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Thema: Nachbarlicht

  1. #41
    Wow, der Moment wirkt in seiner Einfachheit. Also, nicht im Sinne von "Pah, das ist ja einfach!", sondern im Sinne von "Ich verstehe sofort, in wenigen klaren Bildern, was hier passiert!"; und dementsprechend "drin" ist man dann auch.

    Und ich schließe mich an, dass ein weniger zentraler Humor für mich einen Pluspunkt darstellt!


    Zitat Zitat
    "Alien" hingegen rotzt so einer Welthaltung eine ätzende Portion Schleim entgegen. Die Neugierigen werden zuerst gefressen und der Mensch täte gut daran, sich vor den kosmischen Schrecken angsterfüllt zusammenzukauern und darauf zu hoffen, sie mögen ihn nie bemerken. Hinter der faszinierend originellen Fassade hat der Film einen düsteren, anti-aufklärerischen Impetus. Und die Linken mögen ihn natürlich auch wegen seines Klassenbewusstseins.
    Ich (als rote Socke ) würde dir nicht widersprechen, die beiden Sachen aber auch noch zusammenführen: Der Film interessiert sich am Ende des Tages wenig für wissenschaftliche Erkenntnisse oder den kosmischen Horror als "Zivilisationsproblem", sondern betont eher, inwiefern sich unsere alten, langweiligen Klassenprobleme selbst in diesem Kontext noch spiegeln – und ihn beflügeln – werden, wenn wir sie bis dahin nicht lösen können, gerade auch für den Einzelnen, als ganz persönlicher Horror. Und das hat für mich etwas durchaus Aufklärerisches, gerade in einer Zeit, in der so einige Milliardäre wortwörtlich planen, mit welcher Rakete sie den terrestrischen Problemen am besten entfliegen können, während das faszinierte Gesocks am Ende natürlich auf dem brennenden Planeten zurückbleiben wird.
    Aber klar, für die optimistischere Seite desselben Gedankenguts nimmt man lieber Star Trek. xD

    Eine unbedingte Sci-Fi-Empfehlung für das Wunder des planetaren Entdeckens ist übrigens The Outer Wilds, falls du es noch nicht gespielt hast!
    Phantasy Star dagegen ist nur noch akademisch interessant, die sind alle nicht so wahnsinnig geil gealtert. Und inhaltlich machen sie heute gar nichts mehr.

  2. #42
    @ La Cipolla
    Ich hoffe natürlich, dass der animierte Moment seine Wirkung entfaltet. Er hat ja nur ein paar Sekunden Zeit, Eindruck zu machen, dann ist er schon wieder vorbei. Und ja: Ich denke auch, dass gerade deshalb die unverstellte Bildsprache die Brücke zwischen Szene und Betrachter schlägt. Aber auch das schönste Konzept muss sich erst mal vor dem Spieler beweisen. Eine gute Idee ist ja nur der unabdingbare Anfang, noch lange nicht die Wegstrecke bis hin zum Ziel. Das aufmunternde Zwischenfazit bestärkt mich natürlich in meinem Zutrauen zur Grundausrichtung.

    "Aliens" (also Teil 2) habe ich viel stärker als Klageschrift gegen einen Konzernkapitalismus (oder als unfreiwilliges Klischee solcher Ansichten) in Erinnerung. Der erste Teil nutzt das Fremde meiner Meinung nach nicht bloß als Vorwand zur menschlichen Selbstbespiegelung, vielmehr bietet er eine zwar düstere, jedoch ungemein interessante Expedition hin zum Anderen. Das eigentümlich geformte Schiff, der rätselhafte Navigator, die unerklärliche Ladung - das ist richtig stark, ein großes Ausrufezeichen hinter dem Genreanspruch des Aufbruchs in das bislang selten Vorgestellte und dann doch eine ganze Liga über den vergleichsweise biederen Alien-Konzepten von Star Trek & Co. Das "Alien"-Alien im Original ist keine bloße Übersteigerung einer menschlichen Facette (Der logische Außerirdische! Der wütende Außerirdische! Der ...!) und wurde dort zum Glück auch nicht durch eine nachgeschobene Erklärung verfadet. Vielen Dank nochmal, "Prometheus".

  3. #43
    Ich habe tatsächlich nur die ersten beiden Filme gesehen und es bisher noch nicht bereut! 8D

    Du hast natürlich recht, dass der erste allem voran ein Horrorfilm ist und das Fremde, das Andere dementsprechend erstmal ziemlich finster gesehen wird. Ich glaube, was das für mich relativiert, ist die, hmmm, "Tierhaftigkeit" des Aliens? Also im Sinne einer erbarmungslosen Natur, die den Menschen verschlingt, wenn er ihr nicht mit Respekt begegnet. (Und während die Motivation dafür klassentechnisch von oben kommt, sind es natürlich die Arbeitenden, die zu Snacks degradiert werden.) Der Horror kommt am Ende aber definitiv AUCH davon, dass sich die Alien-Biologie an vielen Stellen eben nicht so ganz deutlich vom Menschen trennen lässt oder sogar mit ihm verschmilzt, dem Giger sei Dank ...

  4. #44
    @ La Cipolla
    So treffsicher wie in den ersten beiden Teilen wird im weiteren Lauf der Serie leider nicht mehr gefilmt; schrecklich-schön sind dann weder das Monster noch der filmische Gesellschaftsentwurf. Ausgerechnet diese intelligent gestartete Reihe wird sogar leider ein bisschen doof. Aber mit einem Ableger hatte ich nichtsdestotrotz sehr viel Spaß: "Alien vs Predator".

    Damit eventuelle Mitleser auch etwas zur aktuellen Entwicklung erfahren können, schreibe ich noch folgenden Satz: Schätzungsweise ein Drittel der für die Demo nötigen Inhalte sind mittlerweile fertig. Wer rast und rasch klickt, hätte mit dem Gegenwärtigen etwa eine Stunde Spiel, wer der Zukunftswelt so richtig auf den Zahn fühlen möchte, darf die dreifache Menge veranschlagen.

  5. #45
    Es klappert
    Seit 40 Jahren heißt es, in 40 Jahren werde die Fusionsreaktorforschung ans Ziel kommen. Sollte es tatsächlich mal gelingen, derartige Kraftquellen zu erschließen, wären Antriebe denkbar, die ein tausende Tonnen schweres Raumschiff in weniger als anderthalb Jahrhunderten zum nächstgelegenen Stern wuchten könnten. Abgebremst werden muss natürlich auch noch rechtzeitig. "Nachbarlicht" geht von genau dieser Idee aus. Zu den vielen zu lösenden Problemen zählt auch eines, das an den Raumschiffhausmeister appelliert: Welche Maschine hält eigentlich 100 Jahre und länger?

    Geht unterwegs was unrettbar kaputt, ist das nicht gut. Zum Glück habe ich zwei stabile Antworten entwickelt, um dem Verfall entgegenwirken zu können. Erstens soll er nicht nerven, also ist die Reparaturspielmechanik auf Vergnüglichkeit getrimmt. Und zweitens habe ich unbegrenztes Vertrauen in die Fähigkeiten meiner Spieler, mit den Belangen von defekten Schubdüsen, klappernden Bodenplatten und allgemeinen Verkabelungsverwicklungen schon irgendwie klarzukommen.

  6. #46
    Zitat Zitat
    Welche Maschine hält eigentlich 100 Jahre und länger?
    Volkswagen?

  7. #47
    @ IndependentArt
    Grenzwertmessung läuft!

  8. #48
    Oh ja, das sieht nach einem Spiel aus mit dem ich viele Stunden verbringen werde =)

  9. #49
    @ Aquamentus
    Und die ersten dieser Stunden sind bereits fertig entwickelt. Ich teste gerade ein paar der Mechaniken, beispielsweise die Art, wie man fremdartiges Wasauchimmerdasjetztist auf seinen möglichen Nutzen für die Mission untersuchen kann. Die wackeren Erkunder sollen sich ein paar der notwendigen Ressourcen ja auch selbstständig organisieren können.



    Ein gesunder Esser auf Raumfahrt vertilgt nach meinen Berechnungen im Monat so einiges! Damit man nicht zwanzig Millionen Kilo Kartoffelsalat auf die Überfahrt zum Nachbarstern einpacken und treibstoffaufwändig mitbeschleunigen muss, legt man die Besatzung bestenfalls solange auf Eis und regelt das Übrige mit ausgefuchster Lagerhaltung, einer Konzentration auf das Wesentliche und dem Phänomen der Wiederverwertung (keine Details).

    Aber was wird, wenn die Weltenkolonisten endlich an ihrem fernen Ziel ankommen? Was isst man unter dem Licht einer fremden Sonne? Sollen die Neuankömmlinge versuchen, von der neuen Welt zu leben oder ballern sie sicherheitshalber per Saatbombe eine Portion heimisches Terra ins unberührte Ökosystem? Das wird nur eine der folgenreichen Entscheidungen sein, die man als Spieler in "Nachbarlicht" treffen darf - und muss. Wohl bekomm's.

  10. #50
    Eine kürzliche Eckenfriemelfingerspitzentastenbewegung führte mir die ungeahnten Verwinklungsmöglichkeiten des menschlichen Körpers eindrücklich vor und durch die erfolgte Rettungstat eines Konfekts vor dem Schluchtendasein ganz schlimm hinter der Couch gewann ich den Mut zu einer Videospielumsetzung in Form dieses Minispiels.


  11. #51
    Herrlich, Herr Troll. Auf die Idee muss man erstmal kommen!

  12. #52
    Bei der ersten Biegung nach links ist noch ein kurzer Grafikfehler zu sehen, aber ansonsten sieht das echt toll aus.
    Lassen sich friedlich sämtliche Items aus so einem Labyrinth holen oder wird es in dem Bereich noch Hindernisse geben? (Energieschranken mit Schaltern bspw.)

  13. #53
    @ Ben
    Ich habe die Idee nicht friedlich ersonnen, vielmehr fiel sie mich ohne Vorwarnung an, als ich genau das Dargestellte unternehmen musste, um etwas hinter einem winkligen Möbel hervorzukramen.

    @ Davy Jones
    Die meisten Dinge zieht man aus ganz normalen Zukunftsbehältern (Entertaste), erschlagenen Gegnern (Kampfsystem) und aus einer sich dem Forscher langsam entschlüsselnden Umgebung (Wissenschaftssystem). Oben sieht man die Ausnahme von der Regel: Ein Minispiel als Höhepunkt einer Ergatter-Nebenquest, damit der Spieler sich nicht zu früh in Sicherheit wiegt und denkt, er wüsste schon, was passiere, wenn er Objekte oder ihre Verstecke anklickt.
    Den sichtbaren Grafikwechsel beim Abbiegen hat mir der Gif-Konverter beschert. Im richtigen Spiel sieht man dann alles in schön.

  14. #54
    Als medizinisch ausgebildet und studierte Person sehe ich keine Probleme bei diesen Bewegungen. Anatomisch fraglich, aber nicht besorgniserregend! Zumal sich der Körper an den exogenen Faktoren wie eine niedrige Gravitation formal anpassen tut.

    Ich bin gespannt was die Crew noch für Aktionen bringen! Weiter so Herr real Troll!

  15. #55
    @ Mortis Lich
    Eine ganz, ganz wichtige Bestätigung meines Trachtens nach Akkuratesse. Ein Aufenthalt in der Schwerelosigkeit führt zu Knochenrückbildung und lindert die gravitative Stauchung des Menschen. Ich führe die medizinischen Befunde einfach nur getreulich zusammen und präsentiere den in gewisser Hinsicht etwas schlaksigeren Weltraummenschen.

    In zwei Punkten bin ich allerdings nicht so wagemutig deiner Disziplin voraus, sondern wandere ganz folgsam in ihren Vorhersagen:
    1. Was sind die gemutmaßten psycho-sozialen Folgen einer langen Weltraumreise?
    2. Was passiert eigentlich, wenn man versehentlich die falsche Tür nimmt und plötzlich in seiner ganzen verletzlichen Körperlichkeit im Weltall steht.

  16. #56
    Die Nährpaste weckt meinen Hunger auf mehr! Die folgeschweren Entscheidungen hören sich nach leckerem Wiederspielwert an!

  17. #57
    @ Schotti
    Die Nährpaste klingt solange interessant, bis man weiß, was alles reinkommt. Ein bisschen ist es wie mit der Oldenburger Überraschungswurst. Demgegenüber sind die Entscheidungen weitaus weniger geheimnisvoll. Man wird natürlich nicht umhin kommen, sich eine eigene Meinung zu den Vorgängen und den möglichen Folgewegen zu bilden, aber ich habe es in ein System verankert, dem man jederzeit ablesen kann, wohin es einen gerade führt und wo man aktuell steht.

  18. #58
    Während andere Leute bereits an ihre Lieben denken und sich rechtzeitig um Geschenke sorgen, gilt mein ganzes Trachten natürlich euch werten Internetanonymen, also lasse ich die Weihnachtspräparationen mal links liegen und baue stattdessen an "Nachbarlicht" weiter. Die Fülle der zuletzt erreichten Bastelkleinigkeiten spricht ja auch für diese Prioritätensetzung:

    • Raumschiffbegrünung fortgeschritten. (Nur innen. Außen: Achtung Weltall!)
    • Hochguckanimationen angefertigt, damit auch die größeren Unikate überzeugend bestaunt werden können.
    • Kloppe für die Übungspuppe wird immer schlimmer.
    • Logbucheinträge, Missionsfortschritt und ein Nachruf.
    • Erstbilderempfang der fernen Welt als Filmszene.
    • Medizinisch-technische Assistenz als Minispiel.
    • Erschreckendes über die Raumschiffküche der Zukunft.
    • Herzlose Roboterverschrottung, weil Beute nun mal wichtiger als Gefühle ist.
    • Kurshaltung.
    • Fensterfußtexte, weil sich die Außenfenster in der Wohnringzentrifuge nun mal am Fußboden befinden.

  19. #59
    Schön zu sehen, dass du die richtigen Prioritäten setzt.

  20. #60
    @ IndependentArt
    Darauf ein Glas frisch gepresste Nährpaste.

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