@ Kelven
Ein Grund für das Serienformat ist recht banal. Ich möchte es einfach mal probieren. Darüberhinaus reizt mich auch handwerklich der andere Ansatz. In meinen Augen reicht es nicht, eine Geschichte einfach nur in mehrere Teile zu schneiden und die Einzelstücke dann im Episodenformat zu veröffentlichen, um bereits eine gute Seriengeschichte zu vermitteln. Vielmehr möchte ich versuchen, die Handlung so zu erzählen, dass auch jede Folge für sich lohnenswert erscheint. Dazu muss ich lernen, beim Schreiben sequenzieller zu denken.
Und schließlich finde ich das Serienformat gerade auch im Hinblick auf das Videospiel als interaktives Medium konzeptionell interessant. Eine interaktive Spielmechanik ist ein Selbstverständnis. Und die Erzählung? Kann die nicht ebenfalls interaktiv sein? Liegt nicht gerade darin sogar ein Vorzug des Videospiels gegenüber dem Roman? Bislang habe ich die interaktive Erzählweise innerhalb des Spiels veranstaltet, indem ich dem Spieler immer wieder die Wahl über Handlungsabläufe und sogar Handlungsreihenfolgen eingeräumt habe. Mit dem Serienformat kann die narrative Interaktion sogar noch die Arbeitsweise am Spiel selbst umfassen, weil die Spieler über ihre Partizipation an möglichen Diskussionen zum bisherigen Fortgang der Handlung sogar Einwirkungsmöglichkeiten auf den kreativen Entstehungsprozess haben können. Bisher habe ich nach einer Demo und dann noch mal nach der Veröffentlichung einer Vollversion die Resonanz eingeholt und ausgewertet. Das wäre in einem Serienformat häufiger und dichter getaktet. Kritik hätte nicht nur Fazit-, sondern Teilnahmecharakter.