Statistikprofessor beim Thema Metaanalysen und Studienauswahl: "Oder du sagst, ich interessiere mich nur für des Bürgers Voice - Psychologie heute und Brigitte!"
Andersherum gesagt: In halbwegs ernstzunehmenden Studien zur Sinnhaftigkeit der Graphologie (Vorhersage von Merkmalen wie Intelligenz anhand der Handschrift) kamen Zusammenhänge von allerallerhöchstens .20 heraus. Selbst jemanden nur von Bildern her beurteilen bringt bessere Ergebnisse. Und .20 (in vielen, vielen Studien eher noch deutlich darunter) ist viel zu wenig, um daraus irgendeine Aussage abzuleiten.
Oder anders ausgedrückt, es ist verdammt schlecht.
Folgendes: Früher hat man versucht, die Intelligenz von Kindern anhand ihres motorischen Verhaltens als Säuglinge vorherzusagen. Immerhin werden Bewegungen auch vom Hirn gesteuert. Brachte fast gar nichts. Warum? Weil unterschiedliche Hirnbereiche zuständig sind.
Später kam man dann auf den Trichter, aufmerksames Verhalten bei Säuglingen mit späterer Intelligenz in Verbindung zu setzen. Da fand man dann schon größere Zusammenhänge. Warum? Weil Aufmerksamkeit in den gleichen Bereich wie Intelligenz fällt. Obschon auch hier die Vorhersagbarkeit nicht die Welt ist.
Um auf die Schrift zurückzukommen: Die ist eine Funktion der Feinmotorik. Motorik ist eher in den "alten" Hirnregionen beheimatet (auch Krokodile bewegen sich). Intelligenz hingegen diverser Vorgänge in ganz anderen Hirnregionen, Großhirnrinde und co, also evolutionstechnisch "neuen" Bereichen. Überschneidungen, oder Vorhersagbarkeit von dem einen aus dem anderen ist äußerst gering, wenn nicht alleine auf anderen Faktoren beruhend. Schon anhand von Fotos erreichen viele Leute dieselben Trefferquoten wie Graphologen...