im aufgehenden Sonnenlicht.
"Haile? HAILE?!"
"...!"
Wild fuchtelnd zeigte sie auf die Stelle in der Ferne. Sheng kniff seine Augen zusammen und suchte den Horizont ab.

"Was...?"

Haile zeigte auf den Lichtreflex im Süden. Sheng würde sie aber niemals alleine gehen lassen. Sie brauchte einen Begleiter.

Haile meldet sich als Teilnehmerin von Delta und braucht noch einen Begleiter.

~Jack~
11.09.2015, 14:06
Nach den Ereignissen beim Sarg hatte Vincent tatsächlich noch ein paar Stunden Schlaf bekommen. Als erholsam ließ sich dieser aber nicht bezeichnen. Nach seiner schönen Traumprügelei warteten nämlich nur seine grausigen Erinnerungen auf ihn. Stöhnend drehte er sich hin und her, stets in eine andere Richtung flüchtend, wo aber nur noch mehr Leid auf ihn wartete. Dementsprechend schreckte er erneut in die Höhe, diesmal aber ohne jemanden damit erschrecken zu können. Taumelnd erhob er sich von seinem Bett und griff zum immer noch offen herumliegenden Buch.

"Verdammt, jetzt habe ich mich gar nicht um Ersatz gekümmert!" Er besaß zwar noch ein Tagebuch, welches einige leere Seiten aufzuweisen hatte, aber das war eigentlich für Notfälle gedacht. Von daher fegte er das andere Buch zur Seite und fing an den Tisch selber zu bekritzeln. Keine Zeit sich um was anderes zu kümmern. Erstmal musste er seine Gedanken aus dem Hirn verbannen um wieder klar denken zu können.

Unzählige Kritzeleien später fing Vincent an Vorräte in einen lädierten aber überraschend stabilen Rucksack zu quetschen. Nahrungsmittel, Wasserflaschen, Munition ... "Huh." Er starrte seine Pistole an und rief sich die Ratte von gestern ins Gedächtnis. Ein Schuss weniger. Das sollte er sich merken. Jetzt nur noch ... "2 Extra-Magazine ... 17 Schuss ... wird kaum ausreichen wenn wir überfallen werden sollten." Aber irgendwas war doch mit den Munitionsvorräten passiert. Sollte er vielleicht nochmal nachfragen. Ohne Nachschub ging hier jedenfalls nichts. Ein Angriff und sie könnten schon aus den letzten Löchern pfeifen. "Am besten Mal nach Sheng Ausschau halten. Der wird hoffentlich wissen, was zu tun ist. Nahrung müssen wir vermutlich ebenfalls zusammenkratzen ... na mal schauen."

Vincent ließ also erstmal alles stehen und liegen — einzig seine Pistole und die Magazine nahm er mit — und begab sich Richtung Dusty Derreck. Dort sollten sie sich sowieso versammeln, wie ihm gerade wieder einfiel.

Daen vom Clan
11.09.2015, 14:16
Seitdem die Menschen sich am frühen Morgen zerstreut hatten und eine Wache der besten Scvanger am Sarg zurückgeblieben waren, hatte Sheng keine Sekunde geschlafen.
Er wusste nicht, wie lange er auf seinem Bett, der engen, kleinen Metallkoje, gesessen hatte und einfach nur Löcher in die Luft gestarrt hatte.
Er hatte den Geruch des brennenden Shengs Hope in der Nase gehabt und sah wieder und wieder die Menschen vor sich, die sie im Laufe der Zeit verloren hatten. Er hätte alles dafür gegeben, mit Lexi über die Vergangenheit oder mit... jemand anders... über die Zukunft sprechen zu können, doch er war allein im Moment. Unfähig, sich zu bewegen.
Und nun konnte sich alles ändern.
Er hatte über die Jahre vergessen, mitzuzählen, wann der Tag kommen würde und hätte er gewusst, dass es heute passieren würde, wäre er nicht in der Taverne gewesen. Er wäre vorbereiteter gewesen.
Doch dann hätte er auch nicht Evi getroffen, sich nicht zum ersten Mal so undienstlich mit Frank unterhalten, Jegor nicht beim Kämpfen zugesehen.
Vielleicht war es Schicksal, DASS er in der Bar gewesen war und zum ersten Mal seit langem wieder die Menschen in den Ressourcen der Siedlung gesehen hatte, um zu wissen, wofür sie eigentlich überlebten. Und um zu wissen, dass "Adam" in den Händen dieser Truppe bestens aufgehoben war.

Als die Sonne schließlich seine Kajüte erleichtete, seine eigenen, metallernen vier Wände, schauderte es ihn vor Kälte, die eindeutig durch den Schlafentzug kam und sämtliche Gelenke knackten, als er aufstand.
Vor der Tür sah er Haile und sein Herz krampfte sich zusammen. Hätte er nur einen Grund gebraucht, die Welt verbessern zu wollen, damit kein Kind erleben musste, was das Mächen hatte erleben müssen, hätte sich die Reise für ihn schon gelohnt.

Als sie nach seiner Hand griff, lächelte er so frei wie schon lange nicht mehr.
Sie hatte schon viel mit seiner Hand getan, seitdem sie sich getroffen hatten. Danach geschnappt, danach gestochen, danach geschlagen, mit Kohle seltsame Zeichen darauf gemalt und dann energisch genickt. Doch sie hatte noch nie nach seiner Hand gegriffen. Für Sheng war es einer der glücklichsten und seltsamsten Momente seines Lebens.

Als sie schließlich vor der Bar ankamen, die noch immer geschlossen war, da Niemand seit geraumer Zeit Derreck, den Besitzer, gesehen hatte, stand die Sonne schon fast auf zehn Uhr morgens.
Er blickte sich um und sah in die Gesichter der Freiwilligen, die ihn anlächelten, in denen Vorfreude zu sehen war, aber auch Skepsis und Unsicherheit.


https://www.youtube.com/watch?v=dssNa11htIM&list=PL96A1D3209ECD24F0&index=25

Haile mit ihren scharfen jungen Augen machte ihn und andere auf einen Lichtreflex aufmerksam, den er sich ebenfalls sorgsam einprägte. Wieder kam ein eigentlich unpassender Vaterstolz durch.

Dann kam Sara angehumpelt und gab Wingman, der nervös trippelnd neben Sheng stand, ein Stück Papiert. Der ehemalige Pilot, dessen Blick immer wieder hilfesuchend in Richtung Frank glitt, faltete das Blatt Papier auf welches eine größere Karte der Umgebung zeigte. Sara musste die halbe Nacht daran gesessen haben und entsprechend müde doch zufrieden sah sie aus.

Die Reisenden sahen eine Karte der Umgebung. Darauf waren Orte eingezeichnet und Flächen schraffiert.

"Ihr Mutigsten von Shengs Hope.", strahlte der Asiate in die Runde. "Danke für euer Kommen. In diesem Moment kümmern sich Shaun und Steve darum, einen alten Karren von Sara fertig zu machen. Egal was wir davor spannen, des sollte mit dem Karren und dem Sarg fertig werden." Er schien kurz nachzudenken und man konnte erkennen, wie er Wingman anblickte und dieser leicht erbleichend den Kopf schüttelte.
"Ich will, Nein, muss, ehrlich zu euch sein. Die meisten Einwohner von Shengs Hope haben bereits alles gespendet was sie erübrigen konnten, doch es fehlt noch immer an Munition und Nahrung. Da wir nicht genau wissen, wie die Welt da draußen aussieht, müssen wir euch entsprechend ausrüsten. Ihr alle wisst, dass es selbst in unserer nächsten Umgebung Orte gibt, die wir gemeinhin meiden. Riviera Beach, den Bootsverleih im Norden, Little Cadiens. Diese Orte sind bestimmt nicht schöner und sicherer geworden. Aber wenn wir noch irgendwo Munition oder Nahrung finden können, dann dort.
Wir sollten außerdem einige Gefallen einfordern und die Leute in der Siedlung, die noch immer horten, ins Gewissen reden."
Er blickte jeden einzelnen ernst an.
"Wir werden uns alle Zeit der Welt nehmen, euch ausreichend auszurüsten. Ihr werdet erst gehen, sobald ihr alles habt was ihr braucht. Dazu werden wir auch einige Gefallen einfordern, beispielsweise bei Cletus und seiner ungewaschenen Bande an Rotzgören.Und wir sollten uns zudem unbedingt noch einmal den Bunker von Toske ansehen, der Ort, an dem ich angelandet bin und in welchem auch Wingman stationiert war. Zudem warten wir noch auf die Karawane von "Perlmutter" die sich aus Richtung Westen nähern wollte. Möglicherweise stecken sie in Schwierigkeiten, es kann aber auch sein, dass "Mom Perlmutter" sich entschlossen hat, die Siedlung zu meiden oder sich den Plünderern anzuschließen. In dem Fall müssen wir mit Gewalt gegen sie vorgehen."
Er blinzelte noch einmal in Richtung des Lichtreflexes und konnte spüren, wie Haile neben ihm zappelte, sie hatte so etwas wie einen Jagdinstinkt. Und sie hasste lange Unterredungen.
"Und dann gibt es da noch eine Sache: Jemand hat die Munition aus der Waffenkammer gestohlen. Es ist nicht auszuschließen, dass wir unter uns Personen haben, die nicht zu sein scheinen was sie sind."

Er blickte "seine" besondere Einsatzgruppe an und wünschte sich nichts mehr als sich anschließen zu können. Sie gehen lassen zu müssen zehrte schwer an ihm. Doch noch hatte er einige Tage mit ihnen und er wollte und würde keinen Fehler der Vergangenheit wiederholen. "Ach ja, man hat ein Fest für euren Abschied geplant.", zwinkerte er in die Runde. "Diese Menschen brauchen Hoffnung, an die sie sich klammern können. Dieses Fest ist ihre Art, euch Danke zu sagen."

Er atmete aus und strich behutsam, fast zärtlich über die Karte. "Ich habe schon viel von euch verlangt. Aber euch gehört mein Vertrauen. Was es hier zu tun gibt, muss durch euch erledigt werden."
Und dann plötzlich, zum ersten Mal, grinste Wingman, als er eine kleine Schatulle mit Nägeln aus seiner Flakjacke heraus holte, die mit verschiedenen Flaggen verziert waren, die Farbtöne zeigten.
"So kann ich abstecken, wer sich um was kümmert.", sagte der ehemalige Pilot, während Sheng in die Gruppe lächelte.

Lynx
11.09.2015, 14:22
Evi hatte wie immer ganz ausgezeichnet geschlafen und erwachte mit einem aufgeregten Kribbeln im Bauch. Sie fühlte sich eindeutig, als würde sie auf Abenteuerreise gehen, und nicht auf eine gefährliche Mission, die die Welt verändern konnte.
Als sie schließlich wie jeden Morgen ihre Zehen ins Wasser vor ihrer Hütte hielt, seufzte sie doch etwas wehmütig. Das würde sie schon ein bisschen vermissen, aber es würde ja wahrscheinlich nicht für lange sein. Im schlimmsten Fall würde sie gar nicht mehr zurückkommen können, und tot wäre es ihr höchstwahrscheinlich herzlich egal, ob sie am Wasser war oder nicht.

Es hatten sich schon einige vor dem Dusty Derrecks versammelt, und zum ersten Mal sah Evi bewusst in die Gesichter derer, mit denen sie eine Weile lang ihr Leben teilen würde. Sie freute sich, dass so viele ihr bekannte Menschen dabei waren und grinste in die Runde, als sie sich zu ihnen stellte.
Als schließlich Sheng sie alle gleichermaßen anstrahlte - ein Gesicht, das sie bestimmt noch nie so von ihm gesehen hatte - war sie sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Es folgten Ausführungen darüber, dass noch einigs beschafft werden musste, und Evis Herz machte einen Sprung. Das war die Ausred- äh, Gelegenheit, noch einen letzten Tauchgang zu wagen. Und sie wusste schon genau an welcher Stelle.

Sie trat also gleich an Wingman heran, der offenbar an Nädelchen mit Flaggen herumfingerte und anscheinend sehr stolz auf seinen Beitrag war. "Kann ich diese braune haben? Die kannst zu zum Schiff da stecken.", sagte sie zu dem Mann, und hätte beinahe vergessen, weiter zu erklären, weil er tatsächlich grinste. Fast so gruselig wie Creep. Sie wechselte lieber ihr Blickfeld und sprach nun eher zu Sheng. "Guten Morgen.", sagte sie, kurzzeitig durch sein Lächeln, das diesmal kein Bürgermeister-Lächeln war, abgelenkt. "Ähm, ich kenne eine gute Stelle bei der Ahladita drüben. Es wäre ziemlich einfach für mich, dort nach Zeug zu suchen, deshalb könnte ich das ja gleich mal machen und später bei den groben Sachen mit anpacken."

(Aufgabe My
Das Schiff durchsuchen mit >Kampftaucher<
Hilfsmittel: Terrain Sumpf
Außerdem Trait Packesel, falls das wichtig ist. =D)

truecarver
11.09.2015, 14:28
Jägers Lider zogen sich träge auseinander als hätte sie einer zusammengeklebt während er schlief. Sein erster Gedanke an diesem Tag galt nicht dem bevorstehenden Stress und der lebensgefährlichen Aufopferung der Wenigen für die undankbaren Vielen. Dafür wird es noch genug Zeit geben. Stattdessen zwang er sein halb-waches Gehirn den Abstand zwischen der Sonne und der Erde abzurufen. In einem der alten Magazine hatte er nämlich die genaue Angabe überflogen, war aber zu verkatert um jetzt nach dem Heft zu suchen. Müsste irgendwas mit mehreren Millionen Kilometern sein, dachte er sich. Ein hundert Millionen? Oder waren es mehr? Jedenfalls empfand er es als beachtenswert, dass etwas dermaßen weit Entferntes mit zielsicherer Präzision den schmalen Spalt in seinen Vorhängen fand um seine Augen mit einem grellen Lichtsstrahl zu treffen.
Halb auf Russisch, halb auf Deutsch vor sich hin fluchend wälzte er sich von seiner Matratze, streckte 15 Minuten lang seine verkaterten Glieder, zündete sich eine Kippe an (die Erste und Letzte für heute, versprach er sich), und ging über zu Liegestützen und Sit-Ups.

Nach seinem Morgenritual fühlte er sich stets etwas lebendiger. Aus einer ausgefransten Kühltasche, die er noch aus Basa-Zeiten hatte, holte er zwei Brotscheiben heraus, schmierte sie mit Margarine voll und klatschte einige Scheiben Leberwurst drauf, dazu zwei rohe Eier. Dann wusch er sich vor seiner Hütte, schüttete den Eimer mit dem Meereswasser über seinen Kopf aus und rieb sich die Haut mit einem kleinen Stück Kernseife ab. Als erstes steht die Unterredung mit dem Bürgermeister an. Jäger entschloss sich, gleich die Militäruniform anzulegen und nicht in Zivil zu erscheinen. An dem vereinbarten Treffpunkt warteten die Anderen bereits auf Shengs Ankunft.

"Guten Morgen, liebe Leut!", grüßte er die Anderen und nickte ihnen zu. In ihren Gesichtern stand die Nervosität geschrieben, fiel ihm auf, aber da war auch etwas Anderes, eine Art Glanz in den Augen, die Jäger als Entschlossenheit und Tatendrang verstand. Viele von uns haben Schiss, dachte er sich und vergrub die eigenen zittrigen Hände in den Hosentaschen. Das Sichere wird für die meisten bald dem Ungewissen weichen. Der Tod stand plötzlich wieder neben uns allen, atmete seinen kühlen Hauch auf unsere Nacken bis sich die Härchen aufrichteten. Doch hier standen Frauen und Männer, die trotz allem bereit waren das Nötige zu tun und die Verantwortung auf sich zu nehmen. Individuen vereint durch ein gemeinsames Ziel. Heh, es ist ja fast so als wär ich wieder Zuhause, stellte er fest und rechnete halb damit, dass der alte Bog sich gleich vor ihnen aufbaut und einen seiner strategischen Briefings hält. Stattdessen erschien Sheng und seinen Augen konnte man anmerken, dass er von dem ein oder anderem Gedanken wach gehalten wurde.

Nach der Ansprache richteten alle ihre Aufmerksamkeit auf Wingman. Als Jäger an der Reihe war, winkte er ihn zu sich und sagte:

"Ich hoffe du bist noch genauso gelenkig und leise wie früher. Hier, schau."

Er deutete mit dem Zeigefinger auf einen kleinen Punkt auf der Landkarte.

"Die Baffin Bay Buccaneers haben schon seit Wochen Stress mit den Vultures. Unser Scout war davon überzeugt, dass dadurch ihr Außenposten hier Verluste erlitten hat. Wir haben ein kleines Zeitfenster solange sie sich die Wunden lecken. Die Mission besteht darin, den Außenposten zu infiltrieren und uns so viele Ressourcen wie möglich anzueignen. Verstanden?"

"Jawohl."

"Details gibt es später.", sagte Wingman und winkte Jäger mit der Hand fort, damit der Nächste sich melden konnte.

Kaia
11.09.2015, 14:31
Das Wasser war angenehm kühl auf seiner Haut und erweckte neue Lebensgeister in ihm. Will hatten Henry seit dem Vorfall in der Nacht nicht mehr angetroffen und in das Zuimmer seines Vaters hatte er sich auch nicht getraut. Nur der Rucksack, vollgepackt mit allen Habseligkeiten seines Vater stand noch da. Will betrachtete sein Spiegelbild in einer der Fensterscheiben. Sein Gesicht sah, wie zu erwarten furchtbar aus. Neben dem blauen Auge das Vincent ihm verpasst hatte war noch ein weiterer blauer Fleck auf seiner Brust dazugekommen. Vorsichtig fuhr er mit seinen Finger darüber. Henry hatte ihn noch nie zuvor geschlagen. Und die seltsame zur Schaustellung von Zuneigung durch den Kuss war auch befremdlich gewesen. Er hoffte einfach, sich mit seinem Vater aussprechen zu können bevor er Shengs Hope verließ. Will schlüpfte in seine Kleidung, schulterte seine Tasche und machte sich auf den Weg zum Derrecks .

Sheng hatte sich dort bereits eingefunden und auch die meisten anderen, welche sich in den frühen Morgenstunden freiwillig gemeldet hatten, waren anwesend. Will war ein bisschen unwohl bei dem Gedanken, dass ja auch zu eben diesen Freiwilligen gehörte.

"Wir werden uns alle Zeit der Welt nehmen, euch ausreichend auszurüsten. Ihr werdet erst gehen, sobald ihr alles habt was ihr braucht. Dazu werden wir auch einige Gefallen einfordern, beispielsweise bei Cletus und seiner ungewaschenen Bande an Rotzgören.
Er kannte den alten Cletus von den wenigen Malen als er mit Henry zusammen dort war um Cletus Söhne zu verarzten. Nachdem Will sich bei Wingman für die Aufgabe Gamma gemeldet hatte stand er allerdings vor einem Problem. Keiner von den Anwesenden schien ihm geeignet dafür Cletus etwas von seinen Vorräten abzuschwatzen ohne das es in einem Blutbad enden würde und Will war einfach nicht der geborene Redner.

Er ließ seinen Blick wandern. Nein niemand. Wingman versicherte ihm allerdings, dass er die anderen Fragen und dem jungen Arzt dann Bescheid geben würde. Damit war Will erstmal einverstanden und er entschloss sich seinen morgendlichen Spaziergang zu machen. Er kam an vielen, jetzt leeren, Hütten und Zelten vorbei doch als er in den kleinen Pfad einbog welcher ganz im Osten von der Hauptstraße abging fiel ihm auf, dass er Eryn nicht bei der Versammlung am Strand noch im oder vor dem Dusty Derrecks gesehen hatte. Will hatte gestern eine Seite an der jungen Frau gesehen die sie, aufgrund ihrer normalerweise kühlen Art, sehr interessant gemacht hatte. Außerdem wäre sie wie geschaffen für diese Aufgabe.

Er klopfte. Einmal, zweimal doch drinnen schien sich niemand zu rühren. "Eryn? Bist du da? Eh... Ich bins Will." Er kam sich unglaublich dumm vor wie er da stand, seine Hand immer noch erhoben. Mit der anderen tastete Will nach dem Türknauf und drehte ihn um. Die Tür war nicht abgeschlossen. Vorsichtig öffnete er sie ein Stück und lugde hinein.

Ein in Falten gelegter Vorhang aus dunklem Stoff hing in der ohnehin halbdunklen Behausung der Bardame von der Decke. Er war wohl angebracht worden, um ihre Schlafstätte zu verhüllen, doch hatte sie ihn zuletzt nicht in die Mitte gezogen, weswegen der junge Arzt sie auf dem matratzenähnlichen Untergrund liegen sehen konnte. Links von ihm, nur knapp hinter der Anbringung des Vorhangs befand sich, was Eryn sicherlich als Herzstück dieses postapokalyptischen 1-Zimmer-Apartments empfand: Eine Wellblechanbringung für Schmutzwasser, ein Holzeimer mit vergleichweise frischem Wasser, Seife, Schwämme und diverse filigrane Utensilien zur Körper-, Gesichts- und Zahnpflege. Ansonsten schien die kleine Hütte fast leer zu sein. Nur ein paar - mal ordentlich und mal zu einem Haufen - zusammenlegte Stoffansammlungen lagen einigermaßen in der Nähe der schlafenden Servicekraft.

Will räusperte sich so laut er konnte. Er musste aussehen wie ein Spanner. "Eryn?"

MeTa
11.09.2015, 15:48
Das Schlimmste an diesem doch sehr späten Morgen war, dass sie trotz des Gewecktwerdens durch Will nicht hochschreckte, gut geschlafen hatte und auch noch ein, zwei Stunden weiter dort liegen und friedlich vor sich hin schlummern hätte können. Doch der junge Arzt weckte sie durch sein Räuspern und das anschließende Sprechen ihres Namens. Erst jetzt kehrte das schlechte Gewissen zurück. "Warte!", forderte sie den Mediziner auf, während sie sich den Schlaf aus den Augen rieb. Sie hatte am Vorabend nicht mal das Kleid ausgezogen, weswegen sie ohne Weiteres aufstehen konnte. Ganz anders als sonst musste sie fast bemitleidenswert aussehen, als sie sich langsam erhob. Der emotionale Ballast des vergangenen Tages hatte sich auch in ihre Knochen gelegt - so schien es ihr.

Für ausführliche Kosmetik würde noch Gelegenheit sein, wenn ihr Gast verschwunden war. Jetzt bückte sich Eryn nur kurz zum Eimer, um sich mit den Händen einen Schwall Wasser ins Gesicht zu schleudern, das wirkliche Erwachen zu provozieren und ihre Gedanken für den Besuch zu reinigen. "Was gibt's denn?", fragte sie dann, so freundlich, wie es ihr in Anbetracht aller Umstände möglich war. Sicherlich ging es um das Mädchen, auf das sie erfolglos hatte aufpassen wollen. Oder der Arzt wollte sie darüber informieren, wie es Vincent ging. Als würde sie das kratzen. Dann sah sie sein blaues Auge. Hatte er noch etwas abbekommen bei der Schlägerei gestern?

"Hallo Eryn!" Fast gab der junge Mann ihr das Gefühl, unhöflich gewesen zu sein, da sie ihn nicht wirklich begrüßt hatte. Doch immerhin hatte er ihre Behausung einfach so gestürmt, und war nun auch niemand, dem soziale Interaktion sonderlich lag, wie spätestens das nervöse Zurechtrücken seiner Brille bewies. "Mir ist aufgefallen, dass du nicht bei Shengs Ansprache warst", ließ er sie wissen. Die Barfrau wollte sich gerade rechtfertigen, da sprach er schon weiter: "Ehm... wir müssen bis zum Aufbruch dafür sorgen, dass genug Ressourcen für die Reise da sind. Sheng schlug vor, zu Ol' Cletus zu gehen und ihm Vorräte zu entlocken. Ich war schon mal da und habe sie medizinisch versorgt, aber..." - sein Blick wurde fast etwas einsichtig, demütig - "... ich bin nicht wirklich dafür geeignet, mit ihm zu verhandeln. Und da dachte ich...", führte er fort und sah sie fast etwas fragend an. Selbst dieses Gespräch schien ihm nicht sonderlich leicht zu fallen.

"Klar!", antwortete Eryn schnell. "Ich kenne Cletus und hab' Erfahrung mit Rednecks wie ihm. Ich arbeite für einen!" Sie grinste, auch wenn sie sich nicht sicher war, Wills vermutlich langweiligen Humor damit zu treffen. Sie war froh, etwas zu tun zu bekommen, das nichts mit Derreck und nichts mit seinem Pub zu tun hatte. Alles, was sie von ihrer eigenen Schuld ablenkte, war ihr momentan Recht. Und wenn es sich sogar um etwas Sinnvolles handelte, ließ ihr Gewissen sich dadurch vielleicht beruhigen.

"Ich mache mich noch fertig, aber wir können los, sobald du willst", fügte sie mit einem Blick auf den kleinen Beauty-Bereich ihrer Behausung hinzu. Sie würde sich ein besonders schickes Kleid heraussuchen, um sich den Umgang mit dem Farmer und seinen Söhnen zu erleichtern. Nicht, dass sie die Kerle für besonders anspruchsvoll hielt, doch in ihrer aktuellen Verfassung waren solche Details elementar - und wenn es nur darum ging, ihr positives Selbstbild wieder instand zu setzen. Nachdem sie in ihrer Vorstellung schon das passende Stück herausgesucht hatte, ergriff sie die Chance, ihre Wissenslücken zu schließen: "Was gibt's denn sonst noch Neues? Ich war gestern zu müde, um dem Bürgermeister zuzuhören!"

Während sich die Barfrau vom Doktor über das Heilmittel und den bevorstehenden Transport sowie die Anführer-Wahl aufklären ließ, kämpfte sie mit ihren Gedanken, kürzer als erwartet, kam sie doch schnell zu einem Schluss: Sie würde den Zug begleiten, der laut Ansprache des Bürgermeisters wohl die Welt retten könnte. Die ausschließlich prügel- und saufgeilen Recken von Sheng's Hope brauchten sicherlich auch jemanden, der Dinge mit einem Lächeln und blumigen Worten klären konnte. Und sowieso war ihr für den Moment quasi alles Recht, um raus aus der Siedlung zu kommen.

Als sie sich dann dankend von William verabschiedete und ihm versprach, nicht länger als eine halbe Stunde zu brauchen, widmete sie sich der ersehnten Körperpflege, nicht ohne den Vorhang zuzuziehen, der ihr Sichtschutz gewähren sollte. Mit beiden Anwärtern auf den Anführerposten der Reisegruppe war sie einigermaßen zufrieden - doch Lancaster war ihr in letzter Konsequenz nicht ganz geheuer. Der bärtige, alte Mann fiel Eryn zwar nie wirklich negativ auf, doch hatte er doch diese ihm eigene Zwielichtigkeit. Vielleicht hing es damit zusammen, dass seine Geschichten sich nie treu waren. In jedem Fall würde die 25-Jährige Sheng vor dem Ausflug zur Plantage der Orchards noch mitteilen, dass sie Evi für die richtige Wahl hielt.

[OOC: Eryn gesellt sich für Aufgabe "Gamma" zu Will und wählt Evi als Anführerin]

Mivey
11.09.2015, 15:53
Die Zeit verging für Howard wie im Flug. Nach der Antwort von Sheng war er in ein tiefes Schweigen verfallen. Es war so lange her, damals in einer stickigen, überfüllten Bohrplattform vor über 20 Jahre. Es war so lange her, so viel war seitdem passiert. Der Gedanke, dass er dieses ominöse Ziel nicht nur finden würde, nein, dass es ihm praktisch in den Schoß fiel, war lächerlich. Lächerlich beschrieb es gar nicht. Und doch stand der metallene Käfig immer noch trotzig dar und verblieb real. So real wie diese Zombieapokalypse wohl in der alten Welt erscheinen sein mag. Etwas aus Geschichten und Märchen, das nie wirklich geschehen kann, und wenn dann nur anderen Leuten, nie einem selbst, so scheint es.

Er konnte die Nacht über keine Auge zu tun. Er dachte daran, was er wohl tun würde, wenn sie dieses Labor, über das Sheng sprach, finden sollten. Konnte er dort, endlich die letzten Fragen für dieses Rätsel finden? Zeit war etwas komisches, 20 Jahre waren vergangen ohne dass er einen bemerkenswerten Fortschritt erzielt hatte, einen Beruf angelernt hatte, von dem bisschen was er von seinen Kenntnissen der menschlichen Physiologie auch praktisch anwenden konnte. Und nun passierte plötzlich alles auf einmal, und es schien ihm als sei jede Sekunde wo er nicht in diesem Labor stand vergeudete Zeit.

Als die ersten Sonnenstrahlen durch die kleine Luke seiner Hüte fielen und auf die alten, gelblichen Seiten seines Tagebuch, wie er seine Aufzeichnungen anderen gegenüber nannte, fiel, stand er auf. Er holte sich etwas frisches Wasser von draußen, praktisch wenn man am Strand lebte, und wusch sich das Gesicht. Die Spuren von Müdigkeit wichen aus seinem Ausdruck, und ein guter Schluck des frischen Wassers weckte ihn zusätzlich auf. Derart gestärkt machte er sich auf Richtung dem metallenen Objekt.

Es waren auch bereits eine größere Menschenmenge vor Ort. Howard war generell nicht bekannt dafür, laut in der Öffentlichkeit zu treten, aber scheu war er auch nicht, und er hatte schon sein Jahrzehnten keinen guten Grund dazu gehabt. Er dachte kurz darüber nach, was er über seine zukünftigen Mitreisenden so wusste. Es schien ihm, dass Erfahrung der wichtigste Wert sein musste, der hier zählte. Doch er selbst hatte keinerlei Erfahrung wie man andere anführt, noch wie man sowas am besten angehen sollte. Er musste sich gegenüber ehrlich sein, er war zu menschenscheu, dafür. Und es gab nur eine Person, die wohl älter als er war und auch wusste wie man gut menschelt. Sicherlich besser als er selbst auf jeden Fall.

Howard sprach klar und deutlich,
„Ich wähle Lancaster, er sollte am Steuer dieser verrückten Verzweiflungsmission stehen.“

~Jack~
11.09.2015, 16:17
Die Munition wurde gestohlen? Na das fing ja gut an. Dabei dachte Vincent eigentlich, dass ihre Vorräte gut bewacht wären. Es könnte natürlich sein, dass die Wachposten selbst sich dran vergriffen haben. Vielleicht um mit den Plünderern oder Kultisten um verbotene Ware zu feilschen. Rauschmittel zum Beispiel. Neben Alkohol die perfekte Möglichkeit sich das Hirn wegzuballern um zumindest kurzzeitig diese furchtbare Welt hinter sich zu lassen.

Der westlich von Shengs Hope gelegene Bunker könnte vermutlich noch einige Schätze horten, wenn sich in der Zwischenzeit denn niemand dort eingenistet haben sollte. Wäre für jemand leichtfüßigen vermutlich einen Blick wert. Ganz alleine wollte Vincent aber auch nicht unbedingt durch die Gegend streifen. Hatte denn sonst niemand eine—

"Die Baffin Bay Buccaneers haben schon seit Wochen Stress mit den Vultures. Unser Scout war davon überzeugt, dass dadurch ihr Außenposten hier Verluste erlitten hat. Wir haben ein kleines Zeitfenster solange sie sich die Wunden lecken. Die Mission besteht darin, den Außenposten zu infiltrieren und uns so viele Ressourcen wie möglich anzueignen. Verstanden?"

Da wurde Vincent doch gleich hellhörig. Er war zwar nicht die Art von Person, die sich unbedingt mit Plünderern in die Haare kriegen wollte, aber wenn es darum ging ein Lager zu infiltrieren, hatte er mehr als genug Erfahrung. Gut, die meisten Orte an denen er rumschleichen musste waren hauptsächlich von den wandelnden Toten bevölkert, aber das hat ihn nur noch mehr dazu ermutigt so leise wie möglich vorzugehen. Immerhin konnte schon der kleinste Laut ihn ins Verderben stürzen.

"Falls noch Hilfe gebraucht wird, könnte ich sie bei Aufgabe Beta - Variante C (Infiltrator) unterstützen, Jäger. Solange wir die Bucaneers nicht über den Haufen schießen müssen, dürfte das ohne größere Probleme vonstatten gehen. Insofern die Berichte stimmen, versteht sich." Und das hoffte Vincent inständig. Denn wenn dem nicht der Fall war ... nun, dann würde er am Ende vermutlich ohne Magazine dastehen. Wenn nicht sogar mit einem Loch im Kopf.

wusch
11.09.2015, 16:22
Frank nickte halbwegs zufrieden, als Sheng erklärt hatte, woher die Energie kommen sollte. Batterien von Mexikanischen Banditen also und eine strecke die länger, aber weniger gefährlich war. Das klang vernünftig. Das mit den Batterien würde sehr riskant werden, aber immerhin hatten sie damit eine Möglichkeit, den Sarg mit Energie zu versorgen und das war es, was fehlte, neben der Munition natürlich, einem Fall an dem er arbeiten musste. Allerdings würde er dies nicht sofort tun können. Er hatte nur wenig geschlafen und war hungrig. So ließ es sich nur schlecht ermitteln. Noch hatte er Zeit, sich auszuruhen, also würde er diese Zeit auch nutzen.
Er ging zusammen mit seiner kleinen Familie zurück zu ihrer Hütte und begann mit Silvia über seine Entscheidung zu reden. Sie war stolz, dass er sich so für die Siedlung und mehr noch, für die ganze Menschheit aufopfern wollte, doch er konnte auch die Angst in ihren Augen sehen, sie förmlich Spüren. Die Angst ihn nie wieder zu sehen. Ich komme wieder zu dir zurück mein Schatz, das schwöre ich dir. sagte er mit fester Stimme zu seiner Lebensgefährtin und küsste und umarmte sie, als sie wieder zuhause waren. Dann gab er ihr ein paar neu beschriebene Seiten. In der Zwischentzeit habe ich das hier für euch. Ich habe zwei neue Geschichten für Thomas geschrieben. Sie werden wahrscheinlich nicht ganz reichen bis ich wieder da bin aber immerhin etwas das ihn an seinen Vater erinnert. sagte er und musste Tränen der Rührung zurück halten.
Bald danach legte er sich schlafen und bat Silvia ihn in 2 Stunden zu wecken und für ihn Frühstück zu machen. Danach würde er sich an die Arbeit machen müssen.
Als er dann zwei Stunden später wesentlich besser ausgeruht wieder aufwachte, erwartete ihn in der Küche sein Leibgericht. Rinderroulade mit Gemüse und Kartoffeln. In Deutschland hatte er es kennen und lieben gelernt. Die Zutaten waren für deinen Geburtstag bestimmt Frank aber ich dachte mir, der heutige Tag wäre ein noch besserer Anlass. sagte Silvia als er sich verblufft an den Tisch setzte und zusammen mit seiner Familie zu essen begann. Während sie zusammen ihr Mahl einnamen, prägte er sich jeden Moment genau ein, schließlich würde er seine Familie lange nicht wiedersehen, wenn sie einmal aufbrachen.

Gestärkt und guter Dinge und mit recht klarem Kopf machte er sich auf zu Sheng und lauschte der Besprechung. Ja, es gab noch viel zu erledigen und dass er auch den Munitionsdiebstahl enthüllte, wunderte ihn nicht. Schließlich brauchten sie jetzt alles an Munition, was sie aufbringen konnten. Als Sheng fertig war mit seiner Ansprache und erklärung, trat er ein paar Schritte vor als es gerade halbwegs ruhig war. Es wird euch sicher nicht wundern, wenn ich in dem Fall der Gestohlenen Munition (Lambda) ERMITTELN möchte. Ich bin mir sicher, dass ich dem ganzen auf den Grund gehen kann. Nach diesen Worten trat Frank wieder zurück und begann zu überlegen wie er es angehen musste. Er musste Wingman noch einmal befragen und zudem die Waffenkammer gründlich untersuchen. Er selbst war hier leider so nah an einer Spurensicherung wie möglich dran. Mit Hilfe einiger kleiner Werkzeuge würde er das schaffen können. Und je nachdem was Wingman wusste und gesehen hatte und was er in der Waffenkammer fand, konnte er dann weiter vorgehen. Als er diesen groben Plan zusammen hatte, den er für den Anfang für gut genug hielt, ging er zu Sheng um dies mit ihm abzusprechen und sich danach auf den Weg zu machen. Sheng, du wolltest doch das ich dir Sage wenn ich jemanden brauche der mir helfen kann. Ich denke Doc Strider wäre eine gute Idee. Er ist zwar kein exzellenter Ermittler aber kann besser mit Menschen als ich, was nicht schaden kann, und kennt sich mit Sprache und Sprachen aus, eine Eigenschaft die nie schaden kann. erklärte er Sheng unter anderem als er ihm seinen Anfangsplan erklärte.

Narcissu
11.09.2015, 16:56
Auch Al hatte am Vorabend dafür gestimmt, Lancester als Anführer zu wählen. Der Mann hatte Erfahrung, sah zäh aus, und – wichtiger noch – wollte Al unter keinen Umständen selbst die Rolle des Anführers übernehmen. Noch immer war er sich unsicher, wie sinnvoll dieses Vorhaben überhaupt war, aber im Moment hatte er noch Lust, mitzuspielen. Nach einer einigermaßen geruhsamen Nacht ging es auch schon weiter: Nun mussten Vorbereitungen für die Mission getroffen werden, und Sheng hatte bereits einige Lösungsansätze vorgeschlagen.

Al wusste schon, wie er der Gruppe helfen würde. Da er schon sein ganzes Leben lang umherreiste, war er gut mit Karawanen vertraut – er wusste, wie er mit diesen Leuten umzugehen hatte. Problematisch würde es werden, wenn sie sich tatsächlich den Plünderern angeschlossen hätte, aber falls es tatsächlich so weit gekommen war, würde er immer noch fliehen können.

„Ich würde gern den Vorfall mit der Karawane untersuchen. Dafür bräuchte ich am besten weitere Details zur Route, Sheng. Da ich Igor bei mir habe, wird uns das die Suche sicherlich erleichtern. Trotzdem würde ich ungern allein gehen. Möchte sich mir jemand anschließen?“

(Aufgabe Alpha als HÄNDLER)

Daen vom Clan
11.09.2015, 17:09
Haile stampfte wütend mit dem Fuß auf und trommelte gegen ihren Oberarm und zeigte immer wieder aufgeregt in Richtung des Lichtreflexes.
"..."
"Nein, Haile." sprach Sheng mit Nachdruck und legte ihr sachte Hand auf die Schulter, die sofort weggeschlagen wurde. "Niemand geht alleine nach draußen. Das sind die Regeln. Gedulde dich bis..." wollte er noch anheben zu sagen, doch das wilde Kultistenmädchen wandte sich brüsk von ihm ab und starrte die anderen Verbliebenen ohne Aufgabe mit stummen Vorwurf aus herausfordernd glänzenden Augen an.
Sie würde sich gedulden müssen, bis Jemand mit ihr aufbrechen würde.

---
Ähnlich ging es Al, der gerade mit Wingman die Route besprach und darauf wartete, einen Mitstreiter zugeteilt zu bekommen, doch es schien, als wäre der Pilot noch damit beschäftigt, die Fähigkeiten der "Reisenden aus Shengs Hope" aufzunehmen. Was Alfons jedoch schon einmal in Erfahrung bringen konnte, war, dass "Perlmutter" - sollte alles normal laufen - auf der Straße gen Westen zu finden wäre. Normalerweise immer direkt darauf, da die feindlichen Späher sowieso den Konvois folgten wie hungrige Hyänen und deswegen Schnelligkeit das höchste Gebot war.

---

Evi schloss kurz die Augen und biss sich auf die Lippen, als sie sah, dass Sheng viel zu sehr abgelenkt war, um ihr Lächeln wahrzunehmen.
Im Moment schien er wirklich nur Aufgaben vor sich zu sehen und Zuweisungen.
Als sie sich entsprechend bei Wingman gemeldet hatte und Dieser begeistert den Pin setzte - es schien ihm wirklich unglaublich viel Spaß zu machen und war offensichtlich Teil einer gewissen Routine in der alten Welt gewesen - wagte sie sich an den Tauchgang. Mit der Information, die sie von Raoul erhalten hatte, sollte es normalerweise ein Leichtes sein, noch Stellen im Schiff zu finden, die bisher kaum beachtet wurden.

Der Tag selbst war schon unangenehm warm, doch als sie schließlich in das Schiff einstieg, raubte ihr die Hitze fast den Atem. Schnell folgte sie aus dem Gedächtnis den Weg, den sie mit Haile schon genommen hatte und hörte ein leises Schluchzen aus dem Raum, in dem sie den jungen Dieb damals mit Blades erwischt hatten. Diesmal jedoch saß das Mädchen ganz alleine da und zog die Arme an die Knie, während sie weinte. Als ihr Kopf plötzlich zuckte, erkannte Blades, dass sie nicht alleine war und trotz der beschwichtigenden Gesten der Taucherin, sprang das Mädchen in eine Luke am Ende des Raumes, unter der es leise gurgelte. "Wahrscheinlich sind diese Kids auch ganz vorzügliche Schwimmer...", dachte sie sich und überlegte, ob sie ihr einfach nachschwimmen sollte. Doch der Moment war verstrichen, sie in dem Gewirr der unteren Räume noch zu finden ein Ding der Unmöglichkeit. Also folgte sie weiter ihrer geplanten Route und kam endlich an einem Schott zu stehen, das Richtung Norden zeigte und offen stand. Dahinter dümpelten träge Müll und Unrat im Wasser, zudem Kisten, die schon längst geplündert waren. Doch laut Raoul konnte man hier ein Lüftungsventil finden, welches in einen Schacht führte und somit tief weiter in die Eingeweide des Hecks.
Es war sehr gefährlich, denn es würde dunkel sein und zudem konnte sie sich jederzeit an irgendwelchen Scherben schneiden oder abgebrochenen Metallteilen verletzen.
Sie holte einmal tief Luft und tauchte unter:
Probe Kampfschwimmer 90%: Bestanden!
Mit schnellen Bewegungen ihres agilen Leibes schwamm sie auf das Ventil zu und dann durch den Lüftungsschacht, der gedacht war, die unteren Räume zu versorgen. Ihr jedoch war klar, dass sie dort wahrscheinlich weder Nahrung noch Munition finden würde. Die Dunkelheit machte ihr keine Angst, sie spürte instinktiv, welcher Richtung sie würde folgen müssen und mit den Händen schob sie sich vorwärts, während das leichte Metall des Schachtes seltsame Geräusche machte. Mit Sorge spürte sie ein Brennen in der Brust, lange würde der Vorrat nicht mehr halten. Normalerweise müsste sie doch schon lange ein Licht sehen.
Plötzlich wurde ihr mulmig. Sie schwamm schneller und konzentrierte sich auf gleichmäßige Bewegungen und dann sah sie endlich eine Lichtquelle, dort, wo ihr Schacht nach links abzweigte. Deutlich kleiner als der Hauptschacht Richtung Norden. Gewandt drehte sie sich und schob sich den Gang Westen entlang, bis das Licht heller wurde und irh Schacht erst sanft, dann vertikal nach oben anstieg. Und plötzlich war da wieder Licht und Luft. Sie musste den Wasserspiegel der Bay durchbrochen haben und sah neben sich im Luftschacht diverse Gitter, die in Räume führten und sie früher belüfteten. Die meisten der Räume waren von innen verriegelt, in einem Raum sah sie sachte, fast unmerkliche Bewegungen unter einer vollkommen verdreckten Decke auf einem Bett, die Form glich der eines menschlichen Leibes. Und dann sah sie neben sich durch ein weiteres Gitter einen Raum , in welchem sich Spinde befanden. Auch dieser Raum schien verriegelt worden zu sein, doch sie sah trockene Munition am Boden liegen und mindestens zwei Gewehre die aussahen, als würden sie sich benutzen lassen.
Jetzt musste sie nur noch das Gitter entfernen, alles einpacken und den Fund zu Sheng bringen.
(Evi findet: 1x Ressource Munition + 1x Munition durch Packesel)

---

Will und Eryn hatten sich soweit vorbereitet und reisefertig gemacht.
Sie wussten, dass der Weg zu der Cletus-Familie an sich nicht weit war, doch führte er durch potentiell unsicheres Gelände.
Die paar Kilometer würden sie aber schnell bewältigen können, soviel schien sicher, also machten sich Beide auf den Weg in die Ödnis der Steppe, in der außer einigen wenigen Büschen kaum mehr Vegetation vorhanden war.
Sie hatten eine ganze Zeitlang ein gutes Tempo gehalten, als sie den Obstgarten schon sehen konnten, zumindest machte er sich bemerkbar, in dem sie auf Schilder stießen, die Jenen einen grausigen Tod vorhersagten, die sich der Ansiedlung der kauzigen Familie weiter nähern würden.
Als sie dann einen weiteren kleinen Hügel hinter sich gebracht hatten, konnten sie den künstlichen Stausee erkennen, der noch immer existierte und der Ursprung der paradiesischen Oase des Orchards darstellte.
Und dann sahen sie Staub - eine kleine Verwerfung von Staubwolke, die rasch näherkam und zwei Reiter offenbarte, die mit angelegten Gewehren und laut brüllend auf sie zukamen.
Eryn: Probe Handel 90%: Bestanden!
Die Bardame, die in ihrem Kleid sich selbst wieder einmal zuckersüß und unwiderstehlich fand, hob sofort artig die Arme und beugte sich ein wenig zur Seite, so dass nicht nur die Sonne den Schweiß in ihrem Ausschnitt glänzen ließ, sondern auch den Rucksack offenbarte, den sie am Rücken trug, leer, ein klassisches Zeichen, dass man handeln wollte.
Sie erkannte den ältesten der Familie sofort, Brady, ein Mann von der hässlichen Sorte. Fettiges, rotes Haar stand ihm in wirren Strähnen vom Kopf ab und sein ganzes Gesicht war übersät mit einer Hautkrankheit. Er lächelte schäbig und dreckig, als er eine solche Schönheit in der Wüste vorfand.
"Wir wollen handeln. Vor allem mit den stattlichen Männern der Familie hier, die schon so oft die besten Waren hatten." eröffnete sie höflich und Brady streckte ihr eine Hand hin, damit sie sich hinter ihm auf das Pferd würde setzen können. "Der Kerl kommt aber nicht mit." sagte der zweite Reiter, ein ungesund magerer Mann mit schlechten Zähnen und einer ansehnlichen Sammlung Messer in seinem Gürtel.
Will wollte gerade aufbegehren, brachte es aber irgendwie nicht fertig, den Mund zu öffnen, weil er genau auf den Lauf eines Gewehres blickte.
"Wenn du nicht gerade ein scheiss Wunderheiler bist, dann knalle ich dich auf der Stelle hier ab..." raunte der zweite Reiter und Brady grinste dazu nur, während Eryn die dargebotene Hand wegschlug.
Will blickte auf, sah den Mann vollkommen ohne Furcht an und setze mit betont langsamer Gestik seine Brille auf. "Ich BIN Arzt." sagte er so ruhig und würdevoll wie er nur konnte und die beiden Rednecks blickten sich an.
Und in der nächsten Sekunde schon waren die beiden auf dem Weg in die Siedlung.
Der Obstgarten selbst war komplett ohne Schutzmaßnahmen, es war bekannt, dass die Familie hier immer wieder selbst mit Pferden und Fahrzeugen Patrouille fuhr und dass sie allgemein als zänkisch und kauzig galten. In Shengs Hope wusste Niemand, warum eine Siedlung, die so exponiert lag, nicht bereits überfallen wurde, aber vielleicht würden sie es heute heraus finden.
Als sie gerade an dichtstehenden Orangenbäumen vorbei kamen, sahen sie auch schon das gut befestigte Haupthaus. Überall hier duftete es nach Obst und sie sahen die zahlreichen Kinder der Familie fröhlich lachend im See angeln. Dann kamen sie vor dem Haus an und der Mann, den alle als "Ol' Cletus" kannten, begrüßte sie mit einem zahnlosen Lachen, während durch sein schloßweißes Haar die Sonne fast durch schien.
"Der Sohn vom alten Henry?", fistelte der Mann und rieb sich die Hände. "Dich schickt der Himmel. Die kleine Stute ist schwanger und entbindet jeden Moment."
Will, der sich gerade vom Pferd herabgelassen hatte, rückte seine Brille zurecht und wollte protestieren, da er kein Tierarzt war, doch sie schoben ihn zu seiner und Eryns Verwunderung in das Herrenhaus und nicht in einen der Ställe. Und ehe er sich versah, stand er vor einem Bett in einem dunklen Raum, in dem eine mit Stricken befestigte junge Frau lag und sich in den Schmerzen der Wehen wand.
"Wenn du die retten kannst, haste was gut.", krakeelte Ol' Cletus, "die Stute hat mich drei Körbe Obst bei den Bucanneers gekostet. Das Kind ist nicht so wichtig, glaube ich."
Der geschockte Arzt eilte sofort zu dem Mädchen, die augenscheinlich von der Familie als Sklavin gekauft worden war und unmittelbar vor der Niederkunft stand.
"Alle raus." herrschte Will die Kerle mit überraschend fester Stimme an. "Und heißes Wasser."
Dann strich er ihr über die heiße, fiebrige Wange. "Bitte..." flüsterte sie leise...

Will: Probe Medizin: Bestanden!
Und während Eryn mit den anderen Männern draußen saß und man ihr ein Glas mit Hochprozentigem reichte, war von drinnen nach zwei Stunden das laute Schreien eines Kindes zu hören, das den Familienvater "Ol Cletus" in zufriedenes Grinsen ausbrechen ließ.


Weitere Aufgaben sind nun verfügbar:

Aufgabe Xi
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Proben:
a.) Das Mädchen befreien und umsorgen: Infiltrator
b.) Die Familie tauscht einamalig eine Ressource "Handelswaren" gegen "3x Munition" oder "3xNahrung"
Hilfsmittel: Gebräuche Siedler, Terrain: Wälder)


---

Vincent und Jegor waren in Richtung Norden aufgebrochen, um den Außenposten der Bucaneers genauer in Augenschein zu nehmen.
Dazu rannten sie in vorsichtigem und moderatem Tempo einen großen Bogen um das bekannte Gebiet und ließen Riviera Beach weit östlich neben sich liegen.

Endlich lagen sie im dichten Schilf der Buffin Bay und konnten das leicht befestigte Lager vor sich erkennen.
Der aus Holz errichtete Palisadenzaun schütze auf jeden Fall vor Untoten und war auch geeignet, die meisten Blicke abzuschirmen. Trotz der wenigen Wachleute dort sah es aus, als würden Diese wiederum gut bewaffnet sein, auch wenn sie ihren täglichen Aufgaben nachgingen.

Vincent sah Jegor fragend an und dieser machte einige Gesten, die eindeutig aus dem Militärjargon stammen mussten und die er nicht verstand. Entnervt begannen sie zu flüstern und wenige Augenblicke später reifte ihr Plan. Sie würden sich versteckt hinein schleichen und dann dort, wo die Bande ihre Boote hatten, das Lager überblicken können. Sie hatten berechtigte Hoffnung, dass die Bande über Einiges an Ressourcen verfügte und sie sollten nicht enttäuscht werden.

Jegor: Probe Parcourlauf: Bestanden!
Vincent: Probe Infiltrator: Bestanden!
Der erfahrene Scavenger vertraute auf seine Fähigkeiten im Parcourlaufen und begann in den wenigen, kleinen Zeitfenstern, die ihm bei den Wachen blieben, über die Steine und vollkommen vermoosten ehemaligen Anlegestellen zu laufen.
Seine Muskeln spielten mit, er flog geschwind dahin wie der Wind und warf sich in allerletzter Sekunde in eines der dort dümpelnden Boote, als die Plündererwache, die ihm am nächsten stand, einen verwunderten Blick auf die Bay warf und ihm bedrohlich nah kam. "Was die wohl in Hope grade machten...?" hörte er den Mann leise murmeln, als dieser an ihm vorbeiging und in Richtung der Siedlung blickte, die man weit entfernt gerade so erkennen konnte.
Doch dafür hatte Jegor keine Zeit. Geschickt ließ er sich vom Boot gleiten und traf dann dort auf Vincent, der sich von der anderen Seite genähert hatte, indem er geschickt den Bewuchs am Ufer ausgenutzt hatte.

Nun waren sie beide unter dem Steg angekommen und sahen aus wie Sumpfratten, denn sie waren von oben bis unten mit Uferschlamm beschmiert.
Dafür konnten sie sich so aber unter dem Steg hindurch robben und folgendes erkennen:

Das Waffenlager der Bucaneers war nichts Anderes als eine kleine Werkstatt, in der diese Wilden ihre Munition brachial selbst zusammen mischten. Neben einem Feuer lagen haufenweise Lebensmittel, die meisten jedoch stanken erbärmlich und es sah aus, als würde einer der Plünderer gerade versuchen, die bekömmlichen Lebensmittel von den bereits Verdorbenen zu trennen. Unbeachtet auf einer Kiste lagen mehrere Taschen in Denen sich haufenweise Plunder befand. Es war recht offensichtlich, dass es sich hierbei um Plündergut handelte. Die beiden Siedler Vincent und Jegor waren sich sicher, dass sie in der Lage waren, jedem, der noch einmal hierher kam, das Lager genau beschreiben zu können und auch wie man dort wieder sicher eindringen konnte - auch ohne die notwendigen Fähigkeiten des Schleichens.


Aufgabe Omnikron
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch:
Proben:
- Die Lebensmittel begutachten und stehlen, was vorhanden war: Koch
- Zur Werkbank eilen und stehlen, was als Munition zu gebrauchen war: Schuldildung
- Die Taschen packen und stehlen: Packesel
Hilfsmittel: Gebräuche: Plünderer, Terrain: Sümpfe

Erfolg: Die Lebensmittel geben +1 Nahrung, die Ressourcen an der Werkbank +1 Munition. Die Handelswaren entweder einen Metaleveltrait ODER +1 Handelswaren
Misserfolg: Konsequenzen

---

Wingman war im Moment unabkömmlich bei der Planung des Vorganges, aber Frank kannte den Weg zur Waffenkammer und hatte sich den Schlüssel geben lassen. Der Pilot vertraute ihm und würde sein Leben in seine Hände geben, deswegen hatte er ihm sofort den Schlüssel ausgehändigt, es war offensichtlich, dass er vor Scham versinken wollte, da die Munition seiner Obhut anvertraut worden war.

Als er schließlich dort angekommen war, umfing ihn die Kühle im Inneres des Gebäudes und die relative Dunkelheit durch die engen, fast bunkerähnlichen Fenster, die jedes Einsteigen verhindern sollten.
Er merkte sofort, dass sich Jemand mit geschickten Händen und dem entsprechenden Werkzeug am Spind zu schaffen gemacht und entsprechend auch die Tür zur Waffenkammer mit geschickten Händen geknackt hatte. Vorsichtig schlich Frank weiter durch die düsteren Räume, denn obschon der wusste, dass er nicht schleichen brauchte, schien es ihm angebracht, um den Tatort nicht zu verändern.

Hinter den Spinden und den zahlreichen Werkbänken, auf denen noch leere Hülsen und Werkzeug lagen, fand er die Räume des ehemaligen Piloten vor. Eine kleine Pritsche als Bett, in welcher zerwühltes Bettzeug lag.
Ansonsten sehr karg und sehr unpersönlich.

Frank: Probe Ermittler: Bestanden!

Und dann fand der ehemalige Polizist aufgrund seiner Ausbildung ein kleines Geheimfach, welches sich offenbarte, wenn ein Stück Wellblech zur Seite geschoben wurde. Darin fand er einen Hohlraum der sauber mit Stoff ausgelegt wurde und worauf eine blaue Pilotenuniform der amerikanischen Streitkräfte lag. Hoch mit Orden dekoriert.
Und darauf ein kleines Büchlein, welches stark abgegriffen wirkte und eng mit Bleistift beschrieben war. Es schien eine Sammlung von Aufgaben und Ereignissen zu sein und Frank studierte den letzten Eintrag in dem Buch.

Sara Pistole repariert. Erledigt
Munition an Aaron. Erledigt
Wachplan Stutton. Erledigt
Sichtung von Klapperschlange in der Nähe von Hühnerstall. Erledigt.
Wachplan Shaun mitgeteilt. Erledigt.
Nachts Sichtung von Kultisten am Mauerabschnitt ohne Wache. Woher wussten die das. Kultist ist blond, wahrscheinlich weiblich. Sofort verschwunden nach Aufruf. Verfolgung aufgenommen. Sehr ungewöhnlich. Erster Fall seit Jahren. Kultist ungewöhnlich schnell - Bewegung wie normaler Mensch. Entkommen. Blonde Strähne gesichert.
!!Rückkehr Schloss aufgebrochen. Munition gestohlen!!

Vielleicht konnte er nun weitere Personen befragen oder seinen Vorschlag mit Doc Strider weiter verfolgen, der vielleicht noch mehr finden könnte.
---

Gast-Benutzer
11.09.2015, 17:32
Nachdem er ausreichende 6 Stunden geschlafen hatte stand Ranger auf, trat unter seiner Behausung hervor und begann sich in der Bucht zu waschen.
Crow kam von weiß woher angeflogen und begrüßte krächzend Ranger. Na mein Freund, auch schon munter? Erwiderte dieser und warf dem Vogel einige Körner hin.

Nachdem er sich gekleidet hatte begab sich Ranger in Richtung Kneipe, Crow signalisierte er, dass er ihn zunächst nicht brauchen würde.
An der Kneipe angekommen waren schon einige Personen versammelt, darunter auch Sheng. Kurz nach ihm kam auch der Rest, der sich gestern als Freiwillige/r gemeldet hatte, an und Sheng hielt eine kleine Ansprache.

Im Anschluss verteilte Wingman die Aufgaben welche vor dem Aufbruch erledigt werden mussten.

Nachdem die ersten Personen sich für Aufgaben gemeldet hatten fragte Wingman nach jemanden der den alten Bunker (Aufgabe Eta - Trait Infiltrator) inspizieren sollte.

Das übernehme ich, meldete sich Ranger zu Wort und trat an Wingman heran. Es sollte ein leichtes sein mich dort ungesehen Umzusehen und wenn sich dort in letzter Zeit jemand oder etwas niedergelassen hat kann ich mir immer noch Hilfe holen. Wingman nickte zustimmend.
Sheng, während Wingman die restlichen Aufgaben verteilt kannst du mir ja kurz erzählen was du noch über den Bunker weißt - lass mal rüber zum Baum gehen, dann stören wir die anderen nicht zu sehr mit unserem Gerede.
Das war die Gelegenheit Sheng von den Geschehnissen um Derreck zu berichten ohne das andere davon etwas hören konnten.

Weißt du Ranger, beim Bunker war ich schon ewig nicht mehr, hob Sheng an Das ist auch nicht wichtig, ich wollte nur unter 4 Augen und Ohren mit dir sprechen wurde er direkt von Ranger abgewürgt.
Hör mir genau zu, es dürfte für dich und diese Stadt wichtig sein, vor allem wenn wir aufgebrochen sind und dir nicht helfen können.

Nach der Prügelei gestern habe ich Derreck dabei beobachtet wie er mit einem Sack durch die Siedlung schlich und in sein eigenes Büro eingebrochen ist. Ranger wartete erst gar nicht ab, ob Sheng in irgendeiner Weise eine Reaktion zeigen würde und redete direkt weiter.
Ich habe dann ein Gespräch belauscht zwischen Derreck und Eryn. Floyd hat Derreck erpresst, er ist wohl beklaut worden und Derreck wusste, dass es der Junge aus dem Schiff war. Den hat er sich dann gestern geschnappt.
Nachdem dann die Sache mit dem Sarg abging bin ich in die Kneipe, war ja keiner mehr da, Derreck fehlte, der Junge auch, dafür lag im Büro Blut und eine verbeulte Pfanne auf dem Boden. Ich vermute sie haben den Jungen niedergeschlagen und dann zu Floyd gebracht. Die Pfanne und das Blut müssten noch da sein, kann mir nicht vorstellen dass bei dem ganzen Zeug gestern da noch jemand sauber gemacht hat.

Ranger unterbrach die Ausführung um Luft zu holen. Hast du seit gestern Abend eigentlich Derreck und oder Elyn gesehen?

Daen vom Clan
11.09.2015, 19:43
Sheng war noch exzellenter Laune, als Ranger auf ihn zukam, doch dies sollte sich augenblicklich ändern als er die Neuigkeiten vernahm.
Er schüttelte bestürzt den Kopf und starrte dann tonlos vor sich hin, dann straffte er sich und blickte Ranger direkt an: "Nein, ich habe Derreck heute noch nicht gesehen. Eryn hingegen schon, sie hat sich freiwillig für eine Aufgabe gemeldet und ist dann in Richtung Wüste aufgebrochen, zusammen mit Will."
Und dann schien er zu verstehen und entsetzt die Luft zwischen den Zähnen einzusaugen. "Dann ist Will wahrscheinlich auch in großer Gefahr.", presste er hervor und seine Hand griff automatisch dorthin, wo er seine Pistole zu tragen pflegte, doch dort war nichts, denn er hatte sie heute morgen nicht eingepackt.

"Wir müssen sie nach ihrer Rückkehr unbedingt in Gewahrsam nehmen. Kann ich dich mit dieser Aufgabe betrauen?"

Layana
11.09.2015, 20:10
Die Karawane war seit einigen Tagen überfällig. Lisa vernahm diese Information nicht ohne Sorgen. Was wohl passiert sein mochte?
Sie kannte die Karawanen, hatte sie doch schon des öfteren zusammen mit Sara dabei geholfen die Waren, welche die Karawane in die Siedlung gebracht hatte, zu verstauen.

Während sie noch darüber nachdachte, wie man diesem Problem auf den Grund gehen könne und ob Sie sich dabei irgendwie nützlich machen könnte, meldete sich Al zu Wort: „Ich würde gern den Vorfall mit der Karawane untersuchen. Dafür bräuchte ich am besten weitere Details zur Route, Sheng. Da ich Igor bei mir habe, wird uns das die Suche sicherlich erleichtern. Trotzdem würde ich ungern allein gehen. Möchte sich mir jemand anschließen?“

"Hey Al!" ging sie lächelnd auf ihn zu. "Ich denke, ich könnte dir dabei behilflich sein. Ich habe in der Vergangenheit schon öfter mit der Karawane zu tun gehabt und hab daher einen recht guten kommunikativen Draht zum Karawanenführer. Daher lässt sich bestimmt mit ihm über alles reden."(Lisa meldet sich für Aufgabe Alpha mit Sprachgenie + Gebräuche Siedler). "Ich hoffe nur, sie sind nicht von Plünderern oder Untoten angegriffen worden." fügte sie leise hinzu. In diesem Fall musste sie auf die Kenntnisse und Fähigkeiten ihres Begleiters vertrauen.

wusch
11.09.2015, 20:12
Als Frank alles in Wingmans 'Wohnung' und der Waffenkammer durchsuchte. Gewann der ehemalige Pilot bei ihm einiges an Hochachtung. Nicht nur, dass er Frank gegenüber einen schon geradezu unerhörten Vertrauensbeweis erbracht hatte, er war wohl auch nicht nur irgendein Pilot gewesen sondern ein echtes Ass, wenn man sich seine Uniform so ansah. Zu schade, dass sie kein funktionierendes Flugzeug hatten in dem Wingman seine Talente beweisen konnte. Man hatte geradezu gesehen, wie Wingman aufblühte als es um geradezu militärische Planung ging.
Ihm ging es nun ebenso. Während er jeder noch so kleinen Spur nachging, verschwanden innerlich seine Falten, sein Haar gewann an Fülle und seine Augen bekamen auch äußerlich einen jugendlichen Glanz. Für einen Moment war er wieder der 25 Jahre alte, frisch gebackene Detektiv der einfach nur einen Fall von schwerem Diebstahl untersuchte. Alle Sorgen waren von ihm abgefallen und er war ganz in seinem Element. Er spürte wie er diese Arbeit vermisst hatte. Das Puzzeln. Er freute sich über die ersten Puzzleteile die er hier erhalten hatte und überlegte sich nun, wie er fortfahren sollte. Da er nun ein paar Teile einer Ecke hatte, konnte er ansetzen. Er entschied sich schließlich nach sorgfältigem Abwägen dazu, sich noch ein paar Teile vom Rand zu besorgen, bevor er sich zur Mitte des Bildes vorarbeiten konnte. Vielleicht sah Doc Strider mit seinem anderen Blickwinkel ja etwas, dass ihm entgangen war. Er konnte nur davon profitieren.
Er ging also zurück zum Sammlungspunkt, nachdem er wieder abgeschlossen hatte und fand dort noch den Doc vor, den er schließlich fragte, ob er ihm bei seinen Ermittlungen behilflich sein konnte. Ja natürlich Frank. erklärte sich der etwas seltsam anmutende Arzt schnell bereit.
Daraufhin führte Frank ihn zum Tatort, der Waffenkammer und weihte ihn in seine bisher vorhandenen Ermittlungsergebnisse ein und gab acht das niemand mithörte. Vor Ort zeigte Frank Doc Strider seine Funde und ließ ihn sich selbst einmal in Ruhe umsehen, während Frank ihm zu sah.
Frank und Doc Strider sehen sich in der Waffenkammer (Lambda) mit SPRACHGENIE erneut den Tatort an.

Daen vom Clan
11.09.2015, 20:55
Nach einer weiteren Tatortbegehung konzentrierte sich das ungleiche Duo diesmal samt und sonders auf das Büchlein selber.
Frank zeigte dem seltsamen Bastler die Stelle, wo er das Buch gefunden hatte und nachdem sie die Uniform angehoben hatten, sahen sie eine großa Anzahl weiterer solcher Bücher, es schien, als hätte der als sehr paranoid geltende Wingman tatsächlich jede Kleinigkeit, die ihm aufgefallen war, zu Papier gebracht.
Es würde möglicherweise Wochen brauchen, alle Bücher nach Hinweisen abzusuchen.

Mutlos blätterten die Beiden durch die stummen Zeugen der Akribie des Wingman.
Probe Doc: Sprachgenie: Bestanden!

Und dann fiel es Doc Strider durch seine sprachliche Begabung schnell auf, dass es ein immer wiederkehrendes Muster gab. Es war unterschiedlich formuliert und manchmal sogar nicht einmal zu Ende geschrieben.
Aber Sätze wie Diese begannen vor drei Jahren deutlich zuzunehmen um dann in schnellen Phasen wieder weniger zu werden:

"Stutton mit schwarzem Rucksack aufgegriffen. Weggeschickt."

In der Nähe jedes einzelnen Angriffes, wann immer Wingman zur spätesten Stunde ausrückte, war es Stutton, den er Tage zuvor verscheucht hatte, da er um die Waffenkammer herumgeschlichen war.
Und eine weitere Sache fiel dem "Doc" sofort auf: "Fast ausnahmslos alle Einsätze, die in die Phasen fielen, in denen Stutton die Waffenkammer umschlich, waren falsche Alarme gewesen.

Mehr würden sie hier nicht finden.

Gast-Benutzer
11.09.2015, 21:14
Und dann schien er zu verstehen und entsetzt die Luft zwischen den Zähnen einzusaugen. "Dann ist Will wahrscheinlich auch in großer Gefahr.", presste er hervor und seine Hand griff automatisch dorthin, wo er seine Pistole zu tragen pflegte, doch dort war nichts, denn er hatte sie heute morgen nicht eingepackt.
"Wir müssen sie nach ihrer Rückkehr unbedingt in Gewahrsam nehmen. Kann ich dich mit dieser Aufgabe betrauen?"


So hatte er sich das eigentlich nicht vorgestellt aber das konnte er nun auch nicht mehr ändern. Okay, aber ich kann Sie nicht einfach so mitten auf der Straße packen, es gibt zu viele Trunkenbolde in der Stadt die das falsch verstehen würden. Ich habe eine Idee, du wartest hier vor oder im Derrecks und ich begleite WIll und Eryn hierher wenn Sie zurück sind. Ich behaupte einfach du möchtest mit ihnen über Ol'Cletus sprechen da du schon länger keine Informationen über den Zustand der Farm und der Familie gehört hast. Wenn Sie dann hier sind, können wir Will immer noch wegschicken und Eryn ausquetschen, was hier eigentlich los ist.
Das dürfte wohl die vernünftigste Lösung sein, eine die wohl auch nicht all zu viel aufsehen unter den restlichen Bewohnern erregen sollte..

Gesagt, getan. Ranger machte sich zum Westtor auf an dem er auf die zurückkehrenden Will und Eryn wartete. Als diese eintrafen sprach er Sie direkt an. Eryn, Will - schön das ihr wieder zurück seid, hat alles funktioniert? Ich hab schon eine ganze Weile auf euch gewartet, Sheng hat mir aufgetragen euch zu ihm zu bringen wenn ihr wieder zurück seid, er hat schon lange nichts mehr von der Farm gehört und möchte von euch wissen wie der Zustand der Familie und der Plantage ist. Na dann kommt mal mit, er wartet vor Derrecks Kneipe auf uns.Er ließ den Beiden gar keine große Wahl als mit ihm zur Kneipe zu gehen. Unterwegs fragte er Sie nach den Zuständen im Gelände um die Stille und den Weg zu überbrücken. Außerdem musste er ja bald ebenfalls in ähnliche Richtung aufbrechen.

Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück teilte er dem Bürgermeister vor der Kneipe mit. Hierbei postierte er sich so bei Eryn, dass sollte Sie versuchen davon zu laufen, er ohne größere Probleme Sie greifen konnte.

wusch
11.09.2015, 21:19
Das waren doch ein paar interessante neue Teile des Puzzles zu ergeben, die vielleicht sogar schon verrieten, was genau auf dem Bild zu sehen sein würde oder besser gesagt, einen kleinen Teil dessen. Es war wirklich eine gute Idee gewesen Doc Strider mit einzubeziehen. Ihm war dieses Muster garnicht wirklich aufgefallen: Vielleicht musste er sich bei Wingman entschuldigen, denn eventuell war er garnicht paranoid oder zumindest noch lange nicht so paranoid wie alle dachten. Nützlich war Wingmans Akribie alle mal. Das ist doch mal etwas interessantes, da beginnt langsam sich etwas zusammen zu setzen, vielleicht ist es nichts aber das werden wir ja sehen... sagte Frank laut, teils zu Doc Strider, teils zu sich selbst. und führ sich über den 5-Tage Bart, während er überlegte.
Wir sollten Definitiv Stutton mal einen Besuch abstatten und ihm ein paar fragen stellen. Er hat wohlmöglich nichts mit all dem zu tun aber was du da gefunden hast finde ich zu auffällig um es einfach zu ignorieren. Darüber hinaus glaube ich nicht das wir es mit einem Kultisten zu tun haben. Ein weiblicher, blonder Kultist, das passt viel zu perfekt auf Haile. Da hat wohl jemand sie als Sündenbock missbrauchen wollen. Auch wenn ich mich der Kultistentheorie nicht vollends verschließe, glaube ich nicht an sie. Vielleicht war es Georgina, dafür habe ich jedoch nicht den leisesten Beweis, geschweige denn Indiz. Haile hat damit unter garantie nichts zu tun. Auch müssen wir unbedingt Wingman in einem ruhigen Moment abpassen und ihn wegen der Haarsträhne befragen, bevor wir etwas anderes tun, denn die war hier nirgendswo. breitete Frank seine überlegungen aus und sah zu Doc Stutton und wartete ab, wie er dazu stand.

Lynx
11.09.2015, 21:46
So nah und doch so fern. Evi starrte eine Weile lang durch das Gitter auf die wertvolle Beute und wünschte sich, alleine ihre Willenskraft würde die dünne Barriere zwischen ihnen einfach verschwinden lassen. Das Gitter hatte an einigen Stellen die rötliche Farbe von Rost angenommen, wirkte aber immer noch recht stabil. Mit einem leichten Schaudern erinnerte sich die Taucherin an die verdreckte Decke, die sich in einem Raum nicht allzu weit entfernt bedenklich bewegt hatte. Natürlich konnte es auch nur eine Ratte gewesen sein, aber riskieren wollte sie nichts. Das Gitter musste ab, ohne das halbe Schiff aufmerksam zu machen.

Erst versuchte sie es mit sanftem Drücken, aber die Barriere gab kaum nach, weil Evi kaum Kraft in ihre rechte Hand legen konnte. "Scheiße.", fluchte sie leise, und zog sich unwirsch ihre Bandana vom Kopf. Sie war ziemlich durchnässt und kalt - eigentlich perfekt. Erst versuchte sie, mit dem feuchten Stoff, den sie in das Gitter wickelte, ebenjenes nach innen zu ziehen, aber schnell war ihr klar, dass es sich nur in die andere Richtung öffnen ließe. Also band sie ihre Bandana um ihre rechte Hand. Das Wasser hatte die Temperatur einer abgestandenen Brühe gehabt, aber jetzt - wieder im Trockenen - fühlte sich der feuchte Stoff angenehm kalt an. Und der Druck gab Evi das Gefühl, ihr kleines Handicap professionell behandelt zu haben.
Nun versuchte sie also, das Gitter mit beiden Händen in den Raum zu drücken, und schaffte es immerhin, eine Seite so zu verbiegen, dass die Ecken nur mehr lose befestigt schienen. Den letzten Schub verpasste sie dem Ding mit ihrem Fuß, und dann war es endlich geschafft. Die letzte Aktion war nicht völlig stumm verlaufen, aber besser, als Evi Anfangs erwartet hatte.

Trotzdem wollte sie sich beeilen. Sie verstaute die trockene Munition in den Außentaschen, und die Gewehre so halb, aber gut befestigt, in der Haupttasche ihres Rucksacks, wo sie leise gegen den Korkenzieher klackerten. Die Taucherin musste ein bisschen grinsen - der Wert ihrer Besitztümer war soeben ungefähr unendlich mal gestiegen. Auch wenn das Zeug jetzt natürlich allen in der Gruppe für die Sarg-Pilgerei zur Verfügung stehen würde.

Zufrieden, und nur noch mit ein paar schnellen Blicken, um auch ja nichts zu übersehen, machte sich die Taucherin schließlich auf den Rückweg.
Obwohl das Gewicht ihres Gepäcks deutlich schwerer war, fiel ihr die Strecke nun leichter. Wahrscheinlich, weil sie so beflügelt von ihrem Erfolg war. Deshalb grinste sie auch schon zehn Minuten, bevor sie überhaupt vor dem Dusty Derrecks ankam, bis über beide Ohren.
"Ich melde mich zurück!", sagte sie schließlich in eine unbestimmte Richtung, als sie angekommen war, und stellte stolz ihren Rucksack ab, aus dem unverkennbar die Waffen ragten.

MeTa
11.09.2015, 21:59
Nachdem Eryn und Will von ihrer erfolgreichen Expedition zurückkehrten - mit der Information im Gepäck, dass es unweit von Sheng's Hope neues Leben gab - wurde ihnen augenblicklich von Ranger aufgelauert. Er verhielt sich kurios, beinahe zu freundschaftlich in Anbetracht der Tatsache, dass sie doch nahezu keine Berührungspunkte hatten. Immerhin war er so gut wie nie im Dusty Derrecks zugegen. Fast wirkte er als führte er etwas im Schilde. Da die Barfrau jedoch ohnehin zum Bürgermeister gewollt hatte, machte sie es sich einfach und folgte ihm, während sie Will überließ, den Vogelfreund über das Geschehen auf der Farm aufzuklären.

"Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück", sprach er schließlich, woraufhin sich der Asiate zu ihnen umdrehte. Erst grüßte er freundlich, doch blickte dann vor allem die 25-Jährige sorgenvoll und irgendwie zweifelnd an, während sich Ranger fast etwas aufdringlich hinter ihr positionierte. "Eryn, ich muss mit dir reden!", sagte Sheng ernst und bekam als Antwort nur einen fragenden Gesichtsausdruck. Er und auch der Ex-Kanadier wirkten angespannt, als wäre irgendetwas mit ihr verkehrt. "Okay, ähm...", fing sie an, doch der Bürgermeister unterbrach sie: "Unter vier Augen!"

Als sie ihm folgte, rätselte sie noch, doch nachdem Sheng sie an eine ruhigere Ecke der Nordseite ihrer Arbeitsstätte geführt hatte, arbeitete ihr Verstand wieder. Sie hatte Derreck beim erst- und zweitmaligen Durchqueren der Siedlung nicht wieder gesehen. War er bereits in Gewahrsam? Wollte er über ihn sprechen? Hatte ihr Chef sie womöglich verraten? Der ehemalige Soldat positionierte sich vor ihr, nicht bedrohlich, aber offensichtlich Bereitschaft zeigend, sie jederzeit abzufangen. Als hätte sie irgendeine Chance.

"Ich bin ehrlich, Eryn: Ich habe etwas gehört, dass mich beunruhigt..." - sie stoppte den Gründer der Siedlung noch bevor er richtig anfangen konnte mit einer erhobenen Hand. "Ich kann's mir denken, Sheng!", erwiderte sie und ihre Miene verdunkelte sich. Sie nahm sich augenblicklich vor, ihm Drama zu liefern. Doch als die Erinnerungen zurückkehrten, brauchte sie dieses Drama nicht mal spielen.

"Ich bin so dumm!", fluchte sie und tat, als wäre das lediglich Ärgernis über sich selbst, das er nicht hören sollte, sah ihn dann an und fuhr fort. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Dieses Mal erlaubte sie sich das Weinen. Dieses Mal sollte es ihr helfen. Sie hob die Arme kurz, um anzudeuten, Sheng in eben diese zu nehmen, doch unterließ es dann bewusst, zog zurück. Sie wusste nicht, was er wusste. Seinem Gebaren nach verdächtigte er sie richtigerweise, ein aktiver Teil der gestrigen Eskapaden zu sein. "Es tut mir Leid!"

Sie holte tief Luft und schluckte das Schluchzen runter. Die errötete Nase und die Tränen nahmen ihr die Attraktivität, doch diese würde ihr ohnehin nicht weiterhelfen. Nicht bei Sheng. Nicht jetzt. "Ich hätte es dir erzählen müssen, ich... d-dummes Ding!", klagte sie. "Aber ich... i-ich wollte nicht, dass es öffentlich wird, verstehst du? Erst weißt du davon und dann... und dann Floyd-Williams..." - ihre Stimme wurde für einen Moment leiser, als sie paranoid in Richtung des Anwesens des Mannes sah, der Schuld am ganzen Dilemma gewesen ist. "Ich wollte nur nicht, dass es noch schlimmer wird. Ich hatte so Angst..."

Wieder folgte eine Pause, doch wieder ließ sie die Pause nicht so lang werden, das der Bürgermeister das Wort ergreifen konnte. "Ich bin bei Ben in der Wäscherei gewesen!", fing sie an, den vorigen Abend zu rekapitulieren. "Ich habe ihn darum gebeten, die Sachen zu Wingman zu bringen und bin zurück in die Kneipe. Ihr wart noch da und ich habe überlegt, wo ich anfange mit den ganzen Reparaturen und der Reinigung. Und dann habe ich nach Derreck gesucht, damit er hilft. Am Mittag hatten wir einen Streit, weil er das Kultistenmädchen vor allen Leuten 'Menschenfresserin' nannte. Ich hatte ihn seitdem nicht mehr gesehen und dann war sein Büro abgeschlossen. Ich bin also zur Kasse und habe den Ersatzschlüssel geholt und aufgemacht. Da war er dann, mit einem menschengroßen Beutel - und genau das war da auch drin, ein Mensch!" Sie gab sich fassungslos. Immerhin war sie das gestern auch gewesen. "Erst versuchte er mich abzuwimmeln, aber ich ließ das nicht zu. Der Junge im Sack - Raoul - war wohl ein Dieb. Er hatte von der Farm von... George" - wieder ein Blick auf die Felder - "... gestohlen. Der dachte lange Zeit, dass Derreck der Dieb war, doch... Derreck wusste die Wahrheit. Er wollte nichts verraten, weil... weil irgendwo in dem Kerl doch ein Herz steckt, aber Floyd-Williams hat seine Schläger geschickt und ihn immer wieder übel zugerichtet. Das brachte ihn aber immer noch nicht dazu, ihn auszuliefern. Erst als sie drohten..." - der Ausdruck auf ihrem Gesicht wurde ein schuldbewusster - "... mich zu... verletzen, knickte er ein. Und dabei erwischte ich ihn dann auf frischer Tat. Wie er gerade den Jungen bewusstlos geschlagen hatte, um ihn gegen meine Unversehrtheit einzutauschen. Ich habe ihm gesagt, dass das nicht geht. Dass ich die Entscheidung nicht treffen kann. Er sagte, dass ich das nicht müsse. Er sagte, ich solle einfach gehen und ihn machen lassen, doch das konnte ich nicht. Das wäre doch auch eine Entscheidung gewesen." Wieder atmete sie tief ein.

Da war er; der Moment. Schneller als erwartet. Der Moment, in dem sie die Möglichkeit hatte, ihr frisch belastetes Gewissen rein zu waschen. Ihre Sorgen, ihren Kummer, ihre Schuld in Worte zu fassen und loszuwerden, bei dem Mann, der vermutlich immer nur das Beste für sie und den Rest der Siedlung gewollt hatte.

Doch sie brachte es nicht zustande. Die Barfrau setzte alles auf eine Karte. "Ich habe ihn darum gebeten, es nicht zu tun, den Jungen gehen zu lassen, auf ihn eingeredet, mehrere Minuten lang. Doch dann nahm er diese... Pfanne und schlug auf den Kopf des Jungen ein. Zwei mal! Beim ersten Mal konnte ich seine Nase brechen hören, beim zweiten Mal gab er schon keinen Mucks mehr von sich." Sie machte einen angewiderten Gesichtsausdruck. "Ich hätte ja was getan, aber... wie? Ich flehte Derreck an, es nicht zu tun. Ich sagte, es würde mir schon nichts passieren, doch er hatte seine Entscheidung getroffen. Er stieg nur aus dem Fenster und zog den Jungen mit sich. Ich weiß nicht mal, ob er da nicht vielleicht schon tot gewesen ist."

Sie blickte auf den Boden, um dann den Augenkontakt mit Sheng zu suchen. Das konnte sie: Menschen in die Augen sehen. Die Tränen waren in ihrem Gesicht getrocknet, darin lag nun Verzweiflung und Entsetzen. "Ich hätte es dir erzählen müssen...", wiederholte sie sich. "Aber ich kann doch Derreck nicht... er hat es immerhin für mich getan!" Sie sah den Bürgermeister an, in seinem Blick nach Verständnis für ihr angebliches Verhalten suchend.

Und dann legte sie ihre Arme nach vorne, in einer fast einladenden Gäste. Die Handgelenke drückte sie zusammen. "Ich bin Mitwissende einer Straftat", klärte sie ihn auf. "Nimm mich fest, ich hab' Mist gebaut." Beschämt sah sie zur Seite. "Ich hätte etwas unternehmen müssen", fügte sie ihrem Geständnis leise hinzu.

Und wenigstens der Satz mit dem sie abschloss entsprach wieder der Wahrheit: "Aber ich bin zu feige!"

Kaia
11.09.2015, 22:02
Als sie wieder in Shengs Hope ankamen hatte Will die Geschehnisse im Haus von Cletus immer noch nicht verdaut. Auf dem Rückweg hatte er sich viele Gedanken über das Mädchen gemacht welchem er grade geholfen hatte ein, von ihr wahrscheinlich nicht gewolltes, Kind zu gebären. Sie hatte geschrien, geweint und wollte das kleine Knäul Leben nicht einmal ansehen oder anfassen. Er fühlte sich schrecklich dabei sie und das Neugeborenen dort zurückzulassen.
Will bemerkte einen neuen, nicht besonders ansehnlichen, Fleck auf seinem Hemd welcher zu den unzähligen anderen unansehnlichen Flecken dazu gekommen war. Dieser hier war jedoch nicht sein Blut und jeder versuch dieses schnell herauszuwaschen war gescheitert.

Eryn und er hatten auf dem Rückweg nach Shengs Hope nur wenige Worte gewechselt doch das was sie besprochen hatten, hatte ein klares Ziel. Das Mädchen und ihr Kind zu retten. Wills Hände verkrampften sich. Er wollte gar nicht daran denken wie viele der Kinder auf Cletus Gelände so geboren worden waren. Oder wie oft sein Vater dabei geholfen hatte diese Kinder zur Welt zu bringen. Eryn und Will beschlossen, in Shengs Hope jemanden zu suchen der die Sache sauber und ohne Zwischenfälle ausführen konnte. Doch kaum hatten sie einen Fuß hinter die improvisierten Mauern der Siedlung gesetzt kam Ranger auf sie zu und wies Eryn und Will an ihm zu folgen. Wie sehr wünschte Will sich jetzt eine kalte Dusche. Kein Eimer gefüllt mit abgekochtem Wasser den man sich über den Kopf goss. Eine Dusche mit fließend Wasser. Oder ein heißes Bad.

Vor dem Dusty Derrecks angekommen wollte Sheng mit Eryn unter vier Augen reden. Will war jede Pause recht und er setzte sich auf das, was einmal vor Jahrzehnten, eine Bordsteinkante gewesen war. Kurz überlegte er, ob er Ranger erzählen sollte was auf der Plantage passiert war. Er war sich aber nicht sicher ob der Mann mit der Krähe wirklich der richtige Gesprächspartner für dieses sehr spezielle Thema war.

Will entschloss sich dagegen mit Ranger darüber zu sprechen, es gab Personen in Shengs Hope die mehr Einfühlungsvermögen hatten als dieser Haufen Muskelmasse. Die Frage war nur, wo trieb sich diese Person herum?

Narcissu
11.09.2015, 22:15
Al freute sich, dass Lisa ihn begleiten wollte. Allein hätte er sich ungern auf den Weg gemacht, denn auf einer Reise, selbst auf offener Straße, musste man immer mit Gefahren rechnen.

Die beiden waren der gleichen Meinung, dass sie keine Zeit verlieren und sofort aufbrechen sollten. Noch war es früh, und sie wussten nicht, wie weit die Karawane entfernt war. Zum Glück kannte Lisa die Umgebung besser als er. Sie war hier aufgewachsen und war mit den Wegen und Menschen vertraut.

Nach kurzer Vorbereitung machten sich die beiden auf den Weg und folgen der westlichen Straße. Igor war in die Lüfte gestiegen, um die Umgebung im Blick zu behalten. Ein Fahrzeug hatten sie leider nicht dabei, aber sie hätten es ohnehin beide nicht steuern können.

„Wenn er Menschen sieht, oder Untote, dann wird er uns warnen“, erklärte Al Lisa.
„Dann brauchen wir ja keine Angst vor bösen Überraschungen zu haben“, gab diese zurück.
„Es sei denn, wir finden die Karawane nicht bis zum Einbruch der Dunkelheit. Falken können nachts leider nicht viel mehr sehen als wir, dann können wir uns nur noch auf sein Gehör verlassen – und unseres.“
Lisa nickte verstehend. „Na dann... sehen wir zu, dass wir's noch heute schaffen.“ Diese Antwort gefiel Al. Er lachte, und die beiden beschleunigten ihr Tempo.

Die Sonne stieg höher und der Tag wurde heißer. Es beeindruckte Al, wie Lisa ohne Schuhwerk auf der Straße laufen konnte, ohne sich die Füße zu verbrennen. Bis jetzt hatten sie noch nichts gesehen, und auch Igor war nur einmal heruntergeschnellt, als er Beute erspäht hatte.

Die Stunden vergingen, die Sonne wanderte weiter und es verblieb nicht mehr viel Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit. Der Zustand der Straße verschlechterte sich zunehmends. Zweimal wäre Al fast in ein tiefes Schlagloch getreten – einen verstauchten Fuß konnte er jetzt am allerwenigsten gebrauchen. Lisa hingegen umging alle Hindernisse leichtfüßig.

„Falls wir die Karawane nicht mehr entdecken, und danach sieht es aktuell aus, und es Nacht wird“, sprach er Lisa zugewandt, „verlass dich bloß nicht auf mich, falls wir doch überrascht werden sollten. Als Kämpfer tauge ich nicht viel, das hat die Vergangenheit mir leider allzu oft bewiesen.“
„Von mir brauchst du auch nicht erwarten, dass ich Zombies oder Banditen in die Flucht schlagen werde“, antwortete Lisa lachend.
„Gut, dann wissen wir ja, was wir tun müssen: uns so schnell wie möglich aus dem Staub machen.“

Doch dazu kam es nicht mehr. Igor stieß einen Schrei aus. Kurz darauf sahen es auch Lisa und Al: Ein paar hundert Meter vor ihnen, etwas abseits der Straße, befanden sich verschiedene Wagen und Tiere. Ja, es war eindeutig die Karawane.

(ZIELORT ERREICHT: KARAWANE)

Daen vom Clan
11.09.2015, 22:19
Kurz zuvor:
Misstrauisch geworden hatte Sheng damit begonnen, die Bar zu durchsuchen und einmal komplett auf den Kopf zu stellen.
Und er wurde fündig, genau das was Ranger beschrieben hatte, lag dort, wo es sein sollte. Nicht, dass er dem Mann misstraut hatte, er hatte vielmehr dafür Sorge tragen wollen, dass die Bar nun vollkommen sauber und menschenfrei war, denn ohne seinen Besitzer würde es das perfekte Lager abgeben.
Auch das Schiff war vorgeschlagen worden, doch hier bestand die Gefahr der Jugendbande und zu vieler dunkler Ecken und Verstecke.

Er blickte sich um und begann, Tische und Stühle in eine Art Anordnung zu bringen, so dass sie alle Fundgüter der Reihe nach würden auflisten können.
Wingman verstand die Idee und begann damit, seinen liebevoll erstellen Einsatzplan ebenfalls nach drinnen zu bringen, wo er ihn von dem ehemaligen Tresen des McDonalds herunterhängen ließ.
So würden sie mit ein wenig Hilfe der Anderen ganz schnell eine Basis haben.

Sheng wollte die Zeit schnell nutzen, bevor Ranger wieder auftauchen würde, denn es würde ihn eine sehr unangenehme Pflicht erwarten. Sollte sich die Geschichte als wahr herausstellen, dann musste ein Urteil gefällt werden. Und das gegen eine Frau, die heute morgen noch erklärt hatte, dass sie beitragen würde, die Siedlung zu retten.
Er war gerade dabei, einen der Schränke freizuräumen, als die Taucherin wieder ankam und stolz die erste Ausbeute des Tages in das alte Restaurant brachte.
Sheng begrüßte sie lachend und nickte ihr anerkennend zu.
"Das kannst du unmöglich alles alleine gesammelt haben.", schnaufte er lachend, während er versuchte, einen der schweren Tische auf einen anderen zu stapeln, um so eine Art Hochregal zu erzeugen.
"Richtig...", erwiderte die rothaarige Frau gutgelaunt, "Aber wenn man auf einem Hai reitet, geht es eben doppelt so schnell."
Der Asiate schüttelte lachend den Kopf, schaffte es jedoch nicht, den Tisch endgültig hochzustemmen. "Lass dir doch helfen...", sagte die Frau lachend und Sheng erwiderte schnaufend: "Niemals, wie steh' ich denn dann vor euch da. Hier glauben doch sowieso alle, ich könnte nicht einmal ein Messer richtig führen."
Kopfschüttelnd ging sie ihm zur Hilfe und bereitwillig machte er ihr Platz, damit sie am Tisch perfekt anfassen konnte.
"Du musst mir erzählen, was es mit dem Hai auf sich hat." lockte sie und Sheng erwiderte noch immer unter höchster Kraftanstrengung. "Also, da war dieses..."
Und dann gab es ein lautes Knacken und der Tisch darunter gab mit einem lauten Knacken nach, die beiden Stützen, die den Beiden zugewandt waren, gaben nach und der obere Tisch, den sie nicht mehr festhalten konnten, sauste direkt auf Sheng und Evi zu. Durch Shengs Leib peitschte Adrenalin, seine Knie spannten sich an, durch seinen ganzen Körper strahlte die Aufregung wie kochende Lava, es gab für ihn nur eine Sache zu tun!
Er drehte sich zu Evi um, damit er sie heldenhaft zur Seite ziehen konnte, doch noch bevor er sich umgedreht hatte, spürte er schon einen harten Ruck an seinem Leib als Evi ihn aus der Flugbahn des herabstürzenden Tisches rammte. Beide schlugen auf dem Boden auf, sie auf ihm sitzend, die Gesichter ganz nah, Augen, die sich musterten.
"Danke..."flüsterte Sheng lächelnd. "Bitte." erwiderte sie mit flatternden Lidern ebenso leise und sanft.
Und dann biss Sheng sich auf die Lippen. Er würde es wagen. Wenn nicht jetzt, wann...

Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück, rief da die energische Stimme von Ranger schon von weitem und die agile Taucherin sprang sofort auf und kam mit einem Satz auf die Beine.
Sheng war einen Bruchteil später auf den Beinen und rannte nach draußen, als in dem Moment Ranger um die Ecke kam und ihm abermals das Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück entgegenrief. "Ha, gut!" erwiderte Dieser ohne rechte Freude und Begeisterung.





http://juliameister.net/daen/npcperlmutter.png
Mum Perlmutter war schon lange genug in diesem Geschäft. Sie wusste genau, dass eine gebrochene Achse im Niemandsland das Todesurteil war.
Normalerweise hätte sie nun Jemanden nach Shengs Hope geschickt, aber sie traute den Leuten dort nicht. Sie hasste Floyd-Williams und mochten die Gerüchte stimmen, dann gab es dort mittlerweile eine wachsende Gemeinde an Kultisten, die Blutopfer und Herzen an die Plünderer verkauften. Sie spuckte auf den Boden und blickte sich um. "Verdammter Sheng. Hatte nichts im Griff."
Ihre eigenen Leute waren gerade dabei, die Achse des Hauptwagens zu reparieren, doch sie kamen nur langsam voran, viel zu langsam. Und das war schon der zweite Unfall, den sie hatten. Das Gebiet der Baffin Bay war verflucht. Sie spuckte zu Boden und fischte dann aus ihrem Futteral ein Zigarillo hervor, ein Artefakt und eine Angewohnheit aus der alten Welt. Eigentlich eine lästige Angewohnheit, doch unten im Süden gab es noch immer Menschen, die sowas herstellten. Als wollten die Menschen keinen Fehler der Vergangenheit je aufgeben.
Sie erwartete die Plünderer schon und schirmte die Augen gegen Hitze und Sonne mit einer Hand ab, kniff die Augen zusammen. Sie wusste, dass sie hier waren und lauerten. Sie umkreisten einander schon seit Stunden, so kam es ihr vor und die Männer und Frauen ihrer Leibwache wurden langsam müde. Denn sie lagen schon seit gefühlter Ewigkeit unter den Wagen und zielten mit ihren Gewehren auf Wolken, Kakteen, Sträucher und jedes Kleintier, dass sich in ihre Richtung vorgewagt hatte.

Doch noch keine Plünderer. Sie blies den Rauch aus einem Mundwinkel und ließ den Blick über ihre Waren schweifen. Es war nicht viel, aber es war wertvoll. Einige Gewehre, etwas Munition. Sehr wenige Lebensmittel und einige besonderen Luxusartikel wie eine handgefertigte Gitarre sowie gute, feste Kleidung. Und darunter transportierte sie ihre wahren Schätze.
Sie ging im Kopf ihre Reisestrecke durch, die Geschäfte mit den Sammlern im Süden, der recht geringe Kopfpreis bei den Vultures. Doch jetzt würde sie Territorium der Flameriders und der Bucaneers durchqueren und mit Denen konnte man nicht reden. Wieder grollte ihr Magen vor Durst und Hunger. Doch mehr von ihrer Ware konnte und wollte sie nicht essen. Die eisenharte Frau würde lieber verdurstend unter ihrem Wagen verrecken, als weiter Wertgegenstände zu vernichten, indem sie diese aß oder trank.
Und dann sah sie einen Vogel zielstrebig über der Karawane kreisen.
"PLÜNDERER!", schrie sie ihren Leuten zu und mit einer fließenden Bewegung ließ sie ihren Bogen von der Schulter gleiten und schoß einen verdammt gut gezielten Pfeil auf den Vogel ab, von denen sie wusste, dass Plünderer sie oft benutzten, um ihre Beute zu markieren.

Der Pfeil verfehlte Igor nur knapp und als er sich in leichtem Bogen wieder senkte, schlug er genau neben Al und Lisa ein.
Beide blickten über den Hügel und konnten die Karawane nun genau erkennen. Bewegung war in die Leute gekommen, sie sammelten sich eindeutig, um gegen sie vorzugehen.

Al: Probe Handel: Bestanden!
Lisa: Probe Sprachgenie: Bestanden!

Es schien, als könnten sie sich gefahrlos nähern und den Kontakt aufnehmen mit den wettergegerbten Händlern.

truecarver
11.09.2015, 22:39
Wieder zurück in der Siedlung machten sich Jäger und Vincent sogleich auf den Weg zum Pub. Es war durchaus befremdlich am Eingang der ehemaligen McDonalds Filiale zwei gut bewaffnete Wachmänner vorzufinden.

"Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück!"

Dem Ruf folgend öffneten sich die Türen der improvisierten Einsatzzentrale und heraus kam Sheng, der den Eindruck machte, etwas neben sich zu stehen. Er nickte den Beiden grüßend zu und sagte:

"Gehts euch gut? Alles in Ordnung? Okay. Geht schon mal rein, bin gleich bei euch."

Im Inneren fanden sie Evi, die ihre Arme in die Hüften gestemmt hatte und gedankenverloren auf einen umgeworfenen Tisch starrte. Als sie die Zwei bemerkte, kam wieder Leben in ihr Gesicht und sie grüßten einander. Jäger waren ihre eigenartig geröteten Wangen und der leicht entrückte Blick in den Augen nicht entgangen. Entweder tat ihr dieser arme Tisch wirklich sehr sehr leid, oder sie und Sheng... Ech, wie dem auch sei. Gemeinsam hoben sie den Tisch wieder vom Boden, drehten ihn um und stellten ihn an der bevorzugten Stelle ab. In diesem Augenblick kam Wingman hereingestürmt und breitete eine große Karte auf der neu aufgestellten Unterlage aus, ohne die Anderen zur Kenntnis zu nehmen. Jäger und Vincent warfen einander belustigte Blicke zu. In Shengs Hope ging das Gerücht um, dass der fleißige Offizier ein Wespennest im Arsch haben muss, aus dem in unbestimmten Abständen die gelben Tierchen herausfliegen und er gezwungen ist im hektischen Lauftempo von einer Aufgabe zur Anderen zu rennen und niemals länger als eine Minute an ein und demselben Ort zu verweilen. Die ganze Operation hatte wohl das ganze Nest aufgescheucht. Er zeichnete mehrere Minuten lang etwas auf die Karte, wischte sich dann mit dem Ärmel die feuchte Stirn ab und bemerkte schließlich, dass er nicht alleine war.

"Die Buccaneers, richtig? Also?"

"Mission erfüllt.", meldete sich Vincent zu Wort. "Kanns kaum erwarten, den Dreck aus meine Ohren zu waschen."

"Ja, auch ich.", stimmte Jäger zu.

"Also?", wiederholte Wingman und musterte sie erwartungsvoll.

"Ist kleine Werkstatt dort. Sie stellen selbst Patronen her und lagern viel Kram, auch Essen."

"Stank bis zum Himmel. Da werden wir lange die Spreu vom Weizen trennen müssen."

"Wir auch gesehen fette Beute. Große Säcke, die sie anderen bestimmt geklaut. Wir nun klauen von ihnen."

"Stark bewacht?"

"Habe Schlimmeres gesehen. Eine Wache behält die Küste im Auge, zwei Männer drehen langsame Runden um den Perimeter. Es wird einfach sein, sie leise aus dem Verkehr zu räumen ohne die Anderen aufzuschrecken."

"Ja. Berichte von Scout sind korrekt. Wir Trümmer und Einschusslöcher gesehen. Kampf erst neulich stattgefunden. Sie wahrscheinlich von Kanonenboot angegriffen, große Kaliber. In Mauer auf Rückseite ist Loch, man kann durchkommen. Wir sie mit Blechteil zugedeckt, damit niemand sie bemerkt."

"Unser Ticket nach El Dorado, würde ich sagen."

Wingman ließ sich das Ganze durch den Kopf gehen. Dann riss er einen Streifen Papier ab, schrieb etwas drauf mit seiner krakeligen Schrift und befestigte es mit einem kleinen Pin an der Karte.

"Gute Arbeit, Jungs. Die Dusche habt ihr euch redlich verdient."

Daen vom Clan
11.09.2015, 23:16
Dem guten Bürgermeister, der zwar mutig war und pflichtversessen, der großartig planen konnte, doch in der Tat nicht kämpfen, ging das Herz auf, als er die Geschichte der armen Bardame hörte, die, so weit war es doch bekannt, sehr unter den Nachstellungen von Derrick hatte leiden müssen.
Als sie ihm endlich die ganze Wahrheit erzählte, presste er die Lippen zusammen und schloß kopfschüttelnd die Augen.
Ihm wurde klar, dass sie das Opfer war. Genauso wie Derrick auch, der das Pech hatte, sich in diese Schönheit zu verlieben. Aber wer konnte es ihm verdenken...?

Dann legte er ihr sanft die Hand auf ihre Arme und drückte sie nach unten und anstatt ihr Handschellen anzulegen - die sowieso Frank hatte - nahm er sie in den Arm und drückte sie so voller Trost und Wärme, wie er nur konnte.

"Die Liebe macht uns alle blind und zu Trotteln.", sagte er leise und strich tröstend mit der Hand über ihren Rücken.
"Das ist richtig.", stellte Eryn leise wispernd und schniefend fest und erwiderte die Umarmung zärtlich, froh, dass alles so perfekt gelaufen war.

"Wir können den Funkenflug der Liebe nicht kontrollieren, wissen weder ein noch aus, wenn er uns entzündet. Und in diesen dunklen Zeiten ist es schon ein wahres Geschenk und Privileg, wenn man Jemanden findet, den man sein Herz schenken kann. Das ist mir jetzt erst richtig klar, wo ich Jemanden gefunden habe, der mich anders denken lässt. Und der mir Hoffnung gibt, wo ich schon dachte, das Wort zu vergessen.", sprach er mit seiner sanften Stimme weiter und Eryn erwiderte nun die tröstende Umarmung. "Das ist auch richtig. Aber warum hast du mich dann gestern Abend weg geschickt?", fragte sie flüsterleise und merkte, dass er sie gar nicht hörte, da er mit den Gedanken komplett abwesend schien.

Und so sprach er weiter, während Eryn immer verwirrter zuhörte und sich in seine Umarmung schmiegte.

"Aber jetzt bin ich mir sicher. Ich muss nur einen Weg finden, es auszudrücken."
Ich stehe direkt vor dir, Trottel...?"
"Aber das würde sie von ihrer Mission ablenken, das ist es, was ich befürchte. Sie gefährden."
"Ich komme schon wieder, sei ohne Sorge.", lächelte sie und Sheng löste sich von ihr und hielt sie auf Armlänge Abstand.

Dann drehte er sich um, Eryn den Rücken zu und blickte auf die Stelle, wo Evi ihn umgestoßen hatte. Es wirkte, als würde er zu sich selbst sprechen.
"Für ein Leben unter Wasser mit ihr fehlen mir zwar die Kiemen, aber ich würde es gerne wagen..." Er schüttelte den Kopf und etwas in Eryn schrie laut "Eeeevi!"
Und sie wünschte sich eine breite Pfanne herbei, um sie Sheng über den Kopf ziehen zu können.
Stattdessen lächelte sie und schniefte eine kleine Träne weg, ihre Rolle noch immer perfekt spielend.

Sheng sah sie nachdenklich an und schien keine Sekunde an ihrer Version zu zweifeln.

"Derrick hat dies aus Liebe getan. Weil er dich verehrt, vergiss das bitte nicht. Trotzdem muss und wird er sich für seine Verbrechen verantworten müssen."

Er sah mit einem lauten Seufzen nach unten. "Wenn ich daran denke, was dir fast unterstellt worden wäre, das tut mir sehr leid. Ich schäme mich sogar, wo du dich doch für die Siedlung freiwillig gemeldet hast, obschon du sicherlich mit jeder Faser deines Herzens lieber hier geblieben wärst."

Eryn nickte stumm und spielte ihren Part weiterhin perfekt aus.
"Und nun müssen wir Derrick suchen. Wir haben ihn lange nicht mehr gesehen. Hast du irgendeine Idee, wo er sich befinden könnte?"

'Wieder schossen Tränen in ihre Augen, sorgfältig und wohldosiert, doch nicht zu übertrieben, ganz perfekt, und sie schüttelte den Kopf.

"Dann komm jetzt erst einmal zur Ruhe und erhole dich. Vielen Dank, dass du die Reise auf dich genommen hast. Wenn du magst, kannst du zudem gerne hier helfen. Wir werden die Bar für die nächsten paar Tage zu einem Kommandoposten ausbauen."

Er nickte ihr noch einmal zu und machte sich daran, Frank zu suchen, um ihn darüber aufzuklären, dass Derrick dringend gefunden werden musste...

Doch Frank schien noch bei der Untersuchung des Falles der verschwundenen Munition mit Doc Strider zu sein und der Bürgermeister machte sich im Kopf eine Notiz, das Thema noch einmal anzusprechen.
Und er nahm sich vor, Haile zu fragen, ob sie vielleicht wusste, wie die Kinder im Schiff mit Verlusten umgingen. Immerhin lebten sie fast zusammen mit ihnen auf dem toten rostigen Metallberg.

Währenddessen überlegte Eryn fieberhaft, wer sie gesehen und vor allem gehört haben könnte und schmiedete Pläne...

Gendrek
11.09.2015, 23:38
Lancaster war in seinem Zelt, er wusste, dass sie nicht mehr lange hier in Shengs Hope bleiben würden.
Die Abreise stand schon bald bevor und er wollte noch ein letztes Mal durch seine Sammlung privater Erinnerungsstücke gehen.
Viel war nicht mehr übrig, kaum etwas aus der alten Welt hatte überlebt. Nichts aus seiner alten Welt hatte überlebt. Alles was er dabei hatte musste er in den Jahren tauschen. Oft gegen sein Leben... oder etwas was das zumindest sicher hielt.
Lancaster griff unter sein Feldbett, eine Sache gab es, die er aufgehoben hat. Eine Sache, die er niemandem anvertraut hat.
Eine kleine Ledermappe, fest umbunden mit einem rauen Garn welches er selbst gewickelt hat.
Schnell stopfte er die Mappe in seinen ausgebleichten Rucksack und warf sich diesen wieder über die Schulter.

Seine unruhigen Schritte führten ihn zurück in die Nähe des Dusty Derrecks. Immer wieder lief er über den Marktplatz, die Zeichen von Veränderung und Aufbrauch standen einigen im Gesicht auch wenn sich diese Leute garnicht mit auf die Reise begaben. Irgendwie wussten sie aber dennoch, dass sich etwas in Bewegung setzen wird.
"Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück!"
Mhh...
"Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück!"
Das war einer der Mitreisenden. Die Aufregung lag in seiner Stimme.
Lancaster hatte am Rande mitbekommen, dass einige aus der Reisegruppe sich ins Umland aufgemacht haben um Vorräte zu holen, Gefallen einzulösen und Vorkehrungen zu treffen. Der Stimmlage nach zu urteilen schien zumindest nicht schlimmes vorgefallen zu sein.
Seine Augen fuhren zum Dusty Derrecks... hatte sein Gefühl ihn getäuscht? Will, der junge Arzt stürmte irgendwie... aufgelöst auf den abgeranzten McDonalds zu. Irgendwas schien nicht zu stimmen.
Schnellen Schrittes folgte Lancaster der guten Seele von Shengs Hope um der Sache auf den Grund zu gehen.

"He... Will. Hab dich hier so langstürm sehn. Bist ja kreidebleich, ist irgendwas vorgefallen?"
Will auf einer alten Borsteinkante, direkt vor dem Dusty Derrecks. Der junge Mann vergrub seine Stirn in der rechten Hand und während sich seine Augen sichtlich unruhig bewegten, schienen ihm die Lider schwer zu sein.
"Gut schaust jedenfalls nicht aus... ich hoff mal unser Arzt brauch keinen Arzt"
Will schaute nun langsam auf, die grau-blauen Augen schienen leicht glasig und Lancaster konnte gleich erkennen, dass einiges dahinter zu bewegen schien. Etwas musste den Mann vor ihm sehr schockiert haben.
"...Lancaster, ja?"
"Ja."
"Ehm... Eryn und ich... wir waren draußen auf der Obstfarm, Cletus Obstfarm."
"Bei den beschissenen Rednecks? Die sind gruselig."
Lancaster sah wie sich Will über das Hemd strich.
"Der ist frisch... was is da draußn passiert?"
"Eryn... ich... also wir. Wir wollten ein wenig was aushandeln. Gefallen gegen Vorräte für die Reise, wir dachten das wäre eine gute Idee."
"Aber... irgendwas lief... schief? Unerwartet?"
Will blickte erneut auf, diesmal direkt in die Augen von Lancaster. Der alte Geschichtenerzähler konnte förmlich sehen wie sich die Zahnräder in Wills Kopf drehen mussten.
"Weisst du... ich hab einiges gesehen. Vieles was echt nicht schön ist. Aber Cletus... dieser Mann ist ein widerlicher Dreckskerl!"
Der junge Arzt stand schlagartig auf und legte seine Hand auf Lancasters Schulter, ungewöhnlich für den sonst so ruhigen Menschen drückte er seine Finger fest zusammen.
"Lancaster... die haben da ein Mädchen. Eingesperrt. Werhlos. Keine Ahnung wo sie her kommt, aber sie gehört da nicht hin. Ich weiss nicht was dort passiert ist aber... Cletus hat sie nur als Stute bezeichnet."
Lancasters Augenbrauen zogen sich zusammen, die Stirn legte sich in Falten und jetzt wurde ihm auch klar was dieser frische Blutfleck auf Wills Hemd war.
"Brauchst nicht weiter zu reden... sprich die Details garnicht erst aus."
Der alte Mann griff Will in die Armbeuge und zog sie leicht nach unten.
"Ich lauf seit 20 Jahren durch dieses pissige Ödland. Aber so eine Scheiße... habe ich nie mit angesehen ohne irgendwas zu machen."

Die Entschlossenheit war Lancaster ins Gesicht geschrieben. Er konnte sich nur ausmalen was auf der Ranch passierte. Aber egal wie oft er versuchte etwas weniger grauenvolles in seinen Gedanken zu formen. Am Ende blieb immer diese eine Vermutung.
Irgendein inzüchtiger Redneck hatte seinen Schwanz nicht unter Kontrolle.
Vielleicht konnte Lancaster zumindest diesem einen Mädchen helfen. (Aufgabe Xi – Befreie das Mädchen)

Caro
12.09.2015, 00:12
Haile erkannte ihn sofort wieder. Das war der junge Mann mit dem Kind, den sie gestern auf dem Markt gesehen hatte. Den, den Sheng gestern Niki genannt hatte und immer mit seinem ... Sohn? ... unterwegs war, wenn er sich in der Siedlung blicken ließ. Okay, nachdem Evi bereits verschwunden war und auch ansonsten geschäftiges Treiben unter den Glückssuchern herrschte. Haile mochte es nicht. Sie wollte wissen, was im Ödland auf sie wartete. Sie brauchte einen Beschützer? Pff, genau, ICH brauche einen Beschützer Durch das Gewusel bewegte sie sich auf den weißhaarigen Mann zu.

"...?"
"Hmm?"
"..."
Sie zupfte an seinem Ärmel und zeigte auf die Stelle in der Ferne, die in unregelmäßigen Abständen aufflackerte.

"Was?"
Niki schirmte seine Augen vor dem Sonnenlicht ab und starrte auf den Horizont
"Da...da ist etwas. Wolltest du mir das sagen?"
Haile nickte enthusiastisch. Endlich verstand sie jemand auf Anhieb.
"Willst du...?"
"...!"
Haile zupfte wieder an seinem Ärmel und zog ihn in Richtung von Sheng. Mit sanfter Gewalt zog sie Niki und damit auch Alex zum Bürgermeister. Ihr Finger bohrte sich etwas unwirsch in seinen Arm

"!!!"
"Haile, nein, du..." Etwas verwundert brach Sheng seinen üblichen Sermon ab und schaute Niki an. "Willst du sie begleiten, Niki?"
"Anscheinend?"
Wieder seufzte der Bürgermeister schwer.
"Na gut."
"!!!"
Haile gab ein quietschendes Geräusch von sich und umarmte Sheng stürmisch. Dann strahlte sie Niki an, zeigte auf ihn, dann auf sich, dann auf die Stelle am Horizont. Enthusiastisch drehte sie sich um und wollte schon loslaufen...

"Warte, du willst doch wohl nicht etwas laufen"
Was denn sonst?
"Warte eine Sekunde..."

Niki nahm Alex an der Hand und schien ihm etwas einzuschärfen. Er fasste das Kind beruhigend an den Schultern und lächelte den Jungen liebevoll an. Dann lief er kurz weg, hinter die Container und kam schließlich mit einem merkwürdigen Motorbiest zurück. Haile kannte so etwas nur aus Erzählungen - die anderen Bewohner der Siedlung allerdings schauten mit einem verwunderten, aufgeregten und offenbar anerkennenden Ausdruck dem jungen Mann mit den weißen Haaren hinterher.

"Damit sind wir schneller da. Und sicherer..."

Sie sah das Motorbiest an und zog eine Augenbraue nach oben. Und das sollte schneller sein? Oder gar sicherer? Immer noch ein wenig verunsichert nahm sie hinter Niki Platz.

"Halte dich gut fest, ja?"
"...!"

Niki warf Alex einen letzten, aufmunterten Blick zu, bevor er die Maschine mit einem lauten Rattern anwarf und nach Süden aufbrach. Etwas wehmütig sah Sheng seinem jungen Schützling nach, als sie gemeinsam mit Niki in die Wildnis aufbrach und rieb sich dabei gedankenverloren den Arm. Das Motorrad wurde im Licht der Morgensonne immer kleiner...

For the Record: [Haile und Niki machen sich auf, das Mysterium um Aufgabe [Delta] zu lösen]

Es waren nur wenige Minuten vergangen (das Motorbiest war SCHNELL), da sah Haile etwas. Etwas BEWEGTE sich. Und dieses Etwas schien sich auf sie ZU zu bewegen...

Daen vom Clan
12.09.2015, 01:11
Redwrath war ein Hüne von zwei Metern und stolzer Besitzer zweier sehr wertvoller Dinge - seines Feuerstuhls den er liebevoll Vulcan nannte und seiner Gefährtin, der vom Clan der Namen "Kerosa" verliehen wurde.
Und mit ihr an seiner Seite fühlte er sich nur nur wohler, sondern auch deutlich sicherer. Es war ein guter Tag zum Jagen für die Plünderer des Clans der Flame-Rider. Der Anführer hatte sie heute raugeschickt, damit sie Ausschau hielten nach den "Road-Vultures", die unlängst zwei in Maschinenöl eingelegte Köpfe an sie geschickt hatten.
Einer davon war der Bruder von Redwrath gewesen und diese Geste konnte nur bedeuten, dass es Krieg geben würde. Und er freute sich darauf. Krieg war eine Bestimmung, der Grund, warum er geboren wurde und feuergetauft war.
Wie die meisten Plünderer des Clans der "Flame-Riders" hatte auch Redwrath Narben von Verbrennungen an den Beinen, denn die große Flamme hatte ihn geküsst, das hohe Fieber ihn niedergestreckt und nur seiner Stärke war es zu verdanken, dass er wiedergeboren wurde als vollwertiger Mann des Clans. Grinsend blickte er zu Kerosa, die ihn mit schmutzigen Zähnen anbleckte, als wollte sie ihn auffordern, das Fernglas endlich zur Seite zu legen und sich angenehmeren Dingen zu widmen - nämlich ihr.

Probe Haile: Konstitution: Bestanden!
Probe Niki: Fortbewegungsmittel: Misslungen!

Doch plötzlich hielt der Hüne inne, obschon er im Begriff gewesen war, ihr das Oberteil aus Leder vom Leib zu reißen.
Es näherte sich etwas. Und zwar schnell und hielt genau auf sie zu.
"Siedler." grinste Kerosa und bleckte wieder ihre schrecklich schrägen und schmutzigen Zähne, während Redwrath glücklich grunzte und seine lange Lanze schulterte.
Diese Schwachköpfe hatten sich entdecken lassen, frohlockte er und die Plünderin ergänzte vor Freude staunend: "Und sie haben etwa aus der großen Herde dabei....!"

Niki und Haile waren auf dem Motorbiest genau in die Falle der beiden Plünderer gerauscht.
Plötzlich bockte das Gefährt auf und überschlug sich, als ein Wurfspeer aus Chrom sich in die Speichen bohrte, sich verbog und Beide wurden in die Luft geschleudert, doch stürzten auf dem heißen, doch weichen Sand nicht schwer.

Gehetzt blickten sie sich um als sie zwei Gestalten erkannten, die sich aus dem Sand erhoben.
Ein Mann, ein riesiger Kerl von mindestens zwei Metern, dessen Oberkörper mit einer dicken Weste aus Leder geschützt war, die Beine jedoch waren unbedeckt und verbranntes Narbengewebe.
Seine Begleiterin hatte tiefschwarze Haare und mochte etwas älter sein, vielleicht 22 Jahre. Ihr Leib war komplett bedeckt von einer Montur wie man sie früher bei Rockern gesehen haben mochte, doch erkannte man bei ihr das ebenfalls verbrannte Narbengewebe am Halsansatz, das sich bis zu ihrer Brust ausgebreitet zu haben schien.

"Plünderer!" flüsterte Niki erschrocken und ihm wurde klar, dass er nichts hatte, mit dem er sich würde verteidigen können.
Haile selbst war bereits aufgesprungen und blickte die Beiden mit der Wildheit eines Raubtiers an, ihren Körper immer wieder leicht wiegend. So wie sie es im Tempel gelernt hatte, die Jagd nach Blut konnte beginnen, Kerosa und Haile bleckten gleichzeitig die Zähne.

Die beiden Plünderer grinsten sich an und teilten sich auf, da schoß Haile nach vorne und trat Niki die Beine weg.
Dieser war so erschrocken, dass er keinerlei Gegenwehr leisten konnte und ob dieses Stoßes rutschte er hilflos die Böschung nach unten und verschwand dort im Gerümpel und Schrott einiger uralter Autowracks, perfekt, um sich zu verstecken.
Kerosa und Redwrath blickten sich an waren abgelenkt.
Haile griff an, denn nun konnte sie tun, wozu sie geboren war. Sie hatte ein Schaf gerettet und sich das Recht erworben, nun Wolf zu sein. Und ihre Beute stank heute nach Benzin.
Eines ihrer Opfer trug einen weiteren Speer aus Chrom, die Frau nur ihre Fäuste, doch sie sah zäh aus. Hailes Herz schlug bis zum Hals vor Freude....

Probe Haile: Raufbold: Bestanden!
zweite Probe Haile deutlich erschwert (-50% durch doppelten Gegner): Raufbold! Misslungen!
(Spieler hatte darum gebeten, alleine zu kämpfen und dafür massive Mali in Kauf zu nehmen um alleine mit den Konsequenzen umzugehen-> PN)

Gendrek
12.09.2015, 02:03
Lancaster kannte die ungefähre Richtung, sobald er in Reichweite war könnte er die Obstplantage eh nicht mehr übersehen.
Er war einmal hier, einmal und nie wieder hatte er damals noch gesagt. Die verbohrten Rednecks gefielen ihm noch nie. Wofür er damals keinen Grund abgesehen von Abneigung fand, so hatte er jetzt zumindest einen guten Grund dafür zu sorgen, dass die Kacke ordentlich dampfen konnte.
Aber er wusste auch, dass Cletus nichts dem Zufall überlies und überall Patroullien das Gebiet abritten und sicherten.
Unentdeckt auf die Farm zu kommen würde schwer werden... aber wie zum Teufel sollte er ins Haus kommen?

Zahllose Schritte waren es die ihn immer näher an das Gelände brachten.
Das trappeln von Hufen war in deutlicher Ferne zu hören, hatte er etwas Glück und die letzten Grenzreiter waren gerade vorbei?
Der Alte wollte ebenso wie Cletus keinerlei Risiken eingehen. Er lauschte, er beobachte und erst als er sich wirklich sicher war, das keine Gefahr mehr drohte fing er an die Beine in die Hand zu nehmen.
Er sprintete so schnell er konnte über die Ödnis hinweg, wirbelte leichte Staubwolken auf und mit einem gewaltigen Satz sprang er über eine kleine Umzäunung die noch aus alten Tagen vorhanden war.
Zwischen den Obstbäumen war er erstmal gut versteckt... doch das Gelände um das Haus herum selbst war gut überschaubar. Hier könnte er nicht einfach so durch die Gegend rennen und vor allem würde er auch nicht ins Haus kommen ohne sich etwas auszudenken.
"Dios mio! Un ladrón!"
Scheiße.
Lancaster schaute sich um, direkt neben ihm stand ein ausgemergelter Bursche, keine 18 Jahre schätzte er.
"Eh... mi es... eh no ladrón...mi es un... trabajador! Yo soy como tu, sólo mayor!"
Die Panik im Gesicht des Jungen nahm ein wenig ab. Der Auftritt den Lancaster hinlegte war vermutlich nicht das vertrauenswürdigste, zum Glück war sein eingerostetes Spanisch aber irgendwie hilfreich. Niemals hätte er sich träumen lassen, dass ihm das nochmal hilfreich wird.
"Mi... tomar... sombrero prestado?"
Lancaster deutete auf den zerfledderten Strohut den der Junge trug. Den würde er brauchen und vielleicht hatte er ja Glück und der Junge würde ihm den Hut tatsächlich kurz ausleihen.

Was auch immer er für ein Glück heute hatte. Der Bursche schien verängstigt und rückte den Hut raus.
Diesen tief ins Gesicht gezogen schlich sich Lancaster aus den tiefen Gewirr der Bäume heraus, auf seiner Reise fand er noch einen Korb, gefüllt mit dicken, prallen Orangen. Das Werk eines anderen würde ihn zumindest in das Haus bringen... so hoffte er.

Langsam schlich er sich heran, versuchte entspannt, ruhig und vor allem unauffälig zu sein. So als würde er hier schon lange arbeiten.
Seine Schritte führten ihn ums Haus herum, der Haupteingang war keine Option aber... Jackpot. Eine Hintertür, zur Küche und sie stand weit offen.
Ohne noch lange zu fackeln stürzte sich der Alte in das Gebäude, stellte den gefüllten Korb auf einem Tisch ab und drang tiefer ins Haus ein,
Irgendwo hier befand sich das ausgebeutete Mädchen und er würde es finden.

Caro
12.09.2015, 02:19
https://www.youtube.com/watch?v=sF3aZyNDF1Q

Oh, das wird spaßig.

Wie ein Blitz schoss Haile auf das Duo zu, ganz den Effekt der Überraschung ausnutzend. Mit einem Schrei stürzte sie sich auf den riesigen Mann. Ihre Nägel gruben sich tief in die muskelbepackten Schultern. Das schien den Hühnen allerdings kaum zu stören, er schüttelte sie einfach ab wie eine lästige Fliege. Aber statt im Sand zu landen, trat Haile geschmeidig wie eine Katze auf dem Untergrund auf und sprang zur Seite, um dem gewaltigen Schlag von Redwrath auszuweichen.

Dabei flog Haile förmlich in die Frau, die durch den Aufprall zur Seite geschleudert wurde und im Sand liegen blieb. Mit den Händen bremste Haile ihren Fall und bleckte erneut die Zähne. Völlig unbeeindruckt bewegte sich Redwrath auf die junge Frau zu. Er hatte sogar die Nerven, seinen Speer achtlos zur Seite zu werfen.

"Oh, Kleine, das war ein ganz großer Fehler..."

In der Tat. Haile stürzte sich förmlich auf den Chromspeer, wirbelte die Waffe herum und stieß sie tief in die Luftröhre des Plünderers. Vom Blutgeruch animiert zog sie den Speer mit einem Ruck heraus und stürzte sich mit bloßen Zähnen auf ihr Opfer. Mit aller Kraft biss sie zu. Ein Seitenhaken des Riesen riss sie zur Seite, bis sie im Staub lag. Redwrath setzte gerade zum Schlag an, aber Haile kam ihm zuvor und drückte ihre dreckigen, mit Asche bemalten Hände in die offene Wunde. Der Riese schrie auf und zuckte zurück. Wieder trieb das Kultistenmädchen ihre Zähne in seinen Hals. Das tat es endgültig.

Fast ein bisschen selbstzufrieden wischte sich Haile das Blut vom Mund und lächelte. Sie rappelte sich mühsam hoch. Der Hühne unter ihr zuckte zwar noch, aber auch das würde sich bald legen. Niemand greift meine Famili...

Der Schlag traf sie unvorbereitet.

Sie konnte noch leise Oh denken, bevor sie auf dem weichen, sandigen Boden aufschlug. Kerosa thronte über ihr, mit einem irren Blick und einem fast manischen Lachen. Sie schlenderte fast schon zur Leiche von Redwrath und griff nach dem Chromspeer, wischte ihn leicht angewidert an seiner Lederkutte ab und entfernte damit die Reste ihres Ex-Liebhabers von der glänzenden Waffe. In der Zwischenzeit konnte sich Haile wieder hochrappeln und wollte gerade zum Sprung ansetzen, als Kerosa den Speer mit einem irren Schrei in ihre Schulter rammte. Die Welt wurde schwarz um Haile.

"Na, du ••••••••, jetzt sagst du nichts mehr, häh!?"

Kerosas irres Lachen ließ Nikis Ohren klingeln. Er traute sich kaum, hinzuschauen. Er kannte das Mädchen zwar kaum, aber konnte sich gut ausmalen, was passi...

"!!!"
Aus dem Liegen heraus trat Haile zu. Kerosa zog es den Boden unter den Füßen weg, während Haile den Schwung nutzte, um sich über die Plünderin zu hiefen und ihrem zahnlosen Gesicht einen Schlag nach dem anderen zu verpassen. Während der Chromspeer immernoch aus ihrer Schulter ragte, natürlich. Er hatte glatt ihr Schlüsselbein durchbohrt und ragte an ihren schmalen Schulterblättern ein paar Zentimeter heraus. Kerosa griff nach dem wortwörtlichen Strohhalm und presste das Metallstück weiter durch den Körper ihrer kleinen Gegnerin. Der markerschütternde Schrei von Haile und die kurze Kampfpause dadurch nutzte die Plünderin, um aufzuspringen, zu Vulcan zu rennen und die Maschine mit einem Tritt zum Leben zu erwecken.

"Das wirst du bereuen, du ••••••••!"

Mit diesem Schrei verschwand die Frau in den Hügeln.

_________________

Sheng wurde langsam ungeduldig. Was konnte nur so lange dauern? Sein Gedanke wurde von den Spähern auf dem südlichen Wachturm rüde unterbrochen. Er rannte fast und nahm am Tor den völlig erschöpften Niki in Empfang, der Haile auf seinem Rücken zurück zur Siedlung geschliffen hatte. Immernoch ragte das glänzende Stück Metall aus dem komplett blutüberströmten Mädchen. Sie schien sonst aber nicht verletzt, war sogar bei Bewusstsein und starrte Sheng aus großen, goldenen Augen an, wie ein Hund, der eine Belohnung für das erfolgreiche Verjagen eines Einbrechers haben wollte.

"Ein Arzt? Irgendwer?"

~Jack~
12.09.2015, 03:03
Nach der überraschend erfolgreichen Infiltration des Plünderer-Lagers wurde Vincent von einem Hochgefühl gepackt — einer beinahe übernatürlich wirkenden Gewissheit, dass heute nichts mehr schiefgehen konnte, ganz egal was er sich auch vornahm. Von daher schien es nur logisch, dass er sich direkt auf eine weitere Aufgabe stürzen würde. Diesmal vielleicht sogar alleine. Nur um sicher zu gehen, dass er auch ohne Jäger etwas auf die Reihe brachte. Fragte sich nur was? So viele Talente die ihm bei der Suche nach Vorräten helfen könnten besaß er leider nicht. So konnte er weder handeln noch andere Menschen um den Finger wickeln. "Aber vielleicht ist das ja gar nicht nötig."

Grübelnd starrte Vincent in die Ferne. Wenn er sich an Plünderern vorbeischleichen konnte, dann dürfte alles andere doch ein Kinderspiel sein. Wie wäre es also damit, Morris mal einen Besuch abzustatten? Wenn irgendwer noch Vorräte besaß, dann er. Immerhin hortet er selbst das mittlerweile nur noch zum Arsch abwischen geeignete Papiergeld so als wäre es ein Schatz. Das dürfte es allerdings beinahe unmöglich machen ihm seine Vorräte abzuluchsen. Tauschgegenstände besaß Vincent nämlich keine. Aber wozu sich Umstände machen, wenn Vincent einfach in dessen Yacht einsteigen und ein bisschen was mitgehen lassen könnte? Bis er das merkte war es doch eh viel zu spät. Außerdem war es ja für einen guten Zweck.

Grinsend begab Vincent sich also zu Morris' Behausung. Bereits aus der Ferne konnte ein fröhliches Pfeifen vernommen werden. Da war wohl jemand guter Laune. Und dementsprechend nicht allzu aufmerksam. Der perfekte Zeitpunkt für Aufgabe Iota (Infiltrator)!

wusch
12.09.2015, 08:18
Frank und Doc Strider hatten noch ein paar Minuten zusammen überlegt was sie nun die beste Vorgehensweise war. Sie konnten als erstes entweder zu Stutton gehen oder Wingman befragen. Wingman war jedoch noch mit dem Einsatzplan beschäftigt, wesewegen er momentan nicht wirklich für ein vertrauliches Gespräch zur Verfügung stand. Ein weiterer guter Ansatz war ein gespräch mit Stutton, welcher ebenfalls einige interessante Einträge in Wingmans Büchlein hatte. Zudem war er eh jemand der noch aufgesucht und nach Informationen befragt werden musste. Sie konnten so also 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen wenn sie halbwegs vernünftig vorgingen. Das Problem an Stutton war nur die Unberechenbarkeit des verrückten alten Mannes. Von seinem Leuchtturm aus sah er jedoch viel und wer konnte schon wissen was dieser verrückte alte alles verbarg. Vielleicht war er aber auch nur ein roter Hering. Aber wer konnte das vorher schon wissen? Eine Versuch war es in jedem Fall Wert.
Das ungleiche Ermittlerduo, so unterschidelich wie sonst nur in Actionkomödien, machte sich auf den Weg zum alten Stutton. Sie würden ihn immer nur als Zeugen befragen und zuerst allgemein nach seinen Informationen befragen, bevor sie das Thema langsam in Richtung Munitionsdiebstahl und seine wiederkehrende Anwesenheit bei der Waffenkammer einkreisen würden. Tatsächlich als einen Verdächtigen würden sie ihn bei der Befragung erst behandeln, wenn sich dahingehend passende Hinweise oder Beweise finden ließen. Als der jenige mit Erfahrung verhören von Zeugen würde Frank die 'Vernehmung' führen, jedoch an Strider abgeben, falls Stutton auf ihn besser reagierte.

Frank und Doc Strider gehen zu Stutton um von ihm Informationen zu bekommen (Theta) und herauszufinden was er mit der Munitonsangelegenheit zu tun hat und was es mit seiner wiederkehrenden Anwesenheit auf sich hat. (Lambda)

Für Lambda:
Frank: Ermittler+Terrainwissen: Siedlungen
Doc Strider: Sprachgenie+Terrainwissen: Siedlungen

Lynx
12.09.2015, 08:24
Für den Bruchteil von Sekunden war die Welt wieder völlig einsam gewesen, nur von zwei Individuuen bevölkert, deren Herzen im Einklang schlugen . Aber die schnarrende Stimme, die Wills und Eryns Rückkehr ankündigte, störte den gemeinsamen Takt so unangenehm, dass Evi wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen war.
Nun stand sie mit in die Hüften gestemmten Armen wie ein Dödel im Dusty Derrecks und versuchte, in die Realität zurück zu finden. Sheng war augenblicklich mit Eryn in einer ruhigere Ecke verschwunden, und die Taucherin kam sich unglaublich dumm vor. Sie bereute es auch, Frank damals für seine Störung verflucht zu haben, weil er offenbar nur einer von vielen war, die Geheimnisse mit dem Bürgermeister austauschten. Offenbar hatte die halbe Siedlung vertrauliche Gespräche mit ihm, während sie einfach nur die blöde Schlägerin war, der er vermutlich das Leben gerettet hatte - weil er allen in der Siedlung ohne zu Zögern das Leben retten würde - und die man fürs Tischeschleppen heranzog. Und nicht mal das hatte gut geklappt.
Sie ärgerte sich über sich selbst. Wahrscheinlich täuschte sie sich, wenn sie dachte, sie hätten besondere Momente geteilt, aber woher sollte sie das auch wissen? Bei den Männern, mit denen sie sonst herumgehangen war, gab es keinerlei Zweifel - wenn du ihn interessierst, hast du nach zwei Minuten seine Hand auf deinem Schenkel. Und dann haut man ihm entweder eine rein, oder eben nicht, und die Fronten waren geklärt.

Schließlich kamen Jäger und Vince in die Bar, und der Anblick der beiden, die offenbar gerade von einer ganz eigenen Mission wieder gekommen waren, entspannte die Taucherin wieder etwas. Holte sie zurück in die Realität. Es gab Wichtigeres.

Sie folgte also den beiden zu Wingman, der den Einsatzplan inzwischen auf einen Tresen gelegt hatte. Sie musterte ihn kurz und fand tatsächlich einige Aufgaben, mit denen sie sofort loslegen würde, aber offenbar galt das Gebot, niemanden alleine in bestimmte Gegenden zu lassen. "Hey, Jäger, willst du nicht mit mir-" aber der Russe war schon verschwunden.
Und dann lief plötzlich Sheng aus der Bar, und die Leute im Dusty Derrecks folgten ihm mit besorgten Blicken. "Ein Arzt? Irgendwer?", hörte man von draußen, und als Evi ebenfalls nachsehen wollte, was geschehen war, wurde ihr klar, warum der Einsatzplan wenige Einzelaufgaben vorsah.

Daen vom Clan
12.09.2015, 10:22
Lancaster war überwältigt vom Schmutz und vom Gestank, der in diesem Haus herrschte, dem belanglosen Gegacker der alten Weiber, die unten saßen und gerade das entsetzte Quiecken eines Schweines mit einem Beil zu Ende brachten. Vorsichtig folgte er der Beschreibung, die Will ihm gegeben hatte und erkannte, dass viele dieser Räume einfach nur von Unrat erfüllt waren und sich in diesen Müllbergen auch immer wieder Matratzen fanden. Etwas zig sich in seiner Magengruben zusammen, als ihm klar wurde, dass hier Menschen lebten und als er die vergilbten Seile sah, die auf mancher Matratze lagen, wurde ihm bewusst, dass die Schwangere nicht die erste Sklavin war, die die Familie von den Bucaneers erstanden hatte.
Doch er ließ der Wut keinen freien Lauf, er konzentrierte sich und verschwand blitzschnell in einem der mit Müll und - Katzenkot ?- besudelten Zimmer, als vor ihm auf dem Gang zwei Männer des Weges kamen, offensichtlich gut gelaunt und scherzend. "...sie dann ja bal' wieder frei zur Benutzung, oder?" "Denke schon, so ein Mist auch, warum werd'n die auch immer schwanger.", grunzte der Andere und fügte hinzu: "Aber die kleine Kröte sieht gesund aus, sollt'n ihn bei uns aufnehm' und als Bruder erzieh'n." Und der erste lachte nur laut zwischen seinen verschimmelten Zähnen hindurch.
Lancaster war nun entschlossen, alles zu tun, um diese Frau zu befreien. Durch seine Verkleidung noch immer geschützt, suchte er die restlichen Zimmer ab und fand sie dann - liegend, erschöpft, weinend und mit einem Blick, der reine Mutterliebe war, ihr Baby betrachtend.

http://juliameister.net/daen/npcsails.png
Als Lancaster in ihr Zimmer trat, blickte sie ihn mit Verzweiflung und Panik an. "Bitte..." wisperte sie mit leiser, fast ersterbender Stimme.
"Du musst nicht Bitte sagen.", raunte Lancaster sanft und mit einer beruhigenden Geste. "Sei still, ich werde dich hier heraus holen..."
Ungläubig und mit Entsetzen sah sie ihn an, während der alte Mann bereits die Seile durchschnitt.
"Sie werden uns jagen...", wisperte sie, während Tränen ihre Wange hinunterliefen und sich wie Spuren durch ihr vollkommen verdrecktes - und geschundenes, wie Lancaster nun bemerkte - Gesicht zogen. "Sie werden ihn töten..."
Er schnitt wie fieberhaft an den Fesseln, dann packte sie seinen Arm und flüsterte. "Ich bin Sails." Lancaster hatte schon davon gehört, dass die bescheuerten Bucaneers ihren Sklaven immer maritime Namen gaben, damit war auf jeden Fall die Quelle so gut wie zurück verfolgt.
"Ich komme nicht mit." flüsterte sie dann und der alte Mann starrte sie entgeistert an.
"Ich kann kaum laufen. ich bin am Ende. Wegen mir wirst du sterben! Rette nur das Kind, lass sie mich hier töten...", flüsterte sie eindringlich und ihr Blick bohrte sich in seine Augen.


Aufgabe Xi
Erforderliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Proben:
a.) Das Mädchen befreien und umsorgen: Infiltrator
b.) Die Familie tauscht einmmalig eine Ressource "Handelswaren" gegen "3x Munition" oder "3xNahrung"
Und Lancaster musste nun eine Entscheidung fällen.
c.) Nur das Kind wird gerettet = Normale Infiltrationsprobe auf 90%
d.) Lancaster rettet Beide = Um 30% erschwerte Infiltrationsprobe auf 60%

Hilfsmittel: Gebräuche Siedler, Terrain: Wälder)




---

Vincent hörte einen langgezogenen Laut der Wonne und blinzelte verwirrt, als er sich der Yacht von Morris näherte und erkannte, dass Dieser gerade sprichtwörtlich auf der Sonnenseite des Lebens auf seinem Oberdeck lag, während auf ihm eine der eher existenzlosen Frauen von Shengs Hope kniete und seinen Rücken massierte. Der Lebemann hatte die Augen geschlossen und schien abgelenkt, genau wie auch seine beiden Leibwächter - eindeutig Jugendliche aus dem Schiffsbauch und damit Teil der Bande - die an die Reling gelehnt waren und über eine neue "Bandenführung" diskutierten. Vincent sah, dass nur einer der Beiden, ein kräftiger junger Kerl sprach, während der andere verwirrt einen Laptop in den Händen drehte und offensichtlich überfordert war von so viel Feinmechanik.

Vincent erkannte sofort, dass damit das hintere, untere Deck der Yacht frei zugänglich sein musste und perfekt geeignet wäre, einzusteigen, um sich im Inneren des Schiffes umzusehen.

Vincent: Probe Infiltrator: Bestanden!

---

Doc Strider und Frank waren endlich am Leuchtturm angekommen, der ebenfalls militärisch schnell damals aufgebaut worden war und dessen Licht - obschon er ein Leuchtturm war und auch über eine funktionierende Lichtanlage verfügte - sie noch nie im Einsatz gesehen hatten.
Die Tür zum Gebäude selbst war offen, doch in dem Turm war es stockdunkel und es kam ein recht seltsamer modriger Geruch nach Abfall und Exkrementen daraus hervor geströmt.
"Hat Stutton denn keine Toilette"?, murrte Frank und hielt sich ein Tuch vor den Mund. Beide stolperten in die Dunkelheit hinein, da der Eingang nach einigen wenigen Ecken, um die sie gegangen waren, keine Lichtquelle mehr darstellte.
Sie ignorierten die seltsamen Geräusche, die erklangen, wenn sie auf Unrat oder eine alte Dose traten oder eine Flasche mit den Zehen vorsichtig weg traten. Denn eigentlich mussten sie nur bis zu den Fenstern kommen und dann die alten Decken, die der Mann als Vorhänge oder Sichtschutz aufgehangen hatte, herunter reißen.

Doc Strider tastete sich im Dunkeln nach vorne und stieß plötzlich auf so etwas wie einen Boxsack, der von der Decke hing und angenehm weich und nachgiebig war. Er konnte sich gerade noch beherrschen, nicht ein oder zwei Hiebe auszuführen, als Frank den ersten Vorhang herunter riss und eine Welle an Licht den Raum durchflutete. Doc Strider sah nun den Boxsack genauer.
Es war Stutton, der sich selbst erhängt hatte. Und an der Wand stand etwas mit Kohle geschrieben, ganz so, wie es auch Kultisten pflegten, handzuhaben, wenn sie ihre Kulträume schmückten: "Ich will nicht sehen was passieren wird."

Die beiden Ermittler blickten sich an, als würden sie über die nächsten Schritte nachdenken...

---

Sheng war in seinem Herzen voller Hoffnung.
Die Freiwilligen erfüllten jede Aufgabe mit großer Hingabe und zusammen waren sie schon jetzt dabei, erste Vorräte zusammen zu tragen und die Bar in einen wirklich ansehnlichen Kommandoposten umzuwandeln, eine Aufgabe, in der vor allem Wingman aufging. Er war unglaublich froh und erleichtert, dass Eryn unschuldig war und zollte Ranger großen Respekt, ihm das alles erzählt zu haben.
Und dann war da noch Evi und ihr unfreiwilliger Unfall. Der Tag war perfekt und nichts war geeignet, ihn zu zerstören, lächelte er in sich hinein.

Unnd dann blieb die Welt stehen. Er war immer in Sorge gewesen, wenn Haile unterwegs war, doch nie hatte er sie mehr vermisst denn heute.
Als er zu den südlichen Wachtürmen gerufen wurde, wusste er, dass etwas passiert sein musste. Er ging im Kopf alle Freiwilligen durch, die Richtung Süden unterwegs gewesen waren und ihm wurde beinahe schlecht.


https://www.youtube.com/watch?v=eO3aRXLM7ig&index=13&list=PL96A1D3209ECD24F0
Seine Kehle schnürte sich zu und wurde rau, als er Niki ankommen sah, der sich ebenfalls mehr schleppte als ging. Auf seinen Schultern, getragen, lag Haile, die Sheng ansah, anblickte, und mit ihren Augen tief in seinem Herzen etwas berührte. Aus ihrer Schulter ragte ein Stück chromblitzendes Metall, blutverschmiert und scharfkantig.
Ihr Mund zitterte leicht, als würde sie etwas sagen wollen, doch wusste er, dass ihr Mund stumm bleiben würde. So wie es ihre Art war.
Als Niki sie vorsichtig zu Boden setzte und sich die Schreie und Rufe nach einem Arzt im Lager fortsetzten, bettete er ihren Kopf auf seinen Schoß und hielt sie fest. Ihr ganzer Körper war voller Blut, doch nicht alles davon schien das ihre zu sein.
"Familie. Beschützt.", wisperte sie so leise und mit steten, unentwegtem Blick auf Shengs Gesicht, der mittlerweile sachte ihre Haare streichelte und ihre blutverschmierte Hand hielt, wobei er sich selbst auch mit von Blut aufgeweichter Kohle beschmierte. "Ja, Familie beschützt.", presste Sheng hervor und nickte ihr mit tränenverschleierten Augen zu. Sie bewegte den Mund, er konnte sehen, wie ihre Lippen ein "Gut." formten, bevor sie die Ohnmacht durch den Blutverlust und Schmerz endgültig umfing. Sheng brüllte nun aus Leibeskräften nach einem Arzt, während Wingman angelaufen kam und Niki sofort Wasser reichte und ihm eine Gelegenheit zum Sitzen bot und ihn fragte, ob er irgendetwas brauchen könnte.

---
"Also ich finds gut.", schnaubte Steve und grollte. "Nur der Sheng tut mir leid. Und der Niki. Wahrscheinlich ist sie ihm in den Rücken gefallen.". Der Riese, der den Sarg mit einigen anderen bewachte und hörte, was geschehen war, biss wieder in ein Stück trockenes Brot und schulterte sein Gewehr neu.
"Du bist so ein Arsch, Steve..." kotzte sich Ben aus und machte sich auf, um Nikis Maschine zu holen und zu reparieren.
Manchmal hasste er diese Siedlung...

Gast-Benutzer
12.09.2015, 10:42
Nachdem Ranger seine Aufgabe erfüllt und Eryn und Will zu Sheng verbracht hatte ging er auf Wingman zu. Sheng würde schon zurecht kommen mit Eryn, bei ihm würde es zumindest nicht helfen mit dem Arsch und den Titten zu wackeln, da musste Sie schon ein anderes Manöver fahren.

"Gute Arbeit, Jungs. Die Dusche habt ihr euch redlich verdient." Wingman verabschiedete gerade mit diesen Worten Vincent und Jäger, welche wohl ebenfalls wie die anderen bisher ihre Aufgaben erfolgreich abgeschlossen hatten und wandte sich dann wieder seiner Karte zu. Hey, Wingman, Sheng meinte du könntest mir möglicherweise noch ein paar Infos zum alten Bunker geben bevor ich aufbreche. Kennst du irgendwelche Dinge, die mir die Aufgabe erleichtern ? Zugangscode, Sicherheitsmaßnahmen auf die ich achten muss oder ähnliches ? Hatte ihn der ehemalige Pilot überhaupt wahrgenommen, sein Blick war scheinbar immer noch konzentriert auf die Karte gerichtet.
Ranger überlegte ob er ihn möglicherweise deutlicher über seine Anwesenheit informieren sollte als Wingman, immer noch auf die Karte starrend, leise zu sprechen Anfing. Folge der Straße bis zum Bunker, wenn du ihn siehst gehe noch ca 30 Meter weiter und biege dann nach Norden Richtung Bucht ab, auf halber Strecke zwischen der Straße und dem Wasser, zwischen den Dünen, ist unter dem Sand der geheime Zugang zum Bunker versteckt. Im direkten Umfeld dazu befindet sich ein Codeschalter, die Zahlenreihenfolge lautet ACHT, NULL, NEUN, DREI. Hoffen wir dass das Solarnotstromsystem noch funktioniert.
Damit entriegelst du den Zugang und gelangst über einen unterirdischen Gang in den Bunker. Sicherheitssysteme oder Fallen existieren keine mehr, die habe ich damals ausgeschlachtet und zur Verteidigung des jungen Sheng Hopes genutzt. Viel Erfolg.

Ranger war sich nicht sicher ob bei Wingman alles in Ordnung war, wieso hatte er ihn nicht angesehen als er mit ihm sprach und wieso sprach er so verdammt leise? Irgendwie hatte er aber das Gefühl, dass es keinen Sinn machen würde Wingman darauf anzusprechen, er ahnte das er keine zufriedenstellende Antwort erhalten würde.Ranger ging zu seiner Behausung, zog seine alte Outdoorkleidung an, schnappte sich seinen Rucksack und ging los. Am Strand pfiff er nach Crow und sammelte noch einen dicken Ast auf, er hatte so das Gefühl, dass ihm dieser noch sehr hilfreich sein würde.

Na ohne diese Geschichte mit Derreck und Elyn hätte ich auch mit Al und Lisa losziehen können, dann wäre ich nicht so alleine unterwegs in dieser gottverlassenen Landschaft. Kaum ein Strauch, geschweige den ein Baum und viele Tiere gibts hier auch nicht. Er war sich auch nicht so sicher, ob er in dieser Gegend wilden Tieren begegnen wollte. Er hatte nicht vor im freien zu übernachten, an sich wollte er auch nicht im Bunker schlafen, aber bei Nacht durch diese Landschaft zu streifen, alleine, war etwas, dass man getrost als Lebensmüde bezeichen könnte. Ranger beschleunigte seinen Schritt und kam beim Bunker an als die Dämmerung einsetzte.
Ca 30. Meter geradeaus, dann Richtung Wasser und auf der Hälfte dieser Strecke im Sand verbogen liegt der Eingang, hatte Wingman gesagt. Es wäre wohl zu einfach gewesen ein Schild dafür aufzustellen, oder?! sprach Ranger in die Abenddämmerung hinein und machte sich auf die Suche. Er ging nach der Beschreibung vor und stand dann mitten im Sand, einen Hinweis auf den geheimen Zugang fand er nicht Deshalb ist er ja auch geheim grumelte er vor sich hin. Wie sollte er den hier nur finden, Dünen hatte es zwar, aber wer garantierte den das die noch so waren wie vor einigen Jahren ? Ranger war sich sicher, dass er mit den 30 Metern nicht daneben gelegen hatte und verließ sich auf sein Glück.
Mit dem mitgebrachten Stock durchstocherte er großflächig den Sand in seinem Umfeld. "scccrrr" "scccrrr" "scccrrrr" "scccrrr" "glonk" "scccrr" "scc.." Hatte sich das eben nicht anders angehört ? Er ging wieder einen Schritt zurück und stocherte nochmals an gleicher Stelle "glonk", "glonk" "GLONK" erst leicht, dann stärker. Er war sich sicher, dass das was er hörte kein Stein war und begann den Sand zur Seite zu schaufeln. Hoffentlich habe ich nicht den Codeschalter zerstochert kam es ihm dabei in den Sinn. Nach einigen Minuten hatte er die 150cm*150cm große Luke und kurz darauf auch den Schalter daneben freigelegt, er war zum Glück noch heil und wie das Display suggerierte auch noch aktiv.

Hastig tippte Ranger den Code ein: ACHT, NULL, NEUN, DREI - 8093 er musste kurz grinsen als ihm beim Anblick der Zahlen ein Gedanke kam. Ein leises zischen bestätigte dass es funktioniert hatte und die Luke entriegelt war. Dann schauen wir mal welche Geheimnisse du Heute Nacht preisgeben wirst sprach Ranger, öffnete die Luke und kletterte in den dunklen Schacht hinein.

T.U.F.K.A.S.
12.09.2015, 10:59
"Vor zwanzig Jahren führten Lexi, Niki und ihre treuesten Gefährten eine Kampftruppe nach China..."
Moment, hat er gerade meinen Namen ges-warum hat er meinen Namen gesagt? Nein! Nein, nein, nein, schaut mich nicht so an als wäre ich 'ne bekackte Jesus-Ikone. Uuuuuuugggghhhh, bitte guckt woanders hin, schaut den kleinen Asiaten an wenn es sein muss, aber NICHT MICH. Nein, ich verbiete euch, mich anzus-Moment, warum trägt Sheng so dick auf? Ich meine, er war schon immer eine Drama-Queen aber so sehr daramtisch habe ich ihn selten erlebt. Alles wegen der albernen Rakete, die wir vor zwanzig Jahren in die Stratosphäre geschossen haben? Oder dem Metallsarg, oder was auch immer das ist? Es macht keinen Unterschied mehr, Kollege, die Menschheit ist quasi schon ausgerottet. Was bringt uns ein Heilmittel, wenn wir damit niemanden heilen können? Nicht, dass mich irgendwer nach meiner Meinung fragen würde. Ach ja. Ich frage mich ja, ob einfach spontan all ihre Köpfe explodieren würden, wenn ich ihnen von MP3s erzählen würde. Hehehe. Die würden ausrasten. Mal sehen, wer von all diesen Leuten würde am meisten durchdrehen? Die komische Kult-Tussi, die mich vorhin fast umgesäbelt hätte. Ja. Die wäre am Ende, heilige Scheiße. Oder Filzbart McDondeEstaLaBiblioteca da hinten. Pfff.

Moment, ich bin eine furchtbar Person. Schrecklich, wie kann ich sowas nur denken? Es ist das gottverdammte Ende der Welt und ich lästere über die wahrscheinlich letzten Lebenden auf diesem Planeten als wäre ich so 'ne Alpha-Bitch in 'ner Cheerleader-Clique. Fuck. Ich sollte langsam echt mal wieder zumidnest so tun, als würde ich am Geschehen teilnehmen. Ich habe keine Ahnung, wer all diese Leute sind. Niki, klar. Den kenne ich. Und Sheng, natürlich. Den kenn ich auch. Aber der Rest? Shit, ihr seid für mich alle nur schemenhafte Gestalten. Ich wünschte, ich hätte sowas ähnliches wie ein Langzeitgedächtnis. Fuck. FUCK. Lexi, du dämliche Kuh, warum bist du so, wie du bist?! Komm mal wieder klar. Du bist fast 50 und benimmst dich wie ein angepisstes Teenager-Mädchen das zum ersten Mal ihre Tage hat. Diese Silbersarg-Geschichte ist serious fucking business! Oh Mann, ich hoffe, dass niemand meine Gesichtsaktobatik sieht. H-Hey. Du da. Ja genau, du. Guck woanders hin. Nicht mich ansehen. Nein, nein, nein, NICHT UMARMEN! Verpiss dich! VERPISS DICH! VERPISS DICH du nach Schweißfüßen stinkender Penner! Oh. OH GOTT. Sag mal, heulst du? Warum heulst du? Hör auf zu heulen, Dude! Ja. Ja, alles wird okay werden. Ruhig bleiben. Okay. Ganz langsam die Umarmung erwidern und ein, zwei Male auf die Schulter klopfen. So. There ya go. Viel Spaß noch. Ja. JA, OKAY, ICH BIN 'NE GANZ TOLLE HELDIN. Mir haben fast ein Haufen Zombies in den Arsch gebissen, dann habe ich ein Knöpfchen gedrückt und dann flog diese silberne Rakete im hohen Bogen durch die Wolkendecke. Es war schön.

Es war...

"Es war total cool, wisst ihr?! Weil, ich bin dann da rein in den Bunker - also ich und noch zwei andere - und wir gehen da rein, ne?, und dann mussten wir rennen und ich war voll der Tollpatsch und bin dann auf einem der Stege eingebrochen und nach unten gefallen!"
Vor Lexi hatte sich eine kleine Gruppe von Kindern - acht oder neun Stück - gesammelt, die gebannt zuhörten bei ihrer Erzählung. Es war mittlerweile eine Nacht vergangen, aber Lexi musste die Geschichte, wie sie die Welt rettete (oder zumindest so tat), wieder und wieder und wieder erzählen. Erst sehr verhalten, dann immer energischer und immer weiter ausgeschmückt. Lexi war erst zunächst peinlich, fast 50 zu sein und trotzdem sich so auszudrücken als wäre sie fast 20 - aber, ganz ehrlich, es war hier alles kurz vor Apokalypse. Wen interessierte es da schon, wie man miteinander redete, solange es halbwegs respektvoll war? Bei der Stelle, in der Lexi nach unten fiel und sich sonstwas für Knochen geprellt hatte, ließ sie mittlerweile eine mehrsekündige Pause, um den Horror einsinken zu lassen im Auditorium. Es wirkte: die Kinder gaben ein kollektives "Oh nein!" von sich.
"Und ich landete unten am Boden. Alleine. Mir tat alles weh, vore allem der Arsch.". Die Kinder lachten auf. "Ups, ich, äh, ich meine den Popo. Den Popo, ja ja. Nicht den Arsch. Vergesst, dass ich 'Arsch' gesagt hab-ah, fuck. Okay, egal..." Lexi räusperte sich und beugte sich nach vorne, ein verschmitztes Grinsen im Gesicht. "Und da lag ich also und ballerte blind in die Zombiearmee rein. Und ich dachte: 'Das war's. Das war's. Ich bin tot.' - als dann die anderen zwei kamen und mir auf die Beine halfen. Und dann...". Lexi sprang von ihrem Stuhl auf, spreizte an beiden Händen den Zeigefinger und den Daumen ab und ballte die restlichen Finger, sodass sie jetzt aussah als hätte sie zwei Pistolen John Woo-mäßig in den Händen. "Dann reichten sie mir zwei Maschinengewehre und die beiden hatten auch Maschinengewehre - das sind so große Knarren, die achttausend Schuss pro Sekunde verschießen können. Und wir dann nur so BRRRRRRRRRRRRRTTTTT und BRRRRRRRRRRRRRRRRT!". Okay, streichen wir das "Ende 20" - sie war bei "Ende 5" angekommen.

Nachdem sie unter allgemeinem Kindergejubel mit ihrem Mund sowas ähnliches wie Maschinengewehr-Geräusche imitiert, dabei mehrere Judorollen dargeboten und dabei mindestens zwei Tische fast umgeschmissen hatte, an denen noch andere Leute saßen, kam sie wieder zurück zu ihrem Stuhl, hockte sich hin und beendete ihre Erzählung furztrocken mit den Worten: "Ja, war cool."

"Ein Arzt? Irgendwer?", hörte sie eine Stimme von draußen ertönen. Sie saß ziemlich nahe an der Tür der Bar, somit konnte sie mit einem Satz vom Stuhl springen und nachsehen, was draußen vor sich ging. Sie hatte sich nun vorgenommen, endlich zumindest zu versuchen, am Leben in Sheng's Hope teilzunehmen. Selbst, wenn sie es demnächst wieder verlassen müsste. Sie wusste noch nicht, ob das eine gute oder eine schlechte Sache war.

Als sie vor die Tür trat, sah sie wie Niki und die komische Kult-Tussi, die aussah als wäre sie gerade vom Set von Carrie abgehauen, kollektiv kollabierten. Sheng saß da und schaute, für ihn untypisch, beinahe panisch drein. Konnte aber auch nur daran liegen, dass Lexi nicht genau wusste, wie sie in diesem Moment reagieren würde. Sie stapfte zu ihm herüber und er schaute sie mit einem überraschten Blick an.
"Bringen wir sie erstmal rein, danach kann irgendwer an ihr rumdoktorn.", knurrte sie und dirigierte vorsichtig ihre Arme unter die Beine und den Rücken der Kult-Tussi. Sachte hob sie sie an und trug sie in die Bar wie ein Bräutigam seine Braut.
"Ich hab hier was zum Abgeben für irgendwen der sich mit sowas auskennt.", sagte sie halblaut und schaute sich um. Der Geruch von Blut stieg ihr in die Nase - und für einen Moment war sie ganz kurz davor, einfach mitten in die Kneipe zu kotzen. "Irgendwer hier medizinisch begabt oder ein Tierarzt oder... ein Typ mit Erste-Hilfe-Kasten... oder ein Klempner oder... sowas?". Lexi stockte. Die Kult-Tussi durchbohrte sie beinahe mit einer morbiden Art von Labradorblick und grinste dazu fast schon schelmisch. Lexi erwiderte den Blick, formte ein schmales Lächeln und sagte: "Yo, Carrie." Denkpause. Wie kann man jemanden wie sie ordentlich begrüßen, ohne zu wirken wie ein Vollhonk?

"Äh. Alles roger in Kambodscha?"

~Jack~
12.09.2015, 11:33
Heute schien eindeutig Vincents Glückstag zu sein. Hatte er sich nach dem gestrigen Tag auch redlich verdient. Während Morris also abgelenkt war und seine Leibwächter nicht wirklich aufpassten, schlich er sich am Bug der Yacht nach hinten und kletterte dann wie ein Affe auf das Unterdeck. Dieses befand sich in einem eher kläglichen Zustand, aber was sollte man auch anderes erwarten? Immerhin war es dem Wetter nahezu schutzlos ausgeliefert. Und Reparaturen an einem ohnehin kaputten Schiff durchzuführen war nicht gerade die produktivste Tätigkeit. Morris' Heiligtum, also das Innere der Yacht, sah da schon einladender aus. Immer noch so luxuriös wie vor dem Ende der Welt. Nicht gerade gut beleuchtet, aber man fand sich zurecht. Vincent hätte sicherlich auch eine Kerze anzünden können, aber das wäre niemandem entgangen der auch nur beiläufig einen Blick ins Innere warf. Von daher wartete er kurz, seine Ohren gespitzt. Der Leibwächter war immer noch am labern während sein Kumpel nur einsilbige Kommentare von sich gab. Von Morris kam währenddessen nur genüssliches Stöhnen. Hätte Vincent nicht gesehen was vor sich geht, hätte er damit ganz andere Tätigkeiten assoziiert.

Aber egal. Er konnte ja nicht ewig auf der Yacht verharren. Seine Augen schweiften über die Kabine und erblickten dabei so einiges. Alkohol, Gemälde, antik aussehende Waffen, Koffer die vor Geld nur so überquollen, eine Vielzahl feinster Kleidung, technische Geräte ... der Kerl lebte wahrlich wie ein König. Und würde vermutlich keine Probleme haben sich in der Welt zurechtzufinden, wenn sie sich wie aus dem Nichts erholen sollte. Lebensmittel fand Vincent auch ohne größere Probleme, aber wenn sie genug für ein Fest hatten, dann musste er Morris diese nun wirklich nicht abnehmen.

"Hey," sagte Morris wie aus dem Nichts, "kannst du das Ding mal für eine Minute zur Seite legen und mir was zu trinken bringen?"
"Natürlich!" erwiderte jemand an dessen Stimme Vincent sich nicht erinnerte. Musste wohl der andere Leibwächter sein. Und wenn er nach etwas zu trinken suchte...
"Shit!" Wie ein wildes Tier um sich starrend suchte Vincent nach einem Versteck. Währenddessen näherte sich der Leibwächter mit dumpfen Schritten. Diese hallten durch das Schiff wie ein schlagendes Herz. Vielleicht sogar im Rhythmus mit dem von Vincent, welches gerade durch seine Brust zu brechen drohte. Als es fast zu spät war riss er endlich den Kleiderschrank auf und quetschte sich zwischen Morris' Anzüge. Irgendwas knirschte dabei unter seinen Füßen, aber er hatte nun wirklich keine Zeit sich näher damit zu beschäftigen.

Die Schritte des Leibwächters kamen näher und näher. Vincent griff sich an die Brust, fest davon überzeugt, dass jeder im Umkreis sein durchdrehendes Herz pochen hören konnte. Und dann war es plötzlich still. Schluckend lauschte Vincent nach dem kleinsten Geräusch, aber vernehmen konnte er nichts. Ist der Leibwächter tatsächlich stehengeblieben? Beäugte er womöglich die Kabine, fest davon überzeugt, dass irgendjemand hier sein Unwesen getrieben hat? Dabei hatte Vincent doch gar keine Unordnung hinterlassen. Jedenfalls keine, die von außen her sichtbar gewesen wäre.

Urplötzlich fiel eine Schranktür zu und Vincent hätte beinahe aufgeschrien. Die Schritte des Leibwächters entfernten sich dann wieder. Und kurz darauf führte der andere Kerl seinen Monolog fort.
Erleichtert schritt Vincent aus dem Schrank und machte sich daran die Tür wieder zu schließen. Dabei fiel sein Blick allerdings auf den Boden, auf das Ding, welches er mit seinen Füßen ertastet hatte. Es war ein unförmiger Sack den man sich gerade so über die Schulter werfen konnte. Neugierig warf er einen Blick hinein und erblickte Magazine über Magazine. "Bingo!" sagte er viel zu laut und warf sich hastig eine Hand auf den Mund. Der Leibwächter laberte weiter ohne irgendwas bemerkt zu haben. Und länger wollte Vincent sein Glück nun wirklich nicht riskieren. Von daher hastete er nach hinten und kletterte mit dem Sack im Schlepptau nach unten. Die Leibwächter standen an der selben Stelle wie zuvor, also presste er sich erneut an die Seite der Yacht und war innerhalb kürzester Zeit in Sicherheit. Und dann fing er an wie ein Wahnsinniger zu lachen.

Munition +1 (nehme ich mal an)

MeTa
12.09.2015, 11:46
Sie war gut. Zu gut für Sheng, der mehr an einen verliebten Schuljungen erinnerte als den Bürgermeister einer staubigen, postapokalyptischen Siedlung - doch es sollte ihr Recht sein. Es stach zwar etwas, dass Sheng Evi vorzog, das überhaupt jemand irgendwem ihr vorzog - doch so gab er sich wenigstens noch leichtgläubiger. Und es sollte sicher noch hundert Andere in diesem Loch geben, die ihre Anwesenheit der der viel zu unweiblichen Taucherin vorziehen würden. Einer davon war sicher der, den sie sich nun vornahm, zu besuchen.

Sie trat mit schnellem Schritt wieder auf den Pfad und über diesen in Richtung Ostseite des Dusty Derrecks, um dann nach Norden zu gehen. Im Vorbeigehen warf sie Evi ein fast zankendes "Glückwunsch!" entgegen. Nebenbei hielt sie Ausschau nach Derreck, doch weiterhin war von ihm keine Spur. Ernsthafte Sorgen wuchsen in der jungen Barfrau. Was, wenn sein Opfer nicht gereicht hatte? Oder wenn er es doch nicht erbracht hatte? Vielleicht war Floyd-Williams' Geduldsfaden gerissen. Sie hatte ihren Chef oft genug gehasst, doch sie wollte sich nicht vorstellen, auf Dauer ohne ihn auskommen zu müssen. Der Trip würde hoffentlich bald beginnen, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Nach dem vor Sheng abgezogenen Schauspiel, das fast Arbeit war und dem eher unschönen Aufenthalt auf der Farm von Ol' Cletus, würde sie sich etwas entspannen müssen - natürlich nicht ohne auch den ein oder anderen Vorteil für sich dabei herausspringen zu lassen. Und wo ließ sich beides besser verbinden als beim Luxus liebenden...

"Morriiis?", ließ sie ihre sanften Stimmbänder erklingen als sie das Oberdeck erreichte und in Richtung des Mannes blickte, der nostalgisch war wie kein zweiter hier. Da war eine Frau, die ihr nicht ansatzweise gewachsen war. Und ein paar Leibwächter an der Reling, die vielleicht gehen müssten, um ihm die Illusion zu geben, er würde intim mit Eryn werden können. "Du hast doch sicher Zeit für mich?"

[OOC= Aufgabe Iota (Verführer), zeitlich gesehen wohl nachdem Vincent fertig ist]

Mivey
12.09.2015, 11:52
Nach seiner Bekundung wer ihr Anführer auf dem langen Weg, der vor ihnen Stand, sein sollte, machte sich Howard auf zum metallenen Behälter. Es war noch früher Morgen, ein leichter Wind zog vom Meer Richtung landeinwärts. Howard hatte sich während seiner Zeit in Sheng’s Hope an dieses salzige Aroma gewöhnt. Es erinnerte ihn an das Haus seiner Großeltern, das nahe am Strand situiert gewesen war, unweit von Sydney. Vielleicht hatte er deshalb die Hütte direkt über dem Wasser ausgesucht, sicherlich nicht weil sie sonderlich trocken gewesen war. Er hatte das Gefühl, dass die Luft in den letzten Jahren frischer geworden ist, vielleicht ein Effekt der Apokalypse, weniger Abgase die in die Atmosphäre gepumpt werden.

Am Ziel seines Interesses angekommen, der silberne Sarg, wie ihn manche in der Siedlung gemeinhin nannten, erkannte er schnell, dass er diesen wohl kaum aus erste Nähe beobachten konnte. Einige der gefährlich aussehende Scavenger von Sheng’s Hope bewachten es und gaben ihm klar zu wissen „Du bleibst wo du bist!“. Er war zu weit gekommen um jetzt von einer Wache umgebracht zu werden. Er dachte sich ebenfalls, dass er auf der Reise und spätestens am Ziel noch genügend Möglichkeiten haben würde, diesen Patient 0 zu analysieren. Er saß sich etwas entfernt von Behälter, neben einer Hütte die ihm etwas Schatten spendete, auf einer Holzbank hin. Er holte das alte Notizbuch hervor, und lass sich seine Aufzeichnungen durch. Warum wusste er nichts über einen erst infizierten? Er wusste, dass es noch andere Labors wie ihre gegeben hatte, sowohl in Australien, als auch weltweit. Aber niemand schien zu wissen, wo genau sich die Krankheit genau ausgebreitet hatte. Sobald es die ersten Flugreisenden erreicht hatte, war es praktisch unmöglich den genauen Vorgang zurück zu verfolgen. Aber Howard war sowieso davon überzeugt, dass diese Krankheit keine natürliche Ursache hatte. Die einzige Art, wie man sicher sein konnte, wer „Patient 0“ war, war in dem man es selbst verursachte oder beobachte hatte. Er ging nicht davon aus, dass die Person in dem Behälter noch lebte. Aber eventuell ließ sich im Labor entschlüsseln woher er kam.

Der Morgen wurde schnell zum Mittag. Um Howard herum tobte rege Aktivität. Die Karawanen brauchten noch Nahrung und Waffen, die beiden elementaren Ressourcen in dieser Welt. Er würde sich selbst einbringen, aber er war kein Kämpfer und seine physischen Fähigkeiten ließen zu wünschen übrig.
Aber schließlich hörte er die Rufe, die wohl nur er beantworten konnte.
„Ein Arzt! Sofort in das Dusty Derreck!“, schrie einer der Scavenger.
Howard packte seine Sachen ein und stand auf. „Was ist passiert?“, fragte er und sobald der Mann ihn sah schnappte er ihn sich mit beiden Händen und wies ihn unmissverständlich die Richtung.
Als er die Schwingtüren des Derreck öffnete, bot sich ihm ein einzigartiges Bild. Praktisch alle Tische waren entweder voll mit Munition und Ausrüstung, oder warteten gierig mit eben solcher belegt zu werden. Bis auf einen. Darauf lag ein junges Mädchen. Howard erkannte sie als die junge Kultistin, der Grund für den Streit den Derreck gestern losgezapft hatte. Er sah auch sofort die schwere Verletzung auf ihrer Schulter. Es sah nach einem Speer aus, der sich tief in ihrem Körper befand. Howard hatte nur selten solche Verletzungen gesehen. Er behielt es für sich, dass keines der Patienten überlebt hatte, aber keine davon war so jung wie dieses Mädchen.
Als er den Raum betreten hatte, herrschte Stille. In ungewöhnlich autoritärer Stimme befahl Howard,
„Was soll das hier? Eine Krippenvorstellung? Das Kleine Ding ist am verbluten. Sheng, hol mir sofort so viel gebranntes wie es gibt von Hinten, möglichst hochprozentiges. Nein, nicht für mich.“, als er seinen Blick sah. „Und irgendjemand muss in die Klinik gehen, Wundverband und Desinfektionsmittel, und schaut ob ihr Wundnähzeug findet, das sollte aussehen wie Nadel und Pfaden.“
Sheng machte sich nach hinten, wo die Getränke waren, auf, und einige der Anwesenden eilten aus dem Raum, wohl in die Klinik. Howard näherte sich an Haile, den Namen hatte er von Sheng erfahren. Sie schien verdammt blass. Wohl vom Verlust. So wie die Wunde plaziert war, konnte er nicht durch Druckaufwand die Blutung stoppen, und eine Ader abdrücken funktionierte auch nicht. Er wusste, dass Zeit der wichtigste Faktor war. Er hatte nicht die Sicherheit, dass er einfach frisches Blut zur Verfügung hatte, ihr Körper musste sich selbst genesen.
Schnell genug, war neben ihm, auf einem zweiten Tisch versammelt. Er rief Sheng zu sich. „Ich werde jetzt langsam den Speer entfernen. Es dürfte verdammt wehtun, und ich brauch jemanden der sie festhält.“ Er musste nicht mehr sagen, Sheng fixierte ihren Oberkörper am Tisch. Sie war noch bewusstlos, aber das könnte sich bald ändern.
Langsam fasste er die abgebrochene Speerspitze fest und begann zu ziehen. Das Mädchen zuckte, aber war noch scheinbar bewusstlos. Die Blutung war unterdessen nicht langsamer geworden. Er musste sich beeilen. Langsam aber sicher kam der metallene Eindringling aus ihr raus.
Der Schmerz brachte Haile wieder zu Bewusstsein. Doch zu Howard Überraschung fing sie nicht an zu schrien. Mit schermzerfüllter Miene ertrug sie die Behandlung. Howard musste an einige harte Männer denken, die schon bei der Entfernung von Schusswunden wie kleine Babies weinten. Das Mädchen hatte Schneid.
Schließlich zog er vorsichtig den Speer raus. Die Spitze war nicht abgebrochen, auch nicht überraschend, es war ein massives Stück Stahl. Sofort schoss ein Blutschwall aus der nun offen klaffenden Wunde. Howard drückte einen Wundverband gegen Wunde, und begann diese eng zu verbinden. Darüber noch eine Zweite.
Howard starrte gespannt auf den Verband. Falls er halten sollte, war es das fürs erste. Es gebe noch ein andere Möglichkeit, aber er wollte das Mädchen nicht noch mehr qäulen als absolut nötig war.
„Hey, Doc, schaut doch“, rief Sheng. Ein roter Fleck aus dem Verband zum Vorschein, und noch einer. Die Blutung war nicht gestoppt.

„Verdamt, sieht als aus hätte wer auch immer diese Wunde zugefügt hatte, ihren Job verdammt gut gemacht. Wir müssen dann wohl die Blutung direkt stoppen.“, sprach Howard mehr zu sich selbst.
Er reichte die Metallspitze zu Sheng.
„Fixier mit das an einem Stück Holz, oder sonst was. Und halte die Spitze über ein Feuer, bis es weiß glüht.“
Er wusste sofort was der alte Mann vorhatte und zögerte.
„Wir haben keine Wahl, wenn sie die heutige Nacht überleben soll, darf sie nicht mehr Blut verlieren.“
Er verließ wiederwillig die Taverne.
Howard sah sich Haile an, sie war wieder bewusstlos. Er fasste ihre Hand und legte eine Finger auf die Schlagader und zählte gleichmäßig auf 10, während er Herzschläge zählte. Das Luxus einer Uhr hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Ihr Puls lag bei 60, fallend und sehr schwach. Sie hatte nicht mehr viel Zeit.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Sheng wieder zurück, in der Hand der nun reparierte Speer. Sein Glühen erhellte den stickigen Raum des Dusty Derreck. Es stank nach Desinfektionsmittel und Schweiß. Er verwieß Sheng wieder Haile festzuhalten, und öffnete den Verband. Die Blutung war etwas zurückgegangen, aber immer noch ungehalten. Er zögerte ein wenig, die Hitze der glühenden Metallspitze brachte ihn zum Schwitzen. Dann überkam er es und näherte es langsam an die Wunde.

„AAaaaaah!“, schrie das Mädchen, das bisher stumm geblieben war. Howard blendete es aus, und hielt den Speer weiter fest. Der Geruch von verbannten Blut und Fleisch kam an seine Nase. Nach einigen Sekunden zog er es vorsichtig aus der Wunde und legte es in einen Kübel Wasser, den er ebenfalls beordert hatte. Es zischte und das Glühen verschwand wieder. Er machte sich jetzt daran die Wunde zu vernähen. Haile konnte wohl wegs der Vebrennung kaum mehr was spüren und so konnte Howard die Nadelstiche schnell durchziehen und die Wunde schließen. Danach drückte er einen frischen Wundverband auf ihre Schulter und befestigte ihn vorsichtig.

Haile Gesicht war immer noch schmerzerfüllt, und man sah ihr die Anstrengung an.

Alle blickten gespannt auf ihre Schulter, weiß vom Wundverband. Man konnte die Anspannung förmlich spüren. Doch als die Sekunden zu Minuten wurden, und immer noch nichts zu sehen war, entspannte sich Howards Züge und er gab den anderen mit einem Nicken zu erkennen, dass es geschafft war.

„Sie sollte die nächsten Tage im Bett bleiben, ihr Körper muss sich erholen. Auch sollte man vielleicht bei Will nachfragen, ob er Medikamente gegen Tetanus hat, falls er wieder zurückkommt.“
Die nächsten Sätze sprach er leise genug, dass nur Sheng es hören konnte. „Die nächste Nacht sollte es am schwersten werden, wenn sie den Morgen übersteht, sollte sie über den Berg sein. Bis dahin können wir nichts mehr für sie tun.“

Daen vom Clan
12.09.2015, 12:24
Ranger wollte gerade im Schacht der Bunkeranlage verschwinden, als sein Blick auf eine weitere, seltsame Formation von Ungewöhnlichkeit stieß, die sich im Sand vergraben hatte. Es wirkte wie ein Kreuz aus Holz, welches da neben dem Bunker in Sand und Steppe steckte.
Der Mann beschloss, sich dem später zu widmen und kletterte nun vorsichtig den Schacht nach unten.

Es war unangenehm kühl und feucht in diesem Bunker, trotz des nur zwanzigjährigen Bestehens, waren die Wände mit Schimmel und allerlei Pilzen und Flechten überzogen. Ranger kneifte die Augen zusammen, denn es war schwer, in der Dunkelheit etwas auszumachen. Was er aber erkennen konnte, war, dass neben der Öffnung über ihm, die ihm Licht spendete, auch direkt vor sich, am Ende des vielleicht dreißig Meter langen Schachtes, noch einmal eine Lichtquelle von oben schien, augenscheinlich Tageslicht, hier würde es also in die Bunkeranlage selbst gehen.

Ranger: Probe Handwerk: Bestanden!

Der Mann machte einen Schritt nach vorne und hielt plötzlich inne, während Adrenalin durch seinen Körper peitschte.
Direkt vor sich, auf Höhe seiner Brust, befand sich ein unglaublich feiner Draht, mehr ein Stück Angelschnur, wie er feststellte.
Nur ein paar Millimeter weiter und er hätte sie einfach nach unten gerissen. Er ließ ganz langsam und sachte die Luft aus seinen Lungen entweichen und zwang sich zur Ruhe. Dann folgte er mit Blicken der feinen Schnur und erkannte, dass sie an die Wand des Schachtes führte, dort nach unten geleitet wurde und als er unendlich behutsam selbst in die Knie ging, erkannte er einen Satz von drei Granaten, an deren Stiften die Schnur befestigt war.
Eine waschechte Sprengfalle!
"WINGMAN!", schimpfte er fluchend im Geiste, denn wurde es ihm nicht versichert, dass jede einzelne Falle deaktiviert worden war?

Nachdem er diese Hürde genommen hatte und sich oben umsehen konnte, erkannte er zahlreiche Zettel und uralte Ausrüstungsgegenstände, die achtlos auf dem Boden lagen oder dick von Flugsand bedeckt waren.
Und als er auf zahlreiche weitere Fallen stieß, war ihm klar, dass der Bunker mehr zu bieten hatte.
Und eine echte Gefahr darstellen konnte.



Aufgabe Pi
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch:
Proben:
- das Grab untersuchen: Ermittler
- den Bunker durchsuchen: Schulbildung ODER Ermittler ODER Sprachgenie
- die Fallen abbauen: Handwerk

Hilfsmittel: Terrain: Ödland, Wissen der alten Welt
Hintergrund: Es gibt einen als schwer zugänglich geltenden Bunker, der an der Baffin Bay gelegen ist. Angeblich ging Bürgermeister Sheng dort an Land. Bis jetzt war es nicht wirklich wichtig, sich dort genauer umzusehen, denn die Landschaft ist karg und der Bunker gut geschützt. Zudem heißt es, dass der Geist von Toske dort spukt.
Erfolg: Grab und Durchsuchen ist unbekannt, die Fallen jedoch würden gut und gerne 2 Einheiten Munition darstellen
Misserfolg: Grab und Durchsuchen unbekannt, Fallen generieren eine schlimme Verletzung


----

Morris genoß das Paradies auf Erden. Die "Kids der Ahdalita" waren ihm treu ergeben und klauten und stahlen alles, was nicht niet- und nagelfest war und irgendwie hatte er sie überzeugen können, dass es das Beste war, die Beute bei ihm abzugeben, damit er sie würde weitertauschen können, da sein Ruf ja vollkommen unbeschädigt war. Natürlich hatte er erst die Kids davon überzeugen müssen, wie toll beispielsweise Alkohol doch war, damit sie sozusagen an der Stange blieben, da ihresgleichen im Dusty Derrecks nicht bedient wurden. Aber im Großen und Ganzen konnte er auf diese Art und Weise sich alles erwirtschaften, woran er so Interesse hatte.
Und das die halbe Stadt ihm irgendwie einen Gefallen schuldete, machte die Sache nur noch besser.
Trotzdem machte er sich keine Illusionen, er übte seine Macht und Stärke auf die Schwächsten der Siedlung aus, Jemanden wie Sheng, Sara oder Wingman würde er wahrscheinlich nicht in sein Netzwerk aus Gefallen und Schulden mit hineinziehen können. Oder die Familie Floyd-Williams ließ man besser komplett in Ruhe. Egal, er war glücklich und seeehr zufrieden und darauf kam es doch an.

Für sein Empfinden hatte er genug von der Vorspeise der Massage genascht, nun wollte er zum Hauptgericht übergehen und schob sich auf den Rücken, was der recht gewöhnlich aussehenden Frau auf ihm ein Lächeln entlockte. Morris grinste sie an, sie grinste zurück und entblößte ihre schiefen Zähne und plötzlich wurde ihm klar, dass diese Frau sich seit Ewigkeiten nicht mehr gewaschen hatte. Und das schauderte ihn ein wenig, wo er sich doch stete Mühe gab, einen gewissen Standard zu wahren, wie man es vor dem großen Zehren zu tun pflegte.
Augenblicklich war der Funken seiner Lust erloschen und als endlich einer seiner Leibwächter mit dem Getränk - ein Glas Whiskey - kam, hatte er sie schon zur Seite geschickt und fühlte sich plötzlich furchbar gelangweilt.

"Morriiis?", hörte er eine vage bekannte Stimme. "Du hast doch sicher Zeit für mich?"
Die Stimme war angenehm und weiblich. Das alleine reichte normalerweise, um Zugang zu seiner Yacht zu bekommen.
Er blickte nach unten und sah Eryn dort stehen. Und er lächelte breit.

Eryn blickte nach oben und schien den perfekten Moment erwischt zu haben, denn Morris begann sie bereits mit den Augen auszuziehen.
Probe Eryn: Verführer: Bestanden!

"Helft ihr nach oben." grinste Morris und fragte zuvorkommend und höflich und noch den feinen Abstand wahrend: "Was darf ich der Dame denn anbieten?"

wusch
12.09.2015, 12:44
Ach du Scheiße. flüsterte Frank entsetzt über den Fund des toten Stuttons und auch Doc Strider selbst war alles andere als erfreut über die Tatsache, dass er beinahe eine Leiche zu seinem Boxsack gemacht hätte. Nichts Anfassen! Wir brauchen den Tatort so unberührt wie möglich. sagte Frank in befehlshaften Ton, als er sich wieder gefangen hatte und seine alten Polizisteninstinkte die Kontrolle übernahmen. Seine Gedanken Rasten. Diese Schrift, entweder waren hier wirklich Kultisten am Werk oder jemand wollten den Verdacht auf sie lenken, noch war alles offen. Auch war er sich recht sicher, dass es irgendwie mit Wingmans Erwähnungen zusammen hing. Und vielleicht auch mit dem Munitionsdiebstahl.
Ich denke wir sollten ihn dort runter holen, wir können den armen Kerl ja schlecht dort oben hängen lassen, ausserdem lässt er sich dort nur schlecht untersuchen. Mit etwas Glück sind wir in der Lage, den Todeszeitpunkt herauszufinden und auch, ob es wirklich selbstmord war oder ob es jemand nur so aussehen lassen möchte. schlug Doc Strider vor oder sah sich bereits nach einem Stuhl oder ähnlichem vor, um das Seil lösen zu können an dem der alte Mann hing.
Der Idee folge ich voll und ganz. erwiederte Frank, der ähnliches vorschlagen wollte. Aber warten sie besser noch einen Moment damit Doc, zuerst möchte ich mich hier noch umsehen, solange alles noch im Ursprungszustand ist. daraufhin sah sich im Raum gründlich um und betrachtete auch unter anderem auch die Schrift. Hmm, hier könnte uns ein Experte für die Kultisten sicher helfen. meinte er, laut zu sich selbst sprechend. Desweiteren kletterte er auch auf einen Stuhl als er mit der Beobachtung der Räumlichkeiten fertig war und sah sich das Seil und die Knoten an, auch bat er Doc Strider für einen Blick nach oben. Konnte Stutton das selbst gemacht haben oder war ihm jemand 'behilflich' gewesen?
Schließlich und letztendlich holten sie den Alten Mann hinunter und legten ihn auf ein freies Stück Boden, damit er nicht weiter dort Hängen musste und ein Arzt ihn ansehen konnte. Dort besah er sich den Alten Mann einmal so gut er es konnte und ohne zu viel an ihm zu verändern.

Sie würden auf jeden Fall Sheng holen müssen wenn sie hier fertig waren.

Einen Moment noch! rief Frank aus, als ihm etwas wie Schuppen von den Augen fiel und rannte plötzlich weiter die Treppe hinauf. Das hier war schließlich ein Leuchtturm, warum bitte und soweit er wusste, funktionierte er sogar. Warum bitte hatte er dann in all den Jahren das Ding noch nie angeschaltet gesehen? Frank und Doc Stutton besahen sich also einmal die Lichtanlage des Leuchtturms. Es musste einen Grund dafür geben. Irgendetwas verbarg sich dort.

Frank und Strider untersuchen den Tatort, Strider berichtet Sheng.(Aufgabe Theta[und Lambda?])

Frank: Ermittler+Terrainwissen Siedlungen
Doc Strider: Handwerker+Terrainwissen Siedlungen

Ligiiihh
12.09.2015, 12:55
Nach der Strapaze, die Niki und Haile dummerweise unterlaufen ist, aufgrund eines sehr sehr unglücklichen Fehlers seiner Benzinkutsche, kam er mit ihr im Schlepptau wieder in der Siedlung an, wo sie recht aufgescheucht begrüßt wurden - selbstverständlich, denn sie war nicht gerade nur mal auf die Schnauze gefallen.

Nachdem Sheng die Menge um Hilfe umhergewirbelt hatte, kam auch schon Lexi mit einem helfenden Arm an, die, so wie er sie kannte, wieder recht unbeholfen auf diese Situation reagierte. Er hatte fast schon müde gekichert, wenn die Sache ihm nicht unter die Haut gegangen wäre. Immerhin hatte Haile bis dahin alles richtig gemacht und es war allein seine Machtlosigkeit, die sie hierher brachte.

"Yo, Carrie", setzte Lexi an und starrte für einen kurzen Moment Löcher in die Luft wie ein Pferd, "Äh. Alles roger in Kambodscha?"

Niki atmete in Gedanken tief aus. Es war ja bloß Lexi gewesen, die meinte das nur gut. Auch, wenn sie ihm vor 20 Jahren irgendwie cooler vorkam, aber da war er auch mehr "Shorty" als jetzt. Wobei er für sie ja immer noch "Shorty" war.

"Hey, Lexi - uh..." Er hatte sich das Stottern eigentlich abgewöhnt, aber da er Lexi noch von früher kannte, behielt er es bei ihr bei. "Wir... nennen sie Haile. D-Damit du's weißt. Und uhm... sie redet eigentlich mit niemandem. A-Also eher kaum, aber so gut wie nie. Gib dir also... nicht zu viel Mühe."

Kaia
12.09.2015, 13:56
Nachdem Will sich in der Klinik frisch gemacht und umgezogen hatte stieß er wieder zu den anderen dazu. Das erste was er fühlte, als er die Spelunke betrat, war wie sich sein Magen umdrehte. Der Geruch von verbranntem Menschenfleisch lag in der Luft. Er ließ sich von den anderen Anwesenden darüber aufklären woher dieser Geruch kam und bestand dann darauf sich die Wunde und Haile im allgemeinen noch einmal genau anzusehen.

Diese saß etwas Abseits von den anderen und war ungewöhnlich blass im Gesicht. Will zog sich einen der noch leeren Tische heran und setzte sich Haile gegenüber.
"Hey ich bin Will. Ich bin mir sicher Howard hat deine Wunde gut versorgt aber sie muss auf jedenfall noch desinfiziert werden. Darf ich?"
"..."

Er deutete ihr Schweigen als stille Zustimmung. Haile war noch jung und körperlich fit, sie sollte diese Verletzung gut wegstecken können. Was Will viel mehr Sorgen machte war, dass Muskeln oder Sehnen verletzt worden sein könnten. Während er den improvisierten Verband den Howard kurz zuvor angelegt hatte entfernte, war Lexi grade dabei ihre Weltrettungsgeschichte noch viel ausgeschmückter als vorher vor den jüngeren Kindern von Shengs Hope darzubieten. Haile schien dies jedoch nicht zu interessieren und starrte Löcher in die Luft. Sie schien ihm sehr genervt. Die Kinder, die eben noch von Lexi unterhalten worden waren standen jetzt einige Meter von Haile und Will entfernt und sahen das ungleiche Duo mit ängstlicher Neugierde und großen Augen an. Will hatte nie verstanden was er den Kindern, oder sonst wem, in dieser Siedlung getan hatte. Natürlich mochte kein Kind den bösen Onkel Doktor mit den schmerzhaften Spritzen aber wenn er ihnen auf der Straße entgegenkam liefen sie vor ihm weg und versteckten sich manchmal sogar. Er schüttelte den Kopf. Das sie Haile interessant fanden konnte er allerdings zum Teil nachvollziehen. Sie war mysteriös, aber nicht wirklich angsteinflößend.
"Es könnte jetzt ein bisschen wehtun, aber glaub mir diese Creme bewirkt wahre Wunder..."
Vorsichtig trug er eine selbst hergestellte pflanzliche Creme auf die Brandwunde auf. Will hoffte, dass sie den Effekt haben würde den er erzielen wollte. Kühlen und säubern.

Haile zuckte merklich zusammen als die Creme ihre Wunde berühre und schnappte kurz nach Luft. Die Kinder fingen, aufgrund ihrer hastigen Bewegung, an zu schreien und in Panik aus dem Dusty Derrecks zu rennen. Will hatte Mitleid mit Haile.
"Sie wissen es nicht besser."
"..."
Will wusste nicht woher diese Erinnerung aus den frühen Tagen der Apocalypse kam aber er fand sie sehr passend.
"Ein weiser kleiner Mann hat einmal zu mir gesagt: Vergiss nie was du bist, der Rest der Welt tut es auch nicht. Trage es wie eine Rüstung dann kann dich niemand damit verletzen."
Vorsichtig wickelte er einen neuen Verband um die flammend rote Wunde. Mit einem weiteren, etwas gequält wirkenden Lächeln gab er Haile zu verstehen, dass er fertig war.

Daen vom Clan
12.09.2015, 13:58
https://www.youtube.com/watch?v=DV2nx-Iif94
(ich konnte nicht widerstehen...)

Frank und Doc Strider waren noch immer in den kleinen, schlecht beleuchteten und nach Unrat und Kot stinkenden Räumen des Leuchtturms.
Die Leiche des armen Stutton hatten sie abgenommen und sachte gebettet. Der ganze Tatort schrie danach, untersucht zu werden.

Probe Frank: Ermittler: Bestanden! Doch keine neuen Erkenntnisse mit diesem Trait.


Als der ehemalige Polizist dann in Richtung des oberen Stockwerks rannte und die enge, angeschweißte Wendeltreppe dazu benutzte, musste er höllisch aufpassen, nicht zu stolpern.
Oben angekommen erkannte er, dass es auch hier stockdunkel war. Man hatte die Fenster ebenfalls mit Vorhängen komplett verdunkelt, als hätte Stutton entweder Angst vor dem Licht oder als wollte er nicht gesehen oder erkannt werden, wenn er sich hier oben befand. Auch hier war alles voller Staub und Unrat, Spinennweben hingen in dichten, staubbedeckten Fäden von der Decke und die Hitze hier oben war mörderisch.

Auf den ersten Blick fiel ihm nichts Ungewöhnliches auf, doch dann hörte er den "Doc" die Treppe hochkommen, der sich des großen Scheinwerfers annahm, der an einer Autobatterie angeklemmt war.
Probe Doc Strider: Handwerk: Bestanden!
Dem Bastler fiel sofort auf, dass die Batterie das Einzige war, das in diesem gesamten Turm neu und gepflegt aussah. Neugierig geworden und von einer inneren Stimme getrieben, untersuchte er dann das Licht und stellte fest, dass fachmännisch eine Art Schalter eingebaut wurde, mit dem was möglich war, das Licht als solches mit einem Knopfdruck zu unterbrechen. "So als würde man damit morsen können...", schloß Frank den Gedanken des Bastlers ab und nickte. Und zudem war offensichtlich, dass der Lichtkegel weder auf die Bay, noch auf das Meer Richtung Osten ausgerichtet war, sondern komplett Richtung Westen.

Trotzdem hatten sie das Gefühl, noch etwas übersehen zu haben.

MeTa
12.09.2015, 14:29
Sie erlaubte den beiden Leibwächtern, die zu ihr eilten, ihre Hände zu nehmen, würdigte sie aber keines Blickes. Sofort traf ihr Blick den von Morris. Dieser sollte wissen - oder glauben -, dass sie nur für ihn gekommen war. Natürlich war sie nur für sich gekommen. Für ein wenig Luxus und eine angemessene Belohnung.

Kaum erreichte sie den breit lächelnden Morris, warf sie einen Blick über die eigene Schulter hinweg, zurück zu den beiden Jungen, die ihm als Personenschutz dienten. "Irgendetwas, das die Gäste des Dusty Derrecks nicht bekommen würden!", beantwortete sie seine Frage. "Und vielleicht... ein wenig Zweisamkeit. Ich bin es doch wert, deine Äffchen wegzuschicken, nicht? Oder hast du etwa Angst vor mir?" Sie gestattete nicht jedem, was sie dem Luxus liebenden Mann gestatten würde.

Morris bedeutete seinen Leuten, das Beste heranzuholen, dass er besaß. Und dann schickte er sie weg, um der 25-Jährigen ihren Wunsch zu erfüllen. Sein Blick war schon lange neugierig. "Und wie willst du die Zweisamkeit nutzen?", fragte er sie, gespannt abwartend. Sie grinste. "Ich habe gesehen, dass das Mädchen vor mir dich massiert hat...", fing sie an und Morris unterbrach sie: "Sie ist nicht vergleichbar..." - "Ich weiß!" Sie setzte sich auf die freie Liege neben Morris, auf die seine Leibwächter nur kurz zuvor ein frisches Handtuch gelegt hatten. "Die Arbeit in Derrecks Laden ist anstrengend...", klagte sie dann, jedoch mit einem wissenden Lächeln. "Sicherlich wagen sich die Wenigsten, dich danach zu fragen, doch... auch mir würde eine Massage gut tun. Ich will mich aber nicht vom Wäschereijungen massieren, sondern von... einem Mann, der Klasse zu schätzen weiß. Und der selbst Klasse hat!"

Sie hätte nicht mal so dick auftragen müssen. Schon beim Gedanken daran, die Barfrau massieren zu dürfen, glänzten die Augen des Mannes, der Luxus gewöhnt war - doch selten so einen. Auch die restlichen Worte schmeichelten ihm, machten sein Vergnügen exklusiver. "Wer wäre ich, einer Schönheit wie dir diesen Wunsch zu verwehren..."

Eryn schenkte dem Mann noch ein Lächeln und ließ ihn dann sehen, was Ben sich nur hatte vorstellen können. Sie hob ihren Po von der Liege und legte die Finger auf Bauchhöhe an den Stoff ihres Kleids, das ihr schon bei den Orchards geholfen hatte, wirbelte diesen geschickt auf und griff schließlich an den Saum, als sich dieser weit die Oberschenkel hinauf geschoben hatte. Und dann zog sie sich den fliederfarbenen Stoff in einer sich streckenden Gäste nach oben über Körper und Kopf, präsentierte dabei jeden Zentimeter ihres Körpers, der nicht von Slip und BH verdeckt war. Sein Gaffen war fast aufdringlich. Doch nichts, das sie nicht erzwungen hätte. Es hätte nicht leichter fallen können, den selbstbewussten Statussymbol-Fanatiker aus der Fassung zu bringen. Sie genoss seine Aufmerksamkeit.

Morris wusste nicht, welche Stelle ihrer unfassbaren Figur seine Blicke am ehesten verdient hatten. Er ließ seine Pupillen jedoch fliegen, so lange sie ihm das erlaubte. Als sie sich dann bäuchlings zurück auf die Liege begab, fiel es ihm leichter. Ihr Po im perfekt sitzenden Höschen schreite danach, von ihm angesehen zu werden. "Ich hoffe, du weißt, was du tust!", sagte Eryn und schien ihn damit aus seinen Gedanken zu reißen, in denen er schon viel weiter war. Er sprang fast auf. Seine Souveränität tauschte er immer mehr gegen die Aufgewühltheit eines kleinen Jungen, dem man zu Weihnachten Actionfiguren und Spielekonsolen versprach. Zumindest fühlte die Schönheit sich an ihren großen Bruder und eben solch kindliche Freude erinnert. Nur, dass dieser Anblick nichts für ein Kind war.

Er führte die Finger an ihren Hüftknochen, nachdem er ein gehauchtes "Darf ich?" von sich gab, schob den schlanken Körper der Barfrau ein kleines Stück zur anderen Seite der Liege, um sich neben ihre nackte Haut und auf das Handtuch zu setzen, das noch nach Wäscherei roch. Er genoss einen weiteren Moment den Anblick und war dann drauf und dran, die Massage zu beginnen. Doch seine Augen blieben am störenden Verschluss des Kleidungsstücks hängen, das sich unter ihren Schultern um die Brust und den Rücken schlang. Sie hatte ihren Kopf zur Seite gelegt und sah sein Zweifeln. Ihre Hände ließen sich zu der Anstrengung verführen, hinter ihren eigenen Rücken zu greifen und den BH zu öffnen. Sie wollte ihn nicht in die Situation bringen, sich womöglich ungeschickt zu verhalten. Der Lebemann war vielleicht erfahren, doch sicher nie so nervös gewesen wie in diesem Moment. Er sollte es genießen.

Morris grinste, schob den Verschluss selbst zur Seite und in einem Anschwung von Mut die Träger etwas von ihren Schultern. Sicher hätte er sie zu gerne einfach auf den Rücken gedreht, um sein großes Glück ins Unermessliche steigen zu lassen. Doch nie im Leben hätte er sich diese Situation ruinieren wollen. Eryn hatte ihn in der Hand - und das obwohl seine Hände nun ihre Haut berührten. Sie waren weich. Weicher jedenfalls als man es gewohnt war, doch wunderte dies die junge Frau nicht, die nun ihre Lider herunterklappte und genoss. Er war geschickt, streichelte die gepflegte Haut ihres Rückens teils sanft, doch legte auch Kraft in seine Massage, wollte sie von seiner Männlichkeit überzeugen. Immer wieder trieb es ihn so weit wie möglich in Richtung ihres Pos, den er jedoch nur kreisend mit den Daumen touchierte, stets darauf bedacht, keine Grenze zu überschreiten, die diese Frau ihm sicher setzen würde. Sie war hier bei ihm, bot sich ihm an - und war doch so teuer.

Er hatte mehr gewollt, ohne Frage. Doch eine Massage für diese Frau gab ihm mehr Erfüllung als es ihm jeder Sex mit der letzten hätte geben können. Und so protestierte er nicht, als Eryn sich entspannt seufzend, doch auch ein wenig Enttäuschung ausdrückend, meldete. "Ich fürchte, die Pflichten der Siedlung holen mich ein. Ich hatte kaum Zeit hierfür, doch Sheng wartet auf mich!", log sie, doch ließ es so bedauerlich klingen wie Morris es fand. Auch er seufzte. "Sehe ich dich wieder?", fragte er und gab sich dabei fast devot und bekam ein säuselndes "Wenn du das möchtest..." zu hören.

Sie überließ ihm, die Träger wieder zurecht zu ziehen und ließ auch ihn den Verschluss des Stoffes schließen, der sie davor bewahrte, sich weiter zu entblößen. Und dann stand sie auf, nahm dem Lebemann in einer finalen Geste den letzten Atem, als sie ihn umarmte. "Das war wunderschön!", hauchte sie ihm in seine Ohren, spürte dabei wieder seine Hände auf ihrem Rücken, die nun fast zitterten und presste ihre weiche, bare Haut an die seine. Als sie sich löste, schien er noch geladener als zuvor. "Lass uns das wiederholen. Vielleicht bist beim nächsten Mal du dran!" Ein verführerisches Zwinkern bildete den Abschluss ihrer Show, die Morris nur schwer hätte noch mehr genießen können. "Warte hier!", bat er sie.

Es war eine wahre Wiedergabe des Eindrucks, den sie hinterlassen hatte: Morris selbst verließ das Oberdeck, um kaum zwei Minuten später zurückzukehren. Er hatte eine angemessene Vergütung gesucht, doch Gentleman der er war darauf geachtet, es nicht nach einer Bezahlung aussehen zu lassen. "Das möchte ich dir schenken!", sagte er und hielt eine Halskette in der Hand, die nicht nur einen wertvollen, sondern auch äußerst bezaubernden Anschein machte. "Wenn du gestattest?" Sie nickte und erhob den Kopf, um Platz an ihrem Hals zu schaffen. Er legte die Kette darum und beugte sich vor, um in einem letzten Anflug von Mut seine Lippen auf ihr linkes Schulterblatt zu legen und einen sanften Kuss zurück zu lassen.


[OOC: Eryn erlangt durch das Verführen von Morris (Iota) eine Halskette, die symbolisch für einen geheimen Metalevel-Trait steht]

Layana
12.09.2015, 14:38
Erschrocken sprang Lisa zu Seite, als der Pfeil nur knapp neben ihnen in den Boden einschlug. "Ach du Scheiße!" fluchte sie. "Was soll das denn?" - "Entweder die Karawane wurde von Plünderern unterwandert, oder wir werden gerade selbst für welche gehalten" mutmaßte Al. "Verdammt. Ich hoffe letzteres." Lisa dachte kurz nach. "Los, nimm deine Arme hoch und zeig, dass du unbewaffnet bist und in Frieden kommst." forderte sie ihn auf, während sie selbst schon ihre Hände in die Höhe reckte.

Und so gingen sie vorsichtig auf die Menschen zu und setzen alles auf eine Karte. "Hallo!" rief Lisa ihnen entgegen. "Wir sind aus Shengs Hope und auf der Suche nach der Karawane Perlmutter". "Wir dachten, Sie brauchen vielleicht Hilfe" führte Al hinzu. Ein paar Meter von Mum Perlmutter entfernt hielten Sie an und warteten was passieren würde. Sie konnten sehen, dass sie Pfeil und Bogen in der Hand hielt und ihnen kritisch entgegen blickte. "Aus Shengs Hope, sagt ihr? Keine Plünderer?" Lisa strecke ihre Hände von sich. "Nein, wir sind keine Plünderer. Seht, wir sind unbewaffnet, einfache Siedler. Ich bin Lisa Schiller, vielleicht erkennt ihr mich? Ich habe schon öfters mit Sara geholfen die Waren abzuladen." Mum Perlmutter senkte den Bogen und ging einen Schritt weiter auf die beiden zu. "Ja, Lisa. Ich erinnere mich." antwortete sie. "Aber dich kenne ich nicht!" wandte sie sich nun an Al. "Mein Name ist Alfons. Ich bin erst seit wenigen Wochen in Shengs Hope. Aber auch vor mir braucht ihr keine Angst haben. Bürgermeister Sheng erwähnte, dass die Karawane überfällig sei und es seltsam sei, dass kein Bote mit einer Nachricht geschickt wurde. Daher bot ich an nach euch zu sehen." Sein Blick fiel auf die gebrochene Achse und die Arbeiter, die dabei waren sie zu reparieren. "Mir scheint, ihr habt ein Problem?" - Mum Perlmutter nickte. "Ja, uns ist eine Achse gebrochen. So ein verdammter Mist." - "Können wir irgendwie helfen?"

Gendrek
12.09.2015, 15:46
Lancaster schaute tief in die Augen des schwachen und gebrechlichen Mädchens.
"Ich komme nicht mit."
Sein Blick wurde eindringlich und er wusste nicht mehr was er sagen soll.
"Ich kann kaum laufen. ich bin am Ende. Wegen mir wirst du sterben! Rette nur das Kind, lass sie mich hier töten..." die schwache und leise Stimme zitterte vor Angst und Lancaster musste jetzt eine schwere Entscheidung treffen.
Am liebsten hätte er sich die Frage gestellt... was wäre jetzt das richtige? Aber er wusste... Cletus würde es verdammt schwer machen etwas richtig zu machen. Klar, er könnte sie hier rausboxen und mitnehmen. Aber was dann? Sie nach Shengs Hope bringen? Cletus würde sie aufspüren und dann gäbe es gewaltig viel Ärger? Sie und das Kind mit auf Ihre Reise nehmen? Nein... das wäre zu gefährlich für beide.
Aber er wollte sie auch nicht hierlassen. Nicht hier, bei diesen widerwärtigen Rednecks.
"Hör zu... ich kann mir nur vorstellen was hier abgeht. Das ist doch kein Leben. Willst du etwa, dass diese Familie jede Nacht über dich herfällt bis du das hier wieder durchmachen musst? Jahr ein, Jahr aus..."
"Nein, aber ich komme hier auch nicht weg. Nimm das Kind... nimm es und lauf... bitte... lauf einfach..." Die Tränen sammelten sich im Gesicht der jungen Frau und rollten in schmalen Bahnen an ihren Wangen hinab.
Lancaster wurde bewusst, egal was er tat. Egal was er versuchen würde. Das Leben der jungen Mutter war im Eimer. Wie sollte sie sich auch jemals von sowas hier erholen? Psychiater gab es vermutlich im Umkreis von mehreren hundert Kilometern keinen.
Er alte Mann nickte. Vor ihm lag eine gebrochene Frau, aber in ihren Worten lag ein starker Wille und der sollte erfüllt werden.
"Wenn du wirklich sterben möchtest um dem hier zu entgehen..."
Lancaster lief auf die andere Seite des Raumes. Ein kleiner Spiegel hing dort, durchzogen von Rissen. Ohne groß zu zögern, schlug er mit dem Ellbogen gegen die spiegelnde Oberfläche, knapp am Rand der Fassung entlang.
Ein zartes Knacken durchzog den Raum ehe Lancaster versuchte eine Scherbe aus dem Rahmen herauszubrechen.
"...dann leg es wirklich drauf an..."
Mit einem starken Ruck riss er eine spitze Scherbe aus dem kaputten Spiegel heraus und warf sie hinter sich auf das Bett.
"...und zeig ihnen, wer hier wen fickt."
Mit diesen Worten drückte sich Lancaster den Hut den er gerade trug fest auf den Kopf und griff nach dem nackten Baby welches nur in ein nasses, rotes Lacken eingewickelt wurde und machte sich auf und davon. [Aufgabe Xi - Nur das Kind wird gerettet]

T.U.F.K.A.S.
12.09.2015, 16:00
"Hey, Lexi - uh..."
Lexi schaute Niki mit Verwunderung im Blick an.
"Wir... nennen sie Haile. D-Damit du's weißt. Und uhm... sie redet eigentlich mit niemandem. A-Also eher kaum, aber so gut wie nie. Gib dir also... nicht zu viel Mühe."
Lexi nickte stumm und lud Hailey sachte auf einem der Tische ab. Im Zuge dessen räumte sie den gesamten Tisch ab: Gläser, Becher, Kerzen - scheiß der Hund darauf, wenn es runterfiel. Hauptsache, die Verletzte konnte irgendwo untergebracht werden. Diese Aktion wurde mit geschockten Blicken der Umstehenden quittiert. Einige regten sich, suchten wohl nach irgendwelchen wie auch immer gearteten Ärzten, während alle anderen dem Treiben nur zuzugucken schienen. Das nervte Lexi arg.
"Hey, Erde an Hobbyalkoholiker!", entfuhr es ihr ungewohnt aggressiv. Oder, naja, wohl eher innerhalb der letzten paar Jahre ungewohnt aggressiv. "Halo..."
"Haile.", sufflierte Shorty trocken.
"... Haile ist verletzt. Braucht 'nen Arzt. Oder sowas in der Art. Guckt nicht so dämlich."
Unbequeme Stille erfüllte den Raum.
"Echt jetzt!"
Im nächsten Augenblick kam Doc Grandpa in die Bar gestürmt und vergab Anweisungen, als gäbe es kein Morgen mehr. Sheng rannte los, holte Nadel und Faden, Doc Grandpa zog sein Ding durch und versuchte, mit einer Urgewalt die Blutung an Hailes Schulterwunde zu stoppen. Ein cooler, alter Typ eben. Lexi wusste nicht viel über ihn, aber sie wusste eines: er hatte einiges drauf und er war umeiniges erfahrener und weltgewandter als ein Großteil der hier Anwesenden.

Sie beobachtete stumm mit Shorty zusammen das rege Treiben der Ärzte (sprich erst Doc Grandpa und dann Doc Fotomodel) und legte zwischendurch ihre Hand auf seine Schulter. Die stumme Art der Kommunikation war ihr immer die Liebste, und sie mochte Niki auf einer fast schon mütterliche Art und Weise. Sie hatte innerhalb der letzten paar Jahre kaum geredet (auch mit ihm nicht) und hatte sich nur ab und zu gezeigt, aber Niki erinnerte sie an die guten Zeiten während all dieses Wahnsinns. Und die guten Dingen waren vieles wert in einer Welt voller Scheiße.
Sie löste sich irgendwann aus ihrer starren Haltung und bewegte sich auf Haile zu, die mittlerweile in einer halbwegs aufrechte Sitzposition gebracht worden war und, pardon, aussah wie ausgekotzt. Doc Fotomodel schmierte ihr irgendeine Art von Wundsalbe auf die Schulter und murmelte ihr etwas zu, bevor er sich aufrichtete und beim Umdrehen Lexi in die Augen sah.
"W-Wie...", fing sie an. "Wie geht's ihr? Braucht sie irgendwas? I-Ich kann helfen, yo." Die letzten Worte betonte sie extra stark, in der Hoffnung, dass irgendwer der in charge war sie hören konnte.

Kaia
12.09.2015, 19:17
Will richtete seine Brille und beendete so schnell den Blickkontakt zu Lexi. Diese Frau wirkte wie eine abstruse Karikatur seiner Mutter - auch wenn sie ihr kein Stück ähnlich sah.
Ihre Ausdrucksweise und ihr Auftreten passte nicht zu der mütterlichen Wärme die ihre Augen ausstrahlten. Er musste sich erst ein- zweimal räuspern bevor er ein Wort rausbekam.
"Also, also eigentlich braucht sie Ruhe, viel Flüssigkeit und Nährstoffe. Bei der Wundheilung von - jetzt - Brandverletzungen verbraucht der menschliche Körper viel Energie und dieser Verlust muss ausgeglichen - ehm - werden." Will fühlte sich als würde er grade eine Prüfung ablegen, so unangenehm war ihm Lexi ihn musterte. "Sie muss irgendwo hin wo sie Ruhe hat, wo es trocken und windgeschützt ist. Am besten nicht in die Ahladita, ja."
Er überlegte kurz wo sie sicher und in Ruhe schlafen konnte - die Klinik verwarf er. Henry war wieder aufgetaucht und schien an irgendetwas zu arbeiten. Will wollte ihn nicht stören - und ihn am besten auch nicht sehen.
"Und sie darf die Schulter einige Tage nicht belasten."

Daen vom Clan
12.09.2015, 19:43
"Halt...", kam es da mit schwacher Stimme vom Bett her, Sails rieb sich die Handgelenke und blickte ihn flehentlich an.
"Bitte erzähl ihm nicht, was seine Mutter war und wie sie ihn geboren hat."
Lancaster nickte stumm und feierlich und wies noch einmal mit einer Kopfbewegung auf die Scherbe, die nun auf der schmutzigen, blutdurchwirkten Bettdecke lag und die Züge von Sails wurden hart.

Er presste das Kind an sich, welches zu seinem großen Glück noch schlief und lief durch das schmutzige und riesengroße Haus.
Endlich hatte er den Weg, so wie er ihn sich gemerkt hatte, gefunden und warf sich selbst mit einer geschickten Bewegung um die Ecke in einen weiteren Raum, von dem er dachte, dass hier die Treppe sein musste.
Stattdessen blickte er in einen Raum, in dem zwei Kerle der Familie halbnackt auf einer der vergilbten Matratze lagen, zwischen den Beiden eine junge Frau, die ebenfalls verdammte Ähnlichkeit mit den Gesichtern der Familie hatte.
"Natürlich..." grollte Lancaster und nahm sofort den Rückweg, als sich einer der beiden Rednecks regte und schmatzte.
"Verdaaammt! Wie riesig ist dieses Haus...?" dachte er sich, während der Kleine ihn mit seltsam großen Augen anblickte und nicht schrie.

Dann sah er seine Chance in Form eines Fensters im Flur gekommen. Das Fenster führte auf ein Vordach und von dort aus zum Boden.
Einfach war es nicht, sich mit dem Neugeborenen im Arm herunterzulassen, doch endlich lag er zwischen zwei alten schwarzen Düngefässern, die erbärmlich stanken.

Und dann sah er, dass er genau, aber haargenau, auf ein Feld blickte, in dem circa ein Dutzend Arbeiter dabei waren, die Ernte einzubringen. Er saß hier sprichwörtlich in der Falle.
Und dann hörte er ein jämmerliches Quiecken - wie von einem Mann in Todesangst, der unvorstellbare Schmerzen durchlitt. Und ein Schreien: "SAILS, du ••••••••! Ich bring' dich um...!!"
Die Arbeiter sahen sich an, blickten auf das Haus und begannen zu laufen, wahrscheinlich, um ihrem Kamerad zur Hilfe zu eilen.

"Du hast ja keine Ahnung, was du für den Kleinen gerade getan hast.", dachte sich der alte Mann und sprintete los.

Lancaster Probe: Infiltration: Bestanden!

Es lief super. Er lief super, trotz seiner müden alten Knochen, doch noch war er noch nicht aus dem Schneider, denn die Cletus-Familie hatte Pferde. Schnelle Pferde. Und dann begann Sails Baby urplötzlich laut zu greinen und zu schreien.

--

"Mum Perlmutter hatte aufmerksam gelauscht und immer wieder ließ sie ihren krähenhaften Blick zwischen den Beiden hin und her wandern.
"Sara is' ne Gute.", sagte sie dann und ging einen Schritt nach vorne, direkt auf Lisa zu. "Aber Sheng ist ein Waschlappen.". Dann griff sie Lisa an ihr Kinn und drehte es, als wäre sie eine Ware, die es zu begutachten galt, die junge Frau spürte die Kraft in den rauen Fingern der warmen Hand.
Noch immer hatte sie nicht auf das freundliche Hilfeangebot reagiert, sie schien wirklich sehr misstrauisch zu sein. Noch immer ihr Kinn fest haltend, schnarrte sie: "Dieser Alfons, kann der was?"
Lisa nickte nur stumm, dann ließ Perlmutter sie los und entspannte ihren Bogen, während Al verärgert danebenstand, als wäre er Luft gewesen.
"Wir müssen schnell sein.", sagte sie dann. "Die Plünderer haben bereits Vögel ausgesandt. Diese verdammten Tiere sprechen mit Tieren." Dann spuckte sie wieder aus und ließ ihr Zigarillo im Mund von links nach rechts wandern.

In diesem Moment kam Igor angeflogen und setzte sich auf den Lederhandschuh von Al.
"Da brat mir doch einer einen Storch..." keuchte Perlmutter und ihre Leibwächter kamen neugierig und staunend näher, während Al stolz grinste.
"Ihr seid sicher, dass ihr aus Shengs Hope kommt? Dachte bisher, dass da nur Waschlappen leben."
Perlmutter lächelte nun zum ersten Mal und spuckte unvermeidlich wieder zu Boden.

"Ihr könnt tatsächlich helfen. Aber viel kann ich euch nicht geben.", sagte sie und verfiel wieder ein bisschen in misstrauische Abwehrhaltung.
"Ein wenig Munition wäre angemessen.", sagte Alfons bestimmt und Lisa deutlich geschliffener: "Zumal wir jedoch auch mit Handelswaren vorlieb nehmen würden. Dafür finden wir ebenfalls Verwendung."
Die Händlerin nickte und erklärte dann von ihrem Pech, dass innerhalb weniger Tage die Achse mehrfach gebrochen war und die Unglücksserie auch nicht von ihren Zugtieren Halt gemacht hatte.


Aufgabe Rho
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch:
Proben:
- Die Achse reparieren: Handwerk
- Die Zugtiere wieder einfangen: Tierfreund ODER Survival
Hilfsmittel: Gebräuche: Siedler, Terrain: Ödland

Erfolg: Einmalig +1 Nahrung oder +1 Munition. Danach: Einmalig +1 Handelswaren
Misserfolg: Konsequenzen


---

In Shengs Hope saß der Bürgermeister noch immer an der Seite von Haile, während Wingman sich Mühe gab, alle anfallenden Aufgaben alleine zu erledigen.
Er wollte aufstehen und sich nützlich machen. Er sollte aufstehen und sich nützlich machen, doch sein Blick war wie gebannt auf das Gesicht von Haile gerichtet.
Howard hatte sie umsorgt, dann war auch noch Will gekommen und sie schienen Beide unglaublich gute Arbeit geleistet zu haben.
Er fühlte sich, als hätte ihn jede Kraft verlassen und schalt sich doch einen Narren.
Er kannte dieses Mädchen erst sei drei Jahren, hatte sie abgemagert und in schwarzen Lumpen gefunden. Steve war zu seinem Glück vermummt gewesen und hatte vorgeschlagen, das Mädchen gleich kalt zu machen, was Hailes erstes Erinnerung an Shengs Hope gewesen sein musste, doch etwas an ihr ließ ihn innehalten und Steve das Messer aus der Hand schlagen.
In ihren Augen fieberte der Wahnsinn, doch auch etwas Anderes. Unendlich viel Treue und ein Meer an Sternen, als hätte es das Kind verdient, die Welt sehen zu dürfen und nicht unter dem Messer eines Ex-Marines zu sterben.
Sheng hatte an diesem Tag Kultisten getöte. Doch sie konnte er nicht anrühren. Stattdessen nahm er sie auf den Arm, wo das Mädchen ihn nicht aus den Augen ließ und trug sie nach draußen, während hinter ihr der Tempel brannte und dicken schwarzen Rauch absonderte. Damals waren alle Blicke auf ihn gerichtet. Unglauben, Entsetzen, doch auch Faszination und Wohlwollen, obschon deutlich in der Minderheit.
Sheng gestand es sich ein - hier lag seine Tochter. Oder ein Wesen, das dem am allernächsten kam. Das stets seine Nähe suchte, um ihn dann zu bedrohen. Die sich an ihn schmiegte, um dann nach seiner Hand zu schnappen. Die ihm einmal stolz lächelnd einen Vogelkopf, noch blutig, gebracht hatte, weil er scherzhaft gesagt hatte, dass er immer so langweilig kochen würde. Und die in der Lage war, aus einem Unterschenkelknochen eines Menschen eine Flöte zu schnitzen und darauf zu spielen.
Und nun lag sie hier verletzt und er, Sheng, hatte nicht mehr die Kraft, aufzustehen und weiter zu machen. Nach zwanzig Jahren verließ ihn die Stärke und die Zuversicht.
Es wirkte, als würde der Asiate einfach nur einen Kickstart brauchen...

wusch
12.09.2015, 20:58
Morsen, in der Tat, nur wohin? Was befindet sich denn im Westen, dass man dorthin morsen könnte ausser dieser Obstfarm und den Plünderern? überlegte Doc Strider laut um Frank mit einzubeziehen und entfernte auch hier einen Sichtschutz nach dem anderen. Licht konnte auch hier nicht schaden. Wer weiß was sie sonst übersahen. Gute Frage aber irgendeinen Sinn muss es ja gehabt haben. Selbst der alte Stutton hat nichts völlig ohne Sinn und Verstand getan. Vielleicht hat Stutton ja irgendwo aufzeichnungen nur die hier zu finden, das kann heiter werden. erwiederte Frank und kratzte sich an seinem Kinn als auch er die Konstruktion betrachtete. Stutton hatte anscheinend mit diesen 'Kultisten' regelmäßig Kontakt gehabt, wer auch immer sie letztendlich waren. Wir haben da unten eine Leiche zu liegen. Zeit die Rechtsmedizin ins Spiel zu bringen. überlegte Frank noch nebenbei murmelnd, als er innerlich die Karte der Umgebung durchging und überlegte, wen im Westen der alte Stutton wohl kontaktiert hatte und wie das alles mit dem Munitionsdiebstahl zusammen hängen konnte. Hier hatten sie defintiv Informationen gefunden, die kaum Fragen beantwortet und viel mehr davon aufgeworfen hatten. Immerhin lagen hier ein paar Puzzelstücke herum. Nur wo gehörten sie hin? An den Rand? In die Mitte? In ein anderes Puzzel?
Gut Doc, ich gehe dann mal ins Dusty Derrecks um Sheng und Howard zu holen. Wir brauchen hier definitiv einen qualifizierten Arzt. erklärte er und machte sich dann auf den Weg, dieses mal besser auf die Treppe aufpassend. Letztes mal hatte er sich hier fast den Hals gebrochen. Unten angekommen schaute er sich die Schrift noch einmal genau an. Was genau sollte das bedeuten? Ja, er brauchte wirklich einen Experten, vielleicht Haile, nur leider war sie dafür dann wohl doch eine zu große Plaudertasche.
Als er gerade das Gebäude verließ, besah er sich den Boden und was alles darauf lag noch einmal gründlich. Erst jetzt viel ihm auf, das es irgendwie seltsam geklungen hatte, als sie beim Herein kommen hier entlang gegangen waren. Zu sehr waren sie vom Geruch abgelenkt worden.

Als er schließlich kurz darauf im Dusty Derrecks ankam, sah er gerade die Überreste der Operation und Sheng der an Haile geschmiegt war. Er, sah nicht so aus, als ob er im Moment wirklich ansprechbar war, es schien als ob schon genug auf ihm Lasten, er wollte nicht noch mehr auf ihn laden. Also wendete er sich zuerst an Howard, den alten Arzt und Fragte ihn. Howard, ich weiß das du eigentlich ein Mikrobiologe bist aber wie sehen deine Kenntnisse in Rechtsmedizin aus? Ich muss leider gestehen, dass ich deine Kenntnisse in dieser Richtung gebrauchen könnte. Komm bitte so schnell wie möglich in Stuttons Leuchtturm.

Doch Stutton unterdessen sah sich noch etwas bei der alten Lichtmaschiene um und überlegte, den Knopf zu drücken um zu sehen was passierte. Dann jedoch besann er sich eines besseren. Vielleicht schreckten sie damit etwas oder jemanden auf.

MeTa
12.09.2015, 22:05
Eryn fühlte sich fantastisch. Sie war obenauf. Wem sonst gelang es, sich eine erstaunlich gute Massage geben zu lassen und dafür noch etwas zu bekommen? Wohl nur ihr. Was auch immer für Dunkelheiten sich in den letzten 24 Stunden in ihre Seele geschlichen hatten - man schien sie der Barfrau nicht anzumerken. Wäre die Welt so, wie sie sie kaum kennengelernt hat, würde sie wahrscheinlich eine verdammt gute Schauspielerin sein, die die Männer vor den Bildschirmen zusätzlich die Köpfe verdrehte. Das weibliche Pendant zu den einst berühmten Männern, von denen ihre Mutter immer geschwärmt hatte: George Klinsey, Richmond Gere und Hugh Jackman, oder wie sie nicht alle geheißen haben. Wahrscheinlich waren das nun noch ältere Männer. Oder sie waren den Umständen zum Opfer gefallen. Oder einfach an Altersschwäche verreckt.

Doch das sollte die 25-Jährige nicht stören. Sie war in der Blüte ihres Lebens und würde noch viele Jahre die Bewunderung der Personen um sie genießen können, bis sie selbst irgendwann ergraute. Vielleicht stünde ihr dann ein Leben als Köchin bevor - das war schließlich auch eines ihrer Talente. Oder sie würde selbst die Bar übernehmen. Oder irgendeine andere Bar dieser Welt. Wer wusste es schon? Vielleicht würde die Erde ja bald tatsächlich wieder aussehen wie vor langer Zeit; durch ihre Mithilfe.

In einem - den Umständen entflohenen - Anfall von Optimismus und Tatendrang, nahm sich Eryn vor, ihr letztes Problem in den Griff zu bekommen. Derreck musste irgendwo sein. Das letzte Mal als sie ihn gesehen hatte, war sein Blick ihr gegenüber fast angewidert, hatte sie dem jungen Raoul doch mindestens die Nase gebrochen. Die aufkeimende Schuld schluckte die Femme Fatale herunter, bevor sie ihr die Laune vermiesen konnte.

Sie warf einen Blick in Richtung Leuchtturm. Ihr Chef hatte sich in stillen Momenten gerne dort aufgehalten, doch nun herrschte auch dort reges Treiben. Frank und Doc Strider schienen das Bauwerk zu bevölkern, und auch Stutton war da ja noch. In Gedanken ging sie die Orte durch, die der Gründer des Pubs sonst aufgesucht hatte, wenn ihm nicht nach Gesellschaft gewesen ist. Da kamen ihr die Baffin Hills in den Sinn. Es gab dort eine kleine Steinformation vor der Felsenge, in die man besser keinen Fuß setzte, wenn sie nicht durch regelmäßige Patrouillen abgesichert wurde.

So sattelte Eryn ihren Rucksack, den Anschein machend, Sheng's Hope wieder für etwas wie den Orchard-Handel verlassen zu wollen. Dieses Mal sollte ihr Weg sie in Richtung Südosten führen. Trotz aller zwielichtigen Sicherheiten war sie vorsichtig, bewegte sich nur zu gerne langsam und zwischen Felsen. Einsam und allein wäre sie unvorsichtig ein zu gutes Opfer für einen Überfall oder Schlimmeres. Ol' Cletus und seine Jungs waren furchtbar genug, jedoch noch lange nicht das Maß aller boshaften Dinge in der Gegend. In diesem Wissen schlich die 25-Jährige sich im Schutze der Schatten werfenden Naturgebilde und ihrer tänzerischen Gewandtheit vor, bis sie die erwartete Steinformation erblickte, die skurril genau das Bild eines Halbmondes traf. Schon von Weitem sah sie ein Bein auf einer Seite herunterhängen, in dreckigen Lumpen gehüllt, die lange keine Wäscherei mehr von innen gesehen hatten. Es konnte nur Derreck gehören.

Und tatsächlich - als sie näher kam, sah sie seinen krummen Körper dort eingefallen im steinernen Mond sitzen, hörte die traurigen, schrägen Klänge seiner alten, von Rost zerfressenen Mundharmonika, die er in all den Jahren nie zu beherrschen gelernt hatte. Sie trat näher, vorsichtig, um den Mann nicht aufzuschrecken, den die letzten Wochen sicher schreckhaft gemacht haben. Und dann räusperte sie sich. Einerseits, um sich anzukündigen und andererseits, um den trockenen Staub und Sand, der in der Luft lag, aus ihrer Kehle zu befördern. "Derreck?, bat sie dann mit sanfter Stimme um seine Aufmerksamkeit. "Derreck, ich muss mit dir reden!" Sie gab sich ernst - angemessen ernst. Seine Musik verstummte, er sah sie an. In seiner Miene lag Leid, Kummer, doch auch Sehnsucht und ein kurzes, wenngleich bitteres Lächeln, als er ihr in die Augen und auf die Lippen blickte. "Eryn!", stellte er lethargisch fest.

Die Angestellte trat näher an ihren Chef heran. Sie setzte sich neben seine Füße, die er bewusst etwas zurückzog, zuvor noch kurz den Dreck mit den Sohlen wegwischend, ohne wirklichen Erfolg. "Derreck, Sheng weiß, was passiert ist!", sagte sie dann ernst und sah ihn an. "Irgendwie muss er es mitgekriegt haben... er ließ mich abfangen, als ich von den Orchards zurückkam." Sie konnte den Ausdruck auf dem Gesicht ihres Chefs nicht klar definieren, doch eine fragende Tendenz lag allemal darin. Wahrscheinlich verstand er nicht, warum sie hier war. Er musste glauben, dass sie vor einer Festnahme geflüchtet war. Doch Eryn ließ mögliche Fragen nicht lange offen. "Ich habe ihm gesagt, dass du es alleine gemacht hast", gestand sie und setzte sofort einen entschuldigenden Gesichtsausdruck auf. Ein Moment von echter Scham war ihrem Gesicht abzulesen. "Es tut mir Leid, ich bin soo feige!", schüttelte sie den Kopf. "Du hingst komplett drin, ich habe nur meinen eigenen Kopf aus der Schlinge ziehen können. Glaub mir, ich hätte dich gerettet, wie du mich gerettet hast, aber dafür wusste er zu viel." Sie sah beschämt zur Seite. "Ich habe gesagt, dass du den Jungen mit der Pfanne geschlagen hast, bevor ich reagieren konnte. Dass du dann abgehauen bist und ich nicht wusste, was ich tun soll." Sie ließ eine kurze, bedeutsame Pause folgen, die ausdrücken sollte, dass sie sich selbst verabscheute. Das tat sie nicht wirklich, doch zumindest empfand sie etwas Reue. "Aber Sheng versteht dich, Derreck. Er findet es genau so ehrenhaft wie ich es finde. Er sagt, dass ich daran denken soll, dass du es aus Liebe zu mir getan hast - und das tue ich." Das tat sie wirklich. Und es verwirrte sie zutiefst. "Aber er sagte auch, dass er nicht umher kommen wird, dich für deine Tat zu bestrafen", schloss sie schließlich ab und sah ihm in die kümmerlichen Augen, seine Reaktion abwartend. Sie war ehrlich zu ihm, spielte kein doppeltes Spiel, sondern gestand ihre Fehler. Das war mehr Geste als jeder andere von ihr zuletzt erfahren hatte.

Daen vom Clan
12.09.2015, 22:09
Derreck blickte sie mit einer Bitterkeit an die zeigte, dass er alles in seinem Leben verloren hatte und sich eigentlich wohl nur zum Sterben hier zurückgezogen hatte.
Und dann sagte er etwas so Geistvolles, wenngleich in ihren Augen vielleicht nicht unbedingt korrektes, dass sie sich den Satz unbewusst wahrscheinlich immer merken würde:
"Du bist ein Spielzeug, das die Götter einsetzen, um die Glücklosen dieser Erde zu strafen."

Derrecks Haut war mittlerweile puterrot, seine Lippen aufgesprungen, der Sonnenbrand, der sich bei diesem Mann anbahnte, würde schrecklich sein und ihn wahrscheinlich noch mehr verunstalten, als er es jetzt schon war.
"Sheng?" Er lachte bitter auf. "Der "echte" Bürgermeister dieser Stadt hat mich vertrieben. Gesagt, ich darf nun gehen und die Stadt verlassen. Damit das Verschwinden von Raoul mit mir zusammenfallen würde."

"Was hast du mit Raoul gemacht?", fragte Eryn mitfühlend und plötzlich spürte sie einen Kloß in ihrem Hals, denn seine Tat würde genau IHR Handeln reflektieren. Sie schloß die Augen und wünschte sich so sehr, er würde ihr gleich eröffnen, dass er ihn freigelassen hatte und dass Raoul sich freudestrahlend davon gemacht hatte, glücklich und mit überraschend geheilter Nase entkommen zu sein...

Doch Derrick enttäuschte sie - wie so oft in ihrer gemeinsamen Zeit. "Ich habe ihn ausgeliefert." Er straffte sich und sein Blick war voller Selbstverachtung. "Ich konnte nicht anders. Ich stand schon mit ihm am Tor... das schwöre ich dir. Aber..." Er biss sich auf die spröden Lippen und diese rissen auf, einen feinen Blutstropfen offenbarend. "...ich musste die ganze Zeit an dich denken. Wie ich es so oft getan hatte, vergebliche Mühe. Nur diesmal musste ich daran denken, wie seine irre Tochter dir die Kehle durchschneidet. Wie sie mit dem Messer an dir herumspielt, wie sie es bei mir getan hat."
Eryn sog erschrocken die Luft ein - sie hatte Georgina für wunderlich und wenig mit ihr vergleichbar gehalten, aber für so eine Sadistin niemals. Der ehemalige Barbesitzer schnaufte geräuschvoll und nickte tonlos.
"Es ist dumm und hat mein Leben zerstört. Aber ich habe es für dich getan. Und ich würde es wieder tun. Immerhin... konnte ich in dieser kranken Welt wengistens Geüfhle zeigen. Und sind wir ehrlich, die Bar ist in deinen Händen viel besser aufgehoben." Er lächelte schief und entblößte seine grausam unappetitlichen Zähne.
Und damit wandte er sich von ihr ab und flüsterte leise: "Bitte mach was aus meinen Sünden. "


---

Frank untersuchte weiter den Tatort, doch es war viel zu unaufgeräumt und dreckig. Es lag überall Müll und Unrat herum, Stofffetzen, Kisten, in denen sich Schrott auftürmte.
Dem Polizisten war klar, dass er nicht würde alles sinnvoll durchsuchen können, denn dafür hätte man sicherlich eine Armee gebraucht. Wenn er nur wüsste, wonach er Ausschau halten sollte?
Gab es irgendetwas, das Stutton mit dem Fall in Verbindung brachte?

wusch
12.09.2015, 22:37
Frank sprach gerade mit Howard, dem alten Mikrobiologen und hatte ihn gebeten, sich die Leiche in Stuttons Leuchtturm anzusehen, als ihm ein Licht aufging. Etwas hatte ihn die ganze Zeit gestört. Er hatte nicht genau gewusst was es war aber er wusste da war etwas in dem Chaos, das Stutton seine Wohnung nannte und nun war ihm auch klar was.
"Stutton mit schwarzem Rucksack aufgegriffen. Weggeschickt." hörte er Wingman innerlich sagen als er diesen erblickte.
Der schwarze Rucksack! Wenn er den Fand, kam er vielleicht weiter. Der war es der Stutton mit dem Munitionsfall verband!
Nun sah man Frank deutlich die Erleuchtung an. Entschuldigen sie Howard aber ich muss dringend Los, ich habe eine Idee! Wir treffen uns im Leuchtturm! sagte der ehemalige Polizist noch und machte auf dem Absatz kehrt und eilte zurück in den Leuchtturm, um den Rucksack zu suchen. Der war hier garantiert. Doc! rief er Strider zu kommen sie mal runter und helfen sie mir Stuttons schwarzen Rucksack zu finden. bat er seinen Kollegen, als er mit Suchen begann.

Daen vom Clan
12.09.2015, 22:39
https://www.youtube.com/watch?v=DV2nx-Iif94

Der Saustall, in dem Stutton gewohnt hatte, war wirklich schrecklich.
Doc Strider und Frank mussten sich durch Müll, Fäulnis und Schimmel wühlen und es wurde langsam klar, warum Stutton nicht nur als wunderlich galt, es war offensichtlich, dass er seinen Verstand ebenfalls auf dieser Müllkippe verloren haben musste.
Vor allem fanden sie viele Dinge, die keinerlei Sinn ergaben, zerstörte Feldstecher, verbogene Ausrüstungsteile, die aussahen, als wären sie mutwillig zerstört worden.

Hinter einem Schrank fanden sie etwas, dass sie schockierte: Auf einem alten Korkbrett fand er mehrere Objekte, die sie als persönliche Objekte identifizierten. Diese waren fein säuberlich mit Nadeln auf dem Korkbrett befestigt und schienen das einzige zu sein, das er regelmäßig gepflegt hatte. Sie waren wie Schmetterlinge aufgespießt und das Korkbrett war an den Seiten so abgegriffen, als wäre es oft in der Hand gehalten worden.

Er sah eine Schwimmhose, ein paar Ohrringe, ein auffälliges Freundschaftsarmband und Frank wurde es flau im Magen. Stutton war dafür bekannt gewesen, früher oft am Strand und am Schiff unterwegs gewesen zu sein. Und was sie hier vor sich sahen, waren die Habseligkeiten Jener, die Frank offiziell als "beim Schwimmen und Tauchen vermisst" kannte. Keiner der Leiber wurde je wiedergefunden und so wurden sie für tot erklärt. Gerade das Tauchen im Schiff oder auch in der Bay - vor allem in der Anfangszeit, in der Untote noch im Uferschlamm lauerten - galt als sehr gefährlich und das war es heute noch.

Doc Strider erkannte dank seines geschulten Blickes, dass das Korkbrett seltsam dick war. Als der erfahrene Bastler es auseinander nahm, fanden sie eine doppelte Wand.
Mit Kohle stand dort geschrieben. "Es springt über und badet dich in Sicherheit. Familie."

Sie ließen das Brett vorsichtig auf eine Ablagefläche sinken und machten mit der Suche weiter.

Der "Doc" rief kurz nach Frank, als er unter einer Decke etwas hervorzog, das sie ein Koffer aussah. Als sie ihn vorsichtig öffneten, kam ihnen ein grausiger Gestank nach Fäulnis entgegen.
Darin befanden sich allerlei kleine Messerchen, Skalpelle und auch ein Korkenzieher, an dem noch einige schwarze Haarsträhnchen klebten. An allen Klingen waren eingetrocknete Reste von Blut zu erkennen, die beiden Männer blickten sich vielsagend an.

Und dann fanden sie endlich das Objekt, welches sie so lange gesucht hatten. Unauffällig und absolut leer.
Frank ließ frustriert und enttäuscht den Rucksack finden und schüttelte den Kopf.
"Hier MUSS etwas sein.", sagte er sich und begann unter dem Schrank zu suchen, wo er den Rucksack gefunden hatte. Tastend ließ er seine Finger fliegen und dann fand er einen kleinen Spalt. Als würde sich ein Teil des Bodens anheben lassen. Frank schwitzte in der Hitze dieses Turms und der Staub kitzelte seine Nase und beschmierte ihn mit einer dicken Schicht Flusen, doch es gelang ihm, eine Hand in das Loch zu bringen und erspürte und ertastete: Hülsen. Eindeutig in der Form von Patronen. Sie hatten die verschwundene Munition gefunden!

Munition +3 erhalten!
Der Koffer mit den "Werkzeugen" könnte einer besonders morbiden Person überantwortet werden und den Trait "Klingenkreuzer" generieren ODER als 1 x Handelsware eingesetzt werden.


Jetzt musste sich nur noch um Stutton selbst gekümmert werden, wer weiß, welche Geheimnisse ein Arzt ihm würde entlocken können?

wusch
13.09.2015, 06:23
Frank kam nicht umhin zu grinsen. Sie hatten die Munition gefunden und das sogar schneller als erhofft und es war anscheinend auch noch so gut wie alles da. Es war nicht genug für die Reise aber es würde sie einen großen Schritt weiter bringen. Geschätzt war dies ungefähr ein Drittel der benötigten Menge. Seine Nase jedoch hatte einen hohen Preis bezahlen müssen. Es hatte ihm einiges an selbstbeherrschung abverlangt sich hier zu beherrschen. An sich war das Chaos kein zu großes Problem aber in Verbindung mit dieser Tödlichen Mischung aus Fäkalien und Verwesungsgestank war es fürchterlich.
Ich danke ihnen für ihre Hilfe hier Doc, ich glaube ohne sie hätte ich die Munition lange nicht so schnell finden können. Sagte Frank Behalten sie dieses Zeug hier für den Moment, ich glaube daraus lassen sich einige nützliche Waffen gewinnen oder wir könnten sie verkaufen. Wenn sie sich für die Waffen entscheiden Doc, könnte ich ihnen ein paar Handgriffe zeigen. meinte er noch und bedankte sich so für DOc Striders hilfe. Er war es schließlich gewesen, der in Wingmans Büchlein den Hinweis mit dem schwarzen Rucksack entdeckt hatte.
Dann sollten wir jetzt am besten gehen und unsere Beute bei Wingman abliefern, er wird sich sicher freuen sie wieder zu sehen. meinte Doc Strider. Frank nickte zur Antwort und begann die Munition in den schwarzen Rucksack zu schaufeln, mit dem Stutton sie wohl auch gestohlen hatte, daher war er das passende Gefäß für den Transport.
Gemeinsam machten sie sich auf zum Dusty Derrecks und als sie schließlich dort ankamen, kam er nicht umhin, seinen Rucksack Wingman und auch Sheng mit einem Ratet mal was ich gefunden habe! zu präsentieren. Die Umstände des Fundes waren traurig gewesen aber sie hatten Die Munition. Das war ein großer Erfolg.
Bei dieser Gelegenheit gab er auch Wingman seinen Schlüssel zurück. Vielen Dank für dein Vertrauen, dass hat bei der Auffindung der Munition sehr geholfen. bedankte er sich noch bei dem ehemaligen Kampfpiloten.

Daen vom Clan
13.09.2015, 09:59
Wingman fielen fast seine liebevoll hergestellten Flaggennadeln aus der Hand, als Frank und Doc Strider mit der guten Nachricht zu ihm kamen und zudem den schwarzen Rucksack mit der Munition triumphal-laut auf einen der wenigen freien Tisch fallen ließen, so dass die Hülsen schepperten wie ein einfahrender Zug.
"Vor so guter Arbeit kann ich nur salutieren!", flüsterte der Pilot und es war offensichtlich, dass er widerstand, die Beiden in den Arm zu nehmen. "Ihr habt mir meinen Arsch gerettet, ich schulde euch was.", sagte er und wirkte zum ersten Mal seit Tagen etwas gelöster und etwas weniger nervös und getrieben.
Doch gegen seine wahre Natur kam er nicht an. Nachdem er mit einem fast ausgetrocknetem Edding einen großen grünen Haken an die Armory gesetzt hatte, blickte er sich wieder mit flinken Augen auf dem Rest der Karte um und verfiel wieder in stumpfes Brüten.

"Eine Ressource verletzt, mit der Munition stehen wir gut da. Aber Lebensmittel sind noch ein riesiges Problem." Es wirkte, als würde er mehr zu sich selbst sprechen.
"Habt ihr eigentlich die schwarze Robe und das blonde Haar als Beweisstück gefunden?", fiel ihm dann noch ein und Frank verneinte.
"Dann ist und bleibt es irgendwie doch ganz schön rätselhaft.", seufzte Wingman. "Was hatte Stutton dazu getrieben? Warum jetzt? Und was hatte er vorgehabt? Das passte alles wirklich nur schlecht zusammen und zumindest bei mir hinterlässt es ein mieses Bauchgefühl." Das Wingman im Grunde die Definition von Paranoia und "sich selbst zu stressen" war, ließen die Beiden vorsichtshalber unerwähnt, aber binnen Sekunden schoben sich dunkle Schatten auf Wingmans Gesicht und umwölkten seine Stirn. Es war offensichtlich, dass er sich gerade schreckliche Horrorszenarion ausmalte...

Lynx
13.09.2015, 10:40
Evi war nun fast völlig alleine, weil alle, die da gewesen waren, nun bei Haile in einer ruhigen Ecke des Gebäudes waren. Nur Wingman war geblieben und hatte emsig weiter Tische verrückt, Regale ausgeräumt und immer wieder seine geliebten Fläggchen für die Karte geschlichtet.
Evi hatte etwas lustlos ebenfalls ein paar Einrichtungsgegenstände hin- und her geschoben, ohne überhaupt nachzudenken, was sie da eigentlich tat. Das Bild von Creep mit dem Speer im Körper ging ihr nicht aus dem Kopf, und der vorhin kurze, aber eindeutige Schmerzensschrei half dabei nicht. Natürlich war es "da draußen" gefährlich, aber es mit eigenen Augen zu sehen, war einfach etwas anderes. Vor allem wenn es jemanden traf, der kurz zuvor das Zünglein auf der Waage für die Entscheidung gewesen war, selbst auf die Mission mitzugehen.

Aber keine zehn Pferde würden sie jetzt in die Nähe der Patientin bekommen, um nach ihr zu sehen. Sie hatte genug Beistand, und den Docs würde Evi ohnehin nur im Weg stehen. Aber irgendwie musste sie dieses Bild loswerden.
"Was mache ich hier eigentlich?", fragte sie sich nun plötzlich, als sie bemerkte, dass Wingman gerade fluchend einen Tisch verschob, den Evi eben erst dorthin gestellt hatte. Sie war ihm nun wirklich keine Hilfe, also schüttelte sie kurz den Kopf, als ob sie damit wieder zu Sinnen kommen würde, und widmete sich noch einmal dem Lageplan. Das Problem, einen geeigneten Partner zu finden, bestand nun noch viel mehr - jetzt wo alle entweder mit Haile beschäftigt, oder schon an einer Aufgabe waren.

"Ratet mal was ich gefunden habe!", hörte die Taucherin schließlich Franks Stimme. Er und Doc Strider lieferten einen Rucksack bei Wingman ab, der voll mit Munition schien. "Nice.", sagte Evi anerkennend und der Erfolg der beiden Männer rüttelte sie endgültig aus ihrer Lethargie. Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann kommt der Berg... nein, warte, andersrum ... Völlig egal.
"Hey Wingman, weißt du wo Jäger ist?" , fragte Evi den ehemaligen Piloten, der gerade die Armory auf der Karte abhakte und Frank und Strider irgendetwas Besorgtes zumurmelte. Ihr antwortete er nur abwesend: "Sagte was von duschen." Er wirkte nun wieder deutlich schlechter gelaunt als noch kurz zuvor. "Äh... weißt du, wo er wohnt?" Nun drehte Wingman sich mit einem gehetzten Blick zu ihr, der sie stumm zu fragen schien, ob sie noch ganz dicht war. "Hey, nein, ich will ihn bloß für eine Aufgabe.... ach, vergiss es. Ich finde ihn schon." Bei dem Kerl wusste man wirklich nie, was man erwarten sollte. Sie wandte sich nun von den Männern ab und trat vor das Dusty Derrecks. Wie schwer konnte es schon sein, eine Person unter... 200 zu finden.

~Jack~
13.09.2015, 12:02
Immer noch gut gelaunt und mit dem Sack Munition in der Hand, marschierte Vincent zum Marktplatz. So langsam aber sicher musste er sich wieder irgendwas zum bekritzeln besorgen, ansonsten würde das in all dem Chaos noch untergehen. Er marschierte also von Stand zu Stand, sah auf den ersten Blick aber nichts, was ihm irgendwie helfen könnte. Notfalls hätte er sich vielleicht eine Decke krallen und auf dieser rumschreiben können, aber ein Buch oder zumindest ein paar Dokumente waren ihm dann doch lieber. Als er die Hoffnung schon beinahe aufgegeben hatte, hielt einer der Händler tatsächlich ein Buch in die Höhe, sagte irgendwas von Science-Fiction und Opern, aber der Inhalt war Vincent relativ egal.

"Kann ich mir das mal anschauen?"
"Nur zu. Aber packen sie es bitte nicht zu grob an! Die Seiten haben schon ganz schön gelitten."

In freudiger Erwartung schlug Vincent also das Buch auf ... und erblickte viel zu eng bedruckte Zeilen. Die ursprünglichen Wörter waren dummerweise auch noch viel zu gut lesbar, als dass er einfach hätte drüberschreiben können. Am Anfang und am Ende gab es zwar relativ leere Seiten, aber die würde er vermutlich innerhalb weniger Abende füllen. Sehr klein zu schreiben könnte das noch ein bisschen in die Länge ziehen, aber selbst dann rechnete er nicht mit mehr als einer Woche.

"Sorry, aber damit kann ich leider nichts anfangen." Der Händler starrte ihn verwirrt an, hatte es doch nicht so ausgesehen, als ob Vincent auch nur eine Zeile gelesen hätte. Auf eine Debatte hatte er allerdings auch keine Lust. Davon gab es zuhause schon mehr als genug. Von daher nahm er das Buch mit einem gekünstelten Lächeln entgegen und begann es erneut zu bewerben nachdem Vincent sich entfernt hatte.

"Verdammt, dann gehe ich halt erst mal ..." Vincents Blick fiel auf einen alten Mann, der hinter wertlos aussehendem Plunder auf dem Boden saß. Er schien nicht wirklich auf der Höhe zu sein, wackelte er doch ständig von vorne nach hinten während seine Augen nur noch so halb geöffnet waren. Er bemerkte nicht mal seinen Kunden und tat dementsprechend auch nichts um seine Wahre feil zu bieten. Bei einem dieser Gegenstände handelte es sich um einen Zeichenblock. Einer, der offensichtlich vom Regen malträtiert worden war, aber das minderte den Wert heutzutage nur geringfügig.

"Darf ich mir den mal ansehen?" Der Händler zuckte kurz, reagierte ansonsten aber nicht. Von daher fiel Vincent auf die Knie und schnappte sich den Block. Zu seiner Überraschung war dieser nur zur Hälfte bemalt. Die Seiten waren zwar sehr gewellt und würden unter starkem Druck vermutlich reißen, aber immer noch besser als nichts. "Wie viel wollen ..." Als ob der Kerl reagieren würde. Von daher zog Vincent sein angeschlagenes Magazin aus der Pistole und warf es dem Händler vor die Füße. Immer noch keine Reaktion, dabei würden die meisten Händler mehr verlangen. "Das muss dann wohl reichen." Grinsend schnappte Vincent sich den Block und huschte von Dannen bevor der Händler protestieren konnte.

Pfeifend trat er schlussendlich ins Dusty Derreck, beinahe so gut gelaunt wie nach seinem erfolgreichen Diebstahl. "Hey Sheng," rief er dem Bürgermeister entgegen, welcher ihm noch vor Wingman in die Arme lief. "Schau mal was ich tolles gefunden habe." Er ließ den Sack zu Boden gleiten und präsentierte die Munition mit einem strahlenden Lächeln. Sheng ließ seinen Blick nach unten gleiten, aber an seiner betrübten Miene änderte das nichts. "Ein ganzer Batzen Munition!" führte Vincent fort. Seine Mundwinkel zuckten aber die von Sheng hingen weiterhin nach unten. "Ähm ... ist irgendwas passiert?"

wusch
13.09.2015, 12:47
Frank war irgendwie seltsam berührt von Wingmans überschwänglicher Dankbarkeit und wusste, das Wingman das mit dem Gefallen ernst meinte. Wingman war niemand, der Dinge einfach so daher sagte, daher würde er sich den Gefallen für einen Moment aufheben, in dem er das wirklich brauchte. Das ist mein Job Wingman. erwiederte Frank daher lediglich mit einem Anflug von Bescheidenheit in der Stimme. Was mir übrigens noch mehr Sorgen macht als Stuttons seltsame Verbindung mit der ganzen Geschichte ist sein Selbstmord oder zumindest sein scheinbarer Selbstmord. das muss erst noch entschieden werden. klärte Frank Wingman über die genauen Umstände des Fundes auf und auch über alle anderen Details, wie den 'Morseleuchtturm', auch wenn das sicher nur mehr Öl in das Feuer seiner Paranoia gießen würde.
Das war mit Sicherheit kein seltsamer Einfall Stuttons. Das wurde von langer Hand geplant, vielleicht schon vor 3 Jahren. überlegte er laut und teilte Wingman seine Gedanken mitich bin mir noch nichteinmal sicher, ob die Kultisten da wirklich drin verstrickt sind oder ob sie nur die Sündenböcke darstellen. Es gibt noch andere blonde Frauen. Auch hier in Shengs Hope. Damit meine ich garantiert nicht Haile.

Gast-Benutzer
13.09.2015, 13:46
Jaja, wie war das noch gleich gewesen - "Ich habe alle Sicherheitsmaßnahmen vor Verlassen des Bunkers deaktiviert oder abgebaut" - so oder so ähnlich hatte Wingman am Nachmittag versichert. Hier siehts zwar aus und die Wände könnten sicher einen neuen Anstrich vertragen, aber mein Blut muss es dann doch nicht sein..Ranger arbeitete sich nun noch behutsamer vor zum eigentlichen Bunker. Auch hier konnte er einige gespannte feine Drähte erkennen, die vermutlich weitere Sprengfallen auslösen würden. Wingman konnte doch unmöglich dies alles vergessen haben - hatte er ihn absichtlich getäuscht - sollte das ganze eine Probe seiner Fähigkeiten darstellen, um sicher zu gehen, dass nachher nur die an dem Transport teilnehmen würden, die auch in der Lage waren in unbekanntem Gebiet zu überleben ? Ranger wusste nur, dass er hier draußen keine Antworten auf diese Fragen bekommen würde.

Er fand zahlreiche Schriftstücke, er hatte früher schon öfters diese Zeichen gesehen, konnte Sie aber nicht lesen. Er musste also zurück in die Siedlung und jemanden mitbringen, der sich auf unterschiedliche Sprachen oder ähnliches verstand. Um die Fallen würde sich Ranger kümmern, solange diese hier überall noch "scharf" waren, war es zu gefährlich andere Personen in den Bunker zu lassen. Ranger ging zur Einstiegslucke zurück, passierte hierbei erneut die Sprengfallen und stand wieder am Eingang. Draußen war es mittlerweile fast Nacht, daher entschied er sich bis zum Morgen hier zu bleiben.
Er zog die Lucke über sich zu und setzte sich in die Ecke zum schlafen.

Als er einige Stunden später, der Tag dämmerte bereits, aufwachte spürte er zahlreiche Knochen seines geschundenen Körpers. Es dauerte einen Augenblick bis er voll da war und wusste wo er sich befand. Ranger machte sich auf den Rückweg zur Siedlung und drauf am frühen Vormittag ein. Er ging schnurstracks zur Kneipe, die zum Teil schon als Ausgangspunkt für ihre Operation "umgebaut" worden war. Das dürfte bedeuten, dass von Derreck jede Spur fehlt, Kam es ihm in den Sinn. Wingman stand wieder über Pläne und Listen gebeugt, oder immer noch ?

Er stellte sich neben diesen und wartete, dass Wingman ihn bemerken würde. Da dieser scheinbar jedoch nur Augen für seine Papiere und Fähnchen hatte strich Ranger gerade erst neu gesteckten Fähnchen mit einer energischen Bewegung vom Plan. Das sollte ihm die Aufmerksamkeit von Wingman garantieren. Und wie - Wingman erhob sich und blickte ihn mit vor Wut funkelnden Augen an: WAS SOLL DIE SCHEIßE zischte Wingman. Was das soll fragst du? Was DAS soll? Vielleicht sollte ICH DICH ja Mal Fagen WAS DAS SOLL? WIESO ERZÄHLST DU MIR DASS DER VERFICKTE BUNKER SICHER SEI WENN ICH DANN BEINAHE IN MEHRERE SPRENGFALLEN TRETE? WOLLTEST DU MICH UMBRINGEN? Auch wenn sich Ranger für gewöhnlich im Griff hatte kam seine Wut doch kurz zum Vorschein als er Wingman anschrie und offensichtlich kümmerte es ihn überhaupt nicht mehr noch anwesend war oder das Geschrei auf der Straße vernehmen würde.
Etwas ruhiger sprach er dann weiter: Was sollte das Wingman, wenn es eine Falle gewesen wäre hätte ich gesagt - okay, die hat Wingman vergessen - aber 5-6 Stück, wer weiß ob ich beim Umsehen alle entdeckt habe. Sollte das ein Test sein? Ob ich auch gut genug bin für die Expedition? Im Bunker gibt es sicherlich einiges zu holen, aber da muss jemand rein, der sich mit Sprachen oder so auskennt - aber zunächst muss ich die Fallen entschärfen. Und bevor ich das mache erwarte ich Antworten von DIR! Ach und wer zur Hölle ist dort draußen eigentlich begraben ?

Zitroneneis
13.09.2015, 15:20
Andrea hatte die ganze Nacht lang kaum ein Auge zugetan. Sie war immer mit einem ruhigen, tiefen Schlaf gesegnet gewesen, aber heute Nacht... heute Nacht war es einfach nicht möglich gewesen, zu schlafen. Nicht bei dem, was im Augenblick in Shengs Hope vor sich ging. Surreal war es im ersten Moment gewesen, mit bloßen Gedanken nicht zu fassen. Und dann war irgendwann die Erkenntnis durchgesickert, dass, ja, in der Tat, eine Hoffnung bestand, die Zombieplage zu bekämpfen. Wie Celina ihr es vor so vielen Jahren erzählt hatte.
Andrea war nun schon einige Jahre hier und hatte sich langsam damit abgefunden, einem ruhigeren Leben nachzugehen. Sie hatte ihre alten Reisegefährten immer seltener und schließlich so gut wie gar nicht mehr auf Raubzügen begleitet. Sie hatte diverse Pflanzen angebaut, sie verkauft, genutzt, was Lee ihr beigebracht hatte, um ärztliche Hilfe zu leisten, und war somit gut über die Runden gekommen. Und ihretwegen hätte es auch so bleiben können. Bis zu diesem Moment.
Andrea hatte nie das Bedürfnis gehabt, eine Heldin zu sein, hatte nie daran geglaubt, etwas tun zu können, um die Welt zu verändern oder gar zu verbessern. Sie war pragmatisch gewesen, hatte sich immer den Umständen angepasst und sie so genutzt, wie es notwendig war, um selbst nicht auf der Strecke zu bleiben. Sie hatte harte Zeiten überstanden, viele gute Erfahrungen gemacht und viele bittere, aber all das hatte sie stärker gemacht und sie bereute nichts in ihrem Leben. Nun, fast nichts. Es gab diese eine Sache, die sie immer wieder heimsuchte, die immer wieder an ihr zu fressen begann, wenn sie gerade glaubte, ihren Frieden damit geschlossen zu haben.
Isabelle.
Ein Kind, dass sie geboren, aber nie gekannt hatte. Das sie aus Angst zurückgelassen hatte. Und das keine zwanzig Jahre später dann auf der Suche nach ihr umgekommen war. Ertrunken, so hatte man ihr gesagt. Den Zombies war sie entkommen, aber nicht dem gottverdammten Wasser. Hatte es einfach nicht mehr zu den Rettungsbooten geschafft. Aber am Ende war es egal, wie genau das Mädchen gestorben war, denn wie Andrea es auch drehte und wendete, es war ihre Schuld. Es war ihre Schuld, dass Isabelle in Sydney gewesen war, in einem Brennpunkt während der Apokalypse, auf der Suche nach ihrer Mutter. Hätte sie sich nur dazu durchgerungen, einmal, nur ein einziges Mal Kontakt zu ihrer Tochter aufzunehmen, wäre sie ihr nicht gefolgt und würde heute vielleicht noch leben. Oder wäre wenigstens erwachsen geworden. Siebzehn Jahre war kein Alter, um zu sterben. Für niemanden.
Und das war der Grund, weshalb sie beschlossen hatte, sich aus der Bequemlichkeit ihres Lebensabends in Shengs Hope zurückzuziehen und nun ihre Hilfe zu leisten. Damit es keine weiteren Isabelles geben würde. Damit in weiteren zwanzig Jahren die Menschheit auf die Zeit mit den Zombies zurückblicken würde, wie sie es heute auf das beginnende 21. Jahrhundert tat. Ein Teil der Geschichte, unwirklich und mystisch. Zombies gehörten nur in Geschichten.

Es überraschte Andrea nicht, dass das Dorf in Aufruhr war, dass jeder etwas zur Vorbereitung tat, dass laut und aufgeregt geredet wurde. Und irgendwie steckte diese Lebhaftigkeit sie an, irgendwie verspürte sie das Bedürfnis, sich anzuschließen. Irgendetwas zu tun. Und sie war sicher, dass es da einiges gab. Gerade außerhalb von Shengs Hope gab es noch einige Stellen, die man nach Vorräten, Munition und sonstigen Nützlichkeiten durchsuchen konnte.
"Hey", sprach sie, als sie vor dem "Dusty Derrecks" zum Stehen kam, die nächstbeste unbeschäftigt aussehende Person an. In diesem Fall handelte es sich um Evi. "Weißt du, ob sich schon jemand in Little Cadiens umgesehen hat?" Die kleine, verlassene Siedlung würde sicher noch einige kleinen Schätze zu bieten haben. Andrea war nicht unbedingt angetan von der Vorstellung, durch den Sumpf zu marschieren, aber wenn sie jetzt auf einmal anfing, zimperlich zu sein, sollte sie am besten jegliche Pläne, eine Hilfe zu sein, begraben, und hoffen, dass ihr jemand aus irgendwelchen Ruinen einen dieser lächerlichen Rollatoren mitbringen würde, vor der Apokalypse auf einmal alle alternden Frauen rumgelaufen waren. Nein, sie würde nicht ausgerechnet jetzt anfangen, wählerisch zu sein.

Lynx
13.09.2015, 15:43
Sie hatte sich noch nicht einmal richtig von der Bar entfernt, als Evi auf ein neues Gesicht traf. Also eines, das sie bei der morgendlichen Ansprache nicht gesehen hatte - Andrea an sich kannte sie schon. Sie war manchmal in der Bar und handelte mit Kräutern. Es war eine flüchtige Bekanntschaft, nicht zuletzt, weil die erfahren wirkende Frau unnahbar erscheinen konnte, wenn man nichts direkt mit ihr zu tun hatte. Aber sie war Evi auf keinen Fall unsympathisch und schien auch einiges auf dem Kasten zu haben.
"Ich hab mir den Lageplan gerade eben angesehen.", antwortete die Taucherin mit einem Grinsen, weil ihr das gerade nur zu gelegen kam. Das war viel besser als jemanden zu suchen, von dem man nur wusste, dass er sich gerade die Füße wusch. "Ich wollte nach Little Cadiense und suche zufällig noch jemandem, der mich begleitet." Und etwas leiser fügte sie hinzu: "Die lassen die Leute nur ungern alleine gehen." Das mulmige Gefühl im Magen, dass sie bei dem Satz wieder spürte, weil sie sich an Creep erinnerte, hinderte sie daran, sofort weiterzusprechen.
"Also wenns dir nichts ausmacht, können wir uns gleich auf den Weg machen. Ich sage nur Wingman Bescheid." Andrea nickte und Evi ging schnellen Schrittes zurück in die Bar. Endlich konnte ihr bescheuertes Fähnchen wieder zum Einsatz kommen.
Da ist der Berg wohl doch zum Propheten gekommen. , dachte sie nun viel fröhlicher und bemerkte schließlich erleichtert, dass Wingman gar nicht in der Nähe der Karte war. Offenbar war er damit beschäftigt, von irgendeinem Kerl angebrüllt zu werden. "...VERFICKTE BUNKER SICHER SEI WENN ICH DANN BEINAHE IN MEHRERE SPRENGFALLEN..." Uuuh, das hörte sich nicht gut an.

Wenig später hatte Evi ihre braune Fahnennadel, gemeinsam mit einer pinken zum Ort Little Cadiense gesteckt - und zwar mit ganz besonderer Genugtuuung, auch wenn Wingman gar nicht hingesehen hatte - und trat wieder aus der Bar. "Alles erledigt.", sagte sie gut gelaunt zu Andrea und die beiden machten sich auf den Weg.

Zitroneneis
13.09.2015, 16:49
Gemeinsam beschritten die beiden Frauen die Straße, die gen Osten aus Shengs Hope führte. Andrea hatte Little Cadiens nie besucht, sie war ohnehin erst in Shengs Hope eingetroffen, nachdem die Siedlung aufgegeben worden war. Sie glaubte zwar, sich daran zu erinnern, von Weitem die verschwommenen Umrisse von Häusern gesehen zu haben, als sie mit den Anderen nahe des Festlandes vorbeigeschippert war, doch es war möglich, dass ihre Erinnerung ihr einen Streich spielte. In keinem Fall hatte sie jedenfalls genug erspähen können, um nun einen Vorteil daraus zu ziehen. Es war wohl ihr Glück, dass sie Erfahrung darin hatte, Ruinen zu untersuchen.
Über ihre Begleitung konnte Andrea sich auch nicht beschweren. Sie kannte Evi nicht sonderlich gut, eigentlich nur flüchtig aus ihren Abenden in der Bar, aber sie hatte schnell den Eindruck gewonnen, dass die junge Frau alles andere als inkompetent war. Und es war ihr ganz recht, nicht alleine ins Unbekannte zu ziehen.
Als die Straßenränder dann immer matschiger wurden, Andrea rings um sich mehr und mehr modergrüne Tümpel aus stinkender Suppe sehen konnte, wusste sie, dass sie ihr Ziel fast erreicht hatten. Und das bestätigte sich, als dann tatsächlich in der Ferne Silhouetten auftauchten, die wohl zu den Überresten der Siedlungshäuser gehörten. Andrea blieb stehen, hielt die Hand an den Gürtel, an dem ihre alte, aber noch lange nicht ausgediente Pistole hing, wandte Evi den Kopf zu und nickte sacht. "Bereit?"

Andrea und Evi durchsuchen Little Cadiens nach Ressourcen [Aufgabe Zeta]

Evi - Kampftaucher + Terrain: Sümpfe
Andrea - Survival + Terrain: Ruinen

Gendrek
13.09.2015, 17:21
Scharf keuchend bahnte sich Lancaster alles ignorierend einen Weg über die Plantage.
"Ich schaff das..."
Der laute Schrei aus dem Haus der Cletus Familie schrack das Baby auf. Das unsägliche Heulen und Brüllen würde ihn noch umbringen... auf die ein oder andere Art und Weise.
Ohne weitere Rücksicht auf Verluste rannte Lancaster auf eine dichte Reihe von Bäumen hinzu. Äste peitschtengegen seine Oberarme und Oberkörper. Doch Lancaster rannte ununterbrochen weiter.
"Ich schaff das..."
Ein gewaltiger Satz beförderte den alten Mann wieder über den Zaun.
Staubwolken folgten jedem seiner Schritte. Das Schreien in seinen Armen wurde immer lauter, immer nervenzerreißender.
Doch dann hört er das laute, knallende Brüllen einer doppelläufigen Schrotflinte.
"Ich muss das schaffen..."
Jeder Atemzug brannte in seinem Hals, die Beine zu bewegen wurde immer schmerzhafter.
Der Weg zurück nach Shengs Hope war weit und im Gegensatz zu ihm hatten diese Rednecks nicht nur Schusswaffen sondern auch Pferde.
Aber er musste laufen, immer schneller, immer weiter.

Schon alleine der Anblick von Shengs Hope erfüllte ihn mit Hoffnung.
Aber er hörte auch das Trampeln von Hufen, weit hinter ihm. Erneut das laute Knallen einer Schrotflinte die in die Luft gefeuert wurde.
"Ich schaff das... nurnoch ein paar Schritte... nurnoch ein paar Schritte..."
Dann flogen die ersten Brocken Dreck neben ihm in die Luft. Schrapnelle bohrten sich neben ihm in den Dreck.
"Scheiße scheiße scheiße scheiße..."
"KOMM ZURÜCK DU BASTARD. FICK DICH FICK DICH!"
Ein weiterer Schuss der auf ihn zielte verfehlte sein Ziel.
Er würde er schaffen.

Das Trampeln des Pferdes ließ nach. Dieser brilliante Redneck hatte zweimal verfehlt und musste nachladen.
Lancaster hatte es zwar nicht geschafft das Mädchen zu befreien, aber das Kind konnte er retten.

Er wusste nicht was er jetzt tun sollte... zurück in Shengs Hope... mit einem Säugling. Er ging zur einzigen Person von der er glaubte, dass sie sich gut um ein Baby kümmern würde.

Lancaster gab das Kind in die mütterlichen Hände von Frau Moores, der Frau von Frank ab.
Das war das mindestes was er tun konnte... er selbst würde sich auf der Reise kaum um ein Kind kümmern können, geschweige den das Risiko eingehen es mitzunehmen.

Lancaster wollte sich nicht mehr mit dem Thema beschäftigen als nötig und so ging er wieder in Richtung des Dusty Derrecks, vielleicht gab es ja irgendwas neues.
Er würde jedoch ersteinmal seine alten Knochen ausruhen.
Jeder Atemzug brannte immer noch wie Feuer in seinem Rachen.

Mephista
13.09.2015, 18:48
Der Tag war bereits fortgeschritten, als Léo erwachte. Ein großer Vorteil, nicht direkt Teil einer Gemeinschaft zu sein, lag zweifelsfrei darin sich vor Niemandem außer sich selbst rechtfertigen zu müssen, wenn man einfach mal den halben Tag verschläft.
Auch jetzt rappelte sie sich widerwillig hoch, denn ihr Magen gibt ihr eine recht eindeutige Botschaft: es herrscht gähnende Leere in ihm.
Nach einem ausgiebigen Strecken nahm sie sich ein paar Wurzeln aus ihrem Rucksack. Dann durchschritt die Frau nackt wie Gott sie schuf ihr kleines Kabuff und trat nach draußen auf den wackeligen Balkon mit Blick auf Shengs Hope. Emsiges Treiben wie üblich offenbarte sich ihr, als sie sich ihr mageres und zähes Frühstück zu Gemüte führte. Unter ihr graste Mula gemächlich wie immer.
“Sind die immer noch mit ihrem großen Vorbereitungs-Tamtam wegen Adam beschäftigt?“

Wie beiläufig ergriff sie den Kopf Álvaros und wackelte passend zu dem, was sie nun in kratzig verstellter Stimme von sich gab: “Klar, alle sind total aus dem Häuschen und fiebern schon dem Augenblick entgegen, bei dem sie die großen Freiwilligen in ihr garantiertes Selbstmordkommando verabschieden.“



„Na, was erwartest Du auch von denen, die benehmen sich hier wie vor dem großen Zehren, als ob man jemals wieder so leben könnte, so, wie sich alles entwickelt hat inzwischen... Wie viele von den Verdächtigen wollen mitmachen?“



„So ziemlich alle. Vielleicht versuchen sie ja ihre Fehler damit wiedergutzumachen?“



„Oh, komm schon, als ob sie sich überhaupt zusammenreimen können, was sie damals uns allen angetan haben. Die denken sich jetzt ‚Wow, ich kann mal wieder den Held spielen und einen auf dicke Hose machen und wenn es ernst wird, halte ich doch wieder nur an meine Leute unmittelbar neben mir und sorg dafür, dass es bald nur noch uns allein gibt.’ Man kann sie diese Reise unmöglich alleine machen lassen.“


„Das sichere Selbsmordkommando?“



„Ich bin kein Kind mehr, dessen Meinung sie nach Lust und Laune übergehen können. Und wenn ich ihnen die Zungen oder mehr rauschneiden muss, damit sie mir zuhören. Irgendjemand muss aufpassen und notfalls die schwachen Ketten ausschalten.“
Mit den Worten stopfte sie sich die letzte Wurzel in den Mund, schlüpfte hastig in die Stiefel und warf sich ihr Kleid mehr schlecht als recht über und griff sich ihre Machete samt Álvaro, bevor sie die Strickleiter auswarf und eilig hinunter kletterte. Dort angekommen zog sie die Leiter wieder hoch und klickte das dazu nötige Seil nach getaner Arbeit aus. Das Maultier blickte milde interessiert auf. Das Seil wurde zum improvisiertem Halfter und ein empörtes Wiehern entglitt dem Tier, als es von seiner ruhigen Mahlzeit in Richtung Siedlung gezogen wurde.
Kurz wurde sie an der Mauer argwöhnisch beäugt, doch da sie bislang mehr oder weniger als wirre, aber harmlose Frau sich einen Ruf machte, kam sie ungehindert durch. Es ist immer von Vorteil, die Beute im guten Glauben zu lassen, je länger, desto besser.
Erfahrungsgemäß war das Dusty Derrecks ein guter Anlaufpunkt um Informationen oder unaufdringliche Gespräche mitzubekommen. Dementsprechend lenkte Leocadia ihre Schritte zu diesem „Etablissement“. Schnell ward Mula angebunden. Beim Betreten strömte ihr ein fantastischer Geruch entgegen. Ein Geruch, den sie an solch einem Ort eigentlich nicht vermuten würde- ehrlich gesagt an keinem Ort, der nicht von ihr selbst als Kochstelle auserkoren wurde.
Schnell sah sie durch den Raum über die Gestalten und ihr Blick fiel auf den Ursprung des Dufts; eine Teenagerin, die sich wohl verletzt hatte. Unmerklich leckte sich Léo über die Lippen. Ihr Vorrat an Dörrfleisch ging zuneige und ihre andere Auswahl war auch nicht gerade berauschend. Doch sie gemahnte sich zur Zurückhaltung, sie war wegen anderen Dingen hier.
Dennoch konnte sie sich nicht ganz zurückhalten und ging auf das Mädchen zu und deutete auf die angesengte Schulter. Aus der Nähe kam ihr ein Kräuteraroma entgegen, wahnsinn.
“ Sieht echt übel aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich sowas innerhalb dieses Ortes zuziehen kann.“

Ein wenig lauter an die versammelte Mannschaft gewandt ergänzte sie:
“Ich hab mitbekommen, dass sich hier einige Leute zusammenraufen, um den eingeweckten Mann an einen sinnvollen Ort zu bringen. Das klingt nach einer interessanten Aufgabe, hat hier Jemand eine Idee, wie ich mich nützlich machen könnte dafür?“
Ein halbherziges Lächeln zwängte sich auf ihr Gesicht.

wusch
13.09.2015, 19:31
Frank sah auf und musterte sie mit einem durchdringenden Blick, als er die junge Frau mit nahmen Leo, die sich hier seit kurzer Zeit aufhielt, bemerkte. Irgendwas stimmte nicht mit ihr, da war er ganz sicher. Er hatte dieses Gefühl, dass da mehr an ihr dran war, als er nach außen war. Vielleicht täuschte er sich auch nur, so wie bei Haile und er würde froh sein, wenn dem so wäre. Bis dahin würde er vorsichtig mit ihr sein. Nicht unfreundlich, nur aufmerksam und vorsichtig. Oft genug hatte sich sein seltsames Gefühl bewahrheitet. Bis jetzt hatte er bei ihr noch nichts großes gesehen das einen Verdacht rechtfertigte, vielleicht ein oder zwei Kleinligkeiten aber die allein waren noch nichts. Soetwas fand sich bei jedem.
Guten Morgen, sagte er mit neutral-höflicher Freundlichkeit ja das stimmt und wir sind schon einige aber mehr sind immer gut. Wir haben schon einiges an Muntion, brauchen aber ungefähr nochmal 50% mehr und halt Massen an Essen für die Reise. Wingman hier, bei diesen Worten deutete er auf selbigen hat eine Liste an aufgaben und ihrem aktuellen Status zusammen gestellt. erklärte er ihr und zeigte auf Karte und Liste. Ich beispielsweise habe gerade die gestohlene Munition wieder gefunden aber es gibt noch sehr viel zu tun. meinte er mit der selben Art Freundlichkeit.

Caro
13.09.2015, 19:43
Dieser Blick. Haile hatte schon lange niemanden mehr mit diesem Blick gesehen. Bei den Kultisten sah sie diesen Blick oft. Aber das war keine Kultistin. Ganz sicher nicht. Wie ein Raubtier kam die junge Frau auf Haile zu und fixierte ihre neu erworbene Brandwunde mit ihrem durchdringenden Blick.

“Sieht echt übel aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich sowas innerhalb dieses Ortes zuziehen kann.“
"..." Haile schüttelte den Kopf.

Sie fand es fast ein bisschen unnötig, dass alle Ärzte des Ortes so über sie herfielen. Ja, es tat weh, ja, der Blutverlust war unglücklich, ja, die Verbrennung war unnötig, aber glücklicherweise hatte die Plünderin in ihrer blinden Wut kaum etwas verletzt. Selbst wenn. Sie hatte diesen Mann, Niki, verteidigt. Und das zählte. Während dieser Gedanken sprach die Neue mit dem Wachmann. Anscheinend wollte sie auch mitkommen. Warum auch immer - Haile kannte sie kaum, sah sie manchmal aus der Ferne durch die Wildnis streifen. Sie hatte doch eigentlich nichts mit den Menschen hier zu tun? Wie auch immer.

"Mh. Riviera..."

Die Frau murmelte nur leise zu sich, während sie die Karte studierte.

"Riviera...."

Anscheinend hatte sie vor, das Gebiet im Norden zu untersuchen. Aber sie würde nicht alleine gehen. Wenn Sheng darauf bestand, das Haile von jemandem begleitet wurde, dann muss auch die Neue begleitet werden. Logisch, oder? Howard und Will beäugten sie nach wie vor misstrauisch. Bettruhe, genau.

Sie tippte Leo von hinten an, die herumwirbelte und sie wieder mit diesem Blick taxierte.

"..."
"Was?"
"...!"

Haile zeigte auf die Karte, auf sich, auf die merkwürdige Frau und dann auf die verrosteten Türen des Dusty Derrecks.

"Ich glaube kaum, dass du bereit für einen Ausflug in die Sümpfe bist, wenn du dich selbst hier in der Siedlung kaum verteidigen kann..."
Pff
"...!"

Haile schüttelte resolut den Kopf und nickte in Richtung des blutigen Speers, der immernoch auf dem Boden der Kneipe lag. Die junge Frau seufzte und zuckte mit den Schultern. Damit meinte sie anscheinend "Mach doch, was du willst" oder so etwas in der Richtung. Perfekt. Jetzt musste Haile nur noch irgendwie an ihren ärztlichen Bewachern und vorbei und Shengs besorgten Blicken entkommen. Nichts leichter als das. Lexi schien immer noch den jungen Arzt in ein Gespräch verwickelt zu haben, der alte Arzt hatte sich wieder seinen Notizen zugewandt, Sheng war gerade verschwunden und der Wachmann schien auch eher merkbefreit. Sie tippte die junge Frau an, lächelte und wieselte sich dann blitzschnell aus dem Dusty Derrecks. Der Schmerz in ihrer Schulter ging unter dem Adrenalin der jugendlichen Abenteuerlust fast unter...

[Haile erklärt sich bereit für Aufgabe Epsilon]

Mephista
13.09.2015, 20:30
Ein Grinsen schlich über Léos Gesicht als sie den höchst wachsamen Wachmann sprechen hörte und seinen forschenden Blick auf sich ruhen spürte. Hatte sicher das Gefühl das große Pokerface aufzusetzen und dass sie nicht merken würde, wie skeptisch er war. Soll er nur.
Munition und Essen, als ob sie ein riesiges Waffenarsenal hier irgendwo versteckt hätten, aber für ihre Schätzchen im Baumhaus wäre etwas Munition zu finden sicher nicht verkehrt. Man weiß ja nie, mit Schußwaffen war sie zwar nicht so bewandert aber im Fall der Fälle ist ihre Reichweite immer nützlich.
Mit einer Stimme voll eklig triefender Freundlichkeit klimperte sie ihm ein “Vielen Dank, Sir, zu freundlich.“ entgegen, ehe sie sich der Karte zuwand und dabei die Augen verdrehte.
Die Karte war in der Tat sehr hilfreich, musste sie sich eingestehen.
"Mh. Riviera..."
Das klang nach einem Ort ihres Formates, nach der ehemaligen Heimat reicher Säcke mit Yachten und Strandvillen. Es war zwar recht weit von hier, doch mit Mula sollte sich das gut überbrücken lassen. Außerdem war es am Wasser gelegen und wenn sie sich mit etwas im Laufe der Jahre auseinander zu setzen gelernt hat, dann mit Wasser in jeglicher Form.
"Riviera...."
Hieß nicht eine ihrer Nachbarn in Tijuana Riviera. Wie der ehemalige Nationalkünstler? Vielleicht war das sogar diese Familie, Diego Riviera hatte ja so einige Kinder in die Welt gesetzt...
Sie fühlte ein Tippen von hinten und wand sich um. Das Mädchen schaute sie durchdringend an. Den Blick erwiderte sie gerne.
"..."
"Was?"
Konnte oder wollte sie nicht sprechen?
"...!"
Sie zeigte auf die Karte, auf sich, auf Léo und dann auf die verrosteten Türen des Dusty Derrecks.


Pff
"Ich glaube kaum, dass du bereit für einen Ausflug in die Sümpfe bist, wenn du dich selbst hier in der Siedlung kaum verteidigen kann..."
"...!"
Die Halbwüchsige schüttelte resolut den Kopf und nickte in Richtung des blutigen Speers, der immernoch auf dem Boden der Kneipe lag. Léo seufzte und zuckte mit den Schultern.
Wenn sie unbedingt will, von ihr aus. Vielleicht geht sie ja drauf, wenn sie sich schon hier so verletzt und dann hat Léo wieder mehr als genug Vorrat für eine Weile. Oder wenn sie ihr auf die Nerven geht hilft sie etwas nach. Sie bezweifelte, dass jemand misstrauisch werden würde, dass eine verwundete Teenagerin bei einer potentiell riskanten Unternehmung etwas Schwerwiegendes zustößt.
Ein weiteres Tippen und das Mädchen machte sich bedacht unauffällig vor den Augen ihre „Wächter“ aus dem Staub. Ein Schmunzeln kam über Léos Gesicht. Sie konnte dem Gefühl, bevormundet und nicht für voll genommen zu werden nur zu gut nachfühlen.
Doch bevor auch sie das Derrecks wieder verließ wollte sie noch einen zweiten Blick auf die Gäste werfen. Der Wachmann war unverändert da, genau wie zwei Herren, ein älterer und jüngerer, die sich offenbar auf medizinischem Gebiet auskannten. Ihre besorgten Blick dem Teengaer-Mädel ließen zumindest darauf schließen. Dann war da eine ältliche Frau, die Léo schon länger bekannt vorkam. Es war kein Magenzusammenziehen dabei, das ihre Rachegelüste weckte, aber dennoch war sie sich nicht ganz sicher, wen sie da vor sich hatte. Das könnte man auch noch später erörtern und so machte sie sich mit einem Nicken bereits auf den Weg nach draußen, als ihr ein unverschämt gutaussehender, älterer Mann auffiel, der ziemlich nach Atem rang. Vielleicht Asthma.
Doch das fesselte sie nicht so an ihn, sondern ein dumpfes, wages, aber angenehmes Erkennen, verbunden mit der Erinnerung von Rubicon auf der Zunge und einem sehr witzigen Namen. Mit einem leisen Kichern nickte sie ihm zu, ehe sie die Bar verließ.
Den würde sie auf jeden Fall nochmal genauer unter die Lupe nehmen, wenn sie von der Riviera zurückgekommen war.
Draußen fand sie auch schon das Mädchen ungeduldig auf sie warten. Schnell war ihr Maultier abgebunden, Álvaro an der Seite festgemacht und aufgesessen. Mit einer Hand half sie der Heranwachsenden hinter sich auf, ehe sie zu zweit der Riviera entgegentrabten. (Aufgabe Epsilon.)

Haile - Probe auf Survival
Leo - Probe auf Fortbewegungsmittel + Terrainwissen Sümpfe

Daen vom Clan
13.09.2015, 21:39
Haile schien auf dem Weg der Besserung zu sein, doch Sheng schwor sich, sein kleines Mädchen nie wieder solchen Gefahren auszusetzen.
Es hatte ihm fast das Herz gebrochen, sie so verletzt zu sehen, doch auch Sheng war ein Produkt der neuen Welt, er wusste, dass es außerhalb der Mauern gefährlich sein konnte. Und obschon er es sich nicht eingestehen wollte, war er stolz darauf, wie verbissen sie sich gewehrt hatte. Möglicherweise mit mehr Mut als er selber aufbringen könnte, möglicherweise mit mehr Stärke als er zu geben und zu leisten bereit war.

Und trotzdem war es ihm unmöglich, sie aus den Augen zu lassen...
Er wollte ihr durch Fürsorge zeigen, was es bedeutet, Teil einer Familie zu sein, doch spürte er auch instinktiv, dass sie es nicht wirklich verstand, sondern möglicherweise mehr wie eine Strafe ansah.
Schon begann sie am Verband herum zu zupfen, immer wieder unterbrochen von Sheng, der ihre Hand sanft und sachte zu senken vermochte und ihr gut zusprach, den Schlaf zu nutzen.
"Du hast es dir verdient zu ruhen, mein Mädchen.", sprach er zu ihr, "Du hast die Beute des Tages schon gehabt."
"...!"
"Was meinst du damit, dein Appetit ist erst jetzt richtig geweckt?"
Sie legte den Kopf schief, als wäre es vollkommen logisch und Sheng lächelte sie an und stand auf. "Dann werde ich dir etwas holen.", sprach er und blickte sie eindringlich an.
Alles in ihm schrie, dass er sie bitten sollte, hier zu bleiben, doch er wusste, dass selbst sein kleines Mädchen nicht so verrückt war, jetzt wieder aufzustehen.

Als er gerade mit einem heiß dampfenden Teller Suppe zurück war, wurde er von Vincent angesprochen. Dem fiel natürlich sofort auf, dass der Bürgermeister in Eile war und seinen augenscheinlich feinen Antennen entging auch nicht, dass etwas in seiner Seele und seinem Herzen rumorte.
Müde lächelte Sheng, als er davon erfuhr, dass Vinzent noch mehr Munition auftreiben konnte und er nickte ihm dankbar zu. "Das ist wirklich großartig. Ich hatte gar nicht gewusst, dass du einen so guten Draht zu den Bewohnern der Siedlung hast.", sagte er, unwissend, woher die Munition stammte. "Haile, das Kultistenmädchen wurde eben verletzt.", sagte Sheng und fast wären die Dämme seines Herzen gebrochen und er hätte sich ihm anvertraut, aber etwas hielt ihn ab. Es war, als würden die Worte hervorsprudeln wollen, doch als würde ein dicker, schwerer Kloß in seiner Kehle den Impuls blockieren, Schwäche zu zeigen und zu weinen.
Sheng sehnte sich danach, mit Jemandem reden zu können, doch vorerst brauchte ihn die Siedlung und obschon er alles gab was er konnte, machte ihn die Angst zu versagen gerade einsam.
Also klopfte er Vinzent auf die Schulter und sagte: "Ich bin nur gestresst." Das war schlecht gelogen, doch eine Notwendigkeit.

Als er dann endlich wieder bei Haile ankam, musste er von ganz alleine lächeln. "Schau mal was ich für dich von Sylvia habe auftreiben..."
Tonlos senkte er die Schale und die Suppe tröpfelte auf den Boden und beschmutzte den Stoff seiner Hose. Er schloß die Augen und glaubte, würgen zu müssen. Haile war weg. Mitsamt ihrer Ausrüstung.

---

Wingman war mit seinen Gedanken ganz woanders. Ranger war zurück - für Wingman lediglich das Ende einer formidabel erfüllten Mission und Ranger damit wieder ein Asset, eine Ressource, die man zuordnen konnte.
Der Pilot, der zu Armyzeiten sehr arrogant gewesen war, merkte gar nicht, wie Ranger weiter auf ihn einredete. Erst, als dieser seine Nadeln von der Karte fegte, regte sich Wut und er schenkte ihm Aufmerksamkeit, blickte ihn zum ersten Mal richtig an und ballte die Fäuste.
"Was redest du da, Mann?", presste er hervor und ging aggressiv und mit dem bekannten fiebrigen Ausdruck seiner Augen auf sein Gegenüber zu und stand ihm nun dicht an dicht.
Betont leise sagte er: "Ich habe JEDE einzelne Falle abgebaut. Im Schacht. Bei den Schränken. Am Eingang. Doppelt und dreifach überprüft. Und ich mache keine Fehler bei sowas."
Sie taxierten sich mit Blicken und Ranger musste auffallen, dass die Wut in Wingmans Augen echt schien.
Dann trat der Pilot einen Schritt zurück, ließ den Augenkontakt wie zur Stärkeprobe noch einen Augenblick bestehen und sah dann weg.
"Wir haben dort ein leeres Grab. Toske wurde auf einer Patrouille von Plünderern überfallen und verschleppt. Ich konnte nicht weg um nach ihm zu suchen. Ich hatte meine..." *er stutzte kurz* "Befehle."
Er räusperte sich in die unangenehme Stille hinein. "Toske war nie ein angenehmer Kerl. Er war Wissenschaftler und dafür verantwortlich, den Sarg sicher nach San Antiono zu schaffen. Damit das klappen konnte, wurden Elitesoldaten in Richtung des Bunkers entsandt, um zu helfen. Ich war der Einzige, der sich je dort eingefunden hatte. Und mein Vogel war abgestürzt, also half ich ihm, indem ich im Bunker die Stellung mit ihm bezog. Der Sarg ist nie angekommen, wie du weißt. Keine Ahnung, wie oder wann wir den übersehen konnten." Er blickte zu Boden, in Erinnerungen gefangen.
"Als klar wurde, dass wir das Zeitfenster massiv überschritten hatten, hatten wir einen jungen Soldaten bereits hochgepäppelt, der hier ebenfalls angekommen war und mehr aus der Welt machen wollte. Er gründete eine Siedlung, das war Shengs Hope. Dann, nach langer, langer Zeit kam eine Frau zu ihm. Lexi. Sie erzählte ihm alles und von da an war Sheng wie besessen, diesen Ort auszubauen und zu beschützen. Er wusste vielleicht, dass der Sarg noch auftauchen musste, er hatte mehr Glauben als wir alle. Toske war fort, von Plünderern entführt und wahrscheinlich getötet. Wir haben ihm zum Dank das Grab geschaufelt." Wingman kratzte sich am Kinn und hob dann die Nadeln Stück für Stück auf. "Der Bunker IST sicher. Niemand außer mir, Sheng und jetzt dir, kennt die Kombination.", beharrt er und ihm und Ranger schien gleichzeitig die Frage im Gesicht zu stehen: Wer hatte dann die Fallen aufgebaut?"


---

Sylvia war vollkommen überrumpelt, als sie auf dem Markt von Lancaster das Baby in die Hand gedrückt bekommen hatte. Zumal er sehr ruppig war und sich sofort brüsk abwandte, als wolle er das hinter sich lassen.
Und die Menge glotzte, als Sylvia, mit ihrem Kind auf dem Arm, plötzlich ein zweites, plärrendes Kind hielt. Sie sehnte sich Frank herbei, er würde wissen, was davon zu halten sei und sogleich machte sie sich auf die Suche nach ihrem Ehemann. Als sie ihn schließlich fand und ihn informierte, schloß sie mit den Worten einer zitternden Stimme: "Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Zwei Kinder zu versorgen, während du weg bist..."
Sie sah ihn hilfesuchend an, wollte Rat, während sich ihre Augen mit Tränen füllten...

---

Probe Evi: Kampftaucher: Bestanden!
Probe Andrea: Survival: Bestanden!


https://www.youtube.com/watch?v=-7O6LasKHfM


Evi und Andrea mussten lange marschieren, und das, obschon die Hitze des Tages sich wieder von der schlimmsten Seite zeigte.
Kleine ölige Flecken schwammen trübe auf der Oberfläche des Sumpfes, der Gestank war fast unerträglich und da die Menschen sich nicht mehr anschickten, der Natur das Revier streitig zu machen, fanden sie immer wieder den einstmals angelegten Künnpeldamm durchbrochen vor, so dass sie gezwungen waren, kleinere Abschnitte zu schwimmen. Einmal sahen sie eine Schlange sich träge dahinwinden und als sie endlich wieder festen Grund unter ihren Füßen hatten und an zwei verrosteten und vollkommen zerstörten Autowracks angekommen waren, traten sie auf die Siedlung zu.

Wie so viele typische, cajunartige Sumpfbauwerke, waren auch Diese aus Holz erbaut und als Stelzenkonstruktion normalerweise vor der Witterung geschützt. Doch Stürme, Winde und eine fehlende menschliche Hand, hatte den Zahn der Zeit schnell voranschreiten lassen. Das Holz war warm, der einstmalige weiße Lack so gut wie abgeplatzt und zwischen allen Brettern hatten sich ganze Stauden und Sträucher von Sumpfpflanzen erbarmungslos ihren Weg gesucht. Sicherlich würde sich in den Häusern noch Einiges befinden, dessen waren sich die beiden Frauen sicher, als sie vorsichtig und bedächtig, jeden Schritt genau maßnehmend, das größte der Gebäudeansammlung betraten und zu ihrer Verwunderung die Reste einer Kirche vorfinden konnten.
Das Kreuz und der Altar waren komplett überwuchert, so viel konnten sie erkennen, da einige wenige Sonnenstrahlen durch das löchrige Dach schienen, während die rasch wachsenden Bäume, das Moos und andere Pflanzen die Fenster bereits so überwuchert hatten, dass in der Kirche sehr schlechte Sichtverhältnisse herrschten und alles in einen dunkelgrünen Schimmer getaucht war.

Unter ihren Füßen knirschten die Bretter und leise gurgelnd war das Sumpfwasser zu hören, welches sich durch Tiere immer wieder träge bewegte. Einige seltsame Formationen auf den uralten und morschen Bänken der Kirche erregte schließlich ihre Aufmerksamkeit und vorsichtigen Schrittes gingen sie näher. Es war ein Anblick, der einem das Blut gefrieren lassen konnte.
Die Formationen waren stark verweste und mumifizierte Leichen, die mittlerweile vollkommen vermodert vom Moos und Schimmel bewachsen und überwuchert waren.
Sie waren hier im Sonntagsstaat erschienen, es waren Hauben über schlohweißem Totenhaar und Smokings gut zu erkennen. Jede der bemitleidenswerten Kreaturen hielt eine Bibel umklammert, deren vergilbte Seiten ebenfalls unlesbar oder verrottet waren. Jede von ihnen hatte ein feines, rundes Loch im Kopf. Ihnen gegenüber, auf einem Stuhl, war die mumienartige Leiche eines Mannes zu erkennen, der das Ornat eines Priester trug. In seiner Hand ein alter Rosenkranz und eine komplett unbrauchbare, verrostete Pistole.
Und unter dem Pfarrer, eingeschlagen in eine fleckige Plastiktüte, genug Munition, um ihrer Sache zu helfen.

Munition +1

Beide lächelten stumm, wagten sie es doch nicht, die heilige Ruhe dieses Ortes zu stören.
Und dann wurde es noch gruseliger, noch absurder.
Beide ruckten herum, als sie plötzlich leise summend eine Melodie hörten. Es klang nach einer guten, tiefen, brummenden Singstimme, dem ein wenig Fisteln eines alten Mannes beigemengt war.
Und sie sahen einen Schatten an der Wand der Kirche langsam vorbei huschend.

Geschickt schlichen sie bis zu einem der Fenster und erkannten einen Mann, der schwarz gekleidet war. Er hatte eine Art pervertierten christlichen "Hirtenstab" bei sich, doch dieser bestand oben aus einer großen Klinge. Hinter sich zog er ein Bündel her, welches er dann öffnete und einen bewusstlosen Jungen von vielleicht 16 Jahren offenbarte. Er hatte eine Platzwunde am Kopf, schien blass, doch am Leben zu sein.
Die beiden Frauen schlichen Fenster für Fenster, um ihn weiter beobachten zu können und erkannten, dass er den Jungen, der in eine wunderschöne schwarze Robe gekleidet war, an einen verkrüppelten, schief gewachsenen, tiefschwarzen Baum festband. Bald lag der Junge hilflos in den Fesseln und der Mann drehte sich einmal im Kreise, der brummende Singsang wollte nicht aufhören. Und sie erkannten, dass er eine Maske trug, die aussah, als wäre sie aus holz und Wachs geschnitzt worden. So, wie sie von Kultisten des "Cults of Vision" immer beschrieben wurden.
Der Geang wollte nicht aufhören und dann begann der Mann eine kleine Flöte aus seiner schwarzen Robe zu holen und sie leise fiepend zu spielen, als wolle er etwas anlocken.
Und den Beiden wurde klar, dass sie nun Zeuge einer Opferung wurden.

Sie hatten nur zwei Optionen:
a.) Den Mann angreifen, bevor die Untoten erscheinen konnten: Probe auf: Beliebiges Kampftalent, Bonus für Kultisten, Sümpfe oder Ruinen
b.) Sich still versteckt halten, bis der Spuk vorbei war: Probe gelingt automatisch.

---

Zum zweiten Mal brach Haile in die Wüste auf, diesmal hatte sie eine andere Begleiterin bei sich. Wie immer geschickt die Deckung von Sträuchern und alten Bewässerugnsgräben ausnutzend, kamen sie gut voran und hatten bald schon Riviera Beach erreicht.
Der Ort war in desolatem Zustand, es schien, als hätte die Baffin Bay mit großem Maule beschlossen, die Siedlung langsam zu schlucken, so wie eine Würgeschlange es unendlich langsam mit seinen Opfern machte. Einstmals prächtige Yachten lagen nun leckgeschlagen und schief im Waffer, noch immer angebunden an die Kais, die mittlerweile unter Wasser lagen oder deren Bretter wie Gerippe aus dem Wasser ragten.


https://www.youtube.com/watch?v=Zqw58WgWqkc&list=PLB7E6CE5F7FBC8EF4&index=18

Die Häuser, die sich hier fanden, standen alle frei und keines von ihnen war vernagelt. Es gab keine Spuren eines Kampfes. Es schien, als hätte die Siedlung aufgehört, Lebende zu beherbergen. Noch immer waren Schilder aufgestellt, die Leo, die früher zumindest eine Schule besucht hatte, als einen Willkommensgruß identifizieren konnten und die Einwohner zum großen sogenannten "BBQ" einluden.
Vorsichtig und wachsam schoben sie sich Deckung für Deckung nach vorne und tiefer in den Ort hinein. Noch immer war es verdächtig still und die Anspannung zehrte an ihren Nerven, denn sie Beide waren in jeglicher Hinsicht Ausgeburten des großen Zehrens, geboren oder geschaffen, um in dieser Welt überleben zu können. Sie hatten gerade eine wild wuchernde Hecke durchquert, als Leo etwas sah, das sie sofort erkannte. Etwas, das sich seltsam in ihr Herz schob und ihr von alten Zeiten zuflüstern wollte.
Sie sah eine in sich zusammengesunkene Hüpfburg. Weiße Bänke und Stühle. Einen verrosteten Grill. Einen mit Unrat gefüllten Pool und viele, viele bunte Gummireste am Boden liegen, die etwas an ihr als Luftballons wiedererkannte. Instinktiv wusste wie, wohin sie blicken musste, als sie das vollkommen zerfetzte Banner über dem Eingang sah: "Happy 7.th Birthday little Chelsea" erahnte sie mehr, als sie lesen konnte...

Als sie in diesem Haus dann in den Keller gingen und noch immer keine Spur von Toten oder Lebenden gefunden hatten, tat sich vor ihnen folgender Anblick auf:
Unzählige Regale waren dort angebracht und auf Diesen standen spinnwebenverhangen und mit einer dichten Schicht Staub bedeckt, Einmachgläser mit farbigen Inhalten. Viele Etiketten waren schon vergilbt, doch der Inhalt, eingelegt Essig oder Öl hatte noch Struktur. Ebenso der mittlerweile steinharte Honig, der dicht versiegelt in einem Regal stand und von Leo als etwas entfernt Bekanntes identifiziert wurde.

+2 Nahrung

Und dann hörten sie ein leises Rumoren.
Sie blickten an den Regalen vorbei und sahen eine verriegelte Tür. Bretter waren hier quer vor eine Tür genagelt worden und alte, mittlerweile leere Kanister mit Benzin standen davor. Ein den beiden unbekanntes, silbernes Objekt lag dort auf dem Boden, Leo brauchte lange, um sich zu erinnern, dass ihr Vater mit so etwas früher immer Feuer gemacht hatte.

Ihre Rucksäcke waren voll bepackt, doch eigentlich waren mindestens die Yachten noch einen Besuch wert...
Doch etwas dort roch komisch. Dort wimmelte es vor im Uferschlamm begrabenen Untoten.


Aufgabe Sigma
Erforderliche Teilnehmer: variabel
Erledigt durch:
Proben:
- Die Yachten untersuchen: Ermittler ODER Kampftaucher ODER Parcour UND ein beliebiges Kampftalent. (Ja, eine Doppelprobe)
Hilfsmittel: Terrain: Sumpf, Wissen: Zombies

Erfolg: ?
Misserfolg: Konsequenzen

wusch
14.09.2015, 00:07
Frank war für einen Moment völlig überfordert und musste ersteinmal begreifen, was hier genau vor sich ging. Eben noch war er in der Planung der ganzen Angelegenheit und im Fall vertieft gewesen und plötzlich stand hier Silvia mit einem neugeborenen auf dem Arm. Wenn er die Situation richtig verstanden hatte, dann hatte Lancaster das Kind einer Sklavin von der Farm außerhalb der Siedlung befreit und es Silvia anvertraut, da sie ja Mutter war. Natürlich freute er sich irgendwie, denn das hatten sie ja gewollt, ein zweites Kind, nur da fingen die Probleme an, Silvia hatte Recht. Der junge brauchte Essen und sie waren nicht Arm aber 2 Kinder zu versorgen würde für sie allein schwer werden. Warte, ich nehme ihn, bringen wir ihn erstmal nach hause, wir haben doch noch Thomas altes Babybett stehen.meinte er sich zu erinnern und nahm den jungen Silvia ab und wiegte ihn sanft um ihn ruhig zu halten und überlegte, was er nur machen konnte um es für Silvia einfacher zu machen. Wo konnten sie das Essen her bekommen? Thomas alte Kleidung würde ja herhalten können.
Verkauf mein Buch wenn es sein muss. sagte er kurzentschlossen und meinte natürlich sein handsigniertes Buch, seinen wertvollsten Besitz wenn man ihn fragte. Bei den richtigen Leuten war es einiges Wert. Leuten wie Morris. Ich werde mal mit ein paar Leuten sprechen ob sie dir helfen können solange ich weg bin. Da ich für eine gute Sache unterwegs bin, kann Sheng vielleicht dafür sorgen, dass du etwas mehr bekommst. Vielleicht auch Sara. Und ich werde natürlich einige Kugeln da lassen, welche du ebenfalls verkaufen kannst. Das Wohl des Kindes geht vor. beschloss er. Sobald ich wieder da bin werde ich dafür sorgen, das es wieder finanziell bergauf geht. Mit etwas Glück findet sich in der großen Stadt etwas nützliches.
Der Kleine hat noch nichteinmal einen Namen. fiel Frank auf und er lächelte kurz. Wie wäre es mich Richard? schlug er vor.

MeTa
14.09.2015, 00:20
"Bleib stehen!", forderte sie.

Eryn lief ihrem Chef, dem ersten Impuls folgend, hinterher. Sämtliche echte und eingebildete Berührungsängste gegenüber dem oberflächlich widerwärtigen Derreck ignorierte sie, als sie nach seinem Oberarm griff. "Du kannst nicht gehen", sagte sie eher bittend und fand im ersten Moment keine rechtfertigende Erklärung. "Komm mit mir... zurück nach Sheng's Hope." Der lebensmüde Mann lachte kurz, spuckte mehr aus Gewohnheit auf den trockenen Boden. Seine Mimik drückte nichts als Spott aus. "Stell dich nicht naiver als du bist, Eryn. Wir beide wissen, dass das nicht geht!"

Ihre Finger, die für einen Moment fast an seinem dreckigen Ärmel gezerrt haben, fuhren - nein - fielen den Stoff nun langsam und ohne festen Halt herunter, bis der Kontakt verloren ging. "Es muss gehen!", fluchte sie fast und besah sich den Boden, über dem der seichte Wind Sandkörner aufwirbelte. Aus den Gedanken rissen sie Schüsse, aus dem Westen kommend. Irgendwo zwischen Sheng's Hope und der Farm der Orchards. Hatte jemand diese fürchterliche Familie aufgemischt? Vielleicht dem Neugeborenen die Chance auf eine friedliche, schöne Zukunft erhalten? Zukunft. Ihr Blick widmete sich wieder dem Mann vor ihr. Er sah für sich selbst keine Zukunft mehr - und das wegen ihr.

"Ich werde sehr bald gehen!", erstaunte sie ihn aus dem Nichts. Seinen fragenden Gesichtsausdruck konternd, klärte sie ihn darüber auf, was in der Siedlung Großes passiert war, erzählte von Shengs Ansprache und dem Abenteuer, an dem sie teilnehmen würde. Ihr war nicht nach einem positiven Ausblick, doch trotzdem versuchte die 25-Jährige Optimismus zu vermitteln. Vielleicht würde er bleiben, wenn die berechtigte Hoffnung bestand, dass die Welt sich ändern konnte. "Sheng bleibt in der Stadt. Du kannst zu ihm gehen, dich vorerst wegsperren lassen. Irgendwo versteckt, wo kein Floyd-Williams und auch keiner seiner Leute dich findet. Und wenn wir wiederkommen, sieht alles ganz anders aus. Vielleicht schaffen wir es dann, uns ihm zu widersetzen!" Sie seufzte. "Der Kerl kann mit sowas nicht durchkommen, Derreck."

Ein weiterer Einfall verdrängte den ersten. "Oder du kommst mit, das Heilmittel zu eskortieren. So tust du, was Floyd-Williams sagt, bleibst nicht im Dorf, und... außer Sheng weiß es niemand.... naja, gut: Vielleicht die Person, die ihn informiert hat, aber... aber da bist du sicher. Jedenfalls so sicher wie jeder andere von uns!" Sie klang verzweifelt, und genau so schien er auch wahrzunehmen. Er regte sich nicht, doch sein Blick kam der Barfrau eindeutiger vor als jedes "Nein" und heftige Kopfschütteln dieser Welt. Sie hatte verstanden. Und wie zu häufig in den letzten Tagen musste sie ihre Tränen zurückhalten.

"Dann... will ich dich nicht länger aufhalten. Ich war dir wohl genug göttliche Strafe!", resümierte sie enttäuscht, sich an seine stechenden Worte erinnernd. "Ich glaube nicht daran, aber ich hoffe, dass du deine Meinung änderst. Dass du zurück kommst. Dass ich dich nicht zum letzten Mal sehe." Sie lächelte bitter. "Komm her, du Idiot!" Eryn zog ihn an sich heran, ließ ihm keine Chance, die folgende Umarmung zu verhindern. Ihre Hände drückten fest gegen seinen Rücken, pressten ihn an ihre Brust - doch nicht erotisch; liebevoll. Bevor die unerwünschten Tränen sie übermannen sollten, ließ sie ihn wieder los, um direkt einen großen Schritt nach hinten zu wagen.

Du bist ein Spielzeug, das die Götter einsetzen, um die Glücklosen dieser Erde zu strafen.

Seine Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Ein vielleicht letztes Mal richtete sie das Wort an ihn, während ihre Finger in den eigenen Nacken glitten. "Du bist glücklos, häh?", fragte sie, doch kannte die Antwort. Sie zog sich die wertvolle Kette vom Hals, die Morris ihr gegeben hatte, und griff mit den Fingern der zweiten Hand nach seiner, öffnete die Finger, unter deren Nägel sich der Dreck vieler Jahre gesammelt hatte. "Wenn du von mir weggehen musst, um dein Glück zu finden, ist das wohl so. Aber diese... Erinnerung an mich soll dir Glück bringen." Sie legte das Silber in seine Handfläche, schloss seine Finger wieder und warf einen letzten Blick in seine traurigen Augen. Dann drehte sie sich um, um im Schutze der steinernen Naturbauten den sicheren Weg zurück in die Siedlung zu finden.


Eryn gibt Morris' Halskette - und damit auch den Metalevel-Trait "Glück" - an Derreck ab

Lynx
14.09.2015, 08:27
Die Hitze, die ihre vom Schwimmen nassen Klamotten unangenehm an ihrem Körper kleben ließ, und der Dreck, der wie Gewichte an ihren Schuhen haftete, waren in dem Augenblick vergessen, als sie den unheimlichen Mann entdeckt hatten. Genauso wie die Freude über die gefundene Munition.
Die Flötentöne, obwohl leise, schrillten in Evis Ohren wie Alarmglocken. Augenblicklich zuckte ihr Körper, wie von einem fremden Reflex gesteuert, und sie wollte schon losrennen, doch Andrea legte ihr die Hand auf den Oberarm. Nicht fest, aber bestimmt. "Warte.", flüsterte die Frau. "Aber wir müssen etwas unternehmen!", antwortete Evi leise und gleichzeitig aufgebracht. "Und zwar schnell.", fügte sie hinzu, als das Flötenspiel ihr immer durchdringender erschien. Andrea hatte immer noch die Hand auf dem Oberarm der Taucherin, starrte aber gebannt auf den Mann in den schwarzen Roben. Sie schien fieberhaft zu überlegen, und den Hirtenstab mit der Klinge zu mustern.
Ja, das Ding sah schon gefährlich aus, aber der Typ war alleine gegen zwei halbwegs fähige Frauen, die er noch dazu überhaupt nicht erwartete.
Schließlich fiel Evis Blick noch einmal auf die armselige Gestalt des Jungen, der an den knorrigen Baum gebunden war. Irgendetwas in ihr regte sich, als hätte sie eine entfernte Erinnerung, die unter all dem Schlamm und Dreck, der an ihr klebte, vergraben war. Aber die Fenster erlaubten ihr durch die Witterung und die wild wuchernde Flora keinen besseren Blick. "Andrea...", flüsterte Evi nun ungeduldig. Die Frau nickte und sah der Taucherin nun in die Augen. Sie hatte eine Entscheidung getroffen.

[Zitroneneis wird unsere Entscheidung offenbaren]

wusch
14.09.2015, 08:54
Während sich Frank um seinen neugewonnen Adoptivsohn und seine Frau kümmerte und überlegte, wie sie beide wohl nun ihre zwei Kinder ernähren könnten während er selbst weg war, machte sich Doc Strider daran, weiter den Fall zu bearbeiten. Frank wollte er für den Moment nicht stören. Dieser war beschäftigt und genoss den Moment mit seiner Familie. Davon würde er für eine Weile nicht mehr viele haben. Frank, ich mache mich auf den Weg und kümmere mich darum, dass sich jemand, vermutlich Will, um die Obduktion kümmert. Wenn du mich suchst, bin ich entweder hier, bei Stuttons Leuchtturm oder in Wills Klinik. erklärte der verschrobene Bastler dem ehemaligen Polizisten. Gut, danke, bis nachher dann. Ich bin für den Moment bei mir zuhause und stoße bald wieder zu dir. erwiederte Frank und machte sich zusammen mit Silvia und seinen Kindern, während sie miteinander sprachen, auf den Weg zu ihrer Hütte.
Doc Strider unterdessen machte sich auf den Weg zu Will um die Untersuchung Stuttons in der Leiche in die Wege zu leiten. Guten Tag Will, da Frank gerade mit seinem neuen Adoptivsohn beschäftigt ist, wollte ich fragen, ob du mit mir zum Leuchtturm kommen könntest. Frank und ich bräuchten leider deine Fähigkeiten um Stuttons Leiche zu obduzieren. erklärte der Bastler.

Kaia
14.09.2015, 10:12
Will war gerade dabei die Sachen welche er für Hailes Wunde genutzt hatte einzupacken und den Tisch wieder an seine eigentliche Stelle zu rücken als Doc Strider ihn ansprach.
"Guten Tag Will, da Frank gerade mit seinem neuen Adoptivsohn beschäftigt..." Will hörte ihm nur mit einem Ohr zu. Der alte Lancaster musste das Baby gerettet haben. Aber was war mit der Mutter des Kindes passiert? "...Fähigkeiten um Stuttons Leiche zu obduzieren."
Als Doc Strider zu ende gesprochen hatte sah Will ihn ungläubig an. "Stutton ist tot?!"
Er räusperte sich. Auch wenn Stutton ein kauziger alter Mann war über den meist schlechte gesprochen wurde, empfand er nichts als Mitleid. "Bring mich zu ihm. Warte müssen wir in den Leuchtturm?" Will war unwohl dabei dieses Ding zu betreten. Um den Turm rankten sich seltsame Geschichten von hunderten tödlichen Fallen und Tunnelsystemen die ganz Shengs Hope und Umgebung abdeckten. Will war beunruhigt und Doc Strider schien ihm das anzumerken denn dieser legte seinen Kopf schief.
"Also hilfst du oder willst du hier noch länger wie angewurzelt herumstehen?" Witzelte Doc Strider. Will brachte nur ein gequältes Lächeln zu stande und zusammen brachen sie sich zu Stuttons Leuchtturm auf.

Als die beiden dort ankamen musste Will sich cstark zurpückhalten seinen Mageninhalt nicht auf die Schwelle des Leuchtturms zu entleeren. Der Geruch war abartig. Fast schon bestialisch. Er hielt sich seinen Ärmel vor die Nase und wies Doc Strider an ihn zu Stutton zu führen. Dort angekommen sah Will sich erst einmal um. Die Lichtverhältnisse hätten besser sein können doch es würde schon gehen. Will kniete sich neben den alten Stutton und fing an, ihn genauer zu untersuchen.

[OOC: Probe Medizin - Theta/Lambda]

Daen vom Clan
14.09.2015, 10:31
"Richard?", ließ Sylvia den Namen auf sich wirken und schien noch immer vollkommen perplex, die Furcht, dieser Herausforderung und Aufgabe nicht gewachsen zu sein, war ihr deutlich anzusehen. "Vielleicht können Sheng oder Sara wirklich helfen, oder Jeden, den du auftreiben kannst."
Sie seufzte leise. "Warum hat Lancaster den kleinen Jungen eigentlich... so wirsch abgegeben, nachdem er für ihn wohl durch die Hölle gegangen ist, so abgekämpft wie er aussah.", fragte sie ihren Mann.
"Aber was auch kommt, ich liebe dich dafür, dass du stets versuchst, das Richtige zu tun und diesem Leben einen Hauch von früher gibst."
Sie lächelte tapfer und schmiegte sich an, bevor er wieder im Auftrag des Bürgermeisters zu gehen hatte.

--

Derrick ließ sich von ihr in den Arm nehmen und er war erschrocken über die Tonlosigkeit, über das ausbleibende Hochgefühl, über die schlimme Leere seines Herzens. Einst war er nächtelang wachgelegen und hatte seine Zeit mit Tagträumen verbracht, um sich auszumalen, wie es sein könnte, von ihr berührt zu werden, wenn sie in ihm mehr sehen würde als einen perversen Spinner, der ihre Zeit nicht wert war.
Und nun war dieser Moment gekommen und wieder hatte ihm die neue Welt alles genommen, wonach er sich so sehr gesehnt hatte.
Nun war ihre Berührung schal geworden, ihr Kummer für ihn mehr greifbar.
Es schien, als wären alle Gefühle, die er für sie hatte gestorben und hatten einer großen Leere Platz gemacht.
In seiner Brust schlug ein Herz, dass sich jetzt mit aller Macht die Bar und ihre ewigen Grabenkämpfe zurück wünschte, doch nichts konnte die Zeit anhaltne oder zurück drehen, nichts konnte ihm im Moment wieder die sachte Hoffnung einpflanzen.
Und er merkte nicht einmal, wie er schwieg, wie er die ganze Zeit schwieg Eryn doch in seinem Gesicht jede Antwort genau herauslesen konnte, selbst jedes Schweigen perfekt deutete. Als wären sie schon immer ein Team gewesen, so eng und so gut, dass sie einander blind kannten.
Er hatte George FLoyd-Williams dafür, was er aus ihm gemacht hatte und wäre in dieser Sekunde lieber unglücklich verliebt gewesen anstatt vollkommen distanziert. Er hätte sie gerne getröstet, sah es als seine Aufgabe, mehr noch, vielleicht als Pflicht des Mannes an, der sie mehr begehrt und gleiebt hatte als wahrscheinlich je ein anderer Mann neben ihm

Doch er blieb stumm. Tonlos. Distanziert und schweigsam.
Er spürte, dass er ihr noch mehr weh tat, doch nichts konnte ihren Schmerz jetzt noch lindern.

Und dann schenkte sie ihm die Halskette.
Er hatte ihr stumm hinterhergeblickt, spürte noch die Wärme ihrer Hand in der Seinen, als sie ihm das Kleinod reichte. Und als ihr Haarschopf hinter dem Felsen verschwand, prasselten die Gefühle wie ein Wolkenbruch auf ihn herein, er sank auf die Knie und begann hemmungslos zu weinen, in der Hand das Amulett haltend, welches sie ihm geschenkt hatte.
Er wünschte sich nur, er hätte die Umarmung erwidert, wünschte es sich mehr als alles Andere im Leben. Fest, freundschaftlich und voller Zuneigung.
Doch war er zu langsam gewesen, ein Pechvogel wie immer.
"Das war nicht das letzte Mal, dass wir uns wiedersehen...", wisperte er leise. "Versprochen."

---

Doc Strider führte Will also zum Leuchturm und auch der junge, gutaussehende Arzt war entsetzt darüber, wie ein Mensch nur so hausen konnte.
Der Gestank nach Müll und schließlich auch nach Fäkalien raubte ihm den Atem, doch ohne mit der Wimper zu zucken, näherte er sich dem Leichnam und begann ihn vorsichtig zu untersuchen.

Probe: Will: Medizin Bestanden!

Zuerst suchte er den Leib nach Spuren eines Kampfes ab, typische Schäden, die man davontrug, wenn man sich wehrte, also Haare oder Hautfetzen unter den Fingernägeln, doch bis auf den schwarzen Rand an Dreck, der dort vielleicht schon seit zwanzig Jahren klebte, war nichts zu sehen oder zu finden.
Will legte den Kopf schief und tastete dann den Rest des Leibes ab, doch es war nur das Würgemal des Seils am ausgemergelten Leib zu finden, Spuren von Gewalt an den Handgelenken fielen ebenfalls aus.

Nachdenklich und einer inneren Eingebung folgend, entfernte er die Kleidung des Mannes und konnte verwundert feststellen, dass der Mann unmittelbar vor seinem Tode noch Geschlechtsverkehr gehabt haben musste, was ihn nun vollends verwirrte.
Der junge Arzt wollte die Autopsie fast schon beenden und ob seiner reichen Erfahrung den Todeszeitpunkt auf die letzte Nacht setzen, als er im Dämmerlicht noch eine merkwürdige Sache bemerkte: Die Haut an seiner Wange war seltsam gerötet. Er kniff die Augen zusammen und drehte den Kopf vorsichtig und in aller Würde, die er dem Toten schenken konnte, nach links und rechts, um den Einfallwinkel des Lichts zu verändern.
Und dann schauderte es ihn, denn er erkannte relativ deutlich die Abdrücke einer Hand auf seiner Wange, die aussahen, als hätten sie sich eingebrannt, da der Körper nicht mehr in der Lage gewesen war, Normalität anzunehmen, bevor der Tod eingetreten war.
Unmittelbar vor seinem Tode hatte Stutton sich augenscheinlich noch eine Ohrfeige eingefangen.

Und dann stieß Will auf etwas, das alles noch mysteriöser machte. Der verkniffene Mund des Mannes war geschlossen, wie im Todeskrampf verbissen, doch die Wangen wirkten unnatürlich aufgebläht oder in seltsamer Form. Er öffnete die Lippen und dann das schiefe Gebiss der wenigen Zähne, die ihm noch geblieben waren und fand ein mit Speichel und Sabber benetztes kleines, braunes Ledersäckchen.
Als er dieses öffnete, rieselten ihm viele kleine gelbliche Papierschnipsel entgegen...

Das Geheimnis um Stutton schien noch nicht gelöst, als Will und Doc Strider sich aufmachten, die Schnipsel einzsammeln und möglicherweise in eine Form zu bringen:
http://three.flash-gear.com/npuz/puz.php?c=v&id=4080781&k=79286209

---

Zitroneneis
14.09.2015, 10:33
Das hohe Fiepen der Flöte und der monotone Singsang des Alten zerrten an Andreas Nerven, ließ sie kaum einen klaren Gedanken fassen. Alle Muskeln in ihrem Körper waren angespannt, sie erwartete geradezu, dass jeden Moment Zombies herbeiströmen und über den Jungen herfallen würden. Und genau das würde geschehen, wenn sie nichts tun würden, darin stimmte sie Evi zu.
"Evi, hör zu." Die Stimme der alten Schmugglerin war nicht mehr als ein Wispern, aber jedes Wort betonte sie deutlich und klar, während sie die junge Frau eindringlich anschaute, insbesondere die starken Oberarme musterte. Die würden sicher nützlich werden. "Schleich dich nach draußen, bis du einen Schuss hörst, dann rennst du los. Ich werde von hier aus versuchen, den Kultistenbastard umzulegen - falls ich es nicht schaffe, bist du dran." Andreas Hoffnung war, dass er dann noch zu sehr von ihren Schüssen abgelenkt sein würde und Evi ihn kalt erwischen könnte. Der Plan stieß offenbar auf Zustimmung, denn Evi nickte. "Dann kümmern wir uns um den Jungen. Und wenn du Zombies siehst", ihr Griff um den Arm des Mädchens wurde eine Spur fester, "siehst du zu, dass du Land gewinnst. Mit oder ohne den Jungen." Die letzten Worte fielen ihr schwer, denn selbst nach zwanzig Jahren in einer postapokalyptischen Welt war es nicht leichter geworden, die Hilflosen zurückzulassen, um das eigene Leben zu retten. Kein bisschen. Selbst wenn es sein musste, weil sonst keine Möglichkeit bestand, irgendjemanden zu retten.
Andrea hatte den Eindruck, dass Evi gegen diese Anweisung protestieren wollte, doch sie würgte sie ab, indem sie mit starrem, kühlen Blick den Kopf schüttelte und stumm eine Handgeste in Richtung des Eingangs machte. Noch während Evi davonhuschte, drehte sie sich wieder um, musterte die Szene und legte gleichzeitig die Hand an die Waffe. Ihre treue, alte Pistole, die sie schon länger begleitete als jeder Reisegefährte. Und ihr mindestens schon so oft das Leben gerettet hatte. Leise nahm Andrea sie in beide Hände, legte einen Finger an den Abzug. Ruhig und routiniert waren ihre Bewegungen - das Produkt zahlreicher Jahre des Kämpfens, des sich Durchbeißens, des Überlebens. Sie hatte oft genug in solchen Situationen gestanden, um kein Mitleid mehr zu empfinden, um das Gefühl von Unbehagen und Übelkeit in ihrer Magengrube auszublenden und die Waffe gegen einen lebendigen Menschen zu richten, wenn es sein musste. Und selbst wenn sie Vorbehalte gehabt hätte... spätestens als ihre kalten Augen ein weiteres Mal flüchtig den ohnmächtigen Jungen streiften, hätten sich diese in Rauch aufgelöst. Wie alt mochte er sein? Fünfzehn, sechzehn? Siebzehn vielleicht? Zu jung, viel zu jung um irgendetwas getan zu haben, womit er das hier verdiente.
Grimmig visierte Andrea den Kultisten an. Sie war bereit, seinen Kopf in ein Küchensieb zu verwandeln. Sie konnte ohnehin ein neues gebrauchen, ihr altes rostete schon.

[OOC: a) Mann angreifen
Evi - Raufbold, Terrain: Sümpfe
Andrea - Schütze, Terrain: Ruinen]

Layana
14.09.2015, 10:52
Lisa schaute ziemlich verdrießlich drein, als sie von der mehrfach gebrochenen Achse erfuhr. Hier wurde eindeutig handwerkliches Talent gebraucht, welches sie leider jedoch nicht besaß. Fragend blickte sie zu Alfons hinüber, welcher jedoch ebenfalls relativ ratlos erschien.

„Oh je…“ Lisa verzog den Mund und zog ihre Stirn in Falten. „Vermutlich werden wir hier nicht viel helfen können, außer in Shengs Hope Bericht zu erstatten und jemanden zu schicken, der sich damit auskennt.“ Mum Perlmutter sah sie zweifelnd an. „Hatte ich wohl doch nicht so unrecht mit meiner Einschätzung. Seid wohl doch Waschlappen, was?!“ Lisa senkte ihren Kopf, irgendwie fühlte sie sich ertappt. Hatte sie mit ihren Zweifeln, ob sie bei der Expedition zur „Rettung der Welt“ überhaupt nützlich war, doch Recht gehabt? Und während sie noch überlegte, was sie tun könnte, um die Situation hier zu retten und die aufgebaute positive Stimmung nicht zu zerstören, kam ihr Al zu Hilfe. „Werte Perlmutter. Wir beide hier mögen zwar nicht die Richtigen sein, um die Achse zu reparieren, dennoch sind wir nicht umsonst gekommen. Immerhin kennen wir nun das Problem und wissen, womit wir genau helfen können. Und in der Siedlung haben sich zahlreiche mutige Männer und Frauen zusammen gefunden, deren Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen ruhen. Ich persönlich werde dafür sorgen, dass sich der beste Handwerker aus ganz Shengs Hope sogleich auf den Weg macht.“ Al mochte ein wenig übertreiben, aber so ganz Unrecht hatte er ja nicht. „Und mit den Tieren kann ich möglicherweise auch helfen. Ich habe da ein ganz gutes Händchen“ fügte er nach einer kurzen Atempause mit einem Blick auf Igor hinzu.

...

Bewundert und mit einem leichten grinsen auf den Lippen drehte sich Lisa zu Alfons herum, nachdem sie sich vorerst von Mum Perlmutter verabschiedet hatten. „Hey Al, da hast du ja ganze Überzeugungsarbeit geleistet!“ Al lachte zurück „Ja, in Zeiten wie diesen muss man sich schließlich irgendwie zu helfen wissen. Und wenn du sie nicht mit Stärke besiegen kannst, dann quatsch sie halt tot. Also im übertragenen Sinne natürlich.“ – „Das hast du auf jeden Fall gut gemacht“ lobte sie ihn und wollte ihm anerkennend auf die Schulter klopfen, zog ihre Hand dann aber kurz vorher doch wieder zurück. Wie würde das denn aussehen?

Als sie Shengs Hope erreich hatten, stellten sie fest, dass Sheng, Wingman und die anderen ihren Treffpunkt inzwischen von vor der Bar in selbige hinein versetzt hatten. „Na, dann werd ich da wohl doch mal hinein gehen“ sagte Lisa leise, mehr zu sich selbst als für irgendwen bestimmt. Im Dusty Derrecks suchte sie sogleich Sheng auf, welcher mit einem halben Teller Suppe in der Hand ein wenig hilflos und verwirrt da stand und sich suchend umblickte. „Hchm…“ räusperte sie sich leise. „Bürgermeister, entschuldige, aber wir bringen Neuigkeiten von der Karawane“

Mephista
14.09.2015, 11:00
Wundervoll.
Sie werden auf eine Reise wegen einem alten, eingeweckten Mann gehen und dabei altes, eingewecktes Zeug mampfen.
Wirklich wundervoll.
Das waren die Momente, in denen sie die Erweiterung ihrer Speisekarte wirklich nicht bereute.
Sich allerdings so vollkommen auf ihre Delikatesse zu versteifen, wie die mutmaßlichen Untoten hinter der zugebretterten Tür, wäre auch zu monoton gewesen. Beilagen sollte man nie verachten.
"Geh nach oben und schieb dort Wache, falls irgendwer oder -was uns einen Besuch abstatten will. Ich schau mich hier um und möchte mich im Fall lieber auf eine Richtung konzentrieren können."
"...!"
Sie sah die Sprachlose durchdringend and, bis diese entnervt umdrehte und sich auf den Weg nach oben machte.
Schnell zog Léo ihre Machete, man weiß ja nie und begann, den Keller noch einmal gründlich zu durchsuchen, besonders, ob der mutmaßliche Feueranzünder noch funktionierte, noch etwas von dem wohl verschüttetetn Benzin vorhanden war, dass man anzünden könnte und allgemein die Tür. Zum Schluß hämmerte sie gegen die Tür und ruft "Hallo?" Es waren wahrscheinlich nur ein paar wandelnde Tote, aber es wäre nicht das erste Mal, dass irgendjemand auf kränkere Gedanken gekommen war.

Daen vom Clan
14.09.2015, 11:19
Als Leo endlich alleine war, durchsuchte sie den Keller weiter, konnte jedoch außer einigen rostbedeckten Gartenwerkzeugen und einer Tiefkühltruhe nichts weiter entdecken. Bei Letzterer war der Strom natürlich seit Ewigkeiten ausgefallen und der Schimmel musste sich dort drin als Pilzgeflecht bereits tummeln.
Das Benzin der Kanister, die vor der Tür standen, waren leer und auch vom Zahn der Zeit massiv zerstört. Doch sie konnte in einem der Regale zwei weitere Kanister finden, die unversehrt und gefüllt wirkten.
Das Feuerzeug würde möglicherweise noch einmal, zweimal eine kleine Flamme erzeugen können.

Und als sie an die Tür hämmerte und rief, hörte und vernahm sie, wie sich dahinter etwas regte. Ein leises Schaben war zu hören, wie von unzähligen kleinen Knochen, die über Betonboden gescharrt und gezogen wurden. Gefolgt von leisem Kratzen am Holz der Türe und dem unverkennbaren Geräusch von schnappenden Kiefern. Es klang, als wären nicht wenige der Untoten hinter der Tür gefangen.
Ein Angriff auf Diese oder selbst nur das Öffnen der Tür musste wohl überlegt sein und konnte sich bei einem unbedachten Vorgehen schnell in einen Kampf ohne Chance verwandeln.

Wird die Tür geöffnet, muss die RP-Beschreibung stimmen und kreativ sein, da sonst hohe Mali bei einer Kampfprobe drohen.

---

Leise fiepte die Melodie noch immer, dann nahm die Gestalt die Flöte von den Lippen und begann wieder den leise monotonen Singsang.
Und der gefangene Junge schlug die Augen auf und blickte voll Entsetzen auf den Kultisten vor ihn. Andrea war klar, dass er - sollte er nun schreien - noch deutlich mehr Untote würde anlocken und sie alle dem Tode oder Schlimmerem überantworten...


Andrea legte auf den Mann an und hatte im Grunde ein perfektes Schußfeld. Sie ahnte, dass Evi irgendwo in den Büschen sein würde, bereit, auf ihr Zeichen zu warten. Doch ihr war auch klar, dass ein Schuß sehr bald schon weitere Untote anlocken würde, es musste also schnell gehen und perfekt aufeinander abgestimmt sein.
Ihr Atem verflachte sich und sie zielte genau. Sie ließ sich Zeit mit dem Schuss, während die Welt um sie herum leise wurde, dann vollendes stillstand. Das Zirpen verschwand und wurde leiser, das allgegenwärtige, fast fröhliche, Glucksen des Wassers trat in den Hintergrund.
Andrea hielt den Atem an und ihr Finger krümmte sich um den Abzug...


Die rothaarige Taucherin tat das, was sie am besten konnte, sie schwamm. Hinten aus der Kirche, um nicht in das Blickfeld des Feindes zu gelangen, durchschwamm sie so langsam und mit all ihrer Erfahrung den Weg zum Strand, dessen Erde wieder dichter wurde, ohne groß etwas aufzuschrecken. Und dann lag sie im Uferschlamm, der nach Algen und Muscheln und Brackwasser roch, für sie nicht unangenehm. Ihre Haut war mittlerweile komplett dunkel und schwarz durch den feuchten Schlamm des Ufers und ihre Tarnung somit perfekt. Sie erkannte den Kultisten genau, ebenso sein Opfer und wartete nur auf den Schuss, die Beine permanent angespannt, bis diese zu zittern begannen.

Und dann durchschnitt ein Schuss die Stille, Evi rannte los, sie sprintete, wie noch nie zuvor in ihrem Leben und Schlamm spritzte hinter ihr in die den Sumpf, als sie sich explosionsartig in Bewegung setzte. Hart schlug ihr Herz in ihren Rippen, als sie ihren adrenalingeschwängerten Leib nach vorne schnellen ließ und auf den Jungen zu hielt. Sie sah, wie der Kultist getroffen wurde, mehr am Hals als am Kopf und während sie an Tempo aufnahm und sich den Beiden näherte, erkannte sie mit unglaublicher Präzision und der Genauigkeit des Moments, dass der Schuss die Kutte durchschlug, doch kaum Blut spritzte, es schien, als würde fast nur gelblicher Staub aus der Wunde austreten und dann drehte sich der Angeschossene in aller Seelenruhe um und die Taucherin blickte in eine goldene Maske, die der Mann trug, sie war stark akzentuiert und zeigte das aufgerissene Maul eines Untoten. Und die Spitze des Hirtenstabes zeigte genau auf ihre Körpermitte und würde sie durchbohren, sollte sie nicht abbremsen...

Ergebnisse der Probe via PN... Sorry für das Ergebnis :(

---

Sheng stand mit dem Teller Suppe da und starrte noch immer auf die Stelle, wo er Haile verlassen hatte. Als Lisa ihn dann ansprach und von der Karawane berichtete, erhellten sich seine Züge sofort und er schloß dankbar die Augen, als hätte er sich nach guten Nachrichten gesehnt.
"Das war gute Arbeit, ich bin froh, dass ihr wohlbehalten wieder da seid." Er nickte ihr zu und stellte den Teller mit den Suppenresten ab. "Soll ich dir und Al ein wenig zu essen organisieren? Ihr wollt doch nicht abermals ausrücken, ihr müsst und solltest euch einmal ausruhen, ihr habt Großartiges erreicht. Gerade bei Perlmutter weiß man nie, woran man ist, sie ist sehr misstrauisch ab und an."

Er lächelte ein ehrliches und warmes Lächeln in Richtung Lisa und zeigte Wingman einen "Daumen hoch", was Diesen veranlasste, ein weiteres Fähnchen zu setzen. "Wir nähern uns an, wir nähern uns an.", schmunzelte er und wischte sich vorsichtig die suppenbefleckten Finger mit einem Tuch sauber.

Kaia
14.09.2015, 11:39
Wills Gehirn fing sofort an auf Hochtouren zu arbeiten. Es war ein wenig makaber wie er da neben der Leiche des alten Stutton hockte und zwischen dieser und den riesigen Mengen Unrat anfing die Schnipsel zusammenzuführen. Seine Finger huschten über den Boden und hin und wieder war ein genervtes Grummeln zu hören.
"Ne ne das muss da nicht hin."
Will wurde aus seinen Gedanken gerissen als Doc Strider zum wiederholten Male etwas vollkommen offensichtliches Einwarf. Natürlich wollte dieser nur helfen doch Will musste sich konzentrieren. Das Papier war schon leicht angeweicht und die Tinte war an einigen stellen verschwommen, so dass es ihm schwer fiel die Linien genau zu erkenn. Er rückte seine Brille zurecht und arbeitete weiter. "Bitte, Doc. Stellen sie sich da rüber, sie stehen mir im Licht oder seien sie wenigstens leise."

Langsam ergab sich ein Bild vaus den unzähligen kleinen Papierschnipseln.
"El elegido..."
Will wischte sich den Schweiß von seiner Stirn. Es war unglaublich heiß und stickig. Er atmete tief ein und wünschte sich Striders Atemmaske auf sein Gesicht. Er wollte sich gar nicht vorstellen was er hier alles in seine Lunge beförderte. Der Geruch von Kot stieg ihm vwieder in die Nase. Wie traurig, Stuttons Körper musste sich nach seinem Tod selbst entleert haben. Angewiedert verzog Will sein Gesicht und richtete seine Konzentration wieder auf das, was sich jetzt eindeutig als ein Bild darstellte. Es schien eine Art Kasten zu sein. Links und rechts davon war etwas gezeichnet, was sich entfernt als Blitze oder wtwas ähnliches identifizeiren ließ. Unter dem Kasten waren kleine Gebäude und ein Zelt eingezeichnet und über all diesem stand ein Satz auf Spanisch, wie Will erkannte.

'El elegido ha aumentado!'

Will legte seine Stirn in Falten. Er hatte auf der Flucht vor den Untoten viele Menschen kennengelernt die viele unterschiedliche Sprachen gesprochen haben und hier und da etwas aufgeschnappt oder von diesen Leuten gelernt. Das letzte mal, das er aktiv Spanisch gesprochen hatte war allerdings schon sehr lange her.

Er winkte Strider zu sich heran. "Schauen sie sich das an."


http://i.imgur.com/re4gCHh.jpg

[OOC: Probe Sprachgenie um den Satz lesen zu können]

wusch
14.09.2015, 12:15
Frank legte den kleinen in Thomas ehemaliges Kinderbettchen, wo er, für den Moment, friedlich schlief. Dann nahm er Silvia in den Arm und hielt sie so für einen Moment. Mach dir keine Sorgen, alles wird gut. sagte er in langsamer, beruhigender Tonlage. Wir haben noch immer alle Herausforderungen bestanden und an dieser einen wird es nicht scheitern. versuchte er ihr Mut zuzureden. Als er sich wieder von ihr löste, schenkte er ihr noch ein lächeln. Was Lanchester anbelangt denke ich, dass er einfach mit der Situation überfordert war. Er wusste nicht genau was er mit dem Kind machen sollte und wie du schon sagtest, es war sicher auch sehr schlimm fpr ihn, die Mutter zurück zu lassen. erklärte er Silvia und warf einen Blick auf Thomas. Sie würden ihm noch erklären müssen dass er nun auch einen Bruder hatte. Das Konzept des Adoptierens würden sie sich für ein anderes mal aufheben müssen.
So Schatz, sagte er nach ein paar Minuten. Ich muss jetzt weiter an meinem Fall arbeiten, den ersten Teil habe ich schon gelöst. Die gestohlene Munition ist wieder da. Zuvor jedoch gehe ich noch zu Sara um sie um Hilfe zu bitten. erklärte er ihr, bevor er sich auf den Weg zu Saras Wohnung machte.
Bei Sara angekommen, klopfte er an und wartete, bis er ein Herein hörte, bevor er eintrat. Hallo Sara, ich hoffe deinem Bein geht es wieder besser. begrüßte er sie, bevor er, sich etwas unwohl fühlend, zur Sache kam. Ich weiß nicht ob du schon davon gehört hast aber auf Cletus Farm haben sie ein Mädchen als Sklavin gehalten und Will hat ihren Sohn zur Welt gebracht. Lanchaster hat dann ihren Sohn gerettet und sie selbst auf ihre Bitte hin zurück gelassen. Den Jungen hat er dann Silvia gegeben und sie und ich haben uns dann entschlossen ihn zu adoptieren und ihn mit Thomas zusammen großzuziehen. Wir nennen ihn wohl Robert. Nur... die Tatsache das ich jetzt weggehe stellt uns vor das Problem das Silvia beide Kinder allein ernähren muss und wir uns nicht sicher sind, ob wir das einfach so schaffen bis ich wieder da bin. Daher wollte ich fragen, ob du Silvia helfen könntest, in dem du ihr etwas leichtere gut bezahlte Arbeit gibst oder dergleichen. Frank fühlte sich wirklich nicht wohl dabei, so um hilfe bitten zu müssen aber was sollte er anderes tun?

Doc Strider unterdessen sah zu wie Will das Puzzle löste und dies schließlich auch relativ schnell schaffte. Er selbst hätte es wohl genauso schnell geschafft, aber etwas selbst zu tun war schließlich immer etwas anderes als einfach nur dabei zuzusehen. Was soll das darstellen? Adams Sarg? fragte sich Doc Strider selbst laut, als Will fertig war und Platz machte, damit er den Text übersetzen konnte. Gut, ich versuche es mal, es kann nur sein, dass mein Spanisch recht eingerostet ist. sagte Doc Strider und sah sich den Text genau an. 'El elegido ha aumentado!' murmelte er dabei den Text

Doc Strider: Sprachgenie um den Satz zu übersetzen.

Lynx
14.09.2015, 12:24
https://www.youtube.com/watch?v=9pnf1lPfgoU

Evi fühlte sich wie im Rausch der Sinne. Sie hörte ihren gehetzten Atem, roch den Duft von labbrigen Algen, sah im Blitzen der Sonne eine Klinge...
Zum Abbremsen war es fast zu spät, deshalb änderte die Taucherin den Plan und verlagerte all ihr Gewicht nach hinten. Sie wollte sich absichtlich fallen lassen und mit dem Schwung vielleicht sogar noch den aus der Nähe furchteinflößenden Kultisten mitreißen, ohne seine Klinge jemals zu berühren. Doch sie hatte ihre Geschwindigkeit etwas überschätzt, weil der Boden hier trockener war, als noch Schritte zuvor. Also kam sie halb liegend direkt vor dem Mann zum Halten, der sie durch die groteske Maske ohne erkennbare Regung anstarrte. Langsam, als müsste er erst verarbeiten, was geschehen war, hob er nun seinen Hirtenstab und machte Anstalten, der Frau unter sich mit einem gezielten Schlag auf den Kopf ein Ende zu bescheren. Mit Leichtigkeit rollte Evi sich weg, sah aber Zentimeter von ihr entfernt, wie die Klinge mit solch einer Wucht in den Boden einschlug, dass die Erde spritzte, als wäre sie puffige Watte. Beflügelt durch leichte Angst, die bei dem Anblick in ihr aufstieg, trat die Taucherin nun mit voller Wucht gegen das Schienbein des Mannes. Doch wieder schien ihn dies nicht zu beeindrucken, und er verlor zwar kurzzeitig das Gleichgewicht, drehte sich schließlich aber in aller Ruhe in die Richtung seiner Gegnerin und hob erneut seine Waffe, die nun mehr an ein Henkersbeil, als an einen Stab erinnerte.

***

Die Realisierung, dass es sich hier unmöglich um einen Menschen handeln konnte, sickerte schnell durch, eigentlich schon genau in dem Moment, als der Schuss den Kultist traf und alles andere als die erwünschte Wirkung zeigte. Kaum Blut, kein Anzeichen von Schmerz. Nicht einmal ein erschrockenes Zusammenzucken. Man hörte immer wieder davon, dass neue Arten von Untoten auftauchten, aber das hier...
"Fuck!", knurrte Andrea, nachdem die Kugel Ziel knapp verfehlt hatte, und zwang sich, ruhig auszuatmen, obwohl Adrenalin durch ihre Adern schoss und ihre Lungen danach schrien, immer schneller und immer mehr Luft einzusaugen.. Panik war in solchen Momenten der größte Feind. Ruhig bleiben. Schnell handeln, präzise. Sie konnte sehen, wie Evi von der anderen Seite angerannt kam und sich sichtlich bemühen musste, nicht aufgespießt zu werden. Dann geriet sie auch schon in den direkten Kampf mit dem Kultisten, der unbeeindruckt von ihren Schlägen weiter gegen sie kämpfte. Was unglücklicherweise auch verhinderte, dass Andrea aus ihrem Versteck heraus einen sauberen Schuss abfeuern konnte.
Fluchend, und so schnell es eben möglich war, kletterte sie durch die Fensteröffnung nach draußen. Doch ihre Aufmerksamkeit wurde vom Geschehen abgelenkt, als ihr Hemdsärmel sich an einem scharfkantigen Rest der Fensterscheibe verfing. Erneut stieß sie einen leisen Fluch aus, und zerrte hektisch ihren Arm nach vorne, bis sie das leise Geräusch reißenden Stoffs hörte - und den Schmerz eines Schnittes spürte. Davon ließ sie sich jedoch nicht beirren, sie hatte genügend wertvolle Sekunden verloren. Vorwärts preschte sie, bis sie etwas seitlich hinter dem Kultisten zum Halt kam, der nun erneut seinen Stab hob und gegen Evi richtete.
Andrea verlor keine weitere Zeit, sie zückte erneut ihre Waffe. Ihre Hände zitterten nun doch leicht, ihr Atem ging schwer und sie war sich bewusst, dass durch einen kleinen Fehler ihre Verbündete getroffen werden könnte. Dass eine winzige Unachtsamkeit sie alle in ein frühes Grab befördern würde. Der Lauf der Pistole war auf den Kultisten gerichtet, als dieser seinen morbiden Stab auf die junge Taucherin niedersausen ließ. Zwei Kugeln, gleich hintereinder zerteilten die Luft und flogen auf den Gegner zu, aber noch ehe sie sehen konnte, wo sie einschlugen, wusste Andrea, dass sie ihr Ziel erneut verfehlt hatte...

***

Zwei laute Schüsse preschten durch die Luft, und Evi zuckte vor Schreck zusammen, weil sie überraschend nahe abgefeuert worden waren. Im ersten Moment schien nichts passiert zu sein, aber dann folgte die Taucherin dem Blick der dunklen Maskenaugen, die auf den Boden gerichtet waren. Andrea hatte mit einer Kugel direkt den Arm des Kultisten getroffen - genauer gesagt das Handgelenk, und durch die Einwirkung hatte er seinen Stab fallen gelassen. Und als er sich, immer noch ohne jegliche Schmerzen, nach seiner kostbaren Waffe bücken wollte, trat Evi ihm so fest es ging mit beiden Beinen in die Brust, wodurch der Mann nach hinten in Richtung des Baumes geschleudert wurde. Fast hätte die Taucherin einen Blick auf den Jungen geworfen, der zum Glück bisher keinen Mucks von sich gegeben hatte, aber es war keine Zeit, sich jetzt um ihn zu kümmern
Sie stürzte sich wie ein Tier auf den Kultisten, war augenblicklich auf seinen Oberkörper gesprungen, um irgendwie an seinen Kopf zu gelangen. Das musste doch seine Schwachstelle sein. Also packte sie sein Haupt und versuchte in schierer Verzeiflung, es so hart wie möglich an den Boden zu schlagen - immer und immer wieder. Schwarze Tropfen aus Schlamm und Schweiß verteilten sich auf der goldenen Maske, die Evi beinahe hämisch anzustarren schien. Und dann merkte sie, wie sich der Körper unter ihren Beinen bewegte, bereit, sich jeden Moment wieder aufzubäumen.
"Andrea!!", brüllte Evi, als der Kultist sich mit schierer Leichtigkeit aufrichtete und die Taucherin nun unter sich zu begraben schien - eine Hand schlang sich kräftig um ihren Hals und drohte ihr die Luft abzuschnüren.
Nur schattenhaft registrierte Evi, dass jemand herbei eilte, während sie sich fragte, ob die Augen aus der Maske das letzte waren, was sie je sehen würde.
Aber Andrea hatte nun endlich eine Gelegenheit, ohne großes Risiko auf den Kultisten zu schießen. Als er nun mit stoischer Ruhe, als hätte er alle Zeit der Welt, die Taucherin würgte, legte sie die Waffe an seine Schläfe und drückte ohne ein weiteres Wort ab.

"Glaubst du, das wars?", fragte Evi besorgt, nachdem sie sich unter dem Körper des Mannes, der sich nun nicht mehr regte, hervorgekämpft hatte. "Oder steht er gleich wieder auf?" Andrea zuckte mit den Schultern und hob den Hirtenstab auf. "Wir sollten nicht bleiben, um es herauszufinden. Uns läuft die Zeit davon." Sie machte sich mit der Klinge an den Fesseln des Jungen zu schaffen, der nun leise vor sich hinwimmerte. Aber Evi starrte weiterhin auf den Kultisten. Irgendwie wollte sie schon wissen, was sich unter der gruseligen Maske verbarg. Und das Ding würde auch ein super Souvenir abgeben.

Daen vom Clan
14.09.2015, 12:46
Sara blickte Frank lange und nachdenklich an und dann betrübt zu Boden.
"Frank...", sie seufzte "Ich weiß es unglaublich zu schätzen, was du für die Siedlung tust. Aber ich kann und darf Niemanden bevorteilen. Es gibt so einige Mütter in der Siedlung, so Viele, die so Vieles verloren haben."
Trotz der vernünftigen Argumente, schien Sara ähnlich dogmatisch und unflexibel im Denken zu sein wie Wingman. Es war ein Wunder, dass sich die Beiden eher schlecht verstanden.
Sie schüttelte leise den Kopf und blickte ihn entschuldigend an.

Ooc: Vielleicht könnte Jemand mit einem sozialen Talent noch einmal mit Sara reden?

--

Will: Probe Sprachgenie: Bestanden!
Doc: Probe Sprachgenie: Bestanden!

In der Zwischenzeit waren Doc Strider und Will komplett auf das kleine Stück Papier fixiert, dass sie auf einer der dreckigen Kisten in Stuttons Turm zusammensetzten. Und langsam ergab das Bild einen Sinn, die Schrift, obschon schwer zu lesen, war nun zu erkennen und sie starrten beide angestrengt darauf.

"Der Auserwählte ist auferstanden." sagten dann Beide gleichzeitig und sowie aus einem Munde laut vor sich hin, den Blick starr auf das Pergament gerichtet.
Und doch wirkte es eindeutig, wie nicht von einem Muttersprachler verfasst, die Botschaft jedoch war ohne Zweifel besorgniserregend.

---

Mephista
14.09.2015, 12:49
Muertos, wie sie vermutet hatte und noch dazu ein ganzer Haufen davon.
Wenn sie also nicht zum lang ersehnten Imbiss für die Vergammelten werden wollte, musste sie erfinderisch werden. Denn die Neugier, was sich in dem Raum abgesehen schlecht riechenden und recht mobilen Leichen noch verbergen mag, ist übergroß.
Gott seid Dank hatte sie noch volle Benzinkannister und ein paar alte Gartengerätschaften gefunden, die ihr helfen könnten. Auch die Regale an sich und die sperrige Kühltruhe könnten sich als sehr nützlich erweisen.
Die kleinen Fenster öffnete sie mit einigem Strecken bereits für den Fall, dass sich ihre Brandstiftungsidee als sinnvoll erwies. Aber noch viel wichtiger war es im Moment, etwas frische Luft in das muffige Gemäuer zu bekommen, denn es würde wohl gleich noch viel schlimmer werden. Sie kramte einen starkes Tuch aus Álvaro, dass sie sich als Mundschutz umband, ehe sie die Kühltruhe öffnete, um nachzusehen, ob sich noch etwas Verwertbares als Ablenkung für die Zombies finden ließ (wie abgepacktes Fleisch). Im Moment wollte sie keine Möglichkeit ausgelassen haben.

wusch
14.09.2015, 13:07
Frustriert kaute Frank auf seiner Unterlippe herum, als er Sara wieder verließ. Es war wahrscheinlich eine gute Idee, jemand nocheinmal mit ihr reden zu lassen, der sich besser mit Worten auskannte als er selbst. Sara war eine gute Frau, das wusste er ganz genau. Nur war es manchmal ein bisschen schwierig mit ihr. Andrea war wahrscheinlich die richtige dafür aber diese war gerade außerhalb des ortes. Eine andere gute Option war Eryn, sie konnte sehr gut mit Menschen umgehen. Vielleicht würde sie ihm helfen können. Also machte er sich auf die Suche nach ihr und er fand sie, als sie die Siedlung betrat. Hallo Eryn, ich bräuchte deine Hilfe um Sara zu überzeugen... sagte er und erklärte ihr die Situation ungefähr so, wie er sie schon Sara erklärt hatte und merkte dann schlussendlich, dass er nicht er einzige mit Problemen hier war. Alles okay Eryn? fragte er sie schließlich

Irgendetwas musste Stutton gewusst haben, soviel war schoneinmal klar. Diese Zeichnung war nicht so jung. Vielleicht hatte er einmal etwas mitbekommen oder hatte generell mehr gewusst als es den Anschein gehabt hatte? Doc Strider jedoch wusste es nicht genau. Er war noch nicht lange genug hier um das genau zu wissen aber vielleicht wusste Sheng ja mehr. Er war von allen anscheinend am besten über die Sache informiert, zusammen mit einigen wenigen anderen. Er würde es vielleicht machen. Will, ich schlage vor, wir zeigen dieses 'Puzzel' hier Sheng, er weiß möglicherweise mehr über die ganze Angelegenheit hier.

Daen vom Clan
14.09.2015, 13:17
Leo hatte gottlob ihren Mund geschützt, denn als sie den schweren Deckel der typisch amerikanischen - also riesigen -Külhtruhe anhob, stoben ihr Wellen von schwärmenden Fliegen entgegen. Sie erkannte, dass die gesamte Truhe befallen war von Schimmelpilz, der sich dort in riesigen Bahnen ausgebreitet hatte und die Truhe fast wie ein morbides Himmelbett wirken ließ.
In der Mitte, vollkommen von Maden zerfressen, mehr Skelett als Haut, lag die Leiche eines Hundes, wie Leo erkannt.
Darauf ein vollkommen dreckiger Umschlag, der ebenfalls ein wenig am Leichnam klebte und früher einst mit pinken Herzen verziert gewesen sein musste.
Neugierig öffnete Leo ihn und entzifferte mit dem verbliebenen Wissen eines Mädchens, das früher lesen gelernt hatte:


Lieber Dad, liebe Mum,
wenn ihr das hier lest, bin ich wahrscheinlich schon weg bei Aunt Lynn. Ich wollte Chelseas Geburtstag nicht ruinieren, also bin ich abgehauen.
Ihr hättet mir nie verziehen, dass Damian Lili erschlagen hat. Aber er musste es tun!! Er war trotz seiner fiesen Krankheit bei mir wegen der Tanzübung für die Promnight und Lili hat ihn die ganze Zeit angeknurrt und nach ihm gebissen. Damian wurde dann so wütend, wie ich ihn vorher nie erlebt habe und hat Lili erschlagen. Es tut mir alles so leid, deswegen habe ich den Hund versteckt und werde mit ihm nach Maine fahren. Bitte macht euch keine Sorgen, Damian ist ja bei mir und beschützt mich.
Eure euch liebende Tochter Chastity

Mit etwas Glück ließe sich der Leichnam des Hundes vielleicht als Köder verwenden, doch an sich war er schon stark verwest.

---

Mephista
14.09.2015, 13:37
Das war nun wirklich das Letzte, was die Halbmexikanerin erwartet hatte. Einen treuen Hund zu töten war ja mal so ziemlich unterste Schublade. Mögen die beiden dafür elendig verreckt sein. Lilis Überreste könnten aber mit etwas Glück noch gutes Futter für die Zombies sein- für eine kleine Weile.
Sie rief die Teenagerin zu sich, empfahl ihr aber vorher, den Mund und die Nase zu bedecken. Ein Husten und Würgen hörte sie hinter sich, als sie an die Tür getreten war und sich daran machte, das oberste Brett abzulösen.
"...?"
"Ich werde nur den Teil oberhalb des oberen Scharniers der Tür entfernen, die Untoten haben da keine gute Handhabe und die Tür hält höchstwahrscheinlich weiter stand. Hilf mir dann gleich mal bitte mit ein paar Regalen und der Kühltruhe, ja?“
Das Brett löste sich ab und sogleich machte sich Léo daran, vorsichtig den von ihr beschriebenen Teil der Tür mit der Machete wegzuschlagen, ohne zuviel Schaden anzurichten.
Das Stöhnen war nun deutlich lauter zu hören und auch einige vermoderte Hände lugten durch den größeren Spalt (etwa 20-25 cm), doch die Tür hielt weiter stand soweit. Mit einigen Machetenhieben trennte sie zu vorwitzige Hände von ihren Untoten Besitzern. Das könnte tatsächlich recht unfallfrei klappen, wenn sie nicht zu übermütig würde.
Mithilfe ihrer stummen Begleiterin verschob sie zunächst eines der Regale gut einen Meter vor die Tür, einige Kerben wurden in beide Seiten mit der Machete geschlagen, dann zunächst ein weiteres schräg dagegen, so dass es den Weg zur rechten Seite hin blockierte, aber gleichzeitig einen schnellen Aufstieg bot. Durch die Kerben verkeilten sich die Regale ganz passabel. Damit das „schräge“ Regal unter der Belastung eines Menschen auf Dauer nicht abrutschte, rückten die beiden Frauen die Kühltruhe unter Stöhnen dagegen. Versuchweise kletterte Léo das Regal empor und probierte, wie standfest diese Konstruktion war und sie erwies sich als recht solide. Auch hatte sie den gewünschten Zugang zum und Einblick in die selbstgeschaffene Öffnung. Der Raum dahinter lag erwartungsgemäß im Dunkeln, doch sie konnte ausmachen, dass sich in der Tat eine Menge lebende Tote darin befinden mussten.
Einige abgehackte Hände später kraxelte sie wieder nach unten, um die Gartengeräte und das Benzin ranzuschaffen. Den grobzinkigen Rechen und die Gartenhacke spitze sie am Stielende an und verkeilte sie zwischen Frontregal und Tür für etwas mehr Stabilität der Letzteren und einiger aufgespießter Untoter, sollten diese doch die Tür aufbersten können. Ein weiteres Regal wird dann zur vollkommenen Barrikade von der anderen Seite dagegen geschoben und verkeilt, dann noch zwei zu den aufrechten Seiten hin zur Verstärkung.
"Danke, den Rest schaffe ich denke ich allein, schieb draußen weiter Wache oder was auch immer Du willst.“
"...?"
"Hey, mein Plan ist super. Zuerst hacke ich möglichst allen Zombies ihre Hände ab, wenn nicht schon geschehen, das sollte sie ziemlich einschränken. Dann nehme ich Lili“, sie deutete zum Hundekadaver ,"und schmeiße sie soweit in den Raum hinein wie möglich, dass lenkt sie hoffentlich ab. Je nachdem kann ich mir die Zombies vereinzelter herlocken oder muss eben weiter mit allen von oben klarkommen. Im ersten Szenario watscheln sie zu Lili und ich nehme diese improvisierte Fackel...“ dabei bricht sie den verrosteten Spaten entzwei, umwickelt ein Ende mit einem Stück ihres primitiven Atemschutzes und tränkt es in Benzin „.. die ich dann an einen strategisch günstigen Punkt platziere, um etwas mehr Einblick in den Raum und die Anzahl meiner Gegner zu bekommen. Ansonsten muss ich sie so werfen. In jedem Fall nehme ich dann diese formschöne Forke und spieße den Vergammelten da drin nacheinander die Köpfe auf. Im schlimmsten Fall schaffen sie es durch die Tür, dafür habe ich die Barrikade, die mir etwas Zeit gibt, trotzdem mit ihnen fertig zu werden und wenn alles nichts hilft...“ Sie greift sich einen der vollen Benzinkanister und verteilt den Inhalt über die Barrikade und den geschaffenen Schutzraum darüber
„dann fackel ich die Bude hier ab und halte sie so hoffentlich lang genug auf, um rauszukommen und mich oben einzeln um sie zu kümmern.“
Die Jüngere schüttelte den Kopf und ging nach oben, nicht ohne ihr vorher den Vogel zu zeigen. Soviel Aufhebens wegen vielleicht nichts war nun wirklich bescheuert und vielleicht hatte sie Recht.
Aber Léo war fest entschlossen und machte sich daran, ihren Plan in die Tat umzusetzen

22698 ]

Kaia
14.09.2015, 14:22
Will musterte Doc Strider. Er hatte wirklich wenig Lust darauf, die Schnipsel noch einmal zusammenzulegen.
"Ja natürlich." Ein Teil nach dem anderen wanderte in eine leere und weitestgehend saubere Blechdose die auf dem Boden rumlag. Er würde die Schnipsel nicht wieder in den mit Speichel durchtränkten Beutel tun. Dann nahm Will einen der improvisierten Vorhänge den Frank und Strider von den Fenstern entfernt hatte und bedeckte Stutton damit. Was auch immer den alten Mann dazu gebracht hatte sich selbst zu töten, er hatte trotzdem verdient mit Würde behandelt zu werden. Wir müssen ihn später hier rausholen lassen. Will blieb nich einige Sekunden dort stehen und sah auf die, nun bedeckte, Leiche hinunter.

Dann ließen er und Doc Strider den Leuchtturm hinter sich. Als sie im Dusty Derrecks ankamen war es dort ein bisschen ruhiger geworden. Sie fanden Sheng wie er die bereits gesammelten Ressourcen begutachtete.
"Hrm." Will räusperte sich um die Aufmerksamkeit des Bürgermeisters zu erlangen. Eigentlich hoffte er, dass Strider das sprechen mit Sheng übernahm.

MeTa
14.09.2015, 14:49
Eryn erreichte die Siedlung zu ihrem Glück ohne weitere Zwischenfälle. Wenn man den hohen Flüssigkeitsverlust über ihre Augen nicht als Zwischenfall sah. Doch die Barfrau schob das eigene Weinen auf die vielen kleinen Sandkörner, die ihr in die Augen flogen. Zumindest teilweise hatte sie damit Recht.

Kaum war die Grenzen zu Sheng's Hope überquert, fiel ihr Georgina ins Auge. Die schmerzenden Füße der 25-Jährigen nahmen wieder Geschwindigkeit auf, zu wütend war sie. Diese •••••••• würde bekommen, was sie verdiente.

"Hallo Eryn, ich bräuchte deine Hilfe um Sara zu überzeugen...", hörte sie Frank sagen. Er ließ weitere, erklärende Worte folgen, die sie nur fauchend abtat, ihre Augen, in denen Trauer und Wut lagen, noch immer in Richtung der Tochter des Adeligen gerichtet. "Kümmer dich um deinen eigenen Scheiß!" "Alles okay Eryn?", folgte aus seinem Mund. Er hatte sie glücklicherweise nicht gehört.

Die Schönheit seufzte auf und stoppte dann doch. Sie sah ihn an. Er wirkte ehrlich bedrückt, gleichzeitig besah er sie sorgenvoll. Was für ein Kerl. Er hatte so große Sorgen und kümmerte sich dennoch auch um ihre. "Alles Gut, ich war nur in Gedanken... Stress mit Derreck!", deutete sie ehrlich an. Im Augenwinkel konnte sie erkennen, wie Georgina ging, ihr vorerst entkam, wohl nicht mal Notiz von der heranrauschenden Eryn genommen hatte. Womöglich war das besser so. Und was Frank da erzählte, war wichtig. Auch sie selbst fühlte sich verantwortlich für dieses Kind, war sie doch dabei gewesen, als Will der Mutter half, es auf die Welt zu bringen. Ein kurzes Hochgefühl durchströmte sie. Wer auch immer es war - dieser jemand hatte es geschafft. das Baby aus den Händen dieses abartigen Clans zu holen. "Ich schau' mal, was ich machen kann. Kommst du mit?", fragte sie und ging dann vor.

Als Sara die beiden erblickte, konnte Eryn sie nahezu seufzen sehen. Sie schien zu wissen, wofür der Ex-Polizist sie geholt hatte. Die Verletzte schien die Hoffnungen nicht lange aufrecht halten zu wollen. "Eryn, ich habe Frank bereits gesagt..." - "Ich weiß, was du Frank gesagt hast!", unterbrach die Irin sie. Sie nutzte die Wut auf Georgina aus, kanalisierte diese, um Energie für die bevorstehende Überzeugungsarbeit aufbringen zu können. Höflichkeit und schmeichelnde Worte brachten sie nicht weiter, genau so wenig wie sie glaubte, die fleißige Frau mit ihrem Charme und ihrem bezaubernden Äußeren reizen zu können. "Und ich wäre nicht hier, wenn ich auch nur im Geringsten daran zweifeln würde, dass du ihm helfen kannst und sollst!" Wieder öffnete Sara den Mund, doch wieder kam die Barfrau ihr zuvor. Vielleicht war es tatsächlich ihre Wut, die sie die Initiative ergreifen ließ, vielleicht war es die Verletzung, die "Foreman" hemmte.

"Ich war dabei, als Will das Kind... rausholte. Und irgendwer hat es hierher gebracht, um ihm wenigstens eine Chance auf ein normales Leben zu geben, weit genug weg von diesen... Schweinen. Ich weiß, dass du die Hilfe nicht aus Boshaftigkeit ablehnst und deine Gründe hast, aber das Kind hat eine Zukunft verdient. Schon seine Mutter hatte die nicht." Sie dachte an die Umstände, unter denen Frauen auf der Farm gehalten wurden. Hätte sie nicht den Schutz der Siedlung, hätte sie damals den falschen Ort gefunden - nicht Sheng und Derreck, sondern die Orchards erreicht -, hätte es ihr genau so gehen können. "Frank und Silvia sind die besten Eltern, die es an einem Ort wie diesem geben kann. Thomas steht ein fantastisches Leben bevor, und...", sie sah kurz Hilfe suchend zu Frank. "Richard." - "... Richard kann es genau so gehen, die Weichen sind gestellt." Sie vermittelte Optimismus, malte ein positives Bild von der Zukunft des Kleinen, um Sara dann nur härter zu treffen: "Aber die besten Eltern der Welt können keine Nahrung ersetzen. Und so wird die kleine Familie hungern oder sich irgendwann doch dazu entscheiden müssen, den Jungen wegzugeben, weil er der zusätzliche Mund ist, der nicht mehr gestopft werden kann. Und gerade in den nächsten Wochen muss Silvia alleine ohne die Hilfe ihres tapferen Mannes auskommen. Und als die tolle, liebevolle Mutter die sie ist, wird sie früher oder später alles tun, was dazu gehört, als Mädchen für alles für Morris oder als unterbezahlte Sklavin auf den Feldern von Floyd-Williams arbeiten, sich überanstrengend und darunter leiden, wie die heruntergekommenen, jungen Gestalten dieses Dorfes, die mit Waffen spielen." - sie sah demonstrativ auf die versorgte und umwickelte Wunde am Bein der Frau, die ihr gegenüber stand, atmete tief und bedeutsam ein.

"Frank erwartet nicht, dass du ihr etwas schenkst. Silvia braucht keine Almosen, nur einen angemessenen Job und eine Vergütung, die es ihr ermöglicht, Richard für's Erste gesund wachsen zu lassen. Er will nur eine Chance!" Dann grinste sie Sara erstmals an. "Frank und auch ich kommen zwar erst wieder, wenn wir unsere Aufgabe erledigt haben, aber... ich habe gehört, dass sie im Dusty Derreck's große Gefallen gegen viele Getränke tauschen!" Sie zwinkerte der Verletzten zu. "Lass dies einen solchen Gefallen sein. Verliere nichts und gewinne so viel - lass andere gewinnen!"

Caro
14.09.2015, 15:05
Mh. Soviel zum Thema "nicht wie ein Kind behandelt werden". Nach der Reise, die größtenteils stumm verlief, hatte Haile eigentlich ein ganz positives Gefühl von Leo. Okay, mal von dem Blick abgesehen, der immernoch in regelmäßigen Abständen Hailes frische Brandwunde streifte. Während sie oben Wache schieben sollte (Wache? Wovor denn, schnell wachsendem Gras?) und Leo offensichtlich im Keller herumvorwerkte und eine Tür nach ihrem werten Befinden ausfragte (oder was auch immer sie da tat) schaute sich Haile ein wenig in Riviera um. Über der Geisterstadt lag ein gespenstischer Nebel und der Geruch von Verwesung um Sumpf war allgegenwärtig.

Ihre Gedanken wurden rüde von der merkwürdigen Frau unterbrochen, die noch irgendwas von Stoff und Gestank faselte, und dann mit harschen Arbeitsanweisungen die Stille durchschnitt. Vor Schreck verschluckte Haile sich fast an einer widerspenstigen Haarsträhne und würgte kurz. Die meinte ein Kichern von vorne zu hören und riss sich schnell wieder zusammen. Der Geruch war mittlerweile dem in den Tempeln sehr ähnlich.

"Ich werde nur den Teil oberhalb des oberen Scharniers der Tür entfernen, die Untoten haben da keine gute Handhabe und die Tür hält höchstwahrscheinlich weiter stand. Hilf mir dann gleich mal bitte mit ein paar Regalen und der Kühltruhe, ja?“
"..."

Haile hatte schon früh gelernt, in solchen Situationen keine Widerworte zu geben (Wie auch) und einfach die Aufgaben zu verrichten. Dann musste man wenigstens keine Konversation treiben. oder wurde gleich in Ruhe gelassen. Was auch immer das Ziel war, nach einigen schweißtreibenden Umbauarbeiten wurde Haile schließlich entlassen.

"Danke, den Rest schaffe ich denke ich allein, schieb draußen weiter Wache oder was auch immer Du willst.“
"..."

Haile schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern. Soll sie halt machen. Bisher war sie sich noch nicht ganz sicher, ob die Frau zu ihrer neuen Familie gehörte, und dementsprechend war sie sich definitiv zu schade, bei dem Massaker an den Gereinigten zu helfen.

Kaum war sie wieder in den Straßen von Riviera Beach angekommen, führten ihre Füße sie wieder zu den ehemeligen Anlegestegen. Dieser Geruch. Irgendetwas darin zog Haile magisch an. Gerade die großen Boote, die ihr entfernt bekannt vorkamen (waren das nicht Versorgungsschiffe? Die kannte sie von Jacks Insel.) schienen noch in einem einigermaßen guten Zustand zu sein. Warum sind sie hier, und nicht auf dem Meer? Grazil wie eine Raubkatze bewegte sie sich auf die vermoderten Holzplatten zu und achtete auf jeden einzelnen Schritt. Eine Schwimmtour musste nun wirklich nicht sein. Die große Yacht, auf der in vergilbten Buchstaben ein Name stand, den Haile nicht lesen konnte.. Ja, das war der Ursprung des Geräuschs, und damit auch ihr Ziel.

Aufgabe Sigma - Parcour + Raufbold

Daen vom Clan
14.09.2015, 15:42
Sara hatte wiederholt versucht, das Wort und damit die Initiative an sich zu reissen, doch Eryn hatte ihr keine Chance gelassen.
Noch ehe Sara endlich zu einer Antwort ansetzte, wusste sie, dass sie gewonnen hatte, denn die schlanke, fleißige Frau blickte nach unten und schien angestrengt zu überlegen.

Eryn: Probe Handel: Bestanden.

Doch was sie dann sagte, wusste die Schönheit und den ehemaligen Polizisten trotzdem zu verwirren. Mit ganz ruhiger Stimme und mit einem Blick, der um Verständnis bat, sprach sie:
"Wie ich bereits sagte. Ich kann Niemanden bevorzugen. Und ich werde Niemanden bevorzugen. Jeder bekommt die gleiche Chance und Niemand von mir eine besonders wertvolle Aufgabe zugewiesen."
Franks Schultern sackte ein wenig nach unten und er nickte, wusste er die Beharrlichkeit von Eryn ebenso zu schätzen wie die Ehrlichkeit und Integrität von Sara.
Eryn jedoch wurde langsam wütend, an diesem Tag, an dem einfach nichts gelingen wollte und während sich ihre Wangen vor Frust und Enttäuschung rot färbten, war es diesmal an Sara, ihrem Gegenüber das Wort zu verbieten.
"Was jedoch nur MICH etwas angeht, sind die Aufgaben, die ich erledige und die MIR zugewiesen sind." Nun grinste sie sogar schelmisch. "Ich bevorzuge Niemanden. Aber ich tausche gerne meinen Job mit Sylvia und zwar den bei den Hühnerhäusern. Durch die Verletzung bin ich sowieso nicht in der Lage, mich zu bücken und ehrlich gesagt total froh, wenn ich am Tag einmal vier Stunden sitzen und auf die Kinder aufpassen kann. Und die Arbeit mit Talia bei den Hühnern wird sehr gut belohnt." Sie nickte den Beiden fröhlich zu und Frank atmete erleichtert auf.
"Wenn Sheng so reden könnte wie du, Eryn, dann hätten wir hier mittlerweile U-Bahnen und ein Space-Program.", flachste "Foremen" und Frank und sie begannen schallend zu lachen, während Eryn augenscheinlich nicht verstand, was diese Relikte der alten Welt sein sollten.
Aber eines schien sicher - Thomas und Richard waren nun sicher versorgt.
"Und nicht vergessen, Eryn, du schuldest mir Einen.", zwinkerte Sara als die wieder gingen.

---

Leo konzentrierte sich, holte einmal tief Luft und begann, den Plan in die Tat umzusetzen.
Die Untoten, deren Augen in der Dunkelheit des Raumes nur gruselig glänzten und die so dumm waren, nach ihr greifen zu wollen, verloren ihre Hände an die Machete. Schmutzigschwarzer Schleim tropfte von den Armstümpfen und mit einem Geräusch von in sich zusammenfallender Wäsche landeten Arme und Hände gleichermaßen nebeneinander.
Danach machte sie sich daran, den Kadaver von Lili in den Raum zu wuchten und in eine Ecke zu werfen und die Untoten folgten diesem neuerlichen Impuls. Schnell hatte sie dann die Fackel hinterhergeworfen und erkannte die stark verwesten Untoten, die teilweise mit ihrer Kleidung zusammengewuchert waren und sich nun ungelenk dem Kadaver der armen Lili näherten, diesen ungeschickt dabei mit den Füßen weiter wegstoßend, doch waren diese Bewegungen geeignet, damit Leo ihr Bewegungsmuster erkennen konnte. Sie wurden von kaum mehr als den verroteten Muskelstränken zusammengehalten, waren jedoch noch immer von tödlicher Fressgier erfüllt...

Leo erkannte zudem in dem Raum an der hinteren Stirnweise in einer Vitrine ein wunderschönes Jagdgewehr mit Scharfschützenaufsatz und an der linken Seite des Raumes eine kleine Werkbank, an der allerhand verschiedene Gegenstände zu liegen schienen, als hätte sich hier Jemand als Bastler versucht.
Sie wusste aber auch, dass sie - sollte sie den Raum wirklich betreten - sich maximal nur einer Sache würde widmen können.
Das Gelände war schlichtweg zu unsicher und je mehr Lärm sie machten, je länger sie sich in Riviera Beach aufhielten, umso gefährlicher wurde es, denn jeder Kampf mit Untoten verursachte Lärm. Schnelligkeit war das Gebot der Stunde.

a.) Sich der Werkbank nähern: normale Kampfprobe, da Vorplan sehr gut.
b.) Sich dem Gewehr nähern und einmal den Trait "Schütze" zum Verteilen abgreifen: normale Kampfprobe, da Vorplan sehr gut.

--

wusch
14.09.2015, 16:07
Frank musste sich mit Mühe zusammen reißen, um Eryn nicht um den Hals zu fallen, so dankbar war er. Nun würde Silvia gut für sich und die Kinder sorgen können, während er fort war und er konnte aufbrechen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Nun musste er es nur noch schaffen in einem Stück wieder zurück kommen, was auch nicht schwerer werden konnte, als Sara zu überzeugen. Ein wenig über seinen eigenen Witz grinsend wandte er sich zu Eryn. Vielen Dank Eryn, du hast meiner Familie soeben einen wirklich großen Gefallen getan. sagte er aus tiefstem Herzen. Wenn sich zufällig doch noch etwas ergeben sollte, bei dem ich dir helfen kann, sei es einem Hund auf 500 Meter die Flöhe vom Fell zu schießen oder gestohlene Munition zu finden, dann bin ich dein Mann. erklärte er ernsthaft. Er drang jedoch bewusst nicht weiter in sie ein. Er sah dass etwas sie bedrückte, wenn sie sich ihm anvertrauen wollte, dann würde sie es tun.
Ich muss dann zu Silvia und ihr die gute Nachricht überbringen Eryn, wenn du mich brauchst, weißt du ja wo du mich finden kannst. Danke nocheinmal. erklärte Frank als er sich auf den Weg zu Silvia machte.
Als er schließlich bei ihr ankam, war sie gerade dabei Thomas zu erklären, dass er von nun an ein kleines Brüderchen haben würde, weil seine echte Mama sehr sehr krank gewesen sei und sie versprochen hatten, sich um ihren Sohn zu kümmern. Als Thomas die schwierige Frage stellte, wo denn der Papa sei, schaltete sich zu Silvias Erleichterung Frank ein und erklärte seinem Sohn, dass der Papa gestorben sei um seine Frau zu retten. Die Wahrheit, die wahrscheinliche Vergewaltigung mussten sie einfach verschweigen. Die Geschichte war einfacher und besser, Thomas würde sie glauben, taten dies schließlich auch Figuren in Märchen.
Als sie Thomas schließlich zufriedenstellend die Angelegenheit erklärt hatten, wandte er sich an Silvia um ihr das Ergebnis des ganzen mitzuteilen.
Ich habe mit Sara gesprochen und erst meinte sie, sie könne nicht einfach jemanden bevorzugen, du kennst sie ja. begann Frank seine Erzählung am Anfang. Doch glücklicherweise habe ich Eryn getroffen und sie hat sich bereit erklärt mir zu helfen. Sie hat Sara dann überzeugt, dir etwas zu helfen. Sie tauscht mit dir den Job, du bekommst ihren Job bei Talia und den Hühnerhäusern. Die Bezahlung da ist alles andere als schlecht und es ist auch keine Knochenarbeit. begann Frank zu erklären und schob dann auch noch alle anderen Details des Gesprächs nach. es dürfte reichen um dich und die Kinder zu versorgen. schloss Frank seine Erklärung als er fertig war.

Sheng, Frank und ich haben bedeutende Fortschritte im Fall der Munition und, naja, Stuttons erzielt. begann Strider zu erklären Wir haben zuerst mehrere Spuren in der Waffenkammer gefunden, unter anderem in Wingmans Tagebuch die Sichtung von Stutton in der Nähe der Waffenkammer in der nacht in den letzten Jahren wiederholt vorgefunden und für vorletzte Nacht auch die Sichtung einer Blonden Kultistin. Frank hat hier Haile als Verdächtige ausgeschlossen und ich denke ich schließe mich an. Wir haben schließlich die Spur Stuttons verfolgt und sind zu ihm in den Leuchtturm gegangen, wo wir ihn erhängt vorfanden, Selbstmord, letzte Nacht um genau zu sein, wie Will hier feststellen konnte,außerdem hatte er kurz zuvor noch Sex gehabt und direkt vor dem Tod eine Ohrfeige bekommen. Im Leuchtturm fanden wir neben einem unglaublichen Chaos zum einen vor, dass der Leuchturm zu einem Morsegerät gen Westen umgebaut wurde. Auch haben wir die gestohlene Munition in Stuttons schwarzem Rucksack gefunden, sie ist bei Wingman im Dusty Derrecks. Im Übrigen haben wir dieses Puzzel in Stuttons Mund gefunden. führte Doc Strider aus und erklärte dabei den Tatort gründlich. Dann als er das Puzzel erwähnte, holte er es aus der Dose und breitete es vor Sheng aus. Sagen dir die Worte 'Der Auserwählte ist auferstanden.' etwas? Das ganze scheint sich auf unseren Sarg dort draußen zu beziehen. fügte Doc Strider noch hinzu.

truecarver
14.09.2015, 16:46
Es klopfte an Jägers Tür. Drei feste, regelmäßige Schläge mit der Faust. Ohne zu zögern richtete er sich auf und stieg von seiner alten Matratze herunter. In der kleinen Pause, die nun jäh unterbrochen wurde, hatte er in seiner Hütte gelegen und mit halboffenen Lidern an die Decke gestarrt. Jegliche Versuche, die Geschehnisse vor seinem geistigen Auge Revue passieren zu lassen, schlugen fehl. Sobald er es schaffte einen halbwegs kohärenten Gedanken zu fassen, drängte sich das Bild von einer perfekt gerollten, perlweißen Kippe vor sein geistiges Auge. Hey, meldete sich seine innere Stimme zu Wort, machst du dir etwa Sorgen über die bevorstehende Reise ohne Wiederkehr? Ist es etwa die Angst vor der Rache blutrünstiger Plünderer, die dich an deinen eigenen Eingeweiden aufhängen würden, wenn sie nur die Gelegenheit dazu hätten? Dann dieses Gefühl, das Schicksal der gesamten Menschheit auf dem Rücken zu tragen; muss auch ganz schön eigenartig sein, unmöglich mit Worten zu fassen und doch allgegenwärtig, stimmts? Ah, und so denkst du also sieht Georgina nackt aus. Doch warte! Hier, schau. Ist das Zigarettenpapier nicht bei Weitem attraktiver als irgendein eingeschnapptes Weibsbild und weitaus befriedigender als die Aussicht auf das Fortbestehen des homo sapiens? Schau wie zärtlich es sich auf deine Finger legt, die Fingerkuppen mit seiner Leichtigkeit streichelt. Und dieser Geruch! Das ist doch nicht etwa? Oh doch. Wie fein der goldbraune Tabak auf das Weiß rieselt. Nun benutz deine Finger, komm, du kennst die Bewegungen. Vergiss nicht, du hältst hier nicht deine krumme Kosakenkeule zwischen den Beinen, sondern etwas ganz filigranes, ein zartes Geschöpf, das Respekt und Zärtlichkeit verdient. Jäger ertappte sich, wie er mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger eine Rollbewegung vollführte. Es hat nicht viel gefehlt und er wäre aufgesprungen, hätte eine seiner Kippen rausgekramt und sie sich mit zittrigen Pfoten alles andere als filigran in die Schnauze gestopft.

Dankbar für die Unterbrechung und mit intaktem Stolz marschierte er in seiner Unterwäsche zur Tür. Dahinter wartete Sara auf ihn, nickte leicht zur Begrüßung und sagte:

"Wingman wartet auf dich. Sind das Ponys auf deinen Shorts… Wingman wartet auf dich. Bereite dich auf einen Einsatz vor und bitte bring ihn nicht auf die Palme, Jegor. Der Mann hat sehr viel zu tun im Moment und braucht jetzt keine Sprüche."

"Uh, verstanden. Wingman, Einsatz, Sprüche. Verstanden! Danke."

"Jäger, ich sagte…"

Ohne recht zu wissen, was er da tat, schlug Jäger die Tür vor Saras Nase zu. In etwas weniger als einer Minute riss er in voller Montur die Tür wieder auf, wo Sara mit verschränkten Armen auf ihn wartete.

"Du wirst deinen Rucksack brauchen, Soldat. Mission lautet: Ressourcenbeschaffung, so viel kann ich dir schon sagen."

3,2 Sekunden später liefen sie über den Marktplatz in Richtung Derrecks umfunktioniertem Ex-McDonalds-Filiale Pub-Stützpunkt. Jäger gab sich Mühe, die Augen nicht auf die Marktstände zu richten und dabei Gefahr zu laufen einen Blick auf eine perfekt symmetrisch aufgestellte Reihe nigelnagelneuer Zigaretten zu erhaschen. Er hatte Angst die Selbstbeherrschung zu verlieren und damit all das harte, langjährige Training zu betrügen. Sara war es, die das Schweigen brach:

"Schläfst du etwa auf dem Boden, Jegor?"

"Boden? Nein, kein Boden. Habe gute stabile Matratze. Reicht."

"Ja, das mein ich. Du weißt schon, dass du jederzeit ein Bettgestell, frische Bettwäsche und eine neue Matratze bekommen kannst, wenn du danach fragst."

"Ich weiß, ich weiß. Nur, einfache Matratze besser. Sie nicht hart wie Boden, aber auch nicht weich wie Feder. Gut für Rücken. Und wenn du schläfst im Freien, dann du besser gewöhnt daran. Wir in Wälder oft auf harte Boden geschlafen. Rücken und Arsch wie Beton, kann schlafen auf spitze Steine wie Fakir, verstehst?"

"Das hier sind aber nicht deine Wälder in Osteuropa. Ist es nicht das, wofür wir alle so hart arbeiten? Komfort, kleine Genüsse, die gut tun und das Leben lebenswert machen?"

"Jeder wie er mag, sage ich. Es wird eben sehr schade sein für mich, wenn ich merke, dass schlafen auf harte Grund plötzlich weh tut, nur weil ich immer auf Zuckerwattewölkchen gepennt. Herz von echte Soldat muss hart bleiben, wie Arsch nach Jegors Matratze."

Große Worte, sagte er sich bitter und dachte daran wie er noch vor wenigen Minuten kurz davor stand, an in Papier eingewickelten Pflanzenresten zu saugen als wär es die Muttermilch. Sie bedachte ihn mit einem für Sara ungewohnt mildem Blick und ein leichtes Schmunzeln spielte auf ihren Lippen. Als sie eine Abzweigung erreicht hatten, sagte sie:

"Ich muss noch Niki abholen. Er wird dich dieses Mal begleiten. Dass ihr mir ja vollzählig und heil wieder antanzt. Das ist ein Befehl, verstanden?"

"Jawohl!", erwiderte Jäger und salutierte locker mit zwei Fingern.

Daen vom Clan
14.09.2015, 17:03
https://www.youtube.com/watch?v=mHFOLqWgpEY

Kopfschüttelnd hatte Andrea begonnen, dem Jungen die Fesseln durchzuschneiden, der sich danach haltsuchend an sie schmiegte und so erschöpft wirkte, als ob er alleine nicht würde gehen können, so klammerte er sich an Arme und Rücken der alten Dame und zog Diese fast mit nach unten auf die festgestampfte Erde des Little Cadiens.
„Hilf mir mal…“ flüsterte die alte Frau in Richtung der Taucherin, wissend, dass die Gefahr durch die Untoten noch nicht gebannt war und Zeit noch immer ein wichtiger Faktor war, da sie wahrscheinlich beim Rückweg einen verletzten, ihnen jedoch gänzlich unbekannten, Jungen zu schleppen hatten.

Doch Evi blickte die Maske an und die Sonne, die sich in den Augen hinter der Maske spiegelte und wie das Licht dieser Augen langsam erstarb, als die Kreatur hinwegdämmerte.
Die Maske selbst sah aus wie aus Holz und Wachs geschaffen, sie hatte keine Mundöffnung, also musste er die Flöte herum drapiert haben, als er sie gespielt hatte. Sie war kunstvoll geschmückt, verziert, als schien sie ihrem Besitzer sehr viel zu bedeuten, die Ränder waren abgegriffen, als wäre sie lange und viel getragen und immer wieder aufgesetzt worden. Gekleidet war der Kultist in eine schwere Robe, im Gegnesatz zu der Robe, die der Junge trug, war diese aus grobem, hässlichen und stumpfen Stoff und wirkte vielfach geflickt.

Entschlossen und Andreas leise Rufe nach Unterstützung ignorierend, ging sie mit der Beweglichkeit ihres agilen Körpers schnell auf die Knie und legte beide Hände an der Maske an.
„Nicht… Nein…“ hörte sie eine schleppende Stimme unter der Maske rau und verloren hauchen, ein letztes Flackern kehrte in die Augen zurück, die sie nun musterten, obschon eine Pupille nicht mehr zu erkennen war, nur dunkle Schatten.
Evi zog die Maske mit einem Ruck vom Gesicht des Kultisten und erstarrte. Ein entfernt menschliches Gesicht blickte sie an, doch Lippen und Nase waren vollkommen zerfressen und verfault. Die Haut des Gesichtes war mit Totenflecken übersät und es sah aus, als würde der Mann bei lebendigem Leib verschimmeln und verrotten. „Nicht… tot…“ flüsterte der Mann ein weiteres Mal und die Taucherin erkannte, dass der Mann trotzdem nicht atmete, hatte er doch auch jede Art von Schmerz ignoriert. Sie blickte auf die Fingerspitzen der beiden Hände, mit denen sie die Maske entfernt hatte und erkannte, dass diese mit einer schleimig-schwarzen Flüssigkeit bedeckt war, dazwischen Schlieren von Blut. Sie hatten ihm in den Schädel geschossen, doch noch lebte er und sein Blick suchte den Ihren. "...auferstanden...", wisperte er und starb, während er unentwegt Evi anblickte.

Andrea half dem Jungen auf die Beine und legte ihm eine Hand unter das Kinn, um ihn besser ansehen zu können.
"Und wen haben wir da?", fragte die alte Dame und der Junge antwortete flüsternd und erschöpft: "Ich bin Rory Cletus, von der Farm... wir sind Verbündete der Siedler hier..."
Erst dann schien er die andere Frau wahrzunehmen und etwas stahl sich in seinen Blick. "Bringt mich nach Hause... mein Pa wird euch mit Munition belohnen...", sagter abermals sehr leise, den Blick unangenehm starrend auf Evi gerichtet.
Der Rückweg würde schwierig werden, denn im Sumpf rührten sich bereits Geräusche und das seltsame Schmatzen von Füßen im Schlamm war leise zu vernehmen.

Was nur sollten sie mit dem Jungen machen?
--

Haile kam der Yacht und seinem Hafen immer näher. Die meisten Schiffe waren eindeutig schon lange tot und vergessen, sie lagen schief im Wasser, wurden unterspült oder waren schließlich komplett gesunken.
Doch eines der Schiffe ragte dabei heraus und zog das junge Mädchen förmlich magisch an. Es war eine wunderschöne alte Yacht aus Holz, sie war sauber vertaut worden und auf den ersten Blick mochte man meinen, dass sie im exzellenten Zustand war. Doch so wie ein waidwundes Tier blutend auf dem Altar lag und mit großen Augen seinen eigenen Gedärmen nachblickte, ein Anblick, der Haile immer irgendwie Trost und Ruhe gespendet hatte, so war auch dieses Schiff tödlich verwundet, wie ihr auffiel.
Ein anderes Schiff hatte sich unter die Yacht geschoben und hielt sie alleine dadurch noch über Wasser.
Am interessantesten wirkten jedoch die großen Kisten und Bündel mit - offensichtlich - Proviant, die am Deck der Yacht vertaut waren und mit einem Netz festgehalten wurden. Doch auch die Gereinigten hielten sich hier auf, wie ihr auffiel. Im Wasser waren sie, in den Netzen des unten liegenden Fischerbootes gefagen, dümpelten sie wie schlafend, so friedlich, dahin. Doch Haile wusste, dass es gereicht hätte, einen Stein ins Wasser zu werfen, um die Untoten aufzuscheuchen und auf Jagd gehen zu lassen - so sicher wie eine Spinne auf Bewegung in ihrem Netz reagierte...

Sollte es ihr also gelingen, ihren Weg auf das Schiff zu finden, dann musste sie unglaublich schnell sein und zumindest einige der Dosen des Proviantes retten. Denn das Schiff würde vielleicht durch ihre Bewegung zur Seite gerückt und endgültig abrutschen und sie damit genau in die Fänge der Gereinigten treiben. Und dafür war es zu früh...

Ergebnis der Proben per PN.

Layana
14.09.2015, 17:22
"Ah! Tut das gut!" seufzte Lisa erleichtert aus, als sie in der Bar Platz nahm und ihre Füße endlich einmal ruhen konnten. Den ganzen Tag war sie unterwegs gewesen und der Weg zur Karawane und zurück hatte an ihren nackten Füßen seine Spuren hinterlassen. Es war doch ein gewaltiger Unterschied, ob sie nur in der Siedlung unterwegs war, oder draußen auf der Straße. Lisa nahm sich vor auf jeden Fall noch die alten Senkers ihrer Mutter einzupacken, bevor sie endgültig von hier aufbrachen. Bis in die große Stadt würde sie es ohne Schuhe definitiv nicht schaffen. Und Pferde, Wagen oder sonstige Fortbewegungsmittel hatten sie nicht für alle, es würde definitiv ein großer Teil zu Fuß laufen müssen. Und wenn sie mitgehen wollte, durfte sie für keinen ein Hindernis oder eine zusätzliche Last darstellen.

"Soll ich dir und Al ein wenig zu essen organisieren? Ihr wollt doch nicht abermals ausrücken, ihr müsst und solltest euch einmal ausruhen, ihr habt Großartiges erreicht. Gerade bei Perlmutter weiß man nie, woran man ist, sie ist sehr misstrauisch ab und an." Lisa nickte Sheng dankbar zu. "Ja, gerne. Eine kleine Pause tut auf jeden Fall gut." Nur wenige Augenblicke später kam Sheng mit zwei neuen Tellern voll Suppe zurück. Die Suppe war klar und roch leicht würzig, viel Einlage hatte sie allerdings nicht. Lisa nahm einen Löffel und führte ihn vorsichtig in Richtung Ihres Mundes. Immerhin war die Suppe heiß. Sie pustete vorsichtig und probierte, konnte es sich allerdings nicht verkneifen ihre Mundwinkel leicht zu verziehen. 'Eh... lecker ist anders' dachte sie sich, zwang sich jedoch noch ein paar Löffel hinunter, bis es ihr reichte. Sie stand auf und ging hinüber zu Wingman, der offensichtlich den Überblick über den Einsatzplan und alle Ressourcen hatte. "Hey, Wingman! Wie sieht es denn mit unseren Nahrungsmittelvorräten aus? Ich würde zum Abschied aus Shengs Hope gerne noch einmal etwas schmackhafteres essen als diese Brühe hier." Der Angesprochene, wie immer tief in seine Pläne vertieft, sah verdutzt auf. "Naja, unsere Nahrungsressourcen sind noch ziemlich knapp. Da könnten wir auf jeden Fall noch mehr vertragen. Erst recht, wenn du zum Abschied ein Festmahl wünscht."

Lisa kratze sich am Kopf. Wo könnte sie noch Nahrung auftreiben? Bis die Karawane hier war, würde es vermutlich noch eine Weile dauern, abgesehen davon würde dies auch nicht für das Fest und die bevorstehende Reise ausreichen. In Lisas Magengegend knurrte es. Wir gerne würde sie sich einmal wieder so richtig satt essen? Fleisch, Gemüse, Kartoffeln... 'Was für ein Luxus' wollte sie diesen Gedanken sofort wieder abtun, als ihr bei dem Wort Luxus eine Idee kam. "Morris!" entfuhr es ihr und schon rannte sie hinaus aus dem Dusty Derrecks und in Richtung Norden auf Morris' Yacht zu.

Kurz vor ihrem Ziel verlangsamte sie ihre Schritte und legte sich einen Plan zurecht. Morris liebte den Luxus und ein ausschweifendes Leben. Bestimmt freute er sich auf die Feier und das angekündigte Festmahl. Und Lisa konnte recht passabel kochen. Dort wollte sie ansetzen.

"Hallo Morris!" begrüßte sie den Lebemann mit einem fröhlichen Lächeln. "Na, schon in Vorfreude auf die große Abschiedsfeier? Ich bin gerade dabei alles vorzubereiten und habe mir überlegt, was du da wohl gerne essen möchtest. Ich möchte natürlich, dass einer von Shengs Hope größten Gönnern mit allem zufrieden ist. Vielleicht kann ich dir ja vorab eine kleine Kostprobe zubereiten?"


OOC: Lisa kocht für Morris (Aufgabe Iota, Koch und Gebräuche: Siedler)

Caro
14.09.2015, 17:49
Ihre Finger fuhren langsam die verblassten, eingebrannten Buchstaben an der Seite des Schiffes entlang. Sie würde keine Zeit haben. Zumindest nicht viel. Genau so wenig Zeit, wie die Besitzer dieses Schiffes, die es offensichtlich schon mit Vorräten und Proviant beladen hatten. Heute war nicht mehr viel davon zu sehen - nur noch wenige Reste des Essens schienen überhaupt genießbar. Aber das war auch egal. Dieser Geruch. So süß. So schwer. So unwiderstehlich. Haile warf einen letzten Blick auf die Gereinigten, die in den Netzen unter dem Schiff vor sich hindümpelten.

"..."

Flink kletterte sie auf die "Heather" und ließ die Konservendosen links liegen. Es trieb sie tiefer in den Bauch der Yacht. Es ging eine wackelige Treppe hinunter. Dort fand sie die Quelle des Duftes: Kleine Glasflaschen, schön drapiert und mit bunten Flüssigkeiten gefüllt. Eine davon war zerbrochen und verströmte ihr Aroma. Was war das? So etwas intensives hatte Haile noch nie gerochen. Der Flakon hatte einst anscheinend die Form einer Katze, aber mehr konnte sie nicht erkennen. Aber dafür zog etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich.

Ein Spiegel.
Ein wunderschöner Handspiegel, mit einem Griff aus Metall, mit Verzierungen um die glänzende Fläche herum.
Himmel, sah ich schon immer so scheisse aus?

Einige ihrer Zöpfe hatten sich im Laufe des Tages gelöst, und zum ersten Mal konnte sie einen unverstellten Blick auf ihre Schulter werfen. Die schwarze Wunde sah viel schlimmer aus, als sie es gedacht hätte und was war eigentlich mit diesen schwarzen...

"!!!"

Ein Ruck ging durch die "Heather". Unter dem Schiff rumorte es, und wenn man darauf achtete, wurde die Schieflage noch etwas schlimmer. Haile riss ihren Blick von dem Spiegel weg und rannte an Deck. Japp. This ship is going down. Jetzt ging es weniger um Finesse, sondern um Schnelligkeit. Sie sprang auf den Holzsteg, der ebenfalls bereits gefährlich wankte.

So schnell sie ihre Füße trugen, hastete Haile von einer Holzstrebe zur nächsten. Das ganze Konstrukt stürzte unter ihr zusammen, und hinter ihr hieften sich die lebenden Leichen aus dem Wasser. Der Steg vor ihr war schon fast komplett eingebrochen, und von links und rechts schoben sich Gereinigte auf die kläglichen Überreste der Holzkonstruktion. Haile holte tief Luft und drückte sich mit all ihrer Kraft vom letzten Stück des Stegs ab und sprang.

Es war, als hätte die Welt aufgehört, sich zu drehen. Unter ihr die Untoten, vor ihr das überwucherte Ufer und das Gewicht des Spiegels fest in ihrer Hand. Ihre Füße berührten das schilfige Gewächs, als es geschah. Sie rutschte aus und fiel rückwärts zurück ins Wasser, direkt in die gierigen Arme der Gereinigten. Ein Schicksal, für das zahlreiche Kultisten getötet hätte. Nicht so. Die Dunkelheit der See umfing Haile wie ein Mantel, sie spürte die Kratzer, die Arme und Beine um sich herum. So nicht.

Mit all ihrer Willenskraft stieß Haile ihre Arme nach hinten und köpfte damit einen der nassen Zombies glatt. Oh. Wasser tut denen nicht gut.. Aufgeweichte, tote Haut, Hände, Kiefer - die Untoten hatten Haile wenig entgegenzusetzen. Sie waren im Wortsinne eingeweicht von ihrem jahrzehntelangen Bad. Aber noch war es nicht überstanden. Sie bekam ein altes Tau zu fassen und zog sich damit wieder über Wasser. Ihre Beine traten nach wie vor unkoordiniert nach den Gereinigten unter Wasser. Langsam, mühsam, sanken alle Untoten zum Boden des Ufers und bildeten damit ein Bett, aus welchem Haile sich ans Ufer ziehen konnte.

Mit letztem Atem, durchnässt, zerkratzt, aber glücklich ließ Haile sich auf den überwuchertern Boden fallen. Sie war voller Schilf und Moos, ihre Haare ein einziges Nest aus feuchten Strähnen und ihr Kleid noch zerfetzter als zuvor, ihre Kohlezeichnungen im Gesicht verlaufen. Sie ließ den Spiegel sinken, seufzte tief und machte sich dann zurück auf den Weg zu Leo.

Der Spiegel steht symbolisch für einen geheimen Metalevel-Trait

Mephista
14.09.2015, 17:59
Bis zu Ablenkung hatte ihr Plan ausgezeichnet funktioniert.
Die fast schon von selbst zerfallenden Untoten scharten sich um die Überreste der armen Lili und erschienen vollkommen eingenommen davon. Zu eingenommen, denn sie konnte sie garnicht wieder an die Tür kriegen.
Der Blick durch den Raum verriet ihr zwei sehr verführerische Dinge: Zum Einen ein Prachtstück von einem Gewehr und zum Anderen eine verheißungsvolle Werkbank mit Sachen, die sie von ihrer Position aus nicht genau erkennen konnte. Sie erinnerte sich an die Worte de Wachmannes, nach derer Munition neben Nahrung dringend gesucht wurde für ihre Unternehmung. Doch ob das Gewehr geladen war, und noch wichtiger, Nachlademunition in der Vitrine oder deren Nähe gegeben war, konnte sie nicht sicher sagen. Sie wusste aus ihren Beobachtungen, dass es einige bewanderte Schützen in Shengs Hope gab, doch die waren meist auch bewaffnet.
Zwar konnte sie bei der Werkbank gar nicht ausmachen, was es zu holen gab, doch die Verheißung und Neugier auf etwas unglaublich Nützliches gewann die Oberhand in ihr und fällte die Entscheidung.
Léo konnte sich ohne Probleme durch den Spalt zwängen-das große Zehren hatte Übergewicht zu einer Legende für die meisten Leute gemacht-doch sicher ist sicher. Lautlos und vorsichtig löste sie das zweit höchste Brett von der Tür, um leichter und schneller wieder aus dem Raum herauszukommen.
Dann machte sie sich daran, sich langsam und bedächtig ohne Laut in den Raum zu wagen, mit der Werkbank als Ziel.

Daen vom Clan
14.09.2015, 21:46
Sheng besah sich das Puzzle lange Zeit, stumm und stillschweigend, denn ein sehr ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit.
Er hielt die Stücke, einzeln in die Höhe und die Ähnlichkeit zum Sarg war verblüffend. "Was denkt ihr, wie alt ist das Pergament?", fragte er in die Runde, als Doc Strider als Jemand, der schon viel gebastelt hatte und sich gut auskannte, antwortete: "Rein vom Papier her? Es ist vergilbt und dreckig, es ist einige Jahre alt."
"Genau das meine ich." meinte Sheng und zeigte auf einige Ränder und Farbverläufe. "Das Papier ist alt, die Farbe darauf aber mindestens genau so alt."
"Was bedeutet, dass dieses Stück Papier schon lange vor Adams Rückkehr angefertig wurde.", schloss Frank den Faden und die Drei sahen sich unbehaglichen Blickes an. Es wirkte, als wäre es plötzlich einige Grad kälter in der ehemaligen Bar geworden...

---

Sara schmunzelte. "Dieser Russe ist schon ein echtes Original.", dachte sie sich und ging über den Markt, um Talia Bescheid zu geben, dass sie fortan eifrige Unterstützung am Hühnerhaus haben sollte.
Der Tag kam ihr auf einmal viel heller und fröhlicher vor, nun, da sie Frank und seiner Familie helfen konnte, ohne ihre Prinzipien dabei zu verraten. "Das sind schon gute Leute..." sagte sie sich, als sie schmerzhaft das Bein nachzog und ein klein wenig murrte. Von der Verletzung würde sie noch einige Zeit etwas haben, soviel war ihr klar.
Trotzdem fiel ihr auf, wie allgemein heiter, fröhlich, gar ausgelassen die Menschen der Siedlung waren. Selbst Georgina erinnerte an ein aufgeregtes und aufgekratztes Kind, während die Bewohner ihr längst nicht mehr so feindselig gegenüberstanden, zumindest dem Anschein nach, nachdem sie mit ihnen die halbe Nacht gejubelt hatte. "So fügte sich eben alles zusammen.", schloß sie ihren Gedankengang fröhlich und nickte und grüßte die Bürger der Siedlung, die eifritg Nahrung und Munition zusammentrugen, während sie sich aufmachte, die in Frage kommenden Transportmittel zu inspizieren.
Bald schon sollte sich Jemand aus der Mitte der Reisenden ein Gefährt aussuchen. Sie jedenfalls war gespannt.

---

Morris war dabei die Sonne zu genießen und malte kleine Buchstaben in den Flugsandstaub seines Schiffes, während er auf dem Sonnendeck lag und sich seinen Wein schmecken ließ.
Als er die Stimme von Lisa hörte, drehte er sich lächelnd um und musste sich eingestehen, dass es ihn schon ein wenig verwunderte, so viel angenehmen Besuch plötzlich zu haben, auf der anderen Seite sagte ihm ein feines Stimmchen, dass es wohl an seiner heute Nacht mehr als großzügigen Spende von Nahrung und Lebensmitteln gelegen haben musste.
Er jedenfalls ließ es sich gefallen, er genoss es sogar. Dass er seinen Lakeien, den lieben Kleinen und auch einigen Frauen aus der Siedlung alles befehligen konnte, sicherte ihm seinen Lebensstandard, doch die Wahrheit ist und war, dass er sich schrecklich gelangweilt fühlte. Wäre er nur zehn Jahre jünger gewesen und körperlich deutlich robuster, so hätte er sich sofort zu dieser Selbstmordmission gemeldet, doch er war weich geworden und hatte es geschafft, sich selbst zu verhätscheln. Ein wenig grimmig blickte er auf das kleine Bäuchlein hinab, welches seinen eigentlich sehr attraktiven, da nahtlos braungebrannten und narbenlosen, Leib in seinen Augen verunstaltete, doch letzten Endes nützte alles Hadern nichts. Als er aufstand und zur Reling ging, erkannte Lisa, dass der Mann splitterfasernackt da stand und sie schelmisch fröhlich begrüßte.
"Miss Schiller" - er deutete eine Verbeugung an und schenkte ihr ein warmes Lächeln - "Es ist unerheblich was gekocht wird. Stimmt die Begleitung, mit der man zusammen diniert, dann steht es außer Frage, dass der Abend gelingt. Und in Ihrem Fall, wie sagt man so schön, isst das Auge auf jeden Fall mit." Es war offensichtlich ein Scherz, dass er sie siezte, er war manchmal dafür bekannt, sich wie die fröhliche Parodie eines echten Kavaliers zu geben, obschon sein Charme dank seines guten Aussehens bestimmt nicht immer ziellos verpuffte.
Er schlang sich ein Handtuch um die Hüften und eilte die Treppe nach unten, um sie zu begrüßen, kehrte jedoch nach halber Strecke schnell laufend wieder zurück, um die dahingemalten Buchstaben E,Y,N,R schnell mit den Füßen zu verwischen.
Unten angekommen, ewies er Lisa die Ehre und lud sie auf seine Yacht ein, in dem er ihr die Hand darbot, um sie die kleine Stufe von Strand zu Yacht überspringen zu lassen.
"Also? Was darf ich dir kochen?", versuchte Lisa ihn lächelnd aus der Reserve zu locken, doch die Lippen des Lebemannes kräuselten sich leicht und schmunzelnd machte er ihr Komplimente.
Schließlich jedoch setzte er sich ihr gegenüber und trommelte mit seinen Fingern, an denen nicht ein Staubkorn Dreck hinh, auf den Tisch. Wieder musterte er sie lange, dann sagte er: "Die Geste rührt mich. Es ist so schön, endlich einmal Kontakt mit den Einwohnern der Siedlung zu haben, ohne dass Interessen dahinterstecken." Er holte zwei Weingläser hervor und trat an sie heran. "Sicher haben Sie schon lange keinen Wein mehr getrunken. Oder Sie sind zu jung, um diese Wonne überhaupt kennengelernt zu haben?", mutmaßte er und schenkte einen sehr kleinen Schluck in das Glas.
"Hüten Sie sich vor dem Alkohol, Lisa, schauen Sie nur, was er aus mir gemacht hat." Lachend hob er die Arme und zeigte auf sein kleines Reich.
"Doch was ihre Frage betrifft - wir machen es folgendermaßen: Ich möchte heute speisen, was Sie gerne essen. Bekochen Sie uns und zeigen Sie mir, was Sie aus den besten Zutaten, die die neue Welt aufbieten kann, bieten kann. Gefällt mir was ich sehe, schmeckt mir was ich esse und bringen Sie mich heute Abend zu lachen, dann... nehmen Sie sich was sie wollen aus meinem Fundus der Freuden." Er nickte ihr zu, eine Mischung aus echter Freude, Lebemann und Gönnerhaftigkeit. "Denn egal was es ist, ich will es mit Ihnen gemeinsam kosten."

Lisa machte sich im Kopf Gedanken und dann fielen ihr ein paar gute Ideen was man aus der Menge an Obst, Gemüse und Eiern machen konnte, die Morris hier bunkerte, ebenso wie einige alkoholische Getränke, Kartoffeln und einem ansehnlichen Vorrat unterschiedlichster Konservendosen. Er war sehr gut ausgestattet, nur frisches Fleisch schien zu fehlen.

Probe Lisa: Kochen: Bestanden!
---

Leo war sich sicher, dass ihr Plan perfekt war. Perfekt genug, um beide wertvolle Ressourcen zu sichern. Die Untoten schienen abgelenkt zu sein, sie machten sich gerade über die Überreste von Lili her.
Vorsichtig griff sie nach dem trockenen Holz der Tür und ließ sich in den Raum gleiten, sie landete geschickt wie eine Raubkatze auf ihren Füßen und sah vor sich das Gewehr und links von sich die Werkbank.
Und dann hörte sie es. Nein, sie spürte es mehr. Ein Mahlen und Schaben hinter sich, klackernde Geräusche von Zähnen, die aufeinanderschlugen oder sachte mahlend gegeneinander gerieben wurden.

Sie schloß kurz die Augen und drehte sich um. Natürlich - sie hatte nur die erwachsenen Zombies mit ihrem Plan richtig gut erreichen konnten. Doch sie hatte nicht damit gerechnet, auch wandelnde Kinderleichen zu sehen. Direkt vor ihr, nun, da sie sich umgedreht hatte, sah sie eine stark verweste Untote, die noch Reste eines blauen Kleids und angeschimmelt und verrostet die Reste eines Plastikdiadems trug. Die andere Mädchen, es waren weitere acht Stück, waren ebenfalls in kleine Kleidchen gekleidet gewesen und unwillkürlich kam ihr die Szene aus dem Garten wieder in den Sinn. Etwas in ihr, ein Stimmchen, das vielleicht noch ein kleines Mädchen war, wollte diesen andere Mädchen ein Geburtstagslied singen.
Doch die Stimme erstarb schnell, sie wusste, sie musste nun schnell machen.
Mit fliegenden Bewegungen, antrainiert durch den Wahnsinn und die Gefahr der neuen Welt, raste sie zur Werkbank und sah nur unnützen Müll und Unrat. Das Einzige, was dort lag und die Absurdität der ganzen Szene unterstrich, war ein Banjo, welches dort an der Wand hing. Die Waffe unerreichbar fern und kein funktionstüchtiges Stück Werkzeug - doch ein Banjo, ein Musikinstrument, soweit sie sich erinnerte.
Doch ihre Entscheidung war getroffen - nun musste sie so schnell sie nur konnte wieder zur Tür gelangen und entkommen, denn die Armada aus neun Mädchen kam mit mahlenden Zähnen auf sie zu, während die größeren Zombies sich nur ganz langsam in ihre Richtung bewegten. Ihr Plan war sehr gut gewesen, sie konnte das schaffen!

Probe Leo: Hiebwaffen oder Klingenkreuzer, ohne Erschwernis durch guten Plan: Bestanden!
Ein Banjo, Trait "Unterhalter" zum einmaligen Weitergeben oder Behalten, errungen. Alternativ lässt sich das Banjo als 1xHandelsware gebrauchen

wusch
14.09.2015, 22:49
Irgendwoher muss Stutton von Adam gewusst haben und aus irgendeinem Grund hat es ihm solche Angst gemacht das er sich umgebracht hat. sagte Frank mit grüblerischer Mine zu sich selbst und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Da Stutton eh geistig instabil war, ist das durchaus möglich, allerdings erklärt das noch nicht die Schnipsel in seinem Mund. Es ist eindeutig eine Botschaft an uns, es sollte gefunden werden. Mehr Sinn würde es machen wenn er ermordet worden wäre doch wir haben uns gründlich umgesehen. Wir müssen von Selbstmord ausgehen. Dann ist da noch die Tatsache das er Sex hatte. Seien wir mal ehrlich: Stutton war nicht der größte Frauenheld des Dorfes, es sei denn er hat es gut zu verstecken gewusst. Da hat jemand etwas von ihm gewollt oder er hat etwas in der Hand gegen sie gehabt. Mit Blick auf die Ohrfeige ist das am wahrscheinlichsten denke ich. ging er nocheinmal seine Gedanken durch. Und die Zeichnung... er ist hier doch schon ewig. Er wirkt wie der klassische Alte der im neunzehnten Jahrhundert der verrückte Alte des Ortes war. Es ist wahrscheinlich, dass er irgendetwas wusste. Entweder hat er vor 20 Jahren etwas mitbekommen als es aktuell war oder er hat im Laufe der Zeit etwas mitbekommen führte Frank seine Gedanken weiter und schaute Sheng dabei an. Sheng, ist es möglich das er irgendwann in den letzten 20 Jahren etwas mitbekommen hat? War er an einem Platz an dem du Aufzeichnungen hattest unbeobachtet oder in der Nähe als du dich mit jemanden darüber unterhalten hast oder hast ihn kurz danach bemerkt? befragte Frank Sheng kurz.
Dann nahm er einen Teil des Bildes und drehte ihn vor seinen Augen umher, um ihn von allen Seiten zu betrachten. Was soll das überhaupt? Das ganze wirkt wie eine Prophezeihung aus einem Film oder Roman von dem großen Retter, welcher uns von der Plage befreien wird.

Gast-Benutzer
14.09.2015, 23:17
Der Bunker IST sicher. Niemand außer mir, Sheng und jetzt dir, kennt die Kombination.", beharrt er und ihm und Ranger schien gleichzeitig die Frage im Gesicht zu stehen: Wer hatte dann die Fallen aufgebaut?"

Du behauptest also, dass du damals jede Falle abgebaut hast? Wiederholte er nochmal den für ihn wichtigsten Satz aus der Antwort von Wingman. Wer Ranger beobachtete konnte sehen wie die Zahnräder in seinem Kopf sich drehten und er fieberhaft Gedanken verknüpfte und Schlussfolgerungen entwarf um Sie danach wieder zu zerreisen und neu zusammenzusetzen. Egal wie man es dreht und wendet, setzte er an, wenn es stimmt was du sagst, und momentan gibt es keinen vernünftigen Grund daran zu zweifeln, dann würde das bedeuten, jemand hat nach deinem Verschwinden die Fallen angebracht und DAS wiederum würde bedeuten, dass es entweder Sheng war - eine äußert abwegige Vermutung - oder, viel wahrscheinlicher NOCH JEMAND den Code zu Bunker kennt und diesen "unsicher" gemacht hat.

Sie wussten Beide, das Sheng mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschied aber wenn er wählen könnte würde dies Ranger eher zusagen. Sheng konnte er ein Stück weit einschätzen, bei einem Unbekannten wusste er überhaupt nicht was ihn erwarten würde. Aber zumindest hier konnte man sich Gewissheit holen, Sheng befand sich ja im selben Raum und hatte gerade mit dem Dorfsheriff und dem Arzt mit der komischen Maske gesprochen. Offensichtlich hatten diese ebenfalls Probleme, denn sie sahen so aus wie es vor wenigen Minuten noch Ranger und Wingman taten als ihnen die Erkenntnis kam, dass möglicherweise noch jemand in dem Bunker war.

Hin und wieder den Anstand vergessend, Ranger schob dies auf die lange einsame Zeit in den Wäldern - außerdem empfand er Tiere sowieso als angenehmere Gesellschaft, rief er Sheng einmal kurz durch den Raum zu sich und riss diesen aus der Unterhaltung mit den anderen zwei. Sheng, SHENG - wir brauchen dich mal kurz hier - DRINGEND - ASAP!
Dieser kam sichtlich genervt auf Ranger und Wingman zu. Du hast wohl deine Manieren mit der alten Welt untergehen lassen oder? Siehst du nicht das ich gerade ein Gespräch geführt habe? Sorry, großer Boss, aber es gibt was sehr wichtiges zu besprechen. Ich brauche, das heißt WIR, WIngman und Ich, brauchen ein paar Antworten. 1. Wann hast du den Bunker zum letzten mal betreten? 2. Wie sah der Bunker aus als du ihn verlassen hast, also in welchem Zustand befand er sich? 3. Wer kennt / kannte alles den Zugangscode und 4. Was ist aus Toske geworden? Sheng war schon dabei sich über die Art und Weise zu beschweren, als Weniger Diskutieren, mehr Antworten - Wir erklären es dir sobald du uns erzählt hast was wir wissen wollen, Nein wissen müssen.

Sheng blickte zunächst zweifelnd Ranger an, als er dann aber sah, dass Wingman ihn ebenfalls durchdringend anblickte und wusste, dass es den beiden ernst war.

truecarver
15.09.2015, 01:06
Im McStützpunkt angekommen, wurde Jäger von der Atmosphäre hektischer Betriebsamkeit beinahe erschlagen. Es herrschte Hochbetrieb als Shengs Männer die erworbenen Ressourcen hinein und einsatzkritisches Equipment wieder heraus trugen. Längliche Holzkisten, gekennzeichnet mit fortlaufenden Nummern dienten als Behälter. Siedler in Zivil, alle mit Notizheftchen in den Händen, hockten in gebeugter Haltung neben dem aus der Ferne unkenntlichen Inhalt und erfassten Bezeichnung, Eigenschaften, Anzahl und Zustand beziehungsweise die Haltbarkeit. In ihren Gesichtern stand eine ansteckende Konzentration, obwohl sie gewiss schon seit Stunden durch die Haufen nützlicher Materialien und unbrauchbaren Ramsch wühlten. Irgendwo dröhnten batteriebetriebene schnurlose Werkzeuge bei dem Versuch mehr Platz zu schaffen oder irgendwo irgendwas zu befestigen. Die Umwandlung war immer noch im vollen Gange.

Jägers Blick fiel auf den War Room, wenn man denn die überschaubare Ecke in Derrecks ehemaliger Spelunke so bezeichnen konnte. Nichtsdestotrotz stand es dem provisorischen Lager in Geschäftigkeit im Nichts nach. Frank, der ehemalige Polizist, hatte seine Stirn in Falten gelegt und starrte gedankenverloren einen unbestimmten Punkt irgendwo in weiter Ferne an. Der Mann in der alptraumhaften Maske stand neben ihm und seine lange, gekrümmte Nase bewegte sich leicht auf und ab. Er schien etwas zu sagen, doch in dem anhaltenden Getöse gingen seine Worte unter und drangen nicht bis Jäger vor. Sheng hatte sich gerade widerwillig zu Wingman und Ranger gestellt. Mit ernsten, nachdenklichen Mienen starrten sie einander an. Als Wingman Jägers erwartungsvollen Blick auffing, nickte er schnell mit dem Kopf und bedeutete ihm mit dem Zeigefinger, dass er gleich bei ihm sein wird. Damit stellte Jäger seinen leeren Rucksack auf dem Boden ab, lehnte sich an die kühle Wand und vergrub die Hände in den Hosentaschen. Es war ein wohliges Gefühl, als er die Augen schloss und seine Sinne von dem Krach betäuben ließ.

Daen vom Clan
15.09.2015, 07:18
Sheng fixierte Ranger noch einmal mit einem Blick und schien offensichtlich nachzudenken.
"Ich verlasse mich darauf, dass das lebensnotwendig ist.", nickte er dann Wingman zu, worauf Ranger dies sofort bejahte und begann zu erzählen, was er wusste.

"Also, der Bunker. Das muss irgendwann während der Aufräumarbeiten gewesen sein, ich war aber nicht direkt im Bunker, eigentlich mehr draußen und habe alles in den Jeep verladen. Wingman war allein drin und hat die Fallen abgebaut." Wingman nickte dazu, blickte dann aber wieder nervös zu Ranger. "Als ich ihn das letzte Mal sah, wirkte er wie immer. Eben auch unaufgeräumt, da in den letzten Tagen des großen Zehrens unzählige Meldungen reinflatterten. Den Zugangscode kennen eigentlich ausschließlich nur Wingman und ich."
"Und nun Ranger.", warf Erstgenannter ein und Sheng nickte, es war schwer abzuschätzen, ob er das gut oder schlecht fand. "Was Toske betrifft, der wurde von Kultisten entführt.", schloß Wingman ab und Sheng hob sachte die Hand. "Da bin ich anderer Meinung. Zu der Zeit gab es den Kult noch nicht, denke ich." Die beiden Männer blickten sich an und gingen im Kopf ein paar Details des ersten Jahres nach der großen Katastrophe durch, aber es schien müßig.
"Es ist vielleicht unmöglich zu sagen, wer genau Toske entführt hat. Zu der Zeit gab es ja auch noch so viele kleine Splittergruppen. Die Reste des amerikanischen Militärs, ganze Züge von Menschen, die auf der Flucht waren. Wir haben damals nur Kampfspuren gefunden und zerstörte Ausrüstung von Toske. Es schien offensichtlich, dass er sich gewehrt hatte, doch Blut war keines am Boden, insofern sind wir von lebendigen Angreifern ausgegangen." Sheng zuckte mit den Achseln. "Wir befanden uns damals in einem Krieg. Wir mussten erst den Bunker und dann die Siedlung jede Nacht und jeden Tag verteidigen, zumal es schon so viele Jahre zurück liegt. Es ist verschwommen. Stutton hätte vielleicht noch mehr gewusst, aber ihn können wir nun nicht mehr fragen, befürchte ich..."

wusch
15.09.2015, 08:00
Langsam legte Frank das Teil des Bildes wieder zurück an seinen Platz, sodass das Bild wieder vollständig war. Wenn ich so darüber nachdenke, dann passt das in ein uns bekanntes Schema. Dieser seltsame pseudoreligiöse Quatsch passt gut zu den Kultisten. Die Kultisten ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganze Ermittlung. Eine Kultistin bei der Waffenkammer beziehungsweise der Mauer, unmittelbar vor dem Diebstahl, möglicherweise um Wingman abzulenken. Dann diese kultistenhafte Schrift in Stuttons Leuchtturm an der Wand und nun das hier. Etwas das ganz nach einer Prophezeihung aussieht. In Kombination mit der Tatsache das Stutton die Munition hatte und er den Leuchtturm zum Morsen nach Westen nutzt, legt den Schluss nahe, dass sich im Westen unter Umständen Kultisten aufhalten. erklärte Frank, zu welchem Schluss er gelangt war, der ihn, um ehrlich zu sein, nicht gerade fröhlicher stimmte.
Wir sollten uns einmal im Westen umsehen, allerdings sind doch auch schon mehrere Teams dorthin aufgebrochen oder? Dort sind doch nur die Farm von Cletus, Plünderer und Zombies. Was soll das also? Oder vielleicht gibt es dort noch etwas oder jemand anderes. Es sahg zumindest nicht danach auch, dass das Licht in letzter Zeit bewegt worden wäre. Es war immer starr nach Westen ausgerichtet.

Gast-Benutzer
15.09.2015, 08:36
"Es ist vielleicht unmöglich zu sagen, wer genau Toske entführt hat. Zu der Zeit gab es ja auch noch so viele kleine Splittergruppen. Die Reste des amerikanischen Militärs, ganze Züge von Menschen, die auf der Flucht waren. Wir haben damals nur Kampfspuren gefunden und zerstörte Ausrüstung von Toske. Es schien offensichtlich, dass er sich gewehrt hatte, doch Blut war keines am Boden, insofern sind wir von lebendigen Angreifern ausgegangen." Sheng zuckte mit den Achseln. "Wir befanden uns damals in einem Krieg. Wir mussten erst den Bunker und dann die Siedlung jede Nacht und jeden Tag verteidigen, zumal es schon so viele Jahre zurück liegt. Es ist verschwommen. Stutton hätte vielleicht noch mehr gewusst, aber ihn können wir nun nicht mehr fragen, befürchte ich..."

Wir wissen also nicht sicher, was mit Toske passiert ist, oder Wer Toske passiert ist. Die wichtigste Frage hierbei, und entschuldige wenn du das indirekt schon beantwortest hast aber ich muss hier jeden Zweifel ausräumen, kannte Toske den Zugangscode ? Wie du vielleicht mitbekommen hast, hatte ich mich zum Bunker aufgemacht. Wingman und nun auch nochmals Du haben mir versichert, dass es dort keine Fallen oder Sicherheitsmechanismen mehr gibt und dennoch wäre ich beinahe im unterirdischen Zugang zum Bunker von einer funktionierenden Sprengfalle zerissen worden. Im Bunker selber bin ich dann noch auf weitere Fallen gestoßen. Verzeih mir die unhöfliche Art vorhin, aber sicherlich verstehst du nun wie wichtig es war dich dazu zu befragen.

Daen vom Clan
15.09.2015, 09:17
Sheng nickte. "Toske hat den Bunker besetzt gehabt, er war der Erste, der dort war und lebte. Die anderen sind alle nachträglich gekommen."
Er ließ seinen Blick über die gesammelte Ausrüstung schweigen und sagte dann: "Wenn Jemand den Code kannte, dann war es Toske."

wusch
15.09.2015, 09:40
Ich glaube wir haben alles was geht soweit ganz gut ausgeschöpft. meinte Frank als er sich von seiner Untersuchung löste. Ohne neue Hinweise kommen wir hier nicht weiter wenn wir nicht sofort anklagen wollen und um ehrlich sein, ist die Beweislage dafür noch nicht stabil genug. Ich glaube ich werde mich für den Moment ersteinmal davon lösen und mich anderen Dingen widmen. Die Liste an Dingen die wir machen müssen ist ja nach wie vor noch lang genug. Wir brauchen noch viel Essen und etwas Munition. Ausserdem birgt der Bunker ja noch genügend Geheimnisse, wie Ranger eben erklärt hat. erklärte Frank Sheng seine Absichten und blickte dann zu Ranger herüber. In seinem alten Puzzel hatte er den Großteil der Teile gefunden und es ergab sich ein Bild, nur in der Mitte fehlten noch ein paar Wenige doch an diese Teile kam er momentan ohne weiteres nicht heran. Vielleicht sollte er sich für den Moment einem anderen Bild widmen.
Wenn ich dich nicht falsch verstanden habe, dann wäre es wohl keine schlechte Idee herauszufinden, was es mit den Gräbern beim Bunker auf sich hat. Vielleicht können wir ja so Toskes Schicksal aufklären oder zumindest einen Teil der Geschichte erkennen. meinte Frank sowohl zu Sheng als auch zu Ranger

Frank meldet sich um die Gräber beim Bunker mit ERMITTLER zu untersuchen(Aufgabe Pi)

Gast-Benutzer
15.09.2015, 09:52
Sheng nickte. "Toske hat den Bunker besetzt gehabt, er war der Erste, der dort war und lebte. Die anderen sind alle nachträglich gekommen."
Er ließ seinen Blick über die gesammelte Ausrüstung schweigen und sagte dann: "Wenn Jemand den Code kannte, dann war es Toske."

Keiner von euch hat ihn seit Jahren gesehen. Wir wissen nicht wirklich was damals mit ihm passiert ist und damit auch nicht wirklich ob er oder vielleicht jemand ganz anderes diesen Bunker wieder mit Fallen gespickt hat. Das gefällt mir nicht. Es zogen dunkle Wolken in seinen Gedanken auf. Andererseits bedeutet das, dass sich im Bunker Dinge befinden, die jemand offensichtlich als solch wertvoll betrachtet, Sie entsprechend abzusichern.

Es ist also Wert dem Bunker erneut einen Besuch abzustatten. Allerdings sollte jemand mitkommen, der möglicherweise etwas mit den Unterlagen im Bunker anzufangen. Möglicherweise finden sich auch Hinweise auf den oder die Unbekannten in dem Grab, gab er zu bedenken. Ranger blickte sich in der zur Zentrale umgebauten Kneipe um. Der Dorfsheriff schien gedanklich immer noch mit dem Leuchtturm beschäftigt zu sein, während der Barkeeper gelangweilt an seinem Tresen lehnte. Vermutlich wartete er darauf etwas zu tun zu bekommen.

Hey Sheriff, Kellner, kommen Sie mal bitte kurz hier rüber, Danke. Vincent der Barkeeper kam eher gelangweilt als interessiert herüber und Frank, der Polizist, blickte ihn misstrauisch an. Offensichtlich fragte er sich, ob die Störung durch Ranger es Wert war ihn aus seinen Ermittlungen zu reißen. Meine Herren, Tut mir Leid, mir sind ihre Namen nicht geläufig. Vermutlich kennen Sie mich ebenso wenig, mein Name ist Ranger, ich bin in der Regel als Scout und damit die meiste Zeit außerhalb der Siedlung unterwegs. Ranger informierte die Beiden über die Situation am und im Bunker.
Was meinen Sie, können Sie mir bei dieser Arbeit zur Hand gehen? Der Sheriff könnte sich das Grab außerhalb mal etwas genauer anschauen während Sie, er blickte und zeigte dabei auf Vincent, sich im Bunker mal etwas genauer umsehen könnten. Die Fallen würde ich natürlich zuvor versuchen abzubauen. Wenn etwas schief gehen sollte gibt es dann immerhin jemand der Wingman mitteilen kann, das der Bunker wieder sicher ist und neu gestrichen. Ranger musste bei diesem makaberen Scherz grinsen.ich Ach und keine Sorge Sheriff, mein gefiederter Freund wird draußen auf Sie acht geben und über jede sich näherte Person oder Tier informiert. Also wie schauts aus meine Herren?

Layana
15.09.2015, 10:30
Lisa sah sich staunend in Morris‘ großem Fundus an allerlei Lebensmitteln und Zutaten um und die Ideen sprießten nur so in ihrem Kopf. Daraus würde sie mehr kochen können, als sie essen konnten! Leider fehlte es an frischem Fleisch, doch Lisa war es gewohnt dieses nur sehr selten auf den Tisch zu bekommen und somit war sie sehr zuversichtlich auch ohne dieses alle hier satt zu bekommen.

Besonders begeistert war sie von der Vielfalt an frischem Gemüse und somit legte sie gleich los und kreierte als Vorspeise eine leckere Gemüsesuppe. Möhren, Lauch, Sellerie und auch Kartoffeln putzte und schälte sie, schnibbelte alles sorgfältig klein und kochte alles in einem großen Topf auf. Als besonderes Schmankerl noch ein paar Röschen Blumenkohl. Aus einem Teil der Eier zauberte sie einen Eierstich, welcher, zusammen mit einer Prise Salz und etwas Pfeffer die Suppe abrunden sollte.

‚Hm… wie das duftet!‘ Lisa lief bereits das Wasser im Munde zusammen, doch sie hatte noch mehr vor. Sie fand einige Salatköpfe, Tomaten und Gurken sowie ein paar Paprikaschoten. ‚Wenn das nicht mal einen klasse Salat ergibt!‘ Sie war total in ihrem Element und gut gelaunt fuhr sie somit fort. Aus ein paar Kräutern, Wasser und etwas Öl rührte sie ein Dressing an. Fertig war Gang Nummer 2.

‚Jetzt wird es aber Zeit für ein Hauptgericht…‘ überlegte Lisa und sah sich weiter in der Speisekammer um. Es waren immer noch Unmengen an Kartoffeln da. Könnte man da nicht…? Lisa kramte in ihrem Gedächtnis und ihr fiel ein Rezept ein, welches ihre Mutter ihr beigebracht hatte. „In meiner Jugend habe ich oft Urlaub in Spanien gemacht“ hatte diese immer erzählt. Lisa kannte Spanien, und überhaupt Europa nur aus Erzählungen. Doch die europäische Küche musste ein Paradies für Gourmets gewesen sein. Zumindest schwärmte Jul jedes Mal davon und sämtliche Rezepte, die Lisa von ihr gelernt hatte, stammten aus Europa. ‚Wie hieß es noch gleich? Irgendwas mit Torte oder so… Ja, genau! Tortilla!‘ Also wurden erneut Kartoffeln geschält und klein geschnitten, zusammen mit Zwiebeln und Paprika in Öl frittiert und anschließend, vermengt mit einigen Eiern, in einer großen Pfanne zu einem ansehnlichen Kuchen ausgebacken. „Warm und kalt ein Genuss!“, wie Jul zu sagen pflegte.

Um das Menü abzurunden nahm sich Lisa das frische Obst vor. Was es da nicht alles gab. Orangen, Zitronen, Bananen, Äpfel, Birnen, Ananas, Kirschen, Blaubeeren,… Wo Morris das alles herhaben musste, wollte sie lieber nicht fragen. Auf jeden Fall ergab dies einen exzellenten Obstsalat.

Als sich Lisa so ihr Menü besah und schon „Ich bin fertig!“ rufen wollte, hielt sie jedoch noch einen Moment inne und dachte nach. ‚Hm… das sieht alles sehr gut und lecker aus, aber irgendwie fehlt mir noch das Tüpfelchen auf dem i. Irgendetwas, mit dem ich Morris vollends aus der Reserve locken kann…‘ Und so stöberte sie noch einmal durch die komplette Vorratskammer bis sie schließlich fand was sie suchte: eine Tafel Schokolade. „Bingo!“ Eier, Butter, Zucker… „Perfekt! Alles da!“ grinste Lisa und machte sich somit daran die Krönung ihres heutigen Festmahls für Morris zu zaubern: eine Mousse au Chocolat.

Sie hoffte, dass es Morris schmecken würde und sich dafür mehr als erkenntlich zeigen würde.

Lisa hatte das komplette Essen bewusst nur aus frischen Zutaten zubereitet, die Konserven rührte sie nicht an. Zum einen genoss sie es einmal die Möglichkeit zu haben aus solch einem großen Fundus an frischen Zutaten etwas zuzubereiten, zum anderen würden sich die Konserven auf ihrer bevorstehen Reise, von der niemand genau wusste, wie lange sie dauern würde, bestimmt noch als praktisch erweisen.

Nahrung +1 (nehme ich jetzt mal an?)

~Jack~
15.09.2015, 11:04
Nach Ablieferung der Munition hatte Vincent vorerst nichts zu tun. Es wurden hier und da zwar noch Aufgaben verteilt, aber so wirklich passend erschien ihm nichts. Von daher kam ihm Rangers Anfrage wie gerufen. Konnte ja nicht so schwer sein sich im Bunker umzuschauen.
"Sie sagten allerdings, da wären noch Fallen? Dann wäre es wohl sinnvoller auf die Entschärfung zu warten. Nicht, dass ich ausversehen in andere Fallen stolpere. Ich bin mir zwar relativ sicher sowas bemerken zu können, aber ein unnötiges Risiko muss ich dann doch nicht eingehen." Vincent entschied sich also für Aufgabe Pi: Bunker untersuchen (Sprachgenie), allerdings erst nachdem Ranger sich um die Fallen gekümmert hat. Hoffentlich sprengte sich dieser dabei nicht in die Luft. Verarzten könnte Vincent ihn schließlich nicht. Wenn überhaupt könnte er ihn mit einer Kugel von seinem Leid erlösen ... aber vorstellen wollte er sich das wirklich nicht.
"Also von mir aus kanns jederzeit losgehen. Ich weiß zwar so in etwa wo der Bunker liegt, aber wenn sie eh schon da waren, gehen sie besser vorran."

Gast-Benutzer
15.09.2015, 12:04
Also wie schauts aus meine Herren?
Wenn ich dich nicht falsch verstanden habe, dann wäre es wohl keine schlechte Idee herauszufinden, was es mit den Gräbern beim Bunker auf sich hat. Vielleicht können wir ja so Toskes Schicksal aufklären oder zumindest einen Teil der Geschichte erkennen.
"Also von mir aus kanns jederzeit losgehen. Ich weiß zwar so in etwa wo der Bunker liegt, aber wenn sie eh schon da waren, gehen sie besser vorran."

Und so machten sich Justus, Peter und Bob auf das Geheimnis des Bunkers zu lösen :D

Die drei waren sich ziemlich schnell einig darüber, dass Ranger zunächst die Fallen im Bunker entschärfen würde. Vincent würde sich erst im Anschluss hineinbegeben um dem Bunker seine Geheimnisse zu entlocken. Währenddessen würde sich Frank das leere Grab von Toske ansehen, wer weiß vielleicht war es ja gar nicht so leer. Sollte Ranger beim entschärfen länger brauchen könnte Vincent Frank helfen. 4 Augen sehen bekanntlich mehr als 2.
Während die drei Männer sich von der Siedlung in westlicher Richtung entfernten kreiste hoch über ihnen Crow und überwachte die Umgebung. Es wäre jedoch nicht nötig gewesen, ihr Weg verlief ohne jegliche Störung. So war es ihnen möglich, sich über die Ereignisse in der Siedlung zu unterhalten.

Habe ich das richtig mitbekommen, Stutton ist tot, der General soll sich selbst getötet haben? Wandte sich Ranger an Frank. Ja Stutton ist tot, ob er sich allerdings selber umgebracht oder nicht kann ich momentan noch nicht sagen. Sicher ist nur, dass der Tod durch erhängen eintrat. Es gibt aber einige komische Eigenheiten, die mich etwas stutzig machen. Ranger und Vincent lauschten gespannt den Ausführungen von Frank Offensichtlich hatte er kurz vor seinem Tod noch Sex Das ist allerdings eine komische Sache, betrachtet man wie sich Stutton verhielt, wer würde den mit dem ins Bett steigen wollen warf Vincent ein. Hinzukommt, dass er im Gesicht einen Handabdruck hatte, welcher dort aufgrund der einsetzenden Leichenstarre zu sehen blieb, also musste jemand entweder während der Erhängung anwesend gewesen sein oder kurz nach seinem Tod den Leuchtturm betreten haben.
Was dem Ganze aber die Krone aufsetzt, war ein kleiner Beutel im Mund des Toten. Darin waren zerrissene Papierfetzen die zusammengesetzt die Botschaft ""Der Auserwählte ist auferstanden." auf spanisch enthielt und eine Zeichnung die man mit Phantasie als einen Sarg bezeichnen könnte. Ein Gutes hatte die Sache aber, wir haben die gestohlene Munition im Leuchtturm gefunden.

Während der Schilderung hatte sich die Miene von Ranger immer weiter verdüstert. Das klingt nicht nur sehr komisch sondern auch unheilvoll. Ich habe Zweifel, dass Stutton sich das selbst angetan hat. Denn selbst wenn die Person, welche den Abdruck hinterlassen hat, erst in den Leuchtturm kam und den Toten bereits erhängt vorfand, wieso hat Sie niemanden darüber informiert?
Die weiteren Gedanken musste er gar nicht erst ausführen, es war ihnen allen bewusst, dass sollte Stutton keinen Selbstmord begangen haben, sich ein Mörder in der Siedlung frei bewegte und wer weiß was dieser vorhatte.

Nana, jetzt aber mal gut mit den negativen Nachrichten und bedrückenden Gedanken. Wir sind auf dem Weg zu einem Bunker und wer weiß, vielleicht sprengt uns ja Ranger ausversehen alle in die Luft da sollten wir vorher doch noch glücklich und positiv durch die Welt schreiten. Unterbrach Vincent die Stille die zwischen den Drei wie ein eisiger Wind seit den letzten Worten von Ranger über ihnen lag. Vincent begann also von seinem Ninja-Stealth-Einsatz auf der Jacht von Morris zu erzählen. Er schmückte aus, übertrieb hier und da ein bisschen aber verfehlte seine Wirkung nicht.
Sie kamen gut gelaunt und lachend am versteckten Eingang zum Bunker an. Dieser lies sich dieses Mal sehr einfach finden, hatte Ranger doch beim Verlassen den Stock in den Sand neben die Luke gesteckt.

Ranger tippte erneut die Zahlenkombination ein und entriegelte die Luke. Nun wieder etwas ernster sprach er zu Frank und Vincent Ich werde nun in den Bunker hinunter gehen. Legt die Stöcke, die wir unterwegs eingesammelt haben, über den Schacht und schießt die Lucke soweit wie möglich. So könnt ihr bei Gefahr euch in den Bunker zu mir hinunter zurückziehen, aber bleibt direkt an der Treppe stehen. Crow sollte euch warnen wenn sich Gefahr nähert. Er pfiff eine bestimmte Tonfolge, Crow krächzte und entfernte sich. Wenns einen riesen Knall gibt da unten habe ich wohl einen Fehler gemacht. Ich überlasse es euch ob ihr dann nachsehen wollt, die Wahrscheinlichkeit, dass dann noch viel von mir existiert dürfte gering sein.

Vincent, sollte alles gut gehen komme ich zurück sobald ich alle Fallen entschärft habe und gebe dir Bescheid. Du kannst ja solange Frank dabei helfen, eventuell hat das Grab auch einige Geheimnisse preis zu geben. Dabei zeigte er auf das teilweise von Sand verdeckte Grab neben dem Eingang.

Viel Glück meine Herren, Ach und wenn ich nicht mehr die Möglichkeit dazu haben sollte: richtet Sheng aus, dass ich den alten Mann dem jungen Ding als Befehlshaber vorziehen würde und Ranger verschwand im Bunker.


Aufgabe Pi:

Ranger baut die Fallen ab/entschärft diese (Handwerk)
Währenddessen untersucht Frank das Grab beim Bunker (ERMITTLER)
Vincent untersucht den Bunker (Sprachgenie), nachdem Ranger sich um die Fallen gekümmert hat.

Mephista
15.09.2015, 12:36
Wenn die lieben Mädchen aus der Nachbarschaft zu kleinen Monstern wurden...
Nie hätte Leocadia gedacht, dass dieser Satz so wörtlich genommen werden könnte. Zwar war sie schon zuvor auf Vermoderte getroffen, die vor der Wandlung Kinder waren- das waren mit Abstand die Zombiebegegnungen, auf die die junge Frau absolut nicht scharf war. Jedes Mal trieb sie ein solches Aufeinandertreffen an den Rand des Todes, da etwas in ihr sich unnötigerweise viel zu viele Gedanken um diese Gestalten machte.
Sollte sie sie bemitleiden oder beneiden? Natürlich war die Wandlung zum Untoten und das darauffolgende „Dasein“ unglaublich grausam. Doch wusste Léo aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass weitaus schlimmere Schicksale für ein Kind in dieser Welt existierten, als zum Zombie zu werden. So fragte sie sich unwillkürlich jedes Mal, was das Kleine Ding erdulden musste, wenn es offensichtlich nach dem großen Zehren gebissen wurde. Oder sie sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers, ebenfalls ganz zu Beginn des Ausbruchs verwandelt worden zu sein, als die Welt nur aus Sonnenschein, Glück und ihrer tollen Familie bestand.
Gleich im Flughafen Sydneys gebissen worden zu sein, als sie sich wie die Königin der Welt wegen eines 100 Dollar-Scheines fühlte. Oder nein, noch besser auf dem Freizeitpark, kurz nachdem sie das Photo aus der Wildwasserbahn mit ihrem Papa und eine riesige Zuckerwatte in Händen hielt. Auf dem absoluten Glückshoch des noch völlig unschuldigen Lebens zu sterben- was gab es Besseres? Es waren die Momente, in denen das kleine, fröhliche Mädchen von einst laut aufschrie und ihr schmerzlich bewusst wurde, wie leer ihre jetzige Existenz eigentlich war und wie weit sie sich von der Léo entfernt hatte, die sie einst war und die sie hätten werden sollen.
Und nun hatte sie gleich neun wandelnde Mädchenleichen, denen genau das zuteil wurde, was sie sich ewig so gewünscht hatte und niemals bekommen könnte. Mädchen, die zum Zeitpunkt ihres Todes an Kuchen und Luftballons dachten und Tierärztin, Schwester oder Prinzessin werden wollten.
Wandelnde Mädchenleichen, die ihr auf einmal verdammt nah waren.
Instinktiv griff Leocadia nach ihrer Machete, doch ihre Hand umfasste nur modrige Luft. Panik wallte in ihr auf- wie konnte sie nur so dumm gewesen sein und ihren Lebensretter in so vielen Lagen einfach auf dem Regal liegen gelassen haben? So stieß sie das Mädchen beim Losrennen an, dessen einst sicher wunderschönen blonden Haare nur noch vereinzelt in schmutzigen Strähnen vom grauen Kopf hingen. Die Wucht stieß es um und beim Aufprall auf den harten Beton trennte sich das linke Bein wie ein zu lang gekochter Hühnerschenkel vom Körper. Doch das hinderte es nicht daran, sich mit den Händen hinter der verlockenden Beute entgegen zu ziehen.
Mit großen, hastigen Schritten, die nichts mehr mit der Eleganz einer Raubkatze zu tun hatten, stürmte Léo dem Spalt in die Sicherheit entgegen. Schon wollte sie zum Sprung ansetzen, um sich an der Tür hochzuziehen, als sie auf etwas unvermutet Glitschigem ausrutschte und der Länge nach stürzte. Leicht benommen brauchte sie einen Moment, um mit der Statusveränderung klar zu werden und blickte verwundert zu Boden. Sie war umgeben in einem kleinen See aus Zombieschleim garniert mit den Händen und Armen, die sie zuvor so vorsorglich abzutrennen wusste.
„iMerda! (Scheiße!)“

Ihre Mama würde sie umbringen, wenn sie sah, wie eingesaut eines ihrer Lieblingskleider nun war. Leocadia schüttelte sich kurz. Ihre Mutter hatte sie seit über 19 Jahren nicht mehr gesehen und war wahrscheinlich genauso tot wie ihr Papa. Sie war definitiv nicht sie selbst im Moment. Mühsam versuchte sie sich trotz der schmierigen Flüssigkeit um sich herum aufzurappeln, das gerade erbeutete Banjo am Rücken gewahr werdend, als sie einen festen Griff an ihrem Stiefel bemerkte. Das Diadembekrönte Mädchen hatte sie gepackt und blickte sie aus milchigen Augen gierig an. Ihre Gesichtszüge schienen denen von Léos 7jährigen Selbst verblüffend zu gleichen.
Das war zuviel. Während die Kleine ihre Zähne begierig in das Leder des Reitstiefels versenkte, quollen lang vergessene Tränen aus den Augen der 28jährigen. Es war wie ein Blick in den Spiegel. War das aus ihr geworden? Ein emotionskaltes Monstrum mit nicht zu vernachlässigendem Hunger nach Menschenfleisch?
Mit zitternder Hand umfasste sie den Griff des Banjos und holte aus. „Lo siento. (Es tut mir Leid)“

Der Schädel der kleinen Untoten zerbarst mit dem wohlbekannten zugleich knackenden und weichen Geräusch und der Körper fiel reglos in sich zusammen.
„Lo siento mucho. (Es tut mir so Leid)“

Einen Moment lang verharrte die Frau selbst, bebend auf die Überreste starrend, ehe sich ein Adrenalinschub durch ihren Körper pumpte und sie wieder in die Realität holte. Die erwachsenen Zombies hatten ihre kleinen Varianten eingeholt und wenn Léo sich nicht sofort aus dem Staub machte, würde sie als Hauptspeise enden.
Mit einem Satz war sie auf den Beinen, balancierte sich trotz des glibberigen Untergrundes grazil aus und bugsierte das Banjo galant durch den Spalt. Dann zog sie sich eilig an der Tür hoch und zwängte sich selbst durch die schmale Öffnung.
Armstümpfe klatschten wuchtig gegen ihre Schenkel, doch da ihnen die greifenden Enden fehlten, konnten sie ihre erhoffte Beute nicht zurückziehen.
Die liegen gelassene Machete wurde beim Abrollen vom Regal auf den Boden geworfen und suchte die Gesellschaft des Banjos und einer schwer atmenden Leocadia.
Das Hochgefühl verließ ihren Körper ebenso schnell, wie es gekommen war und abermals übermannten sie die Tränen. Wie lange sie schluchzend dalag konnte sie nicht sagen, es fühlte sich nach einer Ewigkeit an. Doch schließlich fiel ihr Blick auf das, weswegen sie diesen ganzen Mist auf sich genommen hatte. Das Banjo war mit Zombiehirn verschleimt, aber sonst noch intakt.
Léo musste an Clover denken, diese wundervolle Person, die wie eine zweite Mama für sie war als sie sie am dringendsten benötigt hatte. Sie hatte immer wundervolle Musik auf so einem kleinen Ding gemacht, dass diesem Ding vom Grundaufbau her nicht ganz unähnlich sah. Und man konnte es offensichtlich auch als Waffe gebrauchen. Multifunktionale Gegenstände waren immer gut in diesen Zeiten.
Langsam erhob sie sich, befestigte das Banjo an Álvaro, welchen sie schulterte und ergriff ihre Machete. Schon wollte sie sich zum Gehen umwenden, als ihr Blick auf das Ding warf, von dem sie sicher war, dass sie damit Feuer machen konnte. Sie schaute zur Tür, von der unbeirrtes Stöhnen und Scharren herüberhallte. Wenn sie die Bude hier abfackelte, würde das Gewehr im Raum wahrscheinlich ebenso zerstört werden und wer weiß, ob nicht Jemand anderes genauso bescheuert und mutig ist und es gebrauchen kann. So wandte sie sich ab und verließ den stinkenden Keller.
Léo trat gerade wieder in Freiheit, als sie die Sprachlose auf sie zukommen sah. Triefend vor Wasser und übersäht mit Kratzern hatte sie wohl ihr eigenes kleines Abenteuer erlebt.
"Du hattest anscheinend genauso viel Spaß gehabt wie ich. Hoffentlich hat es sich wenigstens auch gelohnt?"
Beiläufig wischte sie sich die letzte Träne weg, die vorwitzig von ihrer Wange rann.

Lynx
15.09.2015, 13:01
"Nicht tot... auferstanden.", wiederholte Evi die Worte des Kultisten gedankenverloren. Also wenn so das Leben nach dem Tod aussah, konnte sie gerne darauf verzichten. Die Taucherin hielt noch immer die Maske in ihren Händen und strich über die schleimig-schwarze Flüssigkeit, die ihre Fingerkuppen mit einem glänzenden Film überzogen. "Krass. Und richtig eklig.", murmelte sie zu sich selbst und hob das groteske Ding näher an ihr Gesicht. Sie brauchte gar nicht ordentlich die Luft einziehen, es stank auch so bestialisch genug. Was für ein Glück für den Typen, dass ihm die Nase schon abgefault gewesen war.

"Ich bin Rory Cletus, von der Farm... wir sind Verbündete der Siedler hier... Bringt mich nach Hause... mein Pa wird euch mit Munition belohnen..." Ah, deshalb war er ihr bekannt vorgekommen. Sie hatte kaum je jemanden von der Familie zu sehen bekommen, aber was sie gesehen hatte, brachte sie zu der Erkenntnis, dass dieser Vater seine Kinder nicht verleugnen konnte, weil sie alle gleich aussahen.
Sorgfältig packte Evi die Maske in ihren Rucksack, nicht ohne von Andrea dabei mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtet zu werden, und sagte: "Okay. Jetzt aber los." Ihre Begleiterin schien trotz der drohenden Gefahr zu zögern. "Er kann sich unmöglich selbst auf den Beinen halten. Das wird ziemlich anstrengend." Evi zuckte mit den Schultern. "Wäre ziemlich seltsam, wenn wir ihn erst retten, aber dann hier lassen, oder? Ich glaube da müssen wir jetzt durch." Sie grinste, aber bei einem Blick auf Andrea fügte sie etwas ernster hinzu: "Wir schaffen das schon. Wir tragen ihn abwechselnd Huckepack... wenn wir schwimmen müssen, nehme ich ihn, keine Sorge." Sie schnallte sich ihren Rucksack wieder um und machte Anstalten, voraus zu gehen, aber ihre Begleiterin hielt sie noch einmal zurück. "Irgendetwas ist seltsam." "Du meinst, außer dem halb verfaulten Kerl, der kämpfen konnte wie ein Stier?", entgegnete Evi, der keinen einzigen Moment lang auffiel, dass der kleine Cletus sie unentwegt ansah. Sie legte Andrea ihre schmutzige Hand auf die Schulter. "Andrea, ich finde es cool, dass du dir immer erst Gedanken machst, bevor du handelst. Ehrlich. Aber können wir das weiter besprechen, während wir unsere Hintern in Sicherheit bringen?" Sie streckte ihre Arme aus zum Zeichen, dass sie Rory vorerst übernehmen würde.
Mit einem misstrauischen Blick auf den Jungen ließ ihre Begleiterin sich nun immerhin dazu überreden, loszumarschieren.

[OOC: Andrea und Evi nehmen den Jungen mit, aber wissen noch nicht, ob sie ihn zur Farm bringen. Zitroneneis möchte dazu gerne auch noch was schreiben]

Caro
15.09.2015, 15:15
https://www.youtube.com/watch?v=o-a8-fYFGg8

Ein Spiegel.
Und eine fucking Gitarre.
Dafür wären beide fast gestorben.
Wir sind echte Helden.

Haile hatte ihre dünnen, ziemlich ramponierten Arme um den Hals des Maultiers geschlungen und lag mehr auf dem Tier, als wirklich zu sitzen. Leo saß aufrecht hinter ihr und schien in Gedanken versunken. In den Satteltaschen war das Essen aus dem Keller sicher verstaut, das Musikinstrument hing vom Zaumzeug des Tieres und Haile hielt den Spiegel fest in ihrer Hand und warf hin und wieder einen Blick hinein.

"..."
"Mhh."
"..."

Wenigstens waren jetzt beide wortkarg. Haile mochte es, wenn niemand sprach. Diese Stille war allerdings unangenehm, fast schon reizend und vor allem absurd. Leo blutete ein wenig und schien immer wieder zu versuchen, einen Gedanken abzuschütteln.

„Lo siento mucho" murmelte sie leise und strich sich dabei eine Strähne hinters Ohr.
"...?"
"Nichts."

Der Weg war noch lang. Viel zu lang. Hailes Blick glitt wieder zu dem Spiegel, der schwer in ihrer Hand lag. War es das wert? Zu sehen, dass ihre Kohlezeichnungen verschmiert waren, ihre Haare eine formlose Katastrophe und ihre ehemals glatte Haut übersäht war von Kratzern und einer schwarzen Narbe? Ja, Haile war eitel. Die Kultisten hatten großen Wert darauf gelegt, dass sie unbeschädigt blieb, rein und unberührt. All das sollte Teil des letzten großen Opfers werden - aber dafür war es nun zu spät. Oder?

Haile begann, ihre Zöpfe zu richten. Gar nicht so einfach alleine - im Tempel hatte sie immer genug Dienerinnen gehabt, die so eine Aufgabe klaglos erledigten. Ein paar Mal rutschte sie ab, und irgendwann verkrampfte ihre Hand. Wer hat sich diese Frisur ausgedacht... Sie spürte eine zweite Hand an ihren Haaren. Leo hatte still angefangen, Hailes Haare zu richten, Zöpfe wieder zu befestigen, Strähnen mit den Fingern zu kämmen und zu bändigen. Eine Weile saßen sie still da.

"...Haile."
"Mh?"
"..."
"...Leo."

Sie hatte sich dieses Privileg verdient.

Familie.
_______________________________________________________

Ein paar stille Stunden später waren die beiden wieder in Shengs Hope angekommen. Haile kletterte von Muli und schnappte sich die Taschen mit den Ressourcen. Sie überließ Leo ihren Gedanken, schultere die Rücksäcke und befestigte ihren Spiegel in der Nähe ihres Ritualmessers unter dem Kleid. So betrat sie das Dusty Derrecks. Sie hatte kaum Gelegenheit, sich zu orientieren, dann nach wenigen Sekunden und einem gemuffelten Schrei wurde sie schon von Sheng umarmt und eng an seine breite Brust gedrückt.

"Ich habe mir SOLCHE Sorgen gemacht."
"..."

Als sie ihre Arme um den ehemaligen Korporal schlang, musste sie fast lächeln.

truecarver
15.09.2015, 15:21
Wenige Minuten später kam auch Niki in die Bar und stellte sich neben Jäger. Die Beiden gaben sich freundschaftlich die Hand. Sie sahen eine Weile dem regen Treiben zu, bis Niki sich leicht zur Seite lehnte, damit Jäger ihn besser verstehen konnte.

"Ganz schön viel los heute."

"Ja. Ich gerne wissen was Derreck sagt wenn er seine Bar mit eigenen Augen sieht. Ich ihn noch nie fröhlich gesehen, aber das wird ihm Rest geben."

"Scheint so als hätte er in letzter Zeit ohnehin nicht viel sagen. Es fehlt jede Spur von ihm."

"Oh, ja? Erklärt warum er nicht hier rumläuft. Sonst ist Bar wie sein zweite Zuhause."

In diesem Augenblick winkte Wingman sie zu sich heran. Er hatte sich etwas abseits von den anderen Gruppen positioniert, den Rücken zu einer Karte der umliegenden Gebiete gewandt und wartete mit verschränkten Armen darauf, mit dem Briefing loszulegen. Als sie fertig waren, sagte er:

"Na wer sagts denn, klingt doch ganz nach einem simplen Ressourcenjob, nicht wahr? Ich betone nochmal, ihr geht rein, schnappt euch alles was ihr tragen könnt und macht euch wieder schnurstracks auf den Heimweg. Keine Eskapaden, kein Krach, kein Bullshit. Zustimmung?"

Niki und Jäger nickten.

"Kein Bullshit. Alles klar, Chef.", bestätigte Jäger.

"Na dann, good hunting, Gentlemen!" Wingman salutierte und entließ sie mit einem Wink.

Auf dem Weg zum Stadttor wollte Niki einen kurzen Abstecher nach Hause machen und sie nahmen einen kleinen Umweg. Auf dem Treppenabsatz saß seine Ziehtochter und spielte mit etwas, das wie eine überdimensionierter Plüschkäfer aussah. Der Körper war langgezogen und violett, mit abstehenden Fühlern und kleinen, schlaff herabhängenden Füßchen. Als Alex die Beiden bemerkte, sprang sie auf und kam angelaufen um Niki zu umarmen.

"Hallo Onkel Jogi!", rief sie Jäger zu während sie ihre Arme um Niki geschlungen hatte. Der Käfer baumelte an einem der Fühler in ihrer Hand. Nachdem sie sich wieder von einander lösten, ging Niki in die Hocke und sagte:

"Ich muss leider los und es wird ne Weile dauern bis ich wiederkomme, also musst du mir versprechen brav zu sein und auf das Haus aufzupassen, okay?"

Alex nickte eifrig. "Okay! Wie lange wirst du denn weg sein?"

"Nicht lange, keine Sorge. Ich und Onkel Jegor hier müssen auf der anderen Seite des Zauns etwas erledigen. Aber ehe du dich versiehst, bin ich schon zurück."

"Ich mag es nicht wenn du auf die andere Seite vom Zaun gehst. Kann ich mitkommen?"

"Zu gefährlich, Maus. Außerdem hast du doch hier all deine Freunde, die dich schrecklich vermissen werden. Kannst sie doch nicht einfach alleine lassen, stimmts? Komm, gib mir einen Kuss."

Er hielt ihr die Wange hin, damit Alex ihre kleinen Lippen darauf pressen konnte. Sie verschränkte die Arme und blähte ihre Wangen auf, um deutlich zu machen, dass der Kuss nicht ohne Vorbehalte war. Sie verabschiedeten sich und verließen anschließend die Siedlung.

Kaia
15.09.2015, 15:29
Als Strider ihm die Dose mit den Schnipseln aus der Hand nahm und anfing Sheng die Lage im Leuchtturm zu erklären zog Will sich zurück. Was zur Hölle war nur in alle gefahren. Kinder die mit Waffen spielen, Prügeleien, Henry, mysteriöse Selbstmorde, ein seltsames Heilmittel in einem Metallkasten und jetzt hatte er sich auch noch entschieden Shengs Hope mit einer Gruppe Freiwilliger zu verlassen. Verfiel er selbst jetzt auch dem Wahnsinn? Vermutlich. Aber es gab sowieso kein zurück mehr. Nicht das diese Leute ihn wirklich brauchen würden, Howard war viel erfahrener was die Arbeit als Arzt anging.

Will war sich sicher, dass er ihnen früher oder später eher eine Last sein würde. Wie immer.
Waffen waren auch nicht so sein Ding. Wenn er so zurückdachte hatte er niemals eine wandelnde Leiche niedergestreckt. Lächerlich eigentlich, immerhin war er in dieser Katastrophe aufgewachsen. Aber er hatte nie wirklich eine Gelegenheit dazu gehabt. Wie oft hatten Henry und er ihre Gruppen zurückgelassen anstatt sich mit ihnen den Untoten oder anderen Problemen zu stellen.
Er konnte sich noch gut daran erinnern wie Henry ihn mitten in der Nacht geweckt hatte um dann das einzigen Fortbewegungsmittel der Gruppe zu stehlen und bei Nacht und Nebel ihre jahrelangen Begleiter zurückzulassen.
Und dann kamen sie nach Shengs Hope.

Will stand auf dem Dorfplatz und wusste nicht so recht wohin mit sich. Seine Gedanken kreisten immer noch um die Ereignisse der letzten Tage. Dann fiel ihm ein, dass er eigentlich nach Sara und ihrer Schussverletzung hatte sehen wollen, bevor er von Doc Strider in den Leuchtturm entführt wurde.

Sein nächster Weg führte ihn also zu Sara. Sie war eine fröhliche junge Frau und Will fühlte sich wohl in ihrer Gegenwart, außerdem hatte er nicht vor allzu lange zu bleiben. Es lag noch ein unangenehmes Gespräch mit Henry vor ihm.


[Aufgabe Ny]

Daen vom Clan
15.09.2015, 15:56
Lisa war gerade dabei, das Essen fertig zu stellen, als Morris fröhlich grinsend den Kopf hereinsteckte und demonstrativ in die Luft schnupperte.
"Also alles was Recht ist, Miss Schiller, Ihre Kochkünste stehen Ihrer angenehmen Erscheinung in nichts nach."
Noch schien er sich nicht wirklich in die Küche zu wagen, doch nach einem weiteren geräuschvollen wohligen Seufzen, eindeutig an ihre Kochkünste gerichtet, sprach er sie nochmal an. "Bis alles zusammengesammelt ist und die Karawane aufbrechen kann, werden sicherlich noch ein oder zwei Tage vergehen. Sie haben es sich mehr als verdient, sich an meinen Vorräten zu bedienen, doch würde ich Sie gerne fragen, ob ich Sie vielleicht dazu einladen dürfte, Ihnen zu zeigen, wie man früher, also vor dem großen Zehren, ein solches Mahl genossen hat? Ich will dieses Essen nicht alleine genießen und vielleicht geht es Ihnen genau so. Und wenn ich ehrlich bin - wenn Ihre liebe Mutter ebenfalls nicht zuhause sitzen möchte, lade ich sie mit dazu ein. Es wäre mir eine Ehre, sie Beide zu einem Ausflug in alte Zeiten mitzunehmen... "

---

Währenddessen an ganz anderer Stelle, weit weg von jeder köstlichen Mahlzeit, lag Ranger auf dem feuchtkalten Betonboden des Bunkers und schnaubte mit seiner Nase wütend Staub weg, so dass er die Falle genauer untersuchen konnte. Die Angelschnur war unglaublich fein die Wand entlang geführt worden, eindeutig die Arbeit eines Profis, eindeutig militärischer Hintergrund. Die Granaten, an deren Stifte die Schnur gebunden war, waren amerikanischen Ursprungs, echte Splittergranaten aus der alten Welt und mit brutal tödlicher Wirkung in diesem Schacht.
Schweiß lief ihm in die Augen und wurde ärgerlich weggeblinzelt, denn so wie die Schnur sich auf Höhe der Brust eines normalen Menschen spannte, so hing in diesem Moment sein Leben auch an einem seidenen Faden.

Ranger: Probe Handwerk: Bestanden!

Er konnte die Sprengfalle problemlos entschärfen und die drei Granaten in einen alten Armeerucksack packen.
Jetzt musste er sich nur noch um die zwei anderen Fallen kümmern, die er ausgemacht hatte und hoffen, dass er alle erwischt und gefunden hatte, um seine Kameraden nicht in Gefahr zu bringen.

Munition +1

---

Frank hatte sich währenddessen vor das Grab gekniet und es betrachtet. Anfangs war wenig zu sehen, denn der Sand dieser Einöde hatte es fast zugeweht, lediglich das uralte Holzkreuz war noch zu erkennen und ragte, blankgeschliffen von Staub und ausgebleicht von der Sonne, aus dem Boden. Sheng und Wingman hatten bestätigt, dass es sich um ein mehr symbolisches Kreuz handelte, trotzdem war es als Grab anzusehen und zu erkennen.

Frank: Probe Ermittler: Misslungen.

Als Ersters versuchte der ehemalige Polizist, das Grab als solches freizulegen, also schaufelte er mit den Händen den Sand beiseite und grub sich tiefer und tiefer.
Plötzlich spürte er etwas über seine Hand krabbeln, ob er angegriffen werden würde und blickte auf einen gelblichen Skorpion, der seinen Schwanzstachel bereits erhoben hatte und nun auf seine Handrücken saß. Er musste beim Graben dessen Nest oder Bau zerstört und ihn aggressiv aufgescheucht haben. Entsetzt machte er eine schleudernde Handbewegung und verlagerte dabei sein Gewicht, so dass sein linkes Knie mitten auf dem Grab zu liegen kam. Und dann hörte er ein gedämpftes, knirschendes Scheppern. Der Skorpion war fort, doch er spürte einen leichten Stich in seinem Knie und erkannte, dass sich eine dicke Glasscherbe in den Stoff seiner Hose gebohrt und die Haut ein wenig angeritzt hatte.
Offensichtlich hatte Jemand am Grab eine Phiole aus Glas vergraben, doch konnte er nur noch Scherben finden und dazwischen eine schwärzlich ölige Flüssigkeit, die langsam im Boden versank und vertrocknete. Ohne es genau einordnen zu können und ohne weitere Informationen zu erkennen, starrte er nur noch auf einen mumifizierten Fingerknöchel, der einstmals mit Sicherheit menschlich gewesen sein musste.

---

Als Ranger seine Aufgabe abgeschlossen hatte, winkte er schließlich Vincent herein, der sich dann daran machte, den Bunker einer genaueren Untersuchung zu unterziehen.
Toske hatte wahrlich unzählige Zettel und Papiere gesammelt und es wirkte wie böse Absicht, sogar noch Tankstellenquittungen oder Einkaufsbelege eines nahegelegenen McDonalds-Restaurants aufgehoben zu haben, um das Chaos noch weiter komplettieren zu können.

Probe Doc Strider: Sprachgenie: Bestanden!

Seine Fähigkeit, Inhalte schnell zu erfassen und geschriebenes, manchmal auch ausländisches, Wort schnell zu lesen und kategorisieren zu können, war ihm auch hier hilfreich.
Obschon ihn die Arbeit mehrere Stunden kostete, hatte er danach einige interessante Meldungen gefunden, mehrheitlich einzeln herausgerissene Seiten eines einzelnen Buches, welches mit auffälligen karierten Seiten und einem Logo aus zwei T-förmigen Buchstaben geformt war:


23.02.2009:
Das Projekt nimmt Gestalt an. Was auch immer wir erschaffen werden, die Welt wird sich verändern und wir uns mit ihr. Tokyotech hat alles was wir brauchen. Oslo kann mir nicht helfen und nichts bieten. Die Zukunft wird in Corpus Christi geboren.

12.12.2010:
Das Warten auf die chinesischen Proben und die Analysen aus Australien zehrt an den Nerven. Die Hitze ebenfalls. Wäre das Gehalt nicht fürstlich und das Ziel der ewige Frieden, ich wäre schon seit Ewigkeiten gegangen, doch die Welt braucht mich mehr denn je.

02.06.2011:
Wieder wurde unser Labor einer Überprüfung unterzogen. Wieder durch das Militär. Es ist ehrenhaft und doch unamerikanisch, so viele Gelder und Soldaten auf ein Heilmittel, eine Medizin, anzusetzen, erschaffen wir wirklich lebensrettende Seren? Es gibt Gerüchte, dass Teile der Belegschaft abgezogen werden. Nach Mexico, San Antonio und Houston. Die Trucks kommen vorgefahren und alles geschieht unter größer Geheimhaltung. In der Zwischenzeit hat die Forschungsgruppe Adam einen großen Durchbruch erzielt. In der neuen Versuchsreihe ist es uns gelungen, den Herzschlag und die Zirkulation so gut wie aussetzen zu können. Der Zwang des Atmungs- und anderer Stoffwechselprozesse konnte nachhaltig und massiv unterdrückt werden, ohne dem Probanden große körperliche Schäden nachweisen zu können. Das Sprachzentrum scheint manchmal gestört, bisher jedoch haben sich alle Probanden erholt. Die Echttests des neuen Serums sollen bald online gehen. Angeblich im asiatischen Raum des Konzerns. Wie gerne wäre ich dabei.

02.05.2012:
Diese Teufelskerle haben es getan! Projekt Adam war ein voller Erfolg. Internen Berichten zufolge ist es nun möglich, schwer traumatisierte Lebewesen in eine Art Schlaf zu versetzen. Dabei werden alle Körperfunktionen auf ein Mindestmaß reduziert, der Proband ist im Grunde in einem totenähnlichen Zustand. Die Auswirkungen auf das Hirngewebe interessieren mich dabei massiv, hier an verlässliche Zahlen zu kommen, scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.
Angeblich wird dieser Zustand durch einen Nebeneffekt der bewussten, doch abgeschwächten Infektion der afrikanischen Trypanosomiasis erreicht.

05.05.2012:
Etwas stimmt nicht. Die Notfallprotokolle wurden akiviert, mein Arbeitsplatz ist gesperrt. Das Militär vernichtet alle Proben und ist dabei, die Ausrüstung nach San Antonio zu schaffen.
Mein Gott, die Bilder aus den Labors. Wir haben Monster erschaffen. Dies ist die Apokalypse, das Ende der Welt. Der große Weltenbrand.
Die Aufzeichnungen - ich habe sie gesehen. Wir wurden von Anfang an belogen - wir haben keine Medizin erforscht, wir haben eine Waffe gebaut! Den schmerzlosen Soldaten. Australien, China und die Vereinigten Staaten zusammen vereint in einem Programm. Ich will sterben und tausendfach gemartert werden dafür, sie haben mich dazu getrieben und reingelegt.
Unser Werk ist frei und mordet sich durch die Straßen, verbreitet sich rasend.

07.08.2012:
Ich werde auf ewig verflucht sein und alle mit mir. Wie fühlt es sich an, das Blut von Millionen von Menschen an den Händen zu haben?
Ich sehe es genau, sie sind rot. Sie glänzen. Sie geben mir Medikamente. Wie die meisten Anderen kann und will ich nicht mit dieser Schuld leben. Doch sie zwingen uns dazu. Sperren uns ein.

xx.xx.2012:
Es ist immer. Dunkel. Ständig fällt die Beleuchtung aus.
Wir wissen nicht. Welcher Tag. Die Welt brennt weiter. Wir haben sie angezündet.

27.03.2013:
Tageslicht. Endlich haben sie uns aus den Bunkern geholt. Wir dürfen wieder atmen.
Wo sind alle? Sind dies alle Menschen, die uns geblieben sind? Ein kläglicher Haufen und doch besteht Hoffnung. Es gibt den Patient 0. Was geblieben ist von unserer Streitmacht, stellt nun Posten auf. Wir suchen auf der ganzen Welt nach Überlebenden. Es gibt Lager unserer Leute auf der ganzen Welt. Die Camps. Verteilt auf Inseln. Sie hatten sie zu Experimenten genutzt, es war schon immer eine Waffe, an der wir gearbeitet haben. Die anderen Inseln beherbergen Leben. Von dort müssen die Soldaten aufbrechen, um einen der Patienten zu finden.

06.05.2013:
Es ist vollkommen hoffnunglos. Alle Labore sind zerstört. Es gibt nur noch einen einzigen Patienten 0. Der Funkkontakt schwindet mit den Lebensgeistern der Menschheit.
General Stutton und ich sind die einzigen Menschen im Umkreis von Meilen. Eingesperrt in einen Turm und Bunker. Wir sprechen über Morsecode und beobachten jeden Tag die Bay. In der Hoffnung, dass das Wunder geschieht und Adam uns findet. Dann will ich büßen und Abbitte leisten und mein Leben einsetzen, Adam nach San Antonio zu bringen. Die Labore dort können uns helfen, man wartet dort auf uns. Abgschottet in einer Festung.

07.07.2013:
Elitesoldaten sollen uns helfen. Jede Station bekommt einen Mann zugewiesen. Einige werden aus der ganzen Welt eingeflogen. Ich soll einen Piloten und einen Mann aus Russland aufnehmen. Wir sollen uns abwechseln auf der Suche. Neue Menschen sind gefährlich. Ich darf ihnen meinen Namen nicht verraten. Haben sie Kenntnis von Tokyotech, erkennen sie mich wieder. Stelle mich als Toske vor. Skandinavier hin oder her - niemand kennt den Unterschied oder die Wahrheit. Stane ist damit tot und auch meine Sünden.
Jetzt ist sich jeder selbst der Nächste! Meine EPA-Rationen und offensichtlichsten Vorräte sind gut versteckt im linken leeren Benzintank. Dazu treibt einen die Apkalypse. Der Pilot schnüffelt herum. Ein wacher Geist! Weiß er, wer ich bin? Ist er geschickt, mich zu töten?

17.09.2013:
Ein Asiate ist hier eingetroffen. Wir haben ihn gepflegt, damit er weiterziehen kann. Schnell, nur schnell weiter.
Stutton ist überzeugt, dass am Motel noch Menschen leben. Soll der Asiate dort hin, wenn er wieder gehen kann. James will ihn begleiten. Ich finde den Gedanken gut. Es gibt kein Heilmittel mehr. Das Ausharren war vergebens.

16.10.2013:
Die Nächte sind einsam. Bis auf den Gesang ist nichts zu hören. Die Wüste hat den Schlüssel zum Überleben. Ihre Gesichter lächeln mich durch den Nebel an und sie sind zu mir gekommen. Eine weite Reise, doch sie sind da. Kommen nicht näher, doch rufen mich zu sich.

18.10.2013:
Heute habe ich sie wieder gesehen. Sie ruft nach mir. Und sie ist nicht tot. Ich lächele bei dem Gedanken, einen geliebten Menschen wieder zu sehen.
Ich muss sie wiedersehen.

14.11.2013:
Habe Stutton meine Entscheidung mitgeteilt. Er weiß, dass wir uns wiedersehen werden. Ich gehe zu meiner Frau. Endlich bin ich weg. Frau und Mann sind schon gegangen. Nur Pilot und Soldat verbleiben. Sie planen den Aufbruch zum Motel. Sie können nicht schnell genug gehen. Mich wird keiner suchen. Ich möchte einfach verschwinden. Ich will bei ihnen sein.

15.11.2013:
Es ist soweit, ich höre sie singen. Nun will ich mich wiederfinden in der liebenden Umarmung. Umfängt mich süße Köstlichkeit - das Wispern in der Wüste.
Ich weiß, dass ich nicht alleine bin. Aber ich kann das in Ordnung bringen. Mit IHR zusammen. Wie immer. Ich muss sein wie sie sind. Ich muss sie beschützen. Sie sind das perfekte Werk Gottes. Denn sie sind wunderschön


---

~Jack~
15.09.2015, 16:29
https://www.youtube.com/watch?v=xPuol-KS-tE

Vincents Finger verkrampfen sich während sein Gehirn die Aufzeichnungen vom 05.05.2012 zu verarbeiten versuchte. Er las sie wieder und wieder, langsam aber sicher ein Grollen anstimmen welches aus den Tiefen seiner Kehle drang. Projekt Adam … eine Waffe? Erschaffen von Australien, China und den USA? Konnte es tatsächlich sein? Hatte er endlich eine Antwort darauf, warum die Welt zugrunde gegangen ist?

Seine Fingernägel bohrten in seine Handfläche, als er die Aufzeichnungen endgültig zerknüllte. Blut tränkte das Papier und Schmerz pulsierte in seiner Hand. „Ihr gottverdammten Schweinehunde,“ presste er hervor. „Ein schmerzloser Soldat … und dafür habt ihr die Welt zugrunde gerichtet?“ Seine Faust schmetterte auf den Tisch, wo er die wichtigsten Notizen zusammengesammelt hatte. Das Holz barst unter der Wucht und Splitter bohrten sich in Vincents Hand. Noch mehr Schmerz den er gerade gut gebrauchen konnte.

„Für solch einen Schwachsinn musste ich meine Familie sterben sehen?“ Ein Schrei hallte durch seinen Kopf und er sah wie sich die Zähne eines kürzlich Verstorbenen um den Hals seiner Mutter legten. Sie fiel und strampelte, doch der Zombie war zu schwer als dass sie sich auch nur vom Fleck hätte bewegen können. Und was tat Vincent? Er sah zu, sein Rücken an die Wand gepresst, sein ganzer Körper am zittern. Urin durchnässte seine Hose und lief ihm das Bein hinab. Dann hörte er seine Schwester schreien, sah seinen Bruder den Flur betreten.

Ein Metallbecher krachte an die Wand und Vincent schrie so laut, dass Ranger ihn noch aus der Ferne hören konnte. Er hatte versucht Frank nach dem Skorpion-Angriff zu versorgen und sich dann einen anderen Abschnitt des Bunkers vorgenommen. Doch nun kam er angerannt, mit einer wahren Horde Zombies rechnend. Stattdessen erblickte er, wie Vincent den Tisch in die Höhe stemmte und dann zu Boden schleuderte. Damit brach das Holz endgültig und der Tisch zerbrach mit Donnergrollen in zwei Teile.

„Was ist denn hier los?“ fragte Ranger, jedoch ohne sich dabei zu nähern. Nicht, dass Vincent ihn als nächstes Opfer auserwählte.

Schwer atmend drehte Vincent seinen Kopf. Sein Gesicht war voller Zorn und Blut tropfte von seiner Hand gen Boden. Dass er im Anschluss seine Faust ballte, machte die Verletzungen nur noch schlimmer. „Was hier los ist?“ begann er schließlich, gefolgt von irrem Lachen. „Adam ist nicht einfach nur Patient 0. Er war ein Versuchskaninchen. Teil eines Projektes, welches schmerzlose Soldaten erschaffen sollte.“ Er richtete sein Gesicht gen Decke und sein gesamter Körper wurde vom Lachen geschüttelt. „Lief ja wunderbar. Nur dass niemand diese 'Soldaten' kontrollieren kann. Und vermutlich wurden die Verantwortlichen schon längst gefressen. Wenn nicht ...“ Mit blutiger Hand zog er seine Waffe und richtete sie auf Ranger. „Dann sollten sie besser hoffen, mir niemals über den Weg zu laufen.“

Ranger hob langsam aber sich seine Arme und trat einen Schritt zurück. „Hey, steck die Waffe wieder weg, okay? Kein Grund sich so aufzuregen.“

„Kein Grund?“ schrie Vincent aus den Tiefen seiner Seele. „Sie haben unsere gottverdammte Welt in einen Scheißhaufen verwandelt! Haben indirekt meine gesamte Familie ausgelöscht! Welch besseren Grund gäbe es denn auszurasten?!“

„Hey, ich verstehe ja wie du dich fühlst...“

„Nichts tust du!“ Mit schnellen Schritten marschierte Vincent auf Ranger zu und presste ihm die Waffe an den Kopf. „Wie könntest du auch? Du bist ja nicht. Oder? Oder bist du es doch? Vielleicht nur eins meiner Hirngespinste? Jemand mit dem ich mal gereist bin und der von den Zombies ebenfalls verschlungen wurde?“

Ranger schluckte aber versuchte standhaft zu bleiben. „Nein, man! Ich bin ein waschechter Mensch aus Fleisch und Blut. Also leg das Ding beiseite, okay?“

Blut tropfte zwischen den beiden zu Boden. Vincent zitterte am ganzen Körper. Seine Augen starrten in die von Ranger, suchten nach dem leeren Blick eines Zombies oder der Vergänglichkeit einer Halluzination. Natürlich fand er nichts von beidem. Wie hätte er ihm auch sonst seine Pistole an den Schädel halten können? Langsam aber sicher sank sein Arm zu Boden. Und bevor er auch nur auf die Idee kommen konnte ihn wieder zu heben, riss Ranger ihm die Pistole aus der Hand. Sie war nicht mal geladen. Hatte Vincent nach seinem Einkaufsbummel komplett vergessen.

Ranger seufzte voll Erleichterung und warf die Pistole auf die andere Seite des Raums. Vincent war währenddessen zu Boden gesunken. Tränen rannen seine Wangen hinunter und klatschen auf das am Boden versammelte Blut.

„Tut mir wirklich leid um deine Familie … aber tu das bitte nicht nochmal...“ Noch länger wollte Ranger aber nicht in seiner Nähe bleiben. Von daher marschierte er zum Ausgang. Vielleicht war Frank ja immer noch draußen, wenn er denn nicht mittlerweile einen Arzt aufsuchen gegangen war.

Eine halbe Stunde später machte Vincent sich daran, die restlichen Aufzeichnungen durchzusehen. Adam war also der letzte seiner „Art“ — die letzte Hoffnung auf eine strahlende Zukunft. Von daher konnten sie es sich nicht leisten zu scheitern.

„Meine EPA-Rationen und offensichtlichsten Vorräte sind gut versteckt im linken leeren Benzintank. Huh...“ Durch die Trümmer seiner Wut schreitend sah Vincent sich in den angrenzenden Räumen um. Der hinterste beherbergte eine schon lange erloschene Maschine, welche auf beiden Seiten von einem Benzintank umgeben war. Musste wohl der Generator sein. Er schritt also auf den Linken zu und wagte einen Blick ins Innere.

Ligiiihh
15.09.2015, 16:43
Auf dem Weg nach draußen bat Niki nochmal Jäger kurz am Ausgang auf ihn zu warten. Er rannte schnell aus dem Blickfeld und war kurze Zeit später genau so unmittelbar wieder da, zusammen mit seinem Klappergefährt, das heute etwas rumgezicket hatte.

"Ich wusste nicht, dass du Maschine hast", zeigte er sich nüchtern, aber durch seine Worte auch überrascht.
"Doch doch. Aber ich mache daraus keinen großen Hehl, das wäre wahrscheinlich auch nicht gut."

Jäger begutachtete das Gefährt in einem Rundgang und nickte ihm dann ein "Not bad" zu, den Niki einfach weggrinste. Er steckte den Zündschlüssel ein und drehte zweimal kräftig. Jäger hätte damit gerechnet, dass nun ein Feuerwerk an Motoren auf ihn zukäme, tatsächlich war es aber ein harmloses, recht kuschliges Brummen. Niki lächelte ihn an:

"Den ganzen Weg fahren wir damit natürlich nicht. Dafür ist das Ding dann doch ein Tick zu laut."
"Ist trotzdem nicht laut wie ich gedacht."​

Das nicht so wirklich als Kompliment wahrnehmend setzte er sich ruckzuck auf den Vordersitz und patschte ryhthmisch auf den Platz hinter sich:

"Keine Sorge, das Ding beißt schon nicht. Halt dich aber gut fest!"
"Da - ich meine Ja!"

In Gedanken kratzte Jäger sich für diesen Ausrutscher an den Haaren und folgte Nikis Aufforderung. Keine zwei Sekunden später fuhren sie los. Je mehr Strecke sie hinterließen, umso lauter schien ihm das Gefährt zu werden. Der Staub hinter ihnen verschwand so schnell wie Fußspuren im Schnee während eines Blizzards. Irgdendwie weckte dies Erinnerungen...

"Damals, als ich noch in Vietnam war", brach Niki die Stille, "habe ich Russisch in der Schule gelernt."
"Oh? So?", zeigte Jäger sich interessiert an seiner Aussage.
"Ja, wegen Kommunismus und so damals. Meine Eltern haben die Sprache fast perfekt beherrscht."
"Das ist...", er rang um das eine Wort, "beeindruckend! Ist nicht leichte Sprache, Russisch."
"Ha ha, nein. Ich weiß auch fast gar nichts mehr. Oh, doch, eins fällt mir ein: Spasibo! War das nicht so?"
"Спасибо. Heißt Danke!"
"Wusste ich's doch! Vielleicht kannst du mir ja helfen, wieder ein wenig aufzufrischen!"

Sie lachten beide, doch das Tackern der Maschine und der Staub verschluckten ihr Gelächter, je näher sie sich dem Stützpunkt näherten. Aus sicher Entfernung stellte Niki das Gefährt an einem größeren Felsen ab. Aus einer bestimmten Perspektive hätte man auch "hinter" sagen können, aber man wusste ja nie, aus welcher Richtung die Leute heutzutage alles kommen würden.

"Na dann, der Herr. Du hast den Vortritt. Ich bin als Bohnenstange nur hinter den Kulissen zu gebrauchen."

Zügig gingen Jäger und Niki voran, um ihre Aufgabe möglichst schnell und zuverlässig hinter sich gebracht zu haben. Jedoch blieben sie in ihrer Mission nicht mehr allzu lang alleine.

wusch
15.09.2015, 16:51
Verdammter Skorpion! brüllte Frank wütend, nachdem er sich wieder halbwegs gefangen hatte und gesehen hatte was passiert war. Die Wunde war nicht zu tief und Ranger versorgte ihn oberflächlich aber es ärgerte ihn. Weil er nicht richtig aufgepasst hatte, hatte er einen wertvollen Beweis zerstört. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass da nichts wiederliches drin gewesen war, was jetzt in seinem Blutkreislauf zirkulierte. Da er sich jedoch noch halbwegs gut fühlte, entschied er sich weiter zu machen, zumindest etwas herauszufinden. Also nahm er den mumifizierten Finger und sah ihn an. Wenn hier auch jetzt niemand mehr war, so war das grab einst mit einem Menschen gefüllt gewesen. Er war also wie es scheint wieder ausgegraben worden.
In diesem Moment hörten sie ein lautes, beinahe tierisches Schreien von Vincent und Ranger sprang auf um dem ganzen auf den Grund zu gehen. Frank machte sich auch langsam daran aufzustehen, aber noch schmerzte die Wunde zu sehr, als dass er schnell etwas hätte machen können. Er krempelte seine Hose wieder herunter, sodass der Verband unsichtbar wurde. Am Anfang noch leicht humpelnd aber sehr bald wieder normal gehend, machte auch er sich auf den Weg in den Bunker hinein. Er musste wissen was dort vor sich ging, doch schon bevor er ankam, schien die Lage gelöst zu sein. Zumindest irgendwie. Auf dem Weg nach draußen fand er Ranger entgegen kommend, welcher Frank vor Vincents zustand warnte und das sie etwas gefunden hätten. Den Ursprung von allem.
Was dieses alles war, erfuhr er im Bunker selbst dann. Als er Vorsichtig den Raum betrat, sah er den zerbrochenen Tisch und den schwer atmenden Vincent. Vorsichtig nahm er die Notizen auf und begann ebenfalls zu lesen.
Als er fertig war und die volle Wahrheit begriffen hatte, fühlte er sich innerlich taub. Er wusste nicht was er tun oder fühlen sollte. Er wusste nicht ob er schreien, weinen oder lachen sollte. Er konnte perfekt nachvollziehen wie Vinzent sich fühlte. Auch er hatte damals alles verloren, wie so viele andere Menschen auf der Welt. Er dachte an Silvia und seine Familie und schaffte es so, seinen Verstand beisammen zu halten. Er schob die Notizen in seinen Rucksack. Ich gehe jetzt zu einem Arzt und dann zu Sheng, ihm dieses Buch zeigen oder auch anders herum und durchsuche nocheinmal das Grab draußen. Nicht zwingend in dieser Reihenfolge. brachte Frank schließlich heraus und verließ den Bunker dann. Er hatte genug von diesem Ort. Draußen dann durchsuchte er nocheinmal das Grab nach mehr Hinweisen und grub an der Stelle, an der er den Finger gefunden hatte. Er glaubte nicht wirklich daran etwas zu finden aber möglich war es auf jeden Fall.

Gendrek
15.09.2015, 16:55
https://www.youtube.com/watch?v=yRy58bZNU4Q

Die behäbigen Schritte Lancasters führten auf das Dusty Derrecks zu. Schwer atmend. Wenn er es nicht besser wüsste würde er glauben Feuer verschluckt zu haben.
Wie war das nochmal? Damals dieser Film in dem Harrelson gespielt hat. Regel #1. Cardio.
"Cardio am Arsch..."
Lancaster drückte die Türe des alten McDonalds auf nur um gleich zur Seite zu weichen.
Da war dieses kleine Mädchen vom Strand. Er sah sie nur kurz von der Seite, aber irgendwie wirkte sie leicht... bleich.
Doch das war nicht alles. Das Mädchen, dessen Namen er immer noch nicht wirklich kannte, befand sich im Schlepptau einer ihm Unbekannte Latina... sie beäugte ihn, ehe sie kichernd zur Tür heraus verschwand.
Lancaster blickte den beiden nach und wunderte sich nur über diese Begegnung ehe er den Kopf senkte, ihn schüttelte und in das Dusty Derrecks blickte...

...eigentlich wusste er garnicht was er hier wollte.
Es ist nicht so als würde er hier mehr zur Ruhe kommen als bei sich in seinem Zelt.
Schnell wandte sich Lancaster wieder ab. Irgendwas zog ihn von hier weg.
"Bin ich bereits so ein alter Sack, dass mich das bisschen Aufregung bereits so aufreibt?"
Seine Schritte wurden bedachter, er versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bringen.
Langsam, tief ein, tief aus.
Seine Brust hob sich und sank wieder. Sachter Rhytmus. Um ihn trieben die Leute umher.
Der Ruhepunkt in einem Sturm.
Vielleicht müsste er das auch sein. Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, Sheng hatte es bereits gesagt. Sie würden einen Anführer brauchen, jemanden mit Durchsetzungswillen, Erfahrung.
Gerüchte waren niemals vertrauenswürdig, gaben aber zumindest ein schönes ungefähres Bild ab.
Er hatte ein paar Stimmen auf seiner Seite und sich selbst noch garnicht geäußert.
Er würde sich auch nicht äußern. Was sollte er sagen? Er würde die Aufgabe gerne annehmen und auch für sich stimmen wenn nötig, aber... irgendwie wusste er auch das er sowas vor sich selbst nicht rechtfertigen konnte.
Bevor er also seine Stimme aufgrund irgendeines moralischen Dilemmas welches nur in seinem Kopf existierte in irgendeine generell gut klingende Richtung war würde er sich enthalten.

Sand. Wie kam der unter seine Fü...
Er hatte es nichtmals gemerkt.
Lancaster war an den Trailern, Wellblechhütten und Zelten vorbei, direkt zum Strand gelaufen.
Vor ihm erhob sich die INS Ahladit. Das mächtige Schiff hatte seine besten Zeiten hinter sich.
Rost durchfraß den Kollos, Schlick, Schlamm und Seetang umgaben die Schneiße welche sich das Schiff in den Sand gebahnt hatte und dicke Seepocken hafteten am Rumpf und haben sich über die letzten Jahre immer mehr und mehr vermehrt.
Wer sich in die Nähe des Schiffes begab der wusste entweder wo er hintreten konnte oder er rutschte aus und schnitt sich die Füße an den scharfen Kanten der Pocken auf.

Lancaster mochte den Strand nicht... auch wenn er zugeben musste das er beruhigend wirkte wenn der Alte es zuließ.
Den Strand überblickend musste er immer wieder blinzeln und hielt sich die Hand wie einen Schirm über die Augen um das Sonnenlicht ein wenig zu blocken.
Das Lachen von Kindern drang an seine Ohren und kam näher.

Die Kinder der INS Ahladit. Es war eine mittelgroße Gruppen von Teenagern und Kindern die so werden wollten die coolen Schiffkids.
Es wäre eine Geschichte wie aus einem Märchenbuch gewesen.
Eine Bande von Kindern, zusammen leben sie auf und in einem großen Schiff. Sie blieben unter sich, Erwachsene sagten ihnen nicht viel.
Es hatte etwas von Peter Pan und seinen verlorenen Jungs.
Ja... Peter Pan und die verlorenen Kinder der Apokalypse. Ein ganz tolles Kindermärchen.
Lancaster lehnte sich nun an die Außenwand der Wäscherei und beobachtete die spielenden Kindern.
Sein Blick war ruhig und konzentriert und er konnte so auch genau sehen wie irgendwann eines der Kinder auf ihn zeigte und die Bande sich langsam näherte.
"Das kann ja was werden..." [Aufgabe My - Die „Ahladita-Kids“ suchen lassen: Unterhalter]

Daen vom Clan
15.09.2015, 16:58
https://www.youtube.com/watch?v=830B0vVHT8k&index=2&list=PLcn8ZMFDd7xWgzwXUo0eHtWoVUDqnG8F-

Sheng war traurig. Gestand er sich die Wahrheit ein, dann war er eigentlich wütend.
Wieder hatte Haile seine klaren Anweisungen missachtet, wieder hatte sie sich davongestohlen, als hätte sein Wort nichts zu bedeuten.
Als Bürgermeister war er es gewohnt, dass seine Anweisungen in Frage gestellt wurden, er war vertraut mit Diskussionen und wie stark und vehement Menschen ihre Ansichten zu verteidigen wussten, doch bei Haile war es anders.
Es war nicht ihr Ungehorsam, es war schlichtweg die Tatsache, dass sie fort war und er nicht wusste, wo sie war und ob es ihr gut ging.

Hätte er den Ort gekannt, er wäre ihr sofort hinterher gereist. Und es wurde ihm klar, dass er ihr wahrscheinlich trotz Allem niemals eine große Hilfe gewesen wäre.
Schatten umwölkten seine Seele, es war, als würde ihn die Realität zurück zu sich holen und ihm die Wahrheiten, denen er sich so lange verschlossen hatte, mit Gewalt ins Gesicht schreien.
Sie hielt diese Welt für einen Abenteuerspielplatz. "Und für sie ist die Welt ein Spielplatz, denn sie schlägt sich besser durch diese Welt als Jeder, den du ausgebildet hast.", flüsterte das Stimmchen.
Sie ist in Gefahr. "Nein, denn sie kennt keine Furcht. Sie kennt keine Gefahr. Sie IST die Gefahr.", war das wieder das kleine Stimmchen zu hören, welches ihn in einen Abgrund zu zerren trachtete.
Sie wird da draußen sterben. "Nein, das wird sie nicht. Aber sie wird jedem den Tod bringen, der ihr dieses Schicksal zugedacht hatte.Sie kann sich mehr selbst beschützen als du es jemals konntest.", triumphierte das Stimmchen, welches mittlerweile zu einem stimmenartigen Orkan angeachsen war und Sheng schloß die Augen.
"Es würde mich gar wundern, wenn sie überhaupt wieder zurück kommen würde."
Die Stimme hatte Recht. Er war nicht ihr richtiger Vater. Er war nicht einmal ein besonders guter Soldat. Er hatte nur Liebe und Hoffnung zu geben und dies waren Währungen, die heute keinen Wert mehr zu haben schienen. Eine Welt, die zerfressen war vom Recht des Stärkeren.
Er hatte ihr nichts zu geben und nichts beizubringen, es gab nichts, was er wirklich für sie tun konnte.

Es war Zeit, Haile in die Wirrungen und Irrungen dieser Welt flügge werden zu lassen, denn in Wirklichkeit gab es nichts, wozu sie ihn brauchte.
Er gestand sich ein, dass er der schlechteste Vater der Welt war...

Und dann stand sie plötzlich wieder im Dusyt Derrecks. Sie stand einfach nur da, die Nase stolz erhoben und ohne jede Regung im Gesicht. Es schepperte, als sie den Rucksack zu Boden gleiten ließ und eine Menge Einmachgläser mit Nahrung - so wertvoll wie keine andere Sache auf der Welt - über den Boden kullerten.

Ehe er sich versah, war er bei ihr und schloß sie in seine Arme, drückte sie an sich.
"Ich habe mir SOLCHE Sorgen gemacht." flüsterte er leise und sein Herz wurde weich und zerfloss vor Zuneigung, als sie die Umarmung erwiderte. Voller Vertrauen und so lange wie noch nie in ihrem Leben.
Während Sheng noch immer von einer Hand Hailes umarmt wurde, bewegte sie wild deutend ihren anderen Arm und zeigte mit der Hand auf ihre Beute, dann auf die noch leeren Regale und für ihn war klar, dass sie damit sagte, dass sie die Vorräte für ihn und die Mission, an die er so fest glauben wollte, geholt hatte. Zuversicht durchströmte ihn.
Denn eines war für Sheng vollkommen klar: Er war der beste Vater der Welt.

---

"Blades" war verzweifelt. Raoul, den sie so sehr bewunderte, war schon viel zu lange verschwunden und hartnäckig hielten sich die Gerüchte, dass sein geisterhafter Schatten im Schiffsbauch gesehen worden war.
War er zu Tode gekommen oder machten sich die Kinder nur lustig über sie, weil jeder wusste und spottete, dass sie Guts so verehrt hatte. Ja, sie hatte sich mit ihm eingelassen und sich dadurch erhofft, so etwas wie Ruhe oder Halt oder Zuflicht zu finden, doch dann hatte er sie verstoßen, nicht grob, doch gleichgültig, ein Messer, das tiefer schnitt und schneiden konnte als alle Anderen.

Sie lachten sie heimlich aus, sie wusste, sie konnte ihnen keine Befehle geben. Sie sahen in ihr eine Schwester, keine Anführerin und nun saß sie hier wie die große Schwester und sah ihnen beim Spielen zu. Eine hoffnungsvolle Illusion von Familie, denn jedes der Kinder saß nur hier, weil der Ort in diesem Moment am besten geeignet war, würde eines der Kinder oder sie fehlen, dann würde es von den Anderen nicht einmal bemerkt werden. Sie seufzte und versuchte in Abwesenheit von Raoul das zu tun, was er getan hätte, erreichte aber genau das Gegenteil. Sie ließ sie spielen, während er sie auf Raubzug geschickt hätte. Sie erzählte ihnen Geschichten, während Raoul sie würde gegeneinander aufhetzen und kämpfen lassen. Sie machte einfach alles falsch...

"Blaaaades - kannst du uns nochmal die Geschichte vom Zombie ohne Zähne erzählen?", baten die Kleinen plötzlich und machten Anstalten, die unnachahmlichen Zombiegeräusche nachzumachen und wie Zombies durcheinander zu stolpern. Aber sie hatte keine Ideen mehr. Ihr Kopf war leergefegt. Sie hatte die Geschichte gestern erfunden, nur damit sie im "Hauptquartier" der Bande endlich mal für ein paar Stunden Ruhe zum Schlaf fand, doch war jede Idee wie weggeblasen. Sie wusste noch nicht einmal um was es ging in dieser blöden Geschichte.

Und dann sah sie den alten Mann den Strand entlang gehen. Sie kannte nicht seinen Namen, wusste aber, dass er und Stan es liebten, Geschichten zu erzählen.
"Seht mal, Bande! Da ist der Geschichtenerzähler von Shengs Hope." sagte sie ihnen und zeigte direkt auf Lancaster. Die Kinder blickten hoch von ihrer Partie "Gedärme stapeln" - bei der es eigentlich nur darum ging, möglichst viele schleimige und eklige und feuchte Objekte aufeinander zu stapeln bis der "Turm" einbrach - und dann schnatterten sie wild durcheinander. Blades war froh, die Augenblicke der Ruhe zu haben, als die Kinder auf ihn zugelaufen kamen. Und seltsamerweise folgte sie ihnen, als würde der Rattenfänger von Hameln mit Geschichten und mächtigem Vollbart und weniger mit einer Flöte aufspielen...

---

Sara biss die Zähne zusammen, als sie sich endlich auf ihrer Decke niederließ und sofort hörte das Pochen in ihrem Bein auf und sie lächelte wieder.
Endlich hatte sie genug Zeit, sich wieder um die Reparatur der Werkzeuge zu kümmern, nun, da sie in Sylvia eine Helferin für Talia gefunden hatte.
Gutgelaunt begann sie damit, die Werkeuge auseinander zu nehmen, sie zu ölen, zu feilen und zu entgraten und sie genoss die Sonne, die herunterschien und ihre Schultern sanft wärmte.
Sie war gerade dabei, eine Gartenschere, die sie für alle Zwecke außer Kampf einzusetzen gedachte, wieder zusammen zu schrauben, als

Plötzlich schob sich ein Schatten in ihr Gesichtsfeld und sie konnte nach oben blicken, wo sie Will, den jungen und unerhört gutaussehenden Arzt erkannte, durch dessen dunkles Haar nun die Sonne hindurchschien und ihm ein sanftes Auftreten gab. "Ich bin hier... um nach deinem Bein zu sehen." sagte er leise und lächelte, als er sich die Brille mit dem Finger zurecht rückte.
"Na dann mal los, es sticht wenn ich auftrete und juckt wenn ich schwitze.", lachte sie burschikos und fügte hinzu: "Und schwitzen passiert bei mir ständig. Das viele Vieh macht einiges an Arbeit."
Sie krempelte den Stoff ihrer Hose hoch und offenbarte die Wunde, wo "Blades" sie versehentlich angeschossen hatte.

Will wollte soeben mit der Behandlung beginnen, während Sara sich versuchte, entspannt zurück zu lehnen und sich gegen die sicherlich gleich aufkommenden Schmerzen zu wappnen, als sie ein so lautes, dröhnendes und donnerndes Niesen und Husten hörten, dass sie Beide zusammenzuckten. Will sah sie erschrocken an und Sara zeigte lachend mit dem Gesicht zu ihrer linken, oberen Seite. Der Doktor sah, dass sich dort eine Pferdebox befand, in der ein einzelnes Pferd stand und unruhig auf und ab tänzelte. Die Augen waren feucht und hatten deutlich Ausfluss.
"Es gibt ja noch einen Patienten hier.", sagte Will sanft und lächelte und Sara blickte ihn überrascht an. "Du bist er Erste, der sich um das Pferd wirklich Gedanken macht." Sie wirkte überrascht und beeindruckt.
"Wenn du ihr Leid wirklich lindern kannst, dann - weißt du was - schenke ich sie dir. Sie hat oft kleinere Sorgen und Probleme und kommt mit anderen Pferden nicht aus. Wenn du sie mitnimmst und pflegst, ich verspreche dir, wird sie dir immer gute Dienste leisten." Sie lächelte vergnügt. "Und dich an Shengs Hope erinnern, damit du nicht vergisst, warum du die Welt rettest."
Will schien nachzudenken und im Kopf die für die Pferdeinfluenza notwendigen Medikamente durchzugehen. Er hatte noch Reserven an Antibiotika.

Probe Will: Medizin: Bestanden!

"Ich mache es.", sagte er ernst und blickte Sara an. "Dann soll Merete dir gehören.", lächelte sie.

---

Der Keller des Bunkers war noch ein ganzes Stück tiefer im Bunker verborgen, sogar noch unter dem Schacht, der zum Geheimgang führte, den Ranger als Erstes untersucht hatte.
Dort gab es eine weitere metallerne Leiter nach unten. Vincent spürte als erstes die dicke Schicht Sand, die sich mittlerweile dort gesammelt hatte und wie stickig und erdrückend die dicken Betonwände in dem kleinen Raum auf ihn wirkten. Der Generator war kaum zu übersehen und links und rechts zwei große Tanks zu finden. Der Rechte hatte eine dicke Delle, als hätte jemand in großer Wut dagegen geschlagen, der linke hingegen war verdächtig gut gepflegt worden und entsprechend in bestem Zustand.

Vincent brauchte nicht lange, um vorsichtig eines der Ventile zu schließen und den Tank somit in eine Art Wartungsmodus zu versetzen, so dass er weitere Schrauben lösen konnte.
Es knirschte, als er schließlich den Deck anhob und in den Tank blicken konnte. Da ihm eine Lichtquelle fehlte, tastete er zuerst vorsichtig herum und wann immer er neben dem vielen filigranen Plastikpapier wahrscheinlich schon verspeister und geheim gehaltener Rationen etwas Festeres erspüren konnte, brachte er es zur Leiter, damit er es dort im einfallenden Licht studieren konnte.
Bald schon hatte er eine rostige Schere und einen vollkommen steifen und brauchbaren Pinsel ebenso hervorgebracht wie eine kleine Liste an Modellbaufarben, rot, grün, gelb und braun. Der größte Schatz waren jedoch die Unmengen an fast unbegrenzt haltbarer Militärnahrung und die Konserven, die allerlei Köstlichkeiten versprachen.

Nahrung +2

Gendrek
15.09.2015, 18:51
Kinder fingen an sich um ihn zu versammeln.
Die Bande von Rotzlöffeln deutet hinter sich "Blades meinte du kennst Geschichten. Erzähl uns die Geschichte vom zahnlosen Zombie!"
"Ein zahnloser Zombie, eh?"
Lancaster lächelte in sich hinein und wartete bis die Kinder um ihn herum standen und auch Blades, das Mädchen mit der Pistole, war dabei.
"Der zahnlose Zombie? He, lasst mich euch eines sagen. Einen zahnlosen Zombie kenne ich nicht. Die schimmeligen Draufgänger die ich so kennengelernt hab, hatten zwar nicht das beste Gebiss der Welt und rochen aus dem Mund wie eine Dose gammliger Fisch, aber knabbern konntn se alle gut."

Lancaster deutete den Kindern sich zu setzen. Sie wollten also eine Geschichte, die sollten sie bekommen.
"Aber ich kenn da eine spannende Geschichte. Habt ihr schonmal von Peter Pan gehört?"
"Die ist langweilig!"
"Ja, Peter Pan ist doof. Die Kinder da können fliegen, niemand kann fliegen!"
"Mhh... okay. Aber ich wette ihr habt noch nie etwas von den Goonies gehört."
Die Augen der Kinder starrten ihn ratlos an. Perfekt.
Auch wenn der Film damals gut ankam, irgendwie verlor man ihn immer wieder aus dem Gedächtnis. Schade eigentlich. Er fand, dass Matuszak eine gute Figur gemacht hat.
"Dann passt mal gut auf. Die Geschichte der Goonies ist eine Geschichte voller Spannung. Es geht um Kinder wie euch die auf der Suche nach dem Schatz des Einäugigen Willie sind."

Lancaster fing an malerisch die Szenerie des alten Filmes zu beschreiben. Versank dabei in alten Erinnerungen.
Die graue, immer leicht nass wirkende Landschaft gab dem Film das besondere etwas, das wusste er noch genau.

"Ein böser Mann versucht die Heimat der Kinder zu zerstören. Langsam will er alles übernehmen und auch die Eltern der Kinder vertreiben nur um sein eigenes Reich zu haben."

Fast vollkommen unbewusst deutete Lancaster dabei hinter sich in die ungefähre Richtung des Anwesens von Floyd-Williams.

"Aber dann finden die Kinder heraus, dass es irgendwo in der Stadt einen Schatz geben soll. Einen Piratenschatz! Was würdet ihr mit so einem Schatz machen?"
"Ich würd ganz viel zu essen kaufen!"
"Ich auch!"
"Was sind Piraten?"
Lancaster schmunzelte leicht.
"Piraten sind Leute die mit großen Schiffen über das Meer fahren und dabei die tollsten Dinge sammeln."
"Wir haben hier auch ein Schiff!"
"Mhh und da sind bestimmt auch ganz viele tolle Dinge drin."
"Ja klar, ganz viel!"
Lancaster drückte sich von der Wand des Waschsalons ab.
"Na, worauf warten wir dann noch? Echte Goonies würden losziehen und richtige Ahladit-Kids würden dann auch noch reiche Beute machen!"
Als würden seine Worte Magie wirken sprangen einige der Kinder direkt auf die Füße und liefen sofort los... und Lancaster würde folgen, wer weiss was der Bauch des Schiffes noch alles versteckt hielt. Er wusste immerhin, dass das Ungetüm bis heute nicht komplett ausgeschlachtet war.

Schnell drangen die Kinder und der alte Geschichtenerzähler in das Innere des rostigen Kolosses vor.
"Was haben die Goonies dann gemacht?"
"Sich auf den Weg gemacht, wie wir. Wir haben es glücklicherweise einfacher. Die Goonies mussten in einen tiefen Brunnen hüpfen."
"Brunnen?"
"Ein Loch im Boden aus dem Leute Wasser holen. Die Goonies sind also reingehüpft. Ohne Zweifel zu haben, denn sie wussten ja ganz genau... egal was sie hier fanden, einen Schatz würde es auf jeden Fall geben."
Es roch modrig und nach nassem Rost.
Lancaster kam nicht vom Gefühl ab, dass die Wände so aufgeweicht waren wie eine Scheibe Toast und eigentlich nachgeben müssten.
Dicke Tropfen sammelten sich an der Decke und fielen immer mal wieder mit einem dicken Platschen hinunter. Landeten auf dem kalten Metall und dröhnten durch den gesamten Raum. Das modrige Wasser stank und klebte fürchterlich.
"Aber das ist doch nicht alles oder?!"
"Nein, natürlich nicht. Zu jedem guten Abenteuer gehören auch Gefahren. Willie wollte nicht das man seinen Schatz findet. Also hat er böse Fallen aufgestellt."
"Was denn zum Beispiel?"
"Oh, da gab es zum Beispiel diese Orgel. Die mussten die Kinder spielen um eine geheime Türe zu öffnen."
"Mein Papa hat mal Orgel gespielt, gibt es sowas noch?"
"Das klingt aber nicht gefährlich"
"Orgel... sind bestimmt selten geworden." Lancaster drehte sich zu dem zweifelnden Kind hin und beugte sich leicht runter.
"Ja... klingt es nicht gefährlich? Stell dir vor... ein kalter, nasser Raum. Dicke Tropfen fallen von der Decke. Immer wieder hörst du das Platschen, wenn Wasser auf den Boden fällt."
Das Kind blickte sich um. Ja, die Goonies waren natürlich nicht in einem Schiff sondern einer richtigen Höhle... aber die Atmosphäre passte irgendwie...
"Und dann siehst du es. Du kommst um eine Ecke und siehst diese große Orgel, verhüllt von Nebel. Du fasst sie an und irgendwie... fühlt sie sich eigenartig an. Stumpf, rau..."
Lancaster hob die Hände an, hielt sie vor sich und krümmte leicht die Finger.
"Bis dir auffällt, dass du den Knochen einer Leiche angefasst hast! Der Nebel lichtet sich und du starrst einem leeren Schädel direkt ins Gesicht."
Im passenden Moment tropfte es wieder von der Decke und machte ein Punktlandung im Nacken des Kindes.
Der erschrockende Schrei hallte durch das ganze Schiff und lies auch die anderen zusammen zucken.
"Stell dir vor, dass du darauf spielen musst... dass du die Knochen anfassen musst und wehe du drückst den Falschen! Einer der Goonies hat nämlich genau das getan und musste das fast mit dem Leben bezahlen als unter ihm der Boden zusammenbrach!"
"Ich will nicht mehr!"
Ein Mädchen hatte sich hinter Blades versteckt, schien deutlich verängstigt von der Geschichte zu sein.
"Das wollten die Goonies auch nicht... aber weisst du was? Sie hielten alle zusammen. Einige hatten auch Angst und wollten nur nach Hause. Aber mit Freunden ist man stärker und das haben auch die Goonies gelernt."
Blades drückte das Mädchen an sich und strich ihm über die Schulter.
"Kommt Ahladit-Kids, wir müssen noch einen Schatz finden!"

Lancaster folgte wieder den Kindern die sich einen Weg durch das Schiff bahnten. Er hatte keine Ahnung wo es hin ging, aber vertraute ihnen einfach.
Es war sich sicher, dass die Geschichte von einem Schatz, dem Zusammenhalt von Freunden und der Versprechung alles gemeinsam zu schaffen und dabei auch noch etwas Tolles zu finden irgendetwas aus dem Koloss zu Tage fördern würde.

Mephista
15.09.2015, 19:29
Noch immer hing sie ihren Gedanken nach, als Léo Haile, die Vorräte im Gepäck hinterherblickte. Die Teenagerin hatte einen durchaus schönen Namen, aber vor allem fantastische Haare. Es war schon einige Zeit vergangen, seitdem die Halbmexikanerin das letzte Mal sich selbst oder gar eine andere Person frisiert hatte. Eine willkommene Ablenkung war es gewesen.
Doch nun, da sie ihren Trip erledigt hatten und sie allein wie bestellt und nicht abgeholt auf Mula saß, kam sie sich verdammt unnütz vor und das Geschehene der Riviera Beach bahnte sich ihren Weg zurück in ihr Bewusstsein. Sie musste sich dringend beschäftigen und ein Ventil für die angestaute Energie finden. Schnell stieg sie von ihrem Maultier ab und rannte beinahe schon zurück zum Dusty Derrecks, um sich alsbald wieder aufmachen zu können.
Eingetreten war sie fast sofort an der Karte mit den verschiedenen markierten Orten, an denen man noch etwas finden könnte. Besonders fiel ihr ein Markierung auf, die verhieß, dass ein Cap infiltriert wurde und man nun die „Schätze“ nur noch abfrühstücken müsste. Das klang perfekt. Aufmerksam prägte sie sich den Weg ein, es war wieder ein ganzes Stück entfernt, aber mit Mula war das kein zu großes Problem.
Zurück draußen musste sie eine Weile nach ihrem reitbaren Untersatz suchen, der sich im Alleingang Nachtankmaterial gesucht hatte. Wenn sie nach dieser Aufgabe zurück waren, schuldete Leocadia ihrem „Ross“ eine große Verwöhnkur.
Schnell war sie aufgestiegen und machte sich bereits auf dem Weg raus aus Shengs Hope, als sie auf das Barmädchen traf, Eireen war ihr Name oder zumindest etwas in der Art. Diese schien gerade auch nach einer Beschäftigung zu suchen.
"Hey, ich will gerade zu einem plünderbarem Camp, um mehr Zeug für unsere große Reise zu holen und zusätzliche Augen zum suchen und Hände zum tragen sind sicher nützlich, ich nehm Dich mit, wenn Du willst..."
Einige Augenblicke lang wurde sie von ihrem Gegenüber mit undefinierbarer Miene gemustert, dann willigte die Schöne ein und saß hinter Léo auf.

______________________
Endlich waren sie angekommen. Der Ritt war erwartungsgemäß unaufregend gewesen und die Halbmexikanerin immernoch nicht wirklich zum Schwatzen aufgelegt. Dennoch war sie so etwas wie froh, nicht völlig alleine hierhin zu kommen. Zwar war sie überzeugt, nur sich selbst, Álvaro und Papa wirklich trauen zu können, aber anderweitige Gesellschaft war häufig zweckmäßig wenn nicht lecker. Ihr fiel auf, dass sie ernsthaft Hunger bekam.
Ebenso das Motorrad, dass sie gerade so bei einem größeren Felsen ausmachen konnte. Als ob es verteckt wurde.
"Ich glaube, wir sind nicht allein hier...wir sollten sehr wachsam sein." meinte Léo leise zu Eireen und zog ihre Machete.
Bedächtig saßen beide ab und entdeckten zwei Gestalten in einiger Entfernung. Mit schnellen Schritten näherten sie sich ihnen. Einer von beiden kam Léo mehr als bekannt vor.
Einige Meter vor Niki blieb sie stehen und brachte mit eisiger Stimme nur ein Wort hervor:
"Du."

wusch
15.09.2015, 20:49
Nachdem Frank noch eine Weile ergebnislos gegraben hatte, gab er es auf. Hier würde er ausser ein paar Scherben und dem Skorpion nichts weiteres finden. Mit etwas Mühe kletterte er aus dem Grab wieder hinaus und klopfte sich den Schmutz von der Kleidung, bevor er sich auf einen Stein setzte und die neuen Puzzelteile in das Muster einfügte. Was sie hier gefunden hatten, veränderte alles. Das Bild wuchs plötzlich und sah gänzlich aus. Das ganze hatte völlig andere Dimension als die kleine Siedlungsverschwörung die er vermutet hatte. Hier ging es um wesentlich mehr. Ein paar der Losen enden des Falls hatten sich zueben in das Gesamtbild eingefügt. Der zum Morsegerät umgebaute Leuchtturm ergab nun einen Sinn, genauso wie Stuttons eventueller Selbstmord nun nicht länger vollkommen Rätselhaft erschien. Doch all das andere... Ihm schwirrte immer noch der Kopf von diesen unglaublichen Informationen. Die Zombieapokalypse ausgelöst von einem Programm zur Züchtung von Supersoldaten? Er musste kurz bitter auflachen als er die Ironie begriff. Jahrzehntelang hatten Filme von verrückten Experimente des Militärs erzählt, welche die Welt ins Unglück stürzen würden und dann geschah es schließlich wirklich. Jahrelang hatten sie ausschau gehalten und den entscheidenden Moment verpasst. Wie musste es sich für Stutton angefühlt haben, als der Sarg plötzlich auftauchte, nach all dieser Zeit? Er empfand nun ernsthaft Mitleid mit dem Mann. Wenn möglich, dann würde er herausfinden, was genau mit ihm passiert war und den eventuellen Mörder aufspüren.
Er entschied sich noch auf Vincent zu warten.

Daen vom Clan
15.09.2015, 20:50
Probe Lancaster: Unterhalter: Bestanden!

Blades war unglaublich glücklich und erleichtert, wie wunderbar leicht Lancaster die Kinder um sich geschart hatte und sie zum ersten Mal seit sie die Kleinen kannte, so unbeschwert und begeistert „spielen“ sah. Bis jetzt hatte sie die Absichten des Geschichtenerzählers freilich nicht durchschaut, und selbst wenn, sie hätte ihn wohl gewähren lassen, denn mit ihren Gedanken war sie gänzlich woanders.

Die Kinder hatten Lancaster durch den Bauch des Schiffes geführt und ihm viele „echte Piratenstellen“ gezeigt. Zum Einen natürlich den „ersten Maat“ des einäugigen Willies, einen Zombie, der noch immer eingeklemmt unter einem Wasserschott klemmte und die ganze Zeit leise gurgelnd nach den Kindern greifen wollte. „Seht ihr…“ sagte Lancaster, „der erste Maat versucht auch Orgel zu spielen.“
Und tatsächlich sahen die nach den Kindern gierig greifenden Finger aus, als würde er unsichtbar das Instrument bedienen. Die Kinder staunten mit offenen Mündern, so hatten sie Raouls Angstmach-Zombie noch nie gesehen, doch sie mussten einhellig zugeben, dass die Geschichte von Lancaster sehr viel stimmiger schien. Plötzlich platzte es aus einem Kind heraus: „Wenn es die gruselige Orgel wirklich gibt, dann muss es auch den Schatz des einäri---des reinährigen…des einaugenigenen Willie geben!“ Nun gab es für die Kinder kein Halten mehr!
Alle zerrten sie an Lancaster, dessen gespielt verdrießliche Miene Blades zum lauten Lachen rührte.
„Komm mit, Erzählmann, ich weiß wo der Pirat seine Rüstung aufbewahrt!“, schrie das eine Kind, das Andere zerrte an seiner Jacke und wollte ihm eine „echte Schatzdublone“ zeigen, in Wirklichkeit ein Kronkorken einer Colaflasche. Ein kleines Mädchen fing an zu weinen und zeigte auf den Boden, an dem sich ein Loch befand in dem Wasser auf tieferen Lagen vor sich hin dümpelte und immer wieder greinte, dass „die Guuuhuuuuhuuunis tot sind…“

Blade lehnte sich an Lancaster und wisperte ihm zu, dass hier vor zwei Monaten drei der Kinder bei der Suche nach Wertvollem ertrunken wären und die Kleine es wohl für einen „Brunnen“ hielt.
Kurzum: Das Tohuwabohu war grenzenlos und Lancaster dröhnte fast der Schädel vor lauter schriller Kinderstimmen.

Und dann plärrte der kleinste der Diebeskinder los: „Ich weiß wo der Schatz von dem einigen Willie ist.“
Lancaster hatte es kaum verstanden, das Geschrei schwoll zum Crescendo an, doch er suchte den kleinen Jungen, der in einer verblichenen Spongebob-Schwimmhose dastand und so laut geschrieen hatte, dass ihm ein Faden Rotz – in Farbe und Form an Pattex erinnernd – aus dem Nasenloch hing. „Haha, Dogeater spielt Hangman mit seiner Nase!“ gröhlte eines der älteren Kinder und die anderen lachten eklig.
Doch der alte Mann kniete sich zu ihm und fragte: „Der echte Schatz?“ „Ja. Goooold. Ohne Ende.“ „Magst du uns das zeigen?“ „Das geht nicht.“, sagte das Kind und blickte ganz verdrießlich und traurig zu Boden. „Man muss ein Messerdieb sein, um da hin zu dürfen.“

Lancaster blickte Blades an, die schlagartig rot anlief und sich unsagbar für Raoul und seine lächerlichen „Ränge“ fremdschämte.
Schnell sagte sie: „Ich erkläre dich hiermit sogar zum Felderfiesling.“ „Boooah, jetzt bin ich dreimal mehr mächtig als wie ihr!“, brüllte das Kind und hüpfte so rasch auf und ab, dass sich der Rotzfaden löste.
„Zeigst du uns nun den Goldschatz vom einäugigen Willie?“ fragte der Geschichtenerzähler und der Kleine, den sie „Dogeater“ genannt hatten, rannte vorweg in das Schiff hinein, tiefer und tiefer ging die Reise in die Gedärme des toten Stahlschiffes.
Am Staunen der anderen Kinder und der sorgenvollen Miene von Blades erkannte der Mann, dass sie augenscheinlich tiefer im Schiff waren als je zuvor, selbst die etwas ältere Diebin schien sich nicht perfekt auszukennen.
Und dann ging es unter Wasser. Für die meisten sah es nur nach einer Pfütze aus, doch Dogeater sprang hinein und verschwand vollkommen, es schien sich um ein überschwemmtes Belüftungsrohr zu handeln.
Der kleine Dieb schwamm vorneweg, hinter ihm Lancaster und dann tauchten auch die anderen Kinder ein.

Nachdem sie dem Rohr kurz gefolgt waren, schienen sie in einer Art Gang zu sein, der noch über eine Luftblase verfügte. Dort schöpften sie Atem und unruhig und total aufgeregt, wurde Lancaster vom Dreikäsehoch zum Weiterschwimmen getrieben.
Und plötzlich schwammen sie an einem chromblitzenden Tor vorbei und Lancaster traute seinen Augen nicht: Gold! Überall Gold! Vor Überraschung wäre ihm fast die Luft aus den Lungen geächzt.
Als er genauer hinsah, erkannte er jedoch den wahren Schatz: Kein Gold, sondern unzählige Dosen im klassischen Design von Lebensmitteldosen. Die Etiketten waren schon lange abgefallen und abgefault, deswegen leuchteten sie in diesem Lichteinfall wie Gold.
Das waren nicht Wenige – nun brauchte er einen Plan, die Dosen allesamt nach oben zu schaffen…


a.) Guter Plan: erhöhte Belohnung
b.) Kack Plan: normale Belohnung
c.) Probe Packesel und beliebiger Plan: erhöhte Belohnung

wusch
15.09.2015, 22:06
Schließlich kam Vincent nach einer ganzen Weile wieder nach draußen, bewaffnet mit einer ganzen Wagenladung an Armeerationen, von denen die Ganze Gruppe einen oder 2 Tage würde zehren können. Quasi unendlich haltbare Militärvorräte waren wirklich zu etwas gut, dagegen konnte man absolut nichts sagen. Ranger und Frank halfen Vince, indem sie die Rationen unter sich aufteilten, sodass sie sich wesentlich leichter tragen ließen.
Nach einer Weile kehrten sie zurück zu Sheng, der noch mit Haile zusammen war. und luden die Munition und die Militärrationen ab. So Sheng, wie du siehst waren wir nicht gänzlich erfolglos. Wir haben alte Militärrationen gefunden und die Fallen erfolgreich abbauen können. Im Grab hat definitiv gelegen, denn ich habe einen mumifizierten Finger gefunden, allerdings leider eine Phiole mit schwarzer Flüssigkeit zerstört und mich daran verletzt als ein Skorpion mich stechen wollte und mich erschreckt hat. gab er zu, während Vincent die Rationen die er getragen hatte, ziemlich grob auf einen Tisch warf und sich sofort aus dem Staub machte. Anscheinend wollte er nur noch allein sein.
Die Durchsuchung des Bunkers hat noch etwas interessantes ergeben. erklärte Frank während er die Notizen aus seinem Rucksack holte. Wir wissen jetzt was das mit dem 'Morseleuchtturm sollte der stur nach Westen ausgerichtet war und darüber hinaus... fuhr Frank fort, beugte sich so vor, dass sein Mund fast Shengs Ohr berührte und er flüsterte so, dass nur Sheng ihn hören konnte, denn noch wollte er es nicht alle hören lassen. Zuerst sollte Sheng es erfahren wenn er es nicht wusste, danach konnten es gern alle anderen auch erfahren. Wissen wir nun wie die Zombies damals entstanden sind Als er mit diesen Worten seinen Bericht fürs erste Schloss, überreichte er Sheng die Notizen zur Lektüre und fühlte sich als ob er Staatstragende informationen übergab, dass musste er selbst lesen, niemand anderes konnte das so gut erklären, zumindest nicht Frank selbst.

truecarver
15.09.2015, 23:23
Mit leise quietschenden Reifen kam das Motorrad neben einem großen Felsen zum Stehen. Niki drehte den Zündschlüssel und der leise knurrende Motor erstarb. Sobald sie sich etwas von dem Gerät entfernt hatten, bemerkten sie zwei Gestalten, die ein Reittier hinter sich zurückließen und eiligen Schrittes auf sie zukamen. Jäger blieb stehen und stemmte etwas verunsichert seine Arme in die Hüften. Mit nach vorn gerecktem Hals starrte er in die Richtung der Neuankömmlinge. Dann schnalzte er laut mit der Zunge, immer noch ohne einen Schritt getan zu haben. Er schirmte seine Augen mit der Hand ab, verengte sie zu engen Schlitzen und stand in dieser Haltung eine Weile da. Kopfschüttelnd holte er wieder Niki ein, der den anderen Beiden bereits entgegen lief.

"Hey, Niki?"

"Ja?"

"Ich sehe zwei Frauen und eine Esel."

"Das da ist doch Eryn, erkennst sie nicht? Die andere Frau da habe ich auch schon ein paar mal bei uns gesehen, aber ich weiß grad' ihren Namen nicht. Sollte aber auch keine Probleme machen."

"Ah, gut.", sagte Jäger und blies erleichtert Luft durch die Nase. "Ich froh, dass du das auch siehst. Dachte ich langsam Verstand verliere und muss zu Doktor."

"Entweder wir laufen uns zufällig über den Weg oder Wingman hat einfach kein Vertrauen in unsere Fähigkeiten. Was sagst man dazu, hm?" Er warf Jäger einen amüsierten Blick zu.

"Alles gut.", sagte Jäger, dem der Humor in Nikis Stimme entgangen war. "Wenn Chef sagt, Mission besser mit vier Leuten, dann wird so sein."

"Weißt du, manchmal beruhigt mich deine Unterwürfigkeit, Jegor, und manchmal macht sie mich richtig nervös." Dieses Mal verpasste Jäger die Ernsthaftigkeit in der Bemerkung. Er stieß ein herzhaftes Lachen hervor und klopfte Niki kameradschaftlich auf den Rücken.

Als sich alle vier schließlich trafen, wurde irgendwann klar, dass sie ein gemeinsames Ziel hatten. Der kleine Buccaneers Stützpunkt war bereits ausgekundschaftet und ein Loch in der Rückwand würde ihnen erlauben, unbemerkt ins Innere einzudringen. Das Ziel war eine kleine Werkstatt, nicht weit von dem Einstiegsloch entfernt. Sobald sie sich in der Räumlichkeit befinden, würde Jäger mit seiner lautlosen Kletteraxt im Anschlag den Eingang bewachen, während der Rest nach Proviant und Materialien suchen würde.

Damit begann für sie die Mission Omikron.

Ligiiihh
16.09.2015, 00:38
Jäger kam von hinten angetanzt, ohne, dass Niki bemerkt hatte, dass er zurückgefallen war, und sprach seine Bedenken gegenüber den zwei Personen hinter ihnen aus, die er nicht erkannte. Niki selbst musste erst mit Hand und Augenkneifen an die Szene heranzoomen, bis er problemlos die beiden Gesichter ausgemacht hatte. Erleichtert ging er wieder in eine bequeme Standposition zurück.

"Das da ist doch Eryn, erkennst du sie nicht? Die andere Frau da habe ich auch schon ein paar mal bei uns gesehen, aber ich weiß grad' ihren Namen nicht. Sollte aber auch keine Probleme machen."
"Ah, gut", er zog erleichtert Luft durch seine Nase, "Ich froh, dass du das auch siehst. Dachte ich langsam Verstand verliere und muss zu Doktor."
Er grinste ihn mit ehrlichem Kichern an: "Entweder wir laufen uns zufällig über den Weg oder Wingman hat einfach kein Vertrauen in unsere Fähigkeiten. Was sagst du dazu, hm?"
"Alles gut", antwortete Jäger ihm ernsthaft, "wenn Chef sagt, Mission besser mit vier Leuten, dann wird so sein."
Niki behielt sein Lächeln, nahm jedoch eine deutlich besorgtere Miene an: "Weißt du, manchmal beruhigt mich deine Unterwürfigkeit, Jegor, und manchmal macht sie mich richtig nervös."

Jäger lachte bloß und klopfte ihm auf den Rücken. Scheinbar hatte er den Spaß und den Ernst in Nikis vorherigen Sätzen vertauscht, aber er versuchte, sich nicht zu viele Gedanken darum zu machen. So wichtig war es ja auch wieder nicht, und irgendwie hatte er es ja doch geschafft, ihn zum Lachen zu bringen. Sie blieben stehen und warteten still und artig auf die anderen beiden, als Pocahontas plötzlich Eryn mit ruckartigen Schritten hinter sich ließ und näher an die beiden Männer herantrat, dabei wenige Meter exakt vor Niki stehenblieb und ihm einen mörderischen Blick zuwarf.

"Du." Ihre Stimme, eiskalt.
"Äh", brachte sie ihn zum Stottern. (Sie spricht doch unsere Sprache, oder?) "H-Hey."

Er versuchte, diesen unangenehm seltsamen Moment weitesgehend zu ignorieren und musterte die Umgebung hinter dem befremdlichen Mädchen ab, als er Eryn auf sie zukommen sah.

"Eryn! Du hast jemanden mitgebracht. Hat euch jemand geschickt?" Er war froh, den Gesprächsteilnehmer gewechselt haben zu können.
"Na ja, so halb", setzte sie an und verfiel in eine resignierende Nachdenkpose, "ehrlich gesagt ist sie diejenige, die mich mitgebracht hat. Sie meinte, es gäbe hier etwas zum Plündern und hat nicht lange drumherum geredet."
"Und du bist ihr einfach gefolgt?", fragte er, nicht auf dem Schirm habend, dass das Mädchen alles verstehen konnte, worüber sie reden, "oder kennst du das Mädchen?"
"Ich 'kenne' sie nicht, aber sie ist mir nicht unbekannt. Sie war für mich vertrauensweckend genug, dass ich hierher gekommen bin, um was Nützliches zu machen."
"Na, wenn du das sagst", gab Niki immer noch leicht suspekt klingend von sich, "dann hoffe ich mal auf gute Zusammenarbeit. Wir waren nämlich auch gerade dabei, die Stätte zu plündern, und der gute Jäger hier hat die Ortschaft bereits ausgekundschaftet! Er übernimmt also fürs erste die Führung!"

Er patschte dem Russen zweimal auf die Schulter, während dieser nur verlegen zurücklächelte. Dann sah Niki das Mädchen an und versuchte, ihr ein gelassenes Grinsen zuzuwerfen, aber sie gab ihm nur einen seltsamen Blick zurück, den er nicht verstand und verstehen konnte. Wenn er bloß gewusst hätte, wer hinter diesem Gesicht gesteckt hatte, dann wäre das Gespräch wohl fatal anders verlaufen. Aber jetzt hatte er keine Zeit, großartig darüber nachzudenken, wer dieses Mädchen sein konnte, und klatschte einmal sanft in die Mitte des Gruppenkreises.

"So, dann denke ich, sollten wir loslegen und zuschauen, nicht mit leeren Händen zurückzukehren! Wie gesagt, war Jäger heute schon mal hier und es ist am sichersten, wenn wir erstmal seinen Worten Folge leisten. Alles klar?"

Daen vom Clan
16.09.2015, 11:41
Die vier Reisenden Eryn, Niki, Jegor und Leo waren nah genug am Lager der Bucaneers heran, um sich vorsichtig einen ersten Überblick verschaffen zu können. Mit einer Palisade, die augenscheinlich nicht perfekt dicht schloß, hatten sie einen Teil der Halbinsel komplett gegen einen Übergriff von Land abgesperrt und abgesichert, trotzdem würde das Tor aus Holz, welches sich dort befand, einem ernstgemeinten Angriff nicht lange standhalten, auch wenn der Vorteil einer reinen Infiltration dann null und nichtig wäre.
Die größte Gefahr könnte und würde jedoch von einem turm in der Mitte des Lagers ausgehen, auf dem sich genau ein Plünderer befand. Dieser stemmte stolz die Hände in die Hüften und ließ den Blick über das Lager schweifen, auf seinem Rücken erkannte der erfahrene Jegor ein recht modernes Scharfschützengewehr. Dieser Plünderer hatte den Überblick und würde in jeden Bereich Einsicht haben können. Sollten sie also ihre jeweiligen Aufgaben nicht schnell erledigen, bestand die Gefahr, von ihm entdeckt und angegriffen zu werden.

Ansonsten bestand das Lager aus schmutzigen Holzhütten und dreckigen Zelten, ebenso ungewaschen und verdreckt waren auch seine Bewohner, noch einmal gut zehn Männer und Frauen, die sich um ihre täglichen Aufgaben kümmerten.
Von größtem Interesse war hierbei wahrscheinlich die Werkbank, an der sich mittlerweile einige Öl- oder Benzinfässer befanden, es machte den Anschein, als würden die Plünderer größere Mengen von werfbaren Brandbomben vorbereiten oder bauen. Die Werkbank selbst war umstellt von Kisten und allerei rostzerfressenen Autowracks, das Anschleichen sollte dank dieser Deckung auf jeden Fall machbar sein.

Die Kisten, in denen sich Habseligkeiten befinden könnten, standen zusammen mit den Kisten voller Lebensmittel fast ganz im Osten der Siedlung, direkt am Wasser gelegen, als wäre es eben erst ausgeladen worden. Dort war ein recht großes Feuer aufgeschichtet, welches lichterloh brannte und wahrscheinlich von den Sachen gespeist wurde, welche die Plünderer nicht mehr verwenden konnten und verbrannten, ähnliches traf sicherlich auch auf die Lebensmittel zu, so sehr wie das Feuer stinkden und dichten schwarzen Qualm absonderte, der gut dazu geeignet war, ihnen weiterhin Deckung zu geben.

Ansonsten war das Lager ein Ausbund an Dreck, alten Kisten und an Land gezogenen, wahrscheinlich leckgeschlagenen Booten.
Den Bewohnern aus Shengs Hope war klar, dass sie sich recht einfach von Deckung zu Deckung bewegen konnten, um sich an ihre jeweiligen Zielorte anzuschleichen.

Doch dann reifte in Jegor ein weiterer Plan...:

a.) Aufgabe Omnikron durchführen wie geplant, also normale Proben auf Koch, Schulbildung oder Packesel
b.) 20% erschwerte Probe auf Schütze ODER Schulbildung, um die Chemikalien und das Öl an der Werkbank zu entzünden und das Lager, sowie den Munitionsbonus zu zerstören. Durch das Chaos gelingen die anderen beiden Proben automatisch

Layana
16.09.2015, 13:26
"Bis alles zusammengesammelt ist und die Karawane aufbrechen kann, werden sicherlich noch ein oder zwei Tage vergehen. Sie haben es sich mehr als verdient, sich an meinen Vorräten zu bedienen, doch würde ich Sie gerne fragen, ob ich Sie vielleicht dazu einladen dürfte, Ihnen zu zeigen, wie man früher, also vor dem großen Zehren, ein solches Mahl genossen hat? Ich will dieses Essen nicht alleine genießen und vielleicht geht es Ihnen genauso. Und wenn ich ehrlich bin - wenn Ihre liebe Mutter ebenfalls nicht zuhause sitzen möchte, lade ich sie mit dazu ein. Es wäre mir eine Ehre, sie Beide zu einem Ausflug in alte Zeiten mitzunehmen... "

Lisa fühlte sich ernsthaft geschmeichelt von Morris‘ Worten und sie spürte eine leichte Röte in ihren Wangen aufkommen und hoffte, dass er es nicht bemerkte. Falls doch, würde sie es auf die Hitze in der Küche und die heiße Suppe schieben. „Oh Morris.. Ja, sehr gerne“ Sie lächelte ihn ein wenig schüchtern an. „Meine Mutter werde ich aber wohl leider entschuldigen müssen. Sie ist sehr krank und bettlägerig. Aber vielleicht wäre es möglich, dass ich ihr nach unserem Mahl ein paar Reste vorbei bringe?“ – „Oh, das ist aber schade. Vielleicht sollte ich sie dann einmal besuchen gehen.“ entgegnete er daraufhin, auch wenn sich Lisa nicht sicher war, ob er seinen letzten Gedanken ernsthaft in die Tat umsetzen würde. Sie versuchte Morris‘ Blick zu deuten. War sein Bedauern, dass Jul krank war und ihnen keine Gesellschaft leisten konnte echt, oder überwog bei ihm doch die Vorfreude auf ihr Essen zu zweit? Lisa wusste um ihr Aussehen und ihre Wirkung auf Männer und dies wollte sie an diesem Abend einmal ausnutzen. Auch wenn ihr Morris für eine Liebesbeziehung oder sonstiges eindeutig zu alt war, die Einladung zu ein bisschen Luxus und vor allem einem schmackhaften Essen schlug sie nicht aus.
Er holte eine Flasche Wein und goss Lisa ein Glas ein. „Miss Schiller, bitte kosten Sie von diesem Wein. Er sollte hervorragend zu unserem Menü passen.“ Und so stießen sie gemeinsam an. Auf diesen Abend und auf die Mission, die vor ihnen liegen würde.



Einige Stunden später kam Lisa zurück ins Dusty Derrecks, die Wangen vom Wein noch deutlich gerötet. „Hi! Ich hab Essen mitgebracht!“ grinste sie in die Runde und stellte etliche Konservendosen auf einen der Tische und hielt sich gleich darauf mit ihrer rechten Hand an der Tischkante fest um nicht erkennen zu lassen, dass sie leicht torkelte.

Caro
16.09.2015, 13:44
Haile hielt die Umarmung mit Sheng noch ein paar Sekunden lang aufrecht, während seine Gedanken rasten. Sie bemerkte davon nichts, und selbst wenn, wollte sie ihn nicht unterbrechen. Als sie sich von ihrem sowas-in-der-Art-wie-Vater löste (Hey, er ist meilenweit besser als Jack!), blickte sie einem leicht verwirrten Wingman direkt in die Augen, der seinen Bürgermeister so anscheinend noch nie erlebt hat. Der Rucksack, aus dem verschiedene Metall- und Glasbehälter purzelten, lag immer noch auf dem Boden. Nachdem sie diese Köstlichkeiten neben all den anderen Nahrungsmitteln auf dem Regel neben der Karte angerichtet hatte, wollte sie sich schon wieder umdrehen, als ein Geruch ihre Nase kitzelte.

"..."

Irgendwie...fruchtig? Er erinnerte Haile an Heimat, an die Insel, an...

"...!"
Sie tippte Sheng an und zeigte auf die Quelle - die Räume hinter der Bar.
"Was? Willst du etwas? Ich meine dahinten wohnt Derreck, aber...mh, er ist nicht da..."

Haile nickte bekräftigend.

"Ich denke, es spricht nichts dagegen, wenn du dich da kurz umschaust..."
„Hi! Ich hab Essen mitgebracht!“

Ugg, und schon war der fruchtige, leicht süße Geruch verflogen und wurde ersetzt von einem stechenden, warmen, tiefen Geruch, als eine junge Frau die Bar betrat, grinste wie eine Wahnsinnige und anscheinend Probleme hatte, das Regel mit den Vorräten auch wirklich zu treffen.

Wir sind SOLCHE Helden.

Immerhin: Die Dosen sahen gut aus. Aber genug davon.

Haile macht sich auf, um den fruchtigen Geruch zu verfolgen, und durchsucht Derrecks Räumlichkeiten nach irgendwas Interessanten und/oder Essbaren.

Daen vom Clan
16.09.2015, 14:24
Morris war köstlich angetan von der Tatsache, dass sie den Abend zusammen verbringen würden, vor allem, weil es sich bei ihrer Begleitung um eine so wundervolle Frau handelte.
Es erinnerte ihn an wunderbare alte Zeiten, als er sich in jungen Jahren nur mit solchen Frauen, die Männern förmlich den Kopf verdrehten, umgeben hatte und obschon diese Welt am Abgrund war und alles Gute und Schöne verloren hatte, sah er in Lisa immer noch mehr alte Welt als in vielen anderen Frauen hier, allen voran natürlich den jungen Frauen die ihm oft zu Dienste waren und damit perfekt in diese neue Welt passten.

Zudem sah er es als riesigen Streich, einen liebevollen Schabernack an, ihr ein wenig das Leben der alten Welt näherzubringen. Sollte sie ihn nur für verrückt halten, aber alles was sie vom Gedanken ablenkte, sich irrsinnigerweise nach draußen begeben zu müssen, mochte ihr vielleicht helfen. Und wer weiß, vielleicht kämpfte sie auch härter den Kampf, den sie auszustehen hatte, wenn sie wusste, wofür sie kämpfte. Und auch das konnte ihm nur recht sein.

Wie ein Derwisch also sauste er durch den größten Raum seiner Yacht und bereitete Tisch und Ambiente vor - immerhin sollte es perfekt sein.
Leise und eindringlich flüsternd schickte er seine beiden Leibwächter und seine Lieblingsgespielin los, damit sie ein paar Sachen für ihn besorgten und während der Duft des Gekochten langsam die ganze Yacht durchzogen, rieb er sich die Hände. "Das wird ein feiner Spaß werden.", grinste er.

Als Lisa endlich fertig war und sacht verschwitzt und auch ein wenig müde das Kochen beendet hatte und aus der Küche in den Hauptraum kam, erkannte sie nichts wieder. Für einen Moment zweifelte sie an ihrem Verstand, denn es sah aus, als wäre sie eine eine andere Welt geraten. Eine Welt, die sie nur aus der Erzählung ihrer Mutter kannte. Es war befremdlich und doch schön, etwas Ähnliches einmal mit eigenen Augen zu sehen.

Der Raum war vollkommen abgedunkelt mit feinem Stoff, der die Ablenkung der lärmenden Siedlung draußen hielt. Kerzen waren angezündet worden und tauchten den Raum in ein schummriges, doch in diesem Ambiente faszinierendes Licht. In der Mitte stand ein Tisch mit zwei Stühlen, darauf eine abgeklebte Colaflasche mit einem Blumenstauß darin.
Morris eilte auf sie zu und lächelte sie an. "Miss Schiller, wenn ich bitten dürfte?" "Um was denn?", fragte sie unbedarft und er hakte sich grinsend unter, eine Art des gemeinsam Gehens, die Lisa auf den ersten Blick als sehr unpraktisch empfand. "Lassen Sie mich sie heute Abend einfach in die Welt entführen, in der Ihre Mutter und ich aufgewachsen sind." sagte er und Lisa beschloss, darauf einzugehen. Um es einmal erlebt zu haben. Auch für ihre Mutter und die Welt, die vielleicht einmal nochmal so werden könnte.

Mit ihr am Arm flanierte er durch den kleinen Raum der Yacht und führte sie dann zum Tisch. Natürlich reckte er ihr de Stuhl zurecht und wies sie an, sich zu setzen.
"Erlauben Sie mir, Sie zum Essen einzuladen.". säuselte er grinsend und Lisa öffnete den Mund um zu sagen, dass es doch bereits schon Essen gab, doch sie beschloss, mitzuspielen.
"Dann werfen Sie doch mal einen Blick auf die Speisekarte, Teuerste.", grinste er und reichte ihr zwei Stück Pappkarton, auf denen im Grunde genau das Menü aufgemalt und aufgezeichnet war, das sie bereits gekocht und vorbereitet hatte. In diesem Moment tauchte neben ihr einer der beiden jungen Männer auf, die Morris sonst immer umgaben und mit sichtlich konzentrierter Miene sagte er wie auswendig gelernt vollkommen tonlos auf: "Willkommen im Four Seasons. Was darf ich Ihnen zu trinken und zu essen bringen?"
Lisa gab sich Mühe, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen, aber sie spürte und erkannte, dass die Magie dieses Abends und dieser Maskerade für Morris irgendwie unglaublich wichtig war. Und noch machte es Spaß...
Als Morris genau das bestellte was sie gekocht hatte, musste sie wieder unwillkürlich lächeln und vergrub ihr Gesicht mit den geröteten Wangen in der "Speisekarte".
Als der junge Mann entschwunden war, verlangte Morris nach "Maestro, Musik!" und der Mann kam auf halbem Wege mit entschuldigender Miene zurück geeilt und machte sich an einem seltsamen Gerät zu schaffen. Es sah aus wie ein Kasten, auf dem sich schwarze runde Dinger drehten und durch ein seltsames Metallrohr dann Musik erschien. Das Morris es leider nie geschafft hatte, das Grammophon reparieren zu lassen und die Musik stattdessen von einem Kassettenrekorder hinter dem Grammophon kam und auf dem letzten Rest Batterie lief, sollte sie indes nie erfahren. Was sie jedoch hörte, war klassische Musik. Eine sehr seltsame Musik. Bekannt nur aus Erzählungen und Beschreibungen ihrer Mutter.

Er holte eine Flasche Wein und goss Lisa ein Glas ein. „Miss Schiller, bitte kosten Sie von diesem Wein. Er sollte hervorragend zu unserem Menü passen.“ Und so stießen sie gemeinsam an. Auf diesen Abend und auf die Mission, die vor ihnen liegen würde.

Morris hatte ihr den gesamten Abend lang artig Komplimente gemacht und jedweden Ausgang offen gelassen und so erzählte er ihr mit Begeisterung und leicht angetrunkener Redseligkeit von den "Wundern" der alten Welt, von Porsches, von Yachten, von Aktien und Golfplätzen. Von einer Zeitschrift namens Playboy, die wohl Zeichnungen seiner Exfrau beinhaltet hatten und natürlich von allerlei Speisen, die es heute auf der ganzen Welt nicht mehr gab.

Und für Morris war es einer der schönsten Abende seines Lebens. Er lächelte noch lange, selbst als Lisa mit einem großen Rucksack voll Dosen gegangen war und der Kassettenrekorder langsam erstarb.

---
Sheng hatte es sich auf einer Liege gemütlich gemacht, eine Art improvisierten, doch unglaublich unbequemen Feldbett und war sofort wach, als er Jemanden eintreten hörte.
Es war zunehmend schwierig geworden, das Kommandozentrum, den Sarg und die Siedlung selbst zu koordinieren, also hatte er ein paar seiner wichtigsten Habseligkeiten in die Bar gebracht, die nun ihr Basislager war und auch dort geschlafen.
Er war sehr froh, dass Haile wieder da war und versuchte sich mehr und mehr am Gedanken, sie endlich ziehen zu lassen, damit sie ihren Weg finden konnte, immerhin war es offensichtlich, dass sie keinen wirklichen Schutz brauchte. Für ihn trotzdem ein kleiner Stich Bedauern.
Da er nicht wirklich einschlafen konnte, doch seine Füße schmerzten, blieb er auf der Liege sitzen und dachte nach.
Wingman würde normalerweise die Wache jetzt haben, doch dieser war besessen davon "eine Kultistin zu finden", wie er den Bürgermeister gehetzt wissen ließ und befand sich im Moment wohl auf einer Art Patrouille. Wahrscheinlich würde Sara später noch kommen und ihn ablösen. Zumindest hoffte er das...

"Was ist denn mit dir passiert?", fragte er lächelnd ob ihrer guten Laune, den geröteten Wangen und klatschte begeistert in die Hände, als er die Konservendosen sah.
"Das ist großartig, wir kommen damit unserem Ziel immer näher. Wahrscheinlich könnt ihr die Reise bald beginnen.", sagte er und wirkte plötzlich wieder ein ganzes Stück ernster und eindeutig melancholischer, als würde ihn großes Fernweh überkommen...

---

Haile ging in Richtung der hinteren Räume und ihre Nase ließ sie nicht im Stich.
Der fruchtige Geruch wurde intensiver und dann überlagert von etwas, das ihr noch vertrauter, fast familär vorkam und von ihr sofort erkannt wurde.
Als sie schließlich die Tür zu Derrecks altem Büro aufmachte, erkannte sie Beides sofort. Der Korb mit den Früchten stand noch immer dort, fast vollkommen unberührt, da Vincent nur ein klein wenig davon genommen hatte. Und daneben lag eine alte gusseiserne Pfanne, von welcher Geruch nach Blut ausging.
Fasziniert tauchte sie den Finger auf die mittlerweile geronnene Flüssigkeit und ihre Fingerspitze fuhr in kreisenden Bewegungen darum, ein kleines Muster auf das Metall der Pfanne malend, zäh und schmierig war das Blut.
Und dann widmete sie sich des Obstkorbes, wissend, dass sie Vieles davon würden mitnehmen können.

Nahrung +1

---

Daen vom Clan
16.09.2015, 16:49
Als Sheng sich kurz ausgeruht hatte, nahm er den Bericht der Truppe entgegen, die dem Bunker mit großem Erfolg seine Geheimisse entlockt hatten.
"Ein mumifizierter Finger? Und Stutton hatte in Richtung des Bunkers Lichtsignale abgegeben?"
Er stutzte kurz und nickte vorsichtig. "Das erklärt durchaus einige seltsame Signale, die wir nachts wahrgenommen hatten, wann immer Toske... oder sollten wir ihn Stane nennen, uns für schlafend gehalten hatte. Die Vorräte sind natürlich eine großartige Sache." Dann jedoch zog Wut in sein Gesicht, was bei ihm immer noch recht geduldig und sanft aussah, und er grollte los: "Und das erklärt auch, warum wir fast an Hunger gestorben wäre. Was hatte sich Stane dabei nur gedacht, wir waren doch nur hier um zu helfen, nicht, um zu richten."
Frank nickte ihm beipflichtend zu.
"Diese Katastrophe hat das Schlimmste und Beste aus den Menschen zutage befördert. Wenn mir noch etwas einfällt, dann melde ich mich. Aber vielleicht sollten wir in der Zwischenzeit Jemanden finden, der sich in den Gebräuchen der Leute hier auskennt. Vielleicht kann uns da Jemand helfen, das Mysterium des Fingers zu klären?"
"Leute?", meinte Frank.
"Naja, Bewohner hier, die sich mit Plünderern oder dem Kult auskennen und den Finger deuten können." Frank schien sofort Jemand einzufallen und Sheng schob schnell nach: "Aber nicht Haile. Schlimm genug, dass sie ständig an ihre Vergangenheit erinnert wird."

Seufzend fiel Sheng wieder ein, dass er sich selbst auferlegt hatte, nicht mehr so übertrieben beschützend zu agieren und hilflos fügte er dann doch hinzu: "Oder... wenn es nicht anders geht, dann nur zu."
Dann brachte er schon wieder ein Grinsen zustande und klopfte Frank auf die Schulter: "Du hast hier mittlerweile Einiges geleistet und die Anderen auch zu Höchstleistungen getrieben, das ist alles richtig gute Arbeit gewesen, ich danke dir dafür. Und auch deine Ratschläge bedeuten mir viel."
Und während er dies sagte, flüsterte sein Stimmchen wieder: "Auch wenn du mir wahrscheinlich in Sachen einer pubertierenden, rebellischen, mörderischen Adoptivtochter genausowenig wohl helfen könntest wie im Falle, dass ich mich selbst bei der Verteilung von Armors Pfeilen immer brav hinten anstelle."
"Das, also deine Hilfsbereitschaft ist ein echter Gewinn für die Sache. Schau dir mal an, was schon alles gesammelt wurde. Wir sind fast soweit. In der Zwischenzeit plane ich auch noch euer Abschiedsfest. Was meinst du - Bier und Braten und eine recht wilde Feierlichkeit? Oder mehr etwas Ernstes und Feierliches?"

wusch
16.09.2015, 17:19
Frank hörte aufmerksam zu und freute sich innerlich, das Sheng ihm anscheinend so sehr vertraute und seine Leistungen anerkannte. Schließlich hatte er seit dem Essen nichts anderes getan als durch die Gegend zu laufen und Detektiv zu spielen, ganz im Geiste der alten Zeiten und er hatte sich gut dabei gefühlt. Es war irgendwie erstaunlich. All die Jahre hatte er sich gefragt wo genau die Zombies herkamen. Wie das Virus entstanden war und hier lag der Schlüssel, nur eine kurze Wegstrecke von seiner Hütte entfernt in einem Bunker, behütet von nur ein paar alten Sprengfallen. Schon verrückt. Nach außen zeigte er seine dankbarkeit und Freude nur durch ein Lächeln, ein Nicken und ein. Gern geschehen Sheng, das ist mein Job. Auch spürte er hier, wieviel Haile Sheng wirklich bedeutete. Sie war für ihn seine Tochter die er beschützten musste und es viel ihm ebenso leicht sich von ihr zu trennen wie es Frank auch nicht leicht viel, sich von seiner Familie zu trennen, doch es musste sein. Für das Heilmittel.
Also einen Tipp kann ich dir im Bezug auf Hailes Erziehung geben: Vergiss das mit dem Hausarrest. Der wird bei ihr absolut nichts bringen. meinte Frank und grinste wegen seines eigenen Scherzes. Und ich schaue mal wen ich als Experten auftreiben kann. erwiederte Frank und machte sich die geistige Notiz, dass er Haile erst Fragen würde wenn es keinen anderen gab. Allerdings wusste er, dass es Leute geben musste. Ein bisschen nachdenken sollte da helfen.
Und wie die Feier aussehen soll... Gute Frage... meinte Frank und lehnte sich gegen die Wand, während er auf die Essensvorräte schaute, Ich denke am Anfang einen feierlichen Akt einzubauen wäre nicht schlecht aber danach eine Freudenfeier einzubauen wäre nicht schlecht. Schließlich ist jetzt nach all den Jahren der Entbehrung endlich eine Besserung in Sicht und seien wir mal ehrlich: Nicht jeder, der Shengs Hope verlässt, wird es auch lebendig wieder sehen.. gab Frank zu bedenken.

Gendrek
16.09.2015, 18:01
Ein ganzer Raum voller Konserven. Ja, das war ein echter Schatz.
Lancaster dachte nur wenige Minuten zurück, als ihm die Kinder erzählten, dass sie sich von einem Piratenschatz ganz viel zu essen kaufen würden.
Das bräuchten sie jetzt erstmal nicht, denn der Schatz war ja essbar und es war genug für alle da. Die Kinder, Shengs Hope und auch für die kleine Reisegruppe.
Jetzt müssten sie das nurnoch hier raus bekommen.

Lancaster hielt sich über Wasser und blickte den Kindern zu.
"Ahladit-Kids! Wir haben den Schatz von Willy gefunden!"
Der alte Geschichtenerzähler deutete auf die Tür hinter der er die Konservendosen sah.
"Der Schatz?"
"DER SCHATZ!"
"Gut gemacht Bande, jetzt müssen wir nurnoch die Dosen holen. Habt ihr bereits eine Idee wie wir die Dosen holen sollen?"
"Jeder schwimmt rein, holt sich so viele Dosen wie möglich und dann wieder raus hier?"
Blades dachte... ein wenig einfach. Aber wenn jeder gleichzeitig los möchte dann würde hier das größte Chaos ausbrechen und das würde garantiert nicht gut gehen.
"Onkel Lancaster..."
Da war das ängstliche Mädchen wieder.
"W... wir sollten wie die... die Gonnis einen Plan machen und Freunde sein!"
Lancaster schaute das Mädchen verwirrt an. Der Satz... ergab irgendwie keinen Sinn.
"Mhh, Hast du denn eine Idee was für einen Plan wir brauchen?"
"wirsolltenzusammenarbeiten"
"Mhh... wie war das?"
"W... wir sollten zusammen arbeiten und nicht jeder für sich."
"Mhh..."
Lancaster nickte und ihm kam eine Idee wie sie auch genau das umsetzen können.
"Hört alle auf eure Freundin hier. Die Goonies hätten jetzt auch einen Plan gehabt. Passt auf, ich hab da eine Idee. Wir versammeln uns hier. Einer von uns taucht los und holt sich zwei Dosen.
Dann kommen wir zurück hierher in diesen Gang und geben die Dosen an jemanden der zurück zum Eingang schwimmt, da durch das Rohr wieder zurück. Dann kann der nächste los und Dosen holen, wieder zurück und die Dosen an den geben der gerade am Luft holen war, der schwimmt dann wieder durchs Rohr zurück. Alles klar?"
Die Kinder guckten verwirrt, der Plan war vielleicht zu kompliziert. Aber Lancaster war sich sicher, sobald jemand erstmal vormacht wie es geht würden die Kinder es verstehen.
"Blades wird hier aufpassen das auch alles gut geht. Ich geh als erstes los und mache vor wie ich es meine."
Ohne groß zu zögern schwamm Lancaster auf die Türe zu. Er holte tief Luft ehe er untertauchte und sich daran machte die Türe zu öffnen.
Schwerfällig und begleitet von einem lauten Kratzen schob sich die Türe nur widerwillig auf. Aber Lancaster schaffte es sie aufzustemmen und gänzlich zu öffnen.

Da waren sie. Jede Menge Konservendosen. Unbeschädigt. Glänzend. Besser könnte es nicht sein.
Ohne weiter Zeit zu verlieren schwamm Lancaster durch den Raum und griff nach 2 Dosen und machte sich auf den Rückweg.

Kaum war er zurück drückte er die beiden Dosen dem schüchternen Mädchen in die Hände.
"So... du schwimmst jetzt durch das Rohr zurück und wartest auf uns, ja? Wir sind gleich wieder zusammen."
Lancaster drehte sich um und deutete einem der anderen Ahladit-Kids sich auf den Weg in den Raum zu machen und sofort zurück zu kommen sobald er die Dosen hatte.
Alles sollte am Schnürchen laufen.
Sobald das Kind zurück war würde er die Dosen nehmen und sich dann auf den Rückweg machen, durch das Rohr um das Mädchen nicht zu lang allein zu lassen.
Sie würden eine Kette bilden und nach und nach die Dosen aus dem Raum holen können.
Jetzt blieb eigentlich nur abzuwarten wie viele Dosen sie so zurück ans Tageslicht befördern könnten...
[Umsetzung eines Plans ohne Probe auf Packesel]

Daen vom Clan
16.09.2015, 18:44
Lancaster: Probe auf super Plan machen: Bestanden!


Ächzend streckte sich Blades aus und hustete ein wenig Wasser heraus. Ihr taten sämtliche Glieder weh und ehrlich gesagt der ganze Leib, denn sie hatte sich wie wahrscheinlich jeder der Bande dutzendemale gestoßen an so ziemlich jedem herabhängendem Rohr und jeder stählernen Kiste, die da auf dem Weg ihrer menschliches Dosenförderbands gelegen und gehangen war.
Sie genoß die Wärme auf der Haut, die durch das rostige Metall auf sie überging und sie liebte das aus den Augenwinkeln wahrnehmbare Glänzen des "Schatzes" schon jetzt.

Sie sah Lancaster neben dem "Schatz" sitzen und mit den Kindern gemeinsam rätseln, was sich wohl in der Dose befinden könnte und was er da an seltsamen Worten in den Raum warf, überstieg ihre Fantasie.
"Onkel Clancester, was sind denn Bravioli?", fragte eines der Kids vorwitzig und schüttelte eine Dose bis sein Kopf ganz rot war von der Anstrengung, ohne jedoch der Dose das Geheimnis entlockt zu haben.
"Und was ist ein Spam?", greinte da schon das schüchterne Mädchen und plötzlich sprang eines der Kinder auf Lancasters Bauch, der sich gerade ausgestreckt hatte um Atem zu schöpfen und brüllte: "Ich bin jetzt ein eeeechter Guhuni!"
Sofort fielen alle anderen Kinder mit ein und wollten noch mehr "Goonie" sein als das Kind, das sich zuvor die Seele aus dem Leib gebrüllt hatte.
"Das war ein wirklich toller Nachmittag.", war Blades plötzlich neben ihm und lächelte. "Ich wusste nicht, dass es noch Leute hier gibt, die sich für die Waisen interessieren. Stutton, Wingman und Floyd-Williams haben da recht klare Anweisungen hinterlassen..." sagte sie schulterzuckend.
"Hm.", machte Lancaster nur und schien zu überlegen, was er sagen konnte, um den Moment nicht zu ruinieren, da sprang schon wieder eines der Kinder in sein Sichtfeld und plärrte in Richtung Blades, dass sie Lancaster jetzt zum Ahdalita.Kid machen müssten und er sich mindestens den Rang "Windelklauer" verdient hätte. Schnell waren die Kinder in eine angeregte und sehr laute und tränenreiche Diskussion verstrickt, an dessen Ende sie sich auf "Obermesserstecher mit ohne Angst vor Floyd-Williams" einigten.
Lancaster grinste und sah Blades an. "Ist das gut?"
Sie zuckte lachend mit den Schultern. "Ist im guten Mittelfeld, aber der Beiname zeigt, dass du ein Held bist und deswegen gegen Raoul um seinen Posten kämpfen könntest." Sie schluckte kurz einen Kloß hinunter und lächelte dann wieder. "Ach Raoul."

Lancaster erhob sich dann und erklärte den Kindern, warum er drei Stapel gemacht hatte, erklärte vom "goonigen Piratenkodex" des Schatz teilens und begann dann, seinen Anteil zusammenzupacken, wobei er mitbekam, wie die Kinder plötzlich damit begannen, munter "ihre" Anteile zu tauschen und untereinander zu verschenken.
Ihm kam eine Idee und er nahm Blades zur Seite.
"Blades?" Sie blickte ihn an. "Der dritte Stapel ist nicht zum Essen, der ist für eure Zukunft gedacht. Diese Dosen nimmst du und ihr verteilt sie unter den in Shengs Hope, die noch weniger zu essen haben als ihr."
Blades wirkte für einen Moment wie ein kleines Kind, es wirkte, als wolle sie trotzig mit dem Fuß aufstampfen. "Vertrau mir. Einem Erwachsenen der weiß, wie Erwachsene denken." Er sprach ruhig und eindringlich mit seiner Märchenerzähleronkelstimme und schließlich verstand auch Blades. "Du hast Recht... sie werden diese Geste nicht vergessen. Im Gegenteil."
"So ist es. Du bist jetzt ihre Anführerin und keine schlechte dazu. Ich wette, so gut ging es euch noch nie." Er lächelte sie an und log dann ein wenig, um sie noch mehr zu motivieren: "Das ist alleine dein Verdienst, mach was draus."
Er winkte den Kindern dann zu und machte sich auf den Weg nach draußen, auf dem Rücken einen riesigen Sack voll Dosen.

"Komm uns bald wieder besuchen.", schrien die Kinder gleichzeitig und Blades stumm im Kopf.


Nahrung +2

truecarver
16.09.2015, 22:07
Niki, Jäger, Eryn und Léo hockten hinter einer Felswand, die Köpfe vorsichtig über den Rand gestreckt um sich ein Bild von der Situation im Buccaneers Camp zu machen. Nach einer Weile bedeutete ihnen Jäger mit einer Handbewegung wieder abzutauchen.

"Habe Schlimmeres gesehen.", stellte Niki fest, konnte die leichte Unruhe in seiner Stimme aber nicht ganz verbergen.

"Stimmt.", nickte Jäger. "Sie alle zermürbt von Angriffen durch Vultures. Konnte kaputte Zelte und verbrannte Erde sehen. Bestimmt sie haben Tote oder Verwundete irgendwo in eine Zelt. Solange sie Wunden lecken, sie abgelenkt. Wir also haben zwei Möglichkeiten."

"Bin ganz Ohr." Léo rückte näher heran und heftete ihre Augen erwartungsvoll an Jäger.

Niki hob erstaunt die Augenbrauen. "Hast du grade zermürbt gesagt? Wo hast das denn aufgeschnappt?"

"Irgendwo Magazin mit nackte Ladies gefunden. Gute Vokabeltraining für Jegor.", grinste er schelmisch und setzte sogleich eine ernste Miene auf. Während er sprach, hatte sich seine Stimme schlagartig verändert. In einem militärischen Tonfall fuhr er fort, während seine Augen zwischen den drei Anderen hin und her wanderten:

"Ok. Es gibt Möglichkeit, Gefahr auf eine Streich zu neu-trali-sieren. Neben Werkstatt stehen brennbare Materiale. Ich während Aufklärung gesehen, wie Kollege dort Schießpulver hergestellt, deshalb fast ganze Boden vollgestellt mit entzündbare Chemie. Vorsichtig einer von uns kann anschleichen und es anzünden. Wenn die Bucas Feuer sehen, sie laufen weg und wir haben Zeit für fette Beute. Für uns das bedeutet, keine Lebensgefahr. Gut?"

Niki legte die Stirn in sorgenvolle Falten und verzog den Mund. "Und was bedeutet das für die Anderen? Ich habe Frauen gesehen, auch Verletzte mit Verbänden. Eh, das gefällt mir nicht. Was wenn das Feuer außer Kontrolle gerät und alles in die Luft fliegt, dann können wir auch dem wertvollen Plunder gute Nacht sagen."

Eryn hatte die ganze Zeit über aufmerksam zugehört. Nun redete sie schnell und energisch, ihr ganzer Körper schien unter Spannung zu stehen, als sie zum Sprechen ansetzte.

"Das sind alles abscheuliche Räuber, Niki. Gib ihnen die Gelegenheit und sie nehmen uns auseinander ohne mit der Wimper zu zucken. Und wir sorgen uns um ihr Wohlbefinden? Denk mal nach. Wir hätten freie Bahn, wenn sie alle davonlaufen wie aufgescheuchte Hühner. Das gesamte Lager würde uns offen stehen, wir könnten rein- und wieder rausspazieren ohne unser Leben aufs Spiel zu setzen."

Jäger pflichtete ihr mit einem Kopfnicken bei. "Ich meine, Gefahr besteht trotzdem für alle. Für uns, für sie. Aber wir unsere Gesundheit weniger riskieren. Aus Sicht von Krieg und Strategie, wir fahren besser mit menschenleere Zielgebiet."

Gerade als Niki den Mund aufmachen wollte um darauf zu antworten, hatte Léo bereits das Wort ergriffen.

"Jäger, du hast zwei Möglichkeiten gesagt. Ich gehe davon aus, Numero Dos ist gute alte Infiltration der feindlichen Basis, stimmts?"

"Jawohl.", nickte er. "Wir schleichen uns in Lager. Irgendwann wir erreichen Werkstatt in Nordosten. Dann ich und Léo uns hinter Eingang mit Waffe positionieren und Wache halten. Ihr Zwei beginnt alles durchzusuchen. Gut?"

Niki nickte. "Gut. Finesse statt Feuer, gefällt mir." Er zwinkerte Eryn zu. Sie verdrehte die Augen und schüttelte leicht den Kopf, murmelte jedoch dann: "Meinetwegen."

Léo biss sich auf die Unterlippe und rieb sich angespannt die Hände. Sie schien als könne sie es kaum erwarten ins Kalte zu springen, stellte Jäger bewundernd fest. Er sagte:

"Okay, Kollegen. Wir machen also schleichen, wie kleine Igel im Wald, ja? Ziel ist nicht gesehen zu werden. Reihe von Zelten an östlicher Wand sehr dicht nebeneinander. Ich auf der Seite niemanden gesehen, also sieht aus wie tote Winkel. In Reih und Glied wir leise uns bewegen vorwärts. Vor jeder Spalte zwischen Zelt, ich uns anhalte und gucke hinaus. Sobald niemand auf andere Seite herumläuft und Mann auf Turm Kopf wegdreht, ich winke jeden einzelnen an mich vorbei. Wenn wir an Werkstatt sind, dann machen wie vorhin gesagt: ich und Léo nehmen Waffe in Hand und beobachten Eingang. Eryn, du guter Koch, stimmts? Dann du suchst nach guter Nahrung."

Eryn nickte und Léo fuhr mit der Zunge über die Lippen. "Mhh. Für mich bitte Schweinesteak mit Champignons und Gemüse."

"Für mich Burger mit Fritten.", fügte Niki hinzu und stupste Léo freundschaftlich mit dem Ellenbogen an. Sofort erstarb Léos Lächeln, so als wäre sie aus einem Tagtraum erwacht und sie wandte den Kopf weg.

Jäger fuhr fort. "Kann sein, dass ich dich am Eingang nicht brauche und sie dort zu viel Essen lagern. Dann ich dir gebe Zeichen mit der Hand, so." Er hielt ihr den Mittelfinger hin.

"Du bist ein Arsch, Jegor."

"Wenn du also Zeichen siehst, Léo, geh zu Eryn und hilf ihr suchen, okay? Niki, du musst gucken, was wir sonst mitnehmen können. Sie mischen dort Schießpulver, also greif alles was in Waffe passen könnte. Mein Rucksack hier wie schwarze Loch. Packt alles rein bis er ist randvoll, ich kann helfen. Gut?"

Jäger blickte nochmal jeden Einzelnen an. In ihren Gesichtern stand Anspannung und Tatendrang, es gab keinen Grund die Mission länger hinauszuzögern. Vorsichtig richteten sie sich auf.


Eryn - Koch: durchsucht Werkstatt nach Essbarem
Niki - Schulbildung: durchsucht Werkstatt nach nützlichen Werkzeugen und Munition
Léo - Koch: hilft Eryn bei der Suche nach nom nom
(Bonus: Léo - Sümpfe)
Jäger - Packesel: das Gefundene verstauen + Metaleveltrait
(Bonus: Jäger - Klingenkreuzer + Hiebwaffen: unerwarteten Eindringling überrumpeln und Alarm verhindern)

MeTa
16.09.2015, 22:24
Eryn lauschte Jägers Erklärungen nickend. Er wusste, was er tat - daran bestand kein Zweifel. Sie würde sich unter seiner Führung sicher fühlen, auch wenn es ihr lieber gewesen wäre, die Plünderer per Brand aus ihrer Niederlassung zu jagen. Doch Niki hätte das niemals über sein viel zu großes Herz gebracht und für ausufernde Diskussionen war keine Zeit. Auch Leo, die die Bardame um Begleitung gebeten hatte, schien sich wehren zu können. Anders als Niki und sie selbst. Aber das mussten sie auch nicht, wenn alles glatt verlief. Dennoch war die 25-Jährige nicht mehr ganz so sicher, jetzt wo das Lager der Plünderer direkt vor ihr lag. Mit Pfannen eingeschlagene Köpfe, das Bestehlen von Plünderern und bald eine Mission zur Rettung der Menschheit? In diesen Tagen verlief ihr Leben alles andere als gewohnt. Ob sie so viel Drama und Action auf Dauer aushalten würde?

Darüber konnte sie sich Sorgen machen, wenn es soweit war - fand Eryn spätestens in dem Moment, in dem Jäger das Zeichen zum Aufbruch gab, er sich erhob. Die Anforderungen an sie waren klar. Leise bleiben, sich nicht erwischen lassen, Essen finden. So einfach, so gut, wäre da nicht das knappe Dutzend an Plünderern gewesen, die in näherer Umgebung ihr Unwesen trieben. Sie konnte nur hoffen, nicht erwischt zu werden.

Wie er gesagt hatte, bewegten sie sich Stück für Stück vor, im Osten des Lagers, nicht weit vom Wasser. Einzelne Zeltstoffe sollten ihnen Sichtschutz gewähren, bis Jäger - geschickt Ausschau haltend - vorging und sie weiter winkte. Mal sah er danach aus als würde er etwas Beunruhigendes sehen, doch gerade als Eryn anfangen wollte, sich zu sorgen, gab er das nächste grüne Licht.

Und so erreichten sie die Werkbank ohne Zwischenfall. Sich ein letztes Mal vorsichtig, fast ängstlich umsehend ging Eryn die letzten Schritte. So langsam schmerzten ihre Füße. Sie sollte jemanden um eine Massage bitten, wenn sie zurückkehrte. Morris... oder Ben. Für den Moment jedoch trat sie an die Kisten, die zum Teil glücklicherweise leicht offen standen, bereits geknackt wurden, als hätte man sie untersucht und das obere Stück Holz nur notdürftig wieder drüber geschoben. Beruhigend - hieß das doch zumindest, dass man hier offenbar nicht davon ausging, bestohlen zu werden. Ein Blick nach rechts verriet ihr, dass Niki sich zur Werkbank gegenüber begeben hatte, die wie auch die Kisten nur von ein wenig Wellblech gehalten und geschützt wurde. Sie mussten vorsichtig sein. Selbst Schatten, die sie gemeinsam mit der Sonne warfen, könnten nun ein verräterisches Zeichen sein. Der Schönheit gefiel es nicht, dass ihr Kleid im seichten Wind etwas hin und her flog.

Auch die zwei kampferprobteren Begleiter bewegten sich in der Nähe, hatten wie abgemacht ihre Waffen gezückt und bewachten die Lage um die Aufbaute herum aufmerksam. Es beruhigte Eryn, im Notfall jemanden zu haben, der sich gegen heranrauschende Plünderer erwehren, vielleicht auch Schläge einstecken könnte. Womöglich würde ihr eine Kampfsituation genügend Zeit erkaufen, um schnell zu fliehen. Natürlich war sie hier, um etwas Brauchbares zu finden, doch ihr eigenes Leben war allemal wertvoller.

Bingo! Unter einem lakenähnlichen Stück Stoff - irgendjemand wusste wohl, dass es sich hierbei um etwas Versteckenswertes handelte - entdeckte die gebürtige Irin eine Unmenge an Nüssen. Zu den Zeiten als sie auf dem Schiff gearbeitet hatte, freute man sich immer über solche Feinheiten, die beim seltenen Anlegen von reichen Geschäftsmännern mitgebracht und im Laufe der Jahre ohnehin noch rarer wurden. Die Anbaubedingungen waren nicht besser geworden. So viel des wertvollen Schatzes wie sie konnte lagerte die Barfrau in ihren Rucksack um. Es war langwierig. Sie fand auf die Schnelle kein geeignetes Geschirr, formte stattdessen mit den Händen eine Schaufel, um die Massen an Schließfrüchten in müßiger Arbeit, länger andauernd als ihr lieb war, in ihr Traggerät zu befördern. Kein angenehmes und risikofreies Tun, gab die Masse an Nüssen doch bei jedem Eintauchen ein schabendes Geräusch von sich - doch sie wusste, dass das hier das Gold unter den Lebensmitteln war: Nahrhaft, sättigend und roh zu genießen.

Ihr Blick streifte umher, als sie den Rucksack anhob und feststellte, dass sie viel mehr nicht würde tragen können. Auch Niki schien bei seiner Suche nach verwertbaren und sich als Munition eignenden Kleinteilen erfolgreich gewesen zu sein, hatte mit seinem geschulten, klugen Auge Dinge ausgemacht, die sie achtlos liegen gelassen hätte. Sie wollte gerade den Daumen in die Luft strecken und ihm optimistisch zulächeln, als sie von der anderen Seite ein Geräusch wahrnahm. Schnell drehte sie sich um. Nicht Leo, nicht Jäger. Vier, fünf Meter vor ihr stand ein Kerl, etwa so alt wie ihr russischer Gefährte, doch heruntergekommener, sein Gesicht zerfurchter. Der Plünderer schien ähnlich überrascht wie sie, doch reagierte er schneller. Bevor Eryn sich überhaupt erheben konnte und bevor er selbst die Seinen alamierte, stürmte er - so schien es - auf die Barfrau zu. Fast abwartend schloss sie die Augen. Sie rechnete damit, jeden Moment von ihm gepackt zu werden oder - noch schlimmer - seine grobe Faust in ihr makelloses Gesicht einschlagen zu spüren.

Eryn - Koch: durchsucht Werkstatt nach Essbarem
Bestanden!

Mephista
17.09.2015, 08:57
https://www.youtube.com/watch?v=xdJAPUxi7gE

Léo war positiv überrascht, dass es sich bei dem Mann, der sich Jegor nannte, um Jemanden handelte, der wirkliche strategische Erfahrung hatte; im besten Fall auch die behauptete kämpferischen Fähigkeiten besaß. Zudem gefiel ihr sein cabrones-Humor. So gab es zumindest etwas Hoffnung für ihre Unternehmung hier und in Bezug auf Dosen-Adam.
Wie von dem Osteuropäer beschrieben, machte sich das Quartett auf daran, „wie Igel in Wald“ sich langsam dem erhofften Essens- und Munitions- El Dorado zu nähern. Jegor voran, dann Eireen und Hijo de Puta (Niki), Leocadia selbst bildete die Nachhut, die den Rücken im Notfall freihalten würde. Sie war in ihrem Element. Solange sie denken konnte, hatte sie sich zu einer Meisterin im ungesehen von einem Ort zum Anderen entwickelt. Was als Spiel für sie und geniale Geschäftserweiterung für ihren Vater an der Grenze von Tijuana angefangen hatte, wurde nach Sydney zu ihrer Hauptüberlebensstrategie neben schnellen Beinen für viele Jahre. Trotz der mehr als ernsten Lage fühlte sie sich immernoch jedes mal ein wenig, als wäre alles ein großer Spaß.
An ihrem Ziel angekommen, zog die Frau ihre Machete und hielt angespannt Ausschau nach etwaigen Feinden und dass Eireen in Ruhe ihre Arbeit machen konnte. Für Niki würden ein paar Schrammen noch zu gut sein, vielleicht hatte er ja Glück und sprengte sich selbst in die Luft.
Der Typ im Turm war unerträglich, wie er mit seinem selbstherrlichen Grinsen um sich blickte. Wenn das der beste Mann war, der jede Gefahr aus seiner super Position heraus erfassen und eliminieren sollte, hatte es dieses Camp mehr als verdient von ihnen geplündert zu werden. Bedächtig patrouillierten Jegor und sie das die nähere Umgebung, jede kleine Bewegung erfassend und bewertend.
Nach einer Weile blickte Léo zu ihrem Waffenbruder, ihre Blicke trafen sich, und nach kurzem Umschauen hob er die Hand, bei der außer dem mittleren kein Finger ausgestreckt war, und winkte leicht damit. Mit einem Grinsen hauchte sie ihm ein tonloses „•••••••!“ entgegen, ehe sie sich in Richtung des Lebensmittelvorrates und zu Eireen aufmachte.
Auf dem halben Weg sah sie einen offenbar hungrigen Mann um die Ecke kommen, direkt auf Kollisionskurs mit ihrer Kollegin. Die gesamte Aktion war in Gefahr, wenn er Alarm schlug, ganz zu schweigen von der Schönheit, die keine Ahnung von Selbstverteidigung hatte. Mit doppelter Geschwindigkeit, aber immernoch lautlos und geduckt wie ein Jaguar schlich sie sich an und versuchte gleichzeitig den perfekten Angriffspunkt auszumachen.
Plötzlich blieb er stehen, eilig pirschte sie hinter ihn und sah, dass er nur wenige Meter von Eireen entfernt stand, die vor ihrem prall gefüllten Rucksack hockte und einen sichtlichen Schock hatte. Jetzt oder nie....
Mit aller Kraft sprang sie ihn von hinten an, die Überraschung und Wucht warfen ihn vornüber um. Sofort drückte sie sein Gesicht in den Boden, um ihm die Möglichkeit eines Hilferufes unmöglich zu machen, doch dieser Kerl wehrte sich vehement gegen die Behandlung. Mit Armen und Beinen schlug und trat er um sich, um Leocadia zu fassen zu bekommen oder abzuwerfen, doch noch hielt sie ihn angestrengt unten. Ein kurzer Blick in Richtung Bardame verriet ihre, dass diese seelenruhig und mit geschlossenen Augen am selben Platz hockte, anstatt die Beine in die Hand zu nehmen.
„Meditierst Du grad oder was soll die Scheiße?!“, zischte Léo, „Verpiss Dich endlich von hier!“
Einen Moment später wurde sie von dem Mann umgeworfen, der keuchend und mit dreckverschmiertem Gesicht versuchte, hochzukommen. Ohne Verzögerung stürzte sich die Halbmexikanerin wieder auf ihn, die eine Hand fest über Mund und Nase legend, die andere mit der Machete erhebend. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie Eireen endlich aufsprang, den Rucksack schulterte und sich davon machte. Hoffentlich suchte sie dennoch Deckung.
Die Kämpfende jedoch holte mit ihrer Machete aus, zog den Kopf des Mannes zu sich und ließ die Klinge über seine Kehle gleiten. Sofort bildete sich ein Fluss aus Blut, der aus der Wunde floss. Verzweifelt und mit schwindenden Kräften wand sich der Hüne, doch Léos Griff war eisern und lockerte sich erst, als seine Bewegung zum Erliegen kamen.
Schwer atmend ließ sie von ihm ab und sah sich um. Soweit hatte sie hoffentlich keine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, zumindest war nirgends Jemand auszumachen. Skeptisch betrachtete sie den leblosen Körper unter sich. Über Nahrungsmangel konnte er nie geklagt haben, verfügte er doch über beachtliche Muskeln. Gerade sein Bizeps war enorm. Ein leises Knurren war zu vernehmen. Es kam aus Léos Magengegend. Hunger. Und was die anderen nicht wussten, würde sie auch nicht heiß machen.
Es war fast zu schade, dass sie ihn nicht komplett mitnehmen konnte, aber das wäre weder logistisch noch logisch möglich gewesen. Doch diesen Bizeps musste sie einfach probieren. Kurzum setzte sie die Machete erneut an und wenige Hiebe später hielt sie einen stattlichen linken Arm in Händen, den sie behutsam in das Hemd des Toten einwickelte, damit er nicht alles vollblutete. Eilig verstaute sie ihn in Álvaro und stellte sicher, dass noch Platz für weitere Vorräte für die Gruppe vorhanden war.
Die Nüsse sahen unglaublich gut aus und ihr Magen meldete sich erneut unwirsch. Es würde sicher kein Problem sein, ein paar Sekunden dafür zu Opfern, ihren Körper ruhig zu stellen, nicht, dass der sie am Ende noch auffliegen ließ. Mit gieriger Hand griff sie in den Berg aus Nährstoffbomben und stopfte sich einige in den Mund. Es war ein Jammer, dass sie die Nüsse so herunterschlingen musste, sie waren absolut köstlich. Dabei machte Lèo den entscheidenden Fehler, gegen eine der wichtigsten Regeln hier zu verstoßen: Sei immer auf der Hut.
Gerade wollte sie beginnen, Álvaro bis zum Rand mit Nüssen abzufüllen, als ein atemberaubender Schmerz durch ihre Schulter fuhr und ihr den Halt nahm sowie die Gerade noch konnte sie sich mit den Händen abstützen, da spürte sie schon scharfes Metall gegen ihren Nacken drücken.
„Wen haben wir denn da?“ Die Stimme war rauchig und klang zugleich amüsiert und drohend.

Léo - Koch: hilft Eryn bei der Suche nach nom nom
(Bonus: Léo - Sümpfe)
Probe misslungen!

Mivey
17.09.2015, 10:58
Howard wusste nicht mehr so ganz was er im ersten Moment tun sollte nach seiner Behandlung der jungen Kultistin, Haile. Die Behandlung hatte wohl richtig gut angeschlagen. Er hatte im ersten Moment noch um ihr Leben gefürchtet, aber scheinbar war sie um eine ganze Menge tougher als er sich das gedacht hatte. Vielleicht war aber seine Diagnose etwas übertrieben? Er wusste jedenfalls, dass bei solchen Verletzungen neben der korrekten Infektion, um die sich sein jüngerer und unnatürlich gut aussehender Konkurrent gekümmert hatte, eine baldige Stabilisierung der Wund am wichtigsten war. Dass sie aber so schnell wieder auf den Beinen war, hätte er kaum gedacht. Er hatte kurz daran gedacht Protest einzulegen, als sie wieder aufbrechen wollte, aber es schien ihm aus einer ganzen Reihe an Gründen unsinnig. Zum einen würde sie kaum auf ihn hören, zum anderen war sie wohl eine der wenigen in ihrer Reisegruppe, die gerade jetzt mithelfen konnte.

Als er das Angebot von Frank bekam,war er ein wenig überrumpelt. Er wollte zwar mithelfen, war aber wirklich kein guter Arzt. Eine Stimme in seinem Kopf meinte, dass die Brandbehandlung unnötig gewesen sein musste. Natürlich war niemand sonst zugegend und am Ende des Tages war Howard niemand der seine Entscheidungen, gerade wenn sie in kurzer Zeit getroffen werden müssen und Menschenleben retten können, in Frage stellt. Aber er war sich seiner Grenzen stets bewusst. Und empfahl sofort Will. Zumindest hätte er das gleich getan, aber der junge Mann konnte für sich selbst reden und schlug sich selbst sofort vor, als Howard kurz zögerte. Ihm war es recht, auch wenn er sich natürlich wünschte sich direkter in die Angelegenheiten einmischen zu können, am Besten etwas wo er seine eigentliche Ausbildung nutzen konnte.

Als er merkte, dass er im Dusty Derrek, der neuen Kommmando Zentrale ders Siedlung, eigentlich nur nutzlos umeinander stand und beim hecktischen Getriebe, das sich eingstellt hatte als viele Hände Munition sicher lagerten und Nahrungsmittel behütsam und trocken verpackten, eigentlich nur störte, trat der alte Mann durch die schwingenden Doppeltüren und suchte sich, wie so oft, ein ruhiges Plätzchen um seine Gedanken zu ordnen. Fündig wurde er allerdings an keinem der üblichen Orte. Zu viel los in der ganzen Siedlung. Er fühlte sich etwas ausgeschlossen, aber war dankbar, dass so viele in der Siedlung bereit waren mitzuhelfen. Vielleicht war es der Gedanke, endlich etwas für ihre eigene Zukunft tun zu können, nicht mehr bloß zu reagieren, den Ereignissen um sie herum hinterher, oder eher, davon zu rennen, sondern stattdessen tatkräfig sein eigenes Schicksal voran zu treiben. Er selbst konnte es noch kaum glauben. Auch wenn ihre Mission missglücken sollte, der Gedanke, dass er zumindest erfahren konnte was genau es mit dem Virus auf sich hat. Aber das werden sie wohl erst ganz am Ende ihrer Reise erfahren, dachte sich der alte Mann während er auf die Küste sah. Es war ein ruhiger Tag, keine hohen Wellen. Hier, etwas abgelegen vom Siedlungskern, konnte Howard etwas Ruhe finden.

Wie so oft viel er schnell in Erinnerungen. An eine Zeit vor der Katastrophe, als die Menschheit mit rasender Geschwindigkeit neuen Technologien hervorbrachte und in fast allen Bereichen Fortschritte erzielt wurden. Alles wurde immer mehr von Rechnern kontrolliert, immer kleiner und allgegenwärtig. Fortschritte in Medizin erlaubten ein langes und gesundes Leben. Es gab auch damals große Unterschiede zwischen den Teilen der Welt, auch daran dachte Howard. In gewisser Weise ist die Welt heute wohl egalitärer als sie es jemals war, vor dieser Apokalypse sind alle gleich hoffnungslos. Wenn überhaupt haben die ruralen Gebiete wohl vorteile, können sich eher versorgen und anpassen.

Er hoffte, dass sie bald aufbrechen konnten und was ihnen noch bevorstand.

Mivey
17.09.2015, 12:35
"He, Nachbar! Etwas am Entspannen was?"

Eine Stimme weckte Howard plötzlich auf. Nach einer kurzen Desorientierung wusste er wo er war und vor allem wessen Stimme das war. Morris war mit seiner Jacht vor seine Hütte vorgefahren. Er musste bei dem Anblick des Schiffes sich immer fragen, ob es wohl das letzte Funktionstüchtige seiner Art war. Sicherlich galt das für die nähere Umgebung, und auch in der restlichen Westküste dürfte es nur wenige geben. Gleich nach Ausbruch der Apokalypse wurden Schiffe zu einer der wertvollsten Ressource auf dem Planeten. Auf dem Wasser musste man sich nicht den Infizierten fürchten, und die allermeisten Überlebenden Menschen waren wohl in der Nähe eines Hafens, oder konnten sich rechtzeitig zu einem bringen. Umso kurioser war Morris, der seine eigene Luxusjacht besaß.

Howard würde es zwar nur ungerne zugeben, doch passierte es ihm, von Zeit zu Zeit, dass er eindöste während seiner Überlegungen. Gerade nach eine Anstrengung passiert das eher. Doch es schien, dass Morris taktvoll genug war, die Sache nicht weiter anzusprechen. Howard stand auf, und blickte den kocket angezogenen Mann fragend an.

"Verzeihen Sie mein Benehmen, ich hab ja noch gar nicht gesagt warum ich ihr .. Domizil mit meinem Besuch ehre. Es geht um folgendes: Ich bin zwar, leider, nicht in der Lage den Konvoi auf seiner gefährlichen Reise zu begleiten, aber dafür umso motivierter praktisch all mein Hab und Gut für diesen edlen Zweck zu spendieren. Allerdings, kann ich natürlich nichts abgeben, bevor ich nicht ganz sicher bin, worum es sich handelt. Bei eingen der Artefakte der alten Welt ist dies nicht immer leicht zu bestimmen. Und ich könnte es niemals verantworten ein Risiko einzugehen, in eurem Interesse natürlich"

"Natürlich.", plichtete ihm Howard bei, der ahnte, worauf dies hinauslief und dass Morris wohl kaum aus Barmherzigkeit allein handeln wird. "Und so wollen Sie also meine Hilfe ihre .. Ressourcen .. zu analysieren und auf ihre Nützlichkeit oder Gefährlichkeit hin zu bewerten?"

"Exakt! Ein Mann der direkt zur Sache geht, das gefällt mir.", sagte der Bootsherr und warf eine Strickleiter über das Schiff und brachte es bis direkt zur Hütte.

Howard macht sich an Aufgabe Iota (Probe auf Schulbildung)

truecarver
17.09.2015, 12:45
Immer wieder lugte Jäger um die Ecke, den gummierten Griff seiner Kletteraxt hielt er fest in seiner Hand umklammert, bereit jederzeit zuzuschlagen. Der Kerl auf dem Wachturm hatte sich über die Brüstung gelehnt und rief etwas zu einem Mann, der gerade von einem Anderen am Arm gehalten wurde. Er hatte Verbrennungen im rußgeschwärzten Gesicht, zog beim Gehen das Bein nach und der Kopf war mit einem rot befleckten Verband umwickelt. Sein Helfer blieb stehen und reckte den Kopf zum Wachmann hoch, während der Humpelnde sich kaum auf den Beinen halten konnte und immer wieder am Arm hochgezogen werden musste. Nur zu, nehmt euch Zeit und sprecht euch aus, dachte Jäger und blickte wieder zu Niki, der sich eifrig auf die Werkbänke gestürzt hatte, auf der Suche wertvollen Materialien. Es handelte sich um eine alte Garage, die seit dem Ausbruch der Apokalypse leer gestanden hatte und von den Buccaneers gefunden wurde. Es gab zwei Räume; in dem Größeren wurden an den Wänden entlang Werkbänke und Holztische aufgestellt. Im Kleineren befand sich eine Art Lager, wo Kisten aufgestapelt standen und Stoffsäcke den Boden säumten. Ein schmaler Durchgang gewährte einen begrenzten Blick in den jeweils anderen Raum.

Eryn war hinter den Kisten im anderen Raum aus Jägers Blickfeld verschwunden und Léo hatte die Anweisung erhalten ihr dabei Gesellschaft zu leisten. Die Leute hier hatten wohl andere Probleme, als in ihrer Werkstatt herumzustehen. Der Angriff hatte sie mitgenommen, nun verkrochen sie sich in ihre Zelte, offenbar ohne einzusehen, dass sie ihr Lager nicht länger halten können. Sollten die Vultures erneut hier einen Besuch abstatten, dann hätten die Bucas nichts um ihnen etwas entgegenzusetzen. Selbst am helllichten Tag konnten vier Leute in das Herzstück vordringen und unbemerkt die Regale leerräumen. Was würde wohl passieren, wenn die Angreifer zurückkommen.

Jäger spitzte die Ohren. Hatte er gerade Worte vernommen? Ihm war so, als hörte er den Klang einer tiefen, männlichen Stimme. Sie kam etwa aus der Richtung, in die Eryn und Léo verschwunden waren. Während Niki mit den Werkbänken beschäftigt war, pirschte er sich vorsichtig hinter eine Reihe von hüfthoch gestapelten Kisten und spähte in den kleineren Raum hinein, und zwar dort, wo er den Ursprung der Stimme vermutete. Seine Augen hefteten sich zunächst auf den regungslosen Körper, der in einer Blutlache lag. Wo einst sein linker Arm gewesen war, klaffte nur noch eine dunkle rote Wunde, aus dem Stumpf troff das Blut unaufhörlich auf den Boden. Léo kauerte daneben, umringt von dem roten See, der sich immer weiter auszubreiten schien, bis es irgendwann den gesamten Raum füllen würde. Mit dem Rücken zu Jäger stand ein breitschultriger Mann mit sehr kurz geschnittenen Haaren und freiem, sonnengebräuntem Oberkörper. Auf seinem Rücken zeichneten sich zahllose Konturen und Formen ab, wanden sich in schwarzer Farbe um seine Hüften und Schultern. In dem Licht war es schwierig auszumachen, was die Formen genau darstellten sollten, aber Jäger tippte auf Auszeichnungen und bestandene Initiationsriten. Gruppen, die es schneller schafften die Paradigmen der zivilisierten Welt abzulegen, hatten sich in den letzten Jahrzehnten zu barbarischen, stammesähnlichen Gemeinschaften entwickelt. Man erkannte an den Tätowierungen, welchen Rang die Person hatte und ob sie durch bestimmte Prüfungen Respekt oder als das schwächste Glied Ablehnung verdiente.

In seiner Hand glänzte matt eine silbergraue Machete, die scharfe Klinge berührte Léos Hals. In dem Moment als er merklich seine Schultern hob und die Lungen mit Luft füllte um das gesamte Lager zu alarmieren, preschte Jäger hinter den Kisten hervor und stürzte sich auf ihn, kurz bevor der Schrei seinen Mund verlassen konnte. Im Würgegriff umschloss Jäger dessen Hals mit seinem Arm, während er ihm den anderen Arm quer aufs Gesicht drückte. Der Andere fing an sich keuchend zu wehren, schwang den stämmigen Körper herum und sprang mit dem Rücken gegen die Wand, damit Jäger den Griff lockern würde. Er klemmte ihn förmlich zwischen sich und dem kalten Stein der Werkstattwände ein. Doch Jäger hielt sich beharrlich fest, presste ihn mit aller Kraft noch stärker an sich heran, während der Rest seines Körpers schlaff von dem Buccaneer herab hing und federleicht bei jeder Bewegung mitschwang. Spitze Ellbögen schossen plötzlich nach hinten und malträtierten mit jedem Schlag Jägers Hüften und Rippen. Wieder versuchte er zu schreien, doch aus dem weit aufgerissenen Mund kam nur leises Keuchen und Gurgeln. Eine trockene, rosafarbene Zunge schob sich ins Freie, unter einem blau angelaufenen Gesicht. Die Augen waren geweitet und kurz davor aus dem Kopf zu springen. Jäger fühlte, wie allmählich die Kraft aus den Gliedern seines Gegners wich. Dieser sackte leicht nach unten bis Jäger wieder den Boden unter seinen Füßen spürte. Er drückte sich sachte mit einem Bein von der Wand hinter ihm weg um den fast Bewusstlosen so umzudrehen, dass nun er ihn an die Wand quetschen konnte. In wenigen Sekunden werden sie dann gemeinsam an der Wand entlang zu Boden sinken und es würde wieder Ruhe einkehren. Doch irgendwo schien der Buccaneer noch Kraftreserven gelagert zu haben, die er nun anzapfte, den Körper schlagartig aufrichtete und mit einem heftigen Sprung sich selbst und Jäger gegen einen hohen Kistenstapel katapultierte. Jäger musste selber einen Schrei unterdrücken, während die ganze Luft aus seinem Körper entwich. Er war eingeklemmt zwischen staubigem, stinkendem Holz und dem bemalten, schweißnassen Rücken des Buccaneers, der zwar immer noch angestrengt versuchte Luft in seine Lungen zu pumpen, aber dennoch die Kraft dazu fand, sich gegen Jäger mit vollem Gewicht zu stemmen. Besorgt stellte Jäger fest, dass sich sein Griff nach und nach lockerte. Der Andere musste es ebenfalls gespürt haben und erhöhte nochmals den Druck, indem er die ganze Kraft in seine Beine legte.

Die Kämpfenden steckten nun in einer Art Wettlauf. Wer als erster ohnmächtig wird, verliert. Währenddessen hatte sich die Blutlache über den Großteil des Bodens verteilt. Der Buccaneer beugte seinen Oberkörper leicht nach vorn, um anschließend mit etwas Schwung den Hinterkopf in Jägers Gesicht zu stoßen. Seine Knie machten sich bereit, das gesamte Gewicht in den Stoß zu legen. Bei dem Versuch sich ruckartig aufzurichten, rutschten seine hohen Stiefel an den dicklichen roten Blutlinien aus, die zwischen den verwitterten Holzdielen langsam an sie heran gekrochen waren. Die Sohlen glitschten nach vorne, als wären wie aus dem Nichts Räder unter ihnen erschienen. Die Beiden fielen zu Boden und zwar so, dass Jäger auf ihm drauf zum Liegen kam, den Griff in dieser Haltung noch verstärkend. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Léo mit ihrer Machete in der Hand auf sie zukam. Jäger suchte rasch ihren Blick, schüttelte mit aller Kraft den Kopf und formte die Lippen zu einem deutlichen Nein, den er leise aushauchte.

Aus dem anderen Raum war bereits Niki hinzugekommen, der den Aufprall gehört haben musste. Seine Augen weiteten sich, als er die sich ihm bietende Szene vorfand.

Er rief im Flüsterton: "Was um Himmels Willen ist hier passiert? Seid ihr okay? Warum fehlt dem dort ein Arm?"

Léo stand etwas unschlüssig da, mit der Machete immer noch im Anschlag, bereit sie dem Buccaneer in den Kopf zu rammen, sollte sich dieser wieder aufrichten. Doch dazu kam es nicht. Dessen Körper erschlaffte, während er von schwachen Zuckungen geschüttelt wurde. Die Lider schoben sich langsam über die geweiteten Augen bis nur noch das Weiß durch kleine Schlitze sichtbar war. Jäger lockerte sofort seinen Griff, rappelte sich umständlich auf und hielt zwei Finger an dessen Hals. Der Puls war schwach, aber das Herz pochte vor sich hin.

Er sah Niki an, der immer noch etwas perplex dastand. Als Niki Jägers Stimme vernahm, wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

"Draußen alles gut?", fragte Jäger nach Luft schnappend, aber ohne Zittern oder Aufregung in der Stimme.

"Ja. Glaube ich.", sagte Niki etwas unsicher, ohne den Blick von der armlosen Leiche zu nehmen. "Als ich den Krach gehört habe, sagte ich Eryn sie soll kurz den Eingang bewachen und kam dann rüber. Was ist denn hier passiert?"

Léo steckte die Machete weg und trat mit dem Fuß gegen den Toten. "Wir haben auf zivilisierte Weise unsere Differenzen beigelegt. Wonach siehts denn für dich aus, imbécil?"

"Ja, das sehe ich. Und was zum Teufel ist eigentlich dein Problem mit mir?"

Sie ignorierte ihn und trat an Jäger heran, der gerade dabei war, dem Buccaneer mit einem durchsichtigen Kabelbinder die Hände auf dem Rücken zu fesseln.

"Was machen wir mit ihm?", wollte sie wissen.

Achselzuckend richtete Jäger den bewusstlosen Körper so auf, dass er ihn an die Kisten lehnen konnte. Der Kopf hatte etwas von dem Blau verloren und hing nun schwer über seiner nackten Brust.

"Ich ihm Fragen stellen. Wer weiß, vielleicht er sagt wo mehr Zeug versteckt oder andere Lager preisgeben. Wir ihm geben zwei Minuten, okay? Wenn er nicht wacht auf, ich wach ihn auf."

Jäger hob die Machete des Buccaneers vom Boden und klopfte mit den Knöcheln gegen die flache Seite der Klinge. Damit blieb er neben dem Bewusstlosen stehen, während sich Léo an Niki vorbeidrängte und aus dem Raum ging. Niki schaute sich das Blutbad nochmal kurz an, schüttelte leicht den Kopf und verschwand ebenfalls.

Daen vom Clan
17.09.2015, 13:59
Morris war offensichtlich bester Laune und Howard staunte vielleicht nicht schlecht, als er sah, dass der größte Raum in der Yacht irgendwie in eine Art Diorama eines Restaurants umgebaut worden war. "Ein wundervoller Abend in wundervoller weiblicher Begleitung." schmunzelte er erklärend und Howard nickte nur freundlich.
"Tja, was soll ich sagen? Für die Feierlichkeit des glorreichen Aufbruchs hätte ich gerne noch ein paar Sachen beigesteuert. Jedoch gebe ich zu, dass sich meine Musikkenntnisse wirklich sehr rudimentär auf gewisse Musik der damaligen jungen Erwachsenen begrenzen. Skrillex und sowas, was eben in den Discos der Reichen und Schönen gespielt wurde, Sie wissen schon." lachte er und Howard zuckte höflich und mit der endlosen Geduld eines alten Mannes mit den Schultern. "Schön wäre es jedoch, wenn ich gerade bei der Hilfe dieser alten Schallplatten und ihrer recht altertümlich wirkenden Interpreten Hilfe bekommen könnte. Wer oder war ist denn ein... Metallica? Klingt wie eine Legierung." Er grinste und es war unklar, ob es sich um Scherz handelte oder er diese Band, die im Grunde auch damals schon fast Jeder kannte, wirklich nicht zuordnen konnte.

Howard nickte ihm zu und besah sich dann die stellenweise arg ruinierten Schallplatten, die offensichtlich von den Kindern aus den Fängen des Meeres entrissen wurden. Aus der hintere Ecke des Raumes war noch einmal Morris zu hören. "Leider habe ich nur sehr wenig, was ich als Belohnung oder Ausgleich anbieten kann, wenn ich ehrlich bin...Vielleicht noch ein bisschen Munition oder was immer Ihnen hier gefällt und Ihr Auge schmeichelt. Auch weibliche Gesellschaft, wenn Sie es wünschen. Aber Nahrung, nun, Nahrung... ganz schlecht... Ich habe ja schon fast alles gespendet."

In diesem Moment ging die Tür auf und eine junge Frau kam hineingeeilt, Howard war sich unsicher, sie schon einmal gesehen zu haben, doch wirkte sie wie eines der Mädchen aus dem Schiff. Morris blickte überrascht hoch, als ihm ein trotziges "Und hier ist dein Anteil an unserem neu gewonnenem Reichtum, an dem du keinen Anteil hattest, Morris. Wenn du Jemals Lancaster begegnest, solltest du ihm auf Knien danken.", an den Kopf geworfen wurde, was er mit einem sanften Lächeln wegwischte. "Vielen Dank, 'Blades', benimm dich, wir haben Gäste." Das Mädchen hatte den Rucksack, den sie auf dem Rücken getragen hatte, zu Boden fallen lassen und daraus waren einige goldgelb schimmernde Dosen entwichen, die nun kullernd bis vor die Füße von Howard rollten.

"Na, dann hat sich das Problem mit dem fehlenden Essen ja nun auch erledigt.", brummte Howard an Morris gewandt, der spitzbübisch entschuldigend grinste.
Und dann das Mädchen namens 'Blades' am Arm nahm um mit ihr in einem angrenzenden Raum zu verschwinden, von dort waren gedämpfte Stimmen zu hören, als würden sie flüsternd streiten...

Probe Howard: Schulbildung: Bestanden!

Howard dieweil kümmerte sich um die Schallplatten und hatte sie recht bald schon organisiert.
Nun musste er Morris nur noch seine Entlohnungswünsche mitteilen, immerhin hatte er ja nun genug von Allem. Und einen handfesten Streit mit einem der Mädchen, die er angeblich und gerüchteweise dazu antrieb, für ihn nach Schätzen im alten Schiff zu tauchen...

wusch
17.09.2015, 15:48
Doc Strider hatte eine ganze weile im Dusty Derrecks herumgesessen und seine neuen 'Waffen' gesäubert. Zugegenben, in den letzten 20 Jahren hatte er sich an so einiges gewöhnt aber das hier war einfach nur wiederlich und so würde er sie nichtmal mit seinen Handschuhen mehr als unbedingt notwendig anfassen, fürchtete er sich doch beinahe, nur vom Ansehen schon Tetanus zu bekommen. Die Arbeit war zwar nicht gerade leicht gewesen, doch schließlich und letztendlich hatte er sie doch noch sauber bekommen und würde sich damit im Notfall verteidigen können. Er war kein großer Experte im Umgang mit Waffen aber es gab ja genug geübte hier in der Siedlung und Frank hatte ihm ja auch schon Hilfe angeboten aber zu kompliziert waren seine neuen Waffen nun glücklicherweise nicht zu handhaben. Er würde den Bogen schnell raus haben.
Nun jedoch verspürte er den Drang wieder etwas zu tun, schließlich hatte er die ganze Zeit zugesehen wie mehrere Leute, auch Frank erneut, mit Munitionen und ganzen Armen voller Nahrung in die Einsatzzentrale hinein kamen um alles zu verstauen. Er erinnerte sich daran, das erwähnt worden war, dass die Karawane von Perlmutter in der nähe Liegen geblieben war und sowohl die Achse repariert als auch die Tiere wieder eingefangen werden mussten. Ob er mit den Tieren helfen konnte wusste er nicht, für so etwas simples wie die Reperatur einer Achse jedoch war er der richtige. Er ging also zu Wingman der anerkennend nickend auf die Liste der zu erfüllenden aufgaben und die Regale sah, da, wie es schien, bald alles erledigt war und alle Vorräte an Nahrung und Munition zusammen. ich habe gehört Perlmutters Karawane braucht immer noch eine Reperatur ihrer gebrochenen Achse? fragte der Bastler Wingman, welcher bei seinen Worten zu ihm blickte. Ja, noch hatte niemand Gelegenheit sich darum zu kümmern. erwiederte Wingman in seiner üblichen, leisen und gehetzten Stimme. Gut, dann werde ich mich dem ganzen annehmen. sagte Doc Strider und machte sich auf dem Weg während Wingman sich dies notierte und wieder zu seiner Arbeit zurück kehrte.
Als er nach einem Stück Fußmarsch mit seinem Werkzeugkoffer bei Perlmutters Karawane ankam, welche sich aus offensichtlichen Gründen noch kein Stück bewegt hatte, ankam, schien Perlmutter von seinem Anblick nicht sonderlich erfreut zu sein, zu seltsam sah er mit seiner Maske aus und ihre Wachen beobachteten ihn aufmerksam. Er näherte sich jedoch und hob die Hand als er nahe genug war um mit Perlmutter zu sprechen ohne rufen zu müssen. Keine Sorge, ich komme aus Shengs Hope um die gebrochene Achse zu reparieren. begrüßte er die Karawanenführerin mit einer zum Gruß erhobenen Hand, während er in der anderen seinen Werkzeugkoffer hatte.
Gut, dann sehen sie es sich näher an, gut das Sheng jemanden geschickt hat, das Ding hat uns schon seit langem Schwierigkeiten bereitet und jetzt ist es endgültig hin. erwiederte Perlmutter. Doc Strider nickte als Antwort und machte sich daran, das Problem näher in Augenschein zu nehmen.

Frank unterdessen begab sich zu Wingman und sagte: Bezüglich des Magazins das ich dir geliehen habe: Vergiss es einfach und sieh es als Spende für die ganze Sache hier. Ich habe zuhause noch etwas Munition und unterwegs werden wir alle eh von dem Munitionsvorrat leben. er hatte ein wenig überlegt und sich hierfür entschieden. Er hätte das Magazin auch ohne Probleme für sich fordern können aber er hatte auch so Munition und so diente sie der gesamten Aufgabe an sich.

Doc Strider repariert mit HANDWERK die gebrochene Achse (Aufgabe Rho) von Perlmutters Karawane.

Mivey
17.09.2015, 16:11
Howard sah sich nach getaner Arbeit noch einmal die Musiksammlung, die da vor sauber gereiht war. Es handelte sich zum Teil um Schallplatten von relativ modernen Bands. Er erinnerte sich wage, dass bei einigen Musikliebhabern Schallplatten wieder populärer wurden, quasi eine back-to-the-roots Bewegung. Bei einigen anderen hingegen schien es sich tatsächlich um sehr alte Klassiker handeln, Howard konnte es kaum fassen einen Original Frank Zappa vor sich zu haben. Er musste sich wohl um eines der allerletzten in der Welt handeln. Praktisch alle digitalen Informationesquellen sind verloren, wenn nicht direkt nach der Katastrophe, dann wohl nach 20 Jahren der Verwahrlosung. Und das was man eventuell wieder retten wird, wird wohl nur ein Bruchteil dessen sein, worauf man noch in den frühen 2010ern Zugriff hatte. Er hoffte, dass Morris auf diese Sammlung gut aufzupassen wusste. Wenn nicht aus dem kulturellen Wert, dann sicherlich für den materiellen, den diese Platten, falls die moderne Zivilisation wieder beginnt die verlorenen 20 Jahre aufzuholen, dürften ein Vermögen wert sein.

Sein Gastgeber schien derweil anderweitig beschäftigt zu sein. Howard wusste besser als sich in diese Situation einzumischen. Er näherte sich an die Tür, und klopfte kräfig. Die Stimmen, unterbachen ihr Flüstern wurden lauter, nur um dann komplett zu verklingen. Ein genervter Morris öffnete die Tür und blickte auf die Sammlung hinter Howard.

"Ah, wunderbar. Sie haben mir einen großen Dienst erwiesen." Sein Blick fiel auf die Dosen, die Howard aufgenommen hatte. Es waren vier Stück, jeweils zwei übereinander gelegt waren es noch gut greifbar.
"Und wie es scheint hat sich die Belohnung damit auch erledigt. Eine Freude Geschäfte zu machen"

Morris machte die Tür der Kajüte hinter sich wieder zu, und Howard konnte wieder die gedämpften Stimmen hören. Wenn Howard etwa 30 Jahre jünger wäre, würde er neidisch sein. So konnte er nur den Kopf schütteln und sich wieder auf den Weg zurück machen. Die Yacht war noch in der gleichen Position befestigt, als er an Bord gegangen war. Auch wenn das von Bord gehen etwas schwieriger war, so war er doch froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Zu viele schlechte Erinnerungen, die er mit Schiffen verband.

Er machte sich zügig ins Dusty, die Dosen waren zwar nicht schwer, aber angenehm zu tragen waren sie dennoch nicht, und legte seinen Lohn auf einen der wenigen freien Tische, die noch übrig waren.
"Um die Haltbarkeit muss man sich da keine Sorgen machen, denk ich. Sowas hält praktisch ewig", bemerkte er noch an Sheng, der ihm ein erkenntliches Nicken entgegenbrachte.

wusch
17.09.2015, 18:15
Als sich Doc Strider unter den Wagen begab und sich den Zustand der Achse des Wagens besah, sah er das Problem sofort, was bei einer gebrochenen Achse auch kein großes Problem war. Im Prinzip musste sie nur ausgetauscht und an der Halterung hier und da ein klein wenig nachgebessert werden. Das Problem war die Achse, denn eine Ersatzachse hatten sie hier nicht, da sie diese ansonsten sicher schon längst ausgetauscht hätten. Er kam wieder unter dem Wagen hervor und schaute sich langsam die Karavane an und überlegte, was er aus dem was er sah machen konnte. Schließlich kam ihm eine Idee. Spräche etwas dagegen wenn ich mir diese Sachen hier nehmen könnte? Damit kann ich mit sicherheit die Achse reparieren. fragte Doc Strider.
Perlmutter sah abwechselnd ihn und die Sachen um die er bat abwechselnd an. Im wesentlichen nur Kleinkram, ein paar Holzstückchen, etwas Metall und dergleichen, es sah durchaus so aus, als ob man damit die Achse würde reparieren können, nur hatte weder sie noch einer ihrer Leute damit Erfolg gehabt. Sie wusste nicht ob dieser man mehr Erfolg haben wirkte aber zumindest schien er gute Werkzeuge zu haben und dieses Minikatapult an seiner Schulter, welchen Sinn es auch immer hatte, sah zumindest danach aus als ob sein 'Baumeister Ahnung hatte. Gut, nimm dir was du brauchst. erwiederte sie und nickte, ihn im Auge behaltend.
Doc Strider zögerte nicht lange, nahm sich was er brauchte und begann zu arbeiten. Dabei stieß er, wie seit Anbeginn der Menschheit üblich, ein paar leise Flüche gegen den Baumeister aus, auch wenn nichts wirklich auszusetzen war, denn diese Achse schien schon einiges mitgemacht zu haben. Als er schließlich mit der Arbeit an der Achse fertig war und das ganze wieder halbwegs in Ordnung aussah, kümmerte er sich noch ein wenig um das Gefährt und sorgte ein wenig dafür das alles ein klein wenig besser zusammen arbeitete.
Als alles schließlich zusammen gebaut war, packte er seine Werkzeuge fein säuberlich zusammen, bevor er sich wieder an Perlmutter wandte. Gut, ich wäre dann fertig. Die Achse wird jetzt wieder eine ganze Weile halten denke ich, nur ich empfehle trotzdem, dass ihr euch bei Gelegenheit eine neue Achse zulegt. Darüber hinaus habe ich an eurerm Wagen auch noch ein paar kleine Nachbesserungen vorgenommen. Nichts großes, nur ein paar Abnutzungserscheinungen ausgebessert wo ich schon einmal dabei war. Hier und da ein paar Schrauben festgezogen, das übliche. Der Wagen sollte jetzt wieder ein klein wenig runder laufen als zuvor. erklärte Doc Strider seine Arbeit.
Permutter und ihre Leute hatten das ganze misstrauisch beobachtet und den Wagen probeweise ein wenig vor und zurück geschoben und er bewegte sich wieder wie er sollte und wie der Doc gesagt hatte ein klein wenig besser, tatsächlich nicht wesentlich schneller aber immerhin etwas runder. Das sieht tatsächlich ganz gut aus, sieht so aus als ob in Shengs Hope tatsächlich einige Leute leben die etwas können. gab sie anerkennend zu. Du hast deinen Teil der Abmachung eingehalten und jetzt sind wir dran. Wir haben nicht viel zu verschenken aber du hast uns hier eben weitergeholfen. Was darf es also sein: Munition oder etwas zu essen? fragte sie und zeigte auf das Angebot. Ich würde dann diese Magazine dort nehmen. erklärte Doc Strider und zeigte auf die besagte Munition.
Permutter nickte und gab ihn seine gewünschte Entlohnung. Nach einer Verabschiedung machte sich Doc Strider dann wieder auf den Rückweg um die Munition im Dusty Derreks abzuliefern. So langsam mussten sie ja genug davon haben.
Perlmutters Wagen ist wieder ganz, die Achse funktioniert wieder. erklärte er Wingman, nachdem er die Munition bei ihm abgegeben hatte.

+1 Einheit Munition

truecarver
17.09.2015, 18:24
Langsam kam Bewegung in den Körper des bewusstlosen Buccaneers. Schwerfällig hob er den Kopf, legte ihn in den Nacken und blinzelte. Jäger stand mit der Machete daneben und beobachtete ihn aufmerksam. Dann fiel ihm etwas ein. Er lief in den anderen Raum und schnappte sich ein verdrecktes Stoffstück von einer Werkbank. Niki warf ihm einen fragenden Blick zu.

"Prinzessin wieder wach. Nein, ist okay, bleib hier. Ich kümmer mich." Er lief wieder zurück, wo der Andere kurz davor stand aus dem Nebel in seinem Kopf zu treten und seine Lage richtig einzuschätzen. Das Stück Stoff fand auf grobe Weise seinen Weg in dessen leise schmatzenden Mund. Sofort richtete er die geweiteten Augen auf Jäger, der neben ihm in die Hocke ging.

"Ich stelle dir einfache Frage. Dann können passieren zwei Dinge: wenn du schreist oder mir Antwort nicht gefällt, ich mach mit dich, was wir mit deine Kollege haben gemacht." Er richtete die Machete auf die Leiche mit dem abgetrennten Arm. Der Buccaneer riss bei dem Anblick die Augen noch weiter auf, ein gedämpftes Wimmern kam aus seinem Hals und er fing an vehement den Kopf zu schütteln. Jäger presste den Zeigefinger an die Lippen und machte einen leisen Zischlaut.

"Ganz ruhig, mein Freund. Wenn du ganz leise sagst, was ich wissen will, dann wir gehen und niemand muss Arm verlieren. Oder Kopf." Jäger wedelte mit der Machete vor seinem Gesicht.

Der Buccaneer zwang sich zur Ruhe. Zwischen seinen Beinen spürte er eine sich ausbreitende feuchte Wärme. Jäger ignorierte es und fragte, jedes Wort einzeln betonend:

"Sag mir, wo ist versteckte Lager."

Er nutzte mit Absicht die zweideutige Formulierung. Entweder würde der Andere den Verstack eines Geheimfachs mit dem wirklich guten Kram verraten, oder den Ort einer weiteren Buccaneers Stellung preisgeben. So oder so, Jäger hätte eine brauchbare Information. Gerade wollte er den Lappen aus dessen Mund ziehen, doch der Buccaneer kam ihm zuvor. Er nickte heftig mit dem Kopf in eine bestimmte Richtung und bewegte die Augen vielsagend mit. Jäger drehte sich um. Dort, wo er hinwies, befand sich die nackte Wand, mit der Jäger vor Kurzem eine sehr innige Bekanntschaft gemacht hatte. Der Plünderer reckte seinen Hals und nickte heftig weiter. Es hatte etwas amüsantes an sich, so als würde er den Kopf zu einem Song mitschwingen, den nur er hören konnte. Jäger richtete sich auf und sah sich die Wand nochmal genauer an. Seine Hände glitten über die ebene Oberfläche und blieben an einem kaum merklichen Spalt hängen. Da war tatsächlich etwas. Jäger klopfte an die Stelle, wo er eine Tür vermutete. Das Geräusch war eindeutig. Nach wenigen Augenblicken, fand er heraus wie man den Mechanismus manipulierte, nämlich indem man sich fest mit beiden Händen dagegen stemmte. Als er los ließ, sprang ein mannshohes, rechteckiges Stück Wand heraus. Aus dem vergrößerten Spalt drang ein fürchterlicher Gestank heraus, der den Raum augenblicklich füllte. Jägers erster Gedanke war, dass sie sich dort einen Zombie als Haustier hielten und wich instinktiv zurück. Er blickte zum Plünderer, der ihn weiterhin mit großen Augen anstarrte und kopfnickend zum Weitermachen ermunterte.

Mit der Spitze der Machete schob er die Tür langsam beiseite und als er in die kleine Kammer dahinter blickte, hatte er sich gewünscht es wäre doch ein Zombie gewesen. Stattdessen wurde der kleine Raum von einer Matratze auf dem Boden dominiert. Darauf lag ein Körper, zugedeckt mit einem großen dreckigen Tuch. Das Gesicht war das einer Frau, mit verfilzten langen Haaren, die einst kastanienbraun gewesen sein mussten. Das Gesicht hatte sich verfärbt und war aufgequollen bis zur Unkenntlichkeit. Reglos lag sie da auf der Matratze, als wäre sie Teil einer morbiden Kunstausstellung. Langsam näherte sich Jäger der Gestalt, der Geruch drang dabei gewaltsam in seine Nase. Wenige Schritte entfernt blieb er stehen und schob das Ende der Machete unter die Decke um sie wegzuziehen.

Erneut kam er in die Werkstatt. Leo, Eryn und Niki standen bereits in den Startlöchern, der randvoll bepackte Rucksack lehnte an Nikis Beinen.

"Ich wollte dich gerade holen. Komm, wir müssen los, Jegor."

Eryn lehnte an der Wand in der Nähe zum Eingang und hielt sich mit der Hand die Nase zu. "Hier stinkts, ich will endlich weg. Beweg deinen Hintern, Mann."

"Bin gleich da, versprochen. Tut mir leid. Ich ganz schnell. Hier." Er stellte einen Beutel mit lauter Konservendosen vor Eryn Füße. "Habe in geheime Raum gefunden. Sieht gut aus. Sehr lecker. Warte kurze Augenblick."

Er schacherte auf einer der Werkbänke herum, fand etwas und verschwand wieder im anderen Raum. Niki und Eryn schauten einander an und Eryn schnalzte laut mit der Zunge.

Beim Buccaneer angekommen, klopfte Jäger ihm versöhnend auf den Rücken und ließ den Arm auf seinen Schultern liegen. Mit der Hand zog er den Knebel aus dessen Mund und sagte:

"Habe gefunden Dosenfutter. Sehr gut. Sehr lecker."

"Ja ja, könnt alles haben. Bitte bitte.", seine Stimme klang flehend und voller Panik aber er achtete darauf nicht laut zu werden. "Also alles okay? Ihr werdet jetzt gehen und ich darf zu meiner Familie? Ich habe Familie im Zelt dort draußen, weißt du? Frau und kleines Kind, äh Kinder. Kleines Mädchen und zwei Jungen, weißt du? Sie warten auf mich und ich sorge für sie. Wer wird denn für sie sorgen wenn ich weg bin? Weißt du was ich meine?"

"Natürlich ich weiß was du meinst. Familie ist wichtig, Kollege. Ich auch hatte Familie, verstehst? Zwei junge Schwestern. Aber dann nicht schöne Dinge passieren, weil Welt ging kaputt und Menschen gingen kaputt. Was willst du machen, stimmts?"

"Oh ja, natürlich. Mein Beileid. Welt ist wirklich nicht mehr das was sie mal war.", sagte der Andere schnell.

Jäger überlegte kurz und richtete seinen Blick auf die Brust des Plünderers, wo seine Tätowierungen im Rhythmus der schnellen Atmung auf und ab gingen.

"Sag, was mit der Frau dort passiert? Sie lange tot?"

"Oh, das war ich nicht. Das waren die Jungs. Sie drehen manchmal durch, weißt du? Hier draußen gibt es nicht viel zu tun also bringen sie manchmal Leute hierher. Hin und wieder ist es ein Mädchen und dann... nun ja. Sie machen das was Jungs halt machen, stimmts? Manchmal trinken sie zu viel und dann... Hey, aber ich habe ihnen gesagt, sie sollen nicht übertreiben, weißt du? Aber hören die auf mich? Natürlich..."

Weiter konnte er nicht mehr sprechen, denn Jäger stopfte ihm rasch wieder den Knebel in den Mund. Er drückte dermaßen fest zu, dass es dem Anderen fast bis in den Hals rutschte und nun den gesamten Mund ausfüllte. Jäger spähte kurz in den anderen Raum, wo die Anderen schon ungeduldig auf ihn warteten, konnte aber niemanden sehen. Dann geschah alles ganz schnell. Er zog seinen Arm, den er dem Plünderer auf die Schultern gelegt hatte fest zusammen, als würde er ihn in den Schwitzkasten nehmen. In der anderen Hand blitzte etwas metallisches auf. Er brachte einen spitz zulaufenden Kreuzdreher, den er vor Kurzem auf der Werkbank gefunden hatte an das Gesicht des Plünderers und mit einer schnellen aber gleichmäßigen Bewegung stieß er das Werkzeug bis zur Hälfte des schlanken Metallstücks in dessen linkes Auge. Der Plünderer zuckte zusammen, noch ohne ganz zu begreifen was geschehen ist. Dann verfiel sein Körper in wildes, unkontrollierbares Zucken. Er wollte die Hände benutzen, doch sie waren auf seinem Rücken gefesselt. Stattdessen begann er mit den Beinen auf den Boden zu schlagen, versuchte sich aufzurichten und rutschte immer wieder aus, denn Jäger hielt ihn fest in seinem Griff, zog ihn immer wieder zu sich heran und drückte mit dem eigenen Gewicht gegen den sich windenden Körper. Die Schreie kamen gedämpft und leise an, während er versuchte sich zu befreien. Jäger fragte sich, ob er nicht die Lautstärke erhöhen oder verringern könnte, wenn er an dem hölzernen Griff des Schraubenziehers drehen würde. Dann hörte er Schritte. Niki trat in den Durchgang und war dabei die hohen Kisten zu umrunden. Enttäuscht darüber, dass ihm nicht mehr Zeit blieb, spannte Jäger seinen eigenen Körper an, platzierte die Handfläche auf die Rückseite des Griffes, das grotesk aus der blutenden Augenhöhle herausschaute und stieß kraftvoll den Schraubenzieher bis zum Anschlag in den Kopf hinein. Der Todeskampf des Plünderers erstarb sofort, die zuckenden Glieder fielen schlaff zu Boden, das angewinkelte Knie neigte sich langsam zur Seite.

Schwer atmend zog er das blutige Metallstück wieder heraus, ließ es in seiner Hosentasche verschwinden und lief Niki entgegen.

"Na dann. Bin bereit, los gehts.", sagte er im Vorbeigehen. Niki bedachte ihn mit einem fragenden Blick.

Der Weg zu ihren Fortbewegungsmitteln gestaltete sich problemlos. Im Lager der Buccaneers herrschte immer noch eine niedergeschlagene Stimmung. Bis auf die unangebracht heitere Turmwache, schlichen die Anderen mit herabgesenkten Köpfen zwischen ihren Zelten umher. Als sie den Landweg erreichten, verabschiedeten sich Jäger und Niki von Léo und Eryn und wünschten einander eine gute Heimkehr. Niki stieg auf sein Motorrad, Jäger setzte sich hinter ihn. Gerade als er den Zündschlüssel drehen wollte, hielt Niki einen Moment lang inne. Ohne sich umzudrehen sagte er:

"Warum hast das gemacht, Jegor?"

Er hörte wie Jäger hinter ihm etwas herumrutschte, aber es kam keine Antwort.

"Habe ihn noch gesehen als du schon weg warst. Also, ich frage nochmal, warum?"

"Erinnerst was Eryn gesagt? Ab-scholiche Räuber das sind. Einer weniger, was solls." Jäger fühlte sich auf einen Schlag sehr müde. In seinem Kopf drehte sich alles und er machte sich plötzlich Sorgen während der Fahrt von dem schweren Rucksack nach hinten gezogen zu werden und auf der Straße liegen zu bleiben.

"Was solls?", wiederholte Niki und seine Stimme wurde lauter. "Das ist eine Hinrichtung! Er war gefesselt, also keine Gefahr für uns."

"Aber Gefahr für Andere."

Niki öffnete den Mund um etwas zu erwidern, machte ihn aber wieder zu und presste die Lippen zusammen. Einen Augenblick später heulte endlich der Motor auf und verfiel wieder in sein ungewöhnlich leises Brummen. Als sie in Shengs Hope eintrafen, war es bereits dunkler geworden.


+1 Nahrung,
+1 Munition,
+1 Handelsware
+1 Nahrung (Jägers Packesel)

Lynx
17.09.2015, 18:26
Sie waren noch nicht weit gekommen, als Evi merkte, dass der Junge mit jedem Schritt schwerer zu werden schien. Die Hitze, die unbarmherzig auf sie herabbrannte, und den Schlamm an ihrem Körper krustenartig austrocknen ließ, tat ihr Übriges. "Lass mich mal.", sagte Andrea nach einer Weile, gleichzeitig einen Blick durch die Umgebung werfend. Die ganze Zeit schon war sie sehr darauf bedacht gewesen, das Gelände im Auge zu behalten. Noch schien alles in Ordnung, auch wenn die Geräusche von schlurfenden Füßen im Matsch nicht abgenommen hatten. Evi setzte Rory erleichtert ab, und als seine Fußsohlen den Boden berührten, schwankte er kurz. Nur deshalb merkte die Taucherin, dass er sich immer noch an einer ihrer Haarsträhnen festhielt, und sie währenddessen aus großen Augen anstarrte. Sie lächelte verlegen. "Hab ich was im Gesicht?" Der Junge antwortete nicht, und wurde nun ohnehin von Andrea abgelenkt. "Sag mal...", fragte sie, während sie sich daran machte, ihn Huckepack zu nehmen. "Wie bist du denn überhaupt in diese Lage gekommen?" Ihr Ton war dabei eher forschend als freundlich. "Dieser Mann wird dich wohl kaum einfach beim Spazierengehen von der Farm entführt haben. Weißt du, wie lange du in seiner Gewalt warst? Irgendjemand hätte doch inzwischen nach dir suchen müssen, oder nicht?" Nun, wo sie quasi die Gewalt über Rory hatte, schienen alle offenen Fragen auf einmal aus ihr herauszuwollen. Trotzdem beobachtete Evi mit einiger Bewunderung, dass die erfahrene Frau gleichzeitig immer noch wachsam und auf die Umgebung konzentriert schien, damit sie auch keine potentielle Gefahr übersehen konnte.
"Ich sag dir was. Wenn du mir alles erzählst, was du gesehen hast und weißt, werden wir schnurstracks bei dir zu Hause sein." Wieder war Andreas Ton nicht wirklich aufbauend, sondern eher antreibend. Evi hätte fast noch ein "Und wenn nicht, dann lassen wir dich hier!" erwartet, aber es kam natürlich nicht. Vielleicht hatte die Taucherin auch nur damit gerechnet, weil sie sich zu gut an die Worte ihrer Begleiterin von vorhin erinnerte: Und wenn du Zombies siehst, siehst du zu, dass du Land gewinnst. Mit oder ohne den Jungen.

OOC: Andrea und Evi versuchen den Jungen nach Hause zu bringen

Daen vom Clan
17.09.2015, 18:40
Wingman strahlte, als Howard einen großen weiteren Schwung an Dosen in das Kommandozentrum brachte und machte emsig Haken an seine Checklisten.
"Das war gut mitgedacht, Howard.", sagte Sheng begeistert."Ich will wahrscheinlich gar nicht wissen, woher Sie diese kleinen Schätze noch gefunden haben, aber ich nehme mal an, dass Sie an der gleichen Stelle waren wie der gute Lancaster." Damit zeigte er auf einen weiteren großen Stapel von Dosen, die genauso aussahen und als Menge wirkten, als würde man davon monatelang zehren können.
"Ich denke, wir können uns durchaus Gedanken um die Feierlichkeit machen.", schloss Sara, die eben hereingehumpelt kam und freudig übermittelte, dass ihr Team eben das Transportgerät fertig repariert hatten.

Nahrung +1

In diesem Moment kam auch Doc Strider in die Zentrale, deren einstmals leere Tische sich nun bogen vor Essen, Waffen, Munition und Konservendosen. Selbst ein Fresskorb voll Obst stand dort, wie Sara und Wingman vollkommen verdattert bemerkten, bevor sie begannen, den edlen Großmut von George Floyd-Williams zu loben, denn augenscheinlich konnte der Korb von Niemand anders kommen.
Nachdem er die Achse repariert hatte, legte er die Munition zu den anderen Vorräten und Wingman machte sich Notizen, wobei er Sheng zunickte. Er wirkte dabei so ruhig und entspannt wie schon lange nicht mehr.

---

Evi und Andrea hatten Rory immer wieder abwechselnd getragen und so langsam wurde es der Taucherin mehr als unheimlich, wie er mit seinen Fingern immer wieder wie zufällig durch ihr Haar fuhr oder ihr in den Nacken atmete, oder - wenn Andrea ihn trug - sie anstarrte.
Auf die Fragen von Andrea hin hatte er erst geschwiegen und dann munter plappernd, doch ein wenig stotternd, zu erzählen begonnen, er wirkte, als würde es ihm große Schwierigkeiten bereiten, längere Sätze zu bilden.: "Heute ist ein böser Mann in unser Haus eingedrungen. Und hat meinen Bruder gestohlen. Und außerdem meine Stiefschwester ermordet. Mit einer Glasscherbe, das sagt zumindest Pa." Er nickte nun schmiegte sich wie haltsuchend an den Rücken von Andrea, Evi jedoch nicht aus den Augen lassend.
"Ein böser Mann, ein brutaler Mann. Mit einem Bart bis zu den Zehen, ich hasse ihn!", schrie er plötzlich los und wand sich wie ein Verrückter im schützenden Tragegriff von Andrea, die gleichwohl wie Evi vollkommen erschöpft war ob des Marsches durch den Sumpf.
"Ich habe ihn auf 'Lincoln' verfolgt, aber ihn nicht getroffen. Mit meiner Büchse. Er ist zu den bösen Menschen nach Shengs Nope geflüchtet. Versteckt sich dort."
Er nickte nun grimmig, die Idee, dass sie selbst aus der Ortschaft kamen, schien ihm nicht in den Sinn zu kommen.
"Als ich auf dem Rückweg war. Da wollte ich noch einmal an die Bay. Schauen, ob die Bucis uns neue Spielgefährten bringen. Doch da war nur der schwarze Mann. Und er hat Lincoln getötet und alles in dem Blut gebadet. Lincoln wollte einfach nicht sterben. Und mich hat er mitgenommen."
Er strahlte nun fröhlich. "Ihr seid Helden. Wunderschön. Vor allem du." Er zeigte auf Evi und von Andrea kam ein heuballentrockenes "Na, vielen Dank auch.", was Rory nicht zu bemerken schien.

Als sie endlich in Sichtweite der Cletus-Farm waren, sprang Rory plötzlich fast munter herunter und seine Zunge stolperte über die Worte, die er schnell und eifrig hervor brachte: "Kommt ihr mit rein? Ich will euch Pa vorstellen!"
Die beiden Frauen sahen sich wachsam an und Andrea meinte: "Das ist eine gute Idee, sehr gerne." Evi blickte sie an und glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, das konnte sie unmöglich ernst meinen.
Doch die alte Dame erwies sich als klug und listenreich: "Geh du schon mal nach drinnen. Wir müssen sie hier doch noch hübsch machen bevor wir sie deinem Pa vorstellen, du verstehst?"
Rory nickte ernst und es erschien ihm unglaublich klug, was Andrea sagte.
"Dann warte ich drinnen auf euch und bereite schon einmal alles vor." Er lächelte so falsch und böse, dass es den beiden fast kalt den Rücken herunterlief, trotz der mörderischen Hitze.


---

Steve am Wachturm grüßte die vier Heimkehrer staunend, als sie mit sozusagen "fetter Beute" wieder in Shengs Hope angekommen waren.
"Da habt ihr es euch wieder mal richtig gut gehen lassen.", grinste er. "Passt auf, dass euch der Russki nicht alles wegfrisste." spottete er mit Seitenblick auf Jegor und hielt sich plötzlich die Stirn, als eine Nuss mit voller Wucht in der Mitte seiner Stirn landete. Es konnte unmöglich weh tun, aber Steve erschrak dabei höllisch und wäre fast auf seinen Hintern gefallen.
"Mann..." grummelte er und grinste wieder sein verlegen-dümmliches Grinsen. "Habt ihr wenigstens ein, zwei da draußen umgenietet?" fragte er noch, während sie schon weiter fuhren und bemerkten, dass sich die ganze Siedlung verändert hatte. Die Menschen blickten sie an und lächelten. Sie erkannten sie und Hoffnung glomm in ihren Augen auf. Hie ein Nicken, da ein kleiner Hochruf oder nur ein Daumen nach oben, aber sie spürten es- die Siedlung hatte sich verändert. Alle die dort lebten, alle, die sie kannten, blickten nun auf sie.

---

"Das ist es.", sagte Sheng. "Mehr können sie nicht mitnehmen, mehr kriegen wir nicht auf den Karren geladen und ihr seid so oder so schon sehr gut ausgerüstet."
"Wir haben es.", sagte Wingman und strahlte in die Runde. "Und jetzt?" kam von Sara.

"Trommelt alle zusammen. Ich erkläre ihnen das weitere Vorgehen." kam von Sheng, in dessen Brust gerade zwei Seelen stritten, ob es der freudigste oder traurigste Moment seines Lebens war.
Dabei blickte er alle Umstehenden an, die sich mittlerweile in der Kommandozentrale versammelt hatten.

Lynx
17.09.2015, 21:07
Rory hatte die Tür gerade seit dem Bruchteil einer Sekunde geschlossen, als Andrea im Schatten eines knorrigen Busches neben dem Haus in Deckung ging. Ungeduldig hockte Evi sich zu ihr. "Was machen wir denn hier? Wir sollten abhauen, oder ich bin demnächst die Braut von einem Cletus. Oder allen. Oder sowas." Die ältere Frau nickte. "Ich weiß, aber wir können nicht einfach auf und davonlaufen. Stell dir vor die sehen uns und schießen." Die Taucherin sah unsicher zur Behausung, aus der sie nun leise Stimmen vernehmen konnte. "Glaubst du wirklich, die würden..." "Hast du nicht gehört? Ein Mann aus Shengs Hope hat hier ein Kind entführt und eine Frau ermordet. Was auch immer wirklich geschehen ist, für die Leute hier ist das ein Fakt. Und der Vater ist bestimmt nicht so dumm, um nicht zu merken, dass wir aus Shengs Hope sind." Evi gluckste. "Du meinst Shengs Nope." Andrea atmete scharf aus, als würde sie sich ehrlich bemühen, ihre Geduld zu wahren, aber ihre Augen lächelten.

"Okay, wir nutzen den Obstgarten und bewegen uns langsam von Deckung zu Deckung. Sobald die Plantage endet, müssen wir loslaufen, und zwar schnell. In dem Ödland bietet uns nichts Schutz." Andrea nickte Evi zu und wollte sich bereit machen, doch die Taucherin legte ihren Finger über die Lippen. "Shh... hör mal."

"...die brauchen die Alte doch mehr als ein Baby, das ihnen nur die Haare vom Kopf frisst. Bei dem Tausch könn se gar nicht nein sagen."
"Aber wenn sie nach der Rothaarigen fragen?"

Eine Stimme, die euphorisch aus dem Haus drang, gehörte auf jeden Fall "Pa" Cletus, aber die andere, auch relativ erwachsen klingend, konnte die Taucherin nicht zuordnen. Wie viele Kinder hatte der Kerl eigentlich? Andrea zerrte an Evis Arm.
"Ich gehe gleich alleine los, wenn du dich nicht bald bewegst, zukünftige Mrs. Cletus."

"Wir benutzen Sails. Damit sie noch zu irgendwas gut ist, die ••••••••. Verbrennt sie. Sorgt dafür, dass sie die Klamotten der Rothaarigen trägt, oder irgendwas bei sich hat, das gefunden werden kann. Dann wird niemand nach ihr suchen, und wir werden sie uns schon hinerziehen..."

Okay, nun war die Neugier genug gestillt. Andrea hatte schon ein paar Meter gut gemacht, als Evi so achtsam wie möglich durch die Büsche verschwand. Und den kleinen Scheißer hatten sie gerettet.

Die Sonne stand schon tief am Himmel, als Andrea und Evi völlig geschafft in Shengs Hope ankamen. So weit man es überblicken konnte, waren die meisten von ihren Aufgaben schon zurückgekehrt, und vor allem um die Bar herum brummte es nur so vor Leben. Das unwohle Gefühl, das die Taucherin seit der Ankunft auf der Obstfarm beschlichen hatte, war nun mit einem Schlag verschwunden. Sie war zu Hause.
Ihr wurde nur allzu bewusst, dass dies nicht für lange sein würde, und sie fragte sich kurz, wie es ihr auf der Reise mit dem Sarg dann wohl ergehen musste, wo es für lange Zeit keinen sicheren Hafen mehr geben würde. Aber dann betrat sie das Dusty Derrecks und sah die gesammelten Vorräte, die herbeigeschaffte Munition und... den Bürgermeister. Er stand wie immer ganz beschäftigt inmitten von Menschen, aber er wirkte nicht unzufrieden. Und das musste heißen, dass es Haile gut ging. Na bitte, in ihrer Abwesenheit hatte sich alles wie von selbst erledigt, und alleine deshalb strahlte die Taucherin Andrea an. "Danke für den netten Ausflug.", witzelte sie. Andrea legte unterdessen die beschaffte Munition aus der Kirche zum Rest "Das ist noch von uns.", meinte sie in die Runde. Dann nickte sie Evi, deren Gesicht völlig verschmiert war, die zerzaustes Haar hatte und keinen sauberen Fleck am Körper mehr hatte, zufrieden zu.

Daen vom Clan
17.09.2015, 21:32
Sheng war gerade mit den Besprechungen fertig geworden und die Ressourcenbeschaffung als offiziell beendet erklärt, als er Evi und Andrea wahrnahm.
Etwas in ihm wollte Fassung bewahren, doch ehe er sich versah, stand er vor Evi und wollte sie in die Arme schließen, als er Augenblicke zuvor zurück schreckte und die Nase verzog. "Habt ihr diese Sachen im tiefsten Sumpfloch gefunden?", lachte er und grinste die Beiden an. Er ließ seinen Blick immer wieder über Evi wandern, die wirklich aussah, als hätte sie die letzten Monate in der Wildnis verbracht und der Begriff "zum Fürchten" konnte nicht besser passen.

"Ich habe Seife, wenn du mit zur mir kommen willst?", sagte er, ohne lange überlegt zu haben und ohne sich klar zu werden, wie das für sie klingen musste.

Daen vom Clan
17.09.2015, 21:53
Einige Stunden später...


https://www.youtube.com/watch?v=x0k_T72hjdw

Da waren sie nun alle versammelt.
Die Sonne war untergegangen und trotzdem war Shengs Hope in Licht und Fackelschein getaucht, wie nie zuvor.
Alle Einwohner waren auf den Beinen, sie lachten und malten sich aus, was sie mit einem neuen Leben und einer neuen Welt anfangen könnten.
Sie träumten von langsamen Schritten hin zum Frieden und den Ideen, wieder gefahrlos reisen zu können, um lang verloren geglaubte Geliebte wiederfinden zu können.

Und sie saßen hier, noch fernab der Feier, ein kleiner, sehr exklusiver Kreis von besonderen Menschen, die allesamt über ein Stück Papier gebeugt waren.
Der Fackelschein eines großen Feuers auf dem Markt schenkte ihnen Licht und Wärme, die es an diesem warmen Abend nicht noch gebraucht hätte, jedoch alles in warmen, flackernden Schein tauchte. Talia hatte mehrere Hühner dem Feste geopfert und zudem hatten sie zwei dicke Schweine geschlachtet und das Fleisch schon seit Stunden auf einem improvisierten Grill gewendet.
Der Duft, er zu ihnen herüberstieg, ließ so manchen Magen knurren.
Sheng sah hoch, neben ihm waren Wingman und Sara und er blickte jeden der hier Versammelten kurz an.

Frank, sein treuester Mann, der für die Mission seine Familie hinter sich ließ und für den es ein Job war, den er als seine Aufgabe ansah, ebenso Will, der etwas nervös mit dem Finger seine Brille zurechtrückte und seinen Vater hier zurücklassen würde. Daneben stand Eryn, anmutig, wie das Flackern des fernen Feuers ihre Schönheit betonte und doch wirkte es, als hätte sie sich sehr verändert, als wäre die einem Funken von Fröhlichkeit beraubt. Dann sah er zu Jegor, der dastand und stoisch dreinblickte, als würden sie eine Einkaufsliste besprechen, neben ihm Ranger, der das Besprochene wohl im Kopf durchging, so konzentriert wie er wirkte.
Sein Blick wanderte weiter zu Lancaster, der sich durch seinen mächtigen Bart strich und auf seinem leeren Flachmann herumtrommelte. Er sollte und würde den Trupp anführen und für ihn hatte Sheng noch eine kleine Überraschung parat.
Direkt neben ihm stand Vincent – in Shengs Augen der Mission größter Kritiker, der Skeptiker, aber Jemand, auf den man sich trotzdem immer verlassen konnte. Ein Mann, der beunruhigend viele Facetten hatte.
Dann sah er Lexi, die ihn ihrerseits mit ihren dunklen Augen musterte, das Mondlicht fing sich in ihren blonden Haaren und wieder fielen ihm die ersten Momente von Shengs Hope ein. Seine erste Waffengefährtin, die Frau, die ihn zum Mann machte und mit ihrem Spott und ihrer Stärke dafür sorgte, dass er es auch blieb. Direkt daneben Salma, die Latina, die mit den Stiefeln und den Waffen am Leib für sich schon eine Gefährlichkeit ausstrahlte, neben ihr, ihr treuer Hund.
Niki schien sich ebenfalls den ganzen Plan eingeprägt zu haben und Sheng spürte eine riesige Erleichterung, dass er doch mitkommen würde, denn er hatte ein unglaubliches Wissen über diese Vorgänge und trotzdem musste sein Herz bluten, weil auch er ein Kind zurück ließ, um das er sich persönlich kümmern wollte. Direkt hinter Niki, im Schatten der Dunkelheit verborgen stand die Neue, die geheimnisvolle Schönheit, die sich ihm noch nicht vorgestellt hatte, doch ebenfalls freiwillig mitzog. Sie wirkte, als hätte sie während der Besprechung nicht auf den Plan, sondern permanent auf Niki gestarrt, doch das konnte auch täuschen. Die alte deutsche Dame, Andrea, die trotzdem keine Furcht hatte, sich die Finger schmutzig zu machen, war die Nächste, die er ansah und die ein wohlgemeintes anerkennendes Nicken von ihm empfing.
Der Schnabel der seltsamen Maske und die Maske allgemein wirkten im Lagerfeuerlicht noch viel gruseliger, aber Doc Strider hatte seine Prinzipien und der Bürgermeister war froh, dass der Experte für Basteleien und Improvisation ebenfalls Teil der Gruppe war. Das gleiche galt für Alfons, den Sheng nie ganz durchschaut hatte, was er aber für ein gutes Zeichen hielt, denn er schien gewitzt zu sein und gut mit Menschen umgehen zu können, ebenso Lisa, die trotz ihrer Attraktivität im Gegensatz zu Eryn sich augenscheinlich mehr im Hintergrund hielt und die ihre Mutter zurücklassen würde. Auch um sie wollte er sich verstärkt kümmern, eigentlich im alle Familien, die hier ihre Beschützer verlieren würden.
Als sein Blick weiter wanderte, sah er Haile an und schluckte kurz, denn sein Herz zog sich zusammen. Der flackernde Schein des Feuers auf ihrer mit Kohle bemalten Haut gab er ihr etwas sehr Kriegerisches und abermals schnürte sich seine Kehle leicht zu, plötzlich war er sich sicher, dass sie sich da draußen für ihre Familie opfern würde. Er sah schnell weg, bevor der Blick Hailes den seinen suchen konnte und sie die Trauer in seinem Blick sah, die sie für ausgemachte Schwäche halten würde und niemals verstanden hatte. Er sah stattdessen Howard an, der sich sehr für den Sarg interessiert hatte und einen wachen Geist besaß. Und neben Howard, am Ende der Runde, also im Grunde neben ihm selbst, stand Evi. Er wusste, was sie konnte und vertraute ihr. Und aus dem Augenwinkel beobachtete er sie, bis die Taucherin ihn ansah und er – ungeschickt wie ein Schuljunge – schnell mit hochroten Ohren wegblickte.

Das waren sie nun, die Männer und Frauen, die dafür Sorge tragen sollten, dass Adam sicher in San Antonio ankommen sollte. Er lächelte und spürte eine Woge aus Zuversicht in sich hochbranden.

„Also herhören.“, schnarrte Wingman und zeigte zum wiederholten Male auf das gezeichnete Stück Papier.
http://juliameister.net/daen/weg-station02.jpg
„Obschon San Antonio im Nordwesten liegt, müsst ihr zuerst Richtung Süden bis direkt an die mexikanische Grenze. Dort, außerhalb der zombieverseuchten Stadt Brownville, leben angeblich Händler, die die Batterien haben, die ihr dringend brauchen werdet, um Adam am Leben zu halten. Gehen die Batterien aus oder stirbt Adam, ist die Mission sofort gescheitert.“
Er blickte sich ernst um und hatte wieder den gehetzten Blick, als würde Adam jede Sekunde aufstehen und weglaufen. Einige der Umstehenden rührten sich, nickten und brummten Zustimmendes.
„Habt ihr die Batterien gefunden oder erhalten, oder was immer ihr tun musstet, geht Richtung Nordwesten. Das führt euch genau an zwei heißen Zonen vorbei. Ihr kommt dann an eine Schlucht, in der ein abgestürztes Flugzeug liegt. Lasst uns beten, dass es noch dort liegt, denn es bildet eine Brücke über die Schlucht. Ihr müsst unglaublich vorsichtig sein, dieser Ort ist perfekt für einen Hinterhalt. Habt ihr das geschafft, geht ihr direkt Richtung Norden in Richtung Three Rivers. Dort gibt es noch einiges an Zivilisation, grenzt aber direkt an ein Gebiet und Territorium des Kultes. Seid dort äußert vorsichtig. Wenn Stanes…“ Er korrigierte sich schnell. „…Toskes Aufzeichnungen vor seinem Wahnsinn richtig sind, dann findet ihr südlich von San Antonio das Forschungslabor in einem Vorort. Das Gebäude soll eine Festung sein, seid dort doppelt vorsichtig, wahrscheinlich gibt es dort sehr viele Untote. Oder diese Mutationen, von Denen schon berichtet wurde.“ Er nickte in Richtung Evi und Andrea, die dem Bürgermeister, Sara und ihm bereits Bericht erstatteten und diese seltsamen Vorkommnisse erklärt hatten.
Danach herrschte Ruhe und es wirkte, als würde jeder der 18 Freiwilligen seinen Gedanken nachhängen. „Ich habe zwei Schweine gekillt.“ warf Sara strohtrocken in die Stille hinein und rieb an ihrer Schussverletzung. Obschon der Arzt es verboten hatte.

wusch
17.09.2015, 22:08
Dieser Moment hatte etwas magisches an sich, es war ein großer Moment in einer kleinen Siedlung, einem unbedeutenden Punkt auf einer jeden Landkarte. Ein kleiner Hort der Zivilisation umgeben von Plünderern, Kultisten und Untoten. Vielleicht, wenn sie Erfolg hatten, würde dieser Moment eines Tages in die Geschichtsbücher eingehen, vielleicht würden ihre Namen dort stehen oder auch nicht. Für den Moment war nur wichtig, dass sie in den kommenden Wochen Adam und einander beschützten und so vollzählig wie möglich wieder hier ankommen würden. Er hatte Thomas heute Nacht noch einmal vorgelesen, nur für den Fall, das es das letzte mal sein würde. Er hoffte jedoch, dass er schon bald wieder an seinem Bett sitzen würde. Heute Abend jedoch, da hieß es Kraft tanken für die kommenden Entbehrungen, für den Hunger, die Verletzungen, die Hitze, die langen Wege und die Furcht. Sie alle die hier saßen, würden sich vertrauen müssen, denn ihr aller Schicksal hing voneinander ab.
Als Sheng von den Mutationen berichtete, musste er schlucken. Er hatte einmal eine gesehen, damals, kurz nach dem großen Zehren, noch bevor er Silvia kennen gelernt hatte, er hatte eine von ihnen von weitem gesehen. Er hatte still gehalten und nicht gewagt zu atmen. Glücklicherweise hatte sie ihn nicht gesehen. Er hoffte sich nicht mit ihnen anlegen zu müssen, würde es jedoch zum Wohle aller tun, wenn es nicht anders ging und zusammen würden sie auch das Schaffen können. Er blickte nocheinmal auf die Karte vor sich und auf das Untotengebiet westlich von ihnen, etwas in Zukunft aussterben würde, wenn sie Erfolg hatten.
So schaute Frank in die Runde der versammelten vor ihm und musterte sie alle einen Moment. Bei manchen war er sich sicherer als bei anderen doch er war sich sicher, das alle es zumindest versuchen würden. Oder dabei sterben. Wortwörtlich.
Ich möchte als erstes meinen Dank aussprechen. erhob Frank schließlich das Wort und setzte sich ein klein wenig aufrechter hin. Er soll an Sheng gehen. Dem Mann der über 20 Jahre lang diesen Ort mit mehr als einfach nur Schweiß zusammen gehalten hat und auch in aussichtslos erscheinenden Situationen nie aufgegeben hat. Er hat letzten endes dafür gesorgt, dass all das hier möglich ist, er zusammen mit ein paar anderen die hier sitzen. bei diesen Worten schaute er zu Niki und auch zu Lexi. Weiß der Himmel was uns alle hier zusammen getrieben hat in dieses kleine Nest mit dem klangvollen Namen Shengs Hope und wie es den Anschein hat, ist dies mehr als nur ein Name. Verzeiht mir wenn ich nicht so große Reden halten kann wie unser Bürgermeister hier, bei diesen Worten musste Frank unwillkürlich leicht peinlich berührt grinsen, er war wirklich kein großer Redner doch er gab sich alle Mühe dieses mal etwas zu sagen. aber ich möchte auch ihm und Wingman danken, welche über all die Jahre hart gearbeitet werden und nun ein wenig im Hintergrund stehen. Heute wurde viel Lob über uns, die heute fort gehen, ausgeschüttet und ich möchte einfach nur dafür sorgen, dass ein klein wenig auch an die weiter geleitet wird, die zurück bleiben müssen und dafür sorgen, dass wir auch eine Heimat haben in die wir zurück kehren können, nachdem wir unsere große Aufgabe erfüllt haben. nachdem er seine kleine Ansprache beendet hatte, verstummte er und sah in die Gesichter der anderen.

Lynx
17.09.2015, 23:28
Evi saß neben Sheng und war froh, die Runde so gut überblicken zu können. Es fühlte sich an wie ein großer Moment, vielleicht größer als die Ansprache damals, als Adam gefunden worden war. Einfach, weil sich die Taucherin nun viel persönlicher involviert fühlte. Das hier waren sie - die Seelen, mit denen sie eine große Aufgabe erledigen würde. Mit denen sie lachen und weinen würde, an deren Seite sie kämpfen und vielleicht sterben würde. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, aber er war nicht direkt unangenehm. Das Gefühl von leichter Angst wurde einfach völlig von dem Gefühl des Zusammenhaltes, des "gemeinsamen Schicksals" überschattet. Und sie hatte einen Bärenhunger, der ebenfalls nicht zu verachten war. Für Angst war kein Platz.
Als Sheng zu sprechen begann, streifte sie kurz seinen Blick, aber nur so, dass sie auch beiläufig hätte vorbeisehen können. Seit vorhin hatte sie irgendwie ein Problem damit, ihm direkt in die Augen zu blicken.

*Ein paar Stunden zuvor*

"Ich habe Seife, wenn du mit zur mir kommen willst?" Einen Moment lang sah Evi den Bürgermeister verwirrt an. "Seife?" Das war das Wort, was sie erst mehr verwunderte, als der eigentliche Satz. Die Freude über die Rückkehr, und dass alles nun okay schien, hatte die Taucherin völlig vergessen lassen, wie sie eigentlich aussah. Und es war nicht nur das - es war ihr normalerweise auch völlig egal. Mehr noch, nach Ausflügen außerhalb von Shengs Hope trug sie solche Dinge - zerzaustes Haar, Dreck- oder am besten noch Blutflecken - mit Stolz. Das war schließlich der beste Beweis, dass man ein Abenteuer erlebt hatte! Aber jetzt in diesem Moment, als Sheng ihr so einen seltsamen Blick zuwarf, war es ihr plötzlich unangenehm.

"Wir waren immerhin in Little Cadiens, da ist es nun mal sumpfig. Außerdem gab es da auch ein Problem, weil da plötzlich dieser Kerl war...", begann sie hastig zu erklären. Währenddessen ging sie wie selbstverständlich ein paar Schritte in Richtung Ausgang der Bar, als hätten sie bereits abgemacht, dass sie nun gemeinsam zur Bleibe des Bürgermeister gehen würden.
Sheng folgte ihr bis nach draußen, weil er interessiert der Geschichte von dem Kultisten lauschte. Dort kamen sie zum Stehen, weil Evi nun eifrig in ihrem Rucksack herumkramte. "...und er hatte so eine Maske... warte... eine Maske... da!" Sie fischte das groteske Ding heraus und zeigte es Shen, bevor sie munter weitererzählte.
Er schwieg die meiste Zeit, schien gleichzeitig amüsiert, aber auch nachdenklich zu sein. Ohne Frage besorgte ihn die Nachricht über den beinahe unbesiegbaren, fauligen Kultisten, und von den Machenschaften des Cletus-Clans war er vermutlich auch nicht begeistert. Aber er unterbrach Evi nicht, sondern hörte ihr aufmerksam zu und sah ihr dabei in die Augen - vermutlich weil sie das einzige waren, das nicht nach einer Vogelscheuche aussah. Und obwohl sie sicher war, dass es vor allem die Geschehnisse waren, die ihn interessierten, und nicht die Erzählerin, wünschte sie sich doch, dass dieser Moment länger dauern würde als die Erlebnisse hergaben. War dies doch eine der wenigen Gelegenheiten, völlig alleine mit ihm zu sprechen. Endlich auch einmal ein "Geheimnis" mit ihm zu haben, auch wenn das alles natürlich gar keines war. So versank sie noch ein bisschen in seinen Augen, bis sie zum Ende kam.
"Jedenfalls hat es deshalb auch so lange gedauert, und weil wir gleich berichten wollten, hatte ich noch keine Zeit, um wieder ordentlich... ... hast du mich echt gefragt, ob ich zu dir nach Hause komme?"

Erst jetzt war es ihr wieder eingefallen, oder überhaupt aufgefallen. Und Shengs nun roten Wangen nach zu urteilen, erfasste nun auch er vollkommen die Bedeutung seiner unbedachten Worte. Damit war die traute Zweisamkeit natürlich sofort dahin gewesen. Der Bürgermeister erklärte leicht überrumpelt, was er eigentlich gemeint hatte und dann war da diese peinliche Stille gewesen.
Also war Evi alleine in ihre eigene Hütte zurückgekehrt, hatte sich gewaschen und noch etwas ausgeruht, die Maske ein bisschen gesäubert, weil sie als Erinnerung schon ganz cool war, und dann hatte die geplante Abschiedsfeier begonnen.

***

Frank war der Erste, der feierlich das Wort erhob, nachdem sie alle die letzten Informationen zur Reise bekommen hatten.
"...die zurück bleiben müssen und dafür sorgen, dass wir auch eine Heimat haben in die wir zurück kehren können, nachdem wir unsere große Aufgabe erfüllt haben."
Die Stimmung war ein bisschen rührseelig, das merkte man schon. "Darauf müssen wir anstoßen!", sagte Evi nach Franks Ansprache, um die leichte Melancholie zu überlisten, die jetzt über sie kam. Sie brauchte wirklich dringend etwas zu trinken. Und zu essen.
Aber sie hatte auch gehört, was der Wachmann gesagt hatte, und irgendwo tief in ihr klopfte der Gedanke, dass dies wirklich das letzte Mal in dieser "Heimat" sein konnte. Die letzte Gelegenheit, mit denen, die "zurückbleiben", zu sprechen.
Völlig beiläufig räusperte Evi sich und tippte Sheng auf die Schulter, weil sie plötzlich nicht einmal mehr wusste, wie sie ihn ansprechen sollte. Als er ihr einen fragenden Blick zuwarf, räusperte sie sich noch einmal und sah unsicher in die Runde, ob ihnen auch niemand zuhörte. "Also ich." Pause. Vielleicht kommst du nie wieder zurück. Irgendetwas musst du sagen. Etwas Bedeutsames. Etwas, dass er sich an dich erinnert. Irgendetwas. Damit sich irgendjemand an dich erinnert.
"Ich glaube ich möchte dir noch etwas sagen, bevor wir dann losgehen." Aber gerade als sie den Mut aufgebracht hatte, ihm wieder ordentlich ins Gesicht zu sehen, knurrte plötzlich ihr Magen so laut, dass es vermutlich alle hören konnten. "Äh, nach dem Essen." Sie lachte verlegen und sah sofort in eine völlig andere Richtung. Atmete tief durch.
Okay, erst essen. Dann viel trinken. Und dann würde ihr schon irgendein Mist einfallen, falls sie der Mut doch wieder verlassen würde.

Mephista
18.09.2015, 00:19
Trotz ihrer Unachtsamkeit fühlte sich Léo weniger niedergeschlagen als erwartet. Sie hatten eine gute Ausbeute gehabt, inklusive Fleischnachschub für sie selbst und Jegor hatte ihren knackigen Hintern gerettet. Hin und wieder war es doch schön, sich auf andere Leute verlassen zu können. Bei ihm würde sie sich noch bedanken.

Vor allem aber hatte sie einen der Sieben gefunden, und auf seltsame Weise schnürte es ihr Herz vor Hass und Trauer zusammen, nur um gleichzeitig ihren ganzen Körper mit einem fast schon elektrisierenden Kribbeln vor Aufregung zu erfüllen.
Sie behielt Niki während der gesamten Ansprache im Auge, als könnte er sich in Luft auflösen, würde sie auch nur einen Moment wegschauen. Jahrelang hatte sie sich diesen Moment ausgemalt, sich Methoden erdacht, wie sie es tun sollte, langsam, geduldig und qualvoll, oder doch im Rausch des Moments, der schnell verfliegen kann. Es versetzte ihr aber einen riesigen Dämpfer, dass der Asiate sie nicht erkannte. Klar, sie war nichtmehr das kleine Mädchen von einst, aber sie hatte Álvaro die ganze Zeit mit sich geschleppt und der war nun wirklich ihr Markenzeichen. Vielleicht war sie aber auch nur ein Staubkorn an Erinnerung in seinem Kopf, dass schnell hinfort geblasen wurde, als kein offensichtlicher Nutzen mehr dafür bestand. Ob es nun ihre Meinung ihm gegenüber noch anfachte oder eindämmte, konnte sie nicht sicher entscheiden, zu aufgewühlt war sie durch all die Ereignisse des Tages. Monatelang geschah nichts in diesem Nest und auf einmal alles innerhalb von Stunden. Effiziente Zeitausschöpfung könnte man es nennen. Oder das genaue Gegenteil.
Dem „Plan“ lauschte sie nur am Rande. Im Endeffekt war es nicht besonders von Nutzen, vorher zu wissen, was vor ihnen lag. Viel an ihrer Truppe oder Vorbereitung konnten sie eh nicht mehr ändern und erfahrungsgemäß geschahen so oder so immer unvorhersehbare Dinge, die einen gewaltig in den Arsch traten. Wenn es auch nur die Hälfte von ihnen halbwegs lebendig hierher zurückkehrten, würde Léo laut aufs Holz klopfen und es eine sehr glücklich verlaufene Mission nennen. Aber sollen sie sich hier alle ruhig an ihre Zuversicht und Arbeit heute krallen. Das würde die Gruppe zumindest eine Zeit lang zusammenhalten, bis sie sich gegenseitig zerfleischten- im besten Fall war wortwörtlich. Es gab einige unter ihnen, die sie nur zu gern mal antesten mochte.
Bei dem Gedanken schaute sie einen Moment hinab auf das Bündel in ihrer Hand. Ihr besonderes Festessen war dank eines Plünderers gesichert. Große Sorge, ob man etwas bemerken würde, hatte sie nicht. Menschenfleisch sah abgetrennt von verräterischer Haut und Knochen nicht besonders aus und durch die Marinade war sowieso viel des Eigengeschmacks überdeckt. Falls Jemand etwas abhaben wollte.
Die Stimme des Wachmannes, rissen sie aus ihren Gedanken. Er machte ein großes Blabla, um Sheng und was für ein tolles Blümchen er und sein Kaff hier doch sind, als ob.
Von außen betrachtet war dies hier nicht besser oder schlechter als jede andere Menschenansammlung, es ist alles beliebig und doch gleich.
"Darauf müssen wir anstoßen!" erklang es von einer jungen Frau, die Léo noch nicht oft zu Gesicht bekommen hatte, aber sie liebte ihre Haare. Trinken war gar keine schlechte Idee.
“iOye,Oye! (Hört, Hört) entfuhr es ihr laut, “auf Adam uns uns... oder so“ Mit ihrem Bündel in der Hand mimte sie in Ermangelung eines Bechers oder Glases einen Erheben und Schwenken des „Toastes“ nach. "Doch erst habe ich zumindest Hunger."
Super Ansprache. Sie würde jetzt sicher viele beste Freunde haben.
Entschlossen schritt sie aus dem Schatten hervor, nicht ohne die Gelegenheit zu ergreifen und Niki hart anzurempeln, ehe sie vorbei an allen Beteiligten und in Richtung Feuer und Grill stapfte. Der dort befindlichen Frau nickte sie zu, zeigte fragend ihr eigenes Fleisch vor und nachdem ihr versichert wurde, das sei in Ordnung, packte sie die saftigen, dunkelroten Fleischstücke auf den Grill. Unter ihrem trotz versuchter Reiningung immernoch leicht verschmutztem Kleid (Blut und Zombiemodder sind sehr hartnäckige Flecken) holte sie Alice’ Spieluhranhänger hervor und zog sie auf.
Während sie das Fleisch wendete, summte sie fast schon friedlich die schöne Melodie (https://www.youtube.com/watch?v=Igyrw6vTHL4) mit.

Daen vom Clan
18.09.2015, 00:36
Sheng mochte es sich nicht einmal vorstellen, wie einsam es um Shengs Hope bestellt war, wenn die tapferen Helden erst aufgebrochen waren.
Wie sollten sie an Wäsche waschen denken, wenn in diesem Moment ihre Freunde unzählige Kilometer weiter um ihr Leben kämpften?
Wie nur sollten sie Socken stopfen, wenn vielleicht Einer von ihnen in genau der Sekunde verletzt am Boden lag und sein aushauchte?
Shengs Magen fühlte sich plötzlich an wie mit Stacheldraht gefüllt. Hier, an diesem Abend würden sie alle ein letztes Mal für lange Zeit stehen und dann würden sie zur gefährlichsten Reise aufbrechen, die man sich in diesen Zeiten nur vorstellen konnte.

Er lauschte Frank , der den Geist des Zusammenhaltes beschwor und genau das sagte, was das "richtige", das "Gute" in der Situation war, doch jedes noch so tapfere Wort stieß ihn tiefer in die Dunkelheit. Er würde nicht Teil des Ganzen sein, er hatte seinen Part gespielt. Er war der Gralswächter gewesen, der Mann, der dafür sorgte, dass diese Reise irgendwann in ferner Zukunft würde stattfinden können. Und nun hatte er es geschafft, es fühlte sich ungewohnt an, und tonlos und einsam.

Er blickte den Polizisten, im Grunde seinen besten Mann an und hoffte, dass Niemand das Flackern in seinen Augen sehen und erkennen würde und innerlich schwor er sich, hier ein Heim zu schaffen, dass es verdient hatte, zurück kehren zu wollen. Und sich um all die Seelen zu kümmern, an denen die Herzen hier hingen. So viel wollte er noch sagen. Doch die Zeit rannte und war gegen sie.

Während Franks Rede blickte er aus den Augenwinkeln immer in Richtung Evi. Sie sah jetzt anders aus, sauberer natürlich, doch trotz alle Spötteleien und liebevollem Neckens, hatte ihr das wilde Aussehen einer Heimkehrerin aus den Badlands wirklich gut gestanden. "Kein Wunder, dass sie Haie reiten konnte...", dachte er bei sich und erinnerte sich an ihre sehr peinliche Konversation vorhin. Sie war schon weggelaufen, als er noch immer da stand. Die Hände voller Schlamm vom Berühren der Maske und verdrießlich hatte er leise zu sich selbst gesagt: "Aber ich habe doch eine Dusche...eine Gießkanne..."

Er musste mit ihr reden. Ihr eine Sache sagen. Etwas, egal was, zu ihr sagen, nur um sich noch einmal ihre Augenfarbe einprägen zu können.
Doch wie nur könnte er mit ihr ins Gespräch kommen, rasten seine Gedanken fieberhaft, als sie ihn ansprach...

---


https://www.youtube.com/watch?v=R0Al84ifzkQ

Langsam drangen die Geräusche von feiernden Menschen an sie heran und ebenso langsam wie feierlich löste sich der Kreis auf.
Wingman nahm das Stück Papier vom Boden auf und gab es Lancaster, der nach kurzer Diskussion zum Anführer und Fahrer der kleinen Gruppe ernannt worden war. Eine hohe Ehre und kleine Geste, die er schweigend und mit dem obligatorischen Streichen durch seinen Bart annahm und unterstrich. Wingman nahm Haltung an und salutierte vor dem alten Mann. Stramm und vollkommen formvollendet.

Kurz nickten sie einander zu, dann führte sie ihr Weg auf den Hauptplatz, den Marktplatz, wo bereits das große Feuer entzündet war, welches Wärme und Licht spendete und die Kinder zum Drumherumtanzen einlud.
Der kurze Weg von Derrecks Bar bis hin zum Platz der Feier war mit Fackeln gesäumt, die dem ganzen einen offiziellen und sehr feierlichen Anstrich verliehen. Sand knirschte unter ihren Füßen, der Sand ihrer Heimat - ein Wort, das nicht für jeden dasselbe war, ebensowenig wie Familie und Freundschaft, aber es sprach für sich, dass sie einander anblickten und anlächelten, als sie den Pfad entlang gingen und schließlich von einer jubelnden Menschenmenge empfangen wurden.

Der Worte schienen genug gesagt, es sollte keine neuerlichen endlosen Reden geben, so schien es, denn die Menschen wirkten, als wollten sie einfach nur miteinander lachen und einander nahe sein. Ein letztes Mal ein Stück Geschichte atmen und ein letztes Mal mit einem der Menschen sprechen, der vielleicht das Ende dieses Krieges zwischen den Lebenden und den Toten herbeiführen würde. Ein letzter Kuss in Familien, eine letzte Umarmung, ein letzter Witz und ein letztes Andenken.

Natürlich war nicht alles eitel Sonnenschein. Sylvia stand mit Richard und Thomas wie versteinert in der Menschenmenge, als würde sie trotz allen Stolzes auf ihren Mann jetzt erst realisieren, dass er in den Krieg zog. Henry scheute den Augenkontakt zu seinem Sohn und es war ihm anzusehen, dass er nicht hier sein wollte. Auch Alex schien nicht zu verstehen, was da vor sich ging, unvorstellbar für ein Kind dieses Alters, zu verstehen, dass Niki nun zu gehen hatte.

Doch wer es verstanden hatte und mit dem Herzen abgeschlossen, seinen geliebten Menschen und Freund ziehen zu lassen, der nahm überschwänglich Abschied.
Stan steckte Lancaster seinen letzten eingetauschten Weinbrand zu und Jegor spürte eine schwere Hand auf seiner Schulter als er Steve, Shaun und Ben erblickte, die beiden Erstgenannten noch immer mit Spuren ihrer Schlägerei im Gesicht. Sie grinsten breit und die rote Haut ihrer Wangen glänzte fettig von Schweiß. "Wir müssen dir was zeigen, abseits des Feuers, lieber Russki.", sagten sie da und deuteten auch auf Ranger, den Späher, denn immerhin waren sie als Scavenger oft auf die Späher angewiesen. "Wir wollen, dass du da draußen nicht doofer ausschaust als sonst." Sie grinsten. "Wir haben für dich gesammelt, hast du einen Augenblick?"

Als Lancaster in die Mitte des Platzes kam und dort den stabilen hölzernen Wagen sehen konnte, auf dem der Sarg von Adam thronte wie eine Inkaleiche, die herumgetragen wurde, kam Georgina Floyd-Williams auf ihn zu und übertrieben freundlich lächelnd überreichte sie ihm ein violettes Tuch, in dem ein Schlüssel eingebunden war. Der alte Mann kannte diese Objekte von früher, es handelte sich um einen Motorradschlüssel und als die Menge zur Seite schritt, sah er seine Maschine dort stehen - ein Geschenk aus dem Hause Floyd-Williams, bestens dafür geeignet, ihm wertvolle Diense zu leisten. Ein echtes Motorrad, es musste einiges gekostet haben, es zu reparieren und wieder betriebsbereit zu machen. Natürlich hätte sich die Floyd-Williams noch gerne mehr mit dem Anführer feiern lassen und wäre er jünger gewesen, ihren Stand verbessert, doch dazu sollte es wohl nicht kommen. Von weit hinten, außerhalb des Feuerscheins, nahmen die "Goonies und Blades" still Abschied von Lancaster, es schien, als würden sie sich nicht mal ansatzweise in die Nähe der anderen Bewohner trauen. Eigentlich hatte sie ihnen versprochen, dass sie noch eine Geschichte von dem begnadeten Erzähler würden hören dürfen, doch sie wusste nicht wie.

Ganz gegenteilig war es um Morris bestellt, der schon leicht angetrunken im Taumel der Freude gerade seinen letzten Wein an Howard verschenkte, artig Lisas Mutter hochleben ließ um sie für ihr tolles kind zu loben und ein jeder Dame mehr oder weniger geschickte Avancen machte.

Die Karawane von Perlmutter hatte es ebenfalls in die Siedlung geschafft und sobald "Mum Perlmutter" Lisa, Doc Strider und Alfons ausfindig machen konnte, überreichte sie ihnen tief bewegt je ein Amulett mit einem winzigen Klapperschlangenzahn daran, ein typischer Glücksbringer der sehr abergläubischen Ödlandhändler. Doch waren auch sie nicht dagegen gefeit, glauben zu müssen, dass eines der wichtigsten Ereignisse im Begriff war zu geschehen. Und so war auch sie sehr beeindruckt vom Geschehen, auch wenn sie nicht aus der Nähe ihres Wagens wich, aus Angst, es könnte etwas gestohlen werden.

Bald schon waren die Hungrigsten beim Fleisch versammelt und auch Leo sah einige Bewohner, die ihr spezielles Stück Fleisch mit großem Interesse musterten.

Dann wurde unter lautem Lachen und Jubeln das erste Schwein angeschnitten, es war Wingman dem diese Ehre zuteil wurde und der unter den Augen der vielen Menschen noch viel nervöser wirkte und sichtlich lieber weit weg auf Wache gewesen wäre.
Und während das Feuer weithin sichtbar sein Fanal an Hoffnung in die verstrahlten und untotenverseuchten Ödlande sandte und Shengs Hope Abschied nahm von den Menschen aus ihrer Mitte, stand der Mann, den die Winde des Zufalls hierher geführt hatten, alleine am Rand des Geschehens und wollte sich wünschen, dass die Nacht nie zu Ende gehen würde.

~Jack~
18.09.2015, 02:11
Vincent hatte kein wirkliches Interesse an der Feier und saß deswegen am Rande des Marktplatzes, seine Augen in die Tiefen des Feuers gerichtet. Ab und zu rammte er eine Gabel in das Schweinefleisch auf seinem Teller, aber wirklichen Hunger konnte er nicht verspüren. Er wollte jetzt einfach nur noch los und diese Sache hinter sich bringen. Dann hatte er nach all den Jahren endlich etwas, auf das es sich zu konzentrieren lohnte. Und wer weiß, vielleicht würde die Welt danach ganz anders aussehen. Schöner, ruhiger, ein ganz klein wenig wie vor der Apokalypse. Natürlich nicht von einem Moment auf den anderen, aber in ein paar Jahren hoffentlich. Oder Jahrzehnten. Ob er dies noch miterlebte war eine andere Sache, immerhin wäre solch eine Reise doch die perfekte Möglichkeit sein Leben für etwas Sinnvolles zu opfern. Oder es einfach zu beenden. Wäre schlussendlich sowieso egal, wenn er denn nicht von Toten auferstehen sollte.

Im Tiefsten Innern seiner Seele wünschte er sich aber, wenigstens einen der Verantwortlichen für dieses misslungene Experiment anzutreffen. Dann könnte er endlich Rache üben. Könnte denjenigen so leiden lassen, wie seine Familie leiden musste. Wie er leiden musste. Einen schnellen Tod würde es nicht geben. Nur ein langsames Dahinsiechen, egal wie viel derjenige bettelte. Egal wie oft er beteuerte, dass ihm es ihm leid tat. "Das erweckt meine Familie auch nicht von den Toten...," murmelte Vincent in die Dunkelheit, sich nicht drum scherend, ob irgendjemand zuhörte. Solange sie seine Gedangen nicht lesen konnten, war alles gut. Dann könnte er diesen Plan tatsächlich in die Tat umsetzen. Aber erst mussten sie ihr Ziel erreichen. Irgendwie. Die Chancen standen sicherlich nicht gut, aber wenn sie es nicht taten, wer dann? Die Plünderer? Die Kultisten? Hah, als ob ihnen die Wiederherstellung der Welt etwas bedeuten würde. Dann gäbe es ja Regeln an die sich halten müssten. Oder langweilige Jobs die einem die Freizeit rauben. Dann doch lieber plündern und mordend durchs Land streifen. Hier und da vielleicht ein paar Frauen aufreißen, egal ob sie es wollen oder nicht. Und wenn sie schwanger wurden? Scheiß drauf, in dieser Welt gab es doch eh keine Moral. Keine Pflichten. Keine Unterhaltskosten. Da konnte man die auch irgendner Siedlung aussetzen. Oder den Zombies zum Fraß vorwerfen.

Langsam kauend verschlang Vincent ein weiteres Stück Fleisch. Es war mittlerweile so gut wie kalt, aber das bemerkte er gar nicht. Er sah nur das Feuer. Fühlte seine Hitze. Stellte sich vor, wie er ein glühendes Stück Eisen einem der Verantwortlichen an den Leib halten würde. Es entlockte ihm ein Kichern das vor Wahnsinn nur so triefte. Seine Familie hätte ihn zu diesem Zeitpunkt nicht wiedererkannt. Und erst recht nicht gut geheißen, woran er dachte. Aber nun konnten sie ihn nicht mehr aufhalten. Und wenn einer aus der Gruppe es versuchen würde ... was dann? Darauf hatte er keine Antwort. Nicht jetzt. Vielleicht später, wenn die Wut aus seinem tiefsten Innern überkochte.

MeTa
18.09.2015, 09:46
Sie lehnte an der Fassade des Pubs, den sie für eine ganze Weile nicht sehen würde. Vielleicht nie wieder? Die Siedlung gab sich Mühe, die Festlichkeiten so pathetisch zu gestalten, dass Eryn tatsächlich Zweifel aufkamen. Zweifel daran, ob sie jemals wieder heil nach Sheng's Hope zurückkehren würde. Ob sie überhaupt jemals heil irgendwohin kommen würde.

Ihre Füße schmerzten noch immer. Doch Ben und selbst der ihr verfallene Morris würden nun Besseres zu tun haben als sich diesen zu widmen. Jeder hatte etwas Besseres zu tun, nahm Abschied von seinen Liebsten oder verstrickte sich flüchtend in Gedanken an das bevorstehende Abenteuer. Doch sie konnte das nicht. Sie konnte nicht erahnen wie ein Abenteuer aussehen würde. Sie kannte das Abenteuer nicht, fühlte sich jetzt als hätte sie ihr ganzes Leben wohl behütet in dieser Siedlung verbracht. Wohl wissend, dass das nicht stimmte, konnte sie sich von diesem Gedanken doch nicht trennen. Wie von zig anderen Gedanken, die neben ihren Füßen auch ihren Kopf mit schmerzendem Druck belasteten. Sie musste etwas tun. Irgendetwas. Etwas, das nach Feierlichkeit aussah und ihr den Kopf reinigen würde.

Ihr Blick fiel auf die flackernden Lichter der Fackeln, die sie erst verschwommen wahrnahm, nach einem Blinzeln jedoch klar. Der Nachtwind ließ sie das Feuer leicht tanzen.

Sie setzte die Füße in Bewegung. Die ersten Schritte stachen, doch mit jedem wurde es besser. Ihr Ziel waren zwei der Fackeln am Rande des Marktplatzes. Vorsichtig nahm sie diese raus, als sie von der Seite die Stimme ihres Kollegen hörte. "Das erweckt meine Familie auch nicht von den Toten." Scheinbar war sie nicht als Einzige einsam. Doch auch war sie nun nicht in der Lage, einem einzelnen Gesellschaft zu leisten. Ihr Vorhaben war ein anderes. Sie trug die Fackeln weiter zur Mitte, suchte sich einen unbesetzten und doch präsenten Platz und schlug sie dort in den Boden, wenige Meter voneinander entfernt, sich damit eine Bühne bastelnd. Und dann sah sie sich noch mal um. So viele Menschen. So ausgelassen zum Teil ihre Stimmung. Ein Stimmwirrwarr drang in ihre Ohren. Von kritisch Debattierenden. Von Betrunkenen. Von sorgenvoll Liebenden. Von freudig Erregten. Liebend gerne hätte sie diese Geräusche eingetauscht gegen die schrägen Töne von Derrecks Mundharmonika. Doch Derreck war gegangen, und keine Musik begleitete ihren folgenden Tanz.



https://www.youtube.com/watch?v=xj-czIOVteQ


Noch hatte sie nur die Aufmerksamkeit weniger Augenpaare. Doch sie würde mehr gewinnen - das nahm sich die Bardame fest vor. Warum sie es tat, konnte sie selbst nur eingrenzen. War ihr nach Bewunderung? Wollte sie gesehen werden, fasziniert beäugt? Lag ihr doch etwas an diesen Menschen? War es ein "Danke", ein Geschenk zum Abschied? War dieser Tanz für Derreck bestimmt, der in undefinierbarer Ferne sein musste, nur unter Umständen noch lebte? Oder war es alles nur für sie, konnte Eryn sich auch jetzt nicht lösen von den Fesseln der Selbstsucht, die ihr Leben in den letzten Tagen dominiert hatten?

Ein Windstoß setzte die Flamme zu ihrer Rechten in Bewegung. Ihr Zeichen. Den linken, mit schwarzem Stoff umfassten Fuß über den rechten legend, eine Drehung ihres ganzen Körpers folgen lassend, begann sie. Keiner der Älteren würde ihr Bewegen zuordnen können. Ihre eigene Gewandtheit hatte sie gelehrt, dazu das Beobachten so vieler Fremder. Es war nicht höfisch, nicht klassisch, und doch beides. Einflüsse aus aller Herren Länder fanden sich in ihrem Tanz zusammen, bildeten ein Ganzes, das sie niemandem je gezeigt hatte. Und jetzt zeigte sie es allen, verwandelte ihre Schuld in Schwung, ihren Frust in Energie und setzte ihre schmerzenden Füße noch mehr unter Druck, die für andere leicht wirken mussten. Als würde sie das Gegenteil dessen zeigen, was sie umgab. Als würde sie die Feiernden glauben lassen wollen, ihr Gewissen wäre rein.

Du bist ein Spielzeug, das die Götter einsetzen, um die Glücklosen dieser Erde zu strafen.

Das Kleid flog durch die Luft, entfernte sich gar einen halben Meter vom Boden, als der Schwung es mitnahm. Doch wieder fanden ihre Füße Halt, federleicht und punktgenau, wo sie Halt finden sollten. Je mehr die Erinnerung an das was war sie einholte, desto ausgelassener wurde ihr Tanz, desto schwungvoller ihre Bewegungen, graziler die Übergänge. Ihr Kopf warf sich elegant in den Nacken - eine anmutige Geste. Und ideal, um Derrecks Worte aus ihrem Kopf zu verbannen. Ihr größter Feind war ihr Geist, der Verbündete ihr Körper. Wie Blutkörperchen das Bakterium jagten ihre fragilen und doch energischen Bewegungen die schlimmen Gedanken, trieben sie mit der Exaktheit einer scharfen Klinge und der Hitze der nebst ihr brennenden Fackeln aus der Siedlung in ihrem Kopf. So kurz er war, so sehr genoss sie den kommenden Moment. Einen Moment der bedingungslosen Gedankenfreiheit. Alles war weg. Nur das Gefühl von einwandfreiem Nichts.

Sie achtete nicht auf die anderen. Sie stand so präsent - so öffentlich - es nur ging, und doch war sie allein mit sich. Die Stimmen wurden leiser, doch ob sie nur für die Tänzerin mehr in den Hintergrund traten oder tatsächlich verblassten war ein Rätsel, dessen Lösung sie nicht kennen musste. Sie war für sich. Nur der Wind bestimmte ihre Bewegungen, nur das Knistern des Feuers war ihr Dirigent. Arme und Beine warf sie hoch, in der Ästhetik eines gymnastischen Naturtalents. Sauber und fein verdrängten ihre Füße nur mehr kalte Nachtluft, deren eisige Wirkung auf ihre Haut ebenso nachließ. Die Nähe der Flammen, die Blicke, die sie wusste, hiermit gewinnen zu können, die Energie ihrer Bewegung - diese Dinge wärmten die zart geröteten Wangen, den Rest ihrer Haut und auch ihr belastetes Herz.

Und als der Schmerz vergessen war, nahm sie die letzte Kraft zusammen, drückte ihre Zehen durch wie einst die aufopfernsten Balletteusen und vollendete die physische Aufführung, die Kraft kostete und doch mehr Kraft gab, mit vielen kleinen Schritten, um am Ende diesen einen großen Schritt, fast Sprung, folgen zu lassen, der sie symmetrisch in die Mitte der beiden lodernden Flammen trieb, wo sie eine letzte tänzerische Verbeugung andeutete, die sie von der in Kauf genommenen Bürde des enthemmten und doch feinen Tanzes erlösen sollte.

Lynx
18.09.2015, 12:14
https://www.youtube.com/watch?v=HL9OseTB_ys

Es war ein wahres Festmahl. Evi langte kräftig zu, weil der lange Tag sie geschlaucht hatte, und ihr gleichzeitig bewusst war, dass es so einen Schmaus nun lange nicht mehr für sie geben würde. Während sie munter vor sich hin kaute nahm sie wahr, wie Lancaster dieses Motorrad von der waschlappigen Georgina bekommen hatte, um damit die Gruppe anzuführen und Adam sicher an sein Ziel zu bringen. Sie war froh, dass er diese Aufgabe erhalten hatte, weil er ja auch ihr Wunschkandidat gewesen war. Mit all seiner Erfahrung, Ernsthaftigkeit und dem... Bart. Ob er der bärtige Kerl gewesen war, der auf der Obstfarm sein Unwesen getrieben hatte? Nun, es würde vermutlich genug Gelegenheiten geben, ihn auf der Reise zu fragen.

Von irgendwo in der Nähe des Grills erklang ganz sanft eine Melodie - simpel, aber auch melancholisch. Das seltsam rührseelige Gefühl, das durch die Ablenkung des Essens eine Weile lang Ruhe gegeben hatte, kehrte damit zurück.
Als schließlich Eryn einen Platz mit Fackeln absteckte, und einfach im friedlichen Knistern des Feuers zu tanzen anfing, war es nicht mehr auszuhalten. Obwohl zahlreiche Bewunderer die grazilen Bewegungen der Barfrau verfolgten, fühlte es sich nicht nach einer Show an. Es war irgendwie mehr als das. Ob ihr das nun bewusst war oder nicht, es wirkte als würden die Herzen der Zuseher mit ihren Füßen im Takt tanzen.

Auch Sheng sah Eryn vom Rande des Geschehens aus zu. Sein Blick war unergründlich, aber Evi war sich sicher, dass auch er die Stimmung dieses Abends deutlich spürte. Vielleicht sogar mehr als sie, weil er schon bald nichts mehr tun können würde, um etwas am Schicksal von Adam und an dem von ihnen allen zu ändern. Und er würde nicht mehr auf Haile aufpassen können.
Eigentlich war nun der perfekte, und wahrscheinlich einzige Moment, noch einmal mit ihm zu reden. Bevor Evi das Herz übergehen würde vor Sehnsucht nach diesem Zuhause, das sie noch nicht einmal verlassen hatte. Und bevor etwas oder jemand sie aufhalten konnte. Sie selbst zum Beispiel.

Der Bürgermeister bemerkte Evi sofort, als sie in seine Richtung kam, und aus irgendeinem Grund erwiderte er ihr Lächeln eher zögernd. Das würde es nicht leichter machen. "Hey. Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt, um zu sagen, was ich schon angekündigt hatte." Er erwiderte nichts, sah sie aber erwartungsvoll an. Die Taucherin holte also in Gedanken tief Luft und... es kam nichts. Sie wusste, was sie dachte und fühlte, aber wie sagte man so etwas? Womit sollte sie überhaupt anfangen? Dass sie vielleicht nie zurückkommen würde? Ja, das war ein positiver Start in ein Gespräch. Oder dass sie aus völlig heiterem Himmel - wie oft hatten sie schließlich schon wirklich miteinander geredet - etwas Besonderes für ihn sein wollte? Gar nicht anmaßend.
"Ich finde irgendwie nicht... die richtigen Worte.", sagte Evi schließlich entschuldigend, als die Pause schon viel zu lange dauerte. Bald würde der Moment verstrichen sein, bald würde sie der Mut verlassen, bald würde ganz bestimmt irgendjemand aus einem Loch im Boden gehüpft gekommen, und sie wieder unterbrechen... Ach Gott, scheiß auf Worte.
Bevor Sheng etwas erwidern, oder irgendjemand anderes plötzlich hinzukommen konnte, legte Evi ihre Hand an seine Wange und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. Es war eine kurze und schüchterne Berührung, aber für einen kleinen Moment spürte sie seinen sanften Atem und seine warmen Lippen. Und plötzlich war alle Anspannung von ihr abgefallen und neben tausenden kleinen Schmetterlingsflügeln, die in ihrem Bauch schlugen, fühlte sie sich vor allem erleichtert.
"Ich hoffe, damit vergisst du mich nicht, wenn ich weg bin.", sagte sie nun leise. "Also hoffentlich bleibe ich die einzige, die sich so von dir verabschiedet, sonst hat das natürlich sein Ziel verfehlt.", fügte sie verlegen lachend hinzu, um einfach irgendetwas zu sagen, das nicht so ernst und nach Trennungsschmerz klang.
Aber eigentlich war jetzt gar nicht mehr so wichtig, was Sheng eigentlich dachte. Natürlich wollte sie, dass er sie vermisste und dies irgendetwas bedeutete. Aber das Wichtigste war, dass sie alles getan hatte, worauf sie in dieser Nacht Einfluss haben konnte. Sie würde auf diese Reise nicht mit einem Gefühl gehen, etwas unerledigt gelassen zu haben. Sie würde nicht halbherzig kämpfen, weil sie wusste, dass sie nichts bereuen musste. Und sie würde nicht sterben, ohne zu wissen, wie sich ein Kuss anfühlte, der einem den Boden unter den Füßen wegzureißen drohte.
Es konnte losgehen.