Tarrior erwachte mit schweren Augenlidern aus seinem traumlosen Schlaf. Als er die Realität wieder zu spüren begann, bemerkte er einen Schmerz in Nacken und Rücken und erinnerte sich wieder. "Ich muss wohl eingenickt sein und habe hier nicht gerade gut gelegen, wohl besser gesagt gesessen und bin jetzt total verspannt. Wie spät ist es eigentlich?": dachte sich Tarrior, der sich sicher war das der Nord schon längst hätte hier sein müssen. Noch leicht vom Schlaf benommen, wankte er hinüber zur Theke um Olaf nach der Zeit zu fragen, bemerkte dann aber das er den Brief den er kurz vor seinem Müdigkeitsanfall geschrieben hatte nicht mehr da war. Auch danach würde er den Wirt fragen. Olaf hatte gerade einer Gruppe grölender und bereits besoffener Nords, eine neue Platte Met zusammengestellt und sie hinüber gereicht, als der Dunmer sich zu ihm gesellte. "Olaf wie spät ist es jetzt ungefähr?": fragte er ihn. "Oh Herr Gildres ihr habt ja ne ziemliche Zeit geschlafen, es ist schon später Nachmittag und bevor ihr fragt er Thor ist noch nicht hier gewesen. Achja vor euch auf dem Tisch lag ein Stück Papier, welches aussah wie ein Brief, ich habe es dem Nord gegeben, dessen Namen ihr darauf geschrieben hattet": antworte Olaf und beantwortete sogar die Fragen, die Tarrior noch garnicht gestellt hatte, aber noch stellen wollte. Immernoch leicht benommen machte er sich nun auf den Weg zu Olafs Haus. Eigentlich, wenn er noch lebte hätte er sich sicherlich in der Taverne blicken lassen, aber so sah es aus als wäre er doch von Goblins masakriert worden. Doch Tarrior wollte in jedem Fall auf Nummer sicher gehn und den Nord suchen bevor er ihn als Tod abstempelte.
Die Straßen waren kalt und verschneit, halt wie immer in Bruma. Doch Tarrior hatte diesmal wieder seie mühenot mit der Kälte, denn er war immernoch erschöpft, also wollte er lieber kein Magicka für einen Feuerschild verschwenden. Doch erreichte er das Haus von Thor mehr oder weniger ohne Probleme, denn er hatte sich beim ersten Versuch verirrt, zumindest hatte er es nicht gleich gefunden. Aber dann stand er doch vor der Tür des stabilen Holzhauses. Er hämmerte wie wild dagegen, aber nichts tat sich, also ging er wieder. "Ich werde es später nochmal probieren, Thor kann umöglich gefallen sein": dachte er sich und machte sich auf den Weg zur Kriegergilde. Wieder stapfte er durch den meterhohen Schnee und wurde erneut von den Bewohnern Brumas angestarrt, doch diesmal schien es nicht wegen seiner für diese Region ungewöhnliche Rüstung zu sein. Die Passanten, hatten einen beeindruckten Gesichtsausdruck, außerdem redeten sie diesmal miteinander und machten große, für den Dunmer unverständliche Gesten. Dies ging die ganze Zeit so, bis er die Gildenhalle der Kriegergilde von Bruma erreichte. Er hatte sich kaum den Schnee von der Rüstung geklopft, die er immernoch trug, da kam schon Aurek, wie gewohnt mit Augenbinde, angerannt, mit einem wütenden Ausdruck im Gesicht, soweit man ohne die Augen zu sehen, überhaupt auf einen Ausdruck schließen konnte.
Er blieb kurz vor Tarrior stehen und bäumte sich auf, doch reichte er nur ganz knapp über den Dunmer und sein Versuch Eindruck zu machen war gescheitert. "Oh Aurek schön dich wieder zu sehen. Ich hörte du hast meinen Brief erhalten, warst du bei Elendil und hast ihm den anderen Brieg gegeben": sagte der Dunmer freundlich. "Ja das habe ich und ich musste einen ziemlichen Haufen Septime locker machen um die Tränke zu bezahlen. Erst war ich verdutzt als Elendil den Brief gelesen und das Geld verlangt hatte. Dann hat er mir den Brief wiedergegeben und ich konnte es selbst lesen": sagte er mit unterdrückter Wut in seiner Stimme und zog das Schriftstück aus der Tasche und hielt es Tarrior vor die Nase. ... sehr geehrter Alchemist Elendil. Ich hatte bei ihnen gestern zur Abendstunde einen Satz Tränke geordert und habe versprochen sie am nächsten Morgen abzuholen, wenn sie diesen Brief lesen, bin ich nicht in der Lage diesen Termin wahrzunehmen, daher hat der Überbinger dieses Briefes das Recht, die Lieferung für mich entgegen zunehmen. Auch über die Bezahlung eurer exzellenten Dienste braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, der Überbringer dieses Briefes wird alle Kosten dies bezüglich übernehmen. Gezeichnet Serjo Tarrior Gildres ... "Schön Aurek das ihr bei dem Alchemisten ward und auch noch die Kosten für mich übernommen habt, ich werde euch das Geld sobald ich meine Draken in Septime umgetauscht habe zurück zahlen bis dahin, bitte ein wenig Geduld": versuchte er den Nord zu beruhigen und rief die Gildenführerin der Kriegergilde zu sich. "Ich habe einen Auftrag für die Gilde. Dort hinten in diesen Kisten sind Tränke, die mit meinem übrigen Gepäck nach Anvil gebracht werden sollen. Sollte alles unbeschädigt ankommen, sollt ihr entsprechend entlohnt werden, aber nur dann": erklärte er. Die Leiterin wollte Einwände erheben, aber ließ es dann doch bleiben. Tarrior entledigte sich ebenfalls seiner Rüstung und und zog sich dicke Kleidung und einen roten Mantel über und übergab seine Knochenrüstung, den fähigen Händen, des Schmiedes.
Zurück auf der Straße wollte er nochmals zu Thors Haus gehen, doch da sah er ihn, wie er gerade bei einem der Händler in der Tür verschwand. Er folgte ihm und fand ihn dabei, wie er dem Besitzer des Ladens, gerade eine Geschichte erzählte. "Verdammter Nord versetzt mich und hält dann Maulaffen mit den Bürgern Brumas feil": dachte sich Tarrior, doch das änderte sich, als er bemerkte das sich die Geschichte um ihn selbst drehte. Er ging näher heran und wurde dann vom Nord bemerkt. "Oh Hallo Tarrior, ich wollte dich schon suchen, ich wollte gerade meinem Freund hier erzählen, wie du uns in der Goblinhöhle gerettet und diese Plage beseitigt hast. Ich habe es schon einigen anderen hier in der Stadt erzählt, aber es ist sicherlich auch interessant was ein Abenteurer wie du so zu berichten weiß.": begrüßte ihn Thor freundlich. Tarrior war verwirrt. Er war doch kein Held und Thor hatte genauso fiel getan, doch dann bemerkte er ein kurzes Zwinkern von Thor aus und verstand nun. Er brauchte einen gewissen Ruf um bei der Grädinf vorgelassen zu werden und Thor war bereits ihm diesen zu verschaffen. Mit einem "Nunja .." begann er etwas übertrieben von den Geschehnissen und stellte sich selbst als großen Held dar, wertete jedoch Thors Beihilfe nicht ab, aber setzte sich selbst in den Mittelpunkt. Die Augen des Händlers wurden immer größer, anscheinend hatte auch er durch die Goblins einige Verluste gemacht und war sichtlich froh das er diese Plage los war. Tarrior endete, als er den Beutel mit ihrer Ausbeute vor den Händler stellte und sagte: "Und nun möchten wir der Bevölkerung von Bruma diese Waren wieder zur Verfügung stellen, gegen ein kleines Entgeld versteht sich" Der Händler nickte, betrachtete den Inhalt des Beutels. Die darauffolgenden Verhandlungen, ergaben einen großzügigen Preis, den sich die Beiden ohne schlechtes Gewissen teilen konnten, denn keiner würde zu kurz kommen.
Die beiden verließen den Händler und gingen zurück zu Olafs Bräu und Streu und bestellten sich etwas Met, den der Dunmer zur Aufwärmung nur zu gerne in Empfang nam. Dann erzählte Thor ihm, wie es ihm nach dem sie sich getrennt hatten ergangen war, ließ aber die Stelle aus an der er Tarrior als Köder für die Goblins benutzt hatte um selbst entkommen zu können: "Ich kam kurz vor Sonnenaufgang hier an, weil du noch nicht da warst, wollt ich mich erstmal in meinem Haus ausruhen, muss dann aber wohl eingeschlafen sein. Ich bin erst wieder wach geworden als irgend ein Idiot wie wild gegen die Tür meines Hauses klopfte. Ich sag dir noch ein paar minutenlänger und dieser Störenfried hätte Stahl zu schmecken bekommen. Danach konnte ich leider nicht mehr schlafen, was ich nachdem ich, gesehn hatte wie spät es war auch eigentlich nicht mehr wollte. Ich ging dann zur Magiergilde und habe die Seelensteine und den anderen magischen Kram, den ich gefunden hatte verkauft, für ihn hübsches Sümmchen versteht sich. Und bei der Gelegenheit hab ich auch von unseren bzw. euren heroischen Taten erzählt. Schließlich wollt ihr ja bei der Gräfin vorgelassen werden. Wegen meiner Dienste für die Legion genieße ich selbst einen Ruf der gut genug ist um mit ihrer "Exzellenz" sprechen zu dürfen. Ich erzählte es auch noch ein paar anderen, aber die Neuigkeit hatte sich ziemlich schnell verbreitet. Naja ich habe dann bei Onager die Belohnung für die Beseitigung der Goblins kassiert und dann sind wir uns begegnet." Der Dunmer verfolgte die Erzählung mehr oder weniger mit Interesse, stellte er doch schon Vermutungen an, was die Gräfin vielleicht wissen könnte, musste sich dann doch seinem Begleiter zu wenden, als der nun neugierig ebenfalls wissen wollte was passiert war. Der Dunmer hielt seine Ausführungen so knapp wie möglich, was vielleicht auch daran lag, das er zwischendurch immer mal wieder einen Schluck aus dem nun schon zweiten Metkrug nam. Als er zur Stelle mit der Ankunft in der Taverne kam, musste Thor laut lachen. "Du schläfst hier ein? Hier in Olafs Bräu und Streu? Hahaha. Dabei sagt man doch, das diese Taverne die aufregendste Ort von ganz Bruma sei. Du musst wirklich fertig gewesen sein": erklärte er mit einem belustigten Ton in der Stimme. Tarrior lies es dabei bewenden, ohne eine Spitze wegen des ebenfalls eingenickten Thors loszulassen, und fuhr mit seiner Geschichte fort, ließ ein paar unwichtige Details aus und kam dann zum Ende. Tarrior wollte gerade einen dritten Krug für sich und Thor bestellen, als ein gutgekleideter Mann in die Taverne kam und verlangte die Beiden "Goblinschlächter" zu sehen.