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Ergebnis 61 bis 80 von 94
  1. #61
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Es ist nicht Besonderes, aber es tut, was es tun soll, und der Collectathon hat genau den richtigen Umfang. So weit, so spannend!
    Für meinen Geschmack hatte das Spiel viel zu viele Collectables die auf mich wie nutzloser Filler wirkten um die Open World zu rechtfertigen, die ich dazu auch noch furchtbar langweilig fand. Abgesehen von den Ermittlungen passiert da immerhin nie auch nur irgendwas interessantes bis man sich entscheidet die Verhandlung zu beginnen. Und für das was sie an Content zu bieten hat, war sie mir auch viel zu leer. Dass die Schnellreise mit Kosten verbunden ist, hätte außerdem echt nicht sein müssen. Für Spieler die sich nur auf die Story fokussieren wollen, könnte es zumindest problematisch sein. Selber bin ich zwar trotzdem so 12 Stunden durch die Gegend gerannt um alles mögliche einzusammeln, es hätte aber scheinbar noch mehr gegeben das ich hätte finden können. Wirklich gelohnt hat sich das für mich aber nicht. Und ich sehe gerade, dass es mittlerweile Achievements gibt. Nochmal tu ich mir das aber nicht an


    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Die Auflösung ist das, was Paradise Killer für mich von "cooles Ding" zu "Wow, schon wieder ein Meilenstein im Investigation Genre!" emporhebt.
    Was du in deinem Spoiler erwähnt hast klingt von der Idee her zwar interessant, ist aber mit ein Grund warum ich das Spiel nicht empfehlen würde. Dadurch hatte die Verhandlung immerhin keinerlei Spannung zu bieten und war vom Ablauf her sehr langweilig. Da es zumindest vom Stil her offensichtlich von Danganronpa inspiriert wurde, hatte ich mir auch eine ähnliche Verhandlung erhofft, aber stattdessen beschuldigt man ja einfach nur irgendwen und zeigt dann alle Beweise am Stück anstatt eine interessante Diskussion zu führen, wodurch mir die Verhandlung im Verhältnis zum Rest des Spiels auch viel zu kurz war.

    Der Mordfall selbst war zwar einigermaßen interessant und komplex, aber das Gesamtpaket konnte mich schlichtweg nicht überzeugen.

  2. #62
    Zu Paradise Killer!

    Zitat Zitat
    Für meinen Geschmack hatte das Spiel viel zu viele Collectables die auf mich wie nutzloser Filler wirkten um die Open World zu rechtfertigen, die ich dazu auch noch furchtbar langweilig fand. Abgesehen von den Ermittlungen passiert da immerhin nie auch nur irgendwas interessantes bis man sich entscheidet die Verhandlung zu beginnen.
    Wie Letzteres rüberkommt, ist sicherlich Ansichtssache, aber ja, ich sehe ein, dass man nach meinem Post vielleicht nicht ZU viel von den Collectibles erwarten sollte. Um das kurz zu verdeutlichen: Ich wollte die Welt und speziell ihren "Vibe" sowieso unglaublich gern erkunden, und da waren die Collectibles für mich genau der richtige Aufhänger, sowohl inhaltlich als auch vom Gameplay her. Das ist aber nicht der Hauptreiz der Spiels und wahrscheinlich sehr subjektiv. ^^

    Interessant, dass du eine Inspiration aus der Danganronpa-Ecke siehst, auf die wäre ich GAR nicht gekommen, abgesehen vielleicht von den kleinen goldenen Käfigen, in denen die Leute stehen. xD Vielleicht hängt die Wirkung der Verhandlung in diesem Sinne auch recht stark an den Erwartungen.
    Was ich zum Beispiel auch krass fand, war die Brutalität. Über die wird zwar durchgängig - und abstoßend selbstverständlich! - geredet, aber ich habe (ganz unterbewusst) wahrscheinlich bis zum entsprechenden Moment nicht so wiiirklich damit gerechnet, dass ich die Leute eigenhändig umbringe ...? Den Effekt hatte ich schon, als ich zum ersten Mal in den blutigen Tempel gekommen bin, aber die Blutflecken in den Käfigen zu sehen, zieht das doch sehr stilisierte Spiel noch mal in eine üble Realität. Vor allem, weil Love Dies danach wieder genauso megachill zum Ending zieht. ^_~








    Shin Megami Tensei: Devil Summoner - Soul Hackers

    Mmmmh, das ist ein Titel für ein Spiel!

    Für 8 Stunden auf dem 3DS gespielt, weil es bei der Schließung des Shops für ~3€ (!) oder so verscherbelt wurde, aber letztlich dann doch mit einem weinenden Auge abgebrochen.

    Spielerisch gibt es hier nicht viel Aufregendes, wenn man schon ein bisschen im SMT-Bereich gewildert hat: Die ziemlich großen Dungeons erkundet man schrittweise in der Egoperspektive, mit relativ wenig Kram zu sehen und relativ vielen Zufallskämpfen, in denen man wieder mal mit Dämonen verhandeln kann. Nur die beiden menschlichen Charaktere leveln, während man die Dämonen verschmelzen muss, um stärker zu werden. Außerdem gibt es ein weirdes Alien (?!), in das man alles mögliche hineinfusen kann. Dazu kommen ein paar nette Ideen (etwa Programme, die grundlegende Sachen wie das Speichern verändern) und ein paar weirde Kleinigkeiten, die man vor dem Spiel googeln sollte. Irgendwann hatte ich da wirklich keinen Bock mehr drauf, obwohl der Schwierigkeitsgrad eine ordentlich fordernde Richtung fährt. Es fordert auch einfach ziemlich viel Mitdenken im Core Gameplay.



    Aaaber: Soul Hackers ist ursprünglich auf dem Sega Saturn (!) erschienen und dementsprechend purer 90er-Jahre-Cyberpunk, und DAS ist der Reiz daran! Mit einer "ragtag found family of hackers", einer virtuellen Welt, die einen Tacken zu real wird, bösen Hackern und noch böseren Konzernen, der Laura-Bailey-Kindheitsfreundin, die - besessen von einem Dämon - plötzlich in Lederkluft herumläuft, indigen angehauchten "Vision Quests", einem Haufen von MEGAweirden Nebencharakteren, mega-stylischen early-3D-plus-Anime-Zwischensequenzen, und einem sehr coolen Düdel-Soundtrack, den man heute locker als "Synthwave" bezeichnen könnte? Niiice. Es hat in seiner Mischung absolute Shadowrun-Vibes auch diese Art von technologischer Nostalgie, in der ein Handy etwas richtig Cooles ist und die Leute wie selbstverständlich mit ihren Tastaturen herumlaufen. Es ist auch wild, sich zur Entwicklung des Spiels zu belesen.
    Allerdings hat es auch ein paar inhaltliche Schwächen aus dieser Zeit: Storytelling und Dialoge pendeln zwischen ganz nett und stümperhaft, das Pacing ist ermüdend und vieles fühlt sich wie ein Filler an. Man muss also Geduld mitbringen, mehr Geduld als ich hatte.



    Finde ich das schade? Ja, total. Aber ich lag dreimal auf der Couch, um weiterzuspielen, und habe jedes Mal gemerkt, dass ich gar keinen Bock darauf hatte. Und das ist dann der Punkt, wo ich den 3DS mit schwerem Herzen zurück ins Regal lege. Trotz allem eine Empfehlung fürs Ausprobieren, wenn einen die Sachen da oben ansprechen!

    Und: Ich bin ziemlich gespannt auf den zweiten Teil!





    [This kind of feeling ...!]
    Tokyo Mirage Sessions / Soul Hackers 2 / ein Persona
    ACHIEVEMENT UNLOCKED!

    Ich weiß, das Achievement trifft es nur fasst, aber ich hatte nicht damit gerechnet, in diesem Jahr plötzlich Interesse für Teil 1 zu entwickeln UND ihn spottbillig zu kriegen.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  3. #63
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Und: Ich bin ziemlich gespannt auf den zweiten Teil!
    Uuh, ich fürchte, der hat nicht mehr soo viel vom Reiz des Erstlings. Ich kann natürlich nur meine Einschätzung vom Anfang geben, da ich nach einer Stunde keine Lust mehr hatte. Aber ich fand es arg schwafelig, so wie moderne Anime-JRPGs schwafelig sind, und auch ästhetisch enttäuschend reizlos. Ich habe leider das Gefühl, von der Atmosphäre, die die älteren Atlus-Spiele hatten, ist in den modernen Spielen nicht mehr viel vorhanden, egal ob nun Persona, SMT oder den Spin-offs. Beziehungsweise der grundlegende Flavor ist schon noch da, aber es wirkt doch alles sehr glattgeschliffen. Was halt gerade dieser Art von Spiel nicht zugutekommt.


  4. #64
    Okay, den zweiten scheinen ja WIRKLICH viele Leute abgebrochen zu haben. xD' ... WELL WELL

    Ich brauche die Atmosphäre aber gar nicht sooo sehr. SMT als "Überreihe" hat zwar eine recht eigene, die ich immer mochte, aber sie hat sich für mich auch nach ein paar Teilen abgenutzt, weshalb mir die diversen Neuausrichtungen oft ziemlich gut gefallen. Mein krassestes persönliches Beispiel dürfte da wohl Persona 4 Dancing bleiben. Generell hast du aber recht, dass das "Schleifen" in dem Franchise ein Problem ist -- wobei es dadurch auch spielbarer für Leute wie mich wird, ein paar von den älteren Teilen waren ja doch schon aggressiv anstrengend (oder zumindest "desinteressiert").
    Hat jetzt aber nix mit Soul Hackers 2 zu tun, da hoffe ich einfach, dass es für mich, ganz subjektiv, besser funktioniert als der erste. ^^

    Generell mag ich aber auch einfach, wie unterschiedlich die Subreihen sind. Die Digital Devil Saga so als, äh, digital-postapokalyptische Kriegsstory, Soul Hackers gerade als Cyberpunk-MANGAFRIENDSHIP-Mix, Persona 5 als dieses überkandidelter Teenage-Revoluzzer-Schinken ... Mehr brauche ich doch gar nicht.


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  5. #65
    @Final Fantasy XVI

    Würde dein Fazit so unterschreiben.
    Nur das ich das brennende Wrack Final Fantasy XV nochmals mit Benzin übergießen würde.
    Was Final Fantasy XVI meiner Meinung nach besser gemacht hätte, wenn sich Kupka zum Endboss gemausert hätte.
    Damit wäre man die anderen beiden Knalltüten umgangen und hätte etwas neues gewagt.

    @Killer 7

    Vielleicht überrumpelt mich hier gerade meine Nostalgie, doch hier hat Grasshopper Manufacture eines ihrer besten Spiele abgeliefert.
    Ich weiß noch wie tief begeistert ich damals von Killer7 war und mich all dieses verrückte ganz und gar abgeholt hat.
    Gameplay habe ich als spaßig in Erinnerung und sollte das vielleicht besser nicht mehr überprüfen?

    @Soul Hackers

    Habe damals innerhalb von ca. einem Jahr Strange Journey, Shin Megami Tensei IV & Devil Survivor 2 durchgespielt und da fiel es mir irgendwie leicht dazwischen Soul Hacker zu stopfen.
    Wie du schon erwähntest, es ist ursprünglich 1997 für den Sega Saturn erschienen und hat noch diesen typischen Megami Tensei-Charme.
    Mir hat das ausgereicht, würde vermutlich heute so etwas bestenfalls im Turbo-Modus spielen und muss jetzt zwangsläufig an Persona 2 denken, welches hier noch rumliegt und mir einfach zu langsam ist.
    Soul Hackers 2, ist da schon ganz anders und greift man höchstens einige Elemente auf, die für diesen kleinen "Aha-Moment" sorgen.
    Möchte aber schon behaupten, beide Teile sind (zumindest für Fans der Reihe) gute und dennoch zu keinem Zeitpunkt großartige JRPGs, dessen Berechtigung völlig legitim ist.
    Now: Dragon Age: The Veilguard & Drova - Forsaken Kin / Done: Signalis
    Now: Arcane Staffel 2 / Done: Hellbound Staffel 2
    Now: Wolverine: Old Man Logan / Done: Captain Marvel - Die ganze Geschichte
    RPG-Challenge 2024 / Now: Piraten-Karibik-Challenge

  6. #66
    Ich denke, Killer7 ist einfach ein EXTREM spezifisches und dadurch subjektives Spiel. Da hat von Vorlieben über Alter und Erfahrung bis hin zu Nostalgie wahrscheinlich jede einzelne Stellschraube komplett in der Hand, mit welchem Gesamteindruck man am Ende aus diesem Spiel kommt. ^_~

    Deine Idee zu FFXVI finde ich durchaus interessant (von mir aus auch noch mit den anderen "kleinen" Bossen!), aber in diesem FF-Teil haben sie offensichtlich nicht das Vehikel für "etwas Neues" gesehen.


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  7. #67
    Okay, schnell ein bisschen Kleinkram, bevor es an die größeren Kaliber geht ...



    428 Shibuya Scramble

    Warum genau dachte ich, dass ich das spielen will ...? Wahrscheinlich, weil es so starke Yakuza-Vibes abgegeben hat. Und ja, es war schon in den ersten Minuten wunderschön goofy und richtig aufwändig gemacht! Aber es ist halt immer noch eine Visual Novel, und ich hatte SEHR schnell keinen Bock mehr drauf. Was wirklich zu 100% am Genre liegt.
    Abgebrochen, was nullkommanichts über das Spiel selbst aussagt.



    Da saß ich nicht mal lang genug dran, um mir mit gutem Gewissen ein Achievement fürs Ausprobieren zu verleihen. xD'

    10€ down the drain ... @_q''



    Vampire Survivors

    Gespielt auf iOs!
    Und joah, gibt nicht viel zu zu sagen, der Hype ist absolut berechtigt, tolles Ding, und dann auch noch kostenlos (oder sehr, sehr billig). o.o Ich mag besonders, wie das Spiel am Anfang sehr überschaubar aussieht, aber mit der Zeit immer weitere Content- und Komplexitätsebenen erhält, ohne aber wirklich komplex oder überladen zu werden. Ewig habe ich es nicht gespielt, aber wenn ich mal wieder auf einer längeren Busfahrt sitze, hole ich es sicher wieder raus.





    The Complex

    Das erste (und sicher nicht letzte) FMV-Game, das ich mit Byder & Co. gespielt habe. War nett, einerseits recht kompetent und professionell, andererseits mit so einigen Szenen und Entscheidungen, die nur ein FMV-Game so weird hinkriegt. Uns war ein bisschen unklar, WIE sehr sich die Story wirklich verzweigt, aber die Eskalation am Ende hat es für mich eingängiger gemacht, als ich währenddessen gedacht hätte.
    Für die paar Stunden & Euro kann man es sich mal gönnen, gerade mit anderen!





    Whiteboyz Wit Attitude: The Pursuit of Money

    Übler Trash, genau auf der Linie zwischen "Haha, es ist mega dreist und lustig, wie wenig Hehl sie daraus machen, dass das ein Scam ist!" und "Oh Gott, ich habe gerade Geld für einen Scam bezahlt ..."
    Je weniger Worte darüber verloren werden, desto besser. ^_~






    Exiled Kingdoms

    The Quest

    Die machen wir zusammen: Beides sind Mobile-Spiele, die ziemlich beeindruckend einen gewissen Retro-Reiz einfangen und außerdem praktisch ENDLOSEN Content für wenig Geld bieten. Und nach genau sowas hatte ich auch gesucht, fähige Rollenspiele für längere Fahrten oder internetlose Urlaub.
    Lustigerweise kriegen sogar beide dasselbe Fazit: Ambitioniert, aber im Vergleich zu alten Originalen auch überraschend stabil. Und vor allem: Spaßig! Man darf nur nicht zu viel erwarten und muss neben einem guten Batzen Wonk auch akzeptieren, dass sie einfach so eine gewisse Fan-Game-Technik haben. Und ja, auch die Inhalte sind größtenteils belanglos und so richtige Zeitfresser.
    Aber genau darum ging es ja auch. Durchgespielt habe ich sie nicht, aber es kann gut sein, dass ich sie noch mal raushole. Cool!







    Außerdem spiele ich momentan wieder eine Menge Magic The Gathering: Arena. Die Karten werden mir inzwischen fast zu komplex, aber der Client ist nur besser geworden und immer noch ein tolles Beispiel für einen möglichst (!) ethischen Umgang mit all den unethischen F2P-Mechanismen, die solche Spiele heute haben.


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  8. #68
    Liebe Leute, ich lade ein auf eine Reise ... voller Wizardry! 8D
    Dabei stellt sich gleich die erste Frage!


    Wo geht die Reise hin?

    Die Original-Serie hat acht Teile, wobei Teil 1-7 zwischen 1981 und 1996 von einem amerikanisch-kanadischen Studio veröffentlicht wurden. Das heißt, all das ist 2 Jahre vor Baldur's Gate passiert! Teil 8 kam dann 2001 raus, so als stolperndes Nesthäkchen. Und ja, "Wizardry" als Namen hat man wahrscheinlich schon mal gehört, wenn man mit Videospielen zu tun hat, auch wenn die meisten Millenials - so wie ich - wahrscheinlich nie eine tatsächliche Berührung mit der Reihe hatten. Wizardry ist halt Videospielgeschichte und sonst was für alte, bärtige Männer.
    ... zumindest im Westen! Denn während das Franchise hier ausgelaufen ist, sind in Japan seit 1991 ganze 39 (in Worten NEUNUNDDREISSIG!) offiziell lizensierte Wizardry-Titel erschienen, und zwar auf allen möglichen Plattformen vom Game Boy über die Playstation 2 bis hin zum iPhone. Manche davon sind Story-Spin-Offs, manche Standalone-Titel, manche MMOs und einige haben definitiv irgendwas mit Teenie-Zauberschülern an einer Zauberschule zu tun. Außerdem gibt es da drüben wohl auch Light Novels, Comics, eine OVA ... den ganzen Kladderadatsch eben. Der neueste Titel Wizardry Variants Daphne ist für 2023 angekündigt.
    Soll heißen: Wizardry ist sehr lebendig, nur eben nicht hier.

    Am Rande, es gibt ein süßes Interview mit Robert Woodhead (einem der Wizardry-Köpfe) und Yuji Horii (Schöpfer von Dragon Quest), die sich mit Komplimenten überhäufen und nebenbei ein fluffiges Bisschen über die japanische Wizardry-Faszination plaudern. Ich habe das Interview einfach mit der Übersetzungsfunktion von Chrome gelesen.


    Was packen wir in den Koffer?

    Spielen kann man Wizardry natürlich trotz allem noch! ... zumindest theoretisch. Praktisch gibt doch schon einige Hürden, beginnend mit der Recherche: WAS spielt man eigentlich, und WIE? Man muss also die richtigen Voraussetzungen mitbringen, und ich teile einfach mal meine Erfahrungen.

    Ganz ehrlich, direkt zu Beginn: Wizardry I bis V habe ich kaum angespielt. Es tut mit leid, aber ich weiß, dass es Grenzen an "ALT" gibt, die ich bei Videospielen einfach nicht mehr überwinden möchte, und "es ist wortwörtlich vor dem NES erschienen" gehört definitiv dazu, Interesse hin oder her ... xD' Es gibt von den frühsten Hauptteilen tausend verschiedene Varianten, die teilweise MASSIV unterschiedlich aussehen und funktionieren, aber Grafik, Steuerung etc. sind hier nicht die einzigen Probleme. Wie man 1981 Rollenspiele gespielt hat - selbst Dungeon Crawler! -, ist rein emotional doch schon noch etwas ganz Anderes als heute. Und das endet natürlich nicht mit Teil 5.
    Wirklich angefangen habe ich also mit der Steam-Variante von Wizardry VI. Die war nett als Einstieg, weil man gleich zu Beginn die typischen Hürden der Zeit überwinden muss: Das Spiel erklärt nichts. Das Spiel erwartet, dass du die Anleitung liest. Die Anleitung sagt dir NICHTS darüber, wie die Kernmechanismen wirklich funktionieren, geschweige denn, ob Entscheidung XY bei der Charaktererschaffung eine gute Idee ist. Teilweise musste ich googeln, um Teile des Interfaces zu finden (!). Und dann habe ich aufgehört und bin zu Wizardry VII übergegangen.
    Denn auch wenn diese alten Teile irgendwo noch spielbar sind ... Ich will auch aus akademischem Interesse nicht acht Spiele aus einer (am Ende des Tages) sehr repetitiven Reihe spielen, und meiner Erfahrung nach würde ich das auch allen empfehlen, die erstmal nur einen Blick auf Wizardry werfen wollen. Ich denke, die wenigsten nostalgiefreien Menschen anno 2023 werden genügend Zugang finden, um von Teil 1 bis Teil 8 durchzuspielen.
    Die Fans im Internet unterdessen sind sich reeeeelativ einig, dass Teil 7 der beste Hauptteil ist. Dazu gleich mehr!

    Abschließend, nach Teil 7, habe ich dann noch Wizardry: Labyrinth of Lost Souls eingeworfen, ebenfalls in der Steam-Variante, um einen japanischen Ableger auszuprobieren. Das lag u.a. an meinem Geiz, denn Wizardry: The Five Ordeals war deutlich teurer, obwohl beide Spiele ursprünglich PS2-Games aus den 2000ern sind. Ich vermute allerdings, dass das eine falsche Entscheidung war, gemessen an den Internet-Meinungen!

    Okay, jetzt zu den zwei Spielen, die ich wirklich gespielt habe.



    Sehenswürdigkeiten aus der Vergangenheit
    Wizardry VII: Crusaders of the Dark Savant



    Wizardry VII kommt offensichtlich aus dieser Zeit, in der Fantasy und Sci-Fi liebend gern in einen Topf geworfen wurden, garniert mit einem Hauch von Lack-und-Leder-Bikini. Die Hintergrundgeschichte, die am Anfang erzählt wird, klingt ein wenig nach Star Wars, oder, wenn wir ehrlich sind, doch eher nach Spaceballs. Oder noch besser: nach Flash Gordon! Cheesy as fuck auf jeden Fall. Wir sind hier noch weit entfernt von den organischen Settings und den lebendigen Charakteren der späteren West-RPGs; all das ist allem voran ein pragmatischer Hintergrund, vor dem ein großes Abenteuer stattfinden soll. Und das tut es tatsächlich!



    Ich bin jedenfalls froh, dass ich vor Teil VII andere Wizardrys angespielt habe. Mit diesen ersten Eindrücken und Frustrationen hatte ich hier nicht nur die richtige Erwartungshaltung, sondern auch noch ein angenehmes Polster an Vorwissen für das Spiel- und Charaktersystem. Denn solang man viel Geduld mitbringt, ist Crusaders of the Dark Savant auch 2023 noch eeeinigermaßen verständlich - und tatsächlich ist dieses Durchdringen des Spiels auch heute noch ein großer Reiz, mit einem richtigen Sense of Wonder! Man lernt die Spielwelt kennen, arbeitet sich Feld für Feld voran, versteht was die Befehle im Kampf tun, wie die einzelnen Zauber wirken und wo man vorsichtig sein sollte. Und das ist faszinierend!
    ... bis es nicht mehr faszinierend ist. Kennt ihr das? Ihr habt Spaß an einem Spiel, baut eure Charakter auf, immer auf ein Ziel hinarbeitend, und irgendwann ... ist es vorbei. Man hat das Spiel einigermaßen durchschaut, die Ziele haben sich verflüchtigt, die Ecken und Kanten des System sind deutlich geworden und fangen plötzlich an, richtig zu stören. Und meine Fresse, hat selbst dieses Wizardry noch tiefgreifende Ecken und Kanten! Teilweise erwachsen sie aus - heutzutage - sehr eigenen Systemen: In Dialogen muss man selbst die richtigen Tippkommandos finden. (Coole Idee, die den ganzen Bullshit, der damit kommt, keinesfalls wert ist!) Das Skill-System hat ein paar richtige spezielle, individualisierende Ideen. (Aber sobald man es versteht, wird klar, dass man eine MENGE falsch machen kann; und dass ganze Skills kompletter Quatsch sind!) Das Magie-System ist faszinierend komplex. (Bis es irgendwann nur noch nervt, sich in jeder Kampfrunde durch die Sub-Menüs zu klicken!) Teilweise fehlen diesem Spiel aber auch einfach 30 Jahre Genre-Erfahrung. Es gibt einfach sooo viel, das man heute aus gutem Grund nicht mehr tun würde, und wenn man das realisiert, verpasst es der Motivation einen harten Dämpfer. Man denkt: "Oh, ich spiele gerade ein schlechtes Spiel!" Und da habe ich dann aufgehört.
    Hin und wieder ist, was glänzt, aber auch einfach Gold: Diese absurd abwechslungsreichen Mini-Spiele für Fallen und Schlösser etwa will ich heute gerne mal wieder sehen!



    Was auch dann noch bleibt, ist der Reiz des Grinds. Das Vorankommen, das Erkunden und Überleben der Dungeons ist - auch 2023 - spannend. Man save-scummed natürlich, als gäbe es keinen Morgen, aber das gehört einfach dazu. (Ich wünschte mir nur, das LADEN ginge simpler. @_q'') Und auch die megaseltsam dargestellten Städte und Umgebungen guckt man sich weiterhin gerne an.
    Trotz allem dominiert irgendwann der besagte Eindruck: "Ich spiele gerade ein schlechtes Spiel." Man weiß zwar, dass vieles davon der Zeit geschuldet ist ... aber wir haben nun mal 2023. Abseits von Nostalgie lässt sich da nicht viel machen, und so hat Wizardry VII dann irgendwann auch einfach gereicht. So als wirklich spannender, historischer Eindruck eines reizvollen Spiels, zumindest bis man es verstanden hat.



    Backpacking in der Ferne
    Wizardry: Labyrinth of Lost Souls



    Okay, ein Rant zu Beginn: Es ist SO schwer, herauszufinden, wie man dieses Spiel spielt! Zum Einen erklärt es fast nichts - wie die anderen Wizardrys -, aber zum anderen gibt auch das Internet - im Gegensatz zu den Wizardrys! - nicht viel her. O_ô Labyrinth of Lost Souls war im Westen offensichtlich ein Nischenprodukt, und das macht es wirklich nicht einfacher.
    Ein Beispiel: Meine Version hatte drei frei begehbare Dungeons. Ich wusste nicht, dass zwei davon Teil eines bereits inkludierten DLCs (?) waren, und so wusste ich nicht, in welcher Reihenfolge man da rein soll! Was kind of okay ist (Dann wird halt viel probiert!), aber irgendwann hatte ich dann 100% des Story-Dungeons erkundet ... und habe mich gewundert, wo die Story ist? Die Erklärung war, dass ich zu weit gekommen war, bevor ich eine bestimmte Quest bekommen habe. So musste ich die Story dann in den letzten 10 Minuten durch wildes Herumteleportieren "nachholen" ... =_=''

    Und sowas kann öfter passieren, allem voran mit den Charakteren und ihrem weirden Klassensystem! Was schade ist, weil Labyrinth of Lost Souls in mancherlei Hinsicht ein sehr viel moderneres Spiel ist. Vergessen sind die außergewöhnlichen, aber auch dysfunktionalen Grundmechanismen von Teil VII, die Kämpfe sind ziemlich rundgeschmirgelt (wenn auch VÖLLIG unberechenbar in ihrer Schwierigkeit!) und abgesehen von der weirden PS2-Steuerung spielt sich dieses Spiel eigentlich wie ein moderner Dungeon Crawler. Es gibt sogar eine gute Menge an Quality-of-Life-Features, auch wenn das schnelle, problemlose Laden des Spielstands unverständlicherweise ImMeEr NoCh NiChT dAzUgEhÖrT?!
    Das heißt allem voran: Labyrinth of Lost Souls macht auch dann noch Spaß, wenn man es durchschaut hat! Ich gehe sogar einen Schritt weiter: Es macht dadurch mehr Spaß, einfach weil die Systeme grundlegend funktionieren. Und das liegt nicht zuletzt daran, dass sich dieses Spiel relativ niedrige Ambitionen setzt. Es will Dungeon Crawlen, Dungeon Crawlen und dann noch etwas Dungeon Crawlen. Die Außenwelt (heißt: das Stadt-Menü), die Quests und die Story bieten zwar ein wenig Flavour und haben mir in diesem Sinne ganz gut gefallen, aber es ist definitiv ein Nebengedanke. Und das ist okay! Stumpfe, gedankenlose Spiele sind auch cool. Ich habe mir Youtube-Videos angeworfen, Dungeons gecrawlt und war dann irgendwann beim Abspann, was ich mit den anderen Teilen nicht geschafft habe. Nur das Klassensystem ist und bleibt albern.

    Besonders hervorheben möchte ich noch die Konzeptualität des Spiels, und damit zusammenhängend seine Grafik! Zwar ist alles absolut minimalistisches 2D mit herumfliegenden jpgs, aber der konsistente Manga-Stil und das klar definierte Setting lassen diesen Teil sooo viel lebendiger wirken als Wizardry VII. Selbst die Story passt in dieses Gesamtbild!



    Also ja: Das stumpfere, simplere Spiel ohne allzu viele (positive ...) Überraschungen, aber es macht halt irgendwo Spaß, auf genau diese Art und Weise. ^^



    Wie geht es weiter?

    Ich hatte letztlich ein wenig Frust und eine Menge Spaß mit diesem kleinen Ausflug! Vor allem habe ich das Gefühl, mein Lieblingsgenre wieder ein bisschen besser zu verstehen, und mindestens dafür kann ich die Wizardry-Reihe empfehlen.

    Auf der Wishlist stehen jetzt noch Wizardry VIII und Wizardry: The Five Ordeals, aber die probiere ich irgendwann, wenn ich mal wieder Bock auf dieses Art von Spiel habe. Und den neuen Teil gucke ich mir auch an, wenn er draußen ist! Wenn IHR allerdings Empfehlungen oder Erfahrungen mit Wizardry oder anderen Reihen aus dieser Generation habt, bin ich durchaus offen für Empfehlungen! =]


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  9. #69
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Soll heißen: Wizardry ist sehr lebendig, nur eben nicht hier.
    Objection!



    Es ist doch letzen Monat erst ein Remake des ersten Teils erschienen! ... in Early Access, aber immerhin Hat allerdings keine japanischen Texte, also scheinen sie die wichtigste Zielgruppe der Reihe aktuell nicht wirklich zu beachten xD

    Ich hatte hier irgendwann mal aber eine Collection mit allen Wizardry Teilen rumliegen, bin aber nie über die ersten paar Level hinausgekommen, bei keinem Teil Bis Teil 5 sind die Spiele aber auch so altbacken und visuell so minimalistisch dass ich mir die heutzutage ebenfalls nicht mehr antun würde, auch wenn es diverse Remakes gibt die ein bisschen mehr hergeben. Ich wollte allerdings irgendwann nochmal Bane of the Cosmic Forge probieren, weil das storytechnisch der direkte Vorgänger zu Crusaders of the Dark Savant ist und man dann auch seine Party importieren könnte. Vorher sollte ich aber endlich mal Lands of Lore spielen, wo ich zumindest Teil 2 und 3 beendet habe. Und Teil 2 so gut fand dass ich das mehrfach gespielt und dabei noch einiges an Content entdeckt habe der mir beim ersten Mal entgangen ist. Die zufallsbasierte Verwandlungsmechanik war allerdings fuchtbar Ansonsten wollte ich mich nochmal an Might & Magic: World of Xeen versuchen, wo ich wesentlich weiter gekommen bin als bei irgendeinem Wizardry Teil. Da hatte ich allerdings auch nur den vierten Teile und nicht beide Xeen Spiele.

    Ansonsten habe ich aus dieser Ära noch Ultima Underworld beendet, was durchaus nett ist ... aber nur mit Unity Conversion oder einer Mouselook Mod. Mit der Steuerung des Originals kam ich nämlich absolut nicht klar.
    Darüber hinaus dürfte ich noch ein 3D Might & Magic beendet haben (6?), aber das fand ich nicht so prickelnd. Might & Magic X hat mir mehr Spaß gemacht, aber das ist auch von 2014
    Ich habe es außerdem irgendwie geschafft die komplette Schwarze Auge Trilogie zu beenden, also dürfte die wohl irgendwie Spaß gemacht haben xD Ist nur blöd dass scheinbar kein Remake des dritten Teils mehr erscheinen wird. Ansonsten wäre ich vermutlich mehr motiviert mich da nochmal ranzuwagen, auch wenn die Steam Wertungen nicht sonderlich vielversprechend wirken.
    Mir hat aus der Ära ansonsten noch Albion gefallen, was ich auch irgendwann nochmal spielen wollte.
    Geändert von ~Jack~ (06.10.2023 um 14:04 Uhr)

  10. #70
    Security Token ungültig, Post ist weg. >_>
    Warum passiert das nach Jahren im Forum immer noch? Und vor allem: Warum passiert MIR das immer noch?! Ò_ó
    War zum Glück nicht zu lang, hier die Kurzform ...




    Hm, keine Ahnung, ob ich so ein Remake spielen wollen würde, jetzt wo ich schon tiefer in der Reihe drin bin. Mal gucken, was man so hört, wenn es aus dem Early Access kommt!

    Danke für die Tipps, ich habe von den genannten tatsächlich nur ein paar DSA-Spiele und ein paar Might & Magics angespielt, und das auch nur, weil ich damals im HoMaM-Rausch war und den neuen Teil VIII für billig im An- & Verkauf gefunden habe. Bei Teil VII bin ich aber glaub ich etwas weiter gekommen.
    Lands of Lore hat ein megacooles Grafikdesign! =O
    Und Albion ... sieht einfach wild aus. xD

    Ich habe mir mal eine neue Zeile in meiner "Vielleicht nächstes Jahr!"-Liste gemacht.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
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  11. #71
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Security Token ungültig, Post ist weg. >_>
    Warum passiert das nach Jahren im Forum immer noch? Und vor allem: Warum passiert MIR das immer noch?! Ò_ó
    War zum Glück nicht zu lang, hier die Kurzform ...
    Normal speichert das Forum die Beiträge immer zwischen. Also ich schreibe oft über 1-2 Wochen immer mal paar Minuten während ich auf der Arbeit auf etwas warte/einen Kaffee trinke.
    Wenn du ins Beitragfeld klickst, steht normal unten links "alten Text wiederherstellen" oder so - für die Zukunft x)

    Finde deine Auswahl an Spielen immer noch sehr interessant, da ich die meisten davon nicht kenne. Denke mir vor allem bei den Bildern oft "uh, muss man sich mal anschauen", aber ich weiß genau, dass ich eh keine Zeit dafür habe (weil zu viel andere Spiele xD).

  12. #72
    Ja, Prioritäten ... Ich versuche inzwischen eigentlich auch immer so eine Mischung aus "Sieht interessant aus, hm!" und "Wird mir gefallen!" zu haben. ^^



    Das mit dem Widerherstellen hatte ich früher auch mal, aber momentan wird da bei mir gar nix angezeigt, wenn die Security-Token das Problem sind.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
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  13. #73
    When Rivers Were Trails

    Spannend. Ein richtiges Education Game! Sozusagen eine kostenlose, indigene Variante von Oregon Trail.

    Man spielt einen Anishinaabe, der auf der Suche nach einer neuen Heimat durch die Vereinigten Staaten der 1890er zieht, vor dem Hintergrund zahlreicher Gesetze, mit der die Ureinwohner damals vertrieben und neu verteilt wurden. Und ja, genau diesen Education-Faktor macht das Spiel ziemlich gut. Man kriegt einen echten Eindruck von der Komplexität der Situation, von der Vielfalt der Stämme und Volksgruppen, von Gemeinsamkeiten, aber auch von der Vielfalt der Reaktionen und Beziehungen.



    Das Gameplay ist genau dieses typische Decision-Roguelike-Gameplay, in dem man ein paar Ressourcen managen und ein paar Minispiele bestehen muss. Gerade letztere sind MEGA minimalistisch, aber für einen Playthrough reicht es aus; auch wenn der Hauptpunkt hier definitiv nicht das Gameplay ist. Es stört nur halt nicht. Das Spiel sieht sogar aus wie ein Education Game. ^^ Allerdings passt dieser Stil durchaus zu den Themen, und die simple, indigene Musik unterstreicht all das auch noch mal auf eine sehr chillige Art und Weise.

    Insgesamt also eine Empfehlung, wenn man offen für diese Genres ist; und wenn man, wie ich, nur sehr wenig davon wusste, dass ein Großteil der Indianer-Genozide gerade mal gute 100 Jahre her ist.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  14. #74
    Klingt spannend, merke ich mir mal vor. Danke für die Eindrücke!


  15. #75
    Gerne, und ich bin tatsächlich auch gespannt, was andere davon halten! ^^ Könnte sehr subjektiv sein.








    Ys IV: Memories of Celceta

    30 Stunden Spielzeit mit 100% Karte und allen Quests, so wie sich das für einen richtigen Abenteurer gehört! (Also, für Adol; nicht für mich.) Und schön, dass dabei noch mal die Vita zum Einsatz gekommen ist, das war schon ein nettes kleines Ding. =3

    Erstmal mein Kontext zum Franchise: Wie so mancher habe ich mit Ys VIII angefangen, war sehr angetan, habe dann aus akademischem Interesse Ys I+II sowie Ys Origins nachgeholt ... und war immer noch sehr angetan?! Und das ist relevant! Denn ich finde total spannend, wie die einzelnen Ys-Teile mit Ys als Reihe interagieren, von den Änderungen im Spielsystem über, äh, World Building und Kontinuität, bis hin zur generellen Konzeptualität eines klassischen Fantasy-Abenteuers(!) mit generischem Haupthelden.
    Und Ys IV: Memories of Celceta macht ... erschreckend wenig falsch und sogar ziemlich viel ziemlich richtig! Aber allem voran SCHREIT es förmlich nach einem Vergleich mit Ys VIII!

    Es ist besser

    Ich mochte das Gameplay von Ys VIII, aber hier merkt man erstmal, wie es eigentlich gedacht ist, wie die einzelnen Systeme zusammenspielen. Das fängt schon damit an, dass die statische Kamera und die überschaubareren Subsysteme dem Ganzen ein angenehmes Arcade-Feeling verleihen. Und Arcade und Action gehen nun mal zusammen wie Arsch auf Eimer! Aber nicht nur das: Diese Core Gameplay passt auch MEGAgut zur Core Story, zur Erkundung eines riesigen, geheimnisvollen Waldes und seiner Geheimnisse. Und selbst so Kleinigkeiten wie das noch sehr viel verkopftere Crafting fügen sich wunderbar in dieses Gesamtbild ein.

    An einigen Stellen hakt es: Ein Freund hat mich drauf hingewiesen, dass die Ys-Spiele mit der Zeit recht "labrig" werden, wie die meisten JRPGs heute, und wenn man da einmal drauf achtet, kriegt man es nicht mehr auf dem Kopf. An Ys VIII mit seinen endlosen Gesprächen kommt Celceta noch nicht heran, weil man hier auch wirklich mal eine Stunde lang durch den Wald rennen und Affen verkloppen kann, aber der Mentalitätswandel deutet sich schon recht deutlich an.

    Weirde und überaus wichtige Sache: Die Nebencharaktere sind ziemlich genau eine Stufe besser, und das ist auffällig. Mit Duren war sogar einer dabei, den ich ernsthaft mochte, aber auch das restliche Team hatte diese lockere, sympathische Einsilbigkeit +Quirks alter JRPGs, ohne aber, wie so oft in Ys VIII, hart an der Grenze zu "nerviger Klischeewitz" herumzustolpern.

    Außerdem ist Ys IV, und ich wiederhole mich, in DREISSIG STUNDEN vollständig durchzuspielen und damit sofort fünfmal so gut wie alle arschlangen Konkurrenten.




    Es ist trotzdem kein Lacrimosa of Dana

    Und ja. Trotz allem bleibt Ys VIII der Teil, der mir am meisten hängenbleiben wird! Das ist sicherlich sehr subjektiv, aber Ys IV ist in mancherlei Hinsicht recht formelhaft. Nicht schlecht formelhaft, sondern sehr gut formelhaft, nicht mal SEHR formelhaft, aber eben doch ... formelhaft!

    Wirklich auffällig ist das Duo aus konzeptuellem World Building und Lore: Ich nehme immer gerne einen alten, mystischen Wald und ein paar alte, mystische Zivilisationen, aber in Ys IV sind sowohl der Wald als auch die Zivilisation eben das. Es gibt Abwechslung, es gibt ein paar optisch ganz coole Gegenden, aber wer mich faszinieren will, muss sich mehr einfallen lassen. Auch der Hintergrund Celcetas ist ... nett? Voll okay! Eine gute, ansatzweise logische Erklärung mit vielen Japano-Tropen und zahlreichen bekannten Fantasy-Ideen, die durchaus wirken. Aber passt es zusammen, bildet es eine "eintauchbare" Welt wie die Insel von Ys VIII, wo alles schon optisch zusammenspielt und wirklich Geschichte atmet? Keinesfalls.

    Selbiges gilt für die Story: Voll okay! Gerade JRPGs enttäuschen mich da gerne mal, und das war hier NICHT der Fall. Celceta beginnt angenehm klein und wird dann massiv größer, steigert sich, hat coole Ideen und Charaktere und Entwicklungen, das eine oder andere nette "Twistchen" und sogar ein paar valide Schurken. Aber ich bin an keiner einzigen Stelle emotional oder melancholisch geworden (obwohl sich das Erinnerungs-Thema dafür angeboten hätte!), habe niemals ernsthaft überlegt, wie es wohl weitergeht, und definitiv habe ich niemals mitgefiebert! Toll fand ich allerdings die Idee, das Ganze als "Origin Story" für Adol als Abenteurer aufzubauen.

    Abschließend eine symptomatische Kleinigkeit: Celceta hat ein paar coole Sense-of-Wonder-Momente, in denen man plötzlich ein Dorf am Horizont sieht. Aber in Ys VIII habe ich laut "HOLY FUCK!" gerufen, als ich das erste Mal über den großen Berg geklettert bin und gesehen habe, was dahinter liegt ...

    Fazit

    Also ja, abgesehen von diesem (wichtigen!) BAM!-Faktor, den Teil VIII viel mehr für sich verbuchen kann?
    Vollste Empfehlung für ein cooles, irgendwo klassisches Fantasy-Abenteuer ohne ernst zu nehmende Schwächen!





    [Iiiihs!]
    Ys IV: Memories of Celceta / Ys III: Oath in Felghana
    ACHIEVEMENT UNLOCKED!

    Oath in Felghana ... Mal gucken. Vielleicht findet sich tatsächlich noch die Zeit dieses Jahr.


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  16. #76

    Freakin' Overpowered Enemy
    stars_mod
    Ich konnte mit Ys 4 bisher noch nicht so wahnsinnig viel anfangen, das liegt noch auf Eis. Vielleicht spiel ich's aber noch durch, für noch mehr Eindrücke und Vergleiche. Liegt wahrscheinlich dran, dass ich bisher weder dem Plot, noch dem KS besonders viel abgewinnen konnte, grade, wenn ich es mit den älteren Teilen oder 7 vergleiche. Da hatten Bosse noch Mechaniken.

    Ich stecke nebenbei ungefähr da fest, wo man Karna das erste Mal ernsthaft braucht. Ich weiß aber nicht mehr, wofür sie gut war, genauso wie ich vergessen habe, was Duren eigentlich wollte. xD

  17. #77
    Wenn dir gerade diese Sachen an Celceta gefallen, dann wirst du vielleicht noch größeren Gefallen an Felghana finden. Für mich waren sowohl Seven als auch Celceta schon ein bisschen zu „viel“ – zu komplex, zu lang, zu viel generisches Charakterdrama, zu dialoglastig. Immer noch in einem okayen Maß (erst recht für JRPG-Standards), aber weit mehr als Ys bis dahin war (und weit weniger als es danach ist). Aber irgendwie halt der Anfang vom Ende – was jetzt fieser klingt, als es ist, weil VIII ja doch mein Lieblingsteil ist. Aber diese Tugend des Streamlinings und der schönen Einfachheit – vor allem aber auch der Einsamkeit, allein durch die Welt zu ziehen – gibt es seitdem zunehmend weniger.

    In dem Sinne: Ich bin gespannt, was du zu Felghana sagst. Das fühlt sich nämlich imo so an, als ob alle Systeme wirklich gut zusammenarbeiten. An die Story hingegen erinnere ich mich gar nicht mehr

    Ach ja, und Ys X scheint ja endlich wieder vom Party-System wegzugehen, man steuert nur noch eine von zwei Figuren. Ich bin mal gespannt, ob es so etwas weniger laberig als VIII/IX wird. Und es inszeniert sich ja auch etwas als Soulslike, also mit deutlich überarbeitetem Kampfsystem – wo ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob ich das mag. Aber man soll auf jeden Fall deutlich stärker das Gewicht von Angriffen und Treffern spüren. Das Setting wirkt aber leider wieder recht generisch (oder halt klassisch).


  18. #78
    @Kael: Die Hauptstory legt tatsächlich erst ab der Hälfte los, davor ist es mehr Erkundung mit ein paar kleinen Nebenhandlungen. ^^
    Ich würde aber sagen: Wenn einen das KS nicht gleich catcht, muss man sich nicht durch dieses Spiel quälen. Ich mag zwar das Gesamtbild, aber das Gameplay trägt da schon einen grooooßen Teil zu bei.

    Zitat Zitat
    Aber diese Tugend des Streamlinings und der schönen Einfachheit – vor allem aber auch der Einsamkeit, allein durch die Welt zu ziehen – gibt es seitdem zunehmend weniger.
    Ja, alleine für die Einzigartigkeit verstehe ich die Sichtweise. ^^ Wobei ich mir sowas erfahrungsgemäß auch lieber von (zumeist älteren) West-RPGs hole, die kriegen das tendenziell auch besser hin. (Was aber keine Regel sein müsste; gerade Melancholie in Fantasy mögen die Japaner ja auch.)

    Was du zu Teil X schreibst, klingt tatsächlich spannend! In einem gewissen Sinne zu spannend – ich kann mir kaum vorstellen, dass es komplett aufgeht! –, aber auf jeden Fall wieder eine nette kleine Kurskorrektur, die ich bei langen Reihen immer zu schätzen weiß.

    Bin auf jeden Fall SEHR gespannt auf Felghana!


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  19. #79

    Freakin' Overpowered Enemy
    stars_mod
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    @Kael: Die Hauptstory legt tatsächlich erst ab der Hälfte los, davor ist es mehr Erkundung mit ein paar kleinen Nebenhandlungen. ^^
    Ich würde aber sagen: Wenn einen das KS nicht gleich catcht, muss man sich nicht durch dieses Spiel quälen. Ich mag zwar das Gesamtbild, aber das Gameplay trägt da schon einen grooooßen Teil zu bei.
    Das KS empfand ich ja als nicht mal das größte Problem, sondern mehr die Bosse, bei denen nochmal deutlich mehr gegangen wäre und bei denen man sich in Summe weniger Gedanken gemacht hat als bei z.B. Origin oder 7. Zumal sie in Summe auch wieder keine Relevanz zur Story besitzen, das ist aber in gefühlt jedem Ys-Teil so.
    Ich spiel's wohl aber noch ein wenig weiter, wenn ich die Zeit - und die Nerven dafür finde.

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Bin auf jeden Fall SEHR gespannt auf Felghana!
    Erinnere mich mal nicht daran. Das wird meine Nemesis für 2024. Ich musste einem Kumpel versprechen, dass wir das als erstes Spiel des Jahres gemeinsam auf "Hard" anfangen (LPT also) und uns gemeinsam durch dieses grandiooooose Spiel schlagen. Er hat's wohl schon auf Normal durch und sich ein wenig dabei gequält, ähnlich wie in Origin damals. xD

  20. #80
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Und Ys IV: Memories of Celceta macht ... erschreckend wenig falsch und sogar ziemlich viel ziemlich richtig!
    Nein.

    Für Celceta habe ich wenig Liebe übrig. Narcissu hat es eigentlich schon angesprochen - es ist so ein Mischding aus alt und neu und macht IMO erschreckend wenig richtig, in beider Hinsicht. Das Spiel hat mehr Dialoge als die alten Teile, aber komplett banale und uninteressante Charaktere. Es hat mehr Tutorials, mehr Handholding, mehr Zeitverschwendung, ist aber letztendlich doch weitaus weniger anspruchsvoll. Die Bosse sind, wie Kael erwähnt, nicht wirklich prall. Nicht unbedingt, weil sie recht random sind (das hatten andere Ys Teile auch), sondern, weil sie scheiße gebalanced sind. Auf Hard Oneshotted man extrem viel und ich finde kaum nen Boss wirklich erinnerungswürdig. Auf der höheren Schwierigkeit hingegen werden die Bosse zu Damage Sponges. Auch die Mucke vom Spiel ist irgendwie so ne weichgespülte Variante von der Ys Musik der älteren Teile.

    Von den "neuen" Elementen hat man die Party, deren KI totale Grütze ist und die fast immer tot sind. Man kann auch schön Potions spammen um sich immer zu heilen - etwas, was sogar Napishtim später erkannt hat, dass es eine schlechte Idee ist. Umgebungen sehen - für die Zeit - sehr langweilig aus, was aber vermutlich ein Fragment der Vita Herkunft ist. Nebenaufgaben kannste in der Pfeiffe rauchen und das ein "modernes" RPG ein Crafting System haben muss, da kann ich nur mit den Augen rollen. Das Spiel hat weder die Eleganz der Vorgänger, noch eine ausreichende Komplexität, die diese Systeme nötig gemacht hätte und untergräbt sich sogar selber damit. Und dann gibts natürlich noch den Comic Relief im Spiel, bei dem sich mir die Haare gesträubt haben, so unlustig waren die.

    Einziger positiver Aspekt, den ich dem Spiel abgewinnen konnte, ist tatsächlich die Idee gewesen, dass man einfach einen Landstrich kartografieren soll, was ein recht frischer Storyhook ist. Und den Wald fand ich sogar ganz in Ordnung. Es ist kein richtig schlechtes Spiel, aber auch kein gutes. Man kann es IMO sehr gut mit "vergessenswert" zusammenfassen, so wenig hat es, was es wirklich hervorhebt.

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