Wen kotzen eigentlich Gruppenvorträge genauso an wie mich?
(Viel Text. Wer keine Lust hat über meine gesamte Erfahrung zu lesen, kann auch einfach überfliegen, so viel wichtiges steht nicht drin)
Einzelvorträge fand ich immer toll und konnte auch meistens ne 1-2 rausleihern, aber in der Gruppe kam nur selten was ordentliches zustande. Zwar kann ich durch mein Auftreten immer ne gute Note rausholen, obwohl ich innerhalb der Gruppe nichts gemacht habe, aber eigentlich hasse ich es.
In der Grundschule war das seitens des Sprechens noch kein Problem, da waren die Vorträge eh grottig mies und viel Erwartungen hatte die Lehrerin auch nicht. Aber man wollte immer, dass wir ein Plakat machen. Plakate erstellen fand ich immer schlimm und deswegen sahen meine Plakate immer hässlich wie die Nacht aus.
Auf der Oberschule wurde es dann aber etwas schlimmer. In jedem Fach gabs dann immer wieder Vorträge und zu jedem Vortrag wollt der Lehrer ein Plakat. Plakat hieß für uns dann auch: Wikitext und Bilder ausdrucken, raufkleben, Überschrift, fertig. Da ich aber zuhause nicht die Möglichkeit des Druckens hatte, war ich also immer zufrieden, wenn man mir einfach mein Themengebiet gebeben hat und ich zuhause mein Zeug fertig stellen konnte. Obwohl ich keine sozialen Schwächen habe, musste man mich ständig dazu motivieren (eher zwingen) mich an der Gruppenarbeit aktiv zu beteiligen.
Das ging dann bis zur 9. Klasse ungefähr. Ab da an hatte man keine Lust mehr, mit mir in der Gruppe zusammenzuarbeiten. Schließlich bekam ich immer die besten Noten, hab aber kaum in dder Gruppe gearbeitet. Selbst unter meinen Freunden hatte ich Schwierigkeiten, überhaupt mit ihnen zusammenzuarbeiten und mindestens 2 mal haben wir bei den Lehrern herausgeprügelt, dass ich alleine arbeiten darf. Schließlich hatte ich selber wenig Lust, für die Gruppe verantwortlich zu sein, was wohl auch daran lag, dass meine Vorschläge einfach teh Awesome waren, aber man sich in der Gruppe eher für nen Standardkack entschieden hat.
Musste aber auch feststellen, dass Gruppenarbeiten auch recht gefährlich (je nachdem, wie sehr man eine Note ernst nimmt) sein können. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, wie ich das Gruppenplakat vergessen habe, als der Vortrag war. Ich konnte die Lehrerin aber davon überzeugen, dass es meine alleinige Schuld ist, dass mein Partner viel gemacht hat und dass er immerhin vortragen könne. Ich bekam wegen der nichterbrachten Leistung ne 6 und er bekam ne 3, weil sein Vortrag recht mies war.
Auf der anderen Seite hab ich einmal einen Gruppenvortrag gehalten, bei dem man mir einfach ein Thema gegeben hat, ohne große Absprache (Ich war krank an dem Tag und zuhause). Natürlich kein Problem, ging ja nicht anders. Hatte dann auch was für das Plakat ausgedruckt und zuhause nen Vortrag ausgearbeitet. Hab aber auch bloß ne 3+ erhalten. Warum?
Einer aus meiner Gruppe hatte zu seinem Thema ein Teilgebiet ausgelassen und die Lehrerin dachte, es wäre mein Part gewesen, weswegen es also für sie so aussah, als hätte ich nur die Hälfte gemacht. Ich hab versucht, ihr zu erklären, dass es nicht mein Teil gewesen wäre, wobei mich einer aus meiner Gruppe auch unterstützt hat. Der Typ, der für diesen Teil zuständig war, stand einfach nur rum und glotze bescheuert durch die Gegend. Ich meine, eine 3+ ist keine schlechte Note, aber es geht mir dabei ums Prinzip, dass er nicht die Eier in der Hose hat, der Lehrerin zu sagen, dass er es verbockt hat und nicht ich.
Seitdem ich auf nem OSZ bin, geht das eigentlich ganz gut. Dachte ich.
Hab jetzt auch ne Gruppe gefunden, mit der ich vor nem halben Jahr nen absoluten Hammervortrag gehalten habe, der die restlichen Vorträge genullt hat. Selbsterstellte Gif-Animationen, super Einstieg in ein Teilthema, viel Kreativität und den Inhalt verständlich rübergebracht. Fand ich richtig klasse.
Jetzt muss ich mit den Beiden wieder einen Vortrag machen, diesmal über Online-Piraterie.
Ich kümmer mich um den allgemeinen Teil, dann macht der eine den wirtschaftlichen und der andere den politischen. Super eigentlich. Hätte bloß der eine nicht an 4 Blöcken gefehlt. Und wir hatten vielleicht 5 oder 6.
Da bis morgen der Bericht fertigstehen muss, habe ich mir gedacht, die beiden sollen mir einfach (Ich bin Gruppenführer) schwarz auf weiß geben, was sie vortragen, damit wir uns nicht unnötiger Weise nach der Schule treffen müssen. Das hat sich allerdings lange hingezogen, da die beiden eben öfters nicht da sind und sie sich auch sonst nicht melden.
Jetzt bin ich etwas angepisst, da mir oft versprochen wurde, dass die beiden was machen und dass da auch was kommt von ihnen, aber es kommt einfach nichts. Da ich mit dem Vortrag anfange, kann ich niemanden etwas nachplaudern, sondern nur wegnehmen. Das heißt also, dass wenn sich unsere Themengebiete überschneiden, ich besser dastehe, als die anderen beiden. Dementsprechend laufe ich ihnen nicht hinterher. Ich bin bei Facebook und MSN oft online, meine E-Mail haben sie auch. Wenn sie sich nicht melden, sind die selber schuld.
Ich möchte mich über die beiden auch nicht beschweren, da ich durchaus nachvollziehen kann, dass sie nichts machen. Ich persönlich habe da auch keine Lust drauf, aber ich versuche ein bestmögliches Zeugnis zu haben.
Das ist aber der Punkt, wo ich sage: Ich hab keine Lust mehr auf Gruppenvorträge.
Dieses ständige Hinterhergerenne, die Verantwortung und das Überprüfen und gemeinsame Abchecken geht mir tierisch auf die Nerven. Seit 7 Jahren mache ich die Erfahrung mit den Gruppenvorträgen und immer gab es was zu nörgeln. Sei es nun vor oder nach dem Vortrag.
Also, viel geschrieben, aber das ist meine gesamte Erfahrung, die ich mit Gruppenvorträgen gemacht habe. Wie sieht es bei euch aus? Lief bei euch immer alles glatt oder habt ihr auch viele negative Erfahrungen damit machen können?