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Thema: KOTT - All talk, no games - Part II

  1. #1261

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin


    Wie soll man heutzutage noch die Videospielpresse ernst nehmen, wenn bei einem Test fehlende Inklusivität und Diversität bemängelt werden (in einem Setting bei dem es keinen Sinn macht)?
    Wohlgemerkt dass das Spiel im 7. Jahrhundert spielt und einen Affen als Hauptcharakter hat (und nahezu alle anderen menschenähnliche Wesen eben nur das sind - menschenähnlich, da sie auch Tiere sind). Wenn es wenigstens Sinn machen würde, aber das ist halt kein Grand Theft Auto VI.

    Und ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion lostreten, sondern nur den in dem Setting absolut sinnbefreiten negativen Kritikpunkt bemängeln.

  2. #1262
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen


    Wie soll man heutzutage noch die Videospielpresse ernst nehmen, wenn bei einem Test fehlende Inklusivität und Diversität bemängelt werden (in einem Setting bei dem es keinen Sinn macht)?
    Wohlgemerkt dass das Spiel im 7. Jahrhundert spielt und einen Affen als Hauptcharakter hat (und nahezu alle anderen menschenähnliche Wesen eben nur das sind - menschenähnlich, da sie auch Tiere sind). Wenn es wenigstens Sinn machen würde, aber das ist halt kein Grand Theft Auto VI.

    Und ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion lostreten, sondern nur den in dem Setting absolut sinnbefreiten negativen Kritikpunkt bemängeln.
    Interessanterweise wenn ich "fehlende Inklusivität" lese, glaube ich dass man bemängelt dass das Spiel keinen Easy Mode, bzw "Assist Mode" besitzt. Das wird ja gerne mit Barriefreiheit vermengt.
    Aber auch wenn es keine Barrierefreiheitseinstellungen besitzt, sollte das eher in nem Klappentext stehen ähnlich wie Specs und keinen Einfluss auf die Wertung nehmen (was die pro- und contra Liste mit den lächerlich wenig Punkten impliziert), weil es auch nur die betrifft, die tatsächlich abhängig von solchen Einstellungen sind (oder glauben abhängig zu sein) das sollte vielmehr informierenden Charakter haben.

    Diversität kann was positives sein, wenn es zum Setting passt usw. Aber ich würds wohl nie als Negativpunkt einführen. Vielleicht eher passende Diversität belohnen, statt fehlende- zu bestrafen?

    Geändert von Klunky (18.08.2024 um 15:59 Uhr)

  3. #1263
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Wie soll man heutzutage noch die Videospielpresse ernst nehmen, wenn bei einem Test fehlende Inklusivität und Diversität bemängelt werden (in einem Setting bei dem es keinen Sinn macht)?
    Ist das tatsächlich ein größeres Phänomen bei Wukong? Oder wie sonst bei anti-woker (rechter) Meinungsmache typisch ein herausgepicktes, singuläres Beispiel von einem Review, was eine seltsame Meinung ablädt?

    Btw. kritisiert die Autorin hier die Situation, dass es wohl nur wenige und unterrepräsentierte weibliche Charaktere gibt, obwohl die Story an Journey to the West angelehnt ist - was durchaus zentrale weibliche Figuren hat. Ich denke nicht, dass man hier strikt das "Setting"-Argument rausholen kann.

  4. #1264
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Wie soll man heutzutage noch die Videospielpresse ernst nehmen, wenn bei einem Test fehlende Inklusivität und Diversität bemängelt werden (in einem Setting bei dem es keinen Sinn macht)?
    Deswegen: Einfach selbst der Videospielpresse beitreten und selbst Spiele (für gefühlte 4 Leute) reviewen, dann ist man auf den Rest überhaupt nicht angewiesen (naja, fast)!

  5. #1265

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Interessanterweise wenn ich "fehlende Inklusivität" lese, glaube ich dass man bemängelt dass das Spiel keinen Easy Mode, bzw "Assist Mode" besitzt. Das wird ja gerne mit Barriefreiheit vermengt.
    Eine sehr interessante Ansicht und wäre zumindest im Hinblick auf die Art des Spiels sogar nachvollziehbar.

    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Diversität kann was positives sein, wenn es zum Setting passt usw. Aber ich würds wohl nie als Negativpunkt einführen. Vielleicht eher passende Diversität belohnen, statt fehlende- zu bestrafen?
    Sehe ich auch so, denn wenn das Setting es nicht hergibt, ist das absolut sinnbefreit und aufgesetzt.

    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Ist das tatsächlich ein größeres Phänomen bei Wukong? Oder wie sonst bei anti-woker (rechter) Meinungsmache typisch ein herausgepicktes, singuläres Beispiel von einem Review, was eine seltsame Meinung ablädt?
    Ich vermute da wird in Zukunft noch mehr negative Kritik in der Richtung kommen, denn die ersten kritischen (?) Stimmen kamen bereits nach einem Interview mit den Machern, als diese sagten dass sie sich geweigert hatten Sweet Baby Inc. zu engagieren (was wohl ca. $7 Millionen gekostet hätte). Und sollte es sich doch in Grenzen halten, dann auch gut.

    Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen
    Deswegen: Einfach selbst der Videospielpresse beitreten und selbst Spiele (für gefühlte 4 Leute) reviewen, dann ist man auf den Rest überhaupt nicht angewiesen (naja, fast)!
    Ne danke! Wenn ich mir die Deppen hier in der dt. Videospielpresse anschaue... da wird sich beim Test zu Mortal Kombat 1 beschwert, dass das Spiel zu brutal sei. Abgesehen davon gibt es dann von allen (!) Seiten Meinungen irgendwelcher Spinner zu hören.

  6. #1266
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Ich vermute da wird in Zukunft noch mehr negative Kritik in der Richtung kommen, denn die ersten kritischen (?) Stimmen kamen bereits nach einem Interview mit den Machern, als diese sagten dass sie sich geweigert hatten Sweet Baby Inc. zu engagieren (was wohl ca. $7 Millionen gekostet hätte). Und sollte es sich doch in Grenzen halten, dann auch gut.
    Man stelle sich vor ein westlichen Studio hätte mit Unterstützung von Sweet Baby Inc Wukong entwickelt, dann gäbe es mit Sicherheit eine schwarze Frau als spielbaren Charakter. Ach, es gibt ja schon die westliche Interpretation der Geschichte, nennt sich Enslaved Odyssey to the West und ist ein tolles Spiel btw.

    Screenrant hat sogar den Namen des Autors entfernt, (Editor's note: The author's name has been removed for their safety.). Finde es einfach mies von Screenrant, TechRadar und wie sie alle heißen, das Studio bzw. das Spiel nun schlecht reden, weil sich Game Science sich einfach weigert irgendwelche Ideologen einzubauen, die einfach nicht ins Spiel passen. Da bin ich ganz Knuckles' Meinung.

    Besonders heftig ist auch der IGN Artikel vom letzten Jahr, wo die Autoren die chinesischen Posts der Entwickler auf den chin. sozialen Medien falsch übersetzt haben und diese dann für ihre Kritik hergenommen haben. Bei diesem Beispiel soll lt. den IGN-Autoren ein Mitarbeiter von Game Science vorgeschlagen haben, man könne gut zu der gezeigten Frau masturbieren, wenn man sie nur länger ansieht. Da gibts noch weitere solcher sexistischer Übersetzungen. Auf der anderen Seite rücken solche unseriöse Berichterstattungen die Autoren und die Fachpresse wiederum in ein schlechtes Licht und zeigen worum es wirklich dort geht. Nicht um das Spiel, sondern um politische Korrektheit.


  7. #1267
    Zitat Zitat von Klunky
    Interessanterweise wenn ich "fehlende Inklusivität" lese, glaube ich dass man bemängelt dass das Spiel keinen Easy Mode, bzw "Assist Mode" besitzt. Das wird ja gerne mit Barriefreiheit vermengt.
    Das geht leider aus dem Review so nicht hervor (btw. bin ich der einzige, der das Ding überhaupt mal zumindest überflogen hat, bevor man sich ne Meinung bildet? ). Das Spiel scheint sogar recht einfach zu sein für das Genre:
    Zitat Zitat von Screenrant Review
    The irony behind this sentiment is that Black Myth: Wukong is among the easiest of soulslike games, and may have overestimated its ability to hang with them in terms of difficulty.
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    einem Interview mit den Machern, als diese sagten dass sie sich geweigert hatten Sweet Baby Inc. zu engagieren (was wohl ca. $7 Millionen gekostet hätte).
    Hast Du ne Quelle dafür? Außer einen Tweet mit Übersetzung von einem dubiosen Poster, der eine chinesische "Quelle" nur gescreenshotted hat (bei der gar nicht klar ist, wer die zitierte Person eigentlich ist), kann ich nichts finden. Natürlich gibts haufenweise Videos von den länglich bekannten rechten Youtube Griftern, die ja eh keine ordentlichen Quellen brauchen, so lange sie ihr leichtgläubiges Publikum nur mit weiterem Rage füttern und ihre Taschen vollstopfen können.

  8. #1268
    Also ich finde Sylverthas Einwurf definitiv berechtigt: Wenn es im Quellmaterial genug weibliche Charaktere gibt, warum baut man sie dann nicht in die Geschichte des Spiels ein? Hätte mich auch gefreut, denn eine Story wird wohl eher weniger darunter leiden, wenn man Charaktere einbaut, die eh auch im Original vorkommen, als wenn man einfach Charaktere weg lässt, die potentiell interessante Storyarks ergeben würden. Ebenso würde mich eine seriöse Quelle zu dem ganzen Sweet Baby Inc. Ding interessieren, das klingt für mich nämlich eher nach Rage Bait, dem hier einige weniger überraschend auf dem Leim gegangen sind.

    Insgesamt wäre es aber kein Grund für mich dass dem Spiel groß negativ anzukreiden, solange es dennoch Spaß macht. Allerdings finde ich es dennoch gut zu hinterfragen, warum man denn nicht mehr Charaktere aus dem Original integriert hat.

  9. #1269

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Hast Du ne Quelle dafür? Außer einen Tweet mit Übersetzung von einem dubiosen Poster, der eine chinesische "Quelle" nur gescreenshotted hat (bei der gar nicht klar ist, wer die zitierte Person eigentlich ist), kann ich nichts finden.
    Leider nicht, denn ich finde in dem Bezug auch nur genau das was du da auch gefunden hast. YT-Videos zu dem Thema habe ich keine gesehen (bis auf Trailer meide ich die Seite eh so gut es geht).

    Aktuell weiß niemand in welchem Umfang sich Game Science tatsächlich an Journey to the West orientiert hat, weshalb es daher zum jetzigen Zeitpunkt auch schwierig ist sich zum Fehlen oder Vorhandensein bestimmter Charaktere zu äußern.

    @Rusk

    Enslaved ist definitiv ein großartiges Game. Wer es noch nicht gespielt hat, sollte es auf jeden Fall nachholen.

  10. #1270
    Ich kann zum Thema Sweet Baby Inc. die Folge 470 des "Auf ein Bier"-Podcasts sehr empfehlen, die beiden haben auch etwas mehr Einblick in die Branche.

    https://www.gamespodcast.de/2024/03/...verschwoerung/

  11. #1271
    Ich ignoriere die Videospielpresse im Großen eigentlich schon seit ~2005 wo ich aufgehört habe GIGA zu schauen/im Internet zu verfolgen.
    Reviews per Video schaue ich mir manchmal an um einen Eindruck vom Spiel und vom Gameplay zu bekommen.
    Viel eher schaue ich Reviews von Gamern.

  12. #1272
    Wer ist eigentlich die Presse? Finde es immer seltsam, wenn so getan wird, als gäbe es ein völlig homogenes Meinungsbild. Es war doch schon immer so, dass man sich am besten die Publikationen bzw. besser noch Leute raussucht, mit denen man auf einer Wellenlänge ist.

  13. #1273

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Wer ist eigentlich die Presse? Finde es immer seltsam, wenn so getan wird, als gäbe es ein völlig homogenes Meinungsbild. Es war doch schon immer so, dass man sich am besten die Publikationen bzw. besser noch Leute raussucht, mit denen man auf einer Wellenlänge ist.
    Ich meine mit die Presse im speziellen im englischsprachigen Bereich z.B. Screen Rant, IGN oder auch Kotaku (wobei die meines Wissens nach eh so gut wie tot sind). Im deutschsprachigen Bereich weiß ich gar nicht, was überhaupt noch großartig existiert, da konsumiere ich eigentlich nur noch die M!Games und selbst bei der muss ich mir bei manchen Berichten denen es an Objektivität fehlt an den Kopf fassen. Sich da eine Publikation rauszusuchen mit der man auf einer Wellenlänge ist, gestaltet sich als nahezu unmöglich (außer man macht es wie noRkia und ignoriert einfach alles).

    Ungeachtet dessen was Screen Rant hier getrieben hat, sehe ich das Problem bei vielen dieser Publikationen, dass diese die wesentliche Sache bei Videospielen ignorieren - dass diese Spaß machen sollen. Anstatt dessen werden x Clickbait-Artikel geschrieben, die schon lange nichts mehr mit den Games oder den Leuten dahinter zu tun haben. Und ja, das funktioniert leider... und ist denke ich auch hier bei Screen Rant der Fall (gewesen), denn es wird über sie diskutiert und bringt Traffic auf ihre Seite.

    ----

    Konami hat einen Story Trailer zum Silent Hill 2-Remake veröffentlicht:


    Und hier der Trailer zum Original, auf dem der neue Trailer basiert:


    Tatsächlich bin ich überrascht, wie bescheiden die Synchro im neuen Trailer klingt.

  14. #1274
    Ich wollte gerade das posten...Alter....was zur Hölle ist mit den Stimmen?
    Die klingel steril, blechern und sind doch von einer KI gesprochen. Erzählt mir doch nix.
    I-AM-NOT- YOU-R- MA-RY <--nur schneller.

    Und die Gesichter von Eddy, Angela und Marie sehen ultra schlecht aus.

    Der Rest wirkt erstmal gut. Aber die Synchro...wooh

  15. #1275

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    Ich wollte gerade das posten...Alter....was zur Hölle ist mit den Stimmen?
    So ganz ohne Gefühl, nicht? Ist wirklich seltsam und sollte doch auffallen dass sich das nicht gut anhört.

  16. #1276
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Wie soll man heutzutage noch die Videospielpresse ernst nehmen, wenn bei einem Test fehlende Inklusivität und Diversität bemängelt werden (in einem Setting bei dem es keinen Sinn macht)?
    Wohlgemerkt dass das Spiel im 7. Jahrhundert spielt und einen Affen als Hauptcharakter hat (und nahezu alle anderen menschenähnliche Wesen eben nur das sind - menschenähnlich, da sie auch Tiere sind). Wenn es wenigstens Sinn machen würde, aber das ist halt kein Grand Theft Auto VI.

    Und ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion lostreten, sondern nur den in dem Setting absolut sinnbefreiten negativen Kritikpunkt bemängeln.
    Ernst zu nehmen sind viele Presseinstanzen schon seit Jahren nicht mehr. Testberichte ob jetzt als Vorschau oder Vollversion oder auch nur simple Nachrichten. Objektivität ist total flöten gegangen.
    Wenn ich an die Videospielmagazine von früher denke, dann ging es darum wer am schnellsten die heißesten Infos liefern kann ohne Clickbait Müll, dem Weglassen von Informationen oder gezielter Meinungsmache.
    Ich erinnere mich, dass gerade Testberichte am meisten Kritik einsteckten, wenn die Autoren zu stark ihre Subjektivität in die Materie einbrachten. Und selbst in der Schule brachte man uns das Journalismus 101 bei: In die Berichterstattung kommt nicht die eigene Meinung rein.


    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Ist das tatsächlich ein größeres Phänomen bei Wukong? Oder wie sonst bei anti-woker (rechter) Meinungsmache typisch ein herausgepicktes, singuläres Beispiel von einem Review, was eine seltsame Meinung ablädt?
    Sich allgemein gegen pseudosozialen Mumpitz zu stellen ist kein Alleinstellungsmerkmal rechter Akteure. Nur weil sich so manch ein rechter Clown parasitär dranklebt (und auch gerne fester zubeisst) sollte man sich die Unsitte verbitten denen alleine die Hoheit über gewisse Themen zu überlassen. Das würde nur dazu führen das sich der Begriff "rechts" weiter verwässert und zur unnötigen Tabuisierung beitragen.


    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Wer ist eigentlich die Presse? Finde es immer seltsam, wenn so getan wird, als gäbe es ein völlig homogenes Meinungsbild. Es war doch schon immer so, dass man sich am besten die Publikationen bzw. besser noch Leute raussucht, mit denen man auf einer Wellenlänge ist.
    Ich nehme an dies ist eine rhetorische Frage? Das die Presse großflächlich und Branchenübergreifend an Objektivität verloren sollte auch dir nicht entgangen sein, insofern ist es weniger schockierend wenn Menschen "die Presse" kritisieren.
    Zum markrierten Teil: Nein. Ich möchte in erster Linie objektiv informiert werden und nicht in einer Echokammer verweilen.

  17. #1277
    Ich hab damals die ASM, Power Play und Video Games gelesen und ich finde nicht, dass die Magazine objektiver waren. Die Autoren haben z. B. oft ihre kriegskritische Meinung einfließen lassen und Spiele abgewertet, in denen der Spieler einen Soldaten spielt. Der Zeitgeist hat sich geändert, nicht die Objektivität. Auch nicht bei der Presse allgemein. Die Presse des 19. Jahrhunderts war sicher nicht neutraler als die Presse heutzutage.

    Ich seh das aber auch so, dass die Videospielmagazine sich zu wenig mit den Spielen selbst befassen. Die Gamepro zum Beispiel hat gefühlt mehr Artikel über Animes als über Spiele, deswegen schaue ich nur noch selten auf das Portal. Ich hab gehört, dass es auf Mein-MMO ähnlich sein soll, nur da sind es Artikel über Influencer. Es wirkt so, als ob die Portale verzweifelt versuchen, Klicks von den jüngeren Generationen zu bekommen.

  18. #1278

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin

  19. #1279
    Zitat Zitat von Master Beitrag anzeigen
    Ernst zu nehmen sind viele Presseinstanzen schon seit Jahren nicht mehr. Testberichte ob jetzt als Vorschau oder Vollversion oder auch nur simple Nachrichten. Objektivität ist total flöten gegangen.
    Wenn ich an die Videospielmagazine von früher denke, dann ging es darum wer am schnellsten die heißesten Infos liefern kann ohne Clickbait Müll, dem Weglassen von Informationen oder gezielter Meinungsmache.
    Ich erinnere mich, dass gerade Testberichte am meisten Kritik einsteckten, wenn die Autoren zu stark ihre Subjektivität in die Materie einbrachten. Und selbst in der Schule brachte man uns das Journalismus 101 bei: In die Berichterstattung kommt nicht die eigene Meinung rein. [...] Ich möchte in erster Linie objektiv informiert werden und nicht in einer Echokammer verweilen.
    Ich stelle die Frage, inwiefern sich Journalismus verändert hat, hintenan, aber HIER muss ich erstmal die Deutschlehrerehre verteidigen!

    "Journalismus" sagt nichts über die Objektivität eines Texts aus, und bei den journalistischen Texttypen gibt es ganz massive Unterschiede in den entsprechenden Anforderungen. Die Glosse und der Kommentar bspw. sollen betont eine Meinung ausdrücken. Relevant für uns sind aber allem voran der Bericht und die Rezension (bzw. das Review) – während ein Bericht möglichst objektiv bei den Fakten bleiben sollte, ist das bei Rezensionen absolut nicht gegeben! Im Gegensatz möchte man hier die Qualitäten eines Mediums besprechen. Das KANN man zwar intersubjektiv anlegen (und inwiefern das sinnvoll ist, wird seit LANGEM diskutiert), aber von Objektivität ist das alles weit entfernt, weil es am Ende des Tages nun mal um persönliche Eindrücke und eine persönliche Meinung geht, wenn auch basierend auf Tatsachen. Beansprucht ein Reviewer mehr als das für sich selbst, arbeitet er journalistisch unehrlich!
    Wichtige Anmerkung: Es geht nicht um so ein halb-philosophisches "Es gibt gar kein objektiv!!", sondern schon um spezifische Unterschiede.

    Berichtstexte gibt es zwar für Videospiele, meistens in der Form von "News" (die auch genau so funktionieren), aber wenn jemand auf Polygon oder Youtube oder hier im Forum ein Spiel reviewt, reden wir 100% über Rezensionen. Es gib übrigens auch relevante Hybrid-Texttypen, bspw. die Reportagen, für die Leute wie Jason Schreier bekannt sind: Die bleiben zwar sehr nah an den Fakten, setzen aber alles in einen personalisierten, subjektivierten Kontext, weil sie wissen, dass "möglichst objektiv" für die Ziele des Texttyps überhaupt nicht hilfreich wäre.



    Und hier wird dann die Mediengeschichte spannend! Ich behaupte mal ganz dreist: Videospielreviews kommen ursprünglich gar nicht aus Literatur oder Journalismus, sondern aus der Tech-Szene der 80. Das ist auch der Grund, weshalb frühe Videospielreviews seitenweise über Grafikdetails und Soundqualität geschrieben und kleinteilige Wertungen für die Steuerung verteilt haben – die wollten Videospiele halt genau so bewerten wie Computermäuse?! Ich kann mich bspw. lebhaft erinnern, dass besonders Zeitungen wie die Computerbild Spiele massiv versucht haben, ihre Rezensionen zu objektivieren. Was damals schon albern war und heute noch alberner wäre, weil technische Geräte nun mal tendenziell einen klaren Zweck haben, während man Spiele (als Medien!) für ganz unterschiedliche Zwecke, Reize und Vorlieben spielt.
    Und ich denke, diese weirde Mentalität von Videospieljournalismus ist bei vielen als "Gold-Standard" hängengeblieben.

    Insofern zur Frage, inwiefern sich Journalismus verändert hat: Ich würde da nicht zu viel zusammenwerfen.
    Spätestens mit Zeitschriften wie der EDGE (und ich würde argumentieren: auch davor schon, mit Maniac! & Co) ist die Art und Weise, "klassischere" Medien zu rezensieren, auch bei Videospielen angekommen. Da geht es dann mehr um Eindrücke, Kontextualisierungen und persönliche Bindungen zum Spiel, und das ist imho massiv GUT. Es hilft mir auch als Leser mehr, denn wenn ich Fakten zu einem Spiel will, gehe ich auf Wikipedia oder gucke mir Gameplay auf Youtube an.
    Andererseits gibt es viele technologisch-kapitalistische Mechanismen, die genau solchen Qualitätsjournalismus schwieriger gestalten und zunehmend abtöten. Das ist aber keine Frage der Objektivität.

    Und was mich in diesem Kontext besonders anätzt: Habt ihr euch mal damit befasst, wie Videospielreviews in den 90ern oftmals gelaufen sind ...? Da war es ÜBERHAUPT nicht selten, dass Reviewer das Spiel nicht mal hatten (teilweise, weil ein Import zu teuer war), und dann einfach anhand der Publicity-Materialien geschrieben oder sogar gebullshittet haben. Gerade die jungen Leser haben es eh nicht gecheckt und hatten auch kein schnelles Internet zum Überprüfen. Deswegen gab es in Magazinen damals auch so viel faktischen Unsinn.
    Gibt es eigentlich eine Studie, wie viele Videospielmagazine diverse "Pokemon-Cheats" einfach so abgedruckt haben? Das war der Clickbait seiner Zeit.

    Insofern werde ich nicht schönreden, was gerade mit Journalismus passiert, aber die Ursachen werden viel zu schnell mit weirdem Culture-War-Bullshit vermischt.

  20. #1280

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Spätestens mit Zeitschriften wie der EDGE (und ich würde argumentieren: auch davor schon, mit Maniac! & Co) ist die Art und Weise, "klassischere" Medien zu rezensieren, auch bei Videospielen angekommen. Da geht es dann mehr um Eindrücke, Kontextualisierungen und persönliche Bindungen zum Spiel, und das ist imho massiv GUT. Es hilft mir auch als Leser mehr, denn wenn ich Fakten zu einem Spiel will, gehe ich auf Wikipedia oder gucke mir Gameplay auf Youtube an.
    Weil du hier auch die M!Games erwähnst: Da ich die Zeitschrift seit weiß der Teufel wie vielen Jahren lese, ist mir deren Entwicklung auch mehr im Kopf geblieben als andere Zeitschriften. Die Berichte und Reviews der Games finde ich textlich vollkommen in Ordnung, gerade weil es auch Meinungskästen der Redakteure gibt. Nur fällt bei manchen der Schreiberlinge auf, dass diese ihre eigene Meinung viel zu oft in die Fließtexte einbauen und anstatt in den Meinungskasten (hier gibt es auch einen "Hauptverbrecher", aber den Namen lasse ich mal hier weg). Was die EDGE und ihre Art der Rezensionen angeht - da bin ich nie mit warm geworden. Nach den Texten war ich genau so schlau über ein Spiel wie davor und konnte daraus keine brauchbaren Informationen ziehen.
    Und Online-Medien (da wurden hier ja auch schon einige dt. Webseiten genannt) sind aufgrund der Clickbait-Inhalte oder Fixierung auf Streamer / Influencer oder Bereiche die eigentlich nichts mit Videospielen zu tun haben absolut uninteressant.

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