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Thema: Heiler und Dämon

  1. #221

    Höhle unter der Festung

    Juan ignorierte Arranges unpassende und bewusst dumm gestellten Fragen, denn im Gegensatz zu vorhin war sein verstand jetzt wieder klarer und berechnender als vorher. Gerade als er zu einer kühlen Antwort ansetzen wollte, wurde er von Tantchen am Arm gepackt. Es tat weh, allerdings nicht zu sehr, das Wasser tat seine Wirkung schon sehr gut. Der Agent wehrte sich nicht, darum fiel es ihr so leicht, ihn festzuhalten. Vielmehr war er überrascht. Als die Frau dann fertig war, schaute Juan auf den kleinen Stofffetzen, welcher um seinen Arm gebunden war. Das sah eher aus als ein Schmuckbändchen als ein Verband. "Das hättet ihr euch sparen können...", sagte Juan daraufhin trocken, ein wenig überrascht von Tantchens Handeln und Verhalten. Ohne mit der Wimper zu zucken löste er das 'Armband' und es fiel klatschend zu Boden. Er vertraute dieser Frau nicht. "Wer weiß, was ihr dort für Gifte oder Mittelchen hineingemischt habt, euch ist schließlich alles zuzutrauen. Ich habe keine Lust, euer nächstes Anschauungsobjekt zu werden", meinte er mit monotoner Stimme und musterte dabei Tantchen kalt. Dann wand er sich an Arranges. "Ich habe immer noch vor, hier heraus zu kommen, aber anscheinend befinden wir uns auf ein und denselben Wissenstand was das angeht.". Juans Arme sahen schlimm aus, zum Fürchten, jedoch merkte man ihm jetzt die Schmerzen gar nicht mehr an. Die Wunden schmerzten schon vom Sehen, aber Juan spürte sie augenscheinlich gar nicht mehr.
    Tatsächlich spürte Juan immer noch ein leichtes Pochen in den Armen, aber im Vergleich zu vorher war es erträglich. Der Agent ging an den beiden vorbei und hob sein eben fallengelassenes Schwert vom Boden auf. Die verbrannte Haut an seinen Fingern spannte, als er sie um den Griff der Waffe schloss. Als er sich wieder erhoben hatte, blickte er zu den beiden Gängen, welche tiefer in die Höhle führten.

  2. #222

    Höhle unter der Festung

    Lasst ihn doch in Ruhe, wenn er schonmal dabei ist zu antworten... Dachte Arranges kopfschüttelnd bei sich, als er Namsy zusah.

    'Nun, in dem Fall, ich will nämlich momentan auch nichts eher als hier raus...' Arranges dachte bei diesen Worten an seine fast zur Gänze aufgebrauchte Energie. Sie wird nur noch für ganz kleine Kunsstückchen reichen und diese will ich nicht in einem Kampf zur Schau tragen... Ich kann ja kaum noch die Konzentration für etwas nützliches aufbringen. Unter seinem löchrigen Umhang tastete er seinen Gürtel ab. Dann strich seine Hand über die Schriftrolle, die er in Chorrol erhalten hatte. Die hab ich ja auch noch... gut! Er suchte weiter, bis er gefunden hatte, was er brauchte. Eine weitere mächtige Schriftrolle, die er schon seit einiger Zeit mit sich herumtrug und die er nur für wirklich brenslige Situationen benutzen wollte. Mit dieser Formel habe ich wenigstens Gewissheit, dass die Bretonin im Notfall überleben wird...

    Er wandte sich an Tantchen: 'Lasst ihn doch... wer nicht braucht, der hat schon...'

  3. #223

    Höhle unter der Festung

    Die Reaktion Juans erstaunte sie überhaupt nicht, sie war dass on anderen Menschen bereits gewöhnt, aber dass er ihr unterstellte, ihn vergiften zu wollen, irritierte sie.
    "Was soll dass denn heißen? Ihr kennt mich gar nicht!" war dementsprechend auch ihre Antwort, doch Arranges Kommentar hielt sie von weiteren Verteidigungen ab.
    "Ihr habt Recht" bemerkte sie. "Jemand der so misstrauisch ist, ist es nicht wert.
    "Und ich will hier raus. Ich glaube kaum, dass wir hier richtig ind. Die Höhle scheint nicht an der Erdoberfläche zu liegen, ansonsten hätte sich kein Wasser angesammelt. Vielleicht sollten wir einfach zurück gehen. Oder einfach mal nach den Urheber dieser Probleme Ausschau halten. Ich glaube kaum, dass er sich in dieser Höhle aufhalten wird. Wenn schon, dann tiefer.Und ich glaube nicht, dass er mit sich reden lassen wird.
    Also sollten wir uns auf einen Kampf vorbereiten."

  4. #224

    Höhle unter der Festung

    Juan hatte sich zum Glück von den beiden abgewandt, so sahen sie wenigstens nicht, wie der Agent die Augen verdrehte. "Misstrauisch zu sein ist mein gutes Recht, schließlich wollt ihr mich auch tot sehen, das sind eure Worte...", bemerkte er beiläufig, nichts von Namsys Wandlung wissend, und ging ein paar Schritte. 'Ich glaube nicht, dass er mit sich reden lassen wird' äffte er in Gedanken die Bretonin nach. Na sowas, das wäre ja wirklich eine sowas von große Überraschung, wenn er mit sich nicht reden ließe. Der Rothwardon hatte wieder einen markigen Kommentar auf der Zunge, aber im Gegensatz zu vorhin beherrschte er sich. Ein wenig orientierungslos ging er mit langsamen Schritten tiefer in die Höhle hinein und an die beiden Gänge heran und spähte etwas desinteressiert hinein.

    Der linke Gang war nicht besonders einladend, überall lag Geröll herum und etwas weiter hinten glaubte der Agent das Ende zu sehen. Der Rechte jedoch war da von ganz anderem Kaliber. Die leuchtenden Pilze fehlten vollkommen, stattdessen waren viele brennende Kerzen auf dem Boden und auf Felsvorsprüngen aufgestellt und sorgten für eine helle Beleuchtung, welche vom Katakombenzugang nicht zu sehen gewesen war. Etwas neugierig trat er näher. 'Ich glaube kaum, dass er sich in dieser Höhle aufhalten wird', dachte der Agent süffisant an Tantchens Worte. Das hier sah ihm ganz anders aus, und er wollte schon in den Gang hineingehen, als sich sein Instinkt meldete. Einmal 'gebrandmarkt' reicht. Er blickte sich in der Höhle um, und tatsächlich, dort oben in einiger Entfernung hing ein seltsames Gebilde an der Decke, von dem ein Seil wegführte, welches genau über seinem Kopf in einer Metallöse an der Höhlendecke endete. Langsam ging sein Blick zu Boden. Mit beiden Füßen stand er vor einem dünnen, quer über den Gangboden gespannten Strick. Mit triumphierenden Gesichtsausdruck trat der Agent an die Höhlenwand zur Seite und schnitt kurzerhand den Strick mit einem Schwertschwung durch. Das Gebilde, welches sich als demolierter Wasserspeier entpuppte, sauste nach unten und schwang genau über die Stelle, an der Juan gerade eben noch gestanden hatte. Langsam und mit weitläufigen Bewegungen schwang die Statue schließlich aus und blieb so hängen. Mir reicht es langsam mit diesen feigen Angriffstechniken in Form von Fallen. Der Nekromant musste ganz nah sein, das spürte er auch ohne Kenntnisse von Magie. schließlich würde wohl kaum ein normaler Beschwörer hier unten den Zugang mit Fallen präparieren und Kerzen aufstellen. Juan hob das Schwert in Abwehrpose und schlich, bedächtig einen Schritt vor den anderen setzend, in den Gang hinein. Seine Arme schmerzten nur noch gering, aber dem Treiben hier musste ein Ende gesetzt werden.

  5. #225
    Die Worte Juans irritierten Namsy erneut. Warum sollte sie ihn umbringen wollen?
    Und vorallem: Wann hatte sie das gesagt?
    Da sie von dem Rothwardonen keine gescheite bzw. höfliche Antwort erwartete, wandte sie sich an Arranges.
    "Habe ich das wirklich gesagt? Und wann?"
    Dabei blickte sie sich Gedanken verloren in der Höhle um. "Ich weiß immer noch nicht recht, was her passiert. Aber anscheinend gibt es hier Nekromanten, die wir umbringen müssen. Ihr müsst mir jetzt nicht die ganzen Zusammenhänge erklären, aber was Euren...'Freund' angeht...was hat er?"

  6. #226

    Höhle unter der Festung

    Arranges beobachtete die Aktion des Agenten und schaute dann zu der Bretonin, als sie das Wort an ihn richtete.

    Er winkte mit einer müden Geste ab. 'Er wird wohl etwas auf den Kopf bekommen haben und paranoid scheint er auch zu sein... Aber nun bleibt hinter mir...' Mit diesen Worten ging er an Namsy vorbei und lief mit bedächtigen Schritten dem Rothwardonen nach.

    Immer eine Hand auf dem Griff seines Schwertes, schlich er dem Agenten nach, während er sich immer wieder umschaute, damit er keine Falle auslöste. Mit der verletzten, aber freien Hand tastete er an seinem Gürtel. Verdammt wo ist diese dämliche Phiole... Seine Finger glitten weiter, bis sie schließlich über das kühle Glas eines kleinen Fläschchens strichen. Ahh... die werde ich brauchen, ist nur fraglich, ob der Inhalt noch ausreichend ist. Er zog die Flasche aus seinem Gürtel und hob sie gegen das matte Licht, das in der Höhle herrschte. ... Das Daedroth in der Bibliothek war völlig unnötig... Zu viele Resourcen habe ich für diese Beschwörung gebraucht und nun reicht es nichteinmal mehr für einen halb so starken Zauber... Mit verärgertem Gesichtsausdruck ließ er die Phiole wieder unter seinem Umhang verschwinden. Dann schaute er auf und korrigierte seinen Abstand zu Juan... während er seinen Gedanken nachging, hatte er seinen Gang unbewusst beschleunigt und ließ sich jetzt wieder auf gut 10 Schritte zurückfallen. Wenn der Agent eine Falle übersieht, erwischt sie mich möglicherweise auch noch...

    Der Kaiserliche blickte sich suchend nach der Bretonin um und blieb einen kurzen Moment stehen. Für die Dauer eines Liedschlags meinte der Nekromant eine Gestalt ganz hinten in der großen Höhle, aus der sie gekommen waren, hin und her huschen zu sehen... Ich sehe schon Geister... Dachte sich Arranges und musste bei diesem selbssarkastischen Gedanken schmunzeln.

  7. #227

    Höhle unter der Festung

    Namsy folgte Arranges, als er ihr zuwinkte. Sie vertraute ihm und das tat sie relativ selten. Interessiert betrachtete sie, wie er eine kleine Phiole hervorzog und diese betrachtete. In ihrer Neugier hätte sie ihn beinahe gefragt, was darin sei, als sie ein Geräusch hinter sich hörte. Es war sehr leise.
    Als sie sich umdrehte, sah sie jemanden in der Höhle, der allerdings gleich darauf wieder verschwand. Mit schnellen Schritten ging sie auf Arranges zu. "Habt Ihr das auch gesehen? Das war bestimmt einer dieser Nekromanten. Aber warum versteckt er sich? Warum greift er nicht an?"
    Kaum hatte sie das gesagt, als sie auch schon das Stöhnen eines Untoten hinter sich vernahm. "Ich ollte wohl besser meinen Mund halten, nicht wahr?"

  8. #228

    Höhle unter der Festung

    Der Agent war weitergeschlichen, die beiden hinter sich gar nicht beachtend. Selbst die Initiative ergreifen, darauf kommen sie ja nicht. Sich mit unnützen Geschwätz aufhalten, ja das können sie. Wirklich ernst nehmen sie mich auch nicht, aber das soll nicht meine Sorge sein. Wer hat mich je schon einmal verstanden. Vorsicht, Juan, verfall' jetzt nicht in Selbstmitleid, sondern konzentrier' dich auf den Weg. Der Feuerball vorhin ist genug gewesen. Mit wachen Augen sondierte Juan den von Kerzen erleuchteten Weg vor sich nach weiteren Stolperdrähten oder anderen Fallen. Nichts zu entdecken.
    Ihm entging dann auch das Innehalten von Arranges und Tantchen hinter sich nicht, und er hielt ebenfalls an. Sein Blick erhaschte eine Gestalt, und dann drangen die Geräusche an sein Ohr. Ein Untoter hinter ihnen? Wen hatte er übersehen? Wo hatte er sich versteckt? Ihnen war bestimmt jemand gefolgt. Jetzt konnten sich die beiden wenigstens nützlich machen und ihm den Rücken freihalten. Der Rothwardon packte das Schwert fester und setzte sich wieder in Bewegung, tiefer in die Höhle hinein und den Kerzen folgend, weg von dem Beschwörer, der Bretonin und dem Untoten. Er bog um die nächste Ecke und schon war er aus dem Blickfeld. Und stand allein in einem großen Raum.

    Alles hier erinnert an die Höhle ganz zu Anfang, nur es gab einen Unterschied. Überall standen Tische, waren Teppiche aufgehängt oder ausgelegt und Kerzen waren plaziert. Auf den Holztischen lagen Totenschädel, diverse Bücher und Alchemiegerätschaften, an die Wände waren seltsame Symbole mit roter Farbe (zumindest hoffte Juan, dass dies Farbe war) gemalt, ebenso auf dem Boden. In der Mitte der großen Höhle fand sich auch wieder ein großes Pentagramm, diesmal allerdings nicht in roter Farbe wie vor einiger Zeit bei der Untotenbeschwörung oben in der Festung, sondern dieses war in sehr dunklem Grün gemalt. Alles in allem würde dieser Teil der Höhle sehr wohnlich wirken, wenn zwei Dinge nicht gewesen wären: zum einen die Totenschädel, welche überall verteilt waren und zum anderen der kahlköpfige Mann, der hinter dem Pentagramm stand und Juan böse grinsend anstarrte und der dem Agenten nur allzu bekannt war.

    Juan kam langsam näher, das Schwert in Abwehrposition vor sich haltend. Vor dem Rand des Pentagramms hielt er an. Man wechselte kein Wort, es herrschte Stille. Letztendlich durchbrach sie der Nekromant mit leiser Stimme. "Nun, ich wunder mich, dass ihr hier heruntergekommen seid, Agent. Ist es nicht euer Ansinnen gewesen, zu flüchten? Ohne euren Auftrag erfüllt zu haben? Die Frau, ihr erinnert euch? Ich sehe den Dolch noch an eurem Gürtel, also habt ihr den Auftrag wohl nicht ausgeführt. Wie ungehorsam. Aber ich habe Respekt vor euch. Was genau hat denn mit meiner Falle nicht gestimmt dass ihr sie überlebt habt?". Mit spöttischem Blick musterte der Mann Juan von oben bis unten. Deutliche Brandspuren waren überall an seiner Rüstung zu sehen, ebenso die mit Blasen beschlagenen Unterarme und das notdürftig vom Ruß befreite, immer noch nasse Gesicht. Der Agent schwieg. Er wusste, auf was dies hier hinauslaufen würde. Entweder würde er den Nekromanten vor sich jetzt auf der Stelle töten oder er würde selbst dran glauben müssen. Er war kein Mörder, das redete er sich immer und immer wieder ein. Aber Notwehr war erlaubt. Dies hier war eine Bedrohung seines Lebens, und er würde kämpfen. Kämpfen um zu überleben.
    Der Nekromant erhob wieder seine Stimme, als er bemerkte, dass der Rothwardon keine Anstalten machte, sich zu bewegen oder etwas zu erwidern. "Nun, ihr wisst, dass ich euch jetzt so nicht mehr gehen lassen kann. Da bin ich mir sicher. Eure beiden Freunde sind zurzeit zumindest beschäftigt, wenn nicht schon tot. Somit kann ich mich ganz euch widmen. Aber ich überlasse euch den ersten Zug....", meinte der Totenbeschwörer süffisant und verschränkte lässig die Arme. Mach jetzt keinen Fehler, Juan, hier ist etwas faul. Aus Reflex trat er einen Schritt auf den Nekromanten zu, aber sofort begriff er, dass er den Fehler schon begangen hatte, denn sein Fuß setzte im Inneren des großen grünen Pentagramms auf, welches zwischen ihm und dem Nekromanten lag. Juan blickte zu Boden, und schon hörte er den Totenbeschwörer schallend lachen....

  9. #229

    Höhle unter der Festung

    Arranges wandte sich wieder um. Um dem Agenten zu folgen, aber dieser war nirgends in dem Gang vor ihm zu sehen... Wohin ist er... ?

    Als die Bretonin ihn dann plötzlich ansparch zuckte er zusammen. Er drehte sich um, ließ aber die Frage der Bretonin nach der Dezimierung ihres Rededrangs unquittiert. Stattdessen schob er sie sachte beseite und stellte sich vor sie. Angestrengt blinzelte er in das schwache Glimmen, das von den Pilzen ausging... Und plötzlich war der Zombie heran. Eine Missgeburt, wie sie Arranges nie zuvor gesehen hatte. Von den Umrissen her war es ein normaler Zombie, aber diese Kreatur hatte Bocksbeine wie ein Pferd und sprintete auf ihnen den Gang entlang. Aber als ob das noch nicht genug wäre, hatte sie anstatt normaler Arme die Branken eines Bärs an jede Schulter genäht bekommen. Das menschliche Gebiss mit den Mahlzähnen wurde durch einzeln eingesetze Reißzähne eines Wolfes ausgetauscht. Aber um die kaum noch menschliche Bestie noch abstoßender zu machen, wurde ihr Torso von unzähligen Scherben eines Dreughtpanzers, wie die helle Hautfarbe verriet, bedeckt. 'Was zur Hölle ist denn das?!' War alles was Arranges noch hervorbrachte, als er sich zur Seite schmiss und dabei Namsy mit sich zog, Da der entstellte Zombie schon nach ihnen hieb.

    'Bleibt liegen und rührt euch nicht!' Etwas ungelenkt richtete sich der Kaiserliche auf. Mit lautem Gereusch fuhr seine Silberklinge aus der Lederscheide und richtete sich mit der Spietze gegen den Zombie, der keiner mehr war. Die Kreatur sah in aus blutroten Augen an... Und mit einem Ruck, gefolgt von einem klagenden Brüllen, schnellte das Ungeheuer vor. Die klauenbewähreten Bärenbranken zuckten nach vorn und ferfehlten Arranges nur um Haaresbreite, der im letzten Augenblick einen Schritt zurück trat. Doch der Beschwörer hatte keine Sekunde um zu Atem zu kommen, den der nächste Hieb folgte direkt auf den ersten. Arranges versuchte diesen Schlag zu parrieren. Und tatsächlich, der angreifende Arm wurde durch das Schwert abgelenkt und ging ins Leere, aber dafür wurde der Nekromant auch entwaffnet. Die Kraft, die das Monster in seinen Schlag gelegt hatte, war mehr als übertrieben und prellte dem Kaiserlichen das Kurzschwert aus der Hand. Bis fast zum Heft grub es sich in die gegenüberligende Wand.

    Was ist das? Soetwas habe ich noch nie gesehen... diese Mönche sind sogar für meinen Geschmack richtig krank... wobei ich die Machart dieser Kreatur gern gewusst hätte... Nein! Konzentrier dich auf den Kampf, sonst könnte er übel für dich ausgehen... Entschlossen zog der Kaiserliche seine magischen Essenzen zusammen und ballte sie in seiner Hand... mit einem dumpfen Gereusch stach eine Flamme aus seiner Hand. Er richtete seine in Feuer gehüllte Hand gegen den Zombie, der mitten in seinem nächsten Schlag erstarrte. Soo, du magst also kein magisches Feuer... na dann, lass es dir schmecken! Ein grellgelber Strahl schoss aus den gespreizten Fingern und traf die Kreatur vor ihm mit voller Wucht... Doch der mächtige Feuerzauber, den Arranges bei vielen starken Gegnern oft mit Erfolg einsetzte, bewirkte hier offenbar gar nichts. Die Bestie stand mitten in dem Strahl aus sengender Hitze und hielt stand. Nach wenigen Sekunden war der Zauber auch schon wieder vorbei. Rus färbte das Antlitz der Kreatur schwarz, aber sonst schien sie keinen äußeren Schaden genommen zu haben. Arranges stutze. Was zum... du solltest verrecken... genau wie jene, die dich erschaffen haben! ... ... ... 'Stell dir vor: Jene, die mich geschaffen haben schirmten mich gegen jegliche Angriffe durch Magie!' 'Wer spricht da?!' Rief der Nekromant und blickte dem lauernden Gegner in die unheimlich schimmernden Augen. Seine zerrissenen Lippen bewegten sich, doch kein Laut kam über seine sie, stattdessen schien eine lange dünne hoch erhitzte Nadel durch die Schädeldecke des Kaiserlichen zu fahren und dann hörte er wieder diese Raum und Zeit zerüttende Stimme, die er gerade schon einmal in seinem Kopf hörte: 'Ich werde dich töten, ohne meine physischen Kräfte zu nutzen... denn das erscheint mir nicht fair. Ihr Menschlein seid so schwach... es wundert mich, dass ihr es überhaupt geschafft habt, ganz Tamriel zu erobern... Doch eure Gesten sind groß, euer Ass ist die Masse und euer Schwert ist die Zunge. Ich weiss um eure Kunst, anderen nur durch Worten euren Willen aufzuzwingen... wer euch dennoch wiedersteht wird von den Massen eurer Legionen überrannt... Ich sage dir das, um euch Kaiserlichen eure Unfähigkeit vor Augen zu führen und damit ich einen Grund habe dich hier und jetzt zu vernichten. Aber zuvor will ich dir ein Geheimniss verraten: Ich bin eigentlich nur eine gefangene Seele, die in diesem Körper steckt. Genau genommen bin ich ein Dämon, geboren aus den Wassern Oblivions. Ein sehr mächtiger Dämon, diese mehr oder weniger fähigen Nekromanten dieser Festung haben mir eine Hülle, diese Hülle, angeboten, damit ich meiner liebsten Beschäftigung, dem Verzehr von Gedanken anderer Lebewesen, in eurer Welt nachgehen kann... Doch genug geschwatzt... nun ist es für dich an der Zeit zu Gehen! Während die Stimme wie ein Feuerwerk in seinem Kopf wütete, breitete sich eine grässliche Hitze langsam aber stetig in seinem ganzen Körper aus.

    Ich muss etwas tun, aber was, wie kann ich diesem... Ding zu Leibe rücken... 'Nicht doch, egal was du tust, du kannst mir nichts anhaben Menschlein, ich weiss sofort was du vorhast, noch bevor deine Gedanken eine für dich greifbare Form angenommen haben.' Die Hitze ließ die Gliedmaßen des Kaiserlichen taub werden und seine Beine begannen zu zittern, als wäre plötzlich die Altersschwäche in ihn gefahren. 'Na? Wie fühlt es sich an, seiner Kräfte beraubt zu werden. Ich werde dir deine Lebensgeister aussaugen... aber um für mich dabei den größtmöglichsten Spaß zu erzeugen, werde ich es sehr langsam tun... Seine Beine knickten ab und er stürzte vronüber und lag nun mit dem Gesicht seitlich auf dem Felsen. Wellen aus Kälte und Hitz zogen durch seinen Körper und beide standen in so krassem Kontrast zueinander, dass der Schmerz die Nerven, die ihn übertrugen zu zerreissen schien. Er krümmte sich vor Schmerz auf dem Boden und umklammerte mit beiden Händen seinen Kopf. Sein Leib zitterte und seine Glieder krampften, es war ihm unmöglich sich zu wehren. Vor ihm stand die widerliche Kreatur mit einem siegessicheren Lächeln auf dem entstellten Mund und blitzenden Augen. Sie musste nur einmal ausholen und der Nekromant wäre tot gewesen, doch der Dämon zog es vor sich in das Denken von Arranges zu fressen und somit dessen Verstand zu vernichten.

    ... So wirst du mich nicht... töten können, ich weiss schon... wie... ich dir den Wind aus den Segeln nehmen kann... Er konzentrierte sich um den Versuch zu starten, die tötliche Dämonenkreatur zu zerstören. Für die Dauer weniger Liedschläge ballte der Nekromant die letzten kläglichen Reserven, die sein Körper noch hergab. 'Was treibst du da? Was wird das?! Doch die kranke rasselnde Stimme, die ihn zuvor wie eine Weltenzertrümmernde Zeitkaskade traf, verlor mehr und mehr an Festigkeit, je weiter Arranges sich auf die Formel konzentrierte. Er ging nicht auf die leeren Drohungen des Gedankenwandlers ein... plötzlich ließ er die Formel wirken und eine schmerzender Druck machte sich im Kopf von Arranges breit und drohte ihn zu sprengen, dann wich der Druck in die Arme und Beine und den restlichen Körper. Ein Prickeln lief über die Haut des Beschwörers. Unzählige Informationen über Leben, das sich in seiner unmittelbaren Nähe befand, überschwemmten den Verstand von Arranges, alle Gedanken wurde wie in einer großen Flut ertränkt.

    Zurück blieb nur die Leere... eine angenehme Leere. So, nun bin ich wieder allein mit meinen Ideen! Dachte der Nekromant triumphierend. Vor ihm verharrte immer noch der reichlich missgestaltet Leib, der dem Dämon als Hülle gedient hatte. Doch der Körper wollte der dunklen Kreatur aus Oblivion nicht mehr gehorchen wie es schien. Abgehackte Bewegungen und unflüssige Schwünge, war alles, was dies Missgestalt noch hinbekam. 'Nunja, ich will nicht behaupten, dass du ein schwacher Gegner warst, aber sich nur auf eine Art des Kampfes und dazu noch eine so riskante Form davon zu versteifen ist ziemlich dämlich... dabei dachte ich immer Dämonen wären verschlagene und höchst intelligente Geister. Aber nun muss ich meine Meinung von euch wohl etwas korriegieren: Verschlagen seid ihr sehrwohl, aber mit der Intelligenz habt ihr es wohl nicht so gut getroffen...' Sagte der Kaiserlich herablassend, als er sich wieder aufgerichtet hatte und seine Montur ordnete.

    'Ich werde dir nun zeigen, wie ich dich durch Zerstörung deiner physischen Hülle mittels Magie nach Oblivion zurückschicken werde...' Arranges zog wieder die kleine Phiole unter seinem Umhang hervor, entfernte den kleinen Korken ab und kippte sich den letzten Rest in den Mund. Er schluckte und kurz darauf fühlte er sich wie neu geboren, die Magische Energie sprudelte gerade zu aus der Haut... aber bei der geringen Menge hielt dieser Zustand nicht lange, Arranges musste sich beeilen. Der Kaiserliche verlor keine Zeit, er murmelte unverständliche Worte und hielt den unverletzten Arm von sich gestreckt und schien in der Luft etwas zu greifen, was gar nicht da war, aber wie aus dem Nichts hielt der Kaiserliche plötzlich eine daedrische Klinge in der Hand. Er hob die Schneide, holte aus und legte alle verfügbaren Kräfte in den nun geführten Streich. Das Schwert fuhr durch den Leib der Kreatur, wie ein heißes Messer durch Butter gleitet. Doch kein Laut kam über die Lippen des Monsters, auch machte die Missgeburt keine Anstalten umzufallen, lediglich die glühenden Augen verloren langsam an Farbe. Die Klinge schnitt so tief ein, dass Arranges das beschworene Schwert nach wiederholtem Rütteln nicht freibekam. Er löste den Zauber und sofort quollen die Eingeweide verschiedenster Geschöpfe aus dem offenen Leib hervor. Blut drang aus dem langezogenen Loch und kurzdarauf sackte die Gestalt zusammen. Nichts kündete mehr von der Anwesenheit des bösen Geistes, der dieser Kreatur noch vor wenigen Augenblicken innewohnte.

    Zufrieden blickte Arranges auf das Blutbad, das er veranstaltet hatte und drehte sich zu Tantchen um, streckte ihr die Hand hin und sagte mit berühigender aber etwas zitternder Simme: 'Kommt, er ist tot.'

  10. #230
    Während des Kampfes hatte sich Namsy die Hände vor die Augen gehalten. Sie konnte nur die Geräusche hören und das war genug. Ihr Magen fühlte sich mehr als flau an.
    Der Kampf schien endlos zu dauern, nur ein-zwei Mal fühlte sie die Hitze heraufbeschworener Feuermagie. Ihre Gedanken schienen an ihre Kopfhöhle zu pochen und erst, als Arranges beruhigend zu ihr sprach, hob sie langsam den Kopf, nur allmählich begreifend, das es vorbei war. Ängstlich starrte sie auf die Überreste der Kreatur. "Wisst Ihr," sagte sie wie betäubt, "mein Meister war auch ein Nekromant. Er war einmal hier. Und er sagte, dass sie schreckliche Dinge täten- aber sowas...so viele Kreaturen...verstümmelt." Dann sah sie Arranges an, die Direktheit ihres Blickes verwirrte sie selbst. "Aber Ihr habt Recht. Gehen wir weiter. Der Rothwardone muss hier irgendwo sein. Falls sie ihn nicht schon gefressen haben". Sie kicherte.
    Leise folgte sie dem Gang. "Wohin führt das hier? Und...habt Ihr Euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, was ist, wenn wir den Verurschacher des Ganzen finden? Wir können dann doch nicht weglaufen. Ich kann nicht gut kämpfen. Und auch keine Magie anwenden. Aber einen Zauber kann ich. Einen. Doch ich weiß nicht, was er bewirkt."
    Der Gang wurde von Kerzen erleuchtet, die seltsam verkrümmte Schatten auf Namsys vernarbtes Gesicht warfen.
    Auf einmal horchte sie auf. "Habt Ihr das gehört? Da hat jemand gelacht. Irgendwo. Weiter vorne. Und es riecht hier ziemlich modrig. Noch ein Nekromant?"

  11. #231

    Höhle unter der Festung

    Noch ehe Juan reagieren konnte, explodierte um ihn herum die Welt in abertausenden von Blitzen. Sein Fuß war wie am Boden festgenagelt, und eine schier übermächtige Kraft zog ihn in den Bannkreis. Schon stand er plötzlich mit dem Rest seines Körpers in dem Kreis, dies alles geschah nur in dem Bruchteil einer Sekunde, dem Agenten aber kam es wie eine Ewigkeit vor. Er fand sich auf Knien wieder, das Schwert lag neben ihm. Mühsam rappelte er sich auf, die Waffe dabei aufhebend, und blickte sich um.
    Der Nekromant lachte immer noch schallend. "Und da behauptet man, ihr Agenten wärt so schlau und gerissen. Ein Schritt und er ist gefangen.". Der Mann prustetet los, als Juan seine Hand gegen den Bannkreis drückte, diese aber sogleich wieder zurückzog, als Funken schlugen. "Glaub mir, du nichtbegabtes Individuum kommst aus diesem Kreis nicht heraus. Deine Freunde können dir nicht helfen, du bist dem Untergang geweiht...". Der Kahlköpfige redete noch weiter irgendwelchen machterfüllten Kram, der Agent jedoch hörte gar nicht mehr zu, sondern rügte sich in Gedanken selbst. Was bist du dumm, Juan, was bist du dumm. Vorher schaust du noch auf diesen seltsamen Bannkreis, schwörst dir nicht hineinzugehen, und kaum erblickst du diesen Mann, vergisst du das alles wieder. Du weißt doch, wie gerne er Fallen benutzt. Jetzt hat er mich in der Hand..., und er kehrte mit seiner Aufmerksamkeit in die Wirklichkeit zurück und hörte dem Nekromanten wieder zu. Dieser schloss gerade: "...und somit werde ich euch jetzt erledigen, aber nicht ohne Spass dabei zu haben. Das wird ein Fest....", lachte er, drehte sich um und und schien sich zu konzentrieren. Er konzentrierte sich lange. Zu lange für Juans Geschmack, er glaubte sogar, den Totenbeschwörer leicht zittern zu sehen. Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut..., dachte der Rothwardon und griff die Waffe gerade fester, als plötzlich allmählich die ganze Höhle zu beben begann. Es wurde immer stärker, Schutt regnete von der Decke und die Gerätschaften ringsum klapperten laut aneinander. Juan ging in die Knie, um sich besser halten zu können, und plötzlich tat sich in der Mitte des Pentagramms ein Loch auf....

    Juan starrte wie gebannt auf dieses Loch im Boden, aus dem langsam eine seltsame Kreatur emporstieg. Der Kopf erinnerte an dem eines Orks, war aber mindestens 2 mal so groß und steckte unter einem kappenartigen Metallhelm. Die Augen waren nicht vorhanden, stattdessen waren an dieser stelle nur blutige Höhlen. Der Oberkörper, welcher nun erschien, war überdimensioniert muskelbepackt und darum spannte sich ein rostiges und blutiges Kettenhemd, bei welchem an manchen Stellen große Löcher klafften. Dadurch sah man poröse und leicht durchsichtige Haut, welche den teilweisen Blick auf die Innereien des Monsters zuließen. Die Arme schienen ebenfalls nur aus Muskeln zu bestehen und waren an den Oberkörper ganz offensichtlich angenäht worden, und in der rechten hand hielt die Bestie eine riesige Streitaxt; Blut klebte ebenfalls daran. Die Beine und Füße schließlich steckten in dicken Plattenpanzern. Die Kreatur schwebte einige Zentimeter über dem Loch. Die Höhle bebte noch, als sich das Tor zur Unterwelt schloss, und als es endlich verschwunden war, hörte das Rütteln abrupt auf und die Kreatur krachte mit beiden Beinen auf den Höhlenboden, ging leicht in die Knie und erhob sich dann ganz langsam, ebenso wie Juan. Dieser blickte nach oben, denn das musste er, wenn er der Kreatur ins Gesicht schauen wollte.
    Der Agent war an sich schon nicht klein, aber die Kreatur vor ihm überragte ihn um einen geschätzten Meter. Ich glaube jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, die Götter um Hilfe anzuflehen..., dachte Juan schon leicht panisch und wich instinktiv langsam zurück. Die Kreatur brüllte laut in seine Richtung und schwang die Axt hin und her; dies wurde nur von dem lachen übertönt, welches der Beschwörer von sich gab. "Das wird ein Fest....", rief dieser leicht außer Atem und setzte sich auf einen Stuhl in der Nähe; dort sah Juan, wie der Mann ein paar Phiolen einnahm, gefühlt mit blauer Flüssigkeit. Dieser Dreckskerl fühlt seine magischen Vorräte wieder auf...., schoss es Juan durch den Kopf, aber dann war seine Aufmerksamkeit wo ganz anders.

    Dieses orkähnliche Monster kam mit schweren Schritten auf ihn zu und holte mit seiner Axt aus. Ansatzlos hieb es auf Juan ein. Dieser duckte sich, aus seiner Starre erwacht, weg und flüchtete den Rand es Bannkreises entlang, sodass er jetzt hinter dem Monster stand. Dieses jedoch hatte sich bereit umgedreht und ihn wieder fixiert. Abermals schlug es zu, und diesmal blieb Juan keine andere Möglichkeit als zu blocken. Die Axt traf das Schwert, Juan hielt die Waffe mit beiden Händen, sonst wäre sie ihm aus der Hand gerissen worden. Ein Wunder, dass es sie nicht zerteilt..., dachte er blitzschnell, als er abermals krachend einen Schlag parierte. Funken sprühten, und Juan befand sich die ganze Zeit in der Rückwärtsbewegung. Seine Arme schmerzten ob der Anstrengung, und als er wieder eine Attacke abblockte, tat sich eine kleine Pause auf. Diese versuchte Juan zu nutzen und stach mit dem Schwert zu. Er zielte auf eine Stelle, welche nicht vom Kettenhemd bedeckt war, und schon fuhr die klinge bis zum Heft in den Körper der Kreatur hinein. Sie brüllte laut vor Wut, sodass die Höhle abermals zu beben schien...

  12. #232

    Höhle unter der Festung

    Arranges drängte an der Bretonin vorbei und lugte vorsichtig um den Knick, den der Gang bedeutete. Eine seltsame Szenerie bot sich ihm. Der Agent stand in einem wohnlich eingerichteten Raum, vor ihm stand ein Mann in einer Mönchskutte mit Glatze, der sich an irgentetwas lauthals lachend erfreute. Dann erkannte der Kaiserliche den Bannkreis auf dem Boden... Verdammt, dieser Nekromant hat Juan gefangen...

    Für einige Augenblicke herrschte tiefe Stille, dann begann die Höhle zu beben und die Fläche vor den Füßen des Agenten leuchtete auf. Eine schwere massige Gestalt erhob sich innerhalb des Pentagramms direkt vor Juan. Von der Statur her erinnerte das Geschöpf an einen Zentaur, war aber von den Umrissen her massiger. Was für ein kranker Geist muss all diesen Nekromanten innewohnen, dass sie deartige Monster beschwören können... Aber egal, ich werde dem Einhalt gebieten.

    Arranges drehte sich zu Namsy und sagte leise als Antwort auf ihre Frage: 'Es würde mir schon genügen, wenn ihr danach schauen würdet, dass meine Wunden mich nicht umbringen, dieser Sack Mist auf zwei Beinen dort wird es jedenfalls nicht schaffen...' Und damit rannte er los. Sein Silberlangschwert musste er zurücklassen, da der Fels es nicht mehr freigab. Wie zuvor beschwörte er sich eine Klinge und zog mit der freien Hand die Schriftrolle für den Lich hervor...

  13. #233

    Höhle unter der Festung

    Juan riss an dem Schwert, aber es schien festzustecken. Sei es drum, solange das Vieh nur umkippt..., dachte er dabei, wurde aber sogleich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, und dies wortwörtlich. Der Agent sah die Pranke aus dem Augenwinkel heranfliegen, konnte aber nicht mehr ausweichen. Die flache, von Muskel gewölbte Hand traf ihn mit voller Wucht und schleuderte ihn zur Seite. Er wartete darauf, Knochen knacken zu hören, aber dies blieb aus, und er prallte mit dem Rücken gegen den Bannkreis. Blitze stoben auseinander und Juan prallte von der Wand aus Magie ab auf den Boden. Ihm schmerzte jeder Knochen und jeder Muskel im Körper, und in seinem Mund sammelte sich Blut. Der Agent spuckte aus und erhob sich schwerfällig. Der Kreatur unterdessen zog das Schwert aus seinem Bauch als ob es einen Gürtel ablegen würde und schleuderte es beiseite. Knisternd prallte es gegen den Bannkreis und klirrend dann zu Boden. Juan fixierte seine Waffe, und schaute dann auf das Ungetüm. Dieses kam wieder auf ihn zu, die Axt erhoben. Juan schnellte in dem Moment vor, als die Axt niedersauste, und krabbelte mehr schlecht als recht durch die Beine des Monsters hindurch. Die Waffe vor Augen rannte er darauf zu, als er aus dem Augenwinkel Arranges erblickte, wie dieser auf den Nekromanten zustürzte. Seine Absichten waren klar. Er wollte schreiben, dass er dies nicht tun sollte, aber sein Mund war voller Blut, sodass er nur einen Schwall der roten Flüssigkeit hervorwürgte und ausspuckte. Hinter ihm drehte sich bereits die Kreatur mit erhobener Axt herum, aber Juan wollte nur noch Arranges warnen....

  14. #234

    Höhle unter der Festung

    Sie konnte nichts sagen, da rannte Arranges auch schon wieder an Namsy vorbei, in Richtung des kleinen Raumes, der vor ihnen lag.
    Sie selbst blieb zurück, betrachtete nur den Nekromanten und die Kreatur, sowie den gefangenen Juan, der von dem Monstrum bearbeitet wurde.
    Die Ruhe und Selbstsicherheit des Nekromanten gefiel ihr gar nicht, er sollte nicht so seelenruhig dort stehen.
    Sie wusste, wie anstrengend es war, einen Untoten zu beschwören, selbst Meister wirkten nach der Beschwörung ein müde-aber der hier, er schien gar nichts zu fühlen.
    Gerade wurde Juan niedergeschlagen, als Arranges auf den Nekromanten zupreschte, was Namsy ebenfalls beunruhigte, vielleicht war er noch gefährlicher, als es im Moment aussah. Juan schien ihre Vermutung zu bestätigen, denn kurz schien es so, als ob er Arranges etwas sagen wolle.
    Nun setzte auch Namsy sich in Bewegung...

  15. #235

    Höhle unter der Festung

    Arranges stellte sich breitbeinig vor den glatzköpfigen Nekromanten. 'So alter Mann, hier endet dein Leben... Und ich werde die Ehre haben dir deinen Abgang zu erleichtern, solltest du dich gegen das Unausweichliche stämmen wollen.' Arranges grinste breit, als er die etwas hilflos wirkende Mine sah, die sich auf dem Gesicht des Beschwörers formte.

    'Was habt ihr vor? ... Arranges, du willst doch niemanden töten, der dir so vieles beigebracht hat?' Arranges wusste, dass ihm kaum Gefahr drohte, da der Mönch nach einer so gewaltigen Beschwörung seine Kräfte erst wieder regenerieren musste. 'Pass auf alter Mann! Der einzige, der im Stande war, meine Fähigkeiten richtig zu fördern, habt ihr draußen im Wald in seiner eigenen Hütte gefangen... das alleine wäre ein Grund euch in tausend Stücke zu zerfetzen... Aber wisst ihr was, jetzt wo ihr so hilflos seid, werde ich das hier nicht brauchen.' Damit ließ er die Schriftrolle wieder unter seinem Umhang verschwinden.

    Leises Gemurmel ging von dem Kaiserlichen aus und als er endete wurde seinen nun freie Hand von eisigem Blau umhüllt. Er ging einige Schritte auf den Mann im Mönchsgewand zu und streckte seine zaubernde Hand nach dem Hals des Nekromanten aus. 'Eigentlich würde es mir mehr Spaß bereiten, wenn du in meiner Feuermagie verkohlen würdest, aber das Element Eis finde ich genau so spannnen...' 'Aber Arranges ihr könnt doch nicht...' Seine Worte wurden erstickt. Der Meister dieses Nekromantenrings war so gebannt von dem Auftreten des Kaiserlichen, dass er sich nicht wehrte. Er ruderte lediglich wild mit den Armen in der Luft, aber der Arm von Arranges war schneller und schon packte ihn die zaubernde Hand am Hals und drückte zu. Es dauerte keine 5 Sekunden, da kippte der Mönch mit vereister Kehle nach hinten. Als er auf dem Boden aufschlug brach das vereiste Gewebe und die durch den Schockfrost spröde gewordenen Knochen. Der Kopf trennte sich vom Rumpf. Dampfseulen stiegen auf, als sich das noch warme Blut durch das Eis arbeitete.

    Ohne erkennbare Emotion blickte Arranges auf den Toten nieder... die beschworene Klinge in seiner Hand verging in einem zarten Windhauch, als er den Zauber löste.

  16. #236

    Höhle unter der Festung

    Juan verfolgte gebannt Arranges Handlung, er wollte schreien, dass er es nicht tun sollte, aber selbst wenn er einen Ton herausgebracht hätte, dies wäre von dem Gebrüll des Monstrums hinter ihm übertönt worden. Der Nekromant schlug kaum auf den Boden auf, als das Pentagramm zu flackern begann. Scheinbar wurde der Bannkreis nur von dem Nekromanten aufrecht erhalten, und dies scheinbar ohne weitere Mühe. Jetzt aber, wo er tot war, existierte diese Quelle der Macht nicht mehr. Juan blickte hinter sich, mit entgeistertem Gesichtsausdruck. Das Monster stand noch vor ihm wie eh und je, und es schien sogar, als ob es noch wütender geworden war, nachdem sein Schöpfer tot war.
    Juan sah seinen verdacht bestätigt. Diese Kreatur war eine Schöpfung des Nekromanten, war jedoch nicht als Beschwörung, sondern als Teleportation hierher gelangt. Darauf war der Agent gekommen, als er die angenähten Gliedmaßen erblickt hatte, es erinnerte ihn an seine verbrannten Bücher. Diese Themen waren dort häufig behandelt worden.
    Juan wich langsam zurück und bückte sich ebenso nach seiner Waffe. Die Kreatur war jetzt nicht mehr gefangen, konnte tun und lassen was sie will. Und genau das erkannte sie anscheinend auch gerade, denn sie drehte sich Richtung Arranges und stapfte auf ihn zu, wild brüllend und die Axt kraftvoll schwingend.

    Der direkte Weg ist nicht immer der Beste, lieber Arranges, dachte der Agent vollkommen ohne Gefühl. Er musste dieses Monster stoppen, nur wie? Arranges und Namsy, die er jetzt auch erblickte, waren leichte Beute für die Kreatur. Kurzerhand packte er den Griff des Schwertes fester mit beiden Händen und rannte auf das Ungetüm zu. Er sprang ab und rammte seinem Gegner das Schwert abermals bis zum Heft in den unteren Rücken. Juan klammerte sich an dem Griff fest wie besessen, die übergroße Gestalt brüllte auf und warf sich herum, versuchte den Agenten abzuschütteln, aber dieser hielt sich ganz gut fest und drehte die Klinge dabei in der Wunde. Abermals ein lautes Brüllen der Kreatur, eine heftige Bewegung, und plötzlich sah Juan von links eine große Hand kommen, welche er nur zu gut kannte. Wieder sah er sie zu spät, aber diesmal schlug ihn diese Pranke nicht, sondern griff ihn brutal in der Höhe seiner Schulter und riss ihn vom Schwert los. Juan wurde herumgeschleudert, kein Ton drang über seine Lippen, und das zusammengenähte Wesen ließ den Agenten schließlich mitten in der Bewegung los. Juan flog Richtung Namsy, an ihr vorbei und schlug kurz hinter ihr auf dem Boden auf. Durch den Schwung hob er noch einmal wie eine Puppe leicht vom Boden ab und krachte mit dem Rücken gegen die Höhlenwand, an welcher viele Tische mit Büchern und Gerätschaften standen. Holz splitterte, ebenso ging glas lautstark zu Bruch; nur durch seine Lederrüstung blieb Juan vor schlimmen Schnitt- und Schürfwunden verschont. Zunächst paralysiert lag Juan in dem Berg von zerstörten Geräten und schaute nur an die Decke, dann aber regte er sich schmerzvoll stöhnend und versuchte langsam freizukommen. Langsam aber sicher stieß er an seine körperlichen Grenzen, aber der Kampfeswille des Rothwardons zwang ihn, sich wieder aufzurappeln, weiterzukämpfen, selbst wenn der Gegner übermächtig war. Ich besieg dich schon...., rief eine Stimme in seinen Kopf; es war seine Eigene.

  17. #237

    Höhle unter der Festung

    Arranges schaute Juan hinterher, wie er quer durch den Raum flog, dann wandte er sich dem Monster zu, das nun mit schweren Schritten auf ihn zukam.

    Ich hatte doch schon mit so einem wie dir zu tun, nur bei dir fehlt es an der Möglichkeit den Verstand zu nutze wie? Naja... du wirst ähnlich ehlend sterben wie dein Schöpfer... Damit ließ er die soeben von der Daedraklinge freigewordenen Hand aufflammen und führte die Eis- und die Feuerhand zusammen. Eine blaue Flamme züngelte der Decke entegegen. Arranges wartete bis die Kreatur auf wenige Schritte heran war und streckte ihr dann beide Arme entgegen. Eine unnatürlich aussehende Flamme wand sich durch die Luft und prallte auf das Untier. Ein wütendes Brüllen hallte durch die Höhle. Als der Zauber verging.

    Eine Branntwunde in Bauchhöhe kam zum Vorschein, doch schien sie die Kreatur kaum zu spüren. Sie kam immer weiter auf den Nekromanten zu. Und ohne dass er reagieren konnte traf ihn ein harter Schlag von der Seite, er hatte die Faust gar nicht kommen sehen. Arranges flog ein paar Meter zur Seite. Er hörte Holz bersten und Stoffe zerreissen. Als er einige Sekunden später benommen die Augen öffnete war die Bestie schon wieder bei ihm und holte zum letzten Schlag mit der riesenhaften Axt aus.

  18. #238

    Höhle unter der Festung

    Der Tod des Nekromanten, die Kreatur, die trotzdem blieb, wo sie war und der Kampf, waren Ereignisse, die in ihrem Kopf eine relativ nichtige Stelle einnahmen-ihr Überleben war Namsy durchaus wichtiger. Zurück in die Höhle zu stolpern würde ihr nicht wirklich einen Vorteil verschaffen, an Ort und Stelle zu verbleiben wäre ihr sicherer Tod, da die Kreatur sich bereits mit Arranges beschäftigte und sie am nächsten war. Das Silberschwert würde ihr auch nicht viel nützen, wenn selbst andere Waffen, von Stärkeren geschwungen, nichts ausrichten konnten.
    Aber als sie sah, wie Arranges zu Boden geschleudert wurde und die Kreatur erneut ausholte war ihr die Regel "Der Stärkere gewinnt", egal.
    Die Monströsität achtete nicht auf sie und so rannte sie geduckt an diese heran holte aus- und schlug auf den bereits arg geschundenen Rücken ein.
    Es ging schwer und vom Schwung des Schlages wurde Namsy nach vorne gerissen.
    Die Haut war überraschend zäh und ein unangenehmes Ratschen ertönte, als sie einriss.
    Trockene Muskelstränge wurden sichtbar, einige zerissen, andere intakt.
    Als das Monster aufheulte sprang Namsy zurück, aber nicht schnell genug, beim umdrehen erwischte das Wesen mit einem Arm, sodass sie hinstürzte.
    Ihr Kopf hämmerte, womöglich war ihr Schädel verletzt, alles war rötlich, als ihr Blut in die Augen lief.
    In diesem Moment kam sie zur Besinnung. Ein Gedanke formte sich in ihrem Kopf, wie der eines zweiten ichs, eines gemeineren, kalten ichs, denn sie wusste nicht, woher er kam.
    Er schien alle Geräusche auszublenden, jegliche Störung abtropfen zu lassen, sodass sie sich an die Formel erinnern konnte.

    Als die Kreatur nach ihr griff, schien es ihr so, als würde sie wach werden. Das Monster traf sie-und traf dennoch nicht, er wurde abgeschirmt, von diesem einem Zauber, den ihr Meister noch als unbedeutend uns "sowieso nicht nutzbar für ein magisch dermaßen unbegabtes Objekt wie sie" bezeichnet hatte.
    Nur kurz, dann rollte sich Namsy zur Seite, rappelte sich auf und rannte zu Arranges, kniete nieder und versuchte ihn hochzustützen, doch sie war sehr, sehr müde.
    Sie wusste nicht, ob das wirklich Magie gewesen war, oder nur eine Illusion. Auf jeden Fall, sie wollte es nie wieder tun.
    Geändert von Lobstercookie (11.06.2009 um 21:40 Uhr)

  19. #239

    Höhle unter der Festung

    Von alledem bekam Juan nichts mit, denn zu dem Zeitpunkt befand er sich noch inmitten der zerstörten Gerätschaften und versuchte die Schmerzen, die der Aufprall verursacht hatte, zu überwinden. Dieses Monster wurde langsam aber sicher lästig. Juan war verwirrt. In solch einer aussichtslosen Situation fasste er einen solchen Gedanken? Er wusste nicht, wie der Kreatur beizukommen war, und er empfand sie nur als lästig? Er hätte schon längst in tausend Teile zerrissen in der Höhle verteilt liegen können, und etwas besseres als "Das Ungeheuer ist mir lästig" fiel ihm nicht ein? Du hast wohl etwas auf den Kopf bekommen. Konzentrier dich auf das Wesentliche...., ermahnte er sich.

    Schließlich kämpfte er sich aus der Zerstörung um sich herum frei und stand wieder, den Blick auf den Boden gerichtet. Ein seltsames Gefühl durchfloss seinen Körper. Obwohl er sicher war, dass er jetzt schon sehr erschöpft sein musste, schließlich hatter er schon zwei direkte Treffer der Kreatur einstecken müssen, fühlte er sich mit jeder Sekunde, die verstrich, vitaler und kräftiger. Das fühlte sich an wie....Adrenalin. Ja, das war es. Dieses Gefühl hatte er bis jetzt nur zu wenigen Momenten gefühlt, aber bei genauerer Überlegung immer in brenzligen Situationen. Er fühlte sich mit einem Mal stark. Juan wusste nicht, ob das reichen würde, um der Kreatur beizukommen, aber was hatte er für eine Wahl. Im Moment war logisches Denken alles andere als vorhanden in seinem Kopf, der einzige Gedanke, der ihn beherrschte, bestand aus einer einzigen Aussage: Ich werde gewinnen. Mit festem Blick schaute er auf, auf das Monster, welches sich in seine Richtung gedreht hatte und sich verwirrt umschaute. Dahinter erkannte er Arranges in einem Gerümpelberg liegen, Namsy daneben versuchte ihn in aller Seelenruhe aufzuhelfen. Entweder hat sie Nerven oder sie ist einfach nur dumm. Zweiteres...., beschloß er kurzerhand, aber das war ihm egal. Der Beschwörer und die Frau verschwammen hinter der Kreatur, welche sich für Juan herauskristallisierte als der Feind. Der Feind, den es zu besiegen galt.

    Erst jetzt fixierte auch die Missgestalt den Agenten und kam brüllend auf ihn zugestapft, bereits ausholend mit der Axt. Du kriegst mich nicht...ich werde gewinnen..., dieser Gedanke beherrschte den Rothwardonen. Geschickt duckte er sich unter dem riesigen Axtblatt weg, es schien als ob Juan bis jetzt nicht einen Treffer eingesteckt hätte, so behände bewegte er sich. Durch eine Seitwärtsrolle kam er schräg hinter die Kreatur, welche sich durch ihre Größe zu schwerfällig bewegte, als dass sie dem Manöver des Agenten folgen könnte. Juan erblickte seine Waffe im Rücken des Monsters, ebenso die an einer Stelle ein wenig aufgerissene Haut, welche sich durch das umliegende Kettenhemd jedoch in Grenzen hielt. Nanu, da hat wohl jemand gekratzt...ich werde gewinnen..., schoß ihm durch den Kopf. Er spurtete los, hinter dem Rücken des Monsters entlang, und als er auf Höhe seines Schwertes war, packte er zu. im Laufen riss er die Klinge aus dem Rücken des Ungeheuers und vollführte, nachdem sie frei war, eine halbe Drehung, an dessen Ende er das Schwert mit beiden Händen hielt. De Höhle erbebte erneut unter den Wutgebrüll der Kreatur, und rasend fuhr sie herum und hieb blindlinks zu, in die Richtung von Juan. Dieser machte keine Anstalten, auszuweichen. kein Schritt zurück, kein Ducken, keine Rolle. Er hob das Schwert, die Axt prallte auf den Stahl und schlug Funken. Juan spürte den Aufprall kaum, seine Waffe wich keinen Millimeter, so eisern hielt er sie fest. Das Monster schien einen Moment lang verwirrt ob dieser Standfestigkeit von Juan, dann aber verfiel es in einen Blutrausch. Wild und unkontrolliert prügelte es mit der Axt auf den im Vergleich zu ihm kleinen Menschen vor sich ein; dieser aber wich nur immer ab und zu einen Schritt zurück und schien die mächtigen Schläge mühelos zu blocken. Ich werde gewinnen, ich werde gewinnen....ich...werde...dich...zerstören...., ging ihm bei jedem Funkenflug durch den Kopf.
    Nun war die Kreatur anscheinend alles andere als begeistert. Die hirnlose Gestalt hob die Axt und ließ sie von oben auf den Agenten niedersaußen. Dieser hob sein Schwert über den Kopf, die Schneiden prallten grell aufblitzend und laut aufeinander; und dann standen sich Juan und die Kreatur gegenüber, Waffe an Waffe. Der Agent blickte nach oben, über seinem Kopf schwebte die Schneide der rostigen Streitaxt, nur der Druck seiner Klinge verhinderte, dass sie seinen Schädel spaltete. Juan lächelte. "Ich werde gewinnen....", murmelte er mit fester Stimme, aber so leise, dass es niemand verstehen konnte. Die Kreatur schien verwirrt, dass sie die Axt einfach nicht weiterdrücken konnte auf den kümmerlichen Menschen vor sich. Juan spürte die Kraft der Kreatur, jedoch schien er nun seltsamerweise ebenbürdig zu sein. Nicht einmal außer Atem war er. Die Waffen zitterten leicht ob der Kräfte, die auf sie wirkten.
    Juan atmete einen Moment tief ein, schloß kurz die Augen, blickte dann auf und legte alle Kraft die er hatte in einen kurzen Stoß mit dem Schwert. Die Klingen trennten sich voneinander, nur wenige Zentimeter, da die Kreatur nicht damit rechnete und immer noch mit aller Kraft drückte. Diesen Bruchteil einer Sekunde nutze Juan und tauchte weg, auf die Kreatur zu. Diese hatte den Widerstand zu ihrer Axt verloren und die Waffe schlug krachend auf den steinernen Boden auf, dort wo Juan gerade eben noch gestanden hatte. Jetzt war die Gelegenheit günstig, das Ganze zu beenden. Ich werde gewinnen...., dachte er, als er mit dem Schwert ausholte.

    Juan befand sich ganz nahe an dem Mutanten, und sein erster Shwertstreich, von oben links nach unten rechts war mit einer solchen Kraft geführt, sodass das rostige Kettenhemd aufplatzte und die grob geschmiedeten Glieder nach allen Richtungen davonflogen. Zusätzlich dazu riss die Waffe den Oberkörper der Kreatur auf, da die Schneide durch die vielen Angriffe bereits schartig geworden war und mehr riss denn schnitt. Das Monster brüllte schmerzerfüllt und wich einen Schritt zurück, aus Reflex griff es mit der freien Hand nach Juan. Dieser aber befand sich bereit in einer Drehung mit dem Schwert, und diesmal hatte er die ankommende Hand bemerkt. Einen Augenschlag später riss die Waffe alle fünf kräftigen Finger der Kreatur ab; der Agent war selbst überrascht, wieviel Kraft er besaß, war dieses Schwert doch bereits stumpf. Aber ihm kam es vor, als schnitt er mit einer Sense. Die Kreatur zog ruckartig ihre Hand zurück und brüllte abermals auf. In ihrer Rückwärtsbewegung riss sie die Axt aus dem Steinboden und setzte an, damit auszuholen, aber da hatte Juan seine Drehung bereits vollführt und ließ sein Schwert von oben auf den Waffenarm des Mutanten niederfahren. Blut spritze, und man sah die abgerissene Hand samt Axt einige Meter davonfliegen. Die Kreatur taumelte zurück, war verwirrt, wusste nicht was sie tun sollte. Sie wirkte nur noch wie ein behelfsloser Fleischklumpen ohne Führung und ohne Mittel, irgendetwas zu tun. Wild ruderte sie mit den Armen, oder zumindest mit dem was davon übrig war. In Juans Blick aber fand sich keine Gnade und kein Mitleid. Seine Gedanken waren nur noch von einem beherrscht: zu gewinnen und dadurch selbst zu überleben. Dass seine verbrannte Haut an den Armen durch die Anstrengungen rissig geworden und aufgeplatzt war, bemerkte er nicht. Er fühlte weder Erschöpfung noch Schmerzen. Alles um ihn herum spielte sich in Zeitlupe ab, wobei er sich jedoch normal bewegte und dadurch enorm überlegen vorkam.
    Die Kreatur war nun bereits einige Meter zurückgewichen, als Juan einen günstigen Moment abpasste, an dem der rudernde Waffenarm nach unten zeigte. Sogleich spurtete er los, sprang ab und landete auf halber Höhe des mächtigen Armes der Kreatur. Diese versuchte ihn abzuschütteln und warf die Gliedmaßen nach oben, aber dies hatte der Agent erwartet. Er ließ sich nach hinten über die Schulter desm Mutanten schleudern, hielt sich jedoch mit einem Arm fest und änderte so seine Flugrichtung leicht. Mitten in der Luft drehte er sich, holte aus und als er hinter dem Kopf des Ungetüms vorbeiflog, hieb er zu. Die Klinge traf auf Widerstand, als sie dem Halswirbel begegnete, aber mit einem lauten Krachen war auch dieses Hindernis pasé. Juan landete mit der Schulter unsanft auf dem Höhlenboden und rollte noch einige Meter weiter, seine Waffe schlug klirrend zu Boden und blieb etwas entfernt von ihm liegen. Der Kopf des Ungeheuers schlug nur etwas versetzt neben ihm auf und rollte noch etwas weiter, bevor er mit dem Gesicht nach unten liegenblieb. Der Agent blickte auf, der Körper des Mutanten schien noch eine halbe Ewigkeit dort zu stehen, aber wirklich waren es nur ein paar Sekunden; dann wankte das zusammengenähte Überbleibsel des Nekromanten, kippte vorneüber und schlug krachend auf dem Boden auf.

    "Ich habe gewonnen....", murmelte der Agent, halb auf der Seite liegend. Alle Kraft war plötzlich aus seinem Körper gewichen, jeder Knochen und jeder Muskel in seinem Körper schmerzte ungeheuerlich, seine Arme brannten wie Feuer. Wo waren Namsy und Arranges? Ihm war es vollkommen egal, sollten sie doch die Flucht während seines Kampfes ergriffen haben; er hatte überlebt, was allein für ihn ein Wunder darstellte. Er ließ sich zurücksinken auf den Rücken und starrte schwer atmend an die unebene Höhlendecke...
    Geändert von Van Tommels (12.06.2009 um 07:06 Uhr)

  20. #240

    Höhle unter der Festung

    Durch verschwommene Schleier sah Arranges wie das Geschöpf vor ihm mitten im Schlag inne hielt und von ihm abließ. Er schloss die Augen und war im Begriff das Bewusstsein zu verlieren. Der Trank, der zuvor seine Magievorräte wieder aufgestockt hatte brannte ihn nun als negative Nebenwirkung gänzlich aus...

    Doch kaum hatte er die Lieder gesenkt, griffen Arme nach ihm. Er öffnete schlagartig die Augen, doch alles was er erkennen konnte war eine eher zierliche Gestalt die ihn etwas grob anfasste und versuchte ihn hochzustämmen. Was zum... Wer bitteschön nimmt sich hier das Recht heraus, mich anzufassen... Arranges war es nicht recht, dass Namsy ihm auf diese Weise helfen wollte. Er war nicht in der Lage sich irgendwie zu bewegen, ja sogar sprechen konnte er nicht. Seine Kehele fühlte sich trocken an. Das einzige was er spürte waren die Hände der Bretonin und immer wieder war das dröhnende Brüllen der Bestie zu hören. Dieser dämliche Rothwardon... er denkt doch tatsächlich er könnte es mit dieser Kreatur aufnehmen... wenn nichteinmal ich sie vernichten kann, wie soll es dann... einer aus diesem Volk schaffen... minderwertige Kämpfer, die nur durch rohe Gewalt etwas bewirken können... würde man deren Verstand mit einer Klinge vergleichen hätte man ein verottetes Schwert, das schon tausend Jahre im Moder lag... Arranges war normalerweise niemand, der so respektlos von anderen dachte, aber in seiner Wut, dass er diesen Abschaum eines von Verstand und Intelligenz getrennten Haufen Drecks nicht besiegen konnte, kamen immer wieder solche Gedanken hoch.

    Noch immer war Kampflerm im Raum zu hören. Verdammt... ich werd noch wahnsinnig, wenn dieses Weib nicht aufhört an mir rumzufingern... Abruppt waren die Gereusche der Kämpfenden verstummt. Dann durchbrach ein Schäppern gefolgt von einem Dumpfen Schlag, dass von etwas großem massigem kommen musste ein letztes Mal die Stille... Was hat er denn jetzt getan... Der Dumpfe Schlag muss wohl von seinem Körper gekommen sein, den es an der Wand außeinandergenommen hat... Naja, dann hats jetzt auch keinen Sinn mehr. Arranges ließ sich von der Dunkelheit einfangen und war nun völlig bewusstlos.

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