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Thema: Die Werwölfe vom MMX – Das Forenspiel

  1. #341
    Die Nacht war hart gewesen, und obwohl er recht schnell durch seinen Rausch eingeschlafen war, war er in der Nacht aufgewacht, als er ein Rascheln und Kratzen an seiner Tuer hoerte. Halb Schlaftrunken war er an das Fenster getreten und hatte einen Blick hinaus riskiert, wo er eine dunkle Gestalt von seinem Haus wegschleichen sah. Dann allerdings fiel ein Strahl silbrigen Mondlichts auf ihr Gesicht und er erkannte Jimmothy, einen der unscheinbarsten Dorfbewohner ueberhaupt. Jimmothy wandte sich dem Mond zu und liess ein markerschuetterndes Wolfsheulen erklingen, dass aus weiteren Kehlen beantwortet wurde. Von Angst ergriffen, aber froh, dass er die Tuer wie immer verriegelt hatte, verkroch sich Ineluki erneut im Bett.

    Am fruehen Morgen erwachte Ineluki mit hoellischen Kopfschmerzen. Allerdings sah er, dass man ihm etwas unter seiner Tuer durchgeschoben hatte. Einen Zettel ?

    Ineluki stand hastig auf, entfaltete den Zettel und erbleichte sichtlich, was bei seiner ohnehin recht fahlen Haut ein Wunder war. Er las den Zettel immer und immer wieder durch.

    In einer krakligen Handschrift und mit braunroter Tinte war folgendes zu lesen:
    "Werter Hauptmann,

    Mit unverholener Freude teilen wir Euch mit, dass wir diese Nacht Euere Liebste heimgesucht haben. Wir haben Euch bei Euerem kleinen zaertlichen Rendevous im Wald gesehen, wo Tisa Euch Ihre Liebe gestand. Das war sehr unvorsichtig von Euch, und nun werdet ihr den Preis dafuer zahlen, uns im Weg gestanden zu haben.

    Falls es Euch interessiert, sie war geradezu koestlich und dieser Brief ist mit ihrem Herzblut geschrieben. Wie wollten Euch immerhin etwas uebrig lassen.

    Mit besten Gruessen,

    Eurere wohlverbliebenen Werwoelfe."


    Ineluki rollte eine Traene die Wange hinab. Sie hatten also Tisa zerrissen, seine Tisa, die so unvorsichtig war, ihm ihre Liebe zu eroeffnen, wo sie doch beide wussten, dass sie niemals zusammen kommen durften, schliesslich war sie verheiratet ... So war es bei einer romantischen beidseitigen Schwaermerei geblieben, die ihr Kraft gab. Doch nun war sie tot, und das nur seinetwegen ...

    Ineluki sackte auf dem Boden zusammen und weinte Traenen der Wut. Die Biester wuerden dafuer bezahlen. Er wusste nicht wie, noch wen, als ihm sein Traum von letzter Nacht einfiel, in dem er Jimmothy gesehen hatte. Doch das war kein Traum gewesen. Er war es, der diesen Brief unter seiner Tuer durchgeschoben hatte ... Er wuerde bezahlen, und zwar jetzt ...

    Ineluki ging hinueber zu seinem Allzweckschrank und holte ein Seil heraus, an das er schnell eine Schlinge knuepfte. Der Kerl .. das Ungeheuer sollte bezahlen ...

    Ineluki oeffnete die Tuer um in das Licht des Tages, des Tages seiner Rache zu treten, und erbleichte ein zweites Mal an diesem Morgen. Etwas glitzerte gleissend an seiner Tuer. Es war das silberne Kreuz, dass er Margerys zum Schutz gegeben hatte. Sie hatten die Werwoelfe also auch erwischt, die auf die er seine grosse Hoffnung gelegt hatte.

    Alles war verloren ... die Bestien hatten so gut wie gewonnen ... die beiden Frauen im Dorf, die ihm am meisten bedeutet hatten, waren tot und die Werwoelfe mussten so zahlreich sein, dass sie sich derart sicher fuehlten, dass sie es ihn wissen lassen wollten. Vater Nerys war tot, Daen war tot und hatte ihn getaeuscht, den Quacksalber hatte es dahingerafft und die beiden Jaeger Eisceada und Yukari waren ebenfalls im Reich des Todes. Und gestern wohl auch noch Fyx, der liebenswerte Trottel des Dorf, der aber seiner Meinung nach das herz am rechten Fleck hatte.

    Aber was war das ? Der Scheiterhaufen, den man gestern schon fuer Fyx aufgeschichtet hatte, war nicht abgebrannt ? Hatte man ihn laufen lassen ? Dann bestuende noch Hoffnung die menschliche Seele der Dorfbewohner zu retten ... aber nicht fuer ihn selbst ... Ineluki hatte eine Entscheidung getroffen.

    Er griff seinen silbernen Dolch und begab sich auf den Friedhof an die Stelle, wo die knorrige Eiche stand. Das Seil schwang er ueber einen der starken Aeste, so dass die Schlaufe genau ueber einem der wackligen Grabsteine hing. Dann nahm er seinen Silberdolch und ritzte seine letzten Worte in die Rinde des Stammes.

    "Jimmothy ist ein Werwolf. Ich habe ihn heute Nacht gesehen.

    Die Werwoelfe haben Tisa und Margery gerissen. Sie haben es mir mitgeteilt.

    Ich habe schrecklich versagt.

    Mein Haus, meine Buecher und meinen gesamten Besitz sollen Tarrox Dieventhy und Fyx, so er noch lebt, bekommen, bis auf je 100 Goldtaler fuer Niniel fuer mein christliches Begraebnis, Mivey fuer den Ausbau seines Ladens und denjenigen, der Margerys Taverne weiterfuehrt.

    Ich habe euch allesamt schrecklich enttauscht und tue es wieder, indem ich mich so davon stehle. Vielleicht werdet ihr eines Tages verstehen. Vielleicht werdet ihr mir auch verzeihen.

    Falls Fyx noch leben sollte, soll er der neue Hauptmann werden, denn er hat mehr Herz und Verstand gezeigt, als die meisten anderen. Sollte er nicht mehr leben, gebe ich euch den Rat, lasst das Amt unbesetzt. Ihr habt gesehen, was meine Einmischung Vater Nerys und Yukari angetan haben.

    Fuer meine Taten werde ich vor meinem Schoepfer Rechenschaft ablegen."


    Dann schlug Ineluki den silbernen Dolch in den Baum, direkt neben seinen Text, stieg auf den Grabstein, zog die Schlinge ueber seinen Kopf, sprach ein letztes Gebet und stiess den Stein um.

    [OOC] Damit stirbt das zweite Maedchen, getoetet durch Armors Pfeil und die Werwoelfe. Hat sehr viel Spass gemacht. [/OOC]

    Geändert von Ineluki (15.03.2009 um 12:38 Uhr)

  2. #342

    Katii Gast
    Nachdem sie den alten Mann blutig geschlagen hatte, war Tisa relativ geschockt gewesen, an diesem Abend hatte sie sich recht hurtig auf den Weg nach Hause gemacht und war dort relativ zügig zu Bett gegangen.

    Eigentlich hatte die Nacht relativ ruhig angefangen, sie hatte sogar einen schönen Traum gehabt. Doch just in dem Moment, in dem sie ihren Geliebten im Traum in die Arme gefallen war, hatte sie Lärm aus dem Bett gerissen, sie hatte ihre Augen weit aufgeschlagen als sie die Bestie erkannt hatte, es gab sie also doch noch, war ihr letzter Gedanke gewesen und noch bevor sie sich aus ihrem Bett flüchten konnte wurde sie auch schon angegriffen. Viel um sich zu verteidigen hatte sie nicht, so verlor sie ihr Leben nach den ersten beiden Prankenschlägen des Biestes. Blut in Massen begann aus ihrem Körper zu strömen, so viel, dass sogar die Seide, die sie aus Schutz vor Dieben immer an ihrem Bett behielt, rot gefärbt wurde.

    Es war so schnell vorbei, dass sie nicht einmal mehr die Zeit für letzte Gedanken fand. Doch war es so wie ein jeder beschrieb, denn bevor sie in das Reich des Himmels trat zog noch einmal ihr gesamtes Leben an ihre vorbei. Sie war nie etwas besonderes gewesen nur eine einfache Dorfbewohnerin, die den Beruf als Seidenweberin für sich erwählt hatte.

  3. #343
    Die blutrote Morgensonne hatte sich bereits über den Horizont geschoben, als Raknar die Augen öffnete und vor die Tür trat. Doch was er dort sah, ließ ihn beinahe sofort wieder umdrehen. Stattdessen trat er langsamen Schrittes auf den Friedhof zu, wo an einem Baum etwas im leichten Wind baumelte, das ihm entsetzlich vertraut vorkam. Dann erkannte was es war. Ineluki, seinen Hals in einer tödlichen Schlinge.
    "Oh nein", flüsterte Raknar, "das kann nicht sein"
    Er schloss die Augen und öffnete wieder, nur um zu sehen, ob es nicht doch ein böser Traum war. Es war keiner.
    Was war nur passiert? Hatten ihn die Werwölfe dermaßen zugerichtet? Hatten sie ihn an diesem Baum aufgehangen? Dann sah Raknar die Einritzungen am Baum. Er kam näher, fuhr mit dem zitternden Finger an den Zeilen entlang und las die Botschaft, die Ineluki der Nachwelt hinterlassen hatte. Tränen traten ihm ins Gesicht.
    "Verfluchter Mist, verfluchter Mist... Warum hört es nicht auf?"
    Eine Weile stand er regungslos dar und starrte wie versteinert auf die Zeilen.
    Er konnte sich nicht bewegen. Wolken kamen auf und bedeckten den Himmel. Regen tropfte nieder und strömte auf ihn und den Körper des Toten herab und spülte die Tränen weg. Raknar drehte sich um, rannte ins Dorf zurück und schrie: "Sie haben Tisa und Margery geholt! Ineluki hat sich in den Tod gestürzt!"
    Auf seinem Weg kam er an dem Hammer vorbei, der jetzt schon fast gänzlich im Schlamm versunken war. Er zog ihn heraus und hielt ihn in der Hand. Er fühlte sich schwer an, aber Raknar konnte ihn auch nicht wieder fallen lassen.

    [ooc]Ja, ich weiß, Margery ist nicht tot... aber woher soll mein Charakter das wissen, der seine Informationen nur aus Lukis Abschiedsbotschaft hat^^?[/ooc]

    Geändert von Raknar (15.03.2009 um 18:05 Uhr)

  4. #344
    Noch einmal für alle zur Übersicht:

    Es ist ein neuer Tag.

    Der Werwölfe haben in der Nacht Katii (aka Tisa) zu Ihrem Opfer gewählt, sie war Dorfbewohnerin.

    Ineluki hat sich daraufhin aus Verzweiflung selbst umgebracht, er war ein Mädchen.

    Katii und Ineluki waren die Liebenden.

    Ineluki hat in seinem "Abschiedsbrief" noch eine wichtige Information für die Dorfbewohner hinterlassen.

  5. #345
    Margery lag schon eine Weile lang wach, hatte sich aber noch nicht aufraffen können, aufzustehen und einem neuen Tag entgegen zu blicken. Doch nun hörte sie eine Stimme - erst leise, dann wurde sie immer lauter. Irgendwann verstand sie die Worte... "Sie haben Tisa und Margery geholt! Ineluki hat sich in den Tod gestürzt!"
    Mit einem Satz sprang die Wirtin aus dem Bett und kleidete sich an. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben, doch ihre Hände zitterten so sehr, dass sie es kaum schaffte, sich ihren Zopf zu binden.

    Als sie schließlich mit zerzaustem Haar auf den Dorfplatz rannte, gelangte sie zu Raknar, der sie vollkommen überrascht anstarrte. Doch sie hatte keine Zeit, ihn zu fragen warum sie tot sein sollte, oder ihm zu versichern, dass sie unversehrt war, sie musste sofort mit eigenen Augen sehen, ob wirklich stimmte, was er da sagte. Nach kurzer Zeit rang der Schmied sich dazu durch, in Richtung Friedhof zu zeigen, und Margery stürmte sofort los.
    Es regnete nun in Strömen, und als sie bei der alten Eiche ankam, war sie bis auf die Haut durchnässt.
    Entsetzt sank die Wirtin auf die Knie. "Du... du hast dich einfach davon gemacht? Bist geflohen? Wie kannst du es wagen?!" ,rief sie plötzlich hysterisch und schlug mit den Fäusten in den schlammigen Boden. "Du warst meine Hoffnung für dieses Dorf..."

    Sie hatte schon vorher nicht mehr gewusst, wie es weiter gehen sollte, hatte sich selbst vor der Verantwortung zurückziehen wollen... Nun, ohne Ineluki, kam es ihr vor, als gäbe es kein Licht mehr am Ende des Tunnels.
    Margery kniete eine ganze Weile vor der Eiche, ihr Kleid und ihre Hände waren schlammig und der Regen goss erbarmungslos weiter in Strömen auf sie herab.
    Irgendwann, es kam ihr vor als wären Stunden vergangen, zwang sie sich zum Aufstehen. Es gab doch noch etwas zu tun. Nicht nur, dass Ineluki und Tisa ein Begräbnis verdient hatten, nun hatten sie immerhin endlich einen handfesten Beweis, welcher der Dorfbewohner ein Werwolf war.

    Schnellen Schrittes ging die Wirtin zurück zum Dorfplatz. Es fiel ihr unglaublich schwer, einen Schritt vor den anderen zu setzen, und dem Drang zu widerstehen, einfach davon zu laufen oder Ineluki zu folgen... Doch irgendjemand musste stark sein und weiter für das Wohl des Dorfes kämpfen...

  6. #346
    "Wer zur Hölle ist dieser Jimmothy? Kennt den irgendwer von euch?"rief Mivey in die kleine Menge die sich bereits, genauso wie er, vor dem Friedhof versammelt hatte.

    Einige Zeit zuvor wurde er , wie die Tage zuvor, vom Lärm aufgeweckt und folgte den wenigen Menschen gen Friedhof. Dort sah er einen schwarzen Schmenen der an einem Baum schaukelte. Zuerst wusste er nicht was er davon halten sollte doch als er dann direkt davor stand begriff er es. Ineluki hatte den Freitod gewählt. Danach las er aufmerksam den Text der auf der Baumrinde stand durch, nachdem er bemerkte das da einer war. Alles darin scheinte zu stimmen außer das Margery, er sah sie nachher ebenfalls, noch lebte, glücklicherweise.

    Er stand schon einige Zeit vor dem Friedhof als es langsam begann zu regnen.
    Vom Dorf hörte er dann noch die Alarmglocke, wie gewohnt, schrillen, irgendwer war doch noch auf die Idee gekommen sie zu läuten.
    Er fragte sich was er mit dem Gold machen werde, aber ihm fielen dann schon einige Dinge ein die er im Laden seit einiger Zeit wegen Geldmangel aufgeschoben hatte. Ja das wäre wohl in seinem Sinn gewesen. Eine Schande das ein Mann wie Ineluki gezwungen war so zu sterben

    Geändert von Mivey (15.03.2009 um 21:16 Uhr)

  7. #347
    Niniel war sichtlich irritiert. Man hatte von ihm ein christliches Begräbnis verlangt und nun gab es nicht einmal jemanden, bei dem er sich hätte beschweren können. Nun gut, es ging andererseits auch um Geld und das war für den Mönch schon ein Grund, seine Überzeugung ein wenig runterzuschrauben. Aus diesem Grunde entschloss er sich, das Geld zu nehmen und Ineluki zu beerdigen, wenn auch nicht auf die genormte christliche Art.

    "Wolan. Ich werde die Beerdigung leiten. ABER! Ich bin kein Totengräber. Erweist Unserem Hauptmann die letzte Ehre und schaufelt ihm ein Grab! Los. Und denkt daran, dass seine Geliebte auch noch Platz haben muss!"

    Darüber grübelnd, ob er sich nicht auch irgendwie diese Doppelbeerdigung zu einem finanziellen Nutzen machen konnte, setze er sich unter den Baum neben das Grab des verstorbenen Vater Nerys. Ja, überhaupt war es keine schlechte Idee. Beerdigungen schienen ein lukratives Geschäft zu sein, jedenfalls im Moment.

  8. #348
    "Jimmothy ? Ein Werwolf ? Ich muss zugeben, das hätte ich nicht erwartet. Meine Vermutungen gingen in eine völlig andere Richtung. Vielleicht war es ein Fehler, der Hauptmann sein zu wollen. Nicht nur, dass ich scheinbar mit all meinen Vermutungen daneben lag. Nein, ich wäre vermutlich längst tot. Immerhin sind der Hauptmann und sein Nachfolger inzwischen tot. Sicherlich kein gutes Omen und wer will in einer solchen Situation schon noch Hauptmann werden.
    Wie dem auch sei, Inelukis Brief ist unser einziger Hinweis. Wir sollten Jimmothy hängen."

  9. #349

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Bithor erwachte langsam aus dem Schlaf, nur um bald darauf einen stechenden Schmerz am un dim Kopf zu verspüren. Behutsam ertastete er die Wunde und stellte fest, dass sie immer noch blutverkrustet war. Keiner der Dorfbewohner hatte es also auch nur annähernd für nötig gehalten ihn zu verarzten. Welch ein undankbares Pack. Sie hatten ihn förmlich als Wolfsköder belassen. Wenigstens schien er den Wölfen nicht sonderlich appetitlich gewesen zu sein, immerhin konnte er spüren, dass alle seine Körperglieder noch vollzählig waren.

    Aber wo war er eigentlich und warum hatte er solche Kopfschmerzen? Von der Platzwunde konnten sie nicht stammen, dafür war die junge Tisa wirklich nicht stark genug. Langsam ließ Bithor den gestrigen Abend Revue passieren und mit einem Mal wusste er, woher die Kopfschmerzen stammten. Margerys Bester hatte seine Wirkung wahrlich nicht verfehlt. Den Rest konnte er sich ausmalen: Irgendein Mitglied der Dorfgemeinschaft musste ihn noch aus der Taverne verfrachtet haben. Langsam ertastete sich Bithor den Untergrund. Wut breitete sich in ihm aus. "Potztausend, welcher reudige Hund hat mich denn in der Pferdetränke abgelegt? Wenn ich den erwische, kann der aber sein blaues Wunder erleben."

    Normalerweise hätte solch ein Fluch mit Sicherheit die gesamte Dorfgemeinschaft alarmiert, aber heute war es anders. Es geschah absolut nichts. Plötzlich vernahm Bithor laute Schreie und emsiges Gewusel um ihn herum. Irgendetwas musste passiert sein. Der Klang der Alarmglocke bestätigte seine schlimmen Befürchtungen. Die Bestien mussten wieder zugeschlagen haben. Hektisch erhob sich Bithor und folgte dem Klang der Stimmen.

    Nach kurzer Zeit war er auf den neuesten Stand gebracht worden: Tisa und Ineluki waren tot. Sie zerfleischt von den Bestien und er aus Kummer über ihren Tod. Bithor war am Rande der Verzweifelung. So sehr Tisa ihn auch am Vortag verletzt hatte, so sehr war er ihrer Familie aber auch verbunden gewesen. Immerhin hatte Ineluki ihnen noch eine Nachricht hinterlassen, die ihnen die Identität einer Bestie offenbarte.

    "Freunde, so sehr wir den Tod Inelukis und Tisas auch betrauern, so ist er dennoch nicht ganz umsonst gewesen. Ineluki hat uns immerhin noch den Hinweis auf einen Wolf gegeben. Wer heute Abend am Galgen enden muss ist damit klar: Jimmothy!

    Was allerdings noch klarer ist, ist Folgendes: Ich hatte mit meiner Aussage recht. Während wir uns selbst zerfleischt haben, haben die Wölfe geschwiegen und uns ihre Arbeit machen lassen. In der Folge kann das nur eines heißen: Tod den Schweigern! Tod all jenen, die sich in diesen schweren Zeiten nicht um die Belange des Dorfes kümmern. Muhääh."

  10. #350
    Gähnend richtete sich Seldara auf. Sie hatte zwar weit mehr als den kompletten Morgen verschlafen, fühlte sich dafür aber wieder gesund. Nachdem sie sich, noch etwas ungelenk, angekleidet hatte, trat sie nach draußen und machte sich auf den Weg Richtung Dorf.
    Aus den grauen Wolken am Himmel ergoss sich buchstäblich ein Regenmeer, und als sie am Dorfplatz ankam, war sie erneut durchnässt.
    Wunderbar. Kaum bin ich wieder genesen, erkranke ich sofort erneut!
    Es ist zu still hier. Was habe ich verpasst? Haben die Wölfe wieder zugeschlagen?

    Suchend blickte sie sich um. Die meisten Leute schienen am Friedhof zu sein, also machte sie sich ebenfalls auf den Weg dorthin. Kaum, dass sie angekommen war, erblickte sie auch schon den toten Ineluki, der noch immer an dem Baum hing, an dem er sich aufgeknüpft hatte. Die Nachricht in der Rinde bemerkend, trat sie näher und las.
    Oh mein Gott ... Diese Hunde! Anstatt den Hauptmann Ineluki zu töten, einfach seine Liebe umzubringen! Wie tief kann man sinken?!
    Fassungslos sank Seldara gegen einen nahen Grabstein. Sie konnte völlig nachvollziehen, was Ineluki zu seiner Handlung getrieben hatte, aber dennoch hätte ihn das Dorf dringenst gebraucht. Was sollte nun ohne ihn geschehen? Wer würde seinen Posten übernehmen? Fyx mochte zwar gutmütig und freundlich sein, aber er war für dieses Amt einfach nicht geeignet.
    Wieder und wieder las sie die Nachricht, die Ineluki hinterlassen hatte. Natürlich würde es jetzt diesem ominösen Jimmothy, wer auch immer er war - sie kannte ihn nicht wirklich gut, er war im Gewirr der Menge in letzter Zeit untergegangen - an den Kragen gehen. Dennoch wollte sie erst hören, was er zu seiner Verteidigung vorzubringen hatte, obwohl in ihr eine Stimme wutentbrannt nach seinem Blut schrie. Aufgelöst ging sie wie von einer unsichtbaren Macht gelenkt zum Dorfplatz, und dann auf direktem Wege zur Kirche. Ihr fiel auf, dass sie von niemandem gehört hatte, der dort seit dem Tod von Pater Nerys gebetet hätte.

    Geändert von Seldara (16.03.2009 um 14:28 Uhr)

  11. #351
    Völlig entgeistert blickte Raknar Margery hinterher. Sie lebte also noch? Dann hatte Ineluki sich also geirrt? Aber wieso? Er beschloss, diese Fragen hinten anzustellen, und dachte stattdessen an das, was Ineluki geschrieben hatte. Dass jener ominöse Jimmothy ein Werwolf sei. Ineluki hatte geschrieben, er hätte ihn beobachtet, und Raknar hatte dem Gelehrten immer vertraut. Normalerweise war er seit der Sache mit Yukari gegen die Sache mit dem Lynchen, aber dieses Mal hatte er keine Zweifel. "Wenn es hier in diesem Dorf einen Jimmothy gibt - dann soll er sterben!"

  12. #352
    Margery half, immer noch vollkommen dreckig und durchnässt, das Grab zu schaufeln und schwieg dabei. Sie machte sich keine Gedanken, wie es sonst ihre Art war, sie konzentrierte sich nur verbissen auf diese Arbeit.
    Nach einer Weile sah sie durch die Runde der Dorfbewohner, die sich schon auf dem Friedhof eingefunden hatten. Jimmothy war natürlich nicht darunter. Bei genauerer Betrachtung gab es einige, die sie schon tagelang nicht mehr gesehen hatte. Der Bäcker... Aurelia... sollten sie wirklich alle verdächtigt werden, wie Bithor es gesagt hatte?
    Nun, für dieses Mal gab es immerhin keine Zweifel, Ineluki hatte zuletzt noch eine große Tat begangen, und ihnen sein Wissen mitgeteilt. Jimmothy würde heute Abend sicher am Galgen baumeln.

  13. #353
    "Wenn es Inelukis letzter Wunsch war das er am Galgen baumeln soll, dann verdammt nochmal lasswd uns das auch mach'n. Ich bin dafür das wir diese Bestie hängen! Jimmothy (ooc: aka Fantasy Fighter) soll sterben!" schrie Mivey in der Taverne von Margery. Er hatte sich ordentlich vollgetrunken um die Ereignisse des Tages zu vergessen was ihm erfolgreich misslang.
    Er fragte sich wer genau dieser Jimmothy sei, er erinnerte sich grob den Namen schonmal gehört zu haben aber es fiel ihm nicht ein, erst recht nicht mit vier Krügen Bier im Körper.
    "Bitte nachschenken, Wirtin", rief er in Richtung Margery.

    Geändert von Mivey (16.03.2009 um 18:42 Uhr)

  14. #354
    "Jaja, die Liebe... Ich war auch einmal verliebt, aber das ist schon eine lange, lange Zeit her. Achtzig ganze Jahre ist es her, dass ich Elias kennenlernte. Ein beispielhafter junger Mann war er damals: charmant, höflich, stark und kultiviert - und noch dazu nicht schlecht bei Kasse. Er hatte sich, glaube ich, auf den ersten Blick in mich verliebt. Verständlich, denn ich war ja nicht immer so alt und faltig wie jetzt. In meiner Jugend war ich die Schönste im ganzen Dorf und Männer jeder Altersklasse standen Schlange um sich mir anzubieten. Aber schon bald hatte ich mich versichert, dass nur Elias der Richtige für mich seien konnte. Also heirateten wir. Fünfzehn Jahre lang ging das gut - und das waren die fünfzehn glücklichsten Jahre meines langen Lebens, denn wir hatten alles, was wir wollten. Eines Tages verletzte sich Elias aber bei der Arbeit - er war Schmied. Einer seiner Gesellen kam aus irgendeinem Grund angetrunken zum Dienst, aber Elias ließ ihn in seiner Gutmütigkeit an dem Tag trotzdem arbeiten, obwohl er ihn hätte feuern oder zumindest nach Hause schicken müssen. Und eben dieser halb betrunkene Kerl schlug Elias dann später ausversehen mit voller Wucht den Schmiedehammer auf die Hand und zerschmetterte sie völlig. Die Wunde entzündete sich. Der Arzt entschied, man müsse Elias den Unterarm abnehmen, sonst würde sich die Infektion weiter verbreiten. Aber er überlebte die Operation nicht. Als Elias tot war, wollte ich erst auch nicht weiterleben... Aber ich war noch nie jemand, der einfach mal einer Eingebung oder einem Gefühl völlig gefolgt ist, ohne den logischen Verstand zurate zu ziehen. Deshalb habe ich mich damals nicht in den Tod gestürzt - und die Zeit hat mir recht gegeben, schließlich hätte ich sonst die nächsten 65 Jahre meines Lebens verpasst.
    Ineluki hätte sich nicht das Leben nehmen dürfen, jetzt stehen wir wieder ohne Anführer dar. Aber man kann es ihm kaum verdenken. Schließlich hatte er gewissermaßen schon Vater Nerys und Yukari auf dem Gewissen und dann noch zusehen zu müssen, wie sich Jimmothy in einen Werwolf verwandelt, bevor er die Nachricht vom Tode seiner Geliebten Tisa erhielt, kann ja dem stärksten Mann den Lebenswillen rauben. Und Ineluki war nur wirklich nicht der Stärkste... Oder der Klügste, sonst hätte er nicht Fyx als nächsten Anführer vorgeschlagen - schließlich wissen wir jetzt, dass er der Dorftrottel ist. Und als Dorftrottel hat Fyx kein Stimmrecht, dadurch wäre also die Doppelstimme, die man durch das Amt des Hauptmannes erhält, verwirkt.
    Einen großen Dienst hat Ineluki uns zumindest am Ende noch erwiesen: Heute Abend fällt es leicht, zu bestimmen, wer am Galgen baumeln soll. Jimmothy hat gestern seinen letzten Mond gesehen..."

    Nachdem sie dies losgeworden war, zog sich Olma auf ihren Gehstock gestützt humpelnd in ihre Hütte zurück.

  15. #355
    So... zwar haben bisher erst 6 von 16 abgestimmt (was ich sehr schade finde; noch nicht mal Fantasy Fighter selbst will sich irgendwie verteidigen), aber da es heute sehr eindeutig ist, und die anderen vermutlich auch nicht anders abstimmen würden, erkläre ich die Abstimmung für beendet (und ich will heute auch mal zeitig schlafen gehen )

    Ich schreibt FF noch an, dass er seinen Todespost selbst schreiben kann, wenn er möchte. Sonst seht ihn einfach als tot an. Was er ist, wisste ihr ja

    Gute Nacht!

  16. #356
    Spitfire kam endlich von seiner langen Fernreise aus Mainz wieder zurück. Er hörte von Margery, dass der Hauptmann sich gehängt hatte, weil seine Liebste Tisa von den Werwölfen getötet wurde.
    Zufrieden stellte er jedoch fest, dass der Hauptmann noch einen entscheidenden Tipp gegeben hatte, wer wohl ein Werwolf sein könnte. Auch wenn er die Abstimmung verpasst hatte, war er sich sicher, dass Jimmothy die richtige Wahl war.
    Er verabschiedete sich von der zum neuen Hauptfrau gewählten Margery. Aus irgendeinem Grund hatte er jedoch Angst um selbige.
    "Pass auf dich auf Margery!", sagte er noch beim herausgehen und ging zu seinem Haus, um sich schlafen zu legen.

    Geändert von Spitfire (16.03.2009 um 21:56 Uhr)

  17. #357
    Wie ganz weit entfernt, nahm Auratus das Geschrei draußen wahr.
    "Der Hauptmann hat sich gehängt..." schoss es ihr durch den Kopf.
    Flugs zog sie sich um, schlich aus ihrem Haus und betrat Inelukis Haus.
    Vorsichtig und langsam bewegte sie sich hindurch, bis sie das mächtige Schwert des Hauptmanns fand.
    Mit großer Mühe hievte sie es hoch und stolperte aus dem Haus wieder heraus.
    Leider stolperte sie und fiel bäuchlings mit dem Schwert in den Armen in den Matsch.

  18. #358
    Nachdem alles erledigt war, und die Toten endlich begraben nutzte Margery die Gelegenheit, etwas zu sagen. Alle Bewohner wirkten durcheinander, ängstlich, und niemand wollte für etwas die Verantwortung übernehmen. Auch der Wirtin graute davor, sich bei allem was schon geschehen war, weiter mit den Werwölfen und Beschuldigungen auseinander zu setzen... aber sie hatte schnell bemerkt, dass einer es tun musste, wenn sie überleben wollten. "Wir sind nun ohne führende Hand und wohl geschwächter als jemals zuvor. Deshalb würde ich die Verwantwortung auf mich nehmen, und den Posten des Hauptmanns ab jetzt besetzen. Natürlich nur, wenn niemand etwas dagegen hat (ooc: ). Aber Ineluki hat mir vertraut, und auch ihr wisst schon lange, dass man mir trauen kann... selbst wenn ich einige Fehler gemacht habe..." Sie schwieg eine Weile, aber niemand schien Einspruch zu erheben, deshalb machte sie sich etwas matt auf den Weg zurück zur Taverne. Ein paar vereinzelte folgten ihr, um die Erinnerungen des Tages wegzuspülen.
    Wenn sie die Nacht überleben würde, dachte Margery, würde sie morgen ihr Bestes geben. Sie kam sich alleine und verlassen vor, ohne einen Menschen, dem sie trauen konnte. Doch die meisten von den anderen waren genauso unschuldig wie sie, und sie durfte nicht vergessen, dass sie ebenso um ihr Leben fürchteten.
    Als sie sich wenig später von den letzten Gästen, darunter auch Spitfire, dem sie für seine Sorge dankte, verabschiedete, war sie unglaublich geschafft von den Schrecken des Tages, und doch brannte immer noch eine kleine Flamme der Hoffnung in ihr... und so lange diese existierte, würde sie nicht aufgeben.

  19. #359
    "Ähähähähä... Hängen wir diesen Jimbo, Jimmy, Jeometry oder wie immer er heißt jetzt endlich oder nicht? Es ist schon stockfinster - nicht dass wir im Dunkeln ausversehen dem Falschen die Schlinge um den Hals legen."
    Olma saß wieder in ihrem Schaukelstuhl, den sie diesmal vor dem Galgen positioniert hatte, um die bevorstehende Hinrichtung aus erster Reihe beobachten zu können. Diesmal war schließlich jeglicher Zweifel an der Schuld des Angeklagten ausgeschlossen und Olma wollte dabei sein, wenn endlich mal etwas nach Plan verlief. Das Margery zur ersten Hauptfrau ernannt worden war (ooc: die Tatsache, dass Ineluki ein Mädchen war, zählt nicht ) stimmte sie auch zufrieden. Olma hatte schon immer einen Hang zum Feminismus gehabt und es war ihr gerade Recht, dass endlich mal eine Frau das Sagen in diesem Hühnerhaufen von einer Dorf hatte.
    "Bevor die Werwölfe wieder eine Chance bekommen, uns zu dezimieren, möchte ich den verbliebenen von Euch einen Ratschlag erteilen.
    Olmas scharfem Verstand war nicht entgangen, dass sich insbesondere die Anzahl der Dorfbewohner, die sich aktiv an den Abstimmungen und den Schuld/Unschuld-Debatten beteilgten, zurückgegangen war. Das lag natürlich daran, dass sich die engagierten Dorfbewohner durch ihre Aktionen zum Wohle des Dorfes nicht nur zu Zielscheiben für die gefräßigen Werwölfe machten - sondern auch zu Zielscheiben für die Anschuldigungen ihrer Mitbürger bei den Exekutionen, wie man bei Yukari und Vater Nerys gesehen hatte.
    "Für die Werwölfe" sprach Olma "ist es natürlich am günstigsten, wenn sie sich völlig im Hintergrund halten, an den Abstimmungen und Diskussionen nicht weiter teilnehmen und bis zur Nacht in ihren Häusern bleiben. Denn so fallen sie uns, die wir ja nur daran interessiert sind, die Werwölfe unter uns aufzuspüren, gar nicht auf. Wir ziehen sie gar nicht als Galgen-Kandidaten in Betracht, weil wir praktisch gar nicht wissen, dass es sie gibt. Und indem sie sich nie zu Worte melden, vermeiden sie ebenfalls, dass sie den Verdacht auf sich lenken. Ich schlage also vor, dass wir diejenigen, die sich bislang vornehm zurückgehalten haben, genauer unter die Lupe (ooc: Hehe... Lupe -> Lupus -> lat. "Wolf" ) nehmen. Insbesondere meine ich Tiger, csg, tarrox, Gendrek und quod! Schließlich gibt es nicht unsonst das Sprichwort, das ich schon in meiner lang zurückliegenden Kindheit gelernt habe: 'Stille Wasser sind tief'. Das englische Äquivalent, "Silent but deadly" drückt es noch besser aus. Also, wir haben ja gesehen, was passiert ist, als wie diejenigen gehängt haben, die den Mund aufgemacht haben. Vielleicht sollten wir es also als nächstes lieber mit den schweigsamen versuchen. Die werden wir dann auch weniger vermissen... Hähähähähä..."

  20. #360
    Zitat Zitat von Olman Beitrag anzeigen
    "Ähähähähä... Hängen wir diesen Jimbo, Jimmy, Jeometry oder wie immer er heißt jetzt endlich oder nicht? Es ist schon stockfinster - nicht dass wir im Dunkeln ausversehen dem Falschen die Schlinge um den Hals legen."
    Zitat Zitat von Layana Beitrag anzeigen
    Ich schreibt FF noch an, dass er seinen Todespost selbst schreiben kann, wenn er möchte. Sonst seht ihn einfach als tot an. Was er ist, wisste ihr ja

    Gute Nacht!
    Er ist eigentlich schon tot Er hatte keine Lust/Zeit sich selbst sterben zu lassen.

    Wenn ihr wollt, kann da einer noch nachträglich was zu schreiben, aber nötig ist es nicht zwingend.

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