Communitytreffen-Moderator
Wir sind nur durch das erste Kapitel (und die ersten paar Minuten vom zweiten) gekommen, entsprechend ist noch nicht so wahnsinnig viel von der Story passiert. Ich versuch mal, ein weitestgehend spoilerfreies Review von dem zu geben, was ich bis jetzt gesehen habe.
Das erste Kapitel verbringt man weitestgehend mit den Vorbereitungen auf eine Schlacht. Pardona hat am Ende der Drachenchronik eine schwere Niederlage erlitten und ist beim Namenlosen in Ungnade gefallen. Jetzt befindet sie sich, auf einem Feldzug, in der Hoffnung, dass ihre Gunst ihres Herrn wiederzuerlangen. Im ganzen Kapitel (und soweit ich das sehe, im ganzen Abenteuer) wird kein einziges Mal gewürfelt, Pardona hat auch keine wirklichen Attribute. Stattdessen muss man an verschiedenen Stellen abwägen, ob man lieber seine Chancen auf einen Sieg in der Schlacht erhöhen oder doch lieber dem Namenlosen gefallen will. Dabei bietet das Abenteuer an den meisten Stellen durchaus mehrere verschiedene und auch teilweise unkonventionelle Lösungswege. Trotzdem leidet es natürlich ein wenig unter den Schwächen, die fast alle Soloabenteuer gemeinsam haben: man merkt sehr deutlich, dass man eine Aneinanderreihung von abgeschlossenen Szenen vor sich hat und an ein paar Stellen verrät der Beschreibungstext Dinge, die der Charakter noch nicht wissen kann, weil er einen bestimmten Weg noch nicht gewählt hat.
Von der Stimmung und Atmosphäre her ist meine Meinung recht gemischt. Einerseits hat man es ganz gut geschafft, rüberzubringen, dass Pardona nicht mehr so mächtig ist, wie früher, dabei wurde sie aber meiner Ansicht nach ein wenig zu menschlich. Noch dazu ist an diversen Stellen etwas unnötiger Fanservice eingestreut. Man kriegt explizit mitgeteilt, dass Pardona, wenn sie alleine ist, auch gerne mal nackt durch die Gegend rennt (soweit nichts Neues) und, dass sie einen Amaunir (myranischer Katzenmensch) als Liebhaber hat. Mit dem darf man durchaus auch interagieren. Wer unsere Gruppe kennt, weiß, dass wir uns darüber köstlichst amüsiert und die ganze Zeit Witze gerissen haben. Wer das mag, ist gut bedient, wer aber dichte Atmosphäre will, fühlt sich evtl. etwas fehl am Platz.
Insgesamt bis jetzt ein ganz solides Abenteuer, das ich bei Gelegenheit zu Ende spielen will, aber es ist sicher nicht für jeden Spielertyp geeignet.