Enttäuschungen in Final Fantasy
So, es gibt mehrere Gründe, warum ich ein neues Thema aufgemacht habe. Ich weiß ja nicht genau, ob dieses Thema schon mal da war, oder ein ähnliches; aber ich MUSSTE es einfach ansprechen. Es geht ja nicht nur mir so, viele Final Fantasy-Fans sind sehr enttäuscht gewesen, als sie FF-X gespielt haben. Die Story an sich war ja nicht so schlecht. Der Anfang jedenfalls. Im Laufe des Spiels wird der rote Faden immer klarer und deutlicher und spätestens nach der Attacke Sins vor der Djose-Straße, weiß jeder dass Sin Jekkt ist und somit Tidus’ Vater. Dann weiß der Spieler, dass der Endgegner Sin oder Jekkt sein wird. Das geht ja noch, natürlich. Es ist schließlich Bestandteil der Story. Was mich aber so abschreckt, ist die Tatsache, dass sich am Ende des Spiels die Ereignisse überschlagen. Plötzlich taucht da wieder dieser kleine Junge auf (der ja Bahamut ist, nur in seiner Astragestalt) und Tidus erzählt, dass er nur ein „Traum“ der Asthra ist. Was zum Teufel soll das denn bedeuten?
Ich meine, ich bin mir durchaus im Klaren über diese Wendung der Ereignisse, aber musste das denn sein? Ich meine, spätestens zu diesem Zeitpunkt war fast jeder Spieler mit der Story und dem ganzen Spiel unzufrieden. Warum haben sie das eingebaut? Hat mein lieber Nobuo da ein bisserl zu tief ins Glaserl geschaut? Oder befinden sich neuerdings nur mehr ungeübte Sotrywriter bei SquareEnix?
Ich will nicht sagen, dass die Jungs von SE unfähig sind. Ich will nur damit andeuten, dass FF-X und FF-X2 ein Reinfall waren. So sehe ich das. Bei Final Fantasy X hat mir am Anfang die Grafik mehr als nur imponiert. Vor Jahren schon spielte ich eine Demo von FF-X, die bei einer Ausgabe von FF-VI dabei war und war einfach hingerissen von dieser Idylle von Besaid, in der man da einen Ausschnitt spielen konnte.
Aber genau die Grafik ist das einzige Pro an diesem Spiel.
Sehen wir jetzt mal von der Story ab. Die Kämpfe sind hervorragend gemacht, kein Zweifel. ATB rulez!
Aber: das Sphärobrett war natürlich innovativ und mal was anderes. Jedoch ging es mir mit der Zeit doch ein wenig auf den Geist, denn ich wusste immer schon vorher was ich bald erlernen werde und somit verbrauchte diese Tatsache eine Menge an Spannung. Außerdem ist es ja auch nicht wirklich das Wahre, keinen Level zu haben, sondern nur „Sphärolevel“, die man dann gegen Sprünge auf dem Sphärobrett zum Vorwärtskommen eintauschen kann.
Richtig gut gefallen hat mir bei dem Spiel die Monsterfarm. Da verbrachte ich gut und 130 Spielstunden, denn insgesamt hatte ich schließlich und endlich 210 Stunden an dem Game gesessen. Die meiste Zeit verbrauchte ich damit, meine Charaktere auf ca. 45000 HP zu bringen und alle Abilitywerte auf 255 zu bringen (außer Glück, das war so ca. um die 100). Ich freute mich riesig auf neue Tiere in der Monstefarm und die Idee mit dem Einfangen der Monster, damit neue Monster gezüchtet werden konnten, war grandios. Es war einfach so super, diese Zeit. Immer und immer wieder gegen Erdverspeißer, Wabbelmasse und Ultima-Buster antreten zu können, um Sphäroiden zu bekommen und die Eigenschaften meiner Charaktere bis zum Anschlag zu boosten.
Ultima und Omega Weapon waren zu dieser Zeit nicht mal mehr drei Schläge wert. Und treffen konnte mich kein „normales“ Monster mehr. Ich war so gut wie unbesiegbar.
Und dann passierte es: Ich kaufte mir das Lösungsbuch, um auch noch die restlichen Secrets dieses Games herauzupicken, um ja auch nichts zu übersehen. Dann entdeckte ich den Monsterkasten mit dem Namen „Der Richter“. Ich fragte mich: „Was ist denn das???“ Der ultimative Gegner, also mmmhh. Cool….
Ich muss mich korrigieren. Als ich ihn abgebildet sah, waren meine Charaktere noch nicht mal mit HP-Expander ausgestattet und nur Tidus hatte sein Solaris-Schwert. Also ackerte ich Woche um Woche auf den finalen Endkampf hin, ich besiegte die Schwarzen Bestia, angefangen mit Valfaris und freute mich über jeden Sieg. Ich kämpfte und kämpfte und kämpfte, meine Euphorie stieg ins Unermessliche. Ich freute mich schon so sehr, gegen den Richter antreten zu können. „Wie mag er nur aussehen?“ dachte ich mir. Denn sein Bild wurde im Lösungsbuch nicht angezeigt und das erweckte meine Interesse. Dann, als ich so stark war, dass selbst Deus kein Probelem mehr war, wagte ich mich an den Richter, den finalen Gegner. Ich besiegte nur noch schnell den Schwarzen Yojinbo und dann erschien der Richter als Ort auf der Auswahlkarte des Luftschiffs.
Der Richter war ein richtiges Vieh. Riesig und ungeheuer stark. Seine Schläge hatten „Panzerbrecher“-Eigenschaften und durschlugen meine Verteidigung fast bis zu Gänze. „Ich werde ihn fertigmachen, ich werde es schaffen. Jaaaaa Angriff, Angriff, Blitzballgott, los, Lord Zwiebel……mach ihn fertiiiccchhhhh!!!!“
aber dann geschah es. Ich kämpfte nicht mal noch 3 Minuten, als es passierte. Aus unerfindlichen Gründen, die ich heute noch nicht verstehe, habe ich meiner Yuna den Auftrag gegeben, Yojinbo zu beschwören und ihm 1 000 000 Gil in die Hände gedrückt.
Das Ergebnis könnt ihr euch wohl selber denken. Ich saß mit Tränen in den Augen auf meinem Bett, mit dem Controller in der Hand, als die Bestia sein Zanmatou ausführte. Es waren keine Freudentränen, es waren Tränen des Zorns und der Bitterkeit. Ich hatte den Richter besiegt und das mit einer Bestia, die man selbst dann beschwören konnte, wenn man noch nicht mal annähernd eine Chance gegen JEKKT gehabt hätte - …. und da zerfiel er nun.
Richter tot. Richter tot. Richter tot. Es war nicht mal ich, der ihn besiegt hatte, nur ein schäbiger Auftragskiller…
Ich konnte es nicht fassen. Für was hatte ich trainiert? Meine wertvolle Zeit geopfert? Ich bin hereingelegt worden, gemein hintergangen und getäuscht worden.
Dann erschien das Abrechnungsfenster, ich saß immer noch wie gelähmt da und alle Farbe war aus meinem Gesicht verschwunden. Ich konnte es einfach nicht fassen. Alles, was ich von dem RICHTER bekam, war irgendein nichtsnutziges Item, dass ich eh schon 99 verdammte Mal im Inventar hatte. Es war nicht einmal eine Waffe. Nur irgendein Sch****-Stein!!!!!!
…
…
…
Ich rührte den Controller wochenlang nicht an und Final Fantasy 10 spielte ich seitdem nicht mehr. Ich bin sogar bereit zu sagen, dass DIESES Ereignis die größte verdammte Enttäuschung meines jungen Lebens war. Noch heute, beim Schreiben dieser Zeilen spüre ich schwere Stiche im Inneren meines Herzens, denn ich bin zutiefst enttäucht worden. Der Nachfolger FF-X2 machte dies nur noch schlimmer. Denn es machte die sowieso schon lachhafte Geschichte von Teil 10 endgültig zu einer Farce und erinnerte mich mehr an Super Mario Party mit den ganzen Minispielen, als an Final Fantasy;.
(Den 2. Teil spielte ich nur wegen Rikku, meine kleine süße Rikku. Ich beschütze dich vor den Bösen Blitzen…..AUTSCH!)