Sei mein Soulslike ×3.
Nennen wir es einen Tick. Einen Tick nach Soulslike-Games.
Ich mag dieses Spielprinzip (an alle Masochisten, nein, schickt mir keine PNs, mein Postfach ist bereits voll von
Sekiro &
Bloodborne aus dem letzten Jahr) und mein PS4-Backlog beinhaltet gleich drei davon.
Zwei davon habe ich endlich durch und Nummer 3 wird viel mehr Zeit benötigten, obwohl ich wirklich gut vorangekommen bin.
Die Rede ist von:
Nioh 2 - 03.04.2020-31.05.2020 = Läuft.
Remnant: From the Ashes - 17.04.2020-26.05.2020 = Beendet.
The Surge 2 - 11.03.2020-30.05.2020 = Beendet.
Aber welches Soulslike ist besser? Worin unterscheiden die drei Spiele sich und kommt auch nur eines an der Souls-Reihe ran?
Stellen wir einen knallharten Vergleich an.
Sengoku-Ära vs. Lovecraft-Shooter vs. Science-Fiction
Welches Setting würde euch am meisten ansprechen?
Während man in
Nioh 2 sich während der Sengoku-Ära einen Namen macht und düstere Höhlen und kaputte Dörfer erkundet, besucht man in
Remnant: From the Ashes gleich mehrere Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
In
The Surge 2 hingegen taucht man in ferner Zukunft in den abgelegensten Ecken von Jericho City ab.
Hilfe, meine Sense spricht zu mir.
Rein von der Grafik her, würde ich
Nioh 2 bevorzugen.
Alles was lebt wirkt viel natürlicher, leider ist das Setting weder neu (
Nioh &
Sekiro) noch besonders schön.
Bin zwar
erst bei Stunde 30, nur nichts beeindruckt äußerlich wirklich.
Es ist zwar ein schönes Spiel, die Gegner oder die eigene Ausrüstung sind z.B. eine Augenweide, nur reiht man graues Dorf an Höhle usw.
Den Überblick verliert man nie in den Missionen, selbst wenn man Abkürzungen freischaltet.
Ist leider momentan relativ schwach, was die Konkurrenz besser schafft.
Gleiches gilt für die Handlung.
Man macht sich als Halb-Yokai mit seinen Freunden einen Namen.
Verglichen mit den anderen beiden Games irgendwie ein Witz, aber innerhalb von
Nioh und als Soulslike ein Schritt in die richtige Richtung.
Denn hier überzeugt man mit viel Witz sowie einer gelungenen Präsentation.
Von dem was ich bisher gesehen habe sind locker 70% der Story mit einem Augenzwinkern versehen.
Nach Fremdschäm-Nioh eine Wohltat, wenn eine kleine dicke Katze im Weg steht, die eigene Sense ein etwas zuflüstert oder man einen dieberischen Kappa innerhalb einer Nebenmission verfolgt.
Man erntet, was man sät.
Remnant: From the Ashes, wirkt grafisch am schwächsten, dafür hat es das coolste Setting und unzählige Bosskämpfe, die sich immer wieder übertrumpfen.
Die zerstörte Erde ist bereits ein Paradies für alle Dystopie-Fans und wenn sich später mehr Welten öffnen, ist mein Entdeckerdrang geweckt.
Diese Welten sind sehr weitläufig, manchmal etwas leer, was ein Stück weit zum Stil passt, bieten einige Abkürzungen und konnten mich das gesamte Spiel über packen.
Am ehesten würde mir zum Vergleich
Bloodborne in den Sinn kommen, da es zahlreiche Anspielungen auf Lovecraft & Edgar Allen Poe gibt.
Die Saat kommt, die Saat nimmt. Eine Welt nach der anderen.
Man selber möchte dem ein Ende setzen, doch was hat es mit der Saat auf sich? Antworten bekommt man.
Vieles besteht nur aus simplen Text, dafür macht die Symbolik an jeder Ecke einiges her.
Wollte permanent wissen was, wie, wo passiert ist und welche Lösungswege es gibt?
Also Story und Setting definitiv eines der besseren Souls-Klone (böses Wort) mit netten Quests für relativ blasse NPCs.
Du bist Batman Iron Maus.
The Surge 2, hat zwei Dinge erreicht, die mir zuvor im Genre nie so extrem aufgefallen sind.
Zum einen bekommt man ein Science-Fiction-Souls und da ich generell ein Freund von Science-Fiction bin, ein weiterer Pluspunkt fürs Setting.
Alleine von der Welt her, ist
The Surge 2 sogar das hübschere Game, dafür sehen manche Bewegungen leicht unbeholfen aus, was natürlich an der fetten Ausrüstung liegt.

Und zum anderen hat
Deck13 ein extrem verschachteltes RPG abgeliefert.
Ihr freut euch über Abkürzungen in Dark Souls? Irrt durch das zertrümmerte Jericho City (ohne Karte), dann reden wir weiter.
Bin oft überrascht gewesen, wo man rauskommt, was man benötigt um einen versperrten Weg zu öffnen, wie sehr sich die Stadt im Verlauf des Spiels ändert und wie schnell man sich verirren kann.
Habe aus Versehen sogar zwei Bereiche übersprungen und mich über die zu starken Gegner gewundert.
Die Handlung kann man dafür getrost vergessen.
Im Kern Interessant, von wegen man überlebt einen Flugzeugabsturz und findet sich in einer zerstörten Stadt wieder, die in völliger Anarchie abdriftet.
Unseligerweise macht man daraus viel zu wenig und dichtet der Story später einen Erzfeind hinzu, der so überhaupt nicht ins Bild passt.
Zum Trost bekommt man kuriose Quests, die für einige Lacher sorgen.
Erwartet in solch einem Spiel keine hochwertigen WRPG-Quests, trotzdem sind die einfach witzig, wenn man z.B. mit einem abgestürzten Schauspieler in seiner besten Superheldenrolle als Iron Maus auf Tour geht oder man entfernt von allen Quests beim protestieren mithilft (weil man es kann), dabei die fiesen Sprüche genießt und sich über den deutschen Wortwitz erfreut.
Man berichtet zwar ständig über das neuste Soulslike, aber sind das nur Kopien oder steckt da mehr hinter?
Haben die Entwickler ihren eigenen Stempel versehen oder bloß geklaut?
Drei Spiele, drei Antworten:
Sei anders, sei Nioh 2.
Nioh 2, stellt für mich den personifizierten Mittelfinger für
Sekiro da.
Keine Frage,
Sekiro ist ein cooles Spiel und habe letztes Jahr viele gute Stunden damit verbracht, selbst wenn meine Erwartungshaltung größer war.
Leider hat man fast alle RPG-Elemente über Board geschmissen und in den Nioh 2 Tests habe ich oft einen Vergleich zum Werk von From Software erkennen dürfen.
Müsste genau genommen nicht
Sekiro eine Kopie vom ersten
Nioh sein?
Das Setting wurde förmlich kopiert und für mich ist
Nioh 2 bislang das, was ich gerne von
Sekiro gesehen hätte.
Erstaunlich viele Waffen, Talentbäume, eine enorm umfangreiche Charaktererstellung, Magie, gnädigere Wucht-Konter, aber auch die bekannte Art wie man EXP erhält bzw. verliert.
Momentan für mich eine konsequente Erweiterung von Dark Souls, woran
Sekiro nicht heranreicht.
Sei anders, sei Remnant: From the Ashes.
Hier hat man einfach ein Soulslike mit Schusswaffen erstellt.
Das ist anders und funktioniert erstaunlich gut.
Man kann exakt eine Nahkampfwaffe, eine Sekundärwaffe und eine Hauptwaffe gleichzeitig ausrüsten und diese mit einen speziellen Effekt versehen.
Anfangs fühlte ich mich wie in einem herkömmlichen Shooter, aber wie sehr dieses System am Ende greift und auf was man alles achten muss, hat es in sich.
Muss ich zum Gegner Abstand halten? Wenn ja, brauche ich eine Waffe die aus der Entfernung guten Schaden erzielt, dafür vielleicht ein kleineres Magazin bereithält und/oder längere Zeit zum nachladen benötigt.
Kommen mir Gegner zu Nahe, sind große Waffen wie eine Schrotflinte besser oder Waffen mit einem größeren Magazin sinnvoller.
Und welche Effekte benötigt man? Heilung oder lieber Feuerkugeln, die nachhaltig einen Gegner schädigen?
Auswahl ist vorhanden, dafür relativ überschaubar.
Ist das richtige Material vorhanden, kann man seine Waffen von der ersten bis zur letzten Spielminute aufwerten.
Bin selber auf vier Waffen hängengeblieben, mit denen ich am besten umgehen konnte, aber damit nicht genug.
Mit der gewonnen Erfahrung verteilt man Punkte nicht auf Stärke, Ausdauer usw., sondern man ergattert über das gesamte Spiel Eigenschaften.
Erreicht man ein neues Level, nennt sich das dann Eigenschaftsrang und erhält Eigenschaftspunkte, die man auf die bereits erworbenen Eigenschaften, wie verringerter Feuerschaden oder auf die Nachladegeschwindigkeit, verteilen darf.
Ist ein tolles neues Konzept, wo man merkt, hier hat man sich ordentlich Gedanken gemacht und könnte man gerne für mögliche Fortsetzungen weiter ausbauen.
Sei anders, sei The Surge 2.
The Surge 2, ist das reinste Materiallager.
Man erhält sogenannte Schemas von Gegner, indem man deren Körperteile anvisiert und sobald deren Rüstungswert unten ist, abschlägt.
Macht man das nicht, bekommt man kaum neue Ausrüstung & Waffen.
Ergattert man also ein Schema, muss man diese mit den passenden Komponenten erstellen und kann man diese immer weiter aufrüsten.
Ausrüstung wird hier eh groß geschrieben, da es hiervon extrem viel gibt, man sogar besondere Effekte erzielt, wenn man ein Ausrüstungsset komplett anlegt, oder man sich dabei erwischt, wie man auf Jagd nach einzelner Ausrüstung geht.
Diese Sucherei löst einen sehr spezielle Reiz aus, immerhin hat jeder Gegner einen anderen Rüstungswert (hat vielleicht sogar was von Monster Hunter) und diese Kampfanzüge + Waffen sind alle völlig unterschiedlich.
Verdammt, man wird zum fucking Robocop, wenn man denn will.
Doch nicht nur die Suche ist spannend, die Kämpfe unterscheiden sich deutlich genug von der Konkurrenz.
Wenn man blockt, wird angezeigt aus welcher Richtung der Gegner zuschlägt.
Pariert man im passenden Moment in die richtige Richtung, durchbricht man die Verteidigung vom Gegner und kann ordentlich austeilen.
Da kommen Gegner vor, die sich nur so besiegen lassen und je nach Waffe, muss man sich immer ein klein wenig umstellen.
Abgerundet wird all das mit Drohnen, die man für den Fernkampf einsetzt und das Gegenstück zur Magie in einem ähnlichen Spiel wäre und ausgerüstete Heilungsimplantate, die sich füllen, sofern man austeilt und erfolgreich blockt.
Implantate gibt es auch sonst ausreichend, die die verschiedensten Effekte bereithalten und erweitert werden können.
Zwischenfazit Nioh 2.
Hier steckt noch soviel Potenzial drin und könnte für 2020 ein richtiger Kracher werden.
Alleine von den Möglichkeiten her ist
Nioh 2 am umfangreichsten und am schwersten.
Es macht Spaß sich in einzelne Missionen zu verlieren, selbst wenn das Setting nicht meine erste Wahl ist und eine zusammenhängende Welt mir deutlich lieber wäre.
Für den Moment muss ich dennoch pausieren.
Habe von März-Mai in allen drei Games insgesamt knapp 100 Stunden investiert und benötige jetzt eine Pause von solchen RPGs.
Hoffentlich packt mich die Lust schnell wieder, denn für
Nioh 2 muss fürs Erste ein Zwischenfazit herhalten.
Playtime: 29:10 Std.
Level: 48
Aktuelle Wertung: 

Fazit Remnant: From the Ashes.
Typisch Gunfire Games.
Immer was neues wagen und dazu ein brauchbares Ergebnis abliefern.
Deren Darksiders-Reihe bedient sich immer an einem anderen Genre und mit
Remnant: From the Ashes haben die selbst unter den zahlreichen Soulslikes frischen Wind reingebracht.
Die Technik mag veraltet sein, die Auswahl an Waffen & Ausrüstung überschaubar, dafür hauen besonders die Endgegner und all die Eigenschaften viel raus.
Die Welten sind stimmig und die Handlung erinnerte mich oft an eines dieser Indie Games, die ein nicht alles erklären und zum grübeln anregen.
Wenn ich ernsthaft etwas kritisieren müsste, dann zwei Bugs die sich beim Endboss eingeschlichen haben und mich 3x hintereinander ärgerten.
Am nächsten Tag hatte ich mehr Glück und finde den Kampf übrigens sehr nice.
Bleibt ein stärkeres Spiel als erwartet, dessen gnädigerer Schwierigkeitsgrad besonders für Genre-Neulinge empfehlenswert ist.
Playtime: 27:38:13 Std.
Level: 101
Gesamtwertung: 

Fazit The Surge 2.
Von
Deck13 kenne ich kein einziges Game bis zum Ende.
Ein gutes Rollenspiel aus Deutschland fällt mir sogar überhaupt nicht ein.
Nicht das es keine gibt, kannte bis vor wenigen Monaten nur keines persönlich und dann kommt
The Surge 2.
Nach Teil 1, den ich definitiv nachholen werde, waren meine Erwartungen gering und plötzlich platzt da eine Bombe von einem RPG und fesselt mich über 40 Stunden lang.
Die verschachtelte Stadt, die Jagd nach neuer Ausrüstung und vor allem das Kontersystem sind grandios, täuschen leider nicht über die maue Story und den wenigen - zum Ende relativ einfachen - Endgegnern hinweg.
Größtes Ärgernis bleiben aber zahlreiche Abstürze, die 8 Monate nach Release unzumutbar sind.
Bitte beim nächsten Teil mehr darauf achten, denn sonst ist
The Surge 2 extrem gutes Soulslike.
Playtime: 41:15:42 Std.
Level: 87
Gesamtwertung: 

Und um auf die erste Frage zurückzukommen.
Alle drei Games gehen ihren eigenen Weg und sind für mich gleichwertige Alternativen zu
Dark Souls oder
Bloodborne.
Nicht besser, aber definitiv nicht schlechter.
Schön wenn Entwickler ein Genre so sinnvoll erweitern und eine solche Vielfalt anbieten.