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Thema: [Geschichte] Interpretation einer Quelle

  1. #1

    [Geschichte] Interpretation einer Quelle

    Ja ich bin es mal wieder mit der Schule und dieses mal ist es Geschichte.

    Ich schreibe bald meine erste Geschichtsklausur und dank den Lehrer hat es schon Abiturniveu.

    Bei einer Quelleninterpretation gibt es ja drei Aufgabengebiete:
    I Quelle analysieren
    II Grundhaltung/Denkmuster im historischen Kontext reinbringen
    III Mit einer anderen Quelle kritisch vergleich und ggf. eigene Meinung

    Muss man bei I alles mit belegen (mit Zitaten) oder macht man das nur wenn man den Gedankengang in Sinnesabschnitten zusammenfasst? Zum Beispiel mus man erklären warum es sich um eine Primärquelle handelt? Und kann man die Aufgabe in etwas so machen: Bei der zu behandelnden Quelle handelt es sich um einen Artikel des (ausländischen) Historikers XXX. Diese entstand im Jahre XXX und es geht um (Thema der Quelle). Dieser Text war für die Nachwelt bestimmt um ihnen über (das Thema) zu berichten oder die es einfach lernen müssen wie Schuler und Studenten.
    Der Historiker sagt das die ...... [...] (Z.30). usw.
    -
    Kann man das so machen? Muss man schon hier die rhetorischen Mittel und deren Wirkung reinbringen und kommt es erst in Aufgabe II?

    Und wie macht man die Einleitung und den Schluss bei Aufgabe II/III? Aufgabe II muss man ja noch wie I Objektiv bearbeiten aber bei III Subjektiv. Muss man bei der Einleitung einfach die Aufgabenstellung umformulieren und bei den Schluss ein Fazit?

    Über weitere Tips würde ich freuen weil ich habe bei mir nur den Bewertungsbogen aber ich habe noch nie eine Beispielanalyse gesehen.

  2. #2
    Ich denke, es hilft dir, wenn du das ganze ein wenig aufsplittest:

    I. Analyse:
    1. Ursprung der Quelle (gemeint ist Zeit, Autor, Erscheinungsort, etc.)
    2. Form der Quelle/des Auszugs (gemeint ist, ob es sich um einen Bericht handelt, eine Rede, ob es ein Bild/eine Karikatur ist, etc.)
    3. Inhalt der Quelle/des Auszugs (gemeint sind die Thesenschwerpunkte und verschiedene gegebene Definitionen)

    Mit 1. gibst du einem Leser stichhaltige Informationen zur Quelle selbst. Durch die zeitliche Einordnung beispielsweise weist du ihm grundlegende Merkmale auf, die du bei deiner Interpretation mit einbeziehst.
    2. gibt Anhaltspunkte zum Aufbau und der Argumentationsweise. Auf diese Weise kann der Leser nachvollziehen, wie deine Deutung vonstatten geht.
    Mit 3. gehst du direkt auf den Inhalt ein. Am besten stellst du dir dabei vor, der Leser hätte die Quelle nicht vor sich liegen und du müsstest sie ihm eingängig schildern . Du beweist damit, dass du die Quelle verstanden hast. Solltest du eine Karikatur vor die haben, beschreibst du diese und löst dann die Symbole/rhetorische Mittel nach und nach in einen klaren Zusammenhang auf.

    Ob der Text eine Primärquelle ist, stellt sich denke ich direkt mit der Inhaltsangabe heraus. Wird aber von euch verlangt, explizit die Begriffe Primärquelle und Sekundärquelle zu benutzen, dann solltest du das meiner Meinung nach gleich im ersten Satz mit vermerken.

    II. und III. Beurteilung und Einordnung (bei uns wird das praktisch zusammengefasst; wenn bei euch Wert auf eine strikte Gliederung nach den drei Punkten gelegt wird, solltest du Punkt 4 einfach an den Schluss setzen, wobei dieser Teil sich tatsächlich recht gut vermischen lässt)
    4. Beurteilung der Quelle (gemeint ist die Beurteilung der Glaubwürdigkeit und der Aussagekraft der Quelle und eine eigene Wertung des Dargestellten)
    5. Einordnung in andere Zusammenhänge (gemeint ist eine Entgegenstellung oder ein Vergleich zu einer anderen Quelle [bei uns zumindest wird die immer dazugegeben gegeben])
    6. Die Frage "Cui bono"-"Wem nützt es?" (gemeint ist die Intension der Quelle)

    Bei 4. gibst du an, inwieweit du selbst Zugang zu der Quelle gefunden hast und belegst das stichhaltig (beispielsweise verweist du auf ein besonders aussagekräftiges Symbol einer Karikatur).
    Mit 5. stellst du eine Verbindung zu der Thematik selbst her. Wie bewerten andere Autoren/Karikaturisten dieses Thema? Welche Probleme zeigt die Quelle deutlicher/weniger deutlich auf als eine andere?
    6. schließlich (und hier zeigt sich deutlich die Verwobenheit mit 4. und 5.) zielt darauf, eine Art umfassende Aussage über die Thematik zu treffen. Wer ist die Zielgruppe der Quelle? Wen soll sie belehren/aufrütteln/etc.? Wen lobt/verspottet sie? Was kreidet sie an? Die "Cui bono"-Frage steht im Endeffekt im direkten Zusammenhang mit der Beurteilung.


    Ich denke, diese Aufteilung ist nicht ganz so verwirrend wie deine da. Von der Interpretationsstruktur her gibt diese Dreigliedrigkeit aber schön Einleitung, Hauptteil und Schluss. Wenn du so willst kann man Schritt 1 und 2 zur Einleitung machen, Schritt 3, 5 und 6 zum Hauptteil und Schritt 4 zur Wertung, wobei 4, 5 und 6 wie gesagt ziemlich miteinander verhaftet sind und du da eher darauf achten solltest, wie du die in einen logischen Zusammenhang stellen kannst =).
    Wenn du dir ganz unsicher bist, empfiehlt sich eigentlich immer folgendes:

    Einleitung: Ursprung und Form der Quelle/des Auszugs
    Hauptteil:
    Erster Teil:
    Inhalt und Theseninterpretation
    Zweiter Teil: Einordnung in andere Zusammenhänge und die Frage "Cui bono"
    Schluss: Beurteilung der Quelle


    Wenn dein Lehrer/deine Lehrerin nicht ganz fies ist, werdet ihr aber sicher auch in der Aufgabenstellung diverse Anhaltspunkte bekommen, wie ihr das ganze aufbauen sollt (beispielsweise: "Interpretieren Sie die Quelle XXX1 im Bezug auf Form und Inhalt sowie Intension und nehmen Sie im folgenden Bezug auf die Karikatur von XXX2. Beurteilen Sie im Anschluss Quelle XXX1 kritisch/im Bezug auf die Karikatur." oder ähnliches).

    Ich hoffe, das war einigermaßen hilfreich =)).

    Geändert von Mordechaj (28.11.2007 um 20:16 Uhr)

  3. #3
    Jetzt weiß ich wieder, warum ich Geschichtsklausur abgewählt habe

    Naja, wenn ich mich nicht irre, ist das so ähnlich, wie man es mit allen Analysen macht: Einleitungssatz, Hauptteil, Schluss. Mit Zitaten und allem drum und dran. Ich denke mal, du sollst Besonderheiten erwähnen und allgemein den Inhalt wiedergeben.
    Insbesondere, da der zweite Aufgabenbereich sich ja um den historischen Kontext dreht, in den du das dann einbringen sollst, würde ich sagen, dass du alle stilistischen Mittel besser in den Analyseteil packst. Zitate sind übrigens eigentlich immer gut.

    Du könntest deinen Lehrer mal fragen, ob du nicht einen allgemeinen Einleitungssatz drüberschreiben kannst. In meinen Englisch und Deutsch LK-Klausuren hat das jedenfalls immer gereicht . Wäre ja auch irgendwie absurd immer wieder den gleichen Satz abzuschreiben. Du könntest also anfangen mit:

    "Im Folgenden soll die Quelle <Name> des Historikers <Name> aus dem Jahre X analysiert und mit der Quelle <Name> des Historikers <Name> aus dem Jahre Y verglichen werden. Bei den jeweiligen Quellen handelt es sich um <Art der Quelle>."

    Oder so. Gibt ja verschiedene Sorten von Quellen, also *in Erinnerung wühl* Überrest und sowas. Musst das dann halt entsprechend anpassen.

    [edit] Ficken, wozu schreibe ich überhaupt, wenn ich eh zu lahm bin? [/edit]

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