System: PC (Steam)
Genre: A-RPG
Entwickler: Falcom
Releasejahr: 2018
Spielzeit: 35 Stunden
Schwierigkeit: Hard
Beendet: 02.08.2024
Nach mehr als drei Jahren Pause nun doch endlich Celceta durchgespielt. Dieser Punkt ist übrigens kein Strike gegen das Spiel, ich verliere manchmal einfach bestimmte Games aus dem Fokus weil was anderes dazwischenkommt und spiele sie dann vielleicht Jahre später weiter, selbst wenn sie gut waren (siehe SMT3 ). Aber, keine Sorge – Memories of Celceta ist nicht gut, und die Gründe kann ich euch ja nicht vorenthalten!
Nur kurz zur Historie: Habe bisher Ys I, II sowie die Napishtim-Trilogie (Napishtim, Felghana, Origin) gespielt. Begonnen habe ich das Game direkt nach Ark of Napishtim im Mai 2021. Da ich die Napishtim-Trilogie wirklich großartig fand, hatte Celceta als new age "party based Ys" erschwerte Startbedingungen.
Aber auch ansonsten hat das Spiel so ziemlich alles getan, einen denkbar schlechten Ersteindruck zu hinterlassen:
Die Musik in Casnan klingt wie aus nem Zirkus (generell hat Celceta einige recht nervige Stücke, gerade in Städten). Enorm langweiliger Einstieg mit nem Discount Dogi namens Duren. Der einen dann erstmal langwierig durch eine komplett uninteressante Stadt führt. Dann ist das Spiel auf Hard ziemlich einfach. Das Spiel ist auch deutlich dialoglastiger, aber nicht unbedingt interessanter. Und meine Fresse, ist es tutoriallastiger und voll von laaaangsamen Kamerafahrten, die einem gaaaaaanz klar zeigen, was sich gerade im Dungeon geändert hat. Im Gegensatz zu dem "geh raus, probier Gegner zu töten und sterbe vermutlich dabei" der früheren Teile wird man hier schön ruhig an die Hand genommen, das Essen wird einem fein säuberlich kleingeschnitten, damit man auch mundgerechte Stücke bekommt. Ja, ich konnte das Spiel schon in den ersten Stunden nicht leiden, und das schlägt sich auch auf den Bericht hier nieder. Also viel Spaß?^^
(dazu will ich noch anmerken, dass ich Celceta für kein schlechtes Spiel halte - aber eben auch kein gutes!)
Worum gehts? Chicks Terminator Adol ist in Celceta angekommen, weil ... das weiß er gar nicht mehr so genau, denn er hat Amnesie. Anscheinend war er bereits einmal tiefer im Wald, kann sich aber an nichts erinnern. Duren ist wohl ein alter Bekannter von ihm und die beiden stellen sich erstmal der romnschen Generälin Griselda vor, welche Abenteuer anheuert, die den Wald kartografieren sollen. Das ist das Setup, was sogar durchaus interessant ist.
Was mir vom Konzept gefallen hat war das Geheimnis um Adols Erinnerungen. Amnesie ist ein viel gebrauchtes Trope, aber das Sammeln von Erinnerungen ist ein angenehmes Gameplayelement, was richtig genutzt auch schönes Foreshadowing machen könnte. Leider fängt Celceta damit nicht so viel an. Ist ja sehr toll, dass man nen NPC, den man in fünf Minuten trifft, vorher schon mal in ner Erinnerung gesehen hat, aber... wayne? Die besten Erinnerungen sind die an Adols Kindheit und seinen Vater, weil diese ihm etwas Tiefe verleihen. Leider bleibt Adol aber weiterhin blass, weil er halt ein Self Insert sein soll, also irgendwo ist dieses interessante Element dann auch an ihn verschwendet. Auch funktionieren ein paar der Twists nur bedingt bei einem Charakter, der nicht spricht. Ich sage da nur die Ereignisse bei der Ankunft in Danan, die sicherlich auf einen normalen Charakter einen größeren Eindruck hinterlassen hätten, aber nicht auf Adol.
Letztendlich ist das Spiel hier die Origin Story davon, wieso Adol sich als "Abenteurer" bezeichnet. Was - ich will nicht um den heißen Brei reden – nicht nur ein unglaublich lamer "Titel" und gleichzeitig so enorm "who gives a shit?!" ist.
Später werden diese "Erinnerungen" auch noch als billiges McGuffin genutzt, um einem die Vergangenheit anderer Charaktere zu zeigenDann ist das Setup mit dem Wald von Celceta, den man nach und nach erkundet, auch noch unverbraucht. Diese Reise ins Ungewisse ist durchaus spannend, man weiß nicht wirklich, was man vorfinden wird. Das hat mich ein wenig an Ys II erinnert, wo es sich so angefühlt hat, als würde man weit weg von jeglicher Zivilisation sein. Leider kommt der Eindruck in Celceta nur bedingt auf, weil man alle paar Meter ne Siedlung findet. Und es gibt auch im Wald nichts wirklich interessantes zu finden, es ist alles so by the numbers. Buschdorf, Fischerdorf, usw. Was unglaublich schlecht ist für die Prämisse, dass man "den Wald erkunden und die Mysterien entdecken" soll. Wenn das, was man findet, über lange Strecken einfach nicht interessant ist. Größtes Problem vom Aufbau ist aber, dass der wirkliche Hook in der ersten Hälfte fehlt, der irgendein Interesse aufbaut. Das schadet dem Ersteindruck vom Spiel enorm, weil die Motivation wirklich nur "erkunde mal!" ist.
Was auch zu dem mittelmäßigen Eindruck beiträgt sind die uninspirierten Partymitglieder und weiteren NPCs. Ich hatte mal kurz in Dawn of Ys reingeschaut (eine der "Vorlagen" für Celceta) und Karna hatte da in kurzer Spielzeit mehr Persönlichkeit als dieser Teppichvorleger hier. Duren ist okayish (in Kombination mit Frieda zumindest auch etwas unterhaltsam). Calilica ist die standard Tsundere (und ratet mal, mit wem ich später am meisten gespielt hab )... ja, ich glaube das waren alle. Sicher keinen vergessen
Ja, die Party würde ich als eher schwach und uninteressant bezeichnen. Aber sowas kann funktionieren, wenn Chemie in der Gruppe ist. Hier leider nicht der Fall (Frieda und Duren haben tatsächlich ein paar gute Interaktionen!). Die Dialoge sind größtenteils uninteressant und es wirkt manchmal so, als würden die Partymitglieder nicht mal miteinander reden. Das ist krass, weil das Writing in den früheren Ys Teilen durchaus stark war. Klar, sie hatten nicht viele Dialoge, aber die wurden äußerst effektiv genutzt. Hier ist davon überhaupt nichts spürbar und ich frage mich ein wenig, ob das komplette Ys-Entwicklerteam mitlerweile ein anderes ist. Denn der minimalistische Grundansatz der älteren Spiele hat mir absolut zugesagt und es auch vom JRPG Einheitsbrei stark abgehoben.
Wo ich von den NPCs spreche: Die könnten hier auch nicht uninteressanter sein. Ja, es gibt jetzt viel mehr, welche aber ungefähr so relevant sind wie die NPCs in jedem x-beliebigen J-RPG. Gerade in Napishtim, aber auch Felghana, waren die kleinen Charakterstories so schön, die man wirklich nur mitbekommen hat, wenn man mit den Leuten in den Dörfern regelmäßig gesprochen hat. Die einzigartigen Portraits haben natürlich auch viel beigetragen, damit man sie greifbarer machen konnte. Das ist hier nicht mehr der Fall. Im Endeffekt denke ich, dass man sehr viel vom Charme eingebüßt hat dadurch, dass man eine größere Spielwelt eingeführt hat, die aber mehr der typischen JRPG Konventionen verwendet. Ob man nun bei Anschlagtafelmissionen ne 1000%-Tsundere mit Hasenohren aus Höhlen befreit oder sich fremdschämt, weil das Team Rocket von General Leo einfach nur scheiße ist – hier bleiben alle Augen trocken, höchstens der Kopf wird rot.
Ach ja, und weil das Spiel viel länger ist und wir jetzt ne Party haben, brauchen wir auch mehr Dialoge. Und boah, wenn ich das Pacing von diesem Spiel mit den anderen vergleiche, die ich gespielt habe, fällt das hier komplett ne Klippe runter. Und wenn man dann noch die Nebenaufgaben erledigt funktioniert nicht mal der Fallschirm.
Also ja, der Punkt ist: Es gibt zwar mehr Dialoge, aber sie lohnen sich nicht. Die Story auf der anderen Seite... die erste Hälfte dreht sich mehr oder weniger um Probleme mit den Buschvölkern, welche mir ziemlich am Arsch vorbeigingen. Währenddessen trifft man auf die guten alten, aus Battle Shounen bekannten, Sub-Antagonisten, die ne Fehde mit den Partymitgliedern haben. Macht praktisch jeder Tales Teil, und macht auch praktisch jeden Teil unfokussierter als er ohne diese meist banalen Antagonisten sein würde. Und ist eine der langweiligsten Arten, ne Storybindung der sonst total unabhängigen Charaktere zu erzeugen: Weil sie halt ihren jeweiligen Subantagonisten aufhalten wollen.
Die ich dann in den Jahren, die seit dem letzten Spielen lagen, auch praktisch alle vergessen habe, weil sie kaum Eindruck hinterlassen. Nicht mal beim Obermufti wusste ich noch, was es mit dem auf sich hatte. Sogar an den Antagonisten aus Napishtim kann ich mich noch erinnern, und der hatte vielleicht 10 Minuten Screentime O_o
So, dann kommen wir zur Kernstory von Celceta. Über die Erinnerungen hatte ich ja anfangs schon geschrieben – coole Idee, irgendwie verschwendet auf ein Spiel mit so einer faden Story und Protagonisten. Der große Plot ist nicht schlecht und verknüpft tatsächlich einige der Elemente von Felghana und Napishtim.
Die Ys Spiele hatten immer einen größer werdenden Scope der Geschichte (man fängt bei persönlichen Problemen an, gegen Ende gibt es fancy Maschinen, die Wetter beeinflussen können oder ähnliches), aber Celceta dreht das ultimativ auf. Viel was in der zweiten Hälfte enthüllt wird, klang für mich nach übelstem Bullshit und reinstem Spectacle Creep. Ich mache mir jetzt ernsthaft sorgen, in welche Richtung die späteren Teile gehen und wie hart diese auf eine immer größere Eskalation aus sind. Welches Element ich dennoch cool fand, war Eldeels gespaltene Persönlichkeit. Generell war Eldeel wohl mein Lieblingscharakter, auch weil er die Bindung zu anderen Ys-Teilen darstellt.
So, wer denkt "man, der ist ja ganz schön negativ!" - kommen wir doch zum Gameplay. Was mich vermutlich am meisten angepisst hat, ist, wie handholdy Celceta ist. Man merkt förmlich, wie die Entwickler den Spielern nicht zutrauen, sich die Schnürsenkel zu binden. Mein liebstes Beispiel ist da aus dem letzten (!) Dungeon, wo ne Steintafel rumsteht, die einen drauf hinweist, was man denn bitte mit den zwei Gefäßen, die einen RIESIGEN Riss haben, tun soll. Wo man schon an vielen Stellen vorher im Spiel ein Item benutzt hat um Sachen zu zertrümmern O_O
Das Handholding in dem Game hier ist durch die Decke. Sorry, wenn Spieler so einfache Sachen nicht kapieren und dafür Tutorials brauchen, sollten sie lieber einfach direkt aufhören.
Die Dungeons sind größtenteils auch nicht besonders spannend. Meist bekommt man ein Palastitem, und damit kann man dann sehr leicht versteckte Wege öffnen. Zumindest will ich anmerken, dass ein Turm, den man später erklimmt, indem man an der Außenseite unter Beschuss hochläuft, ein sehr cooles Setpiece ist. Ich denke die Dungeons sind interaktiver und etwas verschachtelter als die aus vorherigen Teilen, aber nicht anspruchsvoller.
Bei der Erkundung hat das Spiel einen leichten Adventure-Flair. So hat jeder Charakter eine einzigartige Fähigkeit. Manche öffnen bestimmte Kisten (und ja, das ist total geil jemanden, den man nicht benutzt, immer wieder dafür einzuwechseln ), manche können unter Wasser Wände einreissen (und NUR unter Wasser! Das ist absolut relevant für einen der Dungeons xD). Man kann später auch tauchen oder Dornen kaputtrennen. Alles in Ordnung, aber nichts weltbewegendes. Ich fand die Erkundung in Napishtim besser, weil dort nicht so stark telegraphiert wurde, was man wo braucht. Ys I war da sowieso aus ner anderen Zeit, wo das Spiel tatsächlich noch starke Adventureanteile hatte.
Das Kampfsystem von Celceta... ja, man hat mehr Optionen als in den anderen Teilen, aber ich würde nicht sagen, dass dadurch die Kämpfe tatsächlich spannender wurden. Es gibt nun drei verschiedene Schadenstypen, und Gegner sind gegen verschiedene anfällig. Glücklicherweise hat man auch drei Charaktere in der Gruppe, zwischen denen man wechseln kann. Auf dem Papier hat man dadurch eine deutlich höhere Komplexität erzeugt, immerhin muss man nun das Moveset von mindestens drei der sechs Charaktere beherrschen.
Effektiv spielen sich aber viele Charaktere ähnlich. Klar, man kann grob zwischen Nah- und Fernkämpfern untergliedern, aber ich denke, wenn man einen Nahkämpfer gut kann, dann wird man auch den anderen relativ einfach erlernen. Man hat auch mehr Moves zur Verfügung, aber irgendwie fühlen die sich auch alle in dem Spamfest recht austauschbar an. Die Frage ist auch, ob man immer wechseln will, oder einfach manche Gegner der KI überlässt, und das ist wohl vom Spieler (und Schwierigkeit) abhängig. Unglaublich lustig ist auf jeden Fall, wenn die anderen Charaktere bei Bossen in jedem Angriff stehenbleiben und man sie entweder permanent heilen muss, oder sie einfach auf 1HP runterprügeln lässt. Liebe die KI! ^_O
Im Gegensatz zu früheren Titeln, wo man manchmal mit etwas Vorsicht durch die Dungeons crawlen musste und auch in HP Schwierigkeiten kam, wenn man nicht aufpasst, rast man hier blitzschnell durch und metzelt alles weg, als würde man Diablo spielen.
Was die Situation noch schlimmer macht: Durch die vielen Heilitems, die man haben kann und aus dem Menü (!) raus einsetzt, kann man wirklich viel facetanken und kommt trotzdem durch. Und das betrifft sogar die Bosse. Das Spiel hat viele Bosse, von denen ich mich jetzt schon an praktisch keinen mehr erinnern kann. Während ich die großartigen von Felghana jetzt noch im Schlaf aufzählen kann und sogar in Origin erinnere ich mich an viele. Klar, wie soll man sich auch nen Boss merken, wenn man beim ersten Versuch hinrennt, auf ihm rumprügelt, sich ständig heilt und Flash Guard / Dodge ballert und dann gewinnt, ohne verstanden zu haben, was der überhaupt macht? Napishtim hatte so eine Katastrophe () kommen sehen (oder sie haben es im Rerelease gemerkt?^^) und dafür den Catastrophe Mode eingebaut, wo Heilung unterbunden wird.
Auch ist es absurd, wie abusable Flash Guard und Move sind. Man kann innerhalb eines Moves noch mal ausweichen, so lange die Schadensfläche aktiv ist und so die Unverwundbarkeit verlängern. Man kann auch double dippen indem man nach dem Move einen Guard macht und so Unverwundbarkeit und kritische Treffer aktivieren. Es wirkt auch so, als wären die Bosse darauf designed, weil viele deren Angriffe einfach AoE Spam sind. Man bekämpft sie auch alle praktisch gleich – statt auf die Angriffsmuster einzugehen, kommt es nur aufs richtige Timing an. Was noch mal dazu beiträgt, dass sie so vergessenswert sind.
Habe den ersten Boss auch noch mal auf Nightmare gespielt, und holy shit, da sind die Bosse dann auf einmal perverse Damage Sponges. Nicht sicher, ob das den Eindruck von dem Spiel verbessert oder verschlechtert hätte *g*
So, dann der letzte Punkt dieses Rants. Crafting und Nebenaufgaben. Natürlich musste das Spiel, um noch generischer zu werden, die Sachen einbauen, die halt jedes 0815 JRPG hat. Und die dem Game so schönen Bloat verpassen. Denn ja, Crafting ist gleichzeitig supersimpel und viel zu komplex für so ein Game. Man klebt sich Materialien an die Waffe und die bekommt dann nen +x Modifier, wobei man für jeden Rang verschiedene Sachen verstärken kann. Z.B. könnte +1 bedeuten, dass man +1 Gift hat. Aber auch +1 Feuerschaden. Oder +1 normalen Schaden. Dementsprechend kann ne +20 Waffe alle möglichen Boni haben und z.B. die Gegner vergiften, mehr Feuerschaden machen und gleichzeitig mehr physischen, etc. Wie gesagt, absolut bloated für so eine Art Spiel und für mich ein klares Zeichen, dass das Ys-Team auf mehrere Arten komplett vom Weg abgekommen ist mit Celceta. Ich kann noch nicht mal klar sagen, ob meine +20 Waffen wirklich so viel mehr Schaden gefahren haben oder ichs auch einfach komplett hätte ignorieren können. Denn eine Sache ist wahr: Crafting ist teuer. Und Geld ist in Celceta recht rar gesäht, wenn man crafted, was sogar sehr cool ist. Macht man alle Nebenaufgaben, so wird man genug haben. Aber sollte man die machen? In Dörfen gibt es jetzt auch ein Questboard. Die Quests sind so generisch und belanglos, wie man es von diesem Spiel nur erwarten kann. Das Board an sich ist langweiligstes Design, aber hat mich bei dem Spiel auch nicht mehr überrascht.
Ein besonderer Mittelfinger geht übrigens an das Komplettieren der Karte (wisst ihr, das SETUP DES SPIELS?!). Die Karte ist so exakt, dass es sogar Guides im Internet gibt die einem Stellen aufzeigen, welche man höchstwahrscheinlich verpasst hat. Und das sind oft Stellen, die man mit bloßem Auge nicht mal erkennen kann
Und wessen brilliante Idee war es, sowohl AI-Verhalten als auch Kamerazoom auf den rechten Stick zu legen?! Den OST von dem Spiel fand ich auch im Vergleich zu den früheren Ys Spielen recht schwach.
Fazit
Ys - Memories of Celceta kam original auf der Vita raus, also sollte man gewisse Abstriche wohl erwarten. Und für viele wird das Game hier spaßig genug sein, so als Timewaster für zwischendurch.
Gleichzeitig hat es direkt von Anfang an so ziemlich alles im Vergleich zu den Vorgängern für mich schlechter gemacht. Vor allem leidet es in so einer actionorientierten Reihe einfach an Bloat und falschen Prioritäten. Story und Charaktere sind kaum besser als in vorherigen Teilen, werden aber mit viel mehr Dialogen, mit viel mehr Cutscenes erzählt. Es gibt viel mehr Charaktere, aber fast keiner davon ist erinnerungswürdig. Die spielbaren Charaktere haben teilweise die Tiefe von NPCs aus früheren Teilen, und die waren nie hochkomplex – mussten sie auch nicht sein. Dafür hatten sie aber auch nicht ansatzweise so viel Screentime. Dörfer in früheren Teilen waren nichts weltbewegendes, hatten aber ihren Charme durch die gut geschrieben Charaktere. Bloat zieht sich auch durchs Gameplay mit mehr Moves, die alle irgendwie egal sind, mehr Nebenaufgaben, die fast alle schlecht sind, sammelbare Items, die fast alle egal sind, Crafting, was total egal ist, etc. Schadensarten, Flash Guard und Move mögen die Illusion eines komplexeren Kampfsystem erzeugen, aber im Vergleich zu Oath in Felghana oder Origin spielen sich hier die Bosse praktisch gleich – man muss die Movesets nicht wirklich studieren, man muss nur den richtigen Zeitpunkt herausfinden um den Boss zu flashen. Und wenn man das Timing verkackt ists auch egal, man hat ja noch 80 Heiltränke im Inventar.
Der Bericht mag vielleicht einseitig erscheinen. Und ja, ich habe an dem Spiel wenig Positives gefunden. Das beste, was ich sagen kann, ist, dass es "mittelmäßig" ist. Gerade, nachdem ich von der tollen Napishtim-Trilogie gekommen bin. Aber auch Ys I und II haben einen starken oldschool Charme mit einem Adventure-Flair, den man in JRPGs heute nicht mehr findet. Das alles hat die Reihe wirklich speziell gemacht und abgehoben von so ziemlich allen anderen JRPGs. Das ist mit Celceta vorbei. Das Spiel hätte es ähnlich machen können – weil ja auch die Erkundung des Waldes irgendwo in dieses adventure-artige tapped. Es ist einfach ein durchschnittliches ARPG geworden, welches viele der Genrekonventionen, die ich nicht mehr sehen kann (exzessives handholding, langweilige Mission Boards, Crafting, etc.) einfach übernimmt. Es will komplexer aussehen, ist aber letzendlich simpler und anspruchsloser. Es hat weder die Eleganz der früheren Spiele, noch eine ausreichende Komplexität um die verschiedenen Systeme sinnvoll zu machen.
Das Ende ist dann symbolisch für den Rest des Spiels und ich hätte mir keinen besseren, es in seiner Gänze so genau beschreibenden, Abschluss vorstellen können. Es endet so mittelmäßig, so eindruckslos, wie es verlaufen ist. Vielleicht der einzige Moment wahrer Brillianz von Memories of Celceta.
Geändert von Sylverthas (10.08.2024 um 20:39 Uhr)
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Je mehr ich hier über Shin Megami Tensei lese, desto lieber möchte ich wieder damit anfangen.
Nocturne HD Remaster, Vengeance oder lieber die ersten beiden Teile?
Nein, erst muss Sylverthas Nocturne durchspielen… und Dragon Quest IX… UND Disco Elysium.
Ja, man hat dich im Blick.
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Wenn man sieht, dass ich den Stinker Memories of Celceta auch nach mehreren Jahren noch durchgespielt habe, haben die Games realistische Chancen
Könnte schwerer werden, weil ich das noch mal von vorne anfangen müsste. Das Spiel ist einfach zu dicht um da nach mehreren Jahren weiter zu machen.Zitat von Ὀρφεύς
Alles, was man zu dem Spiel wissen muss:Zitat von Kael
Zitat von KaelMato Anomalies Discount ReviewStunning scenery!
Top notch enemy design!
Charming party members!
(man muss Edelweiss einfach lieben)
Probably some kind of plot!
That can absolutely be understood by reading the totally helpful journal!
Deep combat system without enemies that are incredibly spongy and a final boss who is totally not way overtuned and you have to stack poison to finally end the torture!
(aber im ernst: Das KS ist nicht mal übel, wären die Gegner nicht absurd spongy^^)
Very exciting dungeons!
(citation needed)
And... this?
Geändert von Sylverthas (16.09.2024 um 00:23 Uhr)
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Du bist der Beste! Manchmal. Sea of Stars wurde auf jeden Fall unterhaltsam zusammengefasst und Mato Anomalies hast du mir erfolgreich schmackhaft gemacht. Kommt ins Wichteln!
Dito zu letzterem, das sieht mega aus und ich bilde mir ein, ich hätte noch nie was davon gehört. o.o Die Meinungen scheinen aber auch eher durchwachsen auszufallen. Auf die Liste!
Für mich war Mato Anomalies ein richtiger Grafikblender.
Oder vielleicht eher ein Setting- und Character-Design-Blender.
Denn beides sind tolle Eigenschaften des Spiels.
Der Rest ist nur so unfassbar schlecht und hasslich.
Nach 4 Stunden habe ich enttäuscht abgebrochen.
Damals zum Release gab es zudem noch einige unschöne Bugs.
Und zu Sea of Stars wurde alles gesagt.
Willkommen im Club der Garl-Hasser.
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