Wobei ich sagen muss, dass der Beitrag eben da auch wieder kaum einen Finger in die Wunde legt. Eher wird ja sogar stellenweise verurteilt, dass die Kinder sich mit so etwas beschäftigen, sich ausprobieren. Wie gesagt da finde ich den SPIEGEL-Beitrag zum Thema Pornokonsum deutlich besser, der nämlich auch abhebt darauf, dass die Jugendlichen in ihrem Konsum differenzieren und sich auch besonders das ansehen, was sie erregt. Den Rest schaut man sich an, um sich darübr zu belustigen oder um zu schauen, ob einem das zusagt. Der Beitrag nimmt hier eine besonders starre Position ein, eine zum Teil auch Sexualität verdammende Haltung und dann auch noch die Art wie vor allem männliche jugendliche und Jungen da dargestellt werden ist auch nicht unbedingt gelungen. Gerade die Fragen nach vernünftiger Medienaufklärung (die wird zumindest mal kurz angeschnitten) oder eben guter sexueller Aufklärung bleiben ziemlich unterbelichtet. Ein Fehler zudem noch ist, dass da viele Experten aus den USA auftreten. Wir mögen schon noch sehr pikiert sein bei diesen Themen und unseren Kindern gegenüber verstockt. Aber in den USA ist das gleich noch einmal ein Zacken schlimmer, weil da diese Themen auch aus religiösen Gründen und noch stärkerer Pietät kaum bis gar nicht familiär oder in den Schulen besprochen werden dürfen und da fand ich es dann etwas daneben dann diese US-Experten, die über ihr Land sprechen dann zu suggerieren zu lasssen, dass dies in gleichem Maße auch auf deutsche Jugendliche zuträfe.
Dann nochmal das Beispiel mit dem Analsex (auch Oral wurde ja eher negativ erwähnt, dabei gehört es lt. Untersuchungen neben Petting zu einer der verbreitetsten sexuellen Spielarten von Jugendlichen gerade auch in der Phase, bevor diese für vaginalen Verkehr bereit sind. Und dann hast du da vielleicht noch irgendwelche Steinzeit-Feministinnen (tut mir leid, aber so kamen mir manche von denen wirklcih rüber) die alleine in dieser Praktik ein Zwangsverhältnis der Mädchen unter die Jungen sehen wollen) wo Dauganor da richtig einwendet, dass das männliche Homosexuelle betrifft. Ein weiterer tendenziöser Fehler. Sie haben nach Analsex gefragt aber nicht nach der Häufigkeit oder der Art des Kontakts (ausprobieren oder regelmäßig? Einmalig und nie wieder oder könnte ich mir öfter vorstellen) oder wenn sie gefragt haben, wurde das zumindest hier im Beitrag nicht weiter erwähnt. So kommen sie auf relativ hohe Werte einer angeblichen Sexualisierung in Richtung Analsex und produzieren einen Skandal ohne aber Rechenschaft abzulegen darüber welche Rolle der überhaupt spielt. Und dann eben die Konnotation das die Erkundung anderer erogener Zonen oder sexueller Spielarten schon einen Hinweis auf eine Pornisierung der Jugend darstelle, ist natürlich auch an den Haaren herbeigezogen. Sollen die Jugendlichen etwa nicht ausprobieren, ob ihnen das nicht Spaß machen könnte? Müssen sie deshalb gleich als sexuell gestört gelten? Man gewinnt den eindruck es gäbe nur Blümchensex auf der Welt. Ich hatte da neulich im Zug das Vergnügen neben einer Gruppe von Auszubildenden und Schüler aus dem Zweiten Bildungsweg zu sitzen (18 - 26 die Altersgruppe) und die unterhielten sich über dies und das und man kann natürlich schwer weghören xD Wobei ich Zugfahrten manchmal auch ein wenig feiere dafür, dass man mal interessante oder aufschlussreiche Gespräche jenseits des eigenen Alltags belauschen kann, wobei man auch nicht immer alles hören will, was da gesagt wird
Auf jeden Fall lag das Thema gerade so. Da meinte dann einer der Herren (war auch der Älteste in der Gruppe) das er als er 14 war mit einem Kumpel mal gegenseitig anal ausprobiert hätte und danach nicht wieder, weil sie das nicht so geil fanden. Es gibt das halt.
Deswegen fand ich eben diesen Beitrag so großen tendenziösen Bullshit. Und wie gesagt das Jungenbild, dass da verbreitet wurde, war auch wirklcih unter aller Sau und verstellt natürlich auch den Blick auf eine gesamtheitliche Betrachtung. Stattdessen werden Mädchen sogar in eine Opferrolle einerseits gedrängt und zweitens ihnen auch wieder eine eigene sexuelle Interessenlage quasi abgesprochen, weil nämlich alles was sie sexuell unternehmen nur dadurch bestimmt ist einen Jungen zu bedienen. Davon das sie vielleicht selbst gefallen an Anal oder Oralsex finden könnten. Das ihnen das überhaupt zugestanden wird, ist auch keine Spur zu sehen. Wie gesagt den Beitrag finde ich einfach furchtbar. Der erinnerte mich an diese Frontal21-Berichte über Videospieler.