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Thema: Zack! Verweis! Oder so ähnlich.............

  1. #1

    Zack! Verweis! Oder so ähnlich.............

    Hallo erstmal.

    Ich habe gestern von meiner empörten Schwestern über ihre unmöglichen Klassenkameradinnen erfahren und möchte mal wissen, was ihr anstelle des Lehrers getan hättet. Oder besser gesagt, wie man da eigentlich verfahren müsste. Aber leider habe ich keine Ahnung, was dies betrifft. Ich schildere es einfach mal.

    Folgendes: Der Bio-Lehrer hatte zwei Schülerinnen bei einer Abfrage dabei erwischt, wie sie spickten (Man muss allerdings dazu sagen, die eine wurde abgefragt und die andere hat den Spicker gehalten). Auf die Frage, ob sie einen Spicker hatten, antworteten die beiden, "Nein". Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Gesagt, getan. Der Lehrer geht also zu den beiden hinter und entdeckt den Spicker, den die beiden unauffällig verschwinden zu lassen versuchten. Nun sagt der Lehrer nur, dass sie eine 6 bekommen, nichts weiter. Und das obwohl sie ihm wirklich eiskalt ins Gesicht gelogen haben. Der angebliche Grund soll der sein, dass sie schon bereits zwei Verweise, sowie einen Direktoratsverweis haben. Sollten sie noch einen bekommen, würden beide von der Schule fliegen und das will man ihnen "nicht antun". Zumal das irgendwie völliger Quatsch ist, da ich jemanden kenne, der mit 16(!) normalen Verweisen immernoch auf der Schule ist, davon ohne Probleme 1/4, weil er dem Lehrer eiskalt ins Gesicht gelogen hat (allerdings wegen Hasusaufgaben).

    Dummerweise habe ich nicht den geringsten Schimmer, bei wie vielen Verweisen pro Tag/Jahr/Schulzeit man von der Schule fliegt. Direktoratsverweise braucht man zwei, soweit ich weiß.

    Nun frage ich euch: Was hättet ihr anstelle des Lehrers getan? Ein anderer Schüler bekommt 4 Verweise wegen Lügerei und diese beiden nicht einen einzigen, weil sie sonst angeblich von der Schule fliegen würden. Ich finde, wenn sie Scheiße gebaut haben, haben die beiden es verdient.

    Gruß, Kael

  2. #2
    Also bei allgemeiner Lügerei (Spicken, Hausaufgaben, Unterhose gewaschen etc.) würde ich nicht verstehen warum es einen Verweis geben sollte.

    Wer beim Schummeln erwischt wird, fällt durch - Thema gegessen. o.O

  3. #3
    lol, und wer nicht höflich grüßt muss vor die tür oderwie?

  4. #4
    Bei meiner ehemaligen Klassenlehrerin auf der Realschule haben wir stellenweise Nachsitzen müssen, wenn wir im Vokabeltest mal schlechter als ne 3 waren. (7 + 8 Klasse.). Nachsitzen hieß bei ihr aber, sie sitzt am Tisch und wir reinigen den Klassenraum. Sonderlich pädagogisch war das nicht, aber auch beim Direktor lies sich die Praxis nicht abschalten. (Er war ihr Mann.) NUnja nach einigen Elternbeschwerben beim Schulamt, ging das dann.

  5. #5
    Abschreiben= 6 kassieren, so ist es richtig.
    Lügen in der Schule ist eine schlimme Sache, aber es muss natürlich abgewogen werden, wie schlimm diese Lüge ist.
    Es ist keiner zu Schaden gekommen (außer die Täter) und dementsprechend ist es auch nicht nötig, einen Verweis zu erteilen. Häuft sich das aber innerhalb kürzester Zeit (Extremum= mehrfach innerhalb einer Schulstunde) kann das natürlich als Störung des Unterrichts interpretiert werden, da die anderen ja ihre Arbeit ach schreiben müssen und so eine Unterbrechung lenkt natürlich ab. Solange es aber nicht soweit gekommen ist und solange die Betroffenen nicht ausfallend gegenüber ihrem Lehrer werden, ist diese Entscheidung durchaus vertretbar.
    Letztenendes geht es ja auch schließlich um ihre Zukunft.

  6. #6
    Lass mich raten: Deine Schwester ist bei ihren Mitschülern nicht sonderlich beliebt, hm?

  7. #7
    Gleiches Recht für alle finde ich eine gute Idee, aber wie schon von anderen erwähnt: Für Schummeln reicht 6 und durchfallen. Nur weil bei anderen seltsame Urteile gefällt wurden, muss das ja nicht auf alle ausgeweitet werden.

    Ich erinnere mich aber aus meiner Schulzeit, dass das System der Verweise sowieso nie funktioniert hat. Es war weder nachvollziehbar noch konsequent, für was es nun Verweise gab, niemand wusste, wie viele man haben durfte und dann gab es noch so Sachen wie Klassenverweise oder Klassenbucheinträge, von denen niemand wusste, wie sie einzusortieren waren. Bei uns hielt sich damals hartnäckig das Gerücht, dass soundsoviele Klassenbucheinträge einen Verweis ergäben, aber niemand wusste was genaues. Und Lehrer habe ich nie über dieses Thema reden hören. Das ganze System blieb undurchsichtig und ich kann mich an niemanden erinnern, der je wegen Verweisen die Schule verlassen musste ...

    Abgesehen davon, sollte die Begründung, dass sie bei einem weiteren Verweis von der Schule fliegen würden, stimmen, wäre das eine geniale Begründung. Es gibt also Verweise, die bei Fehlverhalten verteilt werden, und wenn man zu viele hat, dann wars das. Allerdings: Wenn man so viele hat, dass die Konsequenzen tatsächlich gezogen werden müssten, hören wir auf, Verweise zu verteilen, damit die Konsequenzen nicht gezogen werden müssen - wie sinnlos ist das denn?

  8. #8
    Also das Problem deiner Schwester ist, dass die beiden nicht von der Schule geflogen sind? o.O

  9. #9
    Natürlich kein Verweis. Mit den Leben von anderen sollte keiner leichtfertig spielen. Die Empörung deiner Schwester kann ich nicht verstehen. Selbst Klassenkameraden, die man nicht mag, hätte ich niemals einen Schulverweis gegönnt, schon gar nicht fürs Spicken.

  10. #10
    Die Lüge sollte nicht ungestraft bleiben. Ich denke, eine 6 für das Spicken und irgendeine andere Strafe (Nachsitzen, Müllsammeln, Zusatzaufgaben, Tafeldienst oder so) für die Lüge wären in Ordnung.

  11. #11
    Also an meiner Schule musste man ein Feuer legen, um einen Verweis zu bekommen; drunter hamse's nich gemacht.

    Kann aber kulturell bedingt sein, mittlere Großstädte im Osten sind da mehr gewohnt.




    Verweise werden fallorientiert vergeben; der unwillkürlich herbeigeführte Rausschmiss aus der Schule ist ein Faktor, den man einrechnen sollte. Deine Schwester kann aber auch gern zum Rektor gehen und sich beschweren, warum ihre beiden Mitschüler nicht geflogen sind, vielleicht bekommt sie nen Platz als inoffizielle Mitarbeiterin und bessere Noten. Vielleicht wird man ihr aber auch erklären, dass das nicht ihre Sache ist und dass das auch gut so ist. Unsereins rennt auch nich ins Bezirksgericht und beschwert sich drüber, dass Frau Müller aus der Sonnenstraße sich nich doof und dusslig zahlt, weil sie geklaut hat. Gerechtigkeit ist eben nicht "Du bekommst exakt die gleiche Strafe wie die anderen, ungeachtet der äußeren Umstände.", sie bedeutet genau das Gegenteil. Gemeinschaftskunde, 9te Klasse.

  12. #12
    Wer einen Verweis erhält, hat den Schulfrieden gefährdet. Um verwiesen zu werden muss man erst mal kriminell handeln und eventuell Wiederholungstäter sein. Kein Wunder, dass manche Schüler Verweise sammeln, wenn sie anstatt einer 6 verpasst werden und nicht mehr im Sinne des Erfinders einen Schüler von der Schule verweisen können. Wer den Lehrer "betrügen" will, riskiert nun mal, nicht gewertet werden zu können. (Nun habe ich bislang auch sehr viel Glück gehabt. Da ich nicht die Sichtweise nachvollziehen konnte, dass man etwas schlimmes tut wenn man einen Lehrer anschwindelt, habe ich unzählige male Hausaufgaben unter den Tisch fallen lassen und in meiner gesamten Schulkarriere in 2 Klassenarbeiten insgesamt gespickt. In >5% der Täuschungsversuchen bei der Hausaufgabenkontrolle bin ich aufgeflogen.)

  13. #13
    Zu Spicken ist eine Sache, eine andere ist es dem Lehrer ins Gesicht zu lügen. Ersteres rechtfertigt die 6, letzteres kann , und sollte man auch nicht unbestraft lassen.
    Wenn der gleiche Lehrer wegen Lügen verweise erteilt , sollte er bei den beiden wegen den Umständen keine Ausnahme machen. Wenn ich mir deine Beschreibung der beiden durchlese bekomme ich Brechreiz.
    Die beiden sind sich wahrscheinlich sehr wohl bewusst , dass die Lehrer den letzten Schritt nur unter äußersten Umständen, bzw gar nicht, durchführen werden. Diese Mentalität ist schlichtweg zum Kotzen.
    Dabei tragen allerdings nicht nur die Schüler schuld, sondern auch die Lehrer, denn die Maßnahmen sind nicht dazu da um zu drohen, sondern unter den gegebenen Umständen auch einzusetzen. Wenn sie es nicht tun, braucht man sie nicht, und verlieren auch ihre Wirkung als Druckmittel.

  14. #14

    Leon der Pofi Gast
    hier fehlt die vorgeschichte. aus deiner geschichte kann man schließen, dass bereits mehrere vergehen, kein schummeln, vorhanden sind. denn leichtfertig vergeben lehrer diese auch nicht. wer schummelt, selbst schuld. ein verdientes nicht genügend, für inkonsequenz und faulheit. in vielen fällen wird den schülern und eltern nahegelegt, die schule aus eigenen beweggründen zu verlassen und keinen verweis durchzuführen, da dies im späteren lebenslauf besser aussieht.

  15. #15
    Was ist das Problem daran, einen Lehrer zu belügen, Zelretch?
    Der hat nur die Aufgabe, einem was beizubringen und Leistungen zu bewerten. Er ist ja kein Richter, bei dem Lügen ungünstige Konsequenzen für Andere nach sich ziehen können.

    Man könnte bei manchen Posts hier meinen, wir wären in den 60ern des letzten Jahrhunderts stecken geblieben.

  16. #16
    Der Lehrer hat den Auftrag, beizubringen, dazu gehört auch, dass die Schüler lernen, dass Lügen verwerflich ist. Zudem ist der Lehrer eine Respektperson, und die lügt man erst recht nicht an.

  17. #17
    Ich finde das Handeln des Lehrers korrekt. Sie haben geschummelt, wie wahrscheinlich jeder es mal gemacht hat, und waren so dumm, sich erwischen zu lassen. Das gibt ne 6, fertig. Das sie dazu den Lehrer noch verarscht haben, finde ich jetzt nicht so weltbewegend, dass es dafür einen Verweis geben könnte. Ich habe btw. nie erlebt, wie ich oder irgendeiner meiner Mitschüler einen Verweis erhalten haben, und wir haben weit Schlimmeres angestellt als nur zu schummeln und den Lehrer zu belügen.

    Zitat Zitat
    Der Lehrer hat den Auftrag, beizubringen, dazu gehört auch, dass die Schüler lernen, dass Lügen verwerflich ist. Zudem ist der Lehrer eine Respektperson, und die lügt man erst recht nicht an.
    Du hast auch bestimmt nie den Lehrer angelogen, wenn du mal deine Hausaufgaben vergessen hast oder so

  18. #18
    Zitat Zitat von NPC Fighter Beitrag anzeigen
    Was ist das Problem daran, einen Lehrer zu belügen, Zelretch?
    Der hat nur die Aufgabe, einem was beizubringen und Leistungen zu bewerten. Er ist ja kein Richter, bei dem Lügen ungünstige Konsequenzen für Andere nach sich ziehen können.

    Man könnte bei manchen Posts hier meinen, wir wären in den 60ern des letzten Jahrhunderts stecken geblieben.
    Wenn gewisse Schüler die Autorität des Lehrers durch den Dreck ziehen beeinflusst das den gesamten Unterricht. Das ist zwar meine persönliche Auffassung, aber ich bin mir relativ sicher, dass ein gewisses Spannungsfeld zwischen Schüler und Lehrer vorhanden sein muss, damit ein lukrativer Unterricht stattfinden kann. Und das gibt es so lange wie der Lehrer noch am längeren Hebel sitzt und die Noten verteilt. Wenn die Schüler allerdings die Noten nicht mehr als Druckmittel anerkennen, (wie die beiden beschriebenen), dann muss man zu anderen Mitteln greifen, und genau das Tut der Lehrer hier nicht.

  19. #19

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Zitat Zitat von NPC Fighter Beitrag anzeigen
    Der hat nur die Aufgabe, einem was beizubringen und Leistungen zu bewerten. Er ist ja kein Richter, bei dem Lügen ungünstige Konsequenzen für Andere nach sich ziehen können.
    Ähm, nein. Als Lehrer hast du von der Verfassung her zwei Aufgaben in Form eines Bildungs- und Erziehungsauftrages. Der Erziehungsauftrag wird allerdings von der Allgemeinheit gerne vergessen, wenn es um die Aufgaben eines Lehrers geht.

    Zum Thema:

    Mir fehlt da ebenfalls die Vorgeschichte dieses Ereignisses und eine Beschreibung der genaueren Umstände. Prinzipiell ist allerdings zu sagen, dass ich für einen Täuschungsversuch einen Verweis nicht als angemessenes Mittel ansehe. Generell ist ein Täuschungsversuch allerdings mit "Ungenügend" zu bewerten und gegebenenfalls in den Kopfnoten (falls im Bundesland vorhanden) zu berücksichtigen.

    Ein Verweis ist hingegen ein schuldisziplinarisches Mittel, dass nicht von einem Einzellehrer alleine vergeben werden kann, sondern in Rücksprache mit dem Kollegium und der Schulleitung und nur in besonders schwerwiegenden Fällen vergeben wird. Das Maximum, was ein Einzellehrer in diesem Bereich alleine vergeben kann, ist ein Tadel. Ein Täuschungsversuch fällt für mich allerdings nicht in diese Kategorie.

  20. #20
    Zitat Zitat von Raknar Beitrag anzeigen
    Du hast auch bestimmt nie den Lehrer angelogen, wenn du mal deine Hausaufgaben vergessen hast oder so
    Um mal anstelle von MaxikingWolke22 zu antworten: Richtig, das habe ich nie gemacht. Natürlich habe ich auch mal die Hausaufgaben vergessen, aber wenn man erwischt wird, dann sollte man gefälligst auch dazu stehen.

    Ist jetzt ein wenig Off-Topic, aber ich habe vor einiger Zeit ein Buch über Betrug in den Wissenschaften gelesen. Bei den dort geschilderten Fällen ist es auch grundsätzlich so, dass die Schwindler ihre Fälschungen (in der Regel erfundene oder geschönte Messwerte) nicht zugeben, selbst dann nicht, wenn man ihnen die Fälschung schon zweifelsfrei nachgewiesen hat oder sie sogar auf direkt beim Fälschen beobachtet wurden. Stattdessen lassen sie sich in oft jahrelange Gerichtsverfahren verwickeln und streiten selbst die offensichtlichsten Fälschungen ab, zum Teil bis ans Ende ihres Lebens.
    Ist nur eine Vermutung, aber: Das sind bestimmt auch alles solche Schüler gewesen, die ihrem Lehrer auch dann noch ins Gesicht gelogen haben, nachdem sie schon erwischt wurden.

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