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Thema: Schullektüren - nervig oder interessant?

  1. #1

    Schullektüren - nervig oder interessant?

    Hey, hierzu gibt es anscheinend gar kein Topic.

    Möchte jedenfalls wissen, was ihr von Schullektüren haltet und ob da bei euch mal spannende Dinger bei waren. Ich habe mich in Deutsch eigentlich immer davor gedrückt, irgendwas zu lesen. Wie auch jetzt, wir lesen gerade Faust. Finde diese alte Sprache dermaßen furchtbar und den Schreibstil aufgeblasen. Habe wirklich keine Geduld für sowas, gebe dann schnell auf und ziehe mir Inhaltsangaben und Interpretationen rein. Standard.

    Und ihr?

  2. #2
    Paar Sachen sind echt cool. Kabale und Lieb z.B. fand/find ich sehr geil. Auch gut finde ich der Freischütz, Antigone, Mcbeth.

    Weniger gut waren die ganzen typischen Sachen mit Nationalsozialismus-Kram...echt, damit wird man in der Schule überschwemmt , und Effi Briest.....bitte Noch schlechter find ich Paul Auster Bücher....der Kerl ist so gnadenlos überbewertet.....

    edit:
    Aberi seit froh drum....Literatur im Studium ist teils noch trockener....da gibts nichtmal Handlung

  3. #3
    Solange die Lehrer keine Spinner haben bekommt man eigentlich recht gute Bücher vorgesetzt. Ich kenne allerdings auch den Extremfall, wie z.B. jemanden, der der Lehrkraft wegen viel zu viel Franz Michael Felder lesen musste. Das kann nicht zielführend sein.

  4. #4
    Ich hatte eigentlich immer Glück, nur die Bücher in der sechsten und achten Klasse in Deutsch und dieses Schuljahr in Englisch haben genervt: "Wer stoppt Melanie Prosser?" in der sechsten Klasse, ein grauenhaftes Buch nach dem Motto "Mobbing ist böse, aber wer das liest, mobbt nie wieder" - natürlich . In der achten Klasse mussten wir dann ein Jugenddrama lesen, und da hat unsere Lehrerin für "Das Herz eines Boxers" entschieden, aber sie hat auch durchblicken lassen, dass sie es eigentlich nur gewählt hat, weil wir dafür in der Schule Kopierrechte haben, und somit die Bücher nicht extra kaufen mussten, und weil zu der Zeit gerade eine Aufführung bei uns in der Nähe lief. Dieses Jahr hatten wir zum ersten mal in Englisch eine Lektüre, und zwar "About a Boy" von Nick Hornby, eines der wenigen Bücher, durch die ich mich durchquälen musste, so furchtbar langweilig war es. Es gab zudem nur einen Charakter, den ich annähernd nachvollziehen konnte, ansonsten wirkte es einfach nur unglaubwürdig.
    Ansonsten hatte ich wie gesagt Glück. Gerade haben wir in Deutsch "Der Vorleser" und "Die Dreigroschenoper" gelesen, was ich beides sehr interessant fand ("Dreigroschenoper" sowieso, die kannte ich schon vorher, den "Vorleser" kannte ich nicht, hat mich aber positiv überrascht^^), das Jahr davor "Andorra" und davor "Das Parfum". So grauenhafte Sachen wie "Der Tod in Venedig" sind mir zum Glück bisher erspart geblieben.

    Zitat Zitat
    Weniger gut waren die ganzen typischen Sachen mit Nationalsozialismus-Kram...echt
    Sind wir zum Glück weitgehend von verschont gewesen, bis auf eben den "Vorleser" und in der siebten Klasse "Der Gelbe Vogel". Wobei ich den "Gelben Vogel" eigentlich recht erträglich fand, den "Vorleser" sogar richtig gut. Hängt wahrscheinlich aber auch mit den Lehrern zusammen.

  5. #5
    wir hatte bisher noch keine nationalsozialsimus-bücher, aber der rest reich ja auch.

    ich fand "der tod und das mädchen" angenehm kurz und spannend. langweilig sind "the white mountains" und "nathan der weise" gewesen. ich durfte mal für insgesamt 10 minuten referat die odyssee des homer lesen und darüber etwas erzählen - hat sehr viel spaß gemacht. ein äußerst interessantes buch. die sprache ist zwar veraltet (obwohl es immerhin deutsch und nicht griechisch war ), aber der inhalt ist mitreißend und die sprache macht es noch epischer.

  6. #6
    Was soll das? Faust ist doch total toll. War eines der wenigen Bücher, die bei uns klasse waren... Ansonsten wäre da noch die Schachnovelle zu nennen, die war für Schulverhältnisse auch noch klasse, sowie Emilia Galotti. Aber ansonsten hatten wir eigentlich durchgehend diese Natzi-geschichten und die waren einfach nur schrecklich. Ohne nennenswerte Handlung, ohne irgendeine Bedeutung ohne irgendeinen Inhalt, einfach nur emotionslos dahingeklatschte Wörter. Bah.

  7. #7
    Faust-bashing ohne Argumente ist bescheuert.

    Ihr könntet wenigstens so originell sein und darauf hinweisen, dass Goethe Marolwe's Faust und die Puppentheather vermutlich gelesen hat und das ganze Werk dementsprechend wohl nicht dem faschistischen Anspruch auf Originalität genügt, den man ab ca. 1920 an alles anlegen musste.

    Die Walpurgisnacht ist recht geil geschrieben und ohne Faust hätten wir Gustav Grüngens nie als Mephistoteles sehen können. Von daher hat der Neger seine Schuldigkeit in meinen Augen voll erfüllt.

  8. #8
    Man, es scheint gute Schullektüre zu geben Oo.
    Wir haben bis jetzt nur Die Vorstadtkrokodile (jaja ein Klassiker, ich fands stinklangweilig), Rennschwein Rudi Rüssel (auch bäääh), Und dann wars Friedrich (Das Buch zog sich hiiiiiiin), Frühlingserwachen (ein Drama, alles Kinder im Alter von 15-16, eine stirbt bei der Geburt ihres Kindes, der eine gibt sich die Kugel und der andere kommt inne Klapsmühl, jawoll >.>) und Dann eben mit Gewalt.
    Das waren alles Bücher die wirklich einfach nur langweilig waren, ausserdem durften wir zu allem eine "Lesetagebuch" machen, die einfachste Form des Unterrichts.
    Ich hoffe ich bekomm mal was interessantes vorgesetzt.
    Sowas wie Faust z.B., oder Die Odyssee (letztes würde mich wohl nach kurzer Zeit auch anöden, aber wenigstens hätte ich am Anfang ein gewisses Maß an Spaß ô.o).

  9. #9
    In NRW gibt's dank Zentralabitur verpflichtende Lektüren an allen Schulen.
    Aber jetzt kommts, schaut euch an was wir lesen mussten/müssen:

    Don Karlos (Schillerstück, toll)
    Dantons Tod (Büchner Stück, noch ok)
    DIe Verwirrungen des Zäglings Törleß (nton: nton: homoerotischer SM-Internatsroman über Sprachkriese und Probleme der Sprachfindung nton
    Effi Briest (Sehr Amüsant fand ich den ca. 30 sec. Trailer für den Kinofilm: Er hat die gesammte Handlung abgebildet. In 13 sekunden. Ohne etwas wegzulassen. Das sagt viel über das Buch aus. nton
    Kassandra (Da scheiden sich die Geister. Da es aber IMO grauenvoll und zudem noch von einer Feministin geschrieben ist, fand ich es recht scheiße.)
    Dann kommts aber: Die Frankfurter Poetikvorlesungen der Autorin von Kassandra, in denen sie herumschwafelt, wie sie das Buch schrieb, und wie wicht es doch für Frauen ist, das "weibliche Schreiben" zu entdecken. Das definiert sich übrigens dadurch, dass es irrational, nicht in einer chronologischen Reihenfolge und nicht durchgehend Logisch ist... nton
    Diverse Nachkriegsgedichte (die mit den Nazis und so) - noch recht angenehm.

  10. #10
    Zitat Zitat
    Was soll das? Faust ist doch total toll.
    Zitat Zitat
    Faust-bashing ohne Argumente ist bescheuert.
    Hey, ich bashe doch nix 8)

    Ich mag diese Sprache nicht, stand auch im Einleitungspost. Ich kann für diese Bücher nicht genug Konzentration aufbringen und muss die Seiten dann mehrmals lesen und darauf habe ich wirklich keine Lust. Das Problem bei Faust ist gerade, dass ich es zwar wirklich gerne lesen möchte, nur nach 3 Seiten das Buch genervt weggelegt habe. Ich kenne auch keine Methode, an der Sprache Spaß zu haben. Liegt vielleicht an meiner Abneigung gegenüber diesen Reclam-Büchen (bzw. deren Inhalt) oder vielleicht an der Tatsache, dass ich vielleicht auch einfach zu hohl bin, das zu begreifen. Ich lese das und es geht mir links rein und rechts raus, bin zu unkonzentriert, erkenne dadurch wichtige Stellen nicht (die irgendwo in der Suppe aus Geschwafel um ihr Überleben schwimmen) und habe einfach keinen Spaß daran

  11. #11
    Mein Deutschlehrer in der Oberstufe hat die Fähigkeit, immer Lektüren rauszusuchen, die durchaus brauchbar sein könnten, und dann einen Unterricht zu machen, durch den sie den Schülern nach 'ner Woche zum Hals raushängen. Dadurch, dass der Deutschunterricht meistens recht ätzend war, hab ich dann auch kein Bock auf die Lektüre gehabt (und folglich auch nie mehr als 'ne Zusammenfassung gelesen).

    Ich hab mir allerdings vorgenommen, in nicht all zu ferner Zukunft ein paar von den Dingern zu lesen (Faust gehört btw auch dazu), wenn ich dabei keinen nervigen Lehrer im Nacken hab – wie gesagt, die Mehrheit der Bücher klingt an sich durchaus brauchbar.

  12. #12
    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    wie sie das Buch schrieb, und wie wicht es doch für Frauen ist, das "weibliche Schreiben" zu entdecken. Das definiert sich übrigens dadurch, dass es irrational, nicht in einer chronologischen Reihenfolge und nicht durchgehend Logisch ist... nton
    I killed the bitch and wrote the book?



    Zitat Zitat
    Diverse Nachkriegsgedichte (die mit den Nazis und so) - noch recht angenehm.
    Schwarze Milch? Ich mochte das Gedicht, auch wenn mir die ganze "OMG! Keine Gedichte nach Ausschwitz"-Masche zum Hals heraushängt. Was mir noch mehr zum Hals heraus hängt, ist dass die Schulzeit DAMIT ENDET! Das letzte, was man uns beibringt, ist dass es keine Poesie mehr geben kann weil Ausschwitz.

    Zitat Zitat
    Das Problem bei Faust ist gerade, dass ich es zwar wirklich gerne lesen möchte, nur nach 3 Seiten das Buch genervt weggelegt habe. Ich kenne auch keine Methode, an der Sprache Spaß zu haben.
    Die Dokumentation der Faust-Aufführung mit Gustav Gründgens. Wir haben die angesehen bevor wir das Stück lasen.

    http://www.youtube.com/watch?v=Ou3AV5i1754

  13. #13
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen

    Die Dokumentation der Faust-Aufführung mit Gustav Gründgens. Wir haben die angesehen bevor wir das Stück lasen.
    Finde ich richtig gut, total geil gespielt und da geht das dann auch mit der Sprache. Hmm...okay, ich nehme mir das Buch morgen nochmal vor und versuche durchzuhalten. Soll sich ja angeblich lohnen....nun ja.

  14. #14
    Ich sag mal, sowat wie Macbeth mag ich. Nur kann ich auch sehen, dass andere Menschen das vielleicht nicht mögen. Was ich nicht sehen kann, ist eine Lernerfahrung, "hohe Literatur" ist nur ein Wort für "Belletristik für Philologen".
    Ist irgendwie "versuchen wir, Schülern unseren Geschmack aufzudrücken".

    Und ich wüsste mal gerne, welche Menschen Effi Briest gut finden. Ich hab einen enormen Lesekonsum in verschiedenste Richtungen aber Effi Briest halte ich keine drei Seiten durch (ein Glück, dass es im Netz Zusammenfassungen gibt ^^).

  15. #15
    Zitat Zitat von Dhan Beitrag anzeigen
    Ich sag mal, sowat wie Macbeth mag ich. Nur kann ich auch sehen, dass andere Menschen das vielleicht nicht mögen. Was ich nicht sehen kann, ist eine Lernerfahrung, "hohe Literatur" ist nur ein Wort für "Belletristik für Philologen".
    Macbeth im Theather zu sehen gehört zu den Höhepunkten meines Lebens. Macbeth ist in der Aufführung endgeil.

    Zitat Zitat
    Ist irgendwie "versuchen wir, Schülern unseren Geschmack aufzudrücken".
    Nee, sollte eigentlich Geschmacksbildung sein. Man setzt den Schülern was gutes vor, damit sie mal was gutes gelesen haben und vielleicht in Zukunft dann einen Vergleichrahmen besitzen. Die Hoffnung ist, dass man was daraus lernt. Aber Lernen in der Schule ist ja ein Auslaufmodell. Thug Life ist der nächste große Trend.

  16. #16
    ich habe mal faust in nem theater gesehn. das war auch spannend - da war ich aber zwölf und lechzte am ende nach dem bett.

    was haltet ihr eigentlich von den ganzen modernen kulissen im theater, die altmodischen, liebevoll detailreich gestalteten bühnenbildern überlegen sein sollen? heute gibt es eine weiße wand, eine blume und einen barhocker, ach ja und eine weiße kiste, und alles wechseld die stellung und wird durch lichteinfall verändert. da warte ich doch lieber 2 minuten darauf, dass aus einer duftenden wiese ein schattiger wald wurde >_<

  17. #17
    also die reime bei faust sind doch sau geil.
    "hier hab ich eine flasche von der ich selbst zu weilen nasche" hehe

    die lektüren in der oberstufe gingen bis auf alles von fontane und den taugenichts vom eichendorf eigentlich schon klar.

    viel schlimmer war die mittelstufe.da dachte die lehrerin sie muss super moderne jugendbücher auswählen.was furchtbareres hab ich nie erlebt.es war eine reine folter.langweilig,unrealistisch und sonst noch was.und dann sollten einen auch noch die gefühle von irgendeinem der charakter interessieren mit denen sich keine sau identifiezieren kann.
    zum schluss kam dann regelmässig die 4 oder 5 ^ _ ^


    ich dürfte im deutsch untericht bei verschiedenen lehrern faust geniessen.
    einmal war der mephisto DER teufel und einmal war faust schizophren und mephisto war tyler durden.da sieht man wie unterschiedlich interpretationen sein können.und aus diesem grund sollte das lesen von büchern im untericht zwar eher noch verstärkt werden aber es sollte keine noten mehr geben.

    im unterricht wurde einem vom lehrer im diskurs klar gemacht welche meinung er hatte und wenn dann in der klassenarbeit nach der persönlichen meinung gefragt wurde was es doch wieder die vom lehrer.
    am schlimsten fand ich immer die wortmeldungen wenn der lehrer wissen wollte wie man zu einem problem im text steht.
    wenn man einen klarern standpunkt bezog der dem lehrer nicht passte wars immer ne 5 und wenn man sagte "man kann es so sehen aber auch so",also keine meinung hatte,dann hatte man ja so toll differenziert und deshalb dann eine 2 oder sogar 1 verdient.

    mich ärgert es das von lehrern immer so getan wird als ob bücher automatisch einen tiefen sinngehalt hätten und alle anderen medien nicht.

  18. #18
    Don Carlos und Dantons Tod haben wir bereits gelesen, irgendwo waren sie vielleicht ein wenig interessant, aber diese Sprache von damals kann ich echt nicht ausstehen, eigentlich hab bei beiden Dramen nur die Hälfte gelesen, weil ich sie so grausam fand. Hat die Lehrerin aber nicht gemerkt.
    Jetzt lesen wir gerade Effi Briest, hab zwar erst die ersten beiden Kapitel, aber der Schreibstil ist auch nicht so das Wahre. Viel zu detaillierte Beschreibung, ich hab noch nie so sehr gehofft, dass ein Satz endlich endet... ist zwar doch leichter zu verstehen als die beiden oben genannten Dramen (finde ich jedenfalls), aber dennoch, ich mag es auch nicht so sehr.

    Zitat Zitat von haebman Beitrag anzeigen
    Noch schlechter find ich Paul Auster Bücher....der Kerl ist so gnadenlos überbewertet.....
    Och ja, von dem haben wir im Englisch-LK Moon Palace gelesen, was ich zu Beginn eigentlich gar nicht mal so schlecht fand. Wurde dann mit der Zeit aber immer langweiliger.
    In der 11. haben wir auch The Pigman gelesen, das hat mir aber weitesgehend recht gut gefallen, konnte man gut lesen.
    Mal sehen, was jetzt noch so kommt, auf Macbeth freu ich mich irgendwie.

  19. #19
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Nee, sollte eigentlich Geschmacksbildung sein. Man setzt den Schülern was gutes vor, damit sie mal was gutes gelesen haben und vielleicht in Zukunft dann einen Vergleichrahmen besitzen. Die Hoffnung ist, dass man was daraus lernt. Aber Lernen in der Schule ist ja ein Auslaufmodell. Thug Life ist der nächste große Trend.
    Aber wer sagt, was gut ist? Warum nicht, sagen wir mal beispielsweise Star Wars?

  20. #20
    Zitat Zitat von Dhan Beitrag anzeigen
    Aber wer sagt, was gut ist? Warum nicht, sagen wir mal beispielsweise Star Wars?
    Weil Starwars weder gute Dialoge noch besonders geforderte Schauspieler hat? Und die Charaktere sind auch gerade mal Pfützentief. Die Serie war hauptsächlich bezüglich der Tricktechnik interessant - wie Jurassic Park.
    Oder willst du ernsthaft behaupten, dass Starwars schriftstellerisch besser gelungen ist als z.B. Krabat? Oder besser als die Schachnovelle oder der Besuch der alten Dame? Und rein Formal-Erzählerisch hat die Zitierung der Tragödie auch mehr Kraft als die Campbell'sche Heldenreise. Lasst uns nicht vergessen, dass Lucas vom Recycling dieser Schematas lebt während Leute wie Dürrenmatt versuchten, passendere Dramenmodelle zu finden und auf die Bühne zu bringen.
    Nicht zuletzt arbeitet Lucas total abgehoben von seiner Zeit. Er macht keine "Physiker", welche sich mit dem Kontrollverlust beschäftigt, ein "Naked Lunch", welches revolutionär auf die Konventionen reagiert oder eine Decamerone welches zwar klassischer bleibt, aber stilistisch wesentlich ausgeklügelter ist und vom Material her schwer bis unmöglich zu erschöpfen ist. Das Decamerone befruchtete andere guten Werke, aber Starwars? Starwars brachte irgendwie nur schlechtere Starwars-Klons hervor.

    Zitat Zitat
    was haltet ihr eigentlich von den ganzen modernen kulissen im theater, die altmodischen, liebevoll detailreich gestalteten bühnenbildern überlegen sein sollen?
    Oh bitch, please! Yashima war endgeil, aber das gab's weder ein Bühnenbild noch Gesichtsausdrücke...nee, das ist auch nicht ganz richtig, der Komödiant trug keine Maske. Alle Wirkung war Musik und Spiel, Bewegung und Stimme. Und für vier Rollen waren zwei Schauspieler auf der Bühne.

    Außerdem geht es nicht um "Überlegenheit" sondern um Geld. Das Geld für die alte Art von absolutistischem, illusionistischem Bühnenbild ist einfach nicht mehr da. Und das Theather Mundi beherrscht der Film sowieso besser als das Theather.

    Weiters läubt schon seit Jahrzehnten es einen Trend vom Schau- zum Inhaltstheather. Theather sollte keine Leistungsschau von Technik und Industrie mehr sein, sondern eine konzentrierte Darstellung einer Gegebenheit oder eines Umstandes. Die Abwesenheit von allem ist da, um dem Zuschauer die Flucht zu versperren. Er hat nur die Schauspieler und ihr Spiel.

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