Da ich nicht mehr 16 bin, muss ich mich ja nicht angesprochen fühlen, oder?
The Clan of the Cavebear + The Valley of Horses + The Mammoth Hunters (Jean M. Auel)
Jup, in den letzten Monaten hab ich mich mit der Earth's Children Reihe von der guten Madame Auel beschäftigt. Ich weiß noch das ich als Teenager immer um diese Bücher herumgeschlichen bin, wenn ich sie im Laden gesehen hab. Was ich allerdings nicht weiß, ist warum ich sie mir Endeffekt nie gekauft habe. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass ich ganz froh darüber bin. Nicht das die Bücher schlecht wären, nein, ich glaub ich hätte sie damals nicht so sehr schätzen können, wie das heute der Fall ist ... und die vielen Sexszenen in Valley of Horses und vor allem Mammoth Hunters hätten mich sowieso total abgeschreckt (ja, ich war ein prüdes Ding damals. Bin ich heute teilweise auch noch, aber wenigstens kicher ich nicht mehr wie ein Schulmädchen wenn ich das Wort Penis lese).
Aaaanyways. Clan of the Cave Bear war für mich ein reines 10/10 Erlebnis, hands down. Es ist spannend und informativ, vermischt gekonnt Recherchiertes mit den dramaturgischen Freiheiten eines Romans und hat mich dazu gebracht mehr als nur eine Nacht durchzulesen, einfach weil ich wissen wollte - nein musste wie es weiter geht.
Valley of the Horses war ... nett. Ich kann da eigentlich wenig Schlechtes drüber sagen, aber dem Band fehlte der Charme des Vorgängers, einfach ein gewisser Funken. Das Ende des Buches hat einen absolut fiesen Cliffhanger und veranlasste mich so schnell wie möglich Mammoth Hunters zu bestellen. Jaaa und ab da wurde ... schwierig.
Ich hab mir einige Rezensionen durchgelesen und viele haben sich über das unnötige Drama beschwert, welches man innerhalb eines klärenden Gespräches hätte verhindern können. Wodurch das Buch sicherlich um Einiges dünner ausgefallen wäre. Einerseits kann ich das nachvollziehen. Ich hab immer wieder längere Lesepausen eingelegt, weil ich einfach nicht weiter lesen wollte. Auf einer Ebene fühlt es sich durchaus wie eine Steinzeit soap opera an, Liebe, Herzschmerz und Sex inbegriffen. Aber ich empfand es (die meiste Zeit) eigentlich nicht als plump oder oberflächlich. Mehr als einmal habe ich mich in den angesprochenen Problemen wiedergefunden. Zum Beispiel nicht offen mit dem Partner darüber zu sprechen wenn man eifersüchtig ist und man sich die fürchterlichsten Gedanken macht, auch wenn es in Wahrheit nicht ansatzweise so schlimm ist. Ich finde Auel hat ein Gespür dafür Gefühle und Gedankengänge so darzustellen das man sie gut nachvollziehen kann. Am Endergebnis ändert es allerdings wenig. Die meiste Zeit saß ich da und dachte nur: "Jetzt red doch mit ihr. Oder du mit ihm. Aaaaaaargh!" ^^''
Die Sexszenen sind sehr geschmackvoll geschrieben, aber gerade bei Mammoth Hunters hatte ich das Gefühl alle fünf Seiten einem orgasmischen Höhepunkt miterleben zu müssen. Ein paar weniger ausgearbeitete und mehr angedeutete Szenen hätten da eher meinem Geschmack entsprochen.
Na ja, nach dem ganzen Drama, Baby! beschäftige ich mich jetzt erstmal mit Anne of Green Gables + Anne of Avonlea von L. M. Montgomery welches Vinnie mir netterweise ausgeborgt hat.