Final Fantasy XV - Windows Edition - Unterwegs mit Prinz-Bockig.
One Direction auf Tour vom 24.02.2020-25.02.2021 - Fortschritt: Stunde 13-30.
Ich habe mir Zeit gelassen.
Viel Zeit, da mir FFXV zu seicht war im letzten Jahr und ich dadurch die Monate immer nur ein wenig weitergespielt habe.
Letztens wollte ich all das endlich zum Abschluss bringen, da dieses Spiel mit allen Episoden (die von Ardyn auch) um die 120 GB beschlagnahmt hat und ich fast am Ende war.
Außerdem wollte ich es endlich von meinem Backlog streichen, weswegen ich die letzte Woche ein wenig Gas gegeben habe.
Vor einem Jahr war mein Eindruck bis Kapitel 7 optimistisch.
Damals war ich bei Stunde 13 und selbst wenn eine ganze Ecke zu einem
Gut fehlte, so war ich mehr als ein Schritt davon entfernt FFXV ein schlechtes Spiel zu schimpfen.
Was danach die restlichen 17 Stunden auf mich wartete war unter aller Kanone und das ist die harmloseste Formulierung, die mir nach 10x editieren eingefallen ist.
Ab hier werde ich gnadenlos Spoilern und wer das alles nicht sehen möchte darf gerne zum Fazit springen!!!
Fangen wir da an, wo ich zuletzt aufgehört habe.
Aranea begleitet ein statt Gladiolus in den nächsten Dungeon und macht sie plötzlich einen sehr handzahmen Eindruck.
In Wirklichkeit ist sie mit dem Imperium gar nicht zufrieden aber das kommt ihr erst in den Sinn, als dieses nach zig Jahren so gut wie gewonnen hat.
Zeit hat man trotzdem nicht, denn kaum verabschiedet man sich muss plötzlich ein Kraftwerk vor Monster gerettet werden, einfach so.
Man rennt also mit Partner durch einige Gegnerhorden, die man unter Zeitdruck bekämpfen muss.
Was genau das alles soll, wie das in die Story passt usw. spielt keine Rolle, denn man Muss. Jetzt. Retten. Punkt.
Nun reist man endlich nach
Venedig Altissia, wo Lunafreya auf einen wartet.
Man lässt die Open World hinter sich und widmet sich jetzt bis zum Ende der ergreifenden Story.
Dort angekommen schießen Noctis und der restlichen Bevölkerung beinahe Pipi in den Augen, da man das Brautkleid erblickt hat.
Lunafreya ist halt ne ganz tolle Partie, die man zwar 12 Jahre nicht gesehen hat, aber sie wird schon die Richtige sein.
Unglaubwürdig? Vielleicht, aber ihr habt das Brautkleid nicht gesehen.

Vorher müssen Noctis & Co. mit einem alten Freund vom Papa-Regis plaudern, der ein direkt volllabert, ohne das eine Zwischensequenz startet.
Echt, wusste nicht wer genau da mit mir spricht, bis man zum zweiten Dialog wechselt, wo man den Typen direkt anspricht.
Der Herr ist dann auch ganz wichtig und so muss man kurz darauf mit der Chefin Camelia Claustra verhandeln.
Okay,
verhandeln ist vielleicht die falsche Bezeichnung, da Noctis bloß eine Reihe von Antworten abarbeitet, deren Reihenfolge man sich aussuchen darf.
Warum man das nicht in einen einzigen Dialog gepackt hat und stattdessen den Spieler einbezieht ist mir ein Rätsel.
Denn wenn man keinerlei Verhandlungsspielraum wie in einem WRPG hat, dann zieht ein ein solcher Dialog höchstens voll aus'n Spiel.
Dabei wird das als extrem wichtig dargestellt, da Noctis jetzt verhandeln muss und die Gesichtsmimik ist zum fremdschämen, eben weil die Grafik so gut ist.
Der Junge wirkt völlig unglaubwürdig und ein wenig gestört, aber nichts, worauf sich Regierende einlassen.
Und man benötigt exakt drei Leute um die Stadt zu beschützen, womit man einen Grund hat das restliche Team zu beseitigen.
Es folgt ein Szenenwechsel, Lunafreya sitzt unschuldig auf einen Stuhl, plötzlich stürmt ein Sondereinsatzkommando rein, schwerbewaffnet, und umzingeln diese abscheuliche Gefahr, die zur Göttin Leviathan begleitet wird.
Jou, wieder eine Szene wo ich mich frage was das soll?
Warum immer dieses unsinnige etwas in Szene setzen wollen, was nicht der Situation entsprechend ist?
Was darauf folgt ist für mich die eigentliche Abwärtsspirale gewesen in die sich FFXV hineinmanövriert hat.
Denn es folgt ein Kampf mit einer launigen Göttin, ein Imperium das sich einmischt und ein kleiner Prinz, der plötzlich mit den heftigsten Supekräften ausgestattet auf Leviathan einprügelt.
Mir kam ein fettes WTF?! in den Sinn und ist alleine die Kamera in dieser einen spielbaren Szene eine Zumutung.
Ständig verschwindet man ins leere, der Kampf ist billig und dient nur dazu halbwegs hübsch auszuschauen.
Ende der Geschichte ist, dass Lunafreya krepiert und auf einer total dramatischen Art mit ganz vielen Blumen verabschiedet wird.
Noctis ist am Boden zerstört und wieder frage ich mich was das soll?
Die kennen sich kaum und welchen Zweck hatte Lunafreya im Spiel? Damit meine ich jetzt nicht ihre Bedeutung für die Story, sondern warum man die so schnell abschreiben musste?
Als wäre man völlig überfordert damit gewesen ihr angemessen Screentime zu verschaffen oder eine richtige Beziehung mit Noctis zu erzählen.
Und dann die gesamte Inszenierung, die mich dermaßen aufregt an Square Enix.
Man kaschiert mit extrem hübschen Bildern & Szenen totalen nonsense, unterstreicht all das mit halbwegs guter Musik und schon sind die Spieler emotional gerührt.
Ist es tatsächlich so einfach geworden? Mir kann keiner erzählen dieses Chaos nicht halbwegs zu erkennen, oder?
Im diesen ganzen Gewusel findet dann die Episode Ignis statt, die ein ernsthaft motivieren möchte Stadtteile zurückzuerobern, dabei geht die Episode mit alternativem Ende ca. 2 Stunden.
Hier musste man wohl einen Grund finden den Preis für den DLC zu rechtfertigen und zähle diese Episode trotzdem zum stärksten Teil des Spiels.
Einfach weil es witziger ist mit Ignis auf die Gegner einzuprügeln und das alternative Ende ganz okay war.
Was ich an der Episode nicht mag ist der gesamte Rest.
Ignis schafft es mehr als alle anderen im Team ständig theatralisch herumzuschreien, was überhaupt nicht zur Haltung passt.
Musste mich da gut für fremdschämen wenn er Flachpfeife Noctis beschützen will und man sich höchsten fragt was er in ihm sieht und alle anderen nicht?
Die Episode endet dann damit, dass unser lieber Ignis erblindet und dennoch ein Teil vom Team bleibt.
Man versteht zwar nicht wie er nur mit einem Blindenstock kämpfen, geschweige denn durch Höhlen kommt, aber egal.
Schluckt es so runter, egal wie unrealistisch sich das Spiel gibt und seid vor allem bestürzt und schockiert.
Denn die Blindenhund-Rolle übernimmt jetzt Prompto, der übrigens kurz darauf vom Zug fällt, wo dann seine Episode startet.
In Episode Prompto zieht man durch eine eisige Landschaft und landet in einem Forschungslabor, wo man erfährt: Prompto ist ein künstlich erschaffenes Wesen und viel schlimmer ist, er kommt somit aus Niflheim.
Papa Verstael möchte exakt dann, wenn Prompto dort eintrifft etwas höheres als ein Gott werden und so nimmt eine weitere qualvolle Episode ihren Anfang.
Diesmal will man ein Shooter sein und zwar ein richtig schlechter.
Square Enix hat aus
Dirge of Cerberus nicht gelernt und so nehmen Shooter-Passagen ihren Lauf, wo ich mich nur fragte, wann all das endlich vorbei ist?
Furchtbar wie man mit einzelnen Episoden diesen löchrigen Flickenteppich namens FFXV unter einen Hut bekommen möchte und sind diese nicht nur unglaubwürdig, sondern wirken planlos reingestreut, peinlich erzählt und zeitstreckend bis zum erbrechen.
Denn in dieser Episode darf man eine totlangweilige Schneelandschaft erkunden, Yay, endlich wieder dümmliche Beschäftigungstherapien nachgehen, die bereits in
Assassin's Creed nicht funktionieren.
Unterstützt wird man dabei von Aranea, mit der man dann ein gottgleiches Wesen übern Haufen schießt (sagt nichts, ich weiß wie doof das klingt) und fertig ist diese Episode.
Prompto findet man im eigentlichen Spiel dann erst viel später wieder und fehlt der gesamte Teil vom Ende der Episode bis zu dem Moment, wie er dort hinkommt wo er sich befindet, doch egal.
Das interessiert niemanden, schließlich durfte man vorher mit einem Schneemobil fahren.
In der Zwischenzeit haben sich Gladiolus & Noctis gestritten, wo spätestens jetzt jeder erkennen sollte was für flache Charaktere man in seinem Team hat.
Denn während man am Anfang vielleicht meint da entwickelt sich eine Truppe, sei sofort gesagt, die bleiben alle genauso wie am Anfang.
Keiner entwickelt seine Persönlichkeit groß weiter und am schlimmsten ist Prinz-Bockig.
Lieber nehme ich einen aufgekratzten Tidus, der mehrere Phönixfedern intus hat oder einen Squall der sein Echokraut vergessen hat, als die Schnarchnase Noctis.
Ständig grummelig, ständig bockig, ständig beleidigt, ständig wird er so ungerecht behandelt und wenn er dann mal rauskommt und König spielen darf, will man ihn am liebsten eine knallen.
Jeder aufgekratzte JRPG-Held ist mir lieber als dieser furchtbare kleine Emo, der es ja ach so schwer hat.
Ach ja, man besucht noch Lunafreyas Heimatort, wobei
besuchen vielleicht das falsche Wort ist.
Denn man steigt nur aus'n Zug aus, rennt zur nächsten Wiese, wird von einer alten Dienerin und einem kleinen Mädchen vollgelabert wie absolut toll, gütig und was weiß ich noch alles Lunafreya war und somit muss auch ein Noctis erkennen, die hübsche Blondine bleibt ein feuchter Traum.
Also wieder ab in den Zug, das Finale ruft.
Beim bösen Imperium angekommen stellt sich raus, Ardyn will Rache.

Seine Episode ist dann etwa ähnlich langweilig mit viel Potenzial die Spielzeit zu strecken und werde da nicht näher drauf eingehen, denn es ist langweilig sich da durch zu quälen nach über 20 Stunden mit FFXV.
Außerdem ist es frech dafür nochmals Geld zu verlangen, da man bereits die
Royal-Edition besitzt.
Sagenhaft wie gierig ein Unternehmen sein kann.
Jedenfalls prügelt sich Prinz-Bockig alleine durch Gralea und habe irgendwann das Team gewechselt zu Gladiolus & Ignis.
Hier bekommt man eine Szene zu sehen, wo Ravus ermordet wird und wenn man dann das Team wechselt, hat Noctis das Schwert von Ravus.
Der Witz ist, die Szene fehlt.
Ich weiß nicht wo die abgeblieben ist oder ob ich zu schnell mit Noctis gewechselt habe, doch wie kann das sein?
Reichen die Episoden nicht? Müssen selbst ganze Szenen abgekürzt werden? Wie kann man so schlampig mit einer solch großen Reihe umgehen?
Auch der Kaiser von Niflheim verwandelt sich plötzlich in einen Siecher und hat man fast das gesamte Spiel über nicht gesehen und sollte eine wichtigere Rolle innehalten, als einfach so weggeboxt zu werden.
Das ist wieder eine Stelle wie unsinnig FFXV erzählt wird und wie man mit anscheinend wichtigen Gegenspielern rumspringt.
Für mich geht das hart in Richtung: "Wir wollten endlich fertig werden.... hohohoh, der doofe Spieler kauft das Spiel schon" (bekomme ich jetzt meine 22,50 Euro wieder?).
Jetzt zum Ende.
Es folgt ein Zeitsprung von 10 Jahren.
Die Welt steht am Abgrund, Noctis trifft seine alten Freunde wieder und die Freude darüber fällt sehr überschaubar aus.
Für ein Spiel was ein auf dicke Freunde macht ist das erbärmlich und beeilt man sich hier sehr zum letzten Gefecht zu gelangen.
Der Endkampf ist dann ein Fakekampf und Lunafreya bekommt plötzlich eine Szene spendiert und wirkt wie eine herabgestiegene Walküre ohne Kontext.
Tja, schon wartet das Ende auf ein, man drückt auf die Tränendrüse es werden Bilder ausgetauscht und ein auf Roadtrip der das Leben verändert hat gemacht und ich habe schleunigst die Option gesucht diesen Mist von meiner Festplatte zu deinstallieren.
Kleine Anmerkung noch zum Gameplay.
Die Dungeons bleiben allesamt hässlich wie die Nacht, das Kampfsystem ist reines Button-Mashing und glaubt mir, ich habe ausprobiert unterlevelt zu sein.
Doch selbst wenn man jeden Gegner meidet und später zu schwach ist, egal, kauft genügend Heilitems, denn sterben könnt ihr dann eh nicht oder haut eine Beschwörung raus und der Gegner ist direkt hinüber. Was? Sagte ich Gegner? Ich meinte sogar ganze Endgegner sind dann direkt hinüber.
Fähigkeiten erlernen bringt auch keinen spürbaren Mehrwert und fertig ist ein Echtzeit-Kampsystem von der Stange.
Denn wie wir alle wissen, die Hauptsache ist, das Spiel schaut geil aus.
Fazit: Für mein Fazit fahre ich meinen gesamten Sarkasmus etwas runter.
Ich wurde im Vorfeld von meinem Bruder gewarnt FFXV wäre das Letzte und er ist Fan der Reihe.
Habe mit einem schlechten Spiel gerechnet, nur als die ersten Stunden dann ganz okay waren, hatte ich Hoffnung.
Das mir diese Hoffnung drei Jahre in Folge von ein und demselben Unternehmen genommen wird, ist mein persönlicher Super Gau.
FFXV macht alles falsch was ein Spiel ab Mitte des Spiels falsch machen kann.
Dabei fällt die langweilige Open World, das miese Kampfsystem oder die lieblosen Dungeons gar nicht so schwer ins Gewicht.
Viel extremer wiegt die völlig zerfledderte Handlung, die eindimensionalen Charaktere und der Versuch durch Episoden, Filme, Kurzfilme oder einer sehr guten Grafik und der bombastischen Inszenierung von Szenen, den Spieler ein angeblich episches Spiel einer langjährigen Reihe zu verkaufen.
Bin extrem angepisst von FFXV und kann nur hoffen mit FFXVI ein zumindest nettes JRPG zu erhalten.
Aber wenn ich so darüber nachdenke ist mir das bei der endlosen Auswahl an wirklich guten Games schon wieder egal was aus der Reihe wird.
Stufe: 41
Playtime: 30:27:54 Std.
Wertung: 
Sonstiges: Zusätzlich alle Charakter Episoden beendet.